Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
VORLESUNG 1
Bedeutung der Text- und Medienlinguistik (TML) für die Text- und Medienanalyse und Text- und
Medienumgangskompetenz für die Schülerschaft
TEXT
Bedeutung des Wortes:
1.
a. [schriftlich fixierte] im Wortlaut festgelegte, inhaltlich zusammenhängende Folge von
Aussagen
b. Stück Text, Auszug aus einem Buch o. Ä.
2. Zu einem Musikstück gehörende Worte
3. Bibelstelle
4. Unterschrift zu einer Illustration, Abbildung
Definition 1b: „sprachliche Einheit als Ergebnis einer sprachlich-kommunikativen Handlung eines
Produzenten, die eine erkennbare kommunikative Funktion aufweist“
Definition 2: „eine kommunikative Okkurrenz […], die sieben Kriterien der Textualität erfüllt. Wenn
irgendeines dieser Kriterien als nicht erfüllt betrachtet wird, so gilt der Text nicht als
kommunikativ. Daher werden nicht kommunikative Texte als Nicht-Texte behandelt“
7 Kriterien:
1. Kohäsion
2. Kohärenz
3. Intentionalität
4. Akzeptabilität
5. Informativität
6. Situationalität
7. Intertextualität
Definition 3: „von einem Emittenten hervorgebrachte begrenzte Folge von sprachlichen Zeichen,
die in sich kohärent ist und die als Ganzes eine erkennbare kommunikative Funktion signalisiert.
Gängige Definitionsmerkmale:
DEFINITION GESPRÄCH
„mündliche Kommunikation zwischen zwei der mehr Partnern, die mindestens einen Sprecherwechsel
enthält, thematisch gebunden ist und einem bestimmten Ziel dient“ bzw.
Zwei Varianten:
Variante 1:
Variante 2:
Kommunikat: „alternative Bezeichnung für Zeichenkomplexe, für einen semiotisch erweiterten und
für einen weit gefassten Textbegriff“
TEXT VS KOMMUNIKAT
MONOLOG VS. DIALOG
Textlinguistische Fragestellungen
• Wie werden wann wo von wem welche Texte geschrieben? (Produktion)
• Was kennzeichnet bestimmte Texte (Produkt)
• Wie werden wann wo von wem welche Texte gelesen (Rezeption)
VORLESUNG 2
MEDIUM
Bedeutungen des Wortes:
Definition 2: „Ich plädiere hier also für eine dreidimensionale Auffassung von Medien: als technische
Medien (Radio, TV, Print, Mail, SMS etc.), als Zeichenmedien (Sprache, Bild, Musik etc.) und – mit dem
Ziel, Mediales nicht allein auf Materialität zu begrenzen und den Aspekt der Performanz und des
Handelns in den Begriff zu integrieren – als ,sozial konstituierte Verfahrensformen‘ (Schneider 2008:
246f.)“.
• System (inkl. technischer und sonstiger Infrastruktur) zur Zirkulation von Zeichen eines/r oder
mehrerer Zeichensysteme, Modalitäten, Materialitäten (z. B. Buchdruck, Presse, Rundfunk,
Fernsehen, Botenwesen/Post, Telefonie, Telegraphie, Internet, ...)
DEFINITON MODALITÄT
Definition 1a: „a socially shaped and culturally given resource for making meaning
Definition 1b: “Jede Zeichenmodalität ist an einen Kanal der Sinneswahrnehmung gebunden. Sie muss
materiell-medial realisiert werden und in einer raumzeitlichen und sozialen Situation verwendet
werden. Semiotische Modalitäten verfügen über eine interne Strukturierung, die Bedeutungen,
Kombinationsmöglichkeiten und Gebrauchsfunktionen ihrer Zeicheninventare regelt.“
MODALITÄT + ZEICHENSYSTEM
Modalität – Vorschlag:
• Zeichensystem mit einer bestimmten materiellen Realisierung, das mit einem bestimmten
Sinn wahrgenommen werden kann (z.B. Stimme, Schrift, Mimik, Musik, Kleidung, …)
Zeichensystem – Vorschlag:
• Gefüge aus Zeichen und Regeln zur Zeichenverknüpfung (z.B. Deutsch, Französisch, Polnisch,
Morsecode, diverse Formelsysteme, …)
MATERIALITÄT
• Stofflichkeit, physische/physikalisch Substanz, in der Zeichen wahrnehmbar werden (z.B.
Druckfarbe auf Papier, Schallwellen, Bildpunkte/Pixel auf einem Bildschirm, …)
KOMMUNIKATION
Definition: „Typen bzw. Klassen einfacher oder komplexer zeichenhafter Äußerungen in sozialer
Interaktion, die durch eine Kombination, äußerungsexterner‘ Merkmale bestimmt sind.
Kommunikationsformen sind durch Merkmale wie das technische Medium der Äußerungen (z. B.
Telefon), das oder die Zeichensysteme (z. B. Sprache), den oder die Zeichentypen (z. B. Mündlichkeit),
die Produzenten- und Rezipientenzahl (z. B. einzelne), das räumliche Verhältnis der Produktion und
Rezeption (z. B. distanziert), das zeitliche Verhältnis der Produktion und Rezeption (z. B. synchron) oder
die Frequenz von deren Wechsel (z. B. Dialog) gekennzeichnet.“ (z. B. Gespräch von Angesicht zu
Angesicht, Brief, Buch, Chat, Website, ...)
MASSENMEDIEN
• Systeme (inklusiver technischer und sonstiger Infrastrukturen) zur Zirkulation von Zeichen
eines/r oder mehrere Zeichensysteme, Modalitäten, Materialitäten für ein unüberschaubares
weitgehend anonymes Publikum (z.B. Presse, Rundfunk, Fernsehen, …)
NEUE MEDIEN
• Computerbasierte, digitale System zur Zirkulation von Zeichen eines/r oder mehrerer
Zeichensysteme, Modalitäten, Materialitäten (z. B. Internet, Textverarbeitung, ...)
MEDIENKONVERGENZ
• Annäherung mehrerer Medien und ihrer Kommunikate aneinander (z.B. Presse, Fernsehen,
Rundfunk und Internet)
SOCIAL MEDIA
Definition:
1. (social media tools) The online and mobile technologies or platforms people use to interact and
share content, including social networking sites, social bookmarking and social news sites, geosocial
networking sites, blogs, online forums, file-sharing and media-sharing sites, social gaming sites, social
commerce sites, virtual worlds, and wikis.
2. (social media content) The messages and resources created and shared within social networking and
content-sharing websites.
Vorschlag:
TEXTUALITÄT
• Texthaftigkeit
• Konzept, das in jüngerer Zeit verstärkte Aufmerksamkeit erhalten hat
• mit ihm lässt sich nach den Gemeinsamkeiten der als Texte bezeichneten Phänomene fragen
• mit ihm lässt sich das Text-Sein skalar/graduell denken
MEDIENKLASSIFIKATIONEN
Klassifikation nach Burger/Luginbühl nach Pross (1972) und Fassler (1997)
• primäre Medien: z.B. Boten, die physisch eine Nachricht von einem Ort an einen anderen
transportieren
• sekundäre Medien: z.B. zeichenherstellende Schreibwerkzeuge, vom Bleistift zur
Schreibmaschine, aber auch Zeichenträger wie das Papier für eine Zeitung oder Zeitschrift
• tertiäre Medien: wenn sowohl beim Sender wie auch beim Empfänger technische Apparaten
vorausgesetzt werden, also etwa bei der terrestrischen Übertragung von Radio und Fernsehen
• quartäre Medien: die sogenannten „neuen Medien“ (Smartphone, Computer, Kabelradio und
Kabelfernsehen, etc.), da sie technische Apparaturen beim Sender, beim Empfänger und bei
der Übertragung (über ein Netzwerk) voraussetzen.
VORLESUNG 3
GEERTZ
Kulturkonzept
Kultur als Gewebe von Zeichen, das bei der Erforschung gedeutet werden muss
„Kultur als Text“
„What defines it [enterprise of doing ethnography] is kind of intellectual effort it is: an elaborate
venture in, to borrow a notion from Gilbert Ryle, thick description “.
• Beispiel von zwei Jungen, die mit dem rechten Auge blinzeln; der eine zuckt unwillkürlich,
der andere übt eine Parodie auf ein vorgetäuschtes konspiratives Augenzwinkern •
• bei einer thin description würde beides gleich beschrieben, bei thick description hingegen
nicht
ZIELE DER ETHNOGRAPHIE (SUPER KURZ ZUSAMMENGEFASST)
Kultur als Text, dessen Deutung dem Dialog der (Völker) Verständigunng dient
Kultur als Text, dessen Deutung Diskurs/ Text wird
BEISPIEL SIEHE VORLESUNGSFOLIEN SEITE 26
HAUSENDORF/KESSELHEIM
Textkonzept
„Ein Text ist […], vereinfachend gesagt, ein lesbares Etwas, das begrenzbar, in seinen
Erscheinungsformen verknüpft und thematisch zusammengehörig, pragmatisch nützlich, musterhaft
und auf andere Texte beziehbar ist.“
• Begrenzbarkeit
• Intratextuelle Verknüpfbarkeit
• Thematische Zusammengehörigkeit
• Pragmatische Nützlichkeit
• Musterhaftigkeit
• Intertextuelle Beziehbarkeit
Textualität kommt dadurch zustande, dass es Hinweise auf diese Merkmale sprachlicher
Erscheinungsformen gibt.
Textualitätsmerkmale:
• Begrenzbarkeit: Abgrenzbarkeit nach außen und Gliederung nach innen
• Intratextuelle Verknüpfbarkeit: Verknüpfbarkeit der Teile eines Textes zum Textganzen
• Thematische Zusammengehörigkeit: Thematische Textzusammenhang in Form eines roten
Fadens
• Pragmatische Nützlichkeit: Dinge, die mit einem Text getan werden, Handlungsgehalt
• Musterhaftigkeit: Zugehörigkeit zu einer Textsorte, Ähnlichkeiten mit anderen Texten mit
Blick auf die anderen Textualitätsmerkmale
• Intertextuelle Beziehbarkeit: Bezüge auf anderswo Gelesenes, Gehörtes oder sonst wie
Rezipiertes
Textualitätsquellen:
• Sprachlichkeit: wesentlich „Grammatik“ und „Lexikon“ – wichtig insbesondere für
intratextuelle Verknüpfbarkeit und thematische Zusammengehörigkeit
• Vertrautheit: Weltwissen, Vorstellungskraft und Phantasie – wichtig insbesondere für
Musterhaftigkeit und intertextuelle Beziehbarkeit
Abgrenzungshinweise:
• Ganzheitshinweise:
o Textträgerhinweise (durch Textträger, z.B. Blatt/Zettel, Schild, Etikett, …)
o Textsammlungshinweise (durch Textsammlungen, z.B. Buch, Broschüre, Heft, Akte
o Sprachlich-typographische Hinweise (durch Titel/Überschrift, Titelei, …)
• Eröffnungs- und Beendigungshinweise:
o Druckvermerke (z.B. „Ende“)
o Begrüßungs-, Anrede- und Verabschiedungsformeln
o Einleitung- und Abschlussformeln (z.B. „Es war einmal“)
• Metakommunikative Abgrenzungshinweise (durch Vorwort, PS, …)
Gliederungshinweise:
• Einheitenhinweise (durch Layout/Typographie)
• Hierarchiehinweise (speziell durch Überschriften, Abstände, Einrückungen, …)
• Metakommunikative Gliederungshinweise (durch explizite Thematisierungen)
Intertextualitätshinweise:
• Text-Text-Hinweise:
o Metakommunikative Text-Text-Hinweise (durch Thematisierung eines anderen Texts)
o Textnachweise (durch Textnennungen, bibliographische Angaben, ...)
o Textwiedergaben (durch Paraphrasen, Zitate, ...)
o Anspielungen (durch indirekte Bezugnahmen)
• Text-Textwelt-Hinweise:
o Thematisierung von Textwelten
o Anspielungen auf Textwelten
▪ Eigennamen (für Geschichten, Elemente daraus, …)
▪ Schlüsselwörter (für Diskurse, Debatten, …)
▪ Topoi und Motive (typische Aussagen, inhaltliche Elemente)
VORLESUNG 4
MC LUHAN – THE MEDIUM IS THE MESSAGE (DAS MEDIUM IST DIE BOTSCHAFT)
-ZITATE
MCLUHAN – HEISSE UND KALTE MEDIEN
LUDWIG JÄGER
• Medialität:
o Intramedialität
o Intermedialität
Jäger nutzt die Begriffe Intra- und Intermedialität, um das Verfahren der Transkription zu beschreiben
mediale Entitäten müssten bei Transkriptionen „eine vorübergehende oder dauerhafte, Starre derart
annehmen, dass auf sie kommunikativ Bezug genommen werden kann“
Kohäsion
Definition 1: grammatische Zusammenhang im Text
Definition 2: auf der Oberfläche signalisierter mithilfe von Elementen, die unmittelbar sinnlich
wahrnehmbar sind, erkennbarer Textzusammenhang
Vorschlag: formaler Zusammenhalt eines Textes, der sich aus Relation sprachlicher Elemente
untereinander ergibt
Kohäsionsmittel
ANALYSEKONZEPTE KOHÄSION:
Kohäsionsmittel: Kontinuität graphischer Charakteristika
• Morpheme, Morphemkombinationen
• Wörter, Mehrworteinheiten
• Kollokationen, Idiome, Routineformeln, …
• Syntaktischer Konstruktionen diverser Art
Beispiel:
Kohärenz
Definition 1: inhaltlicher Zusammenhang von Texten
Definition 2: konzeptueller durch Bedeutung und Verstehen erschließbarer Text Zusammenhang
Vorschlag: thematischer Zusammenhang eines Textes, der sich aus der Relation sprachlicher Elemente
zur Welt ergibt
• Titel, Überschrift
• Metakommunikative Annoncierung des Themas im weiteren Text
• Frage
Substitution
Artikel
Pronomen
Kohärenzmittel: Annoncierung der Relation von Aussagen über Außersprachliches
• Konjunktion, Subjunktion
• Adverb
Beispiel:
VORLESUNG 6
TEXTFUNKTION
• Aufgabe, Handlungszweck eines Textes
Funktionsindikatoren
ANALYSEKONZEPTE FUNKTIONALITÄT
Funktionsindikatoren: Textbausteine
Funktionsindikatoren:
• Alle sprachlichen Mittel, die in einem Text verwendet werden, haben eine oder mehrere
Funktionen und tragen somit zur Gesamtfunktion oder den Gesamtfunktionen eines Textes
bei!
ANALYSEKONZEPTE TEXTSORTENZUGEHÖRIGKEIT
Sinn und Zweck der Untersuchung von Textsorten und Textsortenzugehörigkeit:
TEXTSORTE
Definition 1: Textsorten erweisen sich als eine begrenzte Menge von Textexemplaren mit spezifischen
Gemeinsamkeiten. Die Gemeinsamkeiten von Textexemplaren einer Textsorte sind auf mehreren
Ebenen zugleich bezogen:
Definition 3: Klasse bzw. Menge an Textexemplaren mit einem oder mehreren übereinstimmenden
situativen, thematisch-inhaltlichen, strukturellen, stilistischen, funktionalen, materiellen etc.
Merkmalen
Textsortenmerkmale
ANALYSEKONZEPTE TEXTSORTENZUGEHÖRIGKEIT
Textsortenmerkale nach Hausendorf/Kesselheim:
Muster/Gemeinsamkeiten der:
• Begrenzbarkeit
• Intratextuellen Verknüpfbarkeit (Kohäsion)
• Thematischen Zusammengehörigkeit (Kohärenz)
• Pragmatischen Nützlichkeit (Funktionalität)
• Intertextuellen Beziehbarkeit
• Textfunktion
• Kommunikationsform und Handlungsbereich
• Thematische Restriktionen
• Grundform der thematischen Entfaltung und Realisationsform
• Sprachliche und ggf. nichtsprachliche Mittel
Beispiel für Textsortenbeschreibung siehe Vorlesungsfolien!
An dem Beispiel (siehe Vorlesungsfolien) leiten sich folgende Schritte zur Analyse für Textsorten ab
(vermutlich hilfreich für ein Anwendungsbeispiel bei der Prüfung):
• Konkretisierung der Fragestellung/des Forschungsinteresses
• Zusammenstellung passenden Materials (Korpus aus Textexemplaren einer Textsorte)
• Voranalyse des Materials (mit Blick auf Gemeinsamkeiten/Unterschiede der Textexemplare)
• Konkretisierung der Analysekonzepte je nach Auffälligkeiten im Material
• Tiefergehende Analyse mithilfe der gewählten Analysekonzepte
• Darstellung der Ergebnisse (Beschreibung der Textsorte)
VORLESUNG 7
Rezipierendengruppen:
Kommunikationskreise:
Vorschlag: Nutzungsmöglichkeiten/-anregungen, die ein Medium (evtl. auch ein Social Medium, eine
Kommunikationsform, …) bietet/gibt.
• Eine etablierte Musterkonfiguration teilt sich in zwei oder mehr stabil zu beobachtende
Konfigurationen auf
• Ausdifferenzierung kann durch Hybridisierung erfolgen – Hybride können auch okkasionell
(gelegentlich) sein
Beide Konzepte werden oft auf Textsorten bezogen
Beispiel:
Vielfach Feststellung einer Tendenz zu mehr Unterhaltung auf Kosten von Informationen und
Meinungsbildung, zu mehr Vermischung von Information und Unterhaltung (Infotainment)
wie auch von Information und Meinungsbildung wie auch in Presse, Fernsehen, Rundfunk und
Internet
Unterhaltungsstrategien:
Beispiel:
VORLESUNG 8
MEDIENLINGUSTIISCHE ANALYSEKONZEPTE
Kontext – Definition
• Menge der für eine sprachliche Äußerung relevanten Faktoren der Kommunikationssituation
• Unterschieden werden: der allgemeine Kontext als Sprechsituation bezüglich Ort, Zeit oder
Handlungszusammenhang und der persönliche und soziale Kontext in ihrer Beziehung
zueinander und ihren kulturellen Voraussetzungen
Rekontextualisierung – Definition:
Beispiel:
KOCH-OESTERREICHER-MODEL – KRITIK
AUSBLICK: DISKURSLINGUISTIK
Diskurs – Definition 1: eine Auseinandersetzung mit einem Thema:
Diskurs – Definition 2: dynamisches Netz von soziokulturell zeichenhaften Phänomenen, die vom
selben Formationssystem geprägt sind.
