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Ersatz für:
Eine neue SERDIA-Version, die die Elektronische Motorregelung EMR3 umfassend unter-
stützt, steht ab Anfang Oktober 2006 zur Verfügung.
Nachfolgend werden die Neuerungen dieser SERDIA-Version im Vergleich zur bisherigen
Version beschrieben.
Dieses Rundschreiben ist für den internen Gebrauch. Alle SERDIA-Anwender werden zu-
sätzlich über die in dieser Version enthaltene ’Programmhilfe’ über die Neuerungen infor-
miert.
Der Bezug dieser neuen Version ist kostenlos über das Global-SIS (siehe SIT 04004) bzw.
kostenpflichtig über den Spezialwerkzeug-Lieferanten (Firma Wilbär) