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KESZTHELY-FENÉKPUSZTA

IM KONTEXT
SPÄTANTIKER KONTINUITÄTSFORSCHUNG
ZWISCHEN
NORICUM UND MOESIA
CASTELLUM PANNONICUM PELSONENSE

Vol. 2

Redigunt

A Magyar Tudományos Akadémia Régészeti Intézete


(Archäologisches Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften)
Geisteswissenschaftliches Zentrum
Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V.
Balatoni Múzeum (Balatoni-Museum)

Budapest • Leipzig • Keszthely • Rahden/Westf.

2011
KESZTHELY-FENÉKPUSZTA
IM KONTEXT
SPÄTANTIKER KONTINUITÄTSFORSCHUNG
ZWISCHEN
NORICUM UND MOESIA

Herausgegeben von

Orsolya Heinrich-Tamáska
728 Seiten, 253 Schwarz-Weiss-Abbildungen, 16 Farbabbildungen, 37 Tabellen, 25 Tafeln, 1 Farbbeilage

Gedruckt mit Unterstützung des

Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V.


und der
Deutschen Forschungsgemeinschaft

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Heinrich-Tamáska, Orsolya (Hrsg.):


Keszthely-Fenékpuszta im Kontext spätantiker
Kontinuitätsforschung zwischen Noricum und Moesia.
(Castellum Pannonicum Pelsonense, Bd. 2)
Budapest/Leipzig/Keszthely/Rahden Westf. 2011.
ISBN 978-3-89646-152-0

© 2011

Verlag Marie Leidorf GmbH


Geschäftsführer: Dr. Bert Wiegel
Stellerloh 65 . D-32369 Rahden/Westf.
Tel: +49/(0)5771/9510-74
Fax: +49/(0)5771/9510-75
E-Mail: info@vml.de
Internet: http://www.vml.de

ISBN 978-3-89646-152-0
ISSN 1869-9901

Keine Teil des Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, CD-ROM, Internet oder einem
anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages Maria Leidorf GmbH reproduziert
werden oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlagentwurf: Anita Mezei, Zalaegerszeg


Umschlagvignette: 3D-Rekonstruktion und Grundriss der Befestigung von Keszthely-Fenékpuszta (vorne)
– Grafik: Szabolcs Schunk, Zsolt Vasáros, Orsolya Heinrich-Tamáska; Rekonstruktion des Südtores der
Festung von Keszthely-Fenékpuszta (hinten) – Grafik: Natascha Vogt, LVR-LandesMuseum Bonn
Satz und Layout: Anita Mezei
Scans und Bildbearbeitung: Ulrike Grimm, Sylvia Hipp, Orsolya Heinrich-Tamáska, Krisztián Kolozsvári
Redaktion: Orsolya Heinrich-Tamáska, Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur
Ostmitteleuropas e. V. – Internet: www.uni-leipzig/gwzo
Übersetzung: Péter Tamáska, Katarina Urbantat (englisch), Orsolya Heinrich-Tamáska (deutsch)

Druck und Produktion: druckhaus köthen GmbH, Friedrichstr. 11-12, D-06366 Köthen
Vorwort

Der vorliegende Band präsentiert die Beiträge einer internationalen Ta-


gung, die vom 1. bis zum 4. Oktober 2010 unter demselben Titel wie es dieses
Buch trägt, im Balatoni-Museum Keszthely stattgefunden hat. Sie stellte den
Abschluss eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Projektnr. LU
380/11-1) und der Ungarischen Akademie der Wissenschaften finanzierten
Forschungsprojekts mit dem Namen „Kontinuität und Migration in und um
Keszthely-Fenékpuszta von der Spätantike bis zum 9. Jahrhundert“ dar. Das
Projekt wurde in Kooperation zwischen dem Geisteswissenschaftlichen Zen-
trum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) und dem Archäolo-
gischen Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (UAW) vom
Oktober 2006 bis zum Ende des Jahres 2009 durchgeführt. An dieser Stelle gilt
mein Dank den Projektleitern, Prof. Dr. Christian Lübke (GWZO) und Prof.
Dr. Csanád Bálint (Arch. Inst. UAW), sowie Dr. Matthias Hardt (GWZO) und
Dr. Tivadar Vida (Arch. Inst. der Eötvös Loránd-Universität Budapest), die
sich der Idee dieses Projektes für die Antragstellung annahmen und das Vor-
haben über den gesamten Zeitraum hinweg bereitwillig unterstützten.
Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Wissenschaften und Wis-
senschaftlern des Projektes mit unterschiedlichen Standorten in Budapest,
Keszthely und Leipzig erforderte einen intensiven und regelmäßigen Aus-
tausch. Dieser wurde nicht nur durch Korrespondenz und Gastwissenschaft-
leraufenthalte, sondern auch durch regelmäßige Arbeitstreffen sämtlicher
Projektmitarbeiter gewährleistet; eine Zwischenbilanz präsentierte ein im
Februar 2008 am GWZO in Leipzig veranstalteter Workshop.
Das Projekt war in zwei Hauptbereiche untergliedert: in einen, der sich
der siedlungsarchäologischen, historischen und paläoökologischen Rekon-
struktion des Fundortes widmete, und einen zweiten, der sich anhand der
Grabfunde und -befunde mit den Lebensbedingungen und den soziokul-
turellen Hintergründen beschäftigte. Die Bearbeitung des umfangreichen
und vielseitigen Quellenmaterials machte die Kooperation mit Kollegen aus
verschiedenen Fachrichtungen notwendig, für deren begeisterte Teilnahme
und das fristgerechte Arbeiten ebenfalls an dieser Stelle ein großer Dank
ausgesprochen werden soll. Ebenso sei sämtlichen ehemals in Keszthely-
Fenékpuszta tätigen Ausgräbern (ganz besonders Dr. István Erdélyi und Dr.
Róbert Müller) dafür gedankt, dass sie die Bearbeitung ihrer Ausgrabungs-
dokumentation im Rahmen des Projektes ermöglichten.
Für die Rekonstruktion der Umweltverhältnisse in und um Keszthely-Fe-
nékpuszta konnte die Mitarbeit von Prof. Dr. Pál Sümegi und seinem Arbeits-
team von der Universität Szeged gewonnen werden. Sie brachten wertvolle
Erfahrungen im Bereich der Erforschung des Balaton in das Projekt ein. Die
Bearbeitung der makrobotanischen Reste übernahm Prof. Dr. Ferenc Gyulai
von der Universität Gödöllő. Seine persönlichen Beziehungen zum Museum
6 Vorwort

in Keszthely und seine Materialkenntnis stellten ebenfalls einen großen Ge-


winn dar. Die anthropologischen Analysen wurden in Zusammenarbeit von
Dr. Erzsébet Fóthi vom Naturhistorischen Museum Budapest und Dr. Mike
Schweissing von der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie
in München durchgeführt.
Schließlich sind hier mehrere Kollegen aus der Archäologie zu nennen,
von deren Fachwissen und wissenschaftlichen Erfahrungen das Projekt pro-
fitierte. Die Ergebnisse von Dr. Róbert Müller (Balatoni-Museum, Keszthe-
ly) sind bereits im Rahmen des ersten Bandes dieser Reihe vorgelegt wor-
den. Seine unermüdliche Arbeitskraft und sein Interesse an der Erforschung
Keszthely-Fenékpusztas boten wichtige Impulse. Ebenfalls grundlegend wa-
ren die Vorkenntnisse und Recherchen von Dr. Gábor Kiss (Dir. der Komi-
tatsmuseen Vas = VMMI) und Péter Straub (Dir. der Komitatsmuseen Zala =
ZMMI) zu den Fragen der Keszthely-Kultur und zur Forschungsgeschichte
von Keszthely-Fenékpuszta. Die vielen Archäologen mühsam erscheinende
Arbeit der Keramikbearbeitung übernahm mit Dr. Friderika Horváth vom
Archäologischen Institut der UAW eine ausgezeichnete Spezialistin für dieses
Fachgebiet. Unser Team rundeten meine Kollegin Sylvia Hipp – die als Dok-
torandin am GWZO am Projekt beteiligt war – für den Bereich der Geogra-
phie sowie Jens Henker ab, der im ersten Jahr bedeutend an der Erfassung der
Grabungsdokumentation und dem Aufbau der Datenbank mitwirkte. Nicht
zuletzt möchte ich hier auch die Studentinnen und Studenten der Universi-
täten Leipzig und Budapest erwähnen, die in verschiedenen Projektphasen
die Arbeit mit großem Einsatz unterstützten: Rozalia Bajkai, Klaus Cappen-
berg, Ulrike Grimm, Katrin Hesse, Zsófia Masek, Undine Ott, Marco Roßner,
Emese Szabó, Aline Wacke und Gyöngyi Zulauf.
Das Projekt brachte der Leitung und den Mitarbeitern des Balatoni-Mu-
seums in Keszthely in erster Linie eine Menge zusätzlicher Arbeit ein, die sie
immer hilfsbereit und kompetent übernahmen. Für die Unterstützung und
Kooperationsbereitschaft möchte ich vor allem dem Direktor, Bálint Havasi,
danken und ebenso Dr. László Vándor (ZMMI), der unserem Vorhaben glei-
chermaßen hilfreiche Dienste leistete.

Der vorliegende Band ist in zwei Teile gegliedert, die neben den Projekt-
ergebnissen jeweils auch Beiträge externer Kollegen enthalten, welche die
Tagung in Keszthely mit ihren Vorträgen bereicherten. Es musste lediglich
auf die Beiträge von Péter Tomka und Franz Glaser verzichtet werden, da
die Genannten ihre vorgetragenen Ergebnisse andernorts publiziert haben.
Der Vortrag Róbert Müllers über die Gräberfelder vor der Südmauer der Be-
festigung von Keszthely-Fenékpuszta ist bereits als erster Band dieser Reihe
vorgelegt worden. Es konnten jedoch zusätzliche Studien gewonnen werden,
so jene von Dieter Quast, Gian Pietro Brogiolo, János Gábor Ódor und Volker
Bierbrauer.
Die spätrömische Kontinuität erfährt in der historisch-archäologischen
Forschung eine ständige Neubelebung, das Thema scheint jede Forscher-
generation aufs Neue zu begeistern. Es zeigt sich aber auch, dass durch Aus-
grabungen und die Einbindung naturwissenschaftlicher Methoden neue Er-
gebnisse erzielt und auf dieser Grundlage weitere Fragestellungen entwik-
kelt werden können. Keszthely-Fenékpuszta mit seiner über hundert Jahre
alten Forschungstradition eignet sich bestens dafür, diese Entwicklung auf-
zuzeigen und immer wieder Neues zu präsentieren.
Vorwort 7

Den ersten Teil des Bandes leitet der Aufsatz von Matthias Hardt ein, der
anhand eines geschichtlichen Überblicks den Kontext aufzeigt, in den das
Keszthely-Kultur-Projekt eingebettet war. Es folgen die auf die spätrömische
Zeit Pannoniens ausgerichteten Studien László Borhys und Ádám Szabós
(u. a.) sowie drei weitere Beiträge, die sich bereits der Kontinuitätsfrage am
Beispiel einzelner Fundgruppen (Péter Prohászka, Münzver) oder Fundorte
(Miroslava Mirković, Sirmium und Dieter Quast, Velem) widmen.
Anschließend wird ein Blick auf die Nachbarprovinzen gewagt: Die Ge-
biete von Noricum über Italien bis nach Dalmatien und im Osten Moesien
und Dakien geraten in den Fokus. Die Studien Peter Scherrers und Alois
Stuppners analysieren die Entwicklung im norisch-pannonischen Raum,
Zvezdana Modrijan und Mihalo Milinković verschaffen mit ihren Beiträgen
einen Einblick in das Phänomen der Höhensiedlungen im Ostalpen- und Bal-
kanraum, Rajko Bratož und Florin Curta greifen das Thema des frühen Chris-
tentums als Kontinuitätsträger aus verschiedenen Blickwinkeln auf. Weitere
Aufsätze widmen sich ausgewählten Fundorten: Yuri A. Marano und Gian
Pietro Brogiolo zeichnen die Stadtentwicklung in Norditalien unter dem
Kontinuitätsaspekt nach, Galena Radoslavova, Gerda von Bülow und Sofija
Petković stellen wichtige Fundorte von der unteren Donau vor (Romuliana,
Abritus), die als die bedeutendsten spätrömischen Parallelen zu Keszthely-
Fenékpuszta gelten.
Im zweiten Teil des Bandes steht der Fundort Keszthely-Fenékpuszta
selbst im Mittelpunkt. Es werden, der Struktur des Projektes gemäß, einer-
seits die Ergebnisse der Gräberarchäologie und andererseits die der Um-
welt- beziehungsweise Siedlungsarchäologie vorgestellt. Der erste Block
widmet sich, ausgehend von Peter Straubs Analyse des „ostgermanischen“
Gräberfeldes von Keszthely-Fenékpuszta, dem barbarischen Fundhorizont
des 5. Jahrhunderts in Pannonien am Beispiel eines Fundortes (János Ódor)
sowie aus methodologischer Sicht (Volker Bierbrauer). Ebenfalls auffällige
Parallelen zu Keszthely-Fenékpuszta thematisiert der Artikel László Schil-
lings, der einen Überblick über Bestattungsplätze in Tác zwischen dem 4.
und 8. Jahrhundert bietet.
In den Studien Tivadar Vidas (mit Beiträgen von Adrien Pásztor und Er-
zsébet Fóthi), Mike Schweissings (u. a.) und Béla M. Szőkes stehen erneut die
Nekropolen von Keszthely-Fenékpuszta im Vordergrund: Tivadar Vida legt
eine detaillierte Neuanalyse des bedeutenden Keszthely-Kultur-Gräberfeldes
neben dem Horreum vor, Mike Schweissing (u. a.) präsentiert die Ergebnis-
se der Strontium- und Radiokarbonanalysen, die im Rahmen des Projektes
erzielt wurden, und Béla M. Szőke bewertet die karolingerzeitlichen Bestat-
tungen im Kontext des zeitgleichen Fundmaterials. Den Abschnitt über die
Gräberfelder komplettieren schließlich die Studie von Gábor Kiss über den
Stand der Auswertung der Altfunde der Keszthely-Kultur (Nachlass Lipp)
sowie jene von Hans Losert über die frühen Slawen in Pannonien, die von
der Nekropole von Regensburg-Großprüfening ausgeht.
Der letzte Block des Buches umfasst die Beiträge jener Kollegen, die sich
im Rahmen des Projektes mit Fragen der Umwelt- und Besiedlungsrekon-
struktion auseinandersetzten; bereichert wird dieser Teil noch durch die
Studie Hansjörg Küsters, der sich in methodischer Hinsicht mit dem Thema
befasst. Die Artikel Pál Sümegis (u. a.) und Ferenc Gyulais bieten wichtige
neue Erkenntnisse über die Veränderungen in der Landnutzung und der
8 Vorwort

Landschaftsstruktur, die für die archäologische Forschung von großem Nut-


zen sind. Am Ende des Bandes werden schließlich die ersten Ergebnisse der
Aufarbeitung der Keramik und der Auswertung der Befunde in Studien von
Friderika Horváth und von mir vorgelegt.

Jeder Beitrag stellt eine eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit


der Frage nach Kontinuität und Diskontinuität am Übergang von der Spät-
antike zum Frühmittelalter dar. Die redaktionell-sprachliche Bearbeitung der
Texte entstand in einem Dialog mit den Autoren, der zu unterschiedlichen
Lösungen führen musste. Den Verfassern sei für ihre Beiträge gedankt, die,
ausgehend von der vorgegebenen Themenstellung, einen repräsentativen
Überblick über den Stand der Kontinuitätsforschung in den behandelten Re-
gionen ergeben.
Nicht zuletzt sei den Kollegen gedankt, die bei der redaktionellen Bear-
beitung behilflich waren und das Sprachlektorat übernahmen: für die deut-
schen Texte Undine Ott und Daniela Ohrmann (Univ. Leipzig) und für die
englischen Katarina Urbantat (Univ. Leipzig) und Dr. Andrew Lawrence
(Univ. Bern).

Leipzig, Januar 2011 Orsolya Heinrich-Tamáska


INHALT

5 VORWORT

TEIL I: SPÄTANTIKE KONTINUITÄT UND DISKONTINUITÄT


PANNONIA

15 MATTHIAS HARDT
Pannonien im Spannungsfeld zwischen Römer- und Völkerwanderungszeit
– eine geschichtliche Einführung

29 LÁSZLÓ BORHY
Die letzten Jahrzehnte der Erforschung des spätrömisch-pannonischen
Limes seit Sándor Sopronis „Die letzten Jahrzehnte …“ – Ein Überblick

47 ÁDÁM SZABÓ, ORSOLYA HEINRICH-TAMÁSKA


Eine spätrömische Innenbefestigung in Környe

61 PÉTER PROHÁSZKA
Bemerkungen zum spätrömischen und frühvölkerwanderungszeitlichen
Goldmünzverkehr in Pannonia I und Valeria

87 MIROSLAVA MIRKOVIĆ
Kontinuität und Diskontinuität bei der Entwicklung der Stadt Sirmium

97 DIETER QUAST
Eine völkerwanderungszeitliche Höhensiedlung in Velem Szentvid?

NORICUM, DALMATIA, VENETIA ET HISTRIA

103 PETER SCHERRER


Noricum in der Spätantike – Zu den Forschungen des vergangenen
Jahrzehnts. Mit einem Beitrag von BERNHARD SCHRETTLE, Neue Forschungen
in Rannersdorf und auf dem Frauenberg – zur Spätantike im Umfeld von
Flavia Solva

129 ALOIS STUPPNER


Zur Kontinuität in der Spätantike am norisch-pannonischen Limes in
Niederösterreich

157 ZVEZDANA MODRIJAN


Continuity in Late Antiquity Slovenian fortified hilltop settlements

173 YURI ALESSANDRO MARANO


The towns of the central and eastern Venetia in the Ostrogothic period

195 GIAN PIETRO BROGIOLO


From ancient to early mediaeval town: reflections starting from the case of
Verona
10

211 RAJKO BRATOŽ


Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600)
– Ausgewählte Fragen

MOESIA, DACIA

249 GALENA RADOSLAVOVA


Abritus – eine spätrömisch-byzantinische Stadt in Moesia Secunda

257 GERDA VON BÜLOW


Archäologische Evidenzen zum Übergang von der Spätantike zum frühen
Mittelalter an der unteren Donau

267 SOFIJA PETKOVIĆ


Late Roman Romuliana and Mediaeval Gamzigrad from the end of 4th to 11th
centuries AD

285 MIHAILO MILINKOVIĆ


Höhensiedlungen des 6. und 7. Jahrhunderts in Serbien

303 FLORIN CURTA


New remarks on Christianity beyond the 6th and early 7th century frontier of
the Roman Empire

TEIL II: KESZTHELY-FENÉKPUSZTA UND SEINE BEZIEHUNGEN


GRÄBER UND GRÄBERFELDER (4.–9. JH.)

325 PÉTER STRAUB


Angaben zum hunnenzeitlichen ostgermanischen Fundhorizont in
Südtransdanubien – ausgehend von der Nekropole in Keszthely-
Fenékpuszta

347 JÁNOS GÁBOR ÓDOR


The 5th-century cemetery and settlement at Mözs (Tolna County, Hungary)
– some issues concerning the ”East-Germanic” period in Transdanubia

361 VOLKER BIERBRAUER


Zum pannonischen Ostgotenreich (456/457–473) aus archäologischer Sicht

381 LÁSZLÓ SCHILLING


Bestattungen und Gräberfelder von der Spätantike bis zum Frühmittelalter
in und um die spätrömische Befestigung von Tác/Gorsium (4.–8. Jh.)

397 TIVADAR VIDA


Das Gräberfeld neben dem Horreum in der Innenbefestigung von
Keszthely-Fenékpuszta. Mit Beiträgen von ADRIEN PÁSZTOR, Auswertung der
Perlen aus dem Gräberfeld Keszthely-Fenékpuszta, Horreum und ERZSÉBET
FÓTHI, Anthropologische Analyse des Skelettmaterials aus den Gräbern
neben dem Horreum und in der II. frühchristlichen Basilika von Keszthely-
Fenékpuszta
11

457 ORSOLYA HEINRICH-TAMÁSKA, MIKE SCHWEISSING


Strontiumisotopen- und Radiokarbonuntersuchungen am
anthropologischen Fundmaterial von Keszthely-Fenékpuszta: Ihr
Aussagepotenzial zur Fragen der Migration und Chronologie

475 HANS LOSERT


Das Brandgräberfeld von Regensburg-Großprüfening und die frühen
Slawen in Pannonien – in Gedenken an Marek Dulinicz, Warschau († 2010)

491 GÁBOR KISS


Die Entstehung und Anwendung des Keszthely-Kultur-Begriffs aus
forschungsgeschichtlicher Sicht

509 BÉLA MIKLÓS SZŐKE


Beziehungen zwischen Keszthely-Fenékpuszta und Mosaburg/Zalavár
in der Karolingerzeit

UMWELT- UND SIEDLUNGSFORSCHUNG

541 PÁL SÜMEGI, ORSOLYA HEINRICH-TAMÁSKA, TÜNDE TÖRŐCSIK, GUSZTÁV JAKAB,


PÉTER POMÁZI, PÉTER MAJKUT, GERGELY DÁVID PÁLL, GERGŐ PERSAITS,
ELVIRA BODOR
Reconstruction of the environmental history of Keszthely-Fenékpuszta

573 HANSJÖRG KÜSTER


Bemerkungen zur Klima- und Landschaftsrekonstruktion ab der Römerzeit
bis zum Mittelalter in Mitteleuropa

581 FERENC GYULAI


Pannonische Pflanzenbaukultur am Beispiel der Makroreste von Keszthely-
Fenékpuszta – in memoriam Miklós (Frech’) Füzes

597 FRIDERIKA HORVÁTH


Das spätantike Keramikspektrum in Keszthely-Fenékpuszta – erste
Ergebnisse

653 ORSOLYA HEINRICH-TAMASKA


Die spätrömische Innenbefestigung von Keszthely-Fenékpuszta: Innere
Chronologie und funktioneller Wandel

703 FARBTAFEL

721 BILDNACHWEIS

725 AUTORENVERZEICHNIS
Die kirchliche Organisation in Westillyricum
(vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen

Rajko Bratož

EINLEITUNG Wird 380 als zeitlicher Meilenstein der fol-


genden Darstellung bestimmt, dann gilt die
Das Westillyricum oder – laut den Bezeich- Feststellung, dass die kirchliche Organisation in
nungen in den Verwaltungsquellen – die pan- diesem Gebiet wenig entwickelt war. Laut den
nonische Diözese (diocensis Pannoniarum)1 bezie- erhaltenen Schriften zur Christenverfolgung,
hungsweise die Diözese Illyricum (als Bestandteil deren Opfer die lokalen Bischöfe waren, gab es
der italischen Präfektur) erstreckte sich über um 300 in diesem Gebiet fünf Bischofssitze (mit
sieben Provinzen, die den römischen Mittel- einer Ausnahme, Cibalae in Niederpannonien,
donauraum (vier pannonische Provinzen), das das nie eine überregionale Bedeutung erreich-
Ostalpengebiet (Noricum Ripense und Noricum te) in den wichtigeren Städten, die entweder
Mediterraneum) sowie den nordwestlichen Bal- Provinzzentren (Sirmium, Salona, Siscia) oder
kan mit der östlichen Adriaküste, in der Provinz aus anderen Gründen bedeutende Städte waren
Dalmatien zusammengefasst, einschlossen2. (Poetovio)3. Die Zahl stieg in der Zeit des Ariani-
schen Streits leicht an, als noch einige Bischofs-
sitze dazukamen. Von diesen wird oft Mursa
1
Laterculus Veronensis, fol. 255v (BARNES 1982, 203–205, in der Pannonia Secunda als Sitz des leitenden
zur Datierung in die Zeit zwischen 303 und 314 vgl. arianischen Bischofs in der gesamten Region
207, 222 f.). Der Reihenfolge im Laterculus Veronensis und einige Zeit sogar im gesamten christlichen
nach war die pannonische Diözese unter den zwölf
Westen genannt (Valens)4, während indirekte
Diözesen an sechster Stelle.
2
Notitia dignitatum occ. II,7; 28–34 (SEECK 1876, 108 f.). Erwähnungen dreier christlicher Autoren – in
Der Notitia dignitatum (um 425–430) zufolge zählte die zwei Fällen gleichzeitig Protagonisten in den
Diözese Illyricum im Rahmen der italischen Präfektur Glaubensstreitigkeiten – auf die Existenz eini-
nur sechs Provinzen, da die Provinz Valeria an dieser
ger weiterer Bischofssitze hinweisen.
Stelle fehlt (als Valeria oder Valeria Ripensis jedoch an
anderen Stellen erwähnt: Notitia dignitatum occ. I,42; Athanasius berichtet in der Apologie gegen
V,137; XI,11; XXXIII,23; S. 104). Der Name der Diözese die Arianer (um 356), dass er zur Zeit der Syn-
Illyricum in der italischen Präfektur ist identisch mit ode in Serdika (343) und der Konflikte mit dem
dem Namen der Präfektur Illyricum (im Ostteil des
Kaiser Constantius II. in den folgenden Jahren
Imperiums) im zentralen und südlichen Balkanraum,
in der die Diözese Macedonia (mit sechs Provinzen Unterstützung aus unterschiedlichen Provin-
und einem Teil der Provinz Macedonia Salutaris) und zen – u. a. aus Noricum und Dalmatien – erhal-
die Diözese Dacia (mit fünf Provinzen und einem Teil ten habe5. Da Bischof Aprianus aus Poetovio, der
der Provinz Macedonia Salutaris) vereinigt wurden
einzige Teilnehmer der Synode in Seridka, der
(Notitia dignitatum or. III,1–19; SEECK 1876, 9 f.; vgl.
JONES 1973, 1455 f.). Zur Genese der politischen Gren-
zen zwischen Ost- und Westreich im 4. Jh. im Donau- 3
BRATOŽ 2004, 211; 213; 216; 223 f.; 225–227.
und Balkanraum vgl. WEILER 1996, bes. 137 (die An- 4
Übersichtlich: ENSSLIN 1948, 2141–2146. – Ausführlich:
gliederung Illyricums an den Osten wird in die Zeit CEDILNIK 2004, 48; 52–61; 67–70; 74–82; 84–96; 110–135;
zwischen dem 15. Mai und dem 28. Juli 392 datiert); 151–167; 182–189; 200 f.; 207 f.; 218–241; 245–300; 305–
einen historischen Überblick zur pannonischen Diö- 311; 353–355.
zese als Streitobjekt zwischen Ost- und Westreich im 5
ATHANASIUS, Apologia 1,2; 87,19; DERS., Historia 28,2;
5. und 6. Jh. gibt LOTTER 2003, 7–30. 198,10; vgl. CEDILNIK 2004, 161; 220, Anm. 24.
212 Rajko Bratož

Abb. 1 Zentral- und Südteil der pannonischen Diözese (ohne die beiden norischen und die beiden
nördlichen pannonischen Provinzen) und die dazische Diözese (ohne den Ostteil). Die
Provinzialgrenzen sind approximativ, ebenso die Lage von einzelnen Bischofssitzen,
die nicht genau lokalisiert sind. Die Nummern bezeichnen die Teilnahme an den
spätantiken Kirchenversammlungen: 314 Arelate, 325 Nicaea, 343 Serdica, 381 Aquileia,
451 Chalcedon, 530 u. 533 Salona, 553 Konstantinopel.

aus Noricum kam, die Dokumente als Bischof durch einen anderen dalmatischen Bischof des
„de Petabione Pannoniae“ unterzeichnete und nizänischen Bekenntnisses, vielleicht eines Bi-
sich trotz der neuen administrativen Grenze schofs aus der Stadt Iader, die knapp vier De-
offenbar als pannonischer Bischof betrachtete, kaden später zum ersten Mal als rechtgläubiger
bezieht sich die Erwähnung wahrscheinlich auf Bischofssitz erwähnt wird7.
einen ungenannten rechtgläubigen Bischof aus Sulpicius Severus führt in der Vita des hl.
dem Noricum Mediterraneum6. Da sich Bischof Martin, des Asketen und späteren Bischofs von
Tours, eine interessante Episode an, die sich auf
Maximus aus Salona zur Zeit der Synode in Ser-
den Besuch des Heiligen in der heimischen Pro-
dika für die arianische Seite ausgesprochen hat-
vinz Pannonien bezieht, höchstwahrscheinlich
te, erfuhr Athanasius vermutlich Unterstützung
in seiner Heimatstadt Savaria in Pannonia Prima.
6
ATHANASIUS, Apologia 48,2; 125, Nr. 43; ATHANASIUS, Martins Ankunft in Pannonien im Jahr 358, also
Ad Mareoticas (PL 56, 850D, 852A); BRATOŽ/CIGLENEČKI in der Zeit des größten Erfolges des Arianismus
2000, 492 f. In den Fällen, in denen das spätantike No- im Westen (in diesem Jahr fand die 3. Synode
ricum ohne den genauen Namen der Provinz (Nori-
cum Ripense oder Noricum Mediterraneum) erscheint, in Sirmium statt, ein Jahr später die Synode in
bezieht sich der Ausdruck in der Regel auf Noricum Rimini), endete mit einer schmerzhaften Erfah-
Mediterraneum; vgl. EUGIPPIUS, Vita Severini 17,4; 21,2;
25,1; 37,1 (SC 374, 226; 236; 244; 270). 7
BRATOŽ 2008a, 230 f.
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 213

rung. Ungenannte arianische Bischöfe (sacerdo- Die Langsamkeit der Entwicklung ist auch
tes) verhafteten und verhörten ihn, ließen ihn aus einem Vergleich mit den beiden benachbar-
öffentlich mit Ruten schlagen und verwiesen ten Diözesen ersichtlich, der dakischen Diöze-
ihn dann der Stadt8. Während die indirekten se im zentralen Balkanraum, die sich von der
Erwähnungen des Athanasius vermutlich von Donaugrenze bis Nordmazedonien erstreckte,
der Existenz wenigstens zweier weiterer nizäni- und der italischen Diözese (Italia Annonaria,
scher Bischofssitze zeugen – einem in Noricum Westalpen, Raetia). Für die dakische Diözese
(wohl Noricum Mediterraneum), einem anderen werden auf dem Gebiet von fünf Provinzen bis
in Dalmatien –, deutet die Episode aus der Vita um 380 zwölf Bischofssitze erwähnt, davon so-
des hl. Martin auf die Existenz wenigstens ei- gar sieben in Städten an der Donau in der Moe-
nes oder zweier weiterer arianischer Bistümer sia Prima und in der Dacia Ripensis, während in
in den pannonischen Provinzen, höchstwahr- drei anderen Provinzen, in Dacia Mediterranea,
scheinlich gerade in Pannonia Prima. Da in un- Dardania, Praevalitana et pars Macedoniae salutaris
terschiedlichen Quellen aus der Zeit des Aria- nur fünf Bischofssitze genannt werden (Anhang
nischen Streits, die von Hilarius aus Poitiers 2 und 3).
gesammelt und veröffentlicht wurden, sogar Für vier Provinzen Norditaliens in einem
15 nur bei ihren Namen, nicht jedoch nach dem vergleichbar stark urbanisierten und dicht be-
Bischofssitz genannte arianische Bischöfe aus siedelten Gebiet werden 20 oder mehr Bischofs-
der pannonischen Diözese erscheinen (aus dem sitze angeführt, während für die Randpro-
gesamten west- und ostillyrischen Raum sogar vinzen im West- und Mittelalpenraum (Alpes
bis zu 26), liegt die Vermutung nahe, dass zu- Cottiae, Raetia Prima, Raetia Secunda) kein einzi-
mindest zwei von ihnen mit den pannonischen ger Bischofssitz belegt ist11.
sacerdotes identisch sind, die bei Sulpicius Seve- Angesichts der seltenen Erwähnung von
rus erwähnt werden9. Laut einer übertriebenen Bischofssitzen in dieser Epoche könnte man
Einschätzung des gleichen Autors sollen einige darauf schließen, dass die mehr als 60 Jahre an-
Zeit fast alle Bischöfe in den pannonischen Pro- dauernde Verbreitung des Christentums von
vinzen arianisch gewesen sein10. der Herrschaft Konstantins I. (in Illyricum nach
Auch wenn man zu den fünf Bischofssitzen dem Sieg im ersten Krieg gegen Licinius 316) bis
vom Anfang des 4. Jahrhunderts noch zwei zu- zum Antritt Theodosius’ (379) nur bescheidene
verlässig dokumentierte aus der Epoche des Resultate in der Entwicklung der kirchlichen
Arianischen Streits (Mursa nach 335, Iader späte-
Organisation erzielte. Auf der anderen Seite
stens 381) und einige hypothetische hinzurech-
jedoch bezeugen einzelne Quellen die Existenz
net (ein nizänisches Bistum in Noricum, minde-
einer größeren Zahl von Angehörigen des nie-
stens zwei arianische Bistümer in Pannonien),
deren Klerus und die Teilnahme von Gläubi-
erweist sich die Entwicklung der kirchlichen
gen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten
Organisation im Großen und Ganzen als lang-
am kirchenpolitischen Leben. Die Gläubigen
sam. In dem großen Gebiet (rund 200.000 km2)
nahmen an den Auseinandersetzungen inner-
mit rund 70 autonomen Städten, davon zehn
halb der Kirchengemeinden anlässlich der Bi-
in Noricum, 20 in den pannonischen Provinzen
schofswahlen teil, ebenso wird ihre zahlreiche
und rund 40 in Dalmatien, gab es höchstens
Präsenz bei öffentlichen theologischen Diskus-
zehn namentlich bekannte Bischofssitze (An-
sionen erwähnt. Sowohl Wahlen als auch öffent-
hang 1).
liche Diskussionen nahmen des Öfteren auch
8
SULPICIUS SEVERUS, Vita Martini 6,4 (SC 133, 264–266; gewalttätige Züge an. So ist eine solche Mani-
134, 582–599 [Kommentar]); zur Episode vgl. BRATOŽ festation in Aquileia im Jahr 340 überliefert, bei
2008b, 302–306.
der der leitende arianische Bischof Valens aus
9
BRATOŽ 2008b, 306–310; vgl. Anhang 3.
10
SULPICIUS SEVERUS, Chronica 2,38,1 (SC 441, 310: Nam Mursa mit Unterstützung Gleichgesinnter (aus
omnes fere duarum Pannoniarum episcopi multique Orien- Aquileia selbst, vielleicht jedoch auch aus Pan-
talium ac tota Asia in perfidia eorum (sc. arrianorum) co-
niurauerant); ähnlich in SULPICIUS SEVERUS, Vita Martini 11
Für Italia annonaria vgl. PCBE 2, 2404–2427; zur Ent-
6,4 (…cum haeresis Ariana per totum orbem et maxime wicklung der Kirchenorganisation in Rätien und No-
intra Illyricum pullulasset…). ricum vgl. WOLFF 1994.
214 Rajko Bratož

nonien?) den dortigen Bischofssitz zu besetzen 378, an der auch entscheidend Ambrosius, der
versuchte12. Der Aufruhr einer von politischer Bischof von Mailand, mitwirkte – was im Ge-
Leidenschaft ergriffenen Menge wird häufiger gensatz zur damaligen Staats- und Kirchenord-
im Zusammenhang mit Bischofswahlen13 und nung stand15.
theologischen Diskussionen erwähnt14. Das nächste Ereignis, über das wegen der
späten und unklaren Überlieferung wenig be-
kannt ist, war die Synode von Sirmium. Auf
SIEG DES NEUNIZÄNISMUS UND ENTWICKLUNG dieser Synode wurden sechs homöische Bischö-
DER KIRCHLICHEN ORGANISATION WÄHREND fe aus dem West- und Ostillyricum abgesetzt.
DER ANSIEDLUNG BARBARISCHER Dies soll sich kurz nach der Ernennung des
FÖDERATENGRUPPEN neuen Bischofs von Sirmium geschehen sein16.
Eine Steigerung des Drucks auf die Arianer in
Die Entwicklung der kirchlichen Organi- Illyricum bedeutete das Verbot dieser als Hä-
sation in Westillyricum war im letzten Viertel resie angesehenen Richtung (in allen Formen)
des 4. Jahrhunderts von zwei grundlegenden im Glaubensedikt Theodosius’ vom Februar
Faktoren gekennzeichnet. Bereits gegen Ende 380 und im Rahmen des zweiten ökumenischen
der 360er Jahre, vor allem aber nach 370 wurde Konzils in Konstantinopel im Frühjahr 38117.
innerhalb der Kirche die neunizänische Bewe- Die Auseinandersetzung wurde mit der Synode
gung außerordentlich stark und gewann bald der westlichen Bischöfe in Aquileia beendet, auf
die Oberhand, wobei sich ein wichtiges Zentrum der aufgrund des energischen Auftritts Ambro-
in Norditalien formierte. Die Bewegung speiste sius’, des Bischofs von Mailand, und einer klei-
sich aus den Ideen bedeutender Trinitätstheolo- neren, dafür jedoch sehr einheitlichen und mo-
gen, der wichtigste Antrieb war jedoch das Auf- tivierten Gruppe von Bischöfen aus Norditalien
kommen neuer Formen der Religiosität, die mit sowie mit Unterstützung der Bischöfe aus Gal-
der Idee der Askese, des Pilgerns und der Re- lien, Afrika und Westillyricum die letzten ho-
liquienverehrung einhergingen. Die neue Rich- möischen Bischöfe aus Ostillyricum abgesetzt
tung spielte – vor allem unter dem Einfluss der wurden, nämlich Palladius aus Ratiaria und Se-
Entwicklung in Norditalien – auch in Westilly- cundianus aus Singidunum. Die Synodalakten,
ricum bald die Hauptrolle. die vom Bischof von Mailand redigiert wurden,
Der Arianismus in der modifizierten ho- erwähnen vor allem die Entfremdung der bei-
möischen Form, die in den fünfziger Jahren den Bischöfe von Ostillyricum, wobei Palladius
und in der ersten Hälfte der sechziger Jahre aus Ratiaria stets als der wichtigste Gegner im
des 4. Jahrhunderts von mehreren Gemeinden Vordergrund steht. Als hervorragender Theolo-
praktiziert wurde, erlebte binnen weniger Jahre ge und äußerst tiefsinniger Geist widersetzte er
eine folgenreiche Niederlage. Den Beginn die- sich mit seiner rhetorischen Gewandtheit und
ser Entwicklung markierte die Wahl des neuni- Ausdauer beharrlich der Gruppe der neunizä-
zänischen Bischofs Anemius in Sirmium im Jahr nischen Bischöfe unter der Leitung von Ambro-
sius.
12
HILARIUS, Coll. Antiar. Par., Ser. B, II, 2, 4(12), (CSEL Aufgrund der großen Bedeutung beider Bi-
65, 129 f.). schöfe aus Ostillyricum widmen die Schriften
13
Zu den nicht genauer beschriebenen Unruhen in Sir-
der Regelung der Verhältnisse in Westillyri-
mium 351 zur Zeit der ersten sirmischen Synode mit
der Absetzung Photinus’, dem der arianische Bischof cum, die ohne größere Schwierigkeiten verlief,
Germinius folgte, s. SOKRATES, Hist. eccl. 2,29–30 (GCS, nur wenig Aufmerksamkeit. Laut dem Bericht
NF 1, 140 f.); SOZOMENOS, Hist. eccl. 4,6 (GCS, NF 4,
143–146); CEDILNIK 2004, 182–202. Zur Bischofswahl in 15
PAULINUS, Vita Ambrosii 11,1–2. Vgl. GRYSON 1980,
Sirmium 378 s. PAULINUS, Vita Ambrosii 11,1–2 (Basti- 107 f.; DUVAL 1985, 370 f.; MCLYNN 1994, 92 f.
aensen 66 ff.). Vgl. BRATOŽ 1996a, 323 f. 16
THEODORETOS, Hist. eccl. 4,8–9 (GCS, NF 5, 220–227);
14
Zur Begegnung Martins mit den arianischen Sacerdo- zur Synode ausführlich ZEILLER 1918, 310–327; GRYSON
tes in Savaria (?) um 358 s. SULPICIUS SEVERUS, Vita Mar- 1980, 107–121; übersichtlich, mit Angabe der älteren
tini 6,3–4; BRATOŽ 2008b, 303–306. Zur theologischen Literatur: CEDILNIK 2004, 318–325.
Polemik in Sirmium 366 s. Altercatio Heracliani lai- 17
Cod. Theod. 16,1,2 (380); BARCELÓ/GOTTLIEB 1993. Zum
ci cum Germinio episocopo Sirmiensi (PL, Suppl. 1, zweiten ökumenischen Konzil mit dem Verbot des
1958, 345–350); MILIN 1998. Arianismus (bes. Kan. 1 u. 7) vgl. JOANNOU 1962, 42–54.
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 215

in den Synodalakten wurde in Abwesenheit Bischof Wulfila sowie beide in Aquileia abge-
auch der homöische Bischof Iulianus Valens aus setzten Bischöfe nach Konstantinopel eingela-
Poetovio – der zu dem Zeitpunkt als Flüchtling den. Der Kaiser wollte mit ihrer Hilfe angeblich
bei arianischen Gleichgesinnten in Italien war die Auseinandersetzungen zwischen den aria-
– abgesetzt, gleichzeitig mit seinem Presbyter nischen Visigoten und der katholischen Seite
Attalus, der ihn auf der Synode vertrat18. Das mildern. Vor allem Wulfilas Autorität unter den
offizielle Protokoll berichtet zwar nicht von Goten half, die verstrickte religiöse Frage wäh-
der Entfernung des Bischofs Leontius aus Salo- rend der Vorbereitung des Föderatenvertrages
na, Palladius aus Ratiaria erwähnt sie jedoch in zu lösen. Nach dessen Abschluss (3. Oktober
seinem äußerst kritischen Kommentar zu den 382) blieb der gotische Bischof in der Metropo-
Geschehnissen der Synode. Ambrosius, der le, wo er ein Jahr später starb, von den beiden
Leontius aus Salona bereits auf einer der voran- arianischen Bischöfen aus Ostillyricum gibt es
gegangenen italischen Synoden wegen seiner hingegen keine Nachrichten. Die Ansichten vie-
proarianischen oder zumindest theologisch un- ler Historiker hinsichtlich des Wahrheitsgehalts
klaren Haltung abgesetzt hatte, bestätigte diese dieser Episode gehen auseinander21.
Absetzung erneut auf der Synode in Aquileia19. Die römische Niederlage bei Adrianopel
Nach 381 rückte die Kirche in Westillyri- im Jahr 378 beeinflusste die kirchlichen Ver-
cum und ebenso im benachbarten Ostillyricum hältnisse in Westillyricum maßgeblich. In der
wenigstens dem Anschein nach dem Ideal der Folge verwüsteten Visigoten aus Thrakien und
Glaubenseinheit näher. Mit der Absetzung aller osthrogotisch-hunnisch-alanische Truppen die
arianischen Bischöfe wurde der Arianismus in Provinzen der pannonischen Diözese. Um 380
der homöischen Form in den höheren kirchli- wurde die Bischofsstadt Mursa in Pannonia Se-
chen Strukturen abgeschafft, an einigen Orten cunda zerstört, ebenso auch die kleinere urbane
in den niederen kirchlichen Strukturen und un- Siedlung Stridon, vermutlich im nordwestlichen
ter Laien sowohl in Illyricum als auch in Nordi- Dalmatien (Liburnia) gelegen22. Bereits vor dem
talien wurde er jedoch weiter praktiziert20. Konzil in Aquileia war Poetovio in Noricum Me-
Erst zu dem Zeitpunkt, als er in der römi- diterraneum bedroht, dessen homöischer Bischof
schen Bevölkerung Illyricums immer mehr zu Iulianus Valens Kontakte zu den Goten aufge-
einer Randerscheinung wurde, kehrte der Aria- nommen hatte. Als diese vor der Stadt erschie-
nismus mit der Ansiedlung der ostrogothischen nen, rief die „verräterische“ Tat eine Revolte
Föderaten auf dem Gebiet Pannoniens (380–409) der mehrheitlich rechtgläubigen christlichen
und der visigotischen Föderaten auf dem Ge- Gemeinde hervor, die den Bischof vertrieb23.
biet der Provinzen Ostillyricums und Thrakiens Obwohl Mursa und das zumindest teilweise be-
(mit Unterbrechungen von 382 bis 408) zurück. troffene Poetovio nach diesen Ereignissen erneut
Unklar bleibt das Schicksal der beiden in aufgebaut wurden, fehlen seit dieser Zeit jegli-
Aquileia abgesetzten Bischöfe aus Ostillyricum. che Hinweise auf einen Bischofssitz.
Der arianische Bischof Maximinus berichte-
21
Maximini dissertatio 23/41, 39/61 u. 95/141 (CCSL
te in seinem um 430 im vandalischen Afrika
87, 160, 165 f. u. 195 f. bzw. SC 267, 234, 248 u. 141 f.).
verfassten Kommentar zur Synode in Aquileia, Vgl. LIPPOLD 1973, 861 u. 864; LIPPOLD 1996, 21; PIETRI
Theodosius habe im Herbst 382 den gotischen 1976, 871; MATHISEN 1997, 674; zuletzt CEDILNIK 2009b,
90 f. Eine negative Beurteilung hinsichtlich der His-
18
Gesta concili Aquileiensis, Ep. 2, 9–10 (CSEL 83/3, 322 f.). torizität der Reise beider abgesetzter Bischöfe nach
19
Scholia Arriana in concilium Aquileiense 82/125 Konstantinopel äußerte GRYSON 1980, 162–165.
(CCSL 87, 188 f. bzw. SC 267, 308 f.). BRATOŽ 2008a, 22
Die Coll. Avell. 39,4 (CSEL 35/1, 89) berichtet über die
231–233. Zerstörung von Mursinense oppidum als Gottesstrafe
20
Während im Jahre 381 AMBROSIUS, Ep. extra collectio- für den arianischen Glauben (Arriana lex) der Stadt.
nem 6,3 (CSEL 82/3, 188) über die religiöse Einheit Über die Zerstörung des oppidum Stridon berichtet
im gesamten Westen (a Thracorum claustris usque ad HIERONYMUS, De viris illustribus 135 (CSEA 6/2, 382);
Oceanum) sprach, behauptete 386 der Gegenkaiser zur Frage der Lokalisierung der Siedlung vgl. BRATOŽ
Magnus Maximus, zum Teil sicher aus propagandisti- 2008a, 235–239; BRATOŽ 2009b, 225–228.
schen Gründen, dass Arianismus im Westen, beson- 23
Gesta concili Aquileiensis, Ep. 2,9–10 (CSEL 82/3,
ders in Illyricum, noch immer existiere: Coll. Avell. 39 322 f.). BRATOŽ/CIGLENEČKI 2000, 496–506; vgl. MATHI-
(CSEL 35/1, 88–90); BRATOŽ 1996a, 335. SEN 1997, 678; V. RUMMEL 2008.
216 Rajko Bratož

Die Umstände verbesserten sich zeitweilig der Leitung des Ostrogoten Radagais in Itali-
infolge der Föderatenverträge, zuerst zwischen en 405/406, der zweite Italienzug Alarichs 408
dem Kaiser Gratianus und der Dreivölkergrup- und der gleichzeitige Einfall der Hunnen Ul-
pe (Herbst 380) geschlossen, zwei Jahre später dins nach Moesia Prima und in die beiden daki-
zwischen Theodosius und den Visigoten in schen Provinzen26 verursachten die Flucht ein-
Thrakien24. Die weltliche Herrschaft versuchte zelner Gemeinden, vor allem nach Italien, aber
durch missionarische Eingriffe Einfluss auf die auch in das dalmatische Salona und in Richtung
Föderaten zu nehmen, um sie von Gewalttaten Mazedonien. Insbesondere größere organisierte
an der Provinzialbevölkerung abzubringen. Gruppen, die aus Scarbantia und Savaria, aber
Ebenfalls in diesen Kontext gehört die Ankunft auch aus dem Gebiet Sirmiums kamen, brach-
Amantius’ aus Aquileia in der pannonischen ten nach Italien (Aquileia, Concordia, Ravenna
Stadt Iovia. Amantius wurde dort Bischof und und vor allem Rom) auch ihre Traditionen und
nahm in dieser Rolle 381 auch an der Synode die Reliquien der heimischen Märtyrer mit27.
in Aquileia teil. Als rechtgläubiger Bischof lei- Für andere wichtige Städte im Donauraum der
tete er die christliche Gemeinde über zwei De- pannonischen Diözese (Lauriacum, Vindobona,
kaden hinweg. Seine Gemeinde setzte sich aus Carnuntum, Brigetio, Aquincum) sind keine Be-
zwei Gruppen zusammen: aus Römern und aus richte über das Schicksal der dortigen christli-
Föderaten der ethnisch gemischten Gruppe un- chen Gemeinden überliefert. Mit dem Fortgang
ter der Leitung von Alatheus und Safrax. Als dieser Bevölkerung gelangten Vertreter einzel-
missionierender Bischof in gentibus versuchte ner häretischer Gruppen in den Westen: nicht
Amantius sowohl im reichspolitischen als auch nur nach Italien, sondern auch nach Gallien,
im kirchlichen Interesse (Bischof Valerianus Hispanien und sogar nach Afrika28. Unter ihnen
von Aquileia?), das zerbrechliche Gleichgewicht traten besonders die Anhänger der Lehre Pho-
zwischen der Provinzialbevölkerung und den tinus’, vor allem in ihrer modifizierten Form,
Föderaten aufrechtzuerhalten. Da die Föderaten hervor, die gegen Ende des 4. Jahrhunderts von
als Siedlungsraum vor allem im Hinterland der Bischof Bonosus aus Naissus vorgelegt worden
Donaugrenze gelegene Gebiete in Valeria zuge- war. In der gleichen Zeit wie die unterschiedli-
wiesen bekamen, handelte es sich bei Amantius’
chen arianischen Gruppen wurden auch diese
Bischofssitz wahrscheinlich um die große Fe-
häretischen Gruppen um 380 politisch besiegt
stung Iovia/Alsóheténypuszta in der südlichen
und mittels staatlicher und kirchlicher Gesetze
Valeria und nicht um die gleichnamige Stadt im
verboten, jedoch nicht vernichtet. Die Kontinui-
nördlichen Teil der Provinz Savia (Ludbreg)25.
tät dieser häretischen Bewegungen illyrischer
Die Verhältnisse verschlechterten sich in
Herkunft, die im Westen genug Anhänger ge-
den Folgejahren, als die Föderatengruppen re-
funden hatten, um weiter zu bestehen, reicht
bellierten. Bei einem dieser Aufstände zog sich
in Gallien bis ins 7., in Spanien sogar bis ins
Amantius (wahrscheinlich 398) nach Aquileia
8. Jahrhundert29.
zurück. Die Unruhen, die die Aufstände der
beiden Föderatengruppen und der Einfall neu-
er Barbarentruppen über die Donau hervorrie-
fen, betrafen viele christliche Gemeinden. Vor
GESTALTUNG DER HÖHEREN FORMEN DER
KIRCHLICHEN ORGANISATION
allem das Eindringen einer Gefolgschaft unter
24
LOTTER 2003, 72 f. mit Anm. 261; CEDILNIK 2009a. Der Aufstieg und Niedergang Sirmiums
25
Die Rekonstruktion der Mission Amantius’ basiert
auf der Grabinschrift des Bischofs in Aquileia (BRUSIN
Die Entwicklung der kirchlichen Organisa-
1993, Nr. 2904) und auf seiner Teilnahme an der
Synode von Aquileia 381, wo er als Bischof von Io- tion, vor allem der höheren Ebenen, verlief in
via auftrat (Gesta concili Aquileiensis 1 u. 64 [CSEL Westillyricum verhältnismäßig langsam. Als
82/3, 325 u. 363]). Vgl. dazu LOTTER 2003, 73 f. Zum
Ort VISY 2003, 191–193 u. 255; TÓTH 2009, bes. 119–136. 26
LOTTER 2003, 87–98.
Mit einer Fläche von 21 ha war Alsóhetény die größ- 27
LOTTER 2003, 163–165.
te unter den pannonischen Festungen im Hinterland 28
PIETRI 1976, 919 f.; DUVAL 1985, 378 f.; BRATOŽ 1990, 525 f.
der Donaugrenze. Vgl. dazu auch den Beitrag von O. u. 547 f., Anm. 198.
Heinrich-Tamaska (#-#) in diesem Band. 29
SCHÄFERDIEK 1985, 161–172; BRATOŽ im Druck.
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 217

Gründe dafür können die zögerliche Verbrei- Zwei Bischöfe des 4. Jahrhunderts aus Sirmium,
tung des Christentums, die geringe Zahl von Domnus in der Zeit Konstantins I. und Euterius
Bistümern, das ein halbes Jahrhundert andau- im Jahr 343, treten in den Quellen mit der Be-
ernde religiöse Schisma und andere ungünstige zeichnung „Bischof Pannoniens“ auf. Domnus
Umstände, insbesondere in den Grenzprovin- trägt in einer späteren Schrift die Bezeichnung
zen, angeführt werden. Zeitlich blieb die Kir- metropolitanus31, doch beweisen diese Titel nicht
chenorganisation deutlich hinter den Normen die Metropolitanherrschaft. Der arianische Bi-
und Möglichkeiten zurück, die beim ersten schof Germinius, der dem im Jahr 351 abgesetz-
ökumenischen Konzil definiert und dann auf ten Photinus folgte, befand sich als Kirchenpoli-
den Kirchenversammlungen des 4. Jahrhun- tiker im Schatten der ungleich einflussreicheren
dert erweitert worden waren. Angesichts des benachbarten Bischöfe Valens von Mursa und
höchst ungünstigen Verhältnisses zwischen der Ursacius von Singidunum. Erst 366 trat er als
hohen Anzahl autonomer Städte und den (be- Theologe und Kirchenpolitiker selbständig auf
kannten) Bischofssitzen (rund 70:10) und der und widersetzte sich den Interessen der beiden
im Hinblick auf die einzelnen Provinzen gerin- arianischen Führungspersonen in Illyricum32.
gen Anzahl von Bistümern (in Noricum Ripense Der erste Bischof von Sirmium, der zumin-
existierte nicht einmal eins, in Pannonia Prima, dest formell als Träger der Metropolitanherr-
Valeria, Savia und in Noricum Mediterraneum nur schaft galt, war der neunizänische Bischof
je eins) stellt sich die Frage, ob in diesen Provin- Anemius, der im Jahr 378 mit entscheidender
zen überhaupt eine Bischofsordnung bestand. Unterstützung Ambrosius’, des Bischofs von
Dem Beschluss des nizänischen Konzils (Kanon Mailand, ernannt wurde. Drei Jahre später
4) zufolge war für deren Bestehen normalerwei- betonte Anemius auf dem Konzil in Aquileia
se die Existenz von mindestens drei Bischofssit- selbstbewusst, dass er als Bischof der Stadt auf-
zen Voraussetzung30. Laut den zur Verfügung trete, welche die Metropole von Illyricum sei
stehenden Quellen erfüllte diese Bedingungen (caput Illyrici)33. Hierbei sei erwähnt, dass der
Ausdruck Illyricum zur Zeit dieser Aussage
lediglich die Provinz Pannonia Secunda. Die Me-
(381) sowohl das Westillyricum als auch die da-
tropolitansitze, die zu Zentren der kirchlichen
kischen und mazedonischen Diözesen bzw. das
Organisation für die jeweiligen Provinzen wur-
spätere, im Jahre 392 als selbständige Präfektur
den, begannen sich in Sirmium und in Salona im
vereinigte Ostillyricum bezeichnete34. Auf der
späten 4. Jahrhundert herauszubilden.
Synode erschien Anemius nach den Vertretern
Das erste Metropolitanbistum wurde Sirmi-
der gallischen und der afrikanischen Kirche, die
um, gleichzeitig Hauptstadt der Provinz Pan-
im Namen der gesamten Kirchenprovinz spra-
nonia Secunda und der gesamten pannonischen
chen, ebenso nach einigen norditalischen Bi-
Diözese, in einzelnen Phasen des 4. Jahrhun-
schöfen35. Bei den individuellen Verurteilungen
derts auch eine der kaiserlichen Metropolen.
Der höchste Rang einer Stadt in der zivilen Ver- 31
BRATOŽ 1990, 537.
waltung bedeutete nicht automatisch eine ent- 32
DUVAL 1985, 358–360; ausführlich: CEDILNIK 2004, 293–
300.
sprechende Stellung ihres Bischofs, wenn dieser 33
Acta concili Aquileiensis 16 (CSEL 82/3, 335, Z.
nicht die Bedingungen erfüllte oder nicht fähig 184 f.): Anemius episcopus dixit: »Caput Illyrici non nisi
war, die Metropolitanherrschaft auszuüben. civitas est Sirmiensis, ego igitur episcopus illius civitatis
sum«.
30
JOANNOU 1962, 26. Die Berücksichtigung der Unter- 34
Auf diese Rolle Sirmiums zielte auch IUSTINIANUS,
schiede in der Entwicklung der Kirchenorganisation Nov. 11,1 (SCHOELL/KROLL 1959, 94: Cum enim in anti-
beweist die unterschiedliche Formulierung des Ka- quis temporibus Sirmii praefectura fuerat constituta, ibique
nons 14 des Konzils von Serdika 343 (HEFELE 1908, omne fuerat Illyrici fastigium tam in civilibus quam in epi-
795 f.): In dem Fall, dass ein Bischof seinen Presbyter scopalibus causis…). Zur administrativen Entwicklung
oder Diakon verbannte, konnte sich dieser nach der Illyricums vgl. WEILER 1996, 135–138.
griechischen Fassung des Kanons an den Metropoli- 35
Gesta concili Aquileiensis, Ep. 2,12 (am Ende des Syn-
tanbischof der Provinz wenden, nach der lateinischen odale Benedictus) in CSEL 82/3, 326 (im textkritischen
Fassung aber an die benachbarten Bischöfe. Dieser Apparat) befindet sich Anemius erst an der 13. Stel-
Unterschied weist auf eine unterschiedliche Entwick- le unter den 34 Bischofsnamen. In dem einführenden
lung der kirchlichen Strukturen im Osten und Westen Verzeichnis des Protokolls (Acta 1; CSEL 82/3, 327)
hin. befindet sich er jedoch an der 5. Stelle unter den 32
218 Rajko Bratož

Palladius’, die von Ambrosius angesprochen Nach 381/382 findet Sirmium länger als ein
wurden, trat Anemius mit seiner festlichen an- Vierteljahrhundert keine Erwähnung mehr als
tiarianischen Erklärung (diese wurde von nur kirchliches Zentrum. Diese Quellenlücke und
24 Bischöfen abgegeben) direkt nach Valerianus die äußeren Umstände wie der vierjährige Auf-
aus Aquileia auf, dem Vorsitzenden des Konzils, stand der pannonischen Föderaten nach dem
unmittelbar vor den Gesandten der gallischen Tod Theodosius’, Alarichs Zug aus Illyricum
Kirche36. Als Vorstand eines Bistums von be- nach Italien im Jahr 401 und seine Rückkehr ein
sonderer Bedeutung ließ er sich nicht, wie auch Jahr später sowie schließlich sein zweiter Itali-
Valerian, auf Wortgefechte mit Palladius ein, so enzug im Jahr 40840 deuten darauf hin, dass die
dass er auf dem Konzil selbst als Persönlichkeit Bedeutung Sirmiums als Metropolitanzentrum
nicht auffiel37. nachließ.
Trotz all der Tatsachen, die auf Anemius’ Die nächste Erwähnung Sirmiums findet
Metropolitan- oder gar Obermetropolitanherr- sich in einem Brief des Papstes Innozenz an den
schaft hinweisen könnten, bleibt fraglich, bis Bischof Marcianus von Naissus aus dem Jahr
zu welchem Maße er eine solche Herrschaft 409, in dem die Frage der Rekonziliation jener
wirklich ausübte. Zum Bischof wurde er mithil- Kleriker gelöst wurde, die der Häresie von Bo-
fe von Ambrosius ernannt. Obwohl es um die nosus beschuldigt worden waren. In dem Brief
Absetzung der letzten „arianischen“ Bischöfe Il- wird der zu diesem Zeitpunkt bereits verstor-
lyricums ging, wurden alle Vorbereitungen für bene Bischof Cornelius von Sirmium respekt-
das Konzil von Ambrosius getroffen, auch das voll erwähnt (sanctae recordationis vir Corneli-
Gespräch mit Kaiser Gratianus in Sirmium. Auf us episcopus Sirmieneis urbis)41. In der Amtszeit
dem Konzil selbst trat Anemius im Schatten sei- dieses Bischofs erlebte die Kirche von Sirmium
nes Mentors auf. Die darauf folgende Teilnah- offenbar eine spürbare Krise. Der Grund dafür
me an der Synode von Rom 382 weist auf eine waren die noch immer aktiven häretischen Be-
hohe, jedoch nicht besonders herausgehobene wegungen der Photinianer und Bonosianer, die
Stelle in der kirchlichen Hierarchie hin38. Seine
Flucht der Bevölkerung aus der bedrohten Pro-
einzige Tat, die auf das Ausüben der Metropo-
vinz Pannonia Secunda in Richtung Adriaküste
litanherrschaft hinweist, betrifft die bereits er-
und der Rückzug von christlichen Gemeinden
wähnte Synode in Sirmium im Jahr 378. Doch
nach Italien42.
ist die Quelle zu dieser Synode nicht eindeutig
Die tatsächliche Rolle des Metropolitansitzes
genug, um zuverlässige Schlussfolgerungen
wurde im Falle Sirmiums durch die Umstände
hinsichtlich der Rolle Anemius’ ziehen zu kön-
wesentlich beeinträchtigt. Die Stadt gelangte
nen39.
nach und nach aus dem westlichen Einflussbe-
Bischofsnamen. SOTINEL 2005, 383. reich in das Ostreich (spätestens 437) und verlor
36
Acta concili Aquileiensis 55 (CSEL 82/3, 359, 718– damit ihr einstiges Hinterland. Die kirchliche
721). SOTINEL 2005, ebd. Organisation wurde der zivilen Verwaltung
37
MAXIMINUS hat in seinem Kommentar zum Konzil von
Aquileia (Scholia Arriana in concilium Aquileiense 20 stufenweise angepasst, deswegen bedeutete der
[CCSL 87, 158] bzw. Scholia Arriana 32 [SC 267, 228]) Übertritt Sirmiums in das Oströmische Reich
die Stellungnahme des Anemius aus dem offiziellen
Protokoll abgeschrieben (Acta conc. Aquil. 16 [CSEL bei Adrianopel, statt, als Gratianus vier Tage in Sir-
82/3, 335,184–188]). Weil der Text in der Fortsetzung mium weilte (AMMIANUS 31,11,6); damals kam auch
beschädigt ist, ist der eventuell einmal vorhandene Ambrosius nach Sirmium, um bei der Wahl des neu-
Kommentar zur Stellungnahme des Bischofs von Sir- en Bischofs den katholischen Kandidaten Anemius zu
mium nicht erhalten. Im Kommentar von Palladius unterstützen. Zeitgleich mit der Bischofswahl verlief
wird Anemius nicht erwähnt. die Synode, an der Ambrosius teilgenommen haben
38
THEODORET, Hist. eccl. 5,9,1 (GCS, NF 5, 289,6 f.) über- soll und auf der sechs arianische Bischöfe abgesetzt
mittelt die Folge: Damasus (der Papst), Ambrosius wurden. Reserviertheit und Kritik gegenüber dieser
von Mailand, Britto von Trier, Valerian von Aquileia, Auslegung bei DUVAL 1985, 369–371 und MCLYNN
Acholius von Thessaloniki, erst danach Anemius; vgl. 1994, 92–94; zur Frage vgl. CEDILNIK 2004, 318–325.
PIETRI 1976, 866 f. 40
LOTTER 2003, 87–98.
39
THEODORET, Hist. eccl. 4,8–9. Der Meinung GRYSONS 41
INNOCENTIUS, Ep. 16 (PL 20, 520): PIETRI 1976, 1078 f.;
1980, 107–121 nach fand die Synode der illyrischen 1084; 1088 f.
Bischöfe im Juli 378, einige Wochen vor der Schlacht 42
BRATOŽ im Druck.
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 219

das Ende seiner Metropolitanmacht über dieje- Einzelne Teile des pannonischen Raumes
nigen Provinzen Westillyricums, die im westli- verleibten sich allmählich die benachbarten Me-
chen Machtbereich verblieben waren (Noricum tropolitansitze ein. Im Westen war Aquileia tä-
mediterraneum und ripense, Dalmatien)43. tig, das in der Zeit der Bischöfe Valerianus und
Während Attilas ersten Krieges gegen Ost- vor allem Chromatius tatsächlich als Metropoli-
rom im Jahr 441 unterlag Sirmium den Hunnen tansitz auftrat, obwohl es mit diesem Titel erst
und wurde samt seiner Umgebung verwüstet im Jahr 442 das erste Mal ausdrücklich erwähnt
(loci devastati), der damals in der Stadt residie- wird47. Aquileia, das sich bereits im Laufe der
rende Präfekt fand als Zuflucht in Thessaloniki. zwanzig Jahre andauernden missionarischen
Damit wurde der Sitz der zivilen Verwaltung und organisatorischen Tätigkeit Amantius’ im
der illyrischen Präfektur nach Thessaloniki ver- pannonischen Raum behauptet hatte, schloss
legt, ebenso wurde die „kirchliche Würde“ auf nach und nach Noricum Mediterraneum und
die makedonische Metropole übertragen44. Der vielleicht auch Teile Ufernoricums wie ebenso
namentlich nicht bekannte Bischof von Sirmium die westlichen Gebiete der Pannonia Prima und
spielte bei der Rettung des Kirchenschatzes eine Savia in seinen Einflussbereich ein.
ungewöhnliche, moralisch zweifelhafte Rolle Die Forschungsmeinungen darüber, wann
und lieferte Attila damit in der Folgezeit einen das genau geschah, gehen weit auseinander. Be-
geeigneten Grund für die Kriegsandrohung ge- rücksichtigt man die Geschichte Aquileias und
gen das Westreich45. seines Bischofssprengels, wird wahrscheinlich,
Betrachtet man die Übertragung der Mär- dass sich dieser Prozess der Ost- und Nord-
tyrerreliquien nach Thessaloniki (Demetrius) osterweiterung in der ersten Hälfte des 5. Jahr-
und im Jahr 458 nach Konstantinopel (Anasta- hunderts, allerdings vor der Katastrophe des
sia), spiegelte sich die neue Orientierung auch Hunneneinfalles nach Italien im Jahr 452 voll-
im Kirchenleben wider46. Eine Gestaltung der zog, welcher die Stadt für mehrere Jahrzehnte
kirchlichen Ordnung der pannonischen Diöze- in ihrer Entwicklung zurückwarf.48 Im 6. Jahr-
se mit Sirmium als Metropolitansitz, der eine hundert, als die Stadt sich erholt hatte, waren
ähnliche Rolle übernommen hätte, wie sie die die politischen Bedingungen für eine Auswei-
Stadt im 4. Jahrhundert in der zivilen Verwal- tung des Einflusses und der kirchlichen Organi-
tung ausgeübt hatte, war in der ersten Hälfte sation Aquileias in Richtung Osten ungünstig.
des 5. Jahrhundert nicht möglich. Die Provinzen Von einer Einbeziehung von vier Bischofssitzen
der pannonischen Diözese verfügten nach dem in Noricum mediterraneum und eines Bistums in
Untergang Sirmiums über kein kirchlich-orga- Pannonia prima in die aquileiensische Metropo-
nisatorisches Zentrum mehr, das sie enger mit- litankirche, die den Titel eines Patriarchats an-
einander verbunden hätte; es entstanden neue nahm, berichten die Quellen, die sich auf das
Organisationsformen. letzte Viertel des 6. Jahrhunderts beziehen, erst
für die Zeit des Dreikapitelschismas. Dabei wird
im Brief der schismatischen Bischöfe an Kaiser
43
Während Valeria und die beiden westlichen pannoni-
schen Provinzen nach 433 unter hunnischer Herr- Mauricius aus dem Jahr 591 eindeutig voraus-
schaft standen (LOTTER 2003, 16 f.); zu den verschiede- gesetzt, dass drei Bischofssitze in Noricum me-
nen Hypothesen über die Teilung Westillyricums vor diterraneum Bestandteil der aquileiensischen
bzw. im Jahr 437 vgl. GRAČANIN 2006, 54–58. Metropolitankirche bereits vor dem fränkischen
44
IUSTINIANUS, Novella 11,1 (SCHOELL/KROLL 1959, 94):
…postea autem Attilanis temporibus eiusdem locis de- Vormarsch in dieses Gebiet um 545 waren49.
vastatis Apraeemius praefectus praetorio de Sirmitana
civitate in Thessalonicam profugus venerat, tunc ipsam
praefecturam et sacerdotalis honor secutus est, et Thessalo- 47
LEO MAGNUS, Ep. 2 (PL 54, 597, mit der Erwähnung
nicensis episcopus non sua auctoritate, sed sub umbra prae- von metropolitanus episcopus Venetiae); BRATOŽ 1990,
fecturae meruit aliquam praerogativam. Vgl. zur Passage 539–541.
GRAČANIN 2006, 61–63. 48
Vgl. zu Aquileia den Beitrag von Y. Marano (173-179)
45
PRISCUS, Frg. 11,2 (BLOCKLEY 1983, 262); zur Episode in diesem Band.
ŠAŠEL KOS 1994. 49
Vgl. BRATOŽ 1990, 540 f.; eine spätere Datierung (spä-
46
Kurz: BRATOŽ 2004, 217 f. u. 222; ausführlich: POPOVIĆ tes 6. Jh.) schlug SOTINEL 2005, 209 vor; zuletzt dazu
1987. BRATOŽ 2007, 37–39.
220 Rajko Bratož

Salona als Metropolitansitz erstreckte sich über das gesamte Ostillyricum


im 5. und 6. Jahrhundert (fünf Provinzen der dakischen Diözese und
der nördliche Teil der Macedonia salutaris sowie
Das zweite Metropolitanzentrum, das Gele- sechs Provinzen der mazedonischen Diözese
genheit zur Erweiterung seines Einflussberei- mit dem südlichen Teil der Macedonia salutaris),
ches und seiner Jurisdiktion im südpannoni- das nach Theodosius’ Tod zur östlichen Reichs-
schen Raum erhielt, war Salona. Wie für Aquileia, hälfte kam53. Damit ergab sich die Gefahr, dass
so erwähnt auch für Salona keine Quelle des die Kirche in Ostillyricum langsam der Staats-
5. Jahrhunderts, dass die Stadt im pannonischen ordnung folgen und unter den Einfluss des Pa-
Raum ihre Macht entfaltet hätte, die Protokolle triarchats von Konstantinopel geraten könnte.
der beiden Synoden in Salona in den Jahren 530 Es stellt sich die Frage, ob Rom nach diesem
und 533 legen dies jedoch nahe. Eine der mög- Vorbild zu Beginn des 5. Jahrhunderts auch das
lichen Erklärungen für diese Ausbreitung des Vikariat in Westillyricum mit Zentrum in Salo-
Einflussbereiches könnte in der Angleichung na formen wollte, um nach einem einheitlichen
der kirchlichen an die weltliche Ordnung liegen, Muster seine Vorherrschaft über außeritalische
da es während der ostgotischen Phase sicherlich Teile des christlichen Westens zu festigen. Die
zu einer verwaltungstechnischen Zusammen- Voraussetzungen dafür waren vorhanden. Die
führung der Provinzen Savia und Dalmatia in Provinz selbst war von den Barbareneinfällen
einer Provinz unter der Leitung eines gotischen und den Aufständen der Föderatengruppen
Kriegsherren (comes Dalmatiarum) und eines ro- gegen Ende des 4. Jahrhunderts zwar betroffen,
manischen Zivilverwalters (vir illustris et magni- litt jedoch wesentlich weniger darunter als die
ficus) gekommen ist50. Bezüglich der Synoden in Provinzen an der Grenze.
Salona werden zwei Bischöfe aus Siscia genannt, Salona, das kirchliche Zentrum Dalmatiens,
da es offensichtlich gerade in der Zeit zwischen
erfuhr im frühen 5. Jahrhundert einen bedeu-
beiden Synoden zu einer doppelten Besetzung
tenden Aufschwung. Die christliche Gemeinde
des Bischofssitzes gekommen war51. Mit dem
in der Stadt erlebte zu Zeiten der Bischöfe Sym-
byzantinischen Sieg über die Goten und der Ab-
ferius und besonders Hesychius eine materielle
schaffung der Gesetze der ostgotischen Epoche
Blütezeit, was archäologische Funde bestätigen.
durch Justinian I. wurde diese Ordnung wahr-
Mit der Unterstützung Johannes Chrysostomos‘
scheinlich aufgehoben. Das Schicksal des Bi-
von Seiten des Bischofs Hesychius im Streit mit
schofssitzes in Siscia nach 533 ist nicht bekannt.
dem Hof in Konstantinopel griff der Bischofssitz
Der Apostolische Stuhl, dessen Jurisdikti-
on laut dem zweiten ökumenischen Konzil im in Salona zum ersten Mal in die universelle Kir-
Jahre 381 der gesamte christliche Westen ein- chenpolitik ein. Die Korrespondenz Hesychius’
schließlich der pannonischen Diözese und der mit Augustinus bezeugt, dass Salona auf gutem
Präfektur Ostillyricum unterstand, versuchte Wege war, ein christliches geistiges und kultu-
seit dem Ende des 4. Jahrhunderts, seinen Ein- relles Zentrum zu werden54. Auch die Koopera-
fluss im Ost- und Westillyricum zu mehren, in- tion mit Rom verlief gut. Der Brief des Papstes
dem er übermetropolitane Organisationsformen Zosimus an Hesychius aus dem Jahr 418 – dem
gründete. Ein Resultat dieser Bestrebungen war Inhalt nach zu urteilen eine Antwort auf einen
die Gründung des Vikariats von Thessaloniki, vorherigen, nicht überlieferten Brief des Bi-
das durch das Dekret Innozenz’ aus dem Jahr schofs – zeugt davon, dass der Bischof von Salo-
412 eine inhaltlich und räumlich klar definierte na tatsächlich bereits vor 418 die Metropolitan-
Form bekam52. Das Vikariat von Thessaloniki herrschaft über die Provinz Dalmatien ausübte.
Es handelt sich bei Zosimus’ Brief um ein allge-
50
CASSIODORUS, Variae 5,14 f.; 9,8 f. (a. 526/7). SCHWARCZ meines Dekret (decretale) über die Bedingungen
2000, 69.
51
KLAIĆ 1967, 81,5; 85,16 (Teilnahme der Bischöfe aus der Aufnahme in den Klerikerstand und über
Siscia an den beiden dalmatinischen Synoden). An- die Voraussetzungen für eine Beförderung von
hang 1.
52
Nach den vorangegangenen Dekreten der Päpste Da- 53
Coll. Thess. 5 (21 f.). Vgl. kurz dazu BRATOŽ 1993, 522–
masus (380), Siricius (zwischen 385 und 398) und In- 527; erschöpfend RIST 2006.
nozenz (401/402). Vgl. RIST 2006. 54
BRATOŽ 2008a, 243–251.
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 221

Klerikern zu Priestern oder Bischöfen55. Für den und zwei des Noricums umfasst hätte, tatsäch-
Fall, dass der Bischof von Salona eine zu geringe lich angestrebt worden wäre60.
Autorität hätte, versprach der Papst Hesychius Die päpstliche Empfehlung im letzten Teil
die Übertragung von Befugnissen des Aposto- des Briefes, der Empfänger möge über den In-
lischen Stuhles (auctoritas)56. Er befahl dem Bi- halt des Briefes nicht nur die Bischöfe unter
schof, über den Inhalt des Briefes nicht nur die seiner Metropolitanjurisdiktion informieren,
Bischöfe in seiner Provinz (Dalmatien), sondern sondern auch die Bischöfe der benachbarten
auch jene in den Nachbarprovinzen zu infor- Provinzen, ist zu allgemein und damit zu un-
mieren57. verbindlich. Die wenigen erhaltenen päpstli-
Vor allem diese Anordnung des Papstes bil- chen Briefe aus dem 5. Jahrhundert, die sich auf
dete den Ausgangspunkt für die Vermutung, das Westillyricum und dessen Nachbarschaft
dass Zosimus nicht nur die tatsächliche Metro- beziehen, zeigen ähnliche Beispiele. So schickte
politanherrschaft des Bischofs von Salona be- Papst Leon I. im Jahr 458 Nicetas, dem Metro-
stätigte, sondern dass er den Metropolitansitz politen von Aquileia, einen Brief, der Empfeh-
sogar zum Vikariat für das gesamte Westillyri- lungen für den rechtlichen und moralischen
cum erheben wollte58. Die Anhaltspunkte sind Rahmen der Erneuerung des familiären und
jedoch zu schwach für eine solche Annahme. religiösen Lebens enthielt, das durch Attilas Ita-
Als Nachbarprovinzen, auf die Hesychius sei- lienzug stark in Mitleidenschaft gezogen wor-
nen Einfluss hätte ausweiten können, kommen den war (Kriegsgefangenschaft, Untergang von
nur Pannonia Secunda und Savia als Teile der Familien, religiöse Gewalt an Kriegsgefange-
pannonischen Diözese in Betracht, nicht jedoch nen, unterschiedliche Formen der Abkehr vom
Praevalitana und Moesia Prima, die bereits zum Glauben und Zuwendung zum Heidentum und
Vikariat von Thessaloniki, einer päpstlichen In- zur Häresie). Am Ende des Briefes wird ange-
stitution für die Provinzen Ostillyricums, gehör- ordnet, den Inhalt auch unter den Bischöfen
ten59. Aus ähnlichen Gründen kommt auch die seiner Kirchenprovinz (comprovinciales) bekannt
italische Provinz Venetia et Histria am nordöst- zu machen61. Damit war das Gebiet der Provinz
lichen Rand Dalmatiens nicht in Frage, die als Venetia et Histria gemeint. Nach der Diktion des
Teil Italiens unter der unmittelbaren Jurisdikti- Dokumentes ließ er die benachbarten Provinzen
on Roms stand. Der Inhalt des Briefes und vor im Osten und im Norden aus: Noricum Mediter-
allem dessen Vergleich mit anderen päpstlichen raneum und die westlichen Randgebiete von
Dekreten aus dem frühen 5. Jahrhundert, mit Pannonia Prima und Savia, wo Aquileia in der er-
denen apostolische Vikariate ins Leben gerufen sten Hälfte des 5. Jahrhunderts seinen Einfluss
worden sind, deuten nicht darauf hin, dass die ausdehnte.
Auch aus der Korrespondenz zwischen Ge-
Gründung eines Vikariats in Westillyricum, das
lasius mit den Bischöfen Dardaniens in den
neben Dalmatien vier pannonische Provinzen
Jahren 493–496 wird die Sorge um die Informie-
55
ZOSIMUS, Ep. 9 (PL 20, 670–675); der gleiche Text fin- rung der Bischöfe in der eigenen und in den be-
det sich auch an folgenden Stellen: Appendix ad S.
Leonis Magni opera, 32 (PL 56, 571 ff.); DIONYSIUS EXI- 60
PIETRI 1976, 1104 f. hat diese Hypothese zu Recht ab-
GUUS, Collectio decretorum (PL 67, 261 ff.); ISIDORUS gelehnt (der Brief überträgt an Hesychius gar keine
MERCATOR, Collectio decretalium (PL 130, 742–744). Privilegien eines päpstlichen Vikars, sondern bestä-
– Bibliographie (Auswahl): ZEILLER 1906, 134 f.; DERS. tigt seine Stellung als Metropolitanbischof), ähnlich
1927; PIETRI 1976, 1102–1105 u. 1531; MUSA 2008. zuletzt MUSA 2008, 294–296 mit einigen neuen Argu-
56
ZOSIMUS, Ep. 9,2 (PL 20, 672): Igitur si quid auctoritati menten (im Mittelalter, als der Metropolitansitz Split
tuae, quod nos non opinamur, aestimas defuisse, supple- die eigene Position gegenüber den Konkurrenten ver-
mus. […] Tecum faciunt praecepta patrum, tecum aposto- teidigen musste, gab es in der Überlieferung des an-
licae sedis auctoritas. tiken Bischofssitzes Salona keine Spur von dem über-
57
ZOSIMUS, Ep. 9,4 (PL 20, 672): …ad te potissimum scrip- metropolitischen Vorrecht, auf das sich die Bischöfe
ta direximus, quae in omnium fratrum et coepiscoporum von Split im 10./11. Jh. berufen konnten).
nostrorum facies ire notitiam, non tantum eorum qui in ea 61
LEO MAGNUS, Ep. 159, 7 (PL 54, 1139 f.): Hanc autem
provincia sunt, sed etiam qui vicinis dilectioni tuae provin- epistolam nostram, quam ad consultationem tuae fraterni-
ciis adjunguntur. tatis emisimus, ad omnes fratres et comprovinciales tuos
58
ZEILLER 1906, 134 f.; DERS. 1927. episcopos facies pervenire, ut omnium observantiae data
59
BRATOŽ 1993, 524; RIST 2006, 653 f. prosit auctoritas.
222 Rajko Bratož

nachbarten Provinzen ersichtlich62. Gelasius un- der Korrespondenz des Apostolischen Stuhls
terstützte die dortigen Bischöfe sehr energisch mit den Bischöfen, nicht jedoch offenbaren sie
– in zwei Fällen auch ausdrücklich die Bischö- eine Erweiterung der Jurisdiktion. Unter Be-
fe von Dalmatien und „Illyricum“ –63, die zur rücksichtigung dieser Tatsache bezeugt Zosi-
Zeit des Akazianischen Schismas dem Druck mus‘ Brief an Hesychius keinesfalls den Plan
der schismatischen Bischöfe des Vikariats von der Gründung eines Vikariats für Westillyricum
Thessaloniki und des Patriarchs in Konstantino- mit Zentrum in Salona.
pel ausgesetzt waren64. In vier Briefen empfahl Während über die zwei Nachfolger Hesychi-
er den Adressaten ausdrücklich, ihre Mitbrüder us‘ auf dem Bischofssitz von Salona, Paschasius
mit dem Inhalt des Briefes bekannt zu machen, und Iustinus, fast nichts bekannt ist – sie wer-
nicht nur zu Hause, sondern auch in den be- den nur auf Inschriften von geringer Aussage-
nachbarten Provinzen; in einem der Briefe legte kraft erwähnt66 –, verdient Glycerius größere
er ihnen sogar nahe, sowohl die Rechtgläubigen Aufmerksamkeit, da er die dalmatinische Kir-
(zu Hause) als auch die Gegner (in den anderen che in den Jahren 474 bis 480 leitete. Es handelt
Provinzen) zu informieren65. Die päpstlichen sich nämlich um den in der Spätantike äußerst
Empfehlungen zeigen also die Art und Weise seltenen Fall, dass ein ehemaliger Kaiser einen
Bischofssitz einnahm67. Der vorübergehende
62
Fünf päpstliche Briefe und ein Synodalbrief der dar- Herrscher des Weströmischen Reiches (von
danischen Bischöfe an den Papst. DESTEPHEN 2008, März 473 bis Juni 474) wurde von seinem Kon-
167–170 (Analyse der Quellen mit erschöpfenden Li-
teraturangaben).
kurrenten Iulius Nepos gewaltlos abgesetzt,
63
Coll. Avell. 79 (CSEL 35, 218–220, adressiert an epi- worauf er auf Anweisung des neuen Kaisers Bi-
scopis per Dardaniam constitutis […] sicut etiam cunctis schof von Salona wurde68. Da er eine weltliche
fratribus per Dalmatiam); Coll. Avell. 101 (CSEL 35, 464, Person war, verstieß seine Bischofsweihe gegen
adressiert an universis episcopis per Dardaniam siue per
Illyricum constitutis). die Kirchenordnung. Man darf annehmen, dass
64
GELASIUS, Ep. 7 (Ep. Roman. pontif., 335–337 = Coll. der Apostolische Stuhl in Person Papst Simplici-
Avell. 79, CSEL 35, 218-223); Ep. 8 (Ep. Roman. pon- us‘ die Bischofsweihe aus politischen Gründen
tif., 337–339: Gelasius Brief an den Abt Natalis); Ep. ausnahmsweise erlaubte. Zufällig suchte sein
11 (Ep. Roman. pontif., 348 f. = Coll. Avell. 80, CSEL
35, 223–225: die Antwort der Bischöfe Dardaniens); Nachfolger auf dem Kaiserthron, Iulius Nepos,
Ep. 18 (Ep. Roman. pontif., 382–385 = Coll. Avell. 101, der ebenso nach einjähriger Regentschaft seine
CSEL 35, 464-468: Gelasius’ Brief an die Bischöfe von Herrschaft in Italien verloren hatte, im Som-
Dardanien und Illyricum); Ep. 26 (Ep. Roman. pontif., mer 474 Zuflucht in Salona. Im Jahr 480 wurde
392–413 = Coll. Avell. 95, CSEL 35, 369–398: Gelasius’
Brief ad episcopos Dardaniae); verkürzte Fassung die- er ermordet, wobei diese Tat laut Angaben des
ses Briefs: Ep. 26 (Ep. Roman. pontif., 414–422 = Coll. Historikers Malchus ausgerechnet vom Bischof
Avell., Appendix I, CSEL 35/2, 774–790); Ep. 28 (Ep. Glycerius vorbereitet worden sein soll69.
Roman. pontif., 435–436). Als ein weiteres Kuriosum sei noch ein in
65
Gelasius, Ep. 7,4 (Ep. Roman. pontif., 337 = Coll.
Avell. 79,11, CSEL 35, 223: Haec autem uestra dilectio der ganzen Antike ebenso einmaliger Übergang
etiam ad contiguas sibi quasque prouincias uicinosque pon- von der weltlichen zur kirchlichen Würde in
tifices prudenter faciat pervenire...); Ep. 8,3 (Ep. Roman. Westillyricum erwähnt: Eugippius berichtet in
pontif., 339: ... et ipsi [...] debetis [...] prouinciis eadem
der Vita des hl. Severin, dass der Tribun Ma-
quibusque contiguis fiducialiter praedicare); Ep. 18,3 (Ep.
Roman. pontif., 384 = Coll. Avell. 101,5, CSEL 35, 466: mertinus, Befehlshaber der militärischen Ein-
... per uicinas quoque prouincias haec eadem patefacere heit in Favianis/Mautern in Ufernoricum, später
uestra caritas uigilanter insistat...); Ep. 28 (Ep. Roman.
pontif., 436: Aufruf an omnes in commune fratres, sive 66
ILIug 2258B (= ILCV 1086) (Paschasius). ILIug 1699 (=
per Dardaniam sive per quamque contiguam provinciam ILCV 1087 bzw. Inscr.Sal.Chr. 75) (Iustinus). Vgl.
constituti, qui vos sub metropolitanis vestris esse memi- BULIĆ/BERVALDI 1912, 29–37.
nistis...). Aufruf des Papstes an die dardanischen Bis- 67
Zwei Dezennien vor Glycerius erlebte Kaiser Avitus
chöfe, über den Inhalt seines Schreibens sowohl die ein ähnliches Schicksal: nach einer kurzen Regie-
Rechtgläubigen als auch ihre akazianischen Gegner rungszeit (Juli 455 bis Okt. 456) wurde er abgesetzt
(in den benachbarten Provinzen) zu informieren: Ep. und zum Bischof von Placentia ernannt, jedoch starb
26,16 (Ep. Roman. pontif., 413 = Coll. Avell. 95, 81, er bald darauf. Vgl. PLRE II, 198 (Avitus 5).
CSEL 35, 398: Recte autem faciet uestra dilectio, ut ista 68
PLRE II, 514 (Glycerius).
quae scribimus pariter et catholicis et contraria sapientibus 69
MALCHUS, Testimonia 1 (PHOTIUS, Bibl. Cod. 78, 1;
innotescant...). BLOCKLEY 1983, 402 f.).
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 223

(an einem unbenannten Ort) Bischof geworden Apostolische Stuhl über die Existenz der pela-
sei, was eine Verletzung der damals geltenden gianischen Häresie in Dalmatien in Kenntnis
kirchlichen Vorschriften, aber auch der staatli- gesetzt worden war, schrieb Gelasius einen
chen Gesetzgebung bedeutet habe70. Beide Fälle Brief an den salonitanischen Bischof Honorius,
weisen auf die enge Verflechtung von kirchli- in dem er ein sofortiges und energisches Ein-
chem und weltlichem Bereich hin, die für Dal- greifen forderte (Honorius sollte eine Provinz-
matien bereits in dem Brief des Papstes Zosimus Synode einberufen und alle Bischöfe zu sofor-
an Hesychius aus dem Jahr 418 anklingt, noch tigem Handeln auffordern)73. Nach Honorius‘
expliziter jedoch in den Briefen Papst Gregors I. Erwiderung, der Papst mache sich zu große Sor-
an Natalis und Maximus, die Bischöfe von Sa- gen und seine Rüge basiere auf unzureichenden
lona, gegen Ende des 6. Jahrhunderts zu finden Informationen, wies Gelasius den Bischof in
ist. einem Brief erneut auf die Pflicht des Heiligen
Die enge Zusammenarbeit zwischen Rom Stuhles hin, im Fall eines Häresieverdachts un-
und dem Metropolitansitz in Salona kam in verzüglich Maßnahmen zu ergreifen74.
der Unterstützung der dalmatinischen Bischö- Die Politik Gelasius‘ im Gebiet Illyricums,
fe seitens des Heiligen Stuhls im Kampf gegen das unter die päpstliche Jurisdiktion fiel (Dal-
die pelagianische Häresie, vielleicht bereits matien, Vikariat von Thessaloniki), spiegelt sei-
in den letzten Jahren des Pontifikats Felix‘ III. ne Sorge um die Erhaltung des Einflusses des
Heiligen Stuhles wider, der mit dem Akazia-
(483–492), sicher jedoch zu Anfang der Amts-
nischen Schisma gegenüber Konstantinopel zu
zeit seines Nachfolgers Gelasius (492–496), zum
verlieren drohte. Wie seine Korrespondenz mit
Ausdruck71. Obwohl Dalmatien in dieser Zeit
den dardanischen Bischöfen zeigt, schloss der
für mehr als vier Dekaden Teil des ostgotischen
Papst in seine Offensive gegen die Anhänger
Machtbereichs wurde (493–535), in dem ariani-
des Akazianischen Schismas im Vikariat von
sche Könige mit ihrer Elite herrschten, ist für
Thessaloniki auch die Kirche Dalmatiens und
Salona die Existenz eines eigenen arianischen
„Illyricums“ ein75.
Bistums nicht nachzuweisen72. Nachdem der
Anzunehmen ist, dass Salona als Metropo-
70
EUGIPPIUS, Vita Severini 4,2 (SC 374, 184). Verord- litansitz Dalmatiens auch in den folgenden
nungen der Päpste gegen den Übertritt aus dem Mi- Jahrzehnten gute Beziehungen zu Rom auf-
litärstand in den Klerikerstand: DAMASUS (Siricius?), rechterhielt. Es ist nicht bekannt, dass sich die
Ep. 10,7 (ad Gallos; PL 13, 1186); SIRICIUS, Ep. ad episco-
pos Africae 2,III (PL 13, 1158–1159); Ep. 10,7 (PL 13,
dalmatinische Kirche in der Zeit des Laurentia-
1186). Ähnliche Verordnungen der Kaiser: Novella nischen Schismas, das die Kirche in Rom und
Valentiniani 7,3 (447) (Leges novellae ad Theodosia- Italien entzweite (498–506), für die eine oder
num pertinentes, 87); Codex Iustinianus 1,3,27 (466), die andere Seite entschieden hätte. Vom großen
S. 21; vgl. JONES 1973, 924; 1386, Anm. 135–139. Ein be-
kanntes Beispiel des Übertritts in den Klerikerstand Ansehen des Bistums von Salona zeugt die Tat-
und umgekehrt war im Ostreich Cyrus, der nach einer sache, dass Dionysius Exiguus, der wahrschein-
glänzenden weltlichen Karriere in den Jahren 439–443 lich auf Anordnung des Papstes Gelasius mit
(praefectus praetorio, consul, patricius) abgesetzt und der Übersetzung und Zusammenstellung seiner
danach zum Bischof von Cotyaeum in Phrygien er-
nannt wurde, nach 450 jedoch in das zivile Leben zu- äußerst wichtigen juristischen Sammlung, der
rückkehrte (PLRE II, 336–339) (Cyrus 7). Über zwei so genannten Dionysiana, begann, sein Werk
Brüder, die zuerst Soldaten und danach Bischöfe (in dem salonitanischen Metropoliten Stephanus
Gallien um 474 waren (Salonius et Sagittarius fratres
widmete. Letzterer erscheint in der zweiten
atque episcopi), berichtet GREGORIUS, Hist. Franc. 4,42;
5,20. Ausgabe der Sammlung (etwa zwischen 510
71
Die Chronologie der Quellen aus dieser Zeit ist frag- und 520) sogar mit dem Titel archiepiscopus, der
lich, in der schriftlichen Überlieferung wird die Re-
gelung dieser Fragen schon vor 492 Gelasius zuge- 73
GELASIUS, Ep. 4 (Ep. Roman. pontif., 321–323 = Coll.
schrieben, der in den letzten Jahren des Pontifikats Avell. 98, CSEL 35, 436–439).
Felix’ III. im Namen des Papstes und mit seiner Auto- 74
GELASIUS, Ep. 5 (Ep. Roman. pontif., 324 f. = Coll.
rität auftrat. Gelasius’ erster Brief trägt das Datum V Avell. 96, CSEL 35, 398–400).
Kal. Aug. Fausto u.c. cons. (28. Juli 490); vgl. CLRE, 514. 75
GELASIUS, Ep. 18,4 (Ep. Roman. pontif., 383–385, hier
Zur Korrespondenz vgl. PIETRI 1984, 38 f. 384 f. = Coll. Avell. 101,7, CSEL 35, 464–468, hier 466);
72
CAILLET 2008, 212. s. DESTEPHEN 2008, 168 f.
224 Rajko Bratož

ein höherer Titel als der des Metropoliten war. Die Protokolle sind eine Quelle von grund-
Dabei ging es nicht um die Erhöhung der Stel- legender Bedeutung für die Kenntnis der kirch-
lung des Bistums in Salona, das in Illyricum die lichen Organisation im spätantiken Dalmatien.
Rolle des Vikariats von Thessaloniki, welches in Von den mindestens 15 bis maximal 20 Bischofs-
der Zeit des Akazianischen Schismas tatsächlich sitzen im spätantiken Dalmatien werden ledig-
erlosch, übernommen hatte. Nach dem Patriar- lich zehn in diesen Protokollen erwähnt: sechs
chentitel war jener des archiepiscopus der höch- im kontinentalen Inneren der Provinz und vier
ste bischöfliche Titel, der inoffiziell (wie in der an der Adriaküste (Anhang 1 und Abb. 1). Von
Widmung des Buches) als Synonym für einen den Bischofssitzen, die auch in anderen Quellen
Metropoliten gebraucht wurde, weshalb in sei- erwähnt werden, kommen in diesen Protokol-
ner Verwendung lediglich ein dem Bischof von len nur drei vor: Salona, Iader und Epidaurum80.
Salona entgegengebrachtes Schmeicheln zu se- Der grundlegende Beschluss der zweiten Syn-
hen sein dürfte76. ode von Salona im Jahr 533 war die Gründung
Den Höhepunkt in der Entwicklung des von drei neuen Bischofssitzen (in Sarsentero,
Metropolitansitzes in Salona und zugleich eine Muccuro et Ludro) auf dem Gebiet des umfang-
leichte Abkehr von Rom verkörpern zwei in den reichen salonitanischen Bistums und die so-
Jahren 530 und 533, einige Jahre vor dem Beginn fortige Bischofsweihe dreier Presbyter. Mit
des Krieges zwischen den Goten und Byzanz einstimmiger Unterstützung der anwesenden
(535), in Salona abgehaltene Synoden. Die Proto- Bischöfe wurde dies durch den Metropoliten
kolle der Synoden sind in einer spätmittelalter- Honorius II. durchgeführt, der in beiden Proto-
lichen Schrift des 15. Jahrhunderts, der „Historia kollen siebenmal mit dem (zu hohen) Titel des
Salonitana maior“ erhalten geblieben, die von Erzbischofs (archiepiscopus) erscheint, jedoch
einem unbekannten Autor stammt. Es handelt nur einmal und selbst dann in einem unpersön-
sich bei ihr um eine stark überarbeitete Version lichen Kontext mit der korrekten Form als Me-
des Werkes „Geschichte der Kirche von Salona tropolitanbischof (metropolitanus) angesprochen
und Split“, die von Thomas, dem Archidiakon wird. Die kirchliche Topographie, die die Pro-
von Split in der Mitte des 13. Jahrhunderts ver- tokolle vermitteln, stimmt weitgehend mit den
fasst worden war. Die späte Überlieferung und spätantiken geographischen Quellen wie der
der teilweise unklare Inhalt der Protokolle ga- Tabula Peutingeriana und der Cosmographia des
ben Anlass, an ihrer Authentizität zu zweifeln, anonymen Geographen aus Ravenna überein.
weshalb sie in den Abrissen der allgemeinen Man kann sich nur schwer vorstellen, dass ein
Kirchengeschichte nicht angeführt werden77. Fälscher des Mittelalters in Dalmatien an diese
Einen authentischen Kern der Protokolle pos- Quellen gelangt sein konnte81.
tulierte jedoch die Analyse Daniel Farlatis aus Das Hauptargument, das für die Authenti-
dem Jahr 1753, die noch heute von grundlegen- zität der Quelle spricht, ist die Tatsache, dass
der Bedeutung ist78. In letzter Zeit schlossen sich die Gründung neuer Bistümer und die sofortige
verschiedene Autoren, die unterschiedliche in- Bischofsweihe das Recht der Päpste verletzten,
haltliche Aspekte untersuchten, Farlatis positi- neue Bischöfe für Dalmatien zu weihen. Wegen
ver Bewertung der beiden Texte an79. guter Beziehungen zur dalmatinischen Kirche
76
Praefatio Dionisii Exigui interpretis in Canonum Gra- ten für die Echtheit der Protokolle); zuletzt CAILLET
ecorum translatione prima ad Stephanum episcopum 2008, 214–216 und BRATOŽ 2009b, 228–232.
(CCSL 85, 39). Zu den Dionysiana s. GAUDEMET 1985, 80
Nur in diesen Protokollen sind die folgenden Bi-
134–137; zum Titel archiepiscopus für den Bischof Ste- schofssitze belegt: (1) an der Adriaküste Arba (530
phanus vgl. ZEILLER 1906, 142; DERS. 1918, 380 f.; PIETRI und 533), Scardona (530), Narona (530 und 533) und
1984, 43; CAILLET 2008, 214. Muccurum (533); (2) im kontinentalen Hinterland Be-
77
Vgl. ZEILLER 1906, 149 f., Anm. 2 (Zeillers Meinung sto (530 und 533), Barcensis ecclesia (533), Sarsenterum
nach vielleicht un dédoublement avec anticipation des (533), Ludrum (533), Mactaritana (Martaritana) ecclesia
conciles de 924 e 925); PIETRI 1984, 50 mit Anm. 103 (pro- (530) und wahrscheinlich Sarniensis ecclesia (530).
bablement faux […] une geographie trop incertaine). 81
Zur Identifizierung einzelner Bischofssitze mithil-
78
FARLATI 1753, 161–177. fe der spätantiken geographischen und der archäolo-
79
KUNTIĆ-MAKVIĆ 1998 (Überblick über den Forschungs- gischen Quellen s. ŠKEGRO 2005; PULJIĆ/ŠKEGRO 2006;
stand mit ausführlicher Bibliographie und Argumen- ŠKEGRO 2007; DERS. 2007a.
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 225

reagierte der Apostolische Stuhl nicht unmittel- wo er zu einem acht Jahre andauernden Exil in
bar auf diese rechtswidrige Tat, jedoch holte er Ägypten (554-562) verurteilt wurde. Anschlie-
das bei der erstbesten Gelegenheit nach, als die ßend lebte er in der Provinz Galatia (Ancyra) in
Beziehungen sich verschlechterten. Als es bei Kleinasien84.
Ausbruch des Dreikapitelstreits zur Auseinan- In der Zeit seiner Nachfolger Petrus (um 554–
dersetzung zwischen der dalmatinischen Kir- 562) und Probinus (oder Proclinus, nach 562)
che und dem Apostolischen Stuhl kam – ganze verharrte die salonitanische Kirche im Schis-
siebzehn Jahre später –, wurde der Vorwurf von ma. Dieses endete spätestens unter Papst Pela-
Seiten des Papstes erhoben. Die dalmatinische gius II., da dessen Nachfolger Gregor I. bereits
Kirche wies zusammen mit den westlichen Kir- bei Antritt des Pontifikats Kontakte zu Bischof
chen die Verurteilung der Drei Kapitel durch Natalis (bis 593) und dessen Nachfolger Ma-
Justinian I. zurück. Als Papst Vigilius während ximus unterhielt. Dabei verharrte ein Teil der
seines Zwangsaufenthaltes in Konstantinopel salonitanischen Kirchengemeinde (die so ge-
dem Druck des Kaisers nachgab und mit dem nannten Frontinianistae) bis zum Jahr 600 im
ersten Glaubensedikt (Iudicatum) die Drei Kapi- Schisma85.
tel verurteilte, verschlechterten sich die Bezie- Der Eingriff Justinians in die kirchliche Or-
hungen zwischen der dalmatinischen Kirche ganisation von Ostillyricum mit der Gründung
und dem Apostolischen Stuhl. Papst Vigilius des Erzbistums Iustiniana Prima im Jahre 535 be-
warf im Jahr 550 in einem Brief an die Diakone einflusste auch die kirchlichen Verhältnisse in
Rusticus und Sebastianus (letzterer war lang- Westillyricum. Die neue kirchliche Institution,
jähriger Verwalter des päpstlichen Patrimoni- die den nach dem Patriarchat höchsten Titel ei-
ums in Dalmatien und Praevalitana) vor, dass nes Erzbistums trug, entzweite das Vikariat von
er sich nicht den rechtswidrigen Taten Bischof Thessaloniki. Sein nördlicher Teil, der als be-
Honorius‘ widersetzt und nicht einmal den sondere kirchliche Einheit organisiert war und
Apostolischen Stuhl über sie informiert habe. nach dem Patriarchenstuhl über die höchsten
Es handele sich um illegale und vom Aposto- rechtlichen Kompetenzen verfügte (…primum
lischen Stuhl verbotene Weihungen, die contra honorem, primam dignitatem, summum sacerdoti-
consuetudinem Romanae vel suae Ecclesiae erfolgt um, summum fastigium…), umfasste nicht nur
seien. Der Inhalt des Vorwurfs selbst stimmt die gesamte dakische Diözese, sondern auch
mit jenem des Protokolls der Synode in Salona die Provinz Macedonia Secunda mit der Haupt-
aus dem Jahr 533 überein und spricht für die stadt Stob(o)i und als ehemaligen Teil Westil-
Authentizität des Protokolls82. lyricums auch den östlichen Teil von Pannonia
In dem päpstlichen Brief war der die Ver- Secunda, der unter byzantinischer Herrschaft
haltensweise des verstorbenen Bischofs betref- stand (Bassiana)86. Das neue Kirchengebilde, das
fende Vorwurf eher privater Natur; er führte auf dem Gebiet des römischen Patriarchats ent-
nicht zu einer Abspaltung der salonitanischen standen war und bei der erneuten Bestätigung
Kirche von Rom, da diese von nur zwei Diako- 545 im Nordwesten territorial leicht vergrößert
nen ja gar nicht hätte durchgeführt werden kön- (in Pannonien kam zu Bassiana noch Sirmium
nen83. Zum wirklichen Bruch mit Rom kam es hinzu)87 sowie im Süden möglicherweise etwas
erst nach dem Ende des fünften ökumenischen
Konzils im Jahr 553, als Bischof Frontinus (oder
84
VICTOR TONNENNENSIS, Chron. a. 554.1 (als Frontinus);
a. 562.1 (als Frontinianus), in: MGH AA 11, 203 u. 295.
Frontinianus) die Kontakte zu Rom abbrach. Er 85
GREGORIUS, Registrum ep. 10,15,37 (CCSL 140A, 843).
musste deshalb in Konstantinopel vorsprechen, 86
IUSTINIANUS, Nov. 11 (94), mit dem folgenden territo-
rialen Umriss im Proömium des Gesetzes: …mediter-
82
VIGILIUS, Ep. 14 (PL 69, 43–51, hier 46B–C: …illicitis te et ranea Dacia quam Dacia ripensis nec non Mysia prima et
a sede apostolica prohibitis ordinationibus miscuisti, et Dardania et Praevalitana provincia et secunda Macedonia
quos Honorius, tunc praedictae civitatis episocpus, contra et pars secundae Pannoniae, quae in Bacensi est civitate.
consuetudinem Romanae vel suae Ecclesiae, sedis aposto- Ausgewählte Literatur: GRANIĆ 1925; CHRYSOS 1966,
licae sacris ordinibus applicaverat…). Vgl. dazu JELIČIĆ- 128–131; MARKUS 1979, 289–292; PIETRI 1984, 48–50;
RADONIĆ 1998, 1024 f.; RIZZO 2008, 279 f.; CAILLET 2008, DÖPMANN 1987.
214. 87
IUSTINIANUS, Nov. 131,3 (655 f.); im Verzeichnis der
83
Vgl. ZEILLER 1906, 150; zuletzt CAILLET 2008, 214. Provinzen fehlt Macedonia Secunda, während der Rest
226 Rajko Bratož

verkleinert wurde88, war unabhängig sowohl Erzbistum verlor später an Bedeutung, so dass
von Konstantinopel als auch vom Apostoli- der letzte Erzbischof von Iustiniana Prima, Io-
schen Stuhl, unterstand jedoch der religiösen hannes, im Verhältnis zu den anderen Bischö-
Politik des Kaisers. fen – wie sein Streit mit dem Bischof von Serdica
Das zeigte sich in der Zeit des Dreikapitel- zeigt – nur mehr Erster unter Gleichen war93.
streits, als sich die Bischöfe von Illyricum der Als eine neue kirchliche Institution, die in
Religionspolitik Justinians widersetzten. Bene- die Randgebiete Westillyricums hineinreich-
natus, der Erzbischof von Iustiniana Prima, un- te (Noricum Mediterraneum, westlicher Teil von
terstützte die Politik des Kaisers, blieb jedoch Pannonia Prima), trat im Jahr 557 das selbster-
mit seiner Haltung allein und wurde von den nannte Patriarchat von Aquileia hervor. Unter
heimischen Bischöfen auf der Synode 549 ver- veränderten politischen Umständen wurde die
dammt89. Unter diesen Umständen nahm er am Existenz der schismatischen Kirche nur durch
fünften ökumenischen Konzil in Konstantino- die langobardische Invasion in Italien gesichert,
pel 553 nicht teil. Er blieb mithilfe des Kaisers die die byzantinische Herrschaft im nordöst-
an der Macht und wurde auf dem Konzil von lichen Teil Italiens auf Istrien und den engen
Bischof Phocas aus Stobi, dem Metropoliten der Küstenstreifen Venetiens einschränkte. Obwohl
Provinz Macedonia Secunda, vertreten90. Drei zur Aquileia als einziges Kirchenzentrum, das im
Zeit des Konzils in Konstantinopel anwesende westillyrischen Raum die eigenen Interessen
Bischöfe aus dem Erzbistum Iustiniana Prima, durchsetzen wollte, den höchsten Titel des Pa-
aus Naissus, Iustiniana Secunda [Ulpiana] und triarchats annahm, bezeichneten die schisma-
Zap[p]ara nahmen an der Konzilssitzung zwar tischen Bischöfe im Jahre 591 in dem einzigen
nicht teil91; alle drei unterschrieben jedoch Papst erhaltenen, an den Kaiser Mauricius adressier-
Vigilius’ Constitutum de Tribus capitulis und er- ten Brief die eigenen „Patriarchen“ viermal mit
klärten damit ihr Einverständnis mit den Kon- dem Titel archiepiscopus94.
Von allen antiken Päpsten hat sich Gregor
zilsbeschlüssen im wichtigsten Punkt92. Das
der Große (590–604) der Regelung der Verhält-
der pannonischen Provinzen allgemein als Panno- nisse in West- und Ostillyricum am intensivsten
nia bezeichnet wird (in Novelle 11 pr. nur Bassiana gewidmet. 75 von insgesamt 854 im Registrum
mit ihrem Verwaltungsterritorium). Diese kirchli-
che Ordnung entspricht der zivilen Verwaltung der
epistularum enthaltenen Briefen sind der Lösung
illyrischen Präfektur bei HIEROCLES, Synecdemus der Probleme in diesem damals am schlimms-
654,2–657,9, S. 20 f.). In dieser Quelle finden sich für ten bedrohten Teil des römischen Patriarchats
Pannonien zwei Städte (neben Bassiana auch Sirmi-
gewidmet95. Die päpstliche Korrespondenz
um) erwähnt, was den Verhältnissen nach der byzan-
tinischen Eroberung der Stadt, zu Beginn des Krieges spiegelt die deutliche Schrumpfung des Ge-
gegen die Goten entspricht. bietes nach dem Verlust des größten Teils der
88
In der Novelle 131,3 wird Macedonia Secunda unter pannonischen Diözese und des nördlichen Teils
den Provinzen des Erzbistums Iustiniana Prima nicht
mehr erwähnt. Trotzdem ist sicher, dass der Metro-
der dakischen wider, werden doch die Do-
polit von Stobi 553 ein Suffragan des Erzbischofs von nauprovinzen mit Ausnahme einer zufälligen
Iustiniana Prima war. Vgl. CHRYSOS 1966, 135. Nennung der Pannoniae nicht erwähnt96. Illy-
89
VICTOR TONNENNENSIS, Chron. a. 549 (MGH AA 11, 202; ricum erstreckte sich in der Zeit von Gregors
vgl. 198); über den darauf folgenden Aufstand in
Ulpiana berichtet PROCOPIUS, Bell. Goth. 4,25,13 (vgl. Pontifikats über drei Einheiten der kirchlichen
dazu HOXHAJ 2000/2001, 10 f.). CHRYSOS 1966, 131 f.; Verwaltung: (1) die größte Einheit, das Vikariat
PIETRI 1984, 53.
90
Concilium universale Constantinopolitanum sub Ius- 93
GREGORIUS I., Registrum ep. 5,8 (CCSL 140, 274 f.) aus
tiniano habitum, Actio secunda 19 (ACO IV/1, 30 f.). dem Jahre 594.
Phocas nahm an mindestens sechs Konzilssitzungen 94
Episcoporum schismaticorum epistula ad Mauricium
teil und wird in den Akten an zwölf Stellen erwähnt, (ACO IV/2, 132–135), Kap. 6; 8–9; 11; vgl. auch Kap.
einmal explizit als Bischof aus Praevalitana (prouinciae 10 (metropolita noster) und 18 (Aquileia als metropolitana
Praeualiensis, ACO IV/1, 18,28); vgl. Anhang 2. ecclesia).
91
Concilium universale Constantinopolitanum…, Actio 95
Ausgewählte Literatur: PIETRI 1984, 54–59; MARKUS
secunda 12; 15; 19 (ACO IV/1, 29 f.). 1997, 156–162.
92
Coll. Avell. 83,310 (CSEL 35, 319). Vgl. CHRYSOS 1966, 96
GREGORIUS MAGNUS, Registrum ep. 9,156,4 (CCSL
133–135; PIETRI 1984, 54. 140A, 712).
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 227

von Thessaloniki, umfasste zu dieser Zeit sechs anerkannt wurde) leisteten mit Unterstützung
Provinzen im Süden97; (2) das Erzbistum Iusti- des heimischen Klerus und des Volkes, einzel-
niana Prima umfasste von den ehemaligen fünf ner benachbarter Bischöfe (Sabinianus aus Iader)
Provinzen nur noch Dardania, Praevalitana und und vor allem der hohen staatlichen Funktionä-
einen Teil von Dacia Mediterranea98; (3) an dritter re in Dalmatien und im Exarchat von Ravenna
Stelle stand Dalmatien als einzig verbliebener erfolgreich Widerstand gegen die päpstlichen
Teil des ehemaligen Westillyricums. Maßnahmen101. Die Frage der kirchlichen Diszi-
Wegen der komplizierten Verhältnisse in plin und Hierarchie war im Erzbistum Iustinia-
Salona widmete der Papst dieser Provinz beson- na Prima brisant, da der Bischof aus Serdica den
dere Aufmerksamkeit; ganze 38 Briefe beziehen neuen Primat des Erzbischofs nicht anerkennen
sich auf die Problemlösung in Salona99, einzelne wollte102; ähnliche Fälle traten jedoch auch im
andere Briefe behandeln die Bischofssitze Iader, Vikariat von Thessaloniki auf. Diese Beispiele
Delminium und Epidaurum100. Die Erlangung der veranschaulichen die Neigung einzelner Kir-
Kontrolle über den Metropolitansitz in Salona chen in Illyricum, der Kontrolle Roms auszu-
stellte für Gregor I. eine der schwierigsten Auf- weichen oder am Apostolischen Stuhl vorbei
gaben im gesamten christlichen Westen dar. Die Kontakte mit dem Patriarch in Konstantinopel
Metropoliten von Salona (bis 593 Natalis, da- aufzunehmen103.
nach Maximus, der vom Papst erst im Jahr 599 Die Briefe Gregors spiegeln den Zerfall der
kirchlichen Organisation in der Zeit der awa-
risch-slawischen Einfälle in den Balkanraum.
97
Auf dieses Gebiet beziehen sich 13 Briefe: Ep. 1,26; 3,6;
3,38; 5,57; 5,62; 5,63; 6,7; 7,7; 8,10; 9,157; 9,197; 14,7; Eine der schwierigsten Aufgaben, die Gregor I.
14,8 (GREGORIUS MAGNUS, Registrum ep., CCSL 140– im Sinne der kaiserlichen und seiner eigenen
140A, 34 f.; 151 f.; 183 f.; 351 ff.; 364 ff.; 366 ff.; 375 f.; Empfehlung an die Bischöfe in Illyricum (591)
454 ff.; 527 f.; 714 ff.; 752 ff.; 1074 f.; 1076 ff.).
zu lösen versuchte, war die Hilfeleistung für ge-
98
Das Zeitgeschehen im Erzbistum Iustiniana Prima
wird in 20 Briefen behandelt, wobei sich zehn auf flüchtete Bischöfe104. Der Papst, der angesichts
den Bischofssitz Iustiniana Prima beziehen (GREGORIUS der Barbareneinfälle sehr besorgt war und an
MAGNUS, Registrum ep. 3,6; 3,7; 5,8; 5,10; 5,16; 8,10; einigen Stellen in den Briefen seine Ahnung
9,157; 11,29; 12,10; 12,11 [CCSL 140–140A, 151 f.; 153
von der nahenden Katastrophe äußerte105, nennt
ff.; 274 f.; 276; 282 f.; 527 f.; 714 ff.; 917 f.; 982 ff.; 984 f.);
ein Brief an Serdica und Iustiniana Prima (Ebd. Ep. 5,8 diese Barbaren erstaunlich selten: in der ge-
[CCSL 140, 274 f.]) und zehn Briefe an die Bischofs- samten Briefsammlung trifft man nur zweimal
sitze in Praevalitana: an Scodra (Ebd. Ep. 1,36; 8,10; auf die Erwähnung von Slawen (in Istrien und
9,157; 12,11 [CCSL 140-140A, 43; 527 f.; 714 ff.; 984 f.]),
Dalmatien)106; Awaren werden überhaupt nicht
Doclea (Ebd. Ep. 12,10; 12,11 [CCSL 140A, 982 ff.; 984
f.]), Risinum (Ebd. Ep. 1,27; 5,40 [CCSL 140, 35; 318 ff.]) genannt.
und Lissus (Ebd. ep. 2,31 [CCSL 140, 117 f.]).
99
GREGORIUS MAGNUS, Registrum ep. 1,10; 1,19; 1,20;
2,17–20; 2,38; 2,44; 3,8; 3,22; 3,32; 3,46; 4,16; 4,20; 4,38; 101
MANDIĆ 1964, 357–369; MARKUS 1997, 156–159; PIETRI
5,6; 5,29; 5,39; 6,3; 6,25; 6,26; 6,48; 7,17; 8,11; 8,24; 1984, 54–59; ŠKEGRO 2008.
9,150; 9,155; 9,156; 9,159; 9,177–179; 9,231; 9,234; 10,15; 102
GREGORIUS MAGNUS, Registrum ep. 5,8 (CCSL 140, 274 f.).
13,8; Appendix 5; (CCSL 140–140A, 12; 18 f.; 102– Schon um 580 wird der damalige Bischof Leontius
108; 122–125; 133–136; 156; 167 f.; 178; 190 f.; 234 f.; auf der Bauinschrift für das Aquädukt in Serdica mit
238; 259 f.; 271 f.; 295 f.; 314–318; 371; 395–398; 420 f.; dem Titel archiepiscopus benannt (BEŠEVLIEV 1958, Nr.
468 f.; 528 f.; 544 ff.; 705 f.; 710-714; 718; 734-736; 813 3); nach der geltenden Kirchenordnung war dieser
f.; 816 f.; 842 ff.; 1003 f.; 1096 f.). Maximus wird auf Titel für den Bischof von Iustiniana Prima reserviert.
den zwei erhaltenen Inschrift mit seinem Namen ein- 103
Vgl. GREGORIUS MAGNUS, Registrum ep. 7,7 und 9,157
mal als episcopus (Inscr.Sal.Chr. 26), ein andermal als (CCSL 140–140A, 454–456; 714–716).
archiepiscopus bezeichnet (ILIug 2258 I; Inscr.Sal.Chr. 104
GREGORIUS MAGNUS, Registrum ep. 1,43 (CCSL 140,
27). 57); zum aus Euria geflüchteten Bischof auf der Insel
100
Iader (alle Briefe im Zusammenhang mit den Ver- Korfu vgl. ebd. Ep. 14,7 f. (CCSL 140A, 1074–1078).
hältnissen in Salona): GREGORIUS MAGNUS, Registrum 105
GREGORIUS MAGNUS, Registrum ep. 1,43,5 (hostilitatis
ep. 6,48; 7,17; 8,11; 8,24; 9,234 (CCSL 140–140A, 420 f.; furor); 2,20,9 (barbarica uastatio); Vorahnung der Kata-
468 f.; 528 f.; 544 ff.; 816 f.). Delminium: Ep. 1,36; 2,19; strophe in ebd. Ep. 5,37 und 10,15 (CCSL 140–140A,
2,38; 3,22; 3,46; 5,6 (mit einer Ausnahme alle in Bezug 57; 107; 308–311 [bes. Zeilen 11-16 u. 53-58]; 842 ff.
auf Salona; CCSL 140, 43; 105 ff.; 122–125; 167 f.; 190 f.; [bes. Zeilen 5–13]).
271 f.); Epidaurum: 3,8; 3,9; 8,11 (zwei davon in Bezug 106
GREGORIUS MAGNUS, Registrum ep. 9,155,2 und 10,15,5-
auf Salona; CCSL 140–140A, 156 f.; 528 f.). 7 (CCSL 140A, 710 f.; 842). Vgl. BRATOŽ 2009a, 29 f.
228 Rajko Bratož

UNTERGANG DER KIRCHLICHEN ORGANISATION Jahrhundert wieder erwähnt: Singidunum 579108,


UND DIE FRAGE DER KONTINUITÄT Sirmium 567/568109 und wahrscheinlich spä-
ter in der Endphase des 6. Jahrhunderts; Nais-
Anhand der Entwicklung der kirchlichen sus jedoch, das am meisten betroffen war, fand
Organisation, die sich durch die Erwähnun- bereits 516110, Serdica sogar schon 458111 wieder
gen von Bischofssitzen in den Schriftquellen Erwähnung. Mit Ausnahme Sirmiums, das vom
rekonstruieren lässt, können die Phasen des West- zeitweise auf das Ostillyricum überging,
Aufschwungs vor allem während des 4. und ist kein Schicksal eines westillyrischen Bischofs-
in geringerem Umfang auch in der ersten Hälf- sitzes bekannt. Vermutungen über die Verwüs-
te des 6. Jahrhunderts sowie die Epochen des tung mehrerer Städte in Noricum Mediterraneum
Niedergangs nachvollzogen werden. Die ers- und in Ufernoricum durch die Hunnen wäh-
te Phase des Niedergangs, in der eine kleine- rend des Gallienzuges (Virunum, Lauriacum,
re Anzahl von Bischofssitzen in ihrer Existenz Iuvavum) und 452 während des italischen Zuges
bedroht war, dauerte maximal drei Jahrzehnte (Poetovio, Celeia) finden keine eindeutige Bestä-
an: von der Schlacht bei Adrianopel (378) bis tigung in den schriftlichen Quellen und in der
zum Abzug der Visigoten aus Ostillyricum und archäologischen Forschung. Die Einbeziehung
der Abwanderung der pannonischen Dreivöl- der Bistümer Illyricums in das Geschehen der
kergruppe nach Italien in den Jahren 408 und gesamtkirchlichen Entwicklung ging deutlich
409. In dieser Zeit ging das Bistum Mursa in zurück. Während Sirmium im 4. Jahrhundert
Westillyricum unter, das neu gegründete Iovia/ mindestens fünf Synoden beherbergte und je
Alsóheténypuszta wurde aufgegeben, einige eine lokale Synode in Singidunum und vielleicht
weitere Bischofssitze waren bedroht und ver- auch in Naissus stattfand112, finden Versamm-
loren auf Grund von Krieg und Abwanderung lungen von Bischöfen im 5. Jahrhundert recht
Teile ihrer Kirchengemeinde (Poetovio, Sirmium, selten Erwähnung, und wenn, dann allenfalls
als vermutliche Bischofssitze auch Savaria und als Provinzialsynoden: 494 in den dardanischen
Scarbantia), ebenso wurden einzelne kleinere Scupi, vermutlich ein Jahr zuvor in Salona – so-
Orte zerstört (Stridon). Insgesamt jedoch waren fern die päpstliche Forderung realisiert wur-
die Verluste in dieser Zeit nicht so groß. Für das de113. An den großen und für die gesamte Kirche
Gebiet des benachbarten Ostillyricums, wo die bedeutenden Kirchenversammlungen nahmen
Visigoten Alarichs weilten, wird in den Quellen nur wenige Bischöfe aus Ostillyricum teil114.
von keinem Niedergang eines Bischofssitzes be- 108
MENANDER PROTECTOR, Frg. 25,1 (BLOCKLEY 1985, 220–
richtet. Im Grenzgebiet an der Donau hingegen 222).
– in Valeria, Pannonia Prima und Ufernoricum – 109
Als das einzige germanische Bistum auf dem Gebiet
stellte der Einfall der Gruppe Radagais’ 405/406 des ehemaligen Westillyricums, das als arianisches
sicherlich eine große Bedrohung dar und setzte Bistum keine Fortsetzung der alten Metropolie von
Sirmium bedeutete. JOHANNES BICLARENSIS, Chronica,
die Flucht der Provinzialbevölkerung nach Ita- a. 572.1 (MGH AA 11, 212 f. bzw. CCSL 173A, 163).
lien in Gang107. Zur wenig bekannten germanischen (arianischen)
Die zweite Epoche, in der die kirchliche Or- Kirchenorganisation in Ostillyricum kurz MATHISEN
1997, 674; 696 f. (Appendix).
ganisation bedroht war, wurde durch die un- 110
MARCELLINUS, Chron. A. 516 (MGH AA 11, 99).
gefähr ein Jahrzehnt andauernden Kriegszüge 111
ACO II/5, 24,24 (Nr. 62).
Attilas, vor allem durch den ersten (441–443), 112
CEDILNIK 2004, 182–202; 226–247; 318–325; zur Synode
ausgelöst. Die Kriege bedrohten vor allem Ost- von Singidunum ebd. 295 f.; zur Synode in Naissus
344 vgl. ATHANASIUS, Epistulae festales, a. 344 (SC 317,
illyricum, wo mehrere Bistümer untergingen:
242 f.; syrischer Text mit franz. Übersetzung).
Margus und Ratiaria werden in der Folgezeit nie 113
Coll. Avell. 80 (CSEL 35, 223–225); vgl. Coll. Avell
wieder erwähnt, während die Eroberung und 98,3 f. (CSEL 35, 437 f.).
beträchtliche Zerstörung von Sirmium, Singi- 114
Diogenianus aus Remesiana nahm an der so genann-
ten Räubersynode von Ephesos 449 teil, Euandrus
dunum, Serdica und Naissus die Existenz der
aus Doclea, Nicolaus aus Stobi und Dardanios aus Bar-
dortigen Bischofssitze bedrohte. In zwei Fällen gala waren auf dem vierten ökumenischen Konzil in
werden die Bistümer erst nach mehr als einem Chalkedon 451 anwesend. Vgl. HONIGMANN 1942/1943,
35, Nr. 64 (Diogenianus); 56, Nr. 321 (Euandrus); 58,
107
LOTTER 2003, 70–95; 161–166; BRATOŽ im Druck. Nr. 387 u. 388 (Nicolaus und Dardanius); PIETRI 1984,
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 229

Der letzte Abschnitt, der den Niedergang Neben Salona, das als Stadt und Bischofssitz
und, mit wenigen Ausnahmen, die Zerstörung erst in den späten zwanziger oder dreißiger Jah-
der kirchlichen Organisation in Illyricum be- ren des 7. Jahrhunderts unterging (und nicht um
deutete, ereignete sich am Übergang vom 6. 614, wie einst vermutet wurde)118, wird explizit
zum 7. Jahrhundert, als die Bischöfe für drei nur noch das Bistum Celeia im Jahr 680 erwähnt
Jahrzehnte (zwischen 580 und 615) das letzte (Bischof Andreas), das sich organisatorisch an
Mal genannt werden und nur wenige nach die- das Patriarchat von Grado auf byzantinischem
ser Zeit weitere Erwähnung finden. Gebiet anlehnte119. Berücksichtigt man bei die-
Der Umfang der Zerstörung der kirchli- sem Vergleich auch die nördliche, „lateinische“
chen Organisation in Illyricum wird aus dem Hälfte Ostillyricums – dieses war mit Justinians
Vergleich mit anderen westlichen Gebieten Errichtung des Erzbistums Iustiniana Prima als
ersichtlich. Italien hatte in antiker Zeit bis zu Kirchengebiet um den Rest von Pannonia Secun-
250 Bischofssitze. Ihre Zahl verringerte sich im da und um Macedonia Secunda vergrößert wor-
6. Jahrhundert deutlich, doch blieb die Gesamt- den –, die im 6. Jahrhundert ca. 15 Bischofssitze
zahl relativ hoch. An der Lateransynode im Jahr zählte, ist das Bild ähnlich. Nach dem Jahr 602,
649 nahmen mehr als 100 italische Bischöfe teil, in dem die Bischofssitze in Scodra und Doclea in
auf der Synode von Rom im Frühjahr 680 ver- der Provinz Praevalitana das letzte Mal erwähnt
werden, findet sich im 7. Jahrhundert nur noch
sammelten sich mehr als 120 Bischöfe aus Ita-
ein Bistum in den Quellen, und zwar Stobi in der
lien115. In Gallien und Hispanien, wo es in der
Provinz Macedonia Secunda. Seine letzten beiden
Antike deutlich weniger Bischofssitze gab als
Bischöfe nahmen an dem sechsten ökumeni-
in Italien, sank die Zahl der Bistümer im Ver-
schen Konzil in Konstantinopel im Jahr 680/681
gleich zum 7. oder frühen 8. Jahrhundert deut-
(Iohannes) und am zweiten Trullanischen Kon-
lich; sogar für Afrika, wo in antiker Zeit zahl-
zil (Concilium Quinisextum) ebendort im Jahr 692
reiche Bischofssitze existierten, nennt die Liste
(Margarites) teil120.
aus dem späten 9. Jahrhundert nur einige zehn
Sowohl das Bistum Celeia in Noricum Medi-
Bistümer116.
terraneum als auch jenes in Stobis in Macedonia
Im Mitteldonauraum und auf dem west- Secunda wurde rund 90 Jahre nach dem Un-
lichen Balkan war der Einbruch ungleich ra- tergang der anderen Bischofssitze letztmalig
dikaler, größer sogar als in der thrakischen erwähnt (680 bzw. 681 und 692). In der histo-
Diözese (das Patriarchat Konstantinopel) im rischen Forschung wurde oft versucht, die
Ostbalkanraum, wo auch einige Bischofssitze Existenz dieser Sitze zu negieren, weil es sich
an der Schwarzmeerküste und vereinzelte so- angeblich nur um bischöfliche Flüchtlingsorte
gar im kontinentalen Hinterland überlebt ha- auf byzantinischem Boden handelte („Celeia“ in
ben sollen117. In Westillyricum, wo bis zu 30 Bi- Istrien, „Stobi“ in Konstantinopel) und die Bi-
schofssitze bekannt gewesen waren, von denen schofssitze nicht mehr existierten121. In beiden
auch nach den Verlusten im Zuge germanischer Fällen geht es um eine Quelleninterpretation,
und hunnischer Verwüstungen und unter Be- die dem in der Forschung am weitesten verbrei-
rücksichtigung der neu gegründeten im 6. Jahr- teten Erklärungsmodell angepasst ist und keine
hundert noch immer zumindest 20 Bistümer Ausnahmen zulässt. Jedoch treten bei einer sol-
übrig geblieben waren (bis zu 15 in Dalmatien, chen Interpretation Schwierigkeiten auf. Dass
drei in Noricum, mindestens drei in Pannonia), das Bistum eines geflüchteten Bischofs über
gingen etwa neun Zehntel der Bischofssitze ver- mehrere Generationen hinweg existierte, war
loren (Anhang 1). unmöglich. Ein verlassener Bischofssitz konn-

61 f.; Anhang 2. 118


MARASOVIĆ 2008, 419 f.
115
ACO Ser. II, Bd. 1, 390–403 (Lateransynode 649); 119
BRATOŽ 2000a, 636 u. 644–647; kurz BRATOŽ 2009a, 45 f.
ACO Ser. II, Bd. 2/1, 140–159 (Römische Synode 680). 120
ACO, Ser. II, 2/2, 688 f.,2; 707 f.,13; 738 f.,8 f.; 758 f.,7;
Vgl. BRATOŽ 2000a, 632 u. 636. 784 f.,17 (Nr. 46); 825,18 (Iohannes); Sacr. concil. coll.
116
BRÉHIER/AIGRAIN 1971, 311 (Africa); 364 (Spanien); 494 11, 993B (Margarites). Vgl. BRATOŽ 1998, 597 f.
(Gallien). 121
Für Stobi vgl. PAPAZOGLOU 1988, 323 (die die Existenz
117
WALDMÜLLER 1976, 367 f.; DÖPMANN 1986, 65; KRASTEV des Bistums als fiktiv bezeichnet); für Celeia vgl. die
1987, 236 f. Skepsis WOLFF’s 2000, 37 f.
230 Rajko Bratož

te als rechtliche Institution nur eine begrenzte der Bischof aus Stobi zum Konzil an, um an des-
Zeit existieren, höchstens drei Jahrzehnte lang, sen Abschluss teilzunehmen – wie auch seine
und wurde danach abgeschafft. In seltenen Fäl- drei Amtskollegen aus Griechenland. Ein Jahr-
len, in denen Flüchtlingsbischöfe bekannt sind, zehnt später nahm sein Nachfolger Margarites
übernahmen diese nach kürzerer Zeit (einem am Konzil Quinisextum teil126. Obwohl Stobi im
Jahrzehnt) den Namen ihres neuen Aufenthalts- 6. Jahrhundert ein Metropolitansitz war, traten
ortes122. In einigen bekannten Fällen, wie z. B. die beiden Bischöfe im 7. Jahrhundert unter den
599 in Istrien, ging das Flüchtlingsbistum als Suffraganbischöfen auf. Akzeptiert man die
schwache und rechtlich anfechtbare Institution Annahme, im Falle von Stobi habe es sich um
bald unter. Berücksichtigt man die Empfehlung einen Titularbischof gehandelt, stellt sich die
Papst Gregors an die Bischöfe in Ostillyricum Frage, warum auf dem ökumenischen Konzil
aus dem Jahr 591, sie mögen jenen Bischöfen nicht mehrere Bischöfe aus dem kontinentalen
helfen, die vor der barbarischen Gefahr geflüch- Teil Illyricums anwesend waren. Kanon 37 des
tet sind123, könnten sich bis ins späte 7. Jahrhun- zweiten Trullanischen Konzils definierte ihren
dert nicht nur zwei, sondern mehrere solcher Status doch genau, was auf eine bekannte Er-
Institutionen erhalten haben. Betrachtet man je- scheinung deutet127. In Bezug auf die Bistümer
doch zudem die päpstliche Aussage gegenüber Ostillyricums stellt sich die Frage nach der Kon-
einem der Flüchtlingsbischöfe im Jahre 595 (Se- tinuität des Bischofssitzes in Serdica, dessen Exis-
bastianus Resiniensis/Sermiensis), dass ihm viele tenz nicht während der awarisch-slawischen
frei gewordene Bischofssitze auf Sizilien zur Einfälle um 600 und der Entstehung des bulga-
Verfügung stünden124, wäre denkbar, dass sich rischen Reiches (680) ein Ende gefunden haben
solche Institutionen auch außerhalb des Gebie- soll, sondern der angeblich erst nach der bulga-
tes von Illyricum erhalten haben. rischen Eroberung der Stadt im Jahr 809 unter-
Die Teilnahme des Bischofs Iohannes aus gegangen sein soll128.
dem mazedonischen Stobi am sechsten ökume-
nischen Konzil widerspricht der These, es han-
dele sich bei ihm um einen Flüchtling, der in der schnittlich mehr als 150 Bischöfe anwesend waren
Hauptstadt weilte. Das Konzil dauerte länger (149, 157, 157), waren die früheren Sitzungen wesent-
als zehn Monate (vom 7. November 680 bis zum lich schlechter besucht: zu den ersten neun Sitzungen
(zwischen dem 7.11.680 und dem 8.03.681) erschie-
16. September 681) und vollzog sich in Form
nen nur 42 Bischöfe (zur 9. Sitzung am 8.03.680 nur
von 18 Konzilssitzungen, die protokolliert und 40), an der 10. Sitzung (18.03. 680) nahmen 54 Bischö-
von allen anwesenden Bischöfen unterzeich- fe teil, von der 11. bis zur 15. Sitzung waren es zwi-
net wurden. Während eventuelle Flüchtlings- schen 92 und 97 Bischöfe. Der Hauptgrund für eine
bischöfe bei allen Konzilssitzungen anwesend so niedrige Präsenz lag in den Schwierigkeiten der
Reise in der Winterzeit. Die Unterschriften von Io-
sein konnten, da sie in der Hauptstadt lebten, hannes aus Stobi befinden sich in den Präsenzlisten
erschien Bischof Johannes aus Stobi nur zu den der letzten drei Sitzungen an 55., 56. und 57. Stelle,
letzten drei Sitzungen (9. August, 11. Septem- in den Subskriptionslisten an 44. Stelle, unter dem
ber und 16. September), die in einem Zeitraum Logos prosphonetikos des Kaisers an 55. Stelle, in fast
allen Fällen zusammen mit den Unterschriften der
von rund anderthalb Monaten stattfanden. Eine
Bischöfe aus Athen, Argos und Lakedaimon. Vgl.
solche Art von Anwesenheit beim Konzil be- RIEDINGER 1979, 8; 16 f.; 22 f.; 26 f., Nr. 57; ACO Ser.
zeugen auch die Unterschriften einer Reihe an- II, 2/2, 688/9,2 (16. Sitzung); 708,13 u. 738/9,8/9
derer Bischöfe, die weiter von der Hauptstadt (17. Sitzung); 758/9,7 u. 784/5,17 (18. Sitzung); 825,18
(Sermo prosphoneticus); 938 f. (Anhang 2).
entfernt amtierten, so jener aus Armenien, aus 126
Sacr. concil. coll. 11, 993 B.
entlegenen Teilen Kleinasiens, aus Ostillyri- 127
OHME 1990, 228, Anm. 35. Vgl. auch DERS. 2006, 122.
cum, jedoch auch aus den Bistümern Athen, 128
Notitia 3 (DARROUZÈS 1981, 20–33, hier 22). Vgl. WALD-
Argos und Lakedaimon125. Offensichtlich reiste MÜLLER 1976, 193; 367; 474 f. (Fall Serdicas 809); 483;
SCHREINER 1987, 54 u. 59 f., Anm. 33 beurteilte die Er-
wähnung der eparchia Serdikes (ohne ausdrückliche
122
BRATOŽ im Druck. Nennung des Bistums im Hauptort Serdica) als „tat-
123
GREGORIUS, Registrum ep. 1,43 (CCSL 140, 57). sächliche Nichtexistenz oder Bedeutungslosigkeit im
124
GREGORIUS, Registrum ep. 5,40,36–38 (CCSL 140, 320); kirchlichen Sinne“; ähnlich SCHRAMM 1994, 132; posi-
vgl. WALDMÜLLER 1976, 189; LOTTER 2003, 172. tivere Beurteilung bei WOLFF 1991, 296, mit Anm. 30,
125
Während bei den letzten drei Sitzungen durch- ebenso DÖPMANN 1986, 65.
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 231

Die Unterschriften der Bischöfe bilden neben schied zur allgemeinen These von ihrem Nie-
gelegentlichen Erwähnungen der Bischofssitze dergang im frühen 7. Jahrhundert vermitteln
in Briefen Gregors I das letzte und gleichzeitig diese Quellen ein differenziertes Bild; sie weisen
zuverlässigste schriftliche Dokument für die auf die Existenz von zwar recht bescheidenen
Existenz der kirchlichen Organisation im west- antiken Kirchenstrukturen noch in der zweiten
lichen und nördlichen Ostillyricum. Im Unter- Hälfte dieses Jahrhunderts hin.

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232 Rajko Bratož

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Ecclesiastical organisation in western Illyricum


(from the late 4th century until 600): selected debates

The development of ecclesiastical organisa- test to its role and, according to recent findings,
tion in western Illyricum (dioecese of Pannoniae) doubts as to the authenticity of these records
in the late 4th century is characterised by two are unfounded. Periods in which the institution
basic phenomena. (1) Some bishop sees were of the church lost momentum, specifically in
destroyed or left to disintegrate when barbarian the late 4th century and at the time of the Huns’
gentes invaded the border of the Danube; (2) the Invasions (441–452) were followed by the even
last ‘Arian’ (homoean) bishops were removed greater changes brought on by the invasion of
from office between 378–381. With the accession Avars and Slavs at the end of the 6th century and
of the new catholic bishop, the city of Sirmium at the beginning of the 7th centuries. From the
became the new metropolitan base of eastern 20 bishop’s sees which the sources suggest ex-
and western Illyricum but it could not perform isted in western Illyricum in the 6th century, only
the role of a supra-regional centre. Very little is Celeia (last referred to in 680) survived this pe-
known about the reasons for this but parts of riod and only one or two out of 15 6th century
Sirmium’s extensive territories became annexed bishop’s sees (Stobi until 681/692 and perhaps
to other large ecclesiastical centres such as Aq- Sedica until 809) survived in the Dacian diocese
uileia, Salona and – after the papal vicariate of in the northern part of east Illyricum. In contrast
Thessaloniki was founded in the early 5th cen- to those interpretations that question the exist-
tury – also to the Macedonian capital. Sirmiums’ ence of bishop’s sees in Celeia and in Stobi until
downfall was simultaneous with the rise of Sa- the late century, Stobi 7th - in particular – shows
lona as the metropolitan centre of Dalmatia in that this possibility cannot be altogether dis-
the early 5th century. The records from the first missed.
and second synod of Salona (530 and 533) at-
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 239

ANHANG 1 Die Bischofsliste der pannonischen Diözese (Dioecesis VII: Pannoniae:


33 Bischofssitze, um 70 mit Namen bekannte Bischöfe, mindestens 7
Bischöfe ohne Angabe der Namen; für Salona sind 19 Namen der
Bischöfe bekannt, für Sirmium bis 10 Namen).
Provinz

Stadt

Bischöfe Zeit Quellen


LAURIACUM

EUGIPPIUS, Vita Severini 30,2 (SC 374, 256);


NORICUM RIPENSE

CONSTANTIUS um 480
ENNODIUS, Vita Antoni monachi 10 (MGH AA 7, 186).
Ort (Favianis?)
Unbekannter

MAMERTINUS um 470 EUGIPPIUS, Vita Severini 4,2 (SC 374, 184).

PAULINUS um 476 EUGIPPIUS, Vita Severini 21,2; 25,1 (SC 374, 236; 244).
TIBURNIA

Synodus Gradensis
LEONIANUS vor/um 579
(concil. Mantuanum a. 827, 588,15 f.; Cron. patr. Nov. Aquil., 7,12)
Episcoporum schismaticorum ep. ad Mauricium 18
ANONYMUS vor/um 591
(ACO IV/2, 135,13).
AGUNTUM (eccl. Avorien-
sis, eccl. Augustana [?])

Synodus Gradensis
AARON vor/um 579
(concil. Mantuanum a. 827, 588,19; Cron. patr. Nov. Aquil., 7,18).

Episcoporum schismaticorum ep. ad Mauricium 18


ANONYMUS vor/um 591
(ACO IV/2, 135,13)
NORICUM MEDITERRANEUM

VIRUNUM (eccl.
Breonensis [?])

Episcoporum schismaticorum ep. ad Mauricium 18


ANONYMUS vor/um 591
(ACO IV/2, 135,13).

GAUDENTIUS um 530 Inscriptio (HOFFILLER/SARIA 1938, Nr. 16).


CELEIA

Synodus Gradensis (concil. Mantuanum a. 827, MGH Leges


IOHANNES vor/um 579, 590
III, Conc. 2, 588,17); PAULUS DIACONUS, Hist. Lang. 3,26.

ANDREAS 680 Synodus Romana a. 680 (ACO, Series II/2,1, 154/5 Nr. 92).

VICTORINUS Hieronymus, De viris illustr. 74 (PL 23,683 = CSEA 6/1, 348);


vor/um 303
(martyr) zahlreiche Belege (DULEY 1993, Bd. I, 11-18; Bd. II, 9-14).
POETOVIO

ATHANASIUS, Apolologia, 125 Nr. 43; ATHANASIUS, Ad Mareoticas


APRIANUS 343
eccl. ep. (PL 56, 850D u. 852A).

MARCUS vor 381 Gesta concil. Aquileiensis, Ep. 2,10 (CSEL 82/3, 323).

IULIANUS
vor/um 381 Gesta concil. Aquileiensis, Ep. 2,9–10 (CSEL 82/3, 322 f.).
VALENS
240 Rajko Bratož

Fortsetzung Anhang 1.
Provinz

Stadt

Bischöfe Zeit Quellen


Unbekannter Ort

Synod. Mediolan. a. 355 (ep. ad Euseb. Vercell., in: BRENECKE 1984,


(Savaria?)

165 f. Anm. 74); Sozomenos, hist. eccl. 4,17,3 u. 7; 4,18,8 (GCS NF


GAIUS um 355–366 4, 163,9; 164,3; 166,12); HILARIUS, Coll. Antiar. Par., A 1,4,2; 5,1,2;
5,3,1; 9,3;B 5,1; 6,1; 8,1 (CSEL 65, 45; 82 f.; 86; 96 f.; 159 f.; 161; 174);
PANNONIA PRIMA

ATHANASIUS, De synodis 10,7 u. 11,1(238,1 u. 36).


SCARBANTIA ( eccl.
Scaravasiensis)

Synodus Gradensis (concil. Mantuanum a. 827, 588,19; Cron. patr.


VIGILIUS vor/um 579
Aquil. 7,19-8,1).
Unbekannter Ort
(Sopianae?)

Synod. Mediolan. a. 355 (ep. ad Euseb. Vercell., in: BRENECKE 1984,


PAULUS um 356–366 165–166 Anm. 74); HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B 5,1; 6,1
(CSEL 65, 159 f.; 161).
VALERIA

(Heténypuszta)
IOVIA

Gesta concil. Aquileiensis 1;64 (CSEL 82/3, 325; 327; 363


AMANTIUS um 380–398
[806]); Inscr.Aq. 2904 (= CIL 5, 1623 oder ILCV 1061).

Breviarium Syriacum (LIETZEMANN 1911, 10); MH, Apr. 6 (AA


IRENAEUS
†304 SS Nov. II/2, 177); BHL 4466; 6869; BHG 948–951; Inschrift:
(martyr)
DUVAL 1979, 83 f.; SREJOVIĆ 1993, 325 f.; BRATOŽ 2004,216.

DOMNUS Concilium Nicaenum a. 325 (HONIGMANN 1950, 67 Nr. 186);


325(?), 335
(DOMNION) ATHANASIUS, Historia 5,2 (185,16).
Concil. Serdicense (HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B,2, 4 [CSEL 65,
EUTERIUS 343
137 Nr. 40]); ATHANASIUS, Apolologia 48,2 (125 Nr. 33).
PANNONIA SECUNDA

PHOTINUS Um 345–351 Zahlreiche Belege (BARDY 12/2 [1935] 1532–1536).

GERMINIUS 351– um 370 zahlreiche Belege (JÜLICHER 1910, 1262 f.).


SIRMIUM

Gesta concil. Aquileiensis 1; 16; 55 (CSEL 82/3, 325; 327; 335;


359); Scholia Arriana in concilium Aquileiense 20/32 (CCSL
ANEMIUS 381,382
87, 158 bzw. SC 267, 228);Theodoretos, Hist. eccl. 5,9,1 (GCS
NF 5, 289,7).

CORNELIUS vor 409 Innocentius, Ep. 16 (PL 20, 520B).

ANONYMUS 441 Priscus, Frg. 11,2 (BLOCKLEY 1983, 262).

Johannes Biclarensis, Chronica, a. 572.1


TRASARICUS 572(?)
(MGH AA 11, 212 f. bzw. CCSL 173A, 63).
SEBASTIANUS
GREGORIUS I., Registrum ep. 1,27,1; 5,40,1 (CCSL 140, 35; 318);
(episc. Resiniensis 591; 595
vgl. Risinum (Praevalitana).
oder Sermiensis)
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 241

Fortsetzung Anhang 1.
Provinz

Stadt

Bischöfe Zeit Quellen


CIBALAE

MH, Apr. 28 (AA SS Nov. II/2, 215);


EUSEBIUS (martyr) Mitte 3. Jh. Acta Pollionis (BHL 6869);
BRATOŽ 2004, 224 f.
PANNONIA PRIMA

MURSA

VALENS ca. 335–370 zahlreiche Belege (ENSSLIN 1948).


TAS (BASSIANA)
BACENSIS CIVI-

ANONYMUS 535 IUSTINIANUS, Nov. 11 pr. (94,8)

QUIRINIUS MH, Iun. 4 (AA SS Nov. II/2, 302 f.) BHL 7035–7038; Hierony-
† 308
(martyr) mus, Chron. a. 308 [GCS 47, 229(e)]; BRATOŽ 2004, 212 f.
HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B, 2, 4 (CSEL 65, 138 Nr. 52);
MARCUS 343
ATHANASIUS, Apologia, 126 Nr. 50.
SISCIA

CONSTANTIUS 381 Concil. Aquileiense 1; 61 (CSEL 82/3, 325; 327; 362).


SAVIA

IOANNES 530 Concilium Salonitanum I (KLAIĆ 1967, 81,5).

CONSTANTINUS Concilium Salonitanum II (KLAIĆ 1967, 85,16).


(Ludbreg)

s. IOVIA
IOVIA

(Heténypuszta,
Prov. Valeria)

Breviarium Syriacum (LIETZMANN 1911, 10); MH Apr. 11 (AA


DOMNIUS
† 304 SS Nov. II/2, 182); BHL 2268-2272; ILCV 1083; ILIug 2359;
(martyr)
2360; 2438; Inscr.Sal.Chr. 71; 462; BRATOŽ 2004, 225 f.

PRIMUS 304 ILIug 2360 (ILCV 1084); Inscr.Sal.Chr. 462.

MAXIMUS 343 HILARIUS, Coll. Antiar. Par. A, 4, 1 (CSEL 65, 48,14 f.).

Scholia Arriana in Concilium Aquileiense 82 (CCSL 87, 188 f.)


LEONTIUS 381
= Scholia Arriana 125f. (SC 267, 308–310).
DALMATIA

SALONA

GAIANUS 2. Hälfte d. 4. Jh. ILIug 2431; 2432; Inscr.Sal.Chr. 73; 443.

SYMFERIUS ILIug 2258A; ILIug 2437; 2440 (ILCV 1085); Inscr.Sal.Chr. 63;
vor 406
(SYNFERIUS) 76.
ILIug 2258A (ILCV 1843); ILCV 1086; 1843; Inscr.Sal.Chr. 63,
72; Iohannes Chrysostomos, Ep. 183 (PG 52, 715); ZOSIMUS, Ep.
HESYCHIUS
406 – vor 426 9 (PL 20, 670–675); AUGUSTINUS, Ep. 197 (PL 33, 899–901); Ep.
(ESYCHIUS)
198 (PL 33, 901–904); Ep. 199 (PL 33, 904–925); AUGUSTINUS,
Civitas Dei 20,5 (CCSL 48, 707).
PASCASIUS 443 ILIug 2258B (ILCV 1086).

IUSTINUS vor 474 ILIug 2699 (LCV 1087); Inscr.Sal.Chr. 75.


242 Rajko Bratož

Fortsetzung Anhang 1.
Provinz

Stadt

Bischöfe Zeit Quellen

IORDANES, Romana 338; IORDANES, Getica 241 (MGH AA 5/1, 43 u.


GLYCERIUS 474,48 120); MALHCUS, Testimonia 1, (Phot. Bibl. Cod. 78,1, 160 f.;
BLOCKLEY 1983, 402 f.); PLRE II, 514.
Coll. Avell. 96; 98 (CSEL 35, 398; 436); ILIug 2258D(?); 2701; Inscr.
HONORIUS I 493 bis um 500
Sal.Chr. 74.
DIONYSIUS EXIGUUS, Praefatio ad Stephanum episcopum
STEPHANUS Um/nach 500
(CCSL 85, 39).
IANUARIUS 507/511 CASSIODORIUS, Variae 3,7 (CCSL 96, 103).
Concilium Salonitanum 1 u. 2 (KLAIĆ 1967, 76-85); Vigilius, Ep. 14
HONORIUS II. 530,533
(PL 69, 46B–C); ILIug 2256; 2258D; Inscr.Sal.Chr. 22, 51, 52, 53, 54.
VICTOR TONNENNENSIS, Chron. a. 554.1; 562.1 (MGH AA 11, 203;
FRONTIN(IAN)US vor 554, 562 205 bzw. CCSL 173A, 49 u. 53); Gregorius, Registrum ep. 10, 15,37
(CCSL 140A, 843).
SALONA

VICTOR TONNENNENSIS, Chron. a. 562.2 (MGH AA 11, 205 bzw.


PETRUS 554–562 CCSL 173A, 53); ILCV 1088A; ILIug 2258E/F; Inscr. Sal. Chr. 23,
24, 25, 37, 38, 39.
PROBINUS VICTOR TONNENNENSIS, Chron. a. 562.2 (MGH AA 11,205 bzw.
Nach 562
(PROCLINUS) CCSL 173A, 53).
GREGORIUS I., Registrum ep. 1,19; 1,20; 2,17; 2,18; 2,19; 2,20; 2,38;
NATALIS Vor 590-593 2,44; 3,8; 3,9; 8,11 (CCSL 140, 18 f.; 102-107; 124; 133; 156 f.; CCSL
140A, 529).
GREGORIUS I., Registrum ep. 4,16; 4,20; 4,38; 5,6; 5,29: 5,39; 6,3;
6,25; 6,26; 6,48; 7,17; 8,11; 8,24; 9,155; 9,156; 9,159; 9,177; 9,178;
DALMATIA

9,231; 9,234; 9,237; 10,15; 13,8 (CCSL 140, 235; 238; 260; 271; 296;
MAXIMUS II 593–602
317; 371; 395; 397 f.; 420; 468; CCSL 140A, 528; 544; 711; 713; 718;
734 f.; 813; 816; 820; 842; 1003); Inscriptiones: ILIug 2258 I (=ILCV
1007); IVANIŠEVIĆ 1994, 247; Inscr.Sal.Chr. 26, 27.
Inscriptiones (IVANIŠEVIĆ 1994, 247–249);
ANONYMI (4-6) 4.–6. Jh.
Inscr.Sal.Chr. 50, 56, 77, 78.
FELIX 381 Acta concili Aquileiensis 1; 62 (CSEL 82/3, 325; 327; 362 [786]).
IADER

ANDREAS 530,533 Concilium Salonitanum 1 u. 2 (KLAIĆ 1967, 81,4; 85,14)


GREGORIUS I., Registrum ep. 7,17; 8,11; 8,24 (CCSL 140,468 f.;
SABINIANUS 597,598
CCSL 140A, 528 f.; 544–546).
RIDER

AURELIUS 475 ILCV 1043.


EPIDAU-

FABRICIANUS 530 Concilium Salonitanum 1 (KLAIĆ 1967, 81,7)


RUM

GREGORIUS I., Registrum ep. 3,8; 3,9; 8,11 (CCSL 140, 156,7; 157,2;
FLORENTIUS 592,597
140A, 529,31 f.).
DONA
SCAR-

CONSTANTINUS 530 Concilium Salonitanum 1 (KLAIĆ 1967, 81,8).


MACTARITANA
ECCLESIA

VICTOR 530 Concilium Salonitanum 1 (KLAIĆ 1967, 81,10).


Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 243

Fortsetzung Anhang 1.
Provinz

Stadt

Bischöfe Zeit Quellen


SARNIENEIS
ECCLESIA

ANONYMUS 530 Concilium Salonitanum 1 (KLAIĆ 1967, 81,16).


ARBA

TICYANUS 530, 533 Concilium Salonitanum 1, 2 (KLAIĆ 1967, 81,4 f.; 85,15).
NARONA

MARCELLUS 530, 533 Concilium Salonitanum 1, 2 (KLAIĆ 1967, 81,8 f.; 85,18).
BESTO

ANDREAS 530, 533 Concilium Salonitanum 1, 2 (KLAIĆ 1967, 81,9 f.; 84,15; 85,19).
MUCCURUM

STEPHANUS 533 Concilium Salonitanum 2 (KLAIĆ 1967, 83,2; 85,20).


DALMATIA

SARSENTERUM

Concilium Salonitanum 2 (KLAIĆ 1967, 83,2; 85,19 f.);


PAULINUS 533
vgl. ILIug 2258 H.
LUDRUM

CELIANUS 533 Concilium Salonitanum 2 (KLAIĆ 1967, 83,2; 85,21).


BARCENSIS
ECCLESIA

ANONYMUS 533 Concilium Salonitanum 2 (KLAIĆ 1967, 82,4).


nbekannt

PAULUS 533 Concilium Salonitanum 2 (KLAIĆ 1967, 85,17).


Ort

Concilium Salonitanum 2 (KLAIĆ 1967, 85,18 f.);


SAVILIANUS 533
vgl. ILIug 2258 H.
DELMINIUM

GREGORIUS I., Registrum ep. 1,36; 2,19; 2,38; 3,22; 3,46; 5,6
MALCHUS 591–594
(CCSL 140, 43; 107; 125; 168; 191; 271).

Chorepiscopus ILIug 2565 (= ILCV 1122 bzw. Inscr. Sal. Chr. 438
vor 431
EUGRAFUS [mit Kommentar]).
244 Rajko Bratož

ANHANG 2 Die Bischofsliste der dazischen Diözese (Dioecesis VI: Daciae: 26 oder 27
Bischofssitze; 60 mit Namen bekannte Bischöfe, daneben 4 Bischöfe ohne
Angaben der Namen; Serdica mit 8 Namen der Bischöfe, Stobi mit 7 Namen).
Provinz

Stadt

Bischöfe Zeit Quellen

URSACIUS um 335–370 zahlreiche Belege (LIPPOLD 1961).


DUNUM

Gesta Concilii Aquileiensis, Ep. 1,2; 2,2; Acta 2; 28; 65–75 (CSEL
SINGI-

SECUNDIANUS 381 82/3, 316; 317; 327; 343; 364–368); Scholia Arriana in Concil.
Aquil. 57; 74 (CCSL 87, 176; 183).
ANONYMUS 579 Menander Protector frg. 25 (BLOCKLEY 1985, 220–222).
NACIUM
VIMI-

ATHANASIUS, Apologia 48,2 (126 Nr. 60);


AMANTIUS 343
ATHANASIUS, Ad Mareoticas eccl. ep. (PL 56, 851C).
MOESIA PRIMA

HORREUM
MARGI

ATHANASIUS, Apologia 48,2 (125 Nr. 27);


ZOSIMUS 343
ATHANASIUS, Ad Mareoticas eccl. ep. (PL 56, 852A).
MAR-
GUM

ANONYMUS 441 Priscus, Frg. 6,1 (BLOCKLEY 1983, 230 f.).


bekannt
Ort un-

CYRIACUS vor/um 343 ATHANASIUS, Ep. ad episcopos Aegypti et Libyae 8,4 (48,19).

PAULINUS vor 340 HILARIUS, Coll. Antiar. Par. A,4,1,27,6 (CSEL 65, 66, 20 f.).
RATIARIA

SILVESTER vor/um 343 ATHANASIUS, Ep. ad episcopos Aegypti et Libyae 8,4 (48,19).
Gesta Concilii Aquileiensis, Ep. 1,2; 2,2; 2,9; Acta 2;6; 8–43; 45–64
PALLADIUS 346–381 (CSEL 82/3, 316 f.; 322; 327; 329–363); Scholia Arriana in Concil.
Aquil.6-20; 53–94 (CCSL 87, 150–195).
DACIA RIPENSIS

HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B,2,4 (CSEL 65, 135 Nr. 28);
AQUAE

VITALIS 343
ATHANASIUS, Apologia 48,2 (124 Nr. 11).
ANONYMUS 535 IUSTINIANUS, Nov. 11,5 (29–33).
CASTRA
MARTIS

HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B,2,4 (CSEL 65, 136 Nr. 36);
CALVUS 343
ATHANASIUS, Apologia 48,2 (124 Nr. 19).
OESCUS

HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B,2,4 (CSEL 65, 139 Nr. 54);
VALENS 343
ATHANASIUS, Apologia 48,2 (125 Nr. 45).

Codex Iustinianus 1,13,1 (8. 6. 316: HONIGMANN 1939, 48 Nr.


DACIA MEDITERRANEA

187); Socrates, HE 1,13,12 (GCS NF 1, 1995, 51,4); HILARIUS, Coll.


Antiar.Par. A,4,1,3; A,4,1,4/14–16/18–20/24/27; Coll. Antiar.Par.
B,2,4 (CSEL 65, 51,18.; 58,7 u.16; 59,4; 60,14 u. 26; 61,10 u. 19; 63,
PROTOGENES 316–343
SERDICA

25; 66,1,5; 134 Nr. 16); ATHANASIUS, Ep. ad episcopos Aegypti et


Libyae 8,4 (48,19); ATHANASIUS, Apologia 48,2 (124 Nr. 3); Sorates,
HE 1,13,12; 2, 20,8 (GCS NF 1, 51,4; 118,12);
vgl. CEDILNIK 2004, 75–104.
Coll. Thess. 6 (SILVA-TAROUCA 1937, 23); Iuliani libellus (ACO
IULIANUS 419–431 I/1,7, 135,35 u. 39; 140,35); ACO I/4, 28,33; 31,23;67,2; 204,11;
ACO IV/3,2,1, 267 (Iulianus 25).
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 245

Fortsetzung Anhang 2.
Provinz

Stadt

Bischöfe Zeit Quellen

ZOSIMUS 458 ACO II/5, 24,24 (Nr. 62).


DOMNIO 516 MARCEDLLINUS, Chron. a. 516.3 (MGH AA 11, 99).
BASILISCUS Vor 550 FACUNDUS, Contra Mocianum 63 (CCSL 90A, 415).
SERDICA

THEUPREPIUS 2. H. d. 6. Jhs. (?) ILCV 1089 (CIL III, 14207 [21])+E56


LEONTIUS Um 580 Inscriptio (BEŠEVLIEV 1958, Nr. 3).
FELIX 594 GREGORIUS I., Registrum ep. 5,8,1 (CCSL 140, 274 f.).
Notitia episcopatuum eccl. Constantinopolitanae 3
ANONYMUS (?) vor 809
(DARROUZÈS 1981, 22).
HILARIUS, Coll. Antiar. Par. A,4,1,3,4; 1,27,4
CYRIACUS Vor 343
(CSEL 65, 51,18; 66,10).
DACIA MEDITERRANEA

HILARIUS, Coll. Antiar. Par. A 4,1,27,2; 4; B 2,4 (CSEL 65, 66,1 u. 9;


136, Nr. 32); ATHANASIUS, Ad Mareoticas (PL 56, 851A);
GAUDENTIUS 343
ATHANASIUS, Apologia 48,2 (124 Nr. 4); Concilium Sardicense,
NAISSUS

Can. 4; 18; 20; 21 (HEFELE 1908, 766; 800; 802 f.).


BONOSUS vor 391 zahlreiche Belege (BARDY 1937, 1093–1097).
MARTIANUS 409–414 INNOCENTIUS, Ep. 16; 17 (PL 20, 519; 527).
GAIANUS 516 MARCEDLLINUS, Chron. A. 516 (MGH AA 11, 99).
VIGILIUS, Constit. de tribus capit. (Coll. Avell. 83, 310 [CSEL 35,
PROIECTUS 553
319,5]); ACO IV/1, 29, 23; 30,14, 24, 27 u. 33.
REMESIANA

NICETAS ca. 366–414 zahlreiche Belege: BURN 1905, XXXIV f., 137–156.

DIOGENIANUS 449 ACO II/1,1, 80,2; 185,14; ACO II/3,1, 55,7; 186,21–23; 254,26.
TALIA
PAU-

EVANGELUS 516 MARCEDLLINUS, Chron. a. 516.3 (MGH AA 11, 99).

DACUS 325 Concilium Nicaenum (SCHWARTZ 1937, 76 f.).


HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B,2,4 (CSEL 65, 136, Nr. 36);
ATHANASIUS, Apologia 48,2 (126 Nr. 55); ATHANASIUS, Ad eccl.
PAREGORIUS 343
SCUPI

Maretocias ep. (PL 56, 851B); Concil. Sard. ad Mareoticas eccl.


epist (PL 56, 849D).
URSICINUS/
458 ACO II/5, 24, Nr. 61; 88,26.
URSILIUS
IOHANNES 494 Coll. Avell. 80,5 (CSEL 35, 224,27–225,1).
DARDANIA

(Iustiniana Secunda)

HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B,2,4 (CSEL 65, 136 Nr. 35);
MACEDONIUS 343 ATHANASIUS, Apologia 48,2 (124 Nr. 5); ATHANASIUS, Ad eccl.
ULPIANA

Mareoticas epist. (PL 56, 851B).

VIGILIUS, Constitutum de tribus capitulis, Coll. Avell. 83,310


PAULUS 553
(CSEL 35, 319,1); ACO IV/1, 29,23; 30,18,24,28 u. 33.
IUSTINIANA

CATELLIANUS 535 IUSTINIANUS, Nov. 11 pr. (94,2).


PRIMA

VICTOR TONNENNENSIS, Chron. a. 549 (MGH AA 11, 202,6 f. bzw.


BENENATUS 549,553
CCSL 173A, 46); ACO IV/1, 30,8 u. 17; 31,1.
246 Rajko Bratož

Fortsetzung Anhang 2.
Provinz

Stadt

Bischöfe Zeit Quellen


ANA PRIMA
IUSTINI-

GREGORIUS I., Registrum ep. 3,6; 5,8; 5,10; 5,16; 9,157; 11,29; 12,10
IOHANNES 592–602
(CCSL 140–140A, 151 f.; 274; 276; 282 f.; 714; 917 f.; 982–984).
DARDANIA

NEUTINA

DALMATIUS 458 ACO II/5, 88,29.


DIOCLE-
TIANA

MAXIMUS 458 ACO II/5, 88,30.

SENECIO 419; 431; 446 Coll. Thess. 6; 25 (SILVA-TAROUCA 1937, 23; 60).
ANDREAS 519 Coll. Avell. 215 (CSEL 35, 673, 24).
SCODRA

STEPHANUS 591 GREGORIUS I., Registrum ep. 1,36 (CCSL 140, 43,4).
GREGORIUS I., Registrum ep. 8,10; 9,157
IOHANNES 597, 599
(CCSL 140A, 527; 714–716).
PRAEVALITANA ET PARS MACEDONIAE SALUTARIS (=MACEDONIA II?)

CONSTANTINUS 602 GREGORIUS I., Registrum ep. 12,11 (CCSL 140A, 984 f.).
EUANDRUS 451 ACO II/3,1, 37,10; ACO II/3,2, 167,12.
DOCLEA

GREGORIUS I., Registrum ep. 12,10,7; 12,11,3


PAULUS vor 602
(CCSL 140A, 982–985).
GREGORIUS I., Registrum ep. 12,10,6; 12,11,2
NEMESION 602 und später
(CCSL 140A, 982–985).
LISSUS

IOHANNES 592 GREGORIUS I.,Registrum ep. 2,31 (CCSL 140, 117,5 f.).
RISINUM(?)

SEBASTIANUS
GREGORIUS I., Registrum ep. 1,27,1; 5,40,1
(episc. Resiniensis 591, 595
(CCSL 140, 35; 318); vgl. Sirmium.
oder Sermiensis)
Prijepolje)
(Izbičan/

STEFANUS um 550 ILIug 1735.

Concilium Nicaenum (SCHWARTZ 1937, 76 f.;


BOUDIOS 325
HONIGMANN 1939, 48 Nr. 191).
STOBI (MACEDONIA II)

2. Hälfte
EUSTATHIUS Inscriptio (ALEKSOVA 1986, 32).
des 4. Jhs.
NICOLAUS 451 ACO IV/3,2,1 (Index prosopographicus), 350 (über 10 Belege).
PHILIPPUS 5. Jh. Inscriptio (FEISSEL 1983, 274).
ACO IV/1, 4,24; 18,28; 21,20; 24,22; 27,12 u. 26; 31,3; 33,24; 40,20;
PHOCAS 553
185,13; 204,21.
Concil. oecum. Const. III, ACO, Ser. II, 2/2, 688/9,2; 707/8,13;
IOHANNES 681
738/9,8 f.; 758/9,7; 784/5,17 (Nr. 46); 825,18.
MARGARITES 692 Concilium quinisextum (Trull. II), (Sacr. concil. 11, 993B).
Die kirchliche Organisation in Westillyricum (vom späten 4. Jh. bis um 600) – Ausgewählte Fragen 247

Fortsetzung Anhang 2.
Provinz

Stadt

Bischöfe Zeit Quellen


PRAEVALITANA ET PARS MACEDONIAE SALUTARIS (=MACEDONIA II?)

DARDANIUS 451 ACO IV/3,2,1 (Index prosopographicus) 123 (10 Belege).


BARGALA (MACEDONIA II)

HERMIAS 5. Jh. Inscriptio (FEISSEL 1983, 283).


(MACEDONIA II)
ZAPARA

VIGILIUS, Constitutum de tribus capitulis (Coll. Avell. 83,310,


SABINIANUS 553
CCSL 35, 319,7); ACO IV/1, 29,23; 30,6,27 u. 32.
248 Rajko Bratož

ANHANG 3 Nur den Namen nach bekannten Bischöfe, die vorwiegend aus
Westillyricum und aus der dazischen Diözese Ostillyricums stammten
(mindestens 42 Namen der Bischöfe ohne Ortsangaben, vorwiegend
(zumindest 30) arianische Bischöfe aus der Zeit zwischen 350 und 370).

EXSUPERANTUSI, TERENTIANUS, GAUDENTIUS, IULIUS, SURINUS, SIMPLICIUS, IUNIOR


351
Concilium Sirmiense 351 (HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B,7,9; CSEL 65, 170,6-8).

GAIUS; PAULUS
355-366
s. oben Pannonia Prima, Savaria(?); Valeria, Sopianae(?).

MIGDONIUS, MEGASIUS

HILARIUS, Coll. Antiar. Par. A, 6 pr.; CSEL 65, 87, 5 f.


359
MAGDONIUS[!], MEGASIUS, IUSTINUS, OPTATUS, MARCIALIS

HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B,8,1; CSEL 65, 174,5 f.). Arianische Bischöfe 359.

MEGASIUS, IUSTINUS
360
HILARIUS, Coll. Antiar. Par. A, 1,4,2; CSEL 65, 45. Epistola Synodi Parisiensis a. 360.

RUFIANUS, PALLADIUS, SEUERINUS, NICHA, HELIODORUS, ROMULUS, MUCIANUS,


STERCORIUS

GERMINIUS, Ep. ad Rufianum etc., a. 366: HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B,6,1; CSEL 65, 160.
366
INNOCENTIUS, OCTAVIUS, CATULUS, GERMINIUS

Ep. ad Rufianum etc., a. 366: HILARIUS, Coll. Antiar. Par. B,6,4; CSEL 65, 164,10.

POLYCHRONIOS, TELEMACHOS, FAUSTOS, ASKLEPIADES, AMANTIOS, KLEOPATROS


378(?)
Synode von Sirmium 378(?): THEODORETUS, Hist. eccl. 4,9,9; GCS NF 5, 227,19 f.

AGRIPPINUS
381
Acta concil. Aquileiensis [a. 381] 44; CSEL 82/3, 353,594.

PAULUS, AETERNALIS, SABACIUS


um 419
Coll. Thess. 6, um 419; SILVA-TAROUCA 1937, 23.

CAROSUS, THEODULUS, [...] ANTIOCHUS


446
Coll. Thess. 25, a. 446; SILVA-TAROUCA 1937, 60.

BONOSUS, SAMUHEL, UERIANUS, FAUSTINUS, URSICINUS [URSINUS]


494
die Bischöfe Dardaniens 494: Coll. Avell. 80; CSEL 35, 225 bzw. Ep. Roman. pontif., 349.

IOHANNES DE PANNONIIS
599
GREGORIUS I., Registrum ep. 9,156,4, in CCSL 140A, 712,4.
BILDNACHWEIS

Aufsätze
361–380 Bierbrauer, V.: Abb. 1 KISS 1996a, Abb. 1; Abb. 2,1–9 KISS 1996a, Abb. 16,1–8, 10; Abb.
2,10–11 BIERBRAUER 1991, Abb. 20,4–6; Abb. 3,1–4 KISS 1984b, Abb. 4; Abb. 3,5–6 Ebd., Abb.
5,9; Abb. 3,7–11 BIERBRAUER 1991, Abb. 7; Abb. 3,12–13 MENGHIN u. a. 1988, 206, Nr. V,23a;
Abb. 4 KISS 1996b, Abb. 6–8; Abb. 5,1–4 DOMBAY 1956, Tab. XVII; Abb. 5,5–14 DAX 1980, Abb.
5; 7; 11; Abb. 6,1–2 BIERBRAUER 1991, 22,4; Abb. 6,3–9 BIERBRAUER 2010, Abb. 8–11; 9,1–3; Abb.
6,10–15 KISS 1995, Abb. 8; 12; Abb. 7 BIERBRAUER, 2008, Abb. 17; Abb. 8,1–12 KISS 1995, Abb.
13; Abb. 8,13–17 TEJRAL 2002b, Abb. 4,2–6; Abb. 9 KISS 2001, Abb. 5–7.

29–46 Borhy, L.: Abb. 1 umgearbeitet von O. Heinrich-Tamáska und S. Hipp nach den Vorlagen
von SOPRONI 1985, Beilagen 1–2; Abb. 2 umgearbeitet von O. Heinrich-Tamáska und S. Hipp
nach der Vorlage von GRÓF/GRÓH 1997; Abb. 3 GRÓF/GRÓH 1998–1999, 106, Abb. 2; Abb. 4
Ebd., 108, Abb. 4; Abb. 5a Ebd., 110, Abb. 5a,1/a–c; Abb. 5b Ebd., 111, Abb. 5b,2/a–c; Abb.
5c Ebd., 111, Abb. 5c,3; Abb. 6 GRÓH 2001, 23, Abb. 3; Abb. 7a–b umgearbeitet nach GRÓH
2000, 32, Abb. 1; Abb. 8 MRÁV 2003, 93, Abb. 13; Abb. 9 MRÁV 2009, 16, Abb. 19.

211–248 Bratož, R.: Abb. 1, Anhang 1–3: Autor.

195–210 Brogiolo, G. P.: Fig. 1 CAVALIERI MANASSE 2008, tav. 1; Fig. 2 after SARADI 2006, fig. 11; Fig.
3 after MARANO 2007, 184, fig. 2–3; Fig. 4 by G. P. Brogiolo; Fig. 5 and 8 by Soprintedenza
archeologica del Veneto; Fig. 6 after CAVALIERI MANASSE 2008, 79, fig. 10; Fig. 7 BRUNO/
CAVALIERI MANASSE 2003, 54, fig. 8; Fig. 9–10 by R. Benedetti.

257–266 Bülow, G. von: Abb. 1–5 Krivina, Archiv; Abb. 6 Arch. Inst. Beograd; Abb. 7 PETKOVIĆ/ŽIVIĆ
2006b, Abb. 2; Abb. 8 Autorin.

303–321 Curta, F.: Fig. 1 Data after GARAM 1993; Fig. 2 Data after the studies cited in notes 7, 8, and
10; Fig. 3 Data after STADLER 2005; Fig. 4 Data after the studies cited in note 19; Fig. 5 Data
after STADLER 2005; Fig. 6 Data compiled from SOMOGYI 1997; 2008; CURTA 2001, 180, fig. 12;
WOŁOSZYN 2005; MILITKÝ 2009; Fig. 7 Data compiled from SOMOGYI 1997; 2008; CURTA 2001,
179, fig. 9–10; 180, fig. 11; WOŁOSZYN 2005; GÂNDILĂ 2009; HUNKA 2009; MILITKÝ 2009; WINTER
2009; Fig. 8 Data after the studies cited in notes 28, 29, and 31; Fig. 9 Data after DIACONESCU
1995 and the studies cited in notes 41 and 42.

581–595 Gyulai, F.: Abb. 1–2 anhand der durch den Autor gelieferten Daten erstellt von O.
Heinrich-Tamáska; Abb. 3, Tab. 1–4 Autor; Abb. 4–5 Fotos und Grafik: Á. Kenéz.

653–702 Heinrich-Tamáska. O.: Tab. 1 Autorin; Abb. 1 Földmérési és Távérzékelési Intézet,


Budapest 1980-279-1930 (1000 m); Abb. 2–3 umgezeichnet nach TÓTH 2009, Taf. 1,
11–12, 14, Abb. 2, 6; Abb. 4 Civertan GmbH; Abb. 5–12.1; 13–14.1; 15.1; 16–17; 19 Autorin,
technische Bearbeitung: S. Hipp und K. Kolozsvári; 12.2a–b Grabungsphotos: K. Sági 1973;
12.2c, 18a–b Grabungsphotos: R. Müller 2002 (Archiv d. Balatoni-Mus. Keszthely); Abb.
14.2a–b Grabungsphotos: L. Barkóczi 1960 (Archiv d. Arch. Inst. d. Ung. Akad. d. Wiss.).

457–474 Heinrich-Tamáska, O./Schweissing, M.: Tab. 1–3 zusammengestellt von O. Heinrich-


Tamáska auf der Grundlage der von M. Schweissing und MÜLLER 2010 ermittelten Daten;
Tab. 4 zusammengestellt von O. Heinrich-Tamáska auf der Grundlage der von M.
Schweissing ermittelten Daten; Tab. 5 zusammengestellt von O. Heinrich-Tamáska auf der
Grundlage der Daten aus Wien.
722 Bildnachweis

597–652 Horváth, F.: Abb. 1 O. Heinrich-Tamáska; Abb. 2–20,1–3 Zeichnung, Foto,


Tafelzusammenstellung: Autorin; Abb. 20,4 nach SALAMON/BARKÓCZI 1970, Abb. 15,2; Abb.
20,5 nach BÓNA 1993, Abb. 20; Tab. 1–6 Autorin.

491–507 Kiss, G.: Tab. 1 nach HAMPEL 1894; 1905; Tab. 2 nach KISS 1999, 85–88; Tab. 3 nach KISS 1992b,
245; Abb. 1a–c Fotoarchiv Balatoni Mus., Keszthely; Abb. 2 LIPP 1885b, Abb. 361; Abb. 3 nach
HEINRICH-TAMÁSKA 2002, Abb. 2; Abb. 4 nach KISS 2009a, Abb. 33b; Abb. 5a nach HAMPEL 1905,
III, Taf. 166; Abb. 5b nach FETTICH 1951, Taf. XLII; Abb. 5c nach KISS in Vorbereitung; Abb.
6a nach HAMPEL 1905, III, Taf. 168; Abb. 6b nach FETTICH 1951, Taf. XL; Abb. 6c nach KISS in
Vorbereitung; Abb. 7 Grafik: Autor.

573–579 Küster, H.: Abb. 1 Autor.

475–489 Losert, H.: Abb. 1 Landesamt für Denkmalpflege Regensburg, mit Ergänzungen des
Autors; Abb. 2a Foto: Eichinger; Abb. 2b Foto: Scherbaum; Abb. 2c Foto: Scherbaum; Abb.
3,1–7; Abb. 5,1–4; Abb. 6,1–6; Abb. 7,1–7 Zeichnung und Foto: Losert; Abb. 4 Kartierung:
Losert; Abb. 8 BRATHER 2003, Abb. 69, mit Ergänzungen: Enns/Lauriacum und Regensburg-
Großprüfening; Abb. 9 Kartierung: Guido Apel, Bamberg.

173–194 Marano, Y. A.: Fig. 1 from SENA CHIESA/LAVIZZARI 1998, 1; Fig. 2 from GHEDINI/BUENO/
NOVELLO 2008, 24 f.; Fig. 3–4 from GHEDINI/BUENO/NOVELLO 2008, fig. 21 and 18; Fig. 5 from
BERTACCHI 1980, fig. 216; Fig. 6 from VILLA 2004, fig. 17; Fig. 7 from BONETTO/VILLA 2003, fig.
12; Fig. 8 from BOWDEN 2003, fig. 5,5; Fig. 9 redrawn from BORZACCONI/COLUSSA 2001, fig. 7;
Fig. 10–11 from LUSUARDI SIENA et al. 1989, fig. 113.

285–302 Milinković, M.: Abb. 1 nach MILINKOVIĆ 2010, Abb. 282; Abb. 2 Foto: G. Tošić; Abb. 3, 6a, 12
Foto: Autor; Abb. 4 nach PREMOVIĆ 1989; Abb. 5 Autor, unveröff.; Abb. 6b nach MILINKOVIĆ
1983, Taf. I; Abb. 7 nach IVANIŠEVIĆ 1990, Abb.1; Abb. 8 Dokumentation Nationalmus.
Čačak, ergänzt durch M. Milinković und M. Petrašinović; Abb. 9 nach MILINKOVIĆ 1986,
Taf. I, ergänzt durch RADIČEVIĆ 2006, Taf. I; Abb. 10a Dokumentation Nationamus. Čačak,
unveröff. Ausgrabung Djuknić und Vukadi; Abb. 10b nach MILINKOVIĆ 1995, b.18a–b; Abb.
11 Dokumentation Nationalmus. Šabac, unveröff. Ausgrabung Vasiljević und Popović;
Abb. 13–14, 15a–b nach MILINKOVIĆ 2010, Abb. 286, 293, 46, Taf. XII,7; Abb. 16 nach
MILINKOVIĆ 2010, Abb. 284.

87–96 Mirković, M.: Abb. 1 nach POPOVIĆ 1987, Abb. 6; Abb. 2 Ebd., Abb. 5; Abb. 3 nach POPOVIĆ
1982, Abb. 9.

157–171 Modrijan, Z.: Fig. 1 Cartography: M. Belak (Inst. of Arch., SRC SASA); Fig. 2,1 MILAVEC
2009, pl. 1,4; Fig. 2,2 Ibid., pl. 1,5; Fig. 2,3 Ibid., pl. 2,2; Fig. 2,4 Ibid., pl. 2,1; Fig. 2,5 Ibid.,
pl. 2,3; Fig. 2,6 CIGLENEČKI 2008, fig. 22,2; Fig. 2,8 Ibid., fig. 2,1; Fig. 2,9 Ibid., fig. 22,10; Fig.
2,11 Ibid., fig. 22,11; Fig. 2,12 Ibid., fig. 22,27; Fig. 2,7, 10; 3; 4,1–3, 5–6; 5,1–6; 6 Drawing: D.
Knific Lunder (Inst. of Arch., SRC SASA); Fig. 4,4 CIGLENEČKI 2005, fig. 10; Fig. 4,6 CIGLENEČKI
2008, Abb. 23,16.

347–359 Ódor, J.: Fig. 1–3, 9 Maps by author, realisation: A. Mezei; Fig. 4–7, 10 Drawing by A.
Csiszér.

267–283 Petković, S.: Fig. 1 Gradient Map: T. Schüler (Arch. Landesamt Thüringen, Documentation
of Arch. Inst., Beograd); Fig. 2a–d; 3a; 11a–b; 12b Photo: S. Petković (Arch. Inst., Beograd);
Fig. 3b Photo: M. Živić (National Mus., Zaječar, Documentation of Arch. Inst., Beograd);
Bildnachweis 723

Fig. 4a–d; 8a; 9b; 12a; 14 a–b, d Photo: N. Borić (Arch. Inst., Beograd); Fig. 5a–b; 6; 10;
13 Plan: A. Kapuran (Documentation of Arch. Inst., Beograd); Fig. 7 Photo and Plan: G.
von Bülow (DAI, RGK, Documentation of Arch. Inst., Beograd); Fig. 8b; 9a; 14c Photo: R.
Milojević (National Mus., Zaječar, Documentation of Arch. Inst., Beograd).

61–86 Prohászka, P.: Abb. 1–8 Autor, technische Bearbeitung: Cs. Tóth, Ung. Nationalmus.;
Anhang 1–2 Autor.

97–101 Quast, D.: Abb. 1 zusammengestellt auf der Grundlage der Vorlagen von SZABÓ/
GUILLAUMET/CSERMÉNYI 1994, Abb. 2–3 und Google maps 2010; Abb. 2,1–3a, 4–12 MISKE 1908,
Taf. 43,50.53; 45,22–23.38.43; 46,22.25–26; 70,3.24–25; Abb. 2,3b MISKE 1898, 143, Abb. 32.

249–256 Radoslavova, G.: Abb. 1 IVANOV/STOJANOV 1985, fig. 8; Abb. 2 zusammengestellt nach den
Grundrissplänen von IVANOV 1980, fig. 10, IVANOV/STOJANOV 1985, fig. 41, und RADOSLAVOVA
2010, fig. 1; Abb. 3 IVANOV/STOJANOV 1985, fig. 48; Abb. 4 RADOSLAVOVA/DZANEV 2003, fig. 47;
Abb. 5 RADOSLAVOVA 2010, fig. 2; Abb. 6 RADOSLAVOVA/DZANEV 2007, fig. 1.

103–127 Scherrer, P.: Abb. 1 überarbeitet nach SCHERRER/SEDLMAYER 2006; Abb. 2 nach UBL 2008; Abb.
3 nach FISCHER 2002a, Abb. 52; Abb. 4 nach WEBER 2008; Abb. 5 nach SCHERRER 2004a; Abb.
6 nach SCHRETTLE 2008; Abb. 7 erstellt von B. Schrettle; Abb. 8 überarbeitet nach MODRIJAN
1953.

381–396 Schilling, L.: Abb. 1–2 Fotos und Ergänzungen: L. Schilling.

325–345 Straub, P.: Abb. 1 J. Bicskei nach der Vorlage von O. Heinrich-Tamáska; Abb. 2 Fotos: J.
Bicskei (Zala Megyei Múz. Ig.); Abb. 3 Zeichnung: G. Barta (Ásatárs Kft.) und Zs. Czabarka
(Csongrád Megyei Múz. Ig.); Taf. 1–6 Zeichnung und technische Bearbeitung: J. Bicskei und
Zs. Czabarka.

129–156 Stuppner, A.: Abb. 1 nach FISCHER 2002, 42, Abb. 45; Abb. 2 Ebd., 142, Abb. 211; Abb. 3 und
10C,a–c Inst. für Ur- u. Frühgesch. Univ. Wien, Archiv; Abb. 4 nach FRIESINGER/KRINZINGER
1997, 231, Abb. 84; Abb. 5 nach UBL 1986, 315, Abb. 21; Abb. 6,1 nach KRONBERGER 2005, 324,
Taf. 26,6–12; Abb. 6,2 nach POLLAK 1992, 151, Taf. 10,89–100, 157, Taf. 13,136–140; Abb. 7
nach GUGL/KASTLER 2007, 493, Abb. 184; Abb. 8 nach DUŠEK 1992, 77, Abb. 25; Abb. 9 nach
CHINELLI 2007, 232, Taf. 1,1a–1m; Abb. 10A–B Grafik: B. List, Czernin Verlag Wien; Abb.
10C,d Grafik: S. Schwarz, Bruck/Lafnitz; Abb. 11 nach LIPPERT 1986, Abb. 6 und 13; Abb.
12,1,a–f, 2,a ,3,a Autor; Abb. 12,1,g–h nach POLLAK 1980, Taf. 154,3–4; Abb. 12,2,b und 12,3,b
nach KASTNER/MITSCHA-MÄRHEIM 1932, Taf. 1,8–9.

541–572 Sümegi, P. et al.: Tab. 1–2, fig. 1–8 P. Sümegi, T. Törőcsik, G. Jakab, P. Pomázi, P. Majkut,
G. D. Páll, G. Persaits, E. Bodor.

47–59 Szabó, Á./Heinrich-Tamáska, O.: Abb. 1 nach Á. Szabó (unveröff. Grabungsdok.) und dem
Fundplatzkataster (SZABÓ in Vorbereitung) zusammengestellt von O. Heinrich-Tamáska
und S. Hipp; Abb. 2a, 3a–b, 4 Fotos: A. Radnóti; Abb. 2b Foto: K. Posztóczy; Abb. 3c
Zeichnung: A. Radnóti (Archiv Ungarisches Nationalmus./Környe); Abb. 3c, 5–6 Fotos: Á.
Szabó.

509–540 Szőke, B. M.: Abb. 1 ergänzt nach MÜLLER 2010, Verbreitungskarte 6; Abb. 2, 6, 11
zusammengestellt von B. M. Szőke auf der Grundlage von MÜLLER 2010; Abb. 3
zusammengestellt und umgezeichnet von B. M. Szőke nach TÖRÖK 1973 und Ergebnissen
eigener Ausgrabungen; Abb. 4, 7, 10 unpubl. Ausgrabung B. M. Szőkes; Abb. 5
724 Bildnachweis

zusammengestellt und umgezeichnet von B. M. Szőke nach MÜLLER 2010, TÖRÖK 1973
und Ergebnissen eigener Ausgrabungen; Abb. 8 zusammengestellt und umgezeichnet
von B. M. Szőke nach TÖRÖK 1973; Abb. 9 zusammengestellt nach SZŐKE 1992b; Tab. 1–5
zusammengestellt von B. M. Szőke auf der Grundlage der Angaben von MÜLLER 2010.

397–455 Vida, T.: Abb. 1 umgearbeitet von O. Heinrich-Tamáska nach HEINRICH-TAMÁSKA im Druck,
Abb. 4a; Abb. 2,1 Taf. 18,1 dieses Bandes; Abb. 2,2–3 MILETIĆ 1970, 120–158; Taf. II–III;
MILETIĆ 1975, 180 f., Taf. II,12; Taf. II,32, Taf. XIV,1–2; Abb. 2,4 BOLTA 1981, 52, Taf. 12,4; Abb.
2,5 MÜLLER 2010, 243, 296, Taf. 49,9; Abb. 3, 5, 8–11 Zeichnung: Z. Tóth und V. Szinyei; Abb.
4,1 WAMSER 2004, 338; 4,2–3 DUVAL/JEREMIĆ 1984, 144, fig. 152,1, 152,2; Abb. 4,4 MILINKOVIĆ
2010, 135, Abb. 163; Tab. 13,3; Abb. 4,5 Taf. 2,6 dieses Bandes; Abb. 6,1 GIAGKAKE 2004,
200 f.; Abb. 6,2 ELBERN 1986, Abb. 17, 1–3; Abb. 7,1 BULIĆ 1902, 200, tav. XII, 1; Abb. 7,2–3
CORRIAS/COSENTINO 2002, 303, fig. 150–151. Taf. 1–17,26–28, Taf. 18,30 Grabzeichnungen:
Umzeichnung nach der Publikation BARKÓCZIS 1968 bzw. der Grabungsdokumentation
durch Z. Tóth, Fundzeichnungen: Z. Tóth, Fotos (Perlen) nach BARKÓCZI 1968, Taf. 17,33–35,
Taf. 18,32; Taf. 19 nach STRAUB 1999a, Abb. 2–4; Taf. 1–19 Tafelzusammenstellung: Zs. Réti;
Tab. 1–2 Adrien Pásztor; Tab. 3 Erszébet Fóthi.

Farbtafeln
703–720 Überschrift: (Grafik: Sz. Schunk, Zs. Vasáros und O. Heinrich-Tamáska); Taf. I–III;
VII; XIV–XVI O. Heinrich-Tamáska, technische Bearbeitung: U. Grimm, S. Hipp, K.
Kolozsvári, A. Mezei; Taf. IV nach den Vorlagen von TÓTH 2000, Abb. 4, und Á. Szabó
(unveröff. Grabungsdok.) zusammengestellt von O. Heinrich-Tamáska und S. Hipp
(vgl. den Beitrag von Á. Szabó/O. Heinrich-Tamáska); Taf. V U. Wulf-Rheidt (vgl. den
Beitrag von G. von Bülow); Taf. VI L. Schilling (vgl. den Beitrag von L. Schilling); Taf. VIII
Ungarisches Geolog. Inst., Budapest; Taf. IX nach der Vorlage von „A Balaton Környékének
építésföldtani térképsorazata (Budapest 1985), Geormorfológiai térkép (3)“ erstellt von
S. Hipp; Taf. X auf der Grundlage der Datenerhebung von P. Sümegi u. a. erstellt von U.
Grimm und A. Mezei; XI Fotos: O. Heinrich-Tamáska, zusammengestellt von K. Kolozsvári
(vgl. den Beitrag von A. Pásztor); Taf. XII Fotos: E. Horváth, zusammengestellt von K.
Kolozsvári (vgl. den Beitrag von T. Vida); Taf. XIII O. Heinrich-Tamáska, technische
Bearbeitung: S. Hipp und K. Kolozsvári (vgl. den Beitrag O. Heinrich-Tamáska).

Überschriften
13 Teil I: Tabula Peutingeriana (http://www.hs-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost03/
Tabula/tab_pe06.html).

323 Teil II: Ignác Müller, Mappa, Geographica novissima, Regni Hungariae (Wien 1769),
Ungarisches Geolog. Inst., Budapest, bearbeitet von K. Kolozsvári.
3D-Rekonstruktion der Innenbefestigung von Keszthely-Fenékpuszta

Beilage
O. Heinrich-Tamáska, technische Bearbeitung: U. Grimm und K. Kolozsvári.
AUTORENVERZEICHNIS

Volker Bierbrauer
Bayerische Akademie der Wissenschaften
- Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer -
Alfons-Goppel-Str. 11
D-80539 München

Elvira Bodor
Magyar Állami Földtani Intézet
Stefánia út 14
H-1143 Budapest

László Borhy
Eötvös Lóránd Tudományegyetem
- Régészettudományi Intézet -
Múzeum Krt. 4/B
H-1088 Budapest

Rajko Bratož
Universa v Ljubljani
- Filozofska Fakulteta -
Aškerčeva 2
SLO-1000 Ljubljana

Gian Pietro Brogiolo


Università degli Studi di Padova
- Dipartimento di Archeologia -
Piazza Capitaniato 7
I-35139 Padova

Gerda von Bülow


Römisch-Germanische Kommission d. DAI
Palmengartenstr. 10-12
D-60325 Frankfurt/M.

Florin Curta
University of Florida
- Department of History -
PO Box 117320
USA-Gainesville, FL 32611

Erzsébet Fóthi
Magyar Természettudományi Múzeum
- Embertani Tár -
Ludovika tér 2-6
H-1083 Budapest

Ferenc Gyulai
Szent István Egyetem
- Környezet- és Tájgazdalkodási Intézet -
Páter Károly út 1
H-2103 Gödöllő

Matthias Hardt
Geisteswissenschaftliches Zentrum
Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO)
Reichsstr. 4-6
D-04109 Leipzig
726 Autorenverzeichnis

Orsolya Heinrich-Tamáska
Geisteswissenschaftliches Zentrum
Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO)
Reichsstr. 4-6
D-04109 Leipzig

Friderika Horváth
Magyar Tudományos Akadémia
- Régészeti Intézet -
Úri u. 49
H-1014 Budapest

Gusztáv Jakab
Tessedik Sámuel Egyetemi Központ
Szabadság út 1-3
H-5540 Szarvas

Gábor Kiss
Vas Megyei Múzeumok Igazgatósága
Kisfaludy Sándor u. 9
H-9700 Szombathely

Hansjörg Küster
Leibniz Universität Hannover
- Institut für Geobotanik -
Nienburger Str. 17
D-30167 Hannover

Hans Losert
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Zentrum für Mittelalterstudien
- Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit -
Am Kranen 10
D-96045 Bamberg

Péter Majkut
Szegedi Tudományegyetem
- Földtani és Őslénytani Tanszék -
Egyetem u. 2-6
H-6722 Szeged

Yuri Alessandro Marano


Via Saldini 38
I-20133 Milano

Mihailo Milinković
Univerzitet u Beogradu
Filozofski fakultet
Cika-Ljubina 18-20
RS-11000 Beograd

Miroslava Mirković
Univerzitet u Beogradu
Filozofski fakultet
Cika-Ljubina 18-20
RS-11000 Beograd
Autorenverzeichnis 727

Zvezdana Modrijan
Slovenske akademije znanosti in umetnosti
Znanstvenoraziskovalni center
- Inštitut za arheologijo -
Novi trg 2
SLO-1000 Ljubljana

János Gábor Ódor


Wosinsky Mór Megyei Múzeum
Szent István tér 26
H-7100 Szekszárd

Gergely Dávid Páll


Szegedi Tudományegyetem
- Földtani és Őslénytani Tanszék -
Egyetem u. 2-6
H-6722 Szeged

Adrien Pásztor
Nemzeti Innovációs Hivatal
Neumann János u. 1/c
H-1117 Budapest

Gergő Persaits
Szegedi Tudományegyetem
- Földtani és Őslénytani Tanszék -
Egyetem u. 2-6
H-6722 Szeged

Sofija Petković
Srpska akademija nauka i umetnosti
- Arheološki institut -
Knez Mihailova 35/IV
RS-11000 Beograd

Péter Pomázi
Szegedi Tudományegyetem
- Földtani és Őslénytani Tanszék -
Egyetem u. 2-6
H-6722 Szeged

Péter Prohászka
József Attila tér 2
H-2500 Esztergom

Dieter Quast
Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz
Ernst-Ludwig-Platz 2
D-55116 Mainz

Galena Radoslavova
Historisches Museum Razgrad
Apr. Vystanie 70
BG-7200 Razgrad

Peter Scherrer
Karl-Franzens-Universität Graz
- Institut für Archäologie -
Universitätsplatz 3/II
A-8010 Graz
728 Autorenverzeichnis

László Schilling
Magyar Nemzeti Múzeum
- Nemzeti Örökségvédelmi Központ -
Daróczi utca 3
H-1113 Budapest

Bernhard Schrettle
Karl-Franzens-Universität Graz
- Institut für Archäologie -
Universitätsplatz 3/II
A-8010 Graz

Mike Schweissing
Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie
Karolinenplatz 2a
D-80333 München

Péter Straub
Zala Megyei Múzeumok Igazgatósága
Batthyány u. 2
H-8900 Zalaegerszeg

Alois Stuppner
Universität Wien
- Institut für Ur- und Frühgeschichte -
Franz-Klein-Gasse 1
A-1190 Wien

Pál Sümegi
Szegedi Tudományegyetem
- Földtani és Őslénytani Tanszék -
Egyetem u. 2-6
H-6722 Szeged

Ádám Szabó
Magyar Nemzeti Múzeum
Múzeum krt. 14-16
H-Budapest 1088

Béla Miklós Szőke


Magyar Tudományos Akadémia
- Régészeti Intézet -
Úri u. 49
H-1014 Budapest

Tünde Törőcsik
Szegedi Tudományegyetem
- Földtani és Őslénytani Tanszék -
Egyetem u. 2-6
H-6722 Szeged

Tivadar Vida
Magyar Tudományos Akadémia
- Régészeti Intézet -
Úri u. 49
H-1014 Budapest

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