Diskurs – Definition 3: Menge von Aussagen, die einem gleichen Formationssystem zugehören
VORLESUNG 8
• Korrespondenzen
• Keine Artikel
• Keine Schlagzeilen
Inhalt:
• Thematisch offen
• Inhaltliche Schwerpunkte (politische und militärische Themen)
Texte:
• Informierende Funktion
• Keine Faktenmeldungen
• Keine Textsorten
MEINUGNSBETONTE TEXTSORTEN
1.) Kommentar: Deutung und Bewertung von Inhalten, Expressive Sprachelemente,
Argumentation; Wichtige Form: Leitartikel steht für Ausrichtung der Zeitung
2.) Glosse: Meinungsbeitrag mit ironisch-unterhaltsamer Grundhaltung
3.) Rezension: Thema Bücher, Filme, Theater, Konzerte -> Kritische Bewertung
TENDENZEN
VORLESUNG 10
• Emoticons
• Buchstaben-Iteratinen
• Großschreibung zur Emulation von Prosodie
• Abkürzungen
• Syntaktische Kurzformen z.B. Tilgung der Personalpronomen
• Mischung von Sprachen Varietäten (zumindest in der Schweiz)
Stilistische Vielfalt
• Allographe
• Ideogramme
• Grenzsignale
• Satzintensionssignale
TERMINOLOGIE
Hate Speech – Definition 1
„Unter Hate Speech – hier übersetzt mit ,Hassrede‘ – wird im Allgemeinen der sprachliche Ausdruck
von Hass gegen Personen oder Gruppen verstanden, insbesondere durch die Verwendung von
Ausdrücken, die der Herabsetzung und Verunglimpfung von Bevölkerungsgruppen dienen.“
„Hassrede bezeichnet Äußerungen, die zu Hass anstiften, verhetzen und/oder für bestimmte Gruppen
verletzend oder beleidigend sind. Hassreden können in allen Medien (analog/digital) im öffentlichen
Raum in Wort und Bild stattfinden.“
„[I]mmer geht mit der Bezeichnung Hate Speech/Hassrede eine negative Wertung des bezeichneten
Kommunikationsmodus, seiner Inhalte und seiner Nutzer einher. Was als Hate Speech bezeichnet wird,
erfährt also selbst eine Abwertung, durch die auch das Ansehen dessen, der eine als Hassrede
kategorisierte Äußerung getätigt hat, bedroht [sic].“
Hassrede sei „zu einem zentralen Konzept des sprachkritischen Diskurses avanciert“
Pejoration / pejorativ – Definition 1
Sprachliche Abwertung
Pejoration / pejorativ – Definition 2
„Ein sprachl. Ausdruck wird p. genannt, wenn er den mit ihm bezeichneten Gegenstand oder
Sachverhalt implizit abwertet. Dies kann geschehen (a) durch abwertende Prädikation oder (b) durch
lexikal. Spezifizierung.“
Schimpfwort - Definition:
„Wort das regelmäßig konstitutiver Bestandteil von Sprechakten des Schimpfens und/oder
Beschimpfens ist.
Cybermobbing – Definition
„Als allgemein akzeptierte Definitionskriterien für das Phänomen absichtliche, wiederholte, aggressive
Handlungen unter Zuhilfenahme von neuen Technologien, wie z.B. PC oder Smartphone
Invektivität/Invektive – Definition
„Der Begriff der Invektivität fungiert als zentraler Reflexionsbegriff, mit dessen Hilfe bislang von der
Sprachwissenschaft disparat konstruierte Gegenstände wie Unhöflichkeit, Beleidigung, verbale
Aggression und Hassrede in einen gemeinsamen Deutungshorizont gerückt werden können.“
Sprachliche Gewalt – Definition
„In einer konstruktivistischen Denktraditionen wird Gewalt als strukturelles Phänomen verstanden
und nicht als primär intentionale Handlung eines Individuums. Gewalt als Struktur einer sozialen
Verfasstheit, in der Regel einer Gesellschaft, zu verstehen, macht diese unumgehbar für Individuen.
Realisiert sich diese Gewalt durch Sprache, also durch Sprachhandlungen – wozu hier auch Schweigen,
Ignorieren, Übergehen gezählt würde –, so bezeichne ich dies als Sprachgewalt.“
Hate Speech auf Blogs:
• Neid?
• Ungerechtigkeitsempfinden/Frustration?
• Generell erhöhtes Aggressionslevel?
• Mangelnde sprachliche und soziale Kompetenz und Sensibilität?
• Eigene Gewalterfahrungen?
Begünstigungen: