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Hansestadt
und Umwelt lJ Bremen

Referat Infektionsepidemiologie

Belehrung gemäß § 43 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz (IfSG)


Wer muss belehrt werden?
Vor erstmaliger Ausübung einer Tätigkeit im Lebensmittelbereich benötigen Sie eine Belehrung
und Bescheinigung gemäß § 43 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz durch ihr Gesundheitsamt:

1. Personen, die gewerbsmäßig folgende Lebensmittel herstellen, behandeln oder in


den Verkehr bringen:
• Fleisch, Geflügelfleisch und Erzeugnisse daraus,
• Milch und Erzeugnisse auf Milchbasis,
• Fische, Krebse oder Weichtiere und Erzeugnisse daraus,
• Eiprodukte,
• Säuglings- und Kleinkindernahrung,
• Speiseeis und Speiseeishalberzeugnisse
• Backwaren mit nicht durchgebackener oder durcherhitzter Füllung oder Auflage,
• Feinkost-, Rohkost- und Kartoffelsalate, Marinaden, Mayonnaisen, andere
emulgierte Soßen, Nahrungshefen,
• Sprossen und Keimlinge zum Rohverzehr sowie Samen zur Herstellung von Sprossen
und Keimlingen zum Rohverzehr,

und dabei mit ihnen direkt (mit der Hand) oder indirekt (über Bedarfsgegenstände, z.B. Geschirr,
Besteck und andere Arbeitsmaterialien) in Berührung kommen,

ODER

2. Personen, die in Küchen von Gaststätten, Restaurants, Kantinen, Cafés oder


sonstigen Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung tätig sind.

Warum müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden?


In den oben genannten Lebensmitteln können sich Krankheitserreger besonders leicht vermehren.
Durch den Verzehr von mit Krankheitserregern verunreinigten Lebensmitteln können Menschen an
Lebensmittelinfektionen oder -vergiftungen schwer erkranken. In Gaststätten oder Einrichtungen mit
oder zur Gemeinschaftsverpflegung kann davon eine große Anzahl von Menschen betroffen sein.

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Aus diesem Grund muss von jedem Beschäftigten zum Schutz des Verbrauchers und zum eigenen
Schutz ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Beachtung von Hygieneregeln verlangt werden.

(Die wichtigsten Regeln wurden in dem Merkblatt "Hygieneregeln in der Gemeinschaftsgastronomie"


vom Bundesinstitut für Risikobewertung zusammengestellt:
www.bfr.bund.de>Publikationen>Merkblätter>Merkblätter für weitere Berufsgruppen).

Wann dürfen die oben genannten Tätigkeiten nicht ausgeübt werden?


1. Wenn bei Ihnen Krankheitszeichen (Symptome) auftreten, die auf eine der folgenden
Krankheiten hinweisen oder die ein Arzt bei Ihnen festgestellt hat, dürfen Sie gemäß
Infektionsschutzgesetz nicht in diesem Bereich tätig sein oder beschäftigt werden:
• Akute infektiöse Gastroenteritis (plötzlich auftretender, ansteckender Durchfall),
ausgelöst durch Salmonellen, Shigellen, Campylobacter, Rotaviren, Noroviren oder
andere Durchfallerreger,
• Cholera,
• Typhus oder Paratyphus,
• Hepatitis A oder E (Leberentzündung),
• Infizierte Wunden oder Hautkrankheiten, bei denen die Möglichkeit besteht, dass
deren Krankheitserreger über Lebensmittel auf andere Menschen übertragen werden
können.

2. Wenn die Untersuchung einer Stuhlprobe von Ihnen den Nachweis eines der
folgenden Krankheitserreger ergeben hat:
• Salmonellen,
• Shigellen,
• enterohämorrhagische Escherichia-coli-Bakterien (EHEC),
• Cholerabakterien,
besteht ein Tätigkeitsverbot oder Beschäftigungsverbot im Lebensmittelbereich. Das Tätigkeits-
oder Beschäftigungsverbot besteht auch, wenn Sie diese Erreger ausscheiden, ohne dass Sie
Krankheitszeichen (s.u.) aufweisen.

Hinweis:
Das Gesundheitsamt kann Ausnahmen von den Verboten nach dieser Vorschrift zulassen, wenn
Maßnahmen durchgeführt werden, mit denen eine Übertragung der aufgeführten Krankheiten und
Krankheitserreger verhütet werden kann.

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Folgende Krankheitszeichen weisen auf die genannten Krankheiten hin:


• Durchfall (mindestens 3 ungeformte Stühle in 24 Stunden),
• Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen,
• Fieber (Körpertemperatur ≥38,5°C),
• Gelbfärbung der Haut und der Augäpfel,
• Wunden oder offene Stellen von Hauterkrankungen, wenn sie gerötet, schmierig
belegt, nässend oder geschwollen sind.

Wer muss informiert werden?


Wenn bei Ihnen eines oder mehrere der genannten Krankheitszeichen auftreten, nehmen Sie
unbedingt den Rat Ihres Haus- oder Betriebsarztes in Anspruch. Sagen Sie ihm auch, dass Sie in einem
Lebensmittelbetrieb arbeiten. Außerdem sind Sie verpflichtet, unverzüglich Ihren Vorgesetzten über
die Erkrankung zu informieren.

Hinweise
Wir bitten Sie, die Erklärung, dass Sie schriftlich auf die Tätigkeitsverbote gemäß
Infektionsschutzgesetz hingewiesen worden sind und die Belehrung verstanden haben und dass bei
Ihnen keine Tatsachen für ein Tätigkeitsverbot bekannt sind, auszufüllen und an uns zurückzusenden.
Nach der Belehrung in schriftlicher Form erhalten Sie die vorläufige Bescheinigung für Ihren
Arbeitgeber oder Dienstherren.

Besondere Hinweise für Arbeitgeber/Dienstherren


• Auch Arbeitgeber haben die in Anlage I niedergelegte Erklärung abzugeben, sofern sie zu
dem auf Seite 1 des Merkblattes ausgeführten Personenkreis gehören.
• Sie dürfen die auf Seite 1 des Merkblattes beschriebenen Tätigkeiten nur ausüben, wenn
Sie eine Bescheinigung gemäß Anlage II erhalten haben oder im Besitz eines
Gesundheitszeugnisses gemäß § 18 Bundesseuchengesetz sind.
• Bei erstmaliger Ausübung der Tätigkeit darf die Bescheinigung des Gesundheitsamtes
nicht älter als drei Monate sein.
• Sie haben Personen, die die auf Seite 1 des Merkblattes genannten Tätigkeiten ausüben,
nach Aufnahme ihrer Tätigkeit und im Weiteren alle zwei Jahre über die auf Seite 2
aufgeführten Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes zu belehren und die Teilnahme
an der Belehrung zu dokumentieren.
• Sie haben Ihre eigene Bescheinigung und die Ihrer Beschäftigten, sowie die
Dokumentation über die letzte Belehrung an der Arbeitsstätte verfügbar zu halten und
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den Mitarbeitern der zuständigen Behörde alle genannten Bescheinigungen auf Verlangen
vorzulegen. Bei Tätigkeiten an wechselnden Standorten genügt die Vorlage einer
beglaubigten Kopie.
• Haben Sie selbst oder einer Ihrer Beschäftigten eine der auf Seite 2 dieses Merkblattes
genannten Krankheitszeichen (Symptome), ist eine der dort genannten Krankheiten oder die
Ausscheidung einer der aufgezählten Krankheitserreger ärztlich festgestellt worden, so
müssen Sie Hygienemaßnahmen ergreifen, die geeignet sind, eine Weiterverbreitung der
Krankheitserreger an der Arbeitsstätte zu verhindern. Auskunft hierzu erteilt die zuständige
Behörde für Lebensmittelüberwachung und Ihr Gesundheitsamt.
• Diese Belehrung ersetzt nicht die regelmäßige Belehrung nach der
Lebensmittelhygiene- Verordnung.

Weitere Informationen zu den Krankheiten und Hygienemaßnahmen finden Sie


beispielsweise auf folgenden Webseiten:
• Robert Koch-Institut: www.rki.de > Infektionskrankheiten A-Z
• Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.infektionsschutz.de
• Bundesinstitut für Risikobewertung:
www.bfr.bund.de>Publikationen>Merkblätter>Merkblätter für weitere Berufsgruppen

Gesundheitsamt Bremen - Infektionsepidemiologie -


Horner Str. 60-70 | 28203 Bremen
Telefon: 361-15 134 E-Mail: belehrungen@gesundheitsamt.bremen.de
Internet: www.gesundheitsamt.bremen.de/belehrungen
Stand: 27.05.2020

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INFORMATION
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tll Bundeszentrum
11 für Ernährung
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Hygieneregeln in der Gemeinschaftsgastronomie
Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 100.000 Erkrankungen gemeldet, die durch das Vorkommen von Mikro-
organismen, insbesondere Bakterien, Viren oder Parasiten, in Lebensmitteln verursacht worden sein können. Die
Dunkelzifer liegt nach Expertenschätzung sehr viel höher. Wer Essen für Dritte produziert, trägt ein hohes Maß
an Verantwortung. Die Speisen müssen gesundheitlich unbedenklich und qualitativ einwandfrei sein. Damit das
gelingt, ist es wichtig, dass das gesamte Küchenteam beim täglichen Arbeiten in der Küche auf Sauberkeit und
Hygiene achtet. Das gilt für die persönliche Körper- und Händehygiene, für den sachgerechten Umgang mit den
Lebensmitteln und die Sauberkeit in der Küche und im gesamten Betrieb. Auf welche Dinge es in der täglichen
Küchenpraxis ankommt, darüber informieren kurz und knapp die folgenden Hygieneregeln für Beschäftigte in der
Gemeinschaftsgastronomie.

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© istockphoto
Wer in der Gemeinschaftsgastronomie arbeitet, sollte stets auf die persönliche Körperhygiene, den sachgerechten Umgang
mit Lebensmitteln und auf die Sauberkeit am Arbeitsplatz achten.

Personalhygiene

Körper sauber halten Strikte Trennung von Privat- und Arbeitskleidung


Auf der Haut, insbesondere auf der Kopfhaut, leben jede Über Ihre Privatkleidung können Mikroorganismen in
Menge Mikroorganismen. Ist der Körper frisch gewa- den Küchenbereich eingetragen werden. Geeignete
schen, können diese sich nur schlecht vermehren. Des- und saubere Arbeitskleidung ist daher Pficht. Sie muss
halb ist die Körperhygiene so wichtig. Das regelmäßige in der Garderobe getrennt von Ihrer Privatkleidung auf-
Waschen der Haare befreit die Kopfhaut von Schuppen, bewahrt werden.
die Mikroorganismen als Nährstofquelle dienen.
Täglich frische Kleidung und Geschirrtücher
Fingernägel sauber und kurz geschnitten verwenden
halten und nicht lackieren Auf der Arbeitskleidung und auf Geschirrtüchern sam-
Besonders unter langen Fingernägeln können sich Mikro- meln sich Mikroorganismen, die Lebensmittel verunreini-
organismen ansammeln. Deshalb sollten Fingernägel gen können. Wechseln Sie daher täglich ihre Arbeitsklei-
möglichst kurz geschnitten sein. Da unter Nagellack dung und die in der Küche verwendeten Tücher. Die Stofe
Schmutz nicht erkennbar ist und der Lack zudem ab- sollten kochfest sein und hygienerelevante Verschmutzun-
blättern kann, ist er während der Küchenarbeit tabu. gen sollten darauf farblich leicht zu erkennen sein.

© BfR, BLE 2020 1


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Im Küchenbereich immer eine Kopfbedeckung tragen Ofene Wunden wasserdicht abdecken


Die menschliche Kopfhaut schuppt sich von Zeit zu Ofene Wunden dürfen auf keinen Fall mit Lebensmitteln
Zeit. Zudem verliert der Mensch täglich Haare. Schup- in Berührung kommen, denn sie können lebensmittel-
pen und Haare in Lebensmitteln sind Ekel erregend und vergiftende Bakterien enthalten. Sie müssen daher mit
unhygienisch, weil sie hochgradig mit Mikroorganismen einem wasserdichten Pfaster, einem sauberen Verband
besiedelt sind. Tragen Sie daher bei der Arbeit immer und Gummifngerling oder einem Gummihandschuh
eine Kopfbedeckung. Lange Haare sollten zusammen- abgedeckt werden. Dabei empfehlt es sich, möglichst
gebunden werden. farbige Materialien zu benutzen, weil diese bei Verlust
leichter zu erkennen sind.
Vor Arbeitsbeginn:
Handschmuck und Armbanduhr ablegen Nicht rauchen
Unter Handschmuck und der Armbanduhr sammelt sich Im Küchenbereich gilt striktes Rauchverbot, denn Asche
durch Schwitzen Feuchtigkeit, so dass sich dort Bak- oder gar Zigarettenkippen könnten in die Speisen gelan-
terien leicht vermehren können. Außerdem verhindern gen. Das ist gesundheitsschädlich und Ekel erregend.
Schmuckgegenstände eine sorgfältige Reinigung der
Hände und Unterarme. Legen Sie daher Ihren Schmuck Erkrankungen und Symptome wie wiederholten
vor Arbeitsbeginn ab. Auch Ohrringe und Ketten sollten Durchfall und Erbrechen sofort der Küchenleitung
bei der Arbeit nicht getragen werden. melden
Personen, die an einer Krankheit leiden, die durch
Hände regelmäßig sorgfältig waschen Lebensmittel übertragbar ist, oder die Symptome auf-
und desinfzieren weisen, die auf übertragbare Erkrankungen hindeu-
Unsere Hände kommen überall mit Krankheitserregern ten, dürfen nicht mit Lebensmitteln umgehen und den
in Berührung. Gründliches Händewaschen mit Seife Küchenbereich nicht betreten, wenn die Möglichkeit
und warmem Wasser und anschließendes Abtrocknen einer Übertragung von Krankheitserregern besteht. Vor
mit Einweghandtüchern beugt deren Übertragung auf allem beispielsweise bei Durchfallerkrankungen, aber
Lebensmittel vor. Waschen Sie Ihre Hände immer in dem auch bei eitrigen Wunden oder starkem Schnupfen und
dafür vorgesehenen Handwaschbecken. Spülbecken, Husten ist die Gefahr besonders groß, dass sich Krank-
in dem Sie Lebensmittel oder Geschirr reinigen, sind heitserreger über Lebensmittel verbreiten – auch wenn
für das Händewaschen tabu. Waschen Sie Ihre Hän- auf eine gute Hygiene geachtet wird. Deshalb muss die
de gründlich vor Arbeitsbeginn, nach jeder Pause und Küchenleitung hier schnell Bescheid wissen.
regelmäßig zwischen den Arbeitsgängen. Zumindest
nach Arbeiten mit rohen Lebensmitteln, insbesondere Nach Rückkehr ohne Impfschutz aus Urlaubsge-
Fleisch, Gefügel und Eiern, sowie nach dem Toiletten- bieten, in denen ansteckende Infektionskrankheiten
besuch sollten die Hände nach dem Waschen zusätz- wie Hepatitis oder Durchfallerkrankungen verbreitet
lich desinfziert werden. Beachten Sie die betrieblichen sind, oder nach einer durchgemachten derartigen
Anweisungen zur Personalhygiene. Erkrankung während des Urlaubs die Küchenleitung
darüber informieren
Nicht auf Lebensmittel husten oder niesen Bei einer Infektion mit Hepatitisviren sind Betrofene
Auch gesunde Menschen tragen im Nasen- und Ra- schon 7 bis 14 Tage vor dem Auftreten von ersten Krank-
chenraum Bakterien, die zu Lebensmittelvergiftungen heitssymptomen ansteckend. Nach Durchfallerkrankun-
führen können. Damit diese Bakterien und eventuell gen scheiden Betrofene oftmals noch Erreger mit dem
dort vorkommende Viren nicht über kleine Tröpfchen Stuhl aus, wenn sie die Erkrankungen bereits über-
in die Speisen gelangen, wenden Sie sich immer vom standen haben und sich wieder gesund fühlen. Durch
Lebensmittel ab, wenn Sie husten oder niesen müssen. persönliche Schutzmaßnahmen wie die Anweisung zu
Husten Sie in die Ellenbeuge und benutzen Sie zum konsequenter Händehygiene und Desinfektion oder Zu-
Naseputzen ein Papiertaschentuch. Werfen Sie das Ta- weisung einer eigenen Toilette kann eine Ausbreitung
schentuch anschließend weg, waschen Sie sich gründ- von Krankheitserregern verhindert werden. Deshalb
lich die Hände und desinfzieren Sie sie. muss die Küchenleitung darüber informiert sein.

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Lebensmittelhygiene

Bei der Wareneingangskontrolle nur qualitativ gebrauchtes Geschirr kann mit Keimen verunreinigt sein.
einwandfreie Lebensmittel annehmen Trennen Sie daher z. B. Speisenausgabe und die Ge-
Über Lebensmittel, deren Verpackung verunreinigt oder schirrrücknahme entweder zeitlich oder räumlich. Ver-
beschädigt ist, können schädliche Mikroorganismen wenden Sie niemals dieselben Küchengeräte für die Zu-
oder Schädlinge in das Lager eingetragen werden. So bereitung von rohen und bereits gegarten Speisen, ohne
kann dort gelagerte Ware verunreinigt werden. Prüfen sie zwischendurch sehr sorgfältig zu reinigen.
Sie daher angelieferte Ware auf ihre einwandfreie Ver-
packung und Qualität. Leicht verderbliche Lebensmittel immer gekühlt
aufbewahren und schnell verbrauchen
Die Kühlung der Ware muss durchgehend Viele Mikroorganismen vermehren sich schon bei Raum-
sichergestellt sein temperaturen sehr schnell. Bei einigen Bakterienarten
Unzureichend gekühlte Lebensmittel können verdorben kann selbst eine Kühlung das Wachstum nur verlang-
sein. Prüfen Sie daher bei der Wareneingangskontrol- samen. Lagern Sie daher leicht verderbliche Lebens-
le, ob die Lebensmittel angemessen gekühlt angeliefert mittel immer entsprechend ihrer Kühlanforderung und
werden. Das ist insbesondere bei Fleisch, Gefügel, verbrauchen Sie diese zügig. Die Angaben auf Verpa-
Fisch und Milchprodukten wichtig. ckungen zur Haltbarkeit und zu Lagerbedingungen sind
unbedingt zu beachten.
Reine und unreine Arbeit trennen
Von unreinen, das heißt mikrobiell belasteten Lebens- Lebensmittel zügig verarbeiten
mitteln oder Arbeitsmitteln können Mikroorganismen auf Bei der Verarbeitung in der Küche nehmen Lebensmittel
saubere, reine Ware übertragen werden – und zwar wäh- langsam die Temperatur ihrer Umgebung an. Verarbei-
rend der Verarbeitung genauso wie bei der Lagerung. ten Sie daher vor allem leicht verderbliche Lebensmittel
Lagern Sie deshalb z. B. rohe und gegarte Lebensmittel zügig. Das senkt das Risiko einer Vermehrung von Mik-
vollständig abgedeckt in getrennten Behältnissen. Auch roorganismen.

© Barbara Pheby/Fotolia.com

Bei der Zubereitung von Lebensmitteln ist ein hygienisches Arbeiten Pficht.

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Gegarte Zutaten vor der Weiterverarbeitung Zubereitete Speisen und Geschirrinnenfächen


zwischenkühlen nicht mit bloßen Händen anfassen
Beim Zerkleinern und Verarbeiten von Lebensmitteln, An den Händen befnden sich immer Mikroorganismen.
z. B. Schneiden von Kartofeln und Vermischen mit ande- Sie können auf Speisen oder Geschirr übertragen wer-
ren Zutaten, gelangen Mikroorganismen auf die Speisen. den, wenn Sie diese mit bloßen Händen anfassen. Tra-
Sind die Lebensmittel noch warm, können sich Bakterien gen Sie daher saubere Handschuhe zum Portionieren
besonders schnell vermehren. Deshalb gegarte Zutaten oder Mischen von Speisen, die anschließend nicht mehr
schnell verarbeiten oder zwischenkühlen. erhitzt werden. Geschirrinnenfächen dürfen nicht mit
den Händen berührt werden.
Speisen immer abdecken
Decken Sie Speisen zur Lagerung immer ab, damit kei- Speisen ausreichend erhitzen
ne Mikroorganismen über die Luft hineingelangen kön- Hitze tötet die meisten Mikroorganismen ab. Wichtig
nen. Geeignete Materialien sind beispielsweise Deckel, ist dabei, dass Lebensmittel auf 72 Grad Celsius für
sauberes Geschirr oder lebensmittelgeeignete Folien. zwei Minuten erhitzt werden – und zwar nicht nur ober-
fächlich, sondern auch in ihrem Kern. Das gilt auch für
Große Fleisch- und Gefügelteilstücke sowie ganzes Speisen, die zwischenzeitlich gekühlt gelagert wurden
Schlachtgefügel vor dem Zubereiten vollständig und heiß serviert werden. Zur Sicherheit können Sie die
auftauen lassen Kerntemperatur mit einem Thermometer kontrollieren.
Große Braten- und Gefügelteilstücke sowie ganzes
Schlachtgefügel tauen langsamer auf als fache, dünne. Bei der Speisenausgabe:
Ist die Ware im Kern noch gefroren, reichen Garzeit und Speisen nicht unter 65 Grad Celsius heiß halten
die Temperaturen für ein komplettes Durchgaren even- Bei Temperaturen zwischen 15 und 55 Grad Celsius
tuell nicht aus. Mikroorganismen werden dann nicht vermehren sich viele Keime besonders schnell. Heiße
sicher abgetötet und können sich beim Abkühlen wieder Speisen, die zur Ausgabe bereitgehalten werden, müs-
vermehren. sen eine Temperatur von mindestens 65 Grad Celsius
haben. Die Warmhaltedauer sollte nicht mehr als drei
Auftaufüssigkeit von Gefügel und Fleisch wegschütten Stunden betragen.
Auftaufüssigkeiten enthalten oft Mikroorganismen, die
Lebensmittel verunreinigen oder vergiften können. Sie Lebensmittel möglichst schnell herunter kühlen
dürfen daher auf keinen Fall mit anderen Lebensmitteln Sicherheitshalber sollte der Temperaturbereich zwi-
in Berührung kommen. Am besten die Auftaufüssigkeit schen 10 und 65 Grad Celsius beim Abkühlen innerhalb
mit Einwegtüchern aufnehmen und dann Hände sowie von zwei Stunden durchlaufen werden, um eine Keim-
alle mit dem Auftauwasser in Berührung gekommenen vermehrung zu vermeiden. Füllen Sie die Speisen daher
Flächen und Gegenstände sofort gründlich reinigen zum Abkühlen gegebenenfalls in kleinere Behältnisse
und anschließend desinfzieren. um. Denn je kleiner die Menge, umso schneller kühlen
die Speisen ab.
Richtig abschmecken
Beim Abschmecken muss darauf geachtet werden,
dass der eigene Speichel nicht an die Speisen gelangt.
Denn im Mund jedes Menschen befnden sich natür-
licherweise Mikroorganismen. Entnehmen Sie daher mit
einem sauberen Löfel eine kleine Portion der Speise
und geben Sie diese in ein Schälchen oder direkt auf
einen Löfel, mit dem Sie probieren wollen. Dann bleibt
die Speise selbst rein.

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Küchenhygiene

In der Küche Ordnung halten Kühlräume nicht überfüllen


Gegenstände, die nicht zur Küchenarbeit benötigt wer- Sind die Kühlräume zu voll, sinkt ihre Kühlleistung. Da-
den, gehören nicht in die Küche. Denn durch sie können durch kann die Innentemperatur steigen, so dass Mikro-
Schmutz und Mikroorganismen auf Lebensmittel über- organismen sich leichter vermehren können. Deshalb
tragen werden. Entfernen Sie leere Transportbehältnis- sind ausreichende Kühlkapazitäten notwendig. Achten
se, etwa von Obst und Gemüse oder Milchprodukten, Sie außerdem darauf, nicht zu viel Ware auf einmal kühl
oder leere Dosen unverzüglich aus dem Küchenbereich. lagern zu müssen.

Küche, Lagerräume und Arbeitsmittel sauber halten Temperaturhöhe und Reinigungszeit bei der
In schmutzigen Räumen und auf verunreinigten Arbeits- Spülmaschine nicht verstellen
mitteln können sich Mikroorganismen leicht vermehren. Am gereinigten Geschirr verbleibende Speisereste
Sind die Räume dagegen sauber und die Maschinen sind Ekel erregend und können Mikroorganismen als
und Arbeitsmittel gereinigt, fehlt den Keimen die Nah- Nahrung dienen. Auch wenn die Zeit drängt: Die Reini-
rung und sie können nicht wachsen. Reinigen Sie daher gungszeit bei der Spülmaschine muss eingehalten wer-
Maschinen und Geräte immer sofort nach ihrer Benut- den. Beachten Sie auch die Vorgaben zur Temperatur
zung mit heißem Wasser und Reinigungsmitteln. und zur Menge des Reinigungsmittels. Nur so erzielen
Sie einwandfreie Spülergebnisse.
Arbeitsplatz zwischendurch immer wieder reinigen –
dafür saubere Wischtücher, am besten Einwegtücher, Reinigungs- und Desinfektionsmittel außerhalb
verwenden der Küche lagern
Lebensmittelreste und Verunreinigungen trocknen an Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel und Schädlings-
und lassen sich dann nur sehr schwer entfernen. Sie bekämpfungsmittel können Lebensmittel verunreinigen.
bilden Keimherde, die mit dem bloßen Auge nicht zu Sie dürfen nicht mit Lebensmitteln in Berührung kommen
erkennen sind. Deshalb nach jedem Arbeitsgang den und müssen daher außerhalb der Küche gelagert wer-
Arbeitsplatz gründlich säubern. Schmutzige, oft be- den. Ein versehentlicher Verzehr kann Verätzungen und
nutzte Wischtücher enthalten viele Mikroorganismen, Vergiftungen verursachen.
die beim Reinigen auf Arbeitsfächen oder Arbeitsmittel
übertragen werden. Verwenden Sie deshalb täglich fri-
sche Wischtücher oder benutzen Sie Einwegtücher, die
Sie anschließend entsorgen.

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Impressum
Herausgegeben von

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)


Präsident: Dr. Hanns-Christoph Eiden
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn
Tel. +49 228 6845-0
info@bzfe.de
www.ble.de, www.bzfe.de
Download: 1667 (deutsch)

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)


Präsident: Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel
Postfach 12 69 42
10609 Berlin
Tel. +49 30 18412-0
Fax +49 30 18412-99099
bfr@bfr.bund.de
www.bfr.bund.de

Aktualisierte Fassung, Berlin und Bonn 2020/Nachdruck mit Genehmigung der Pressestelle des BfR erlaubt.

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Erklärung zur schriftlichen Belehrung gemäß § 43 Infektionsschutzgesetz


Frau Herr

Nachname

Vorname

Geburtsdatum

Straße Hausnummer

Postleitzahl Ort

Telefon E-Mail

Ich erkläre hiermit, dass ich die schriftliche Belehrung gemäß § 43 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz
anhand der Unterlagen gelesen und verstanden habe und dass mir für meine Person keine Tatsachen
für ein Tätigkeitsverbot bekannt sind.
Treten nach Aufnahme der Tätigkeit Hinderungsgründe nach § 42 Abs. 1 auf, bin ich verpflichtet,
diese unverzüglich meinem Arbeitgeber mitzuteilen beziehungsweise einen Arzt auszusuchen.

Datenschutz
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nur, soweit dies für die Abwicklung Ihrer Anfragen und für die Korrespondenz mit Ihnen erforderlich ist.
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Bitte dieses Formular ausgefüllt ausdrucken und unterschrieben auf dem Postwege zurücksenden an
das Gesundheitsamt Bremen - Gesundheitsbescheinigungen - Horner Str. 60-70, 28203 Bremen oder
per Telefax an: 496 - 15102
oder eingescannt als E-Mail-Anhang an: belehrungen@gesundheitsamt.bremen.de

Datum drucken

Unterschrift

Be_Erklärung_schriftl_Belehrung_21.07.2021

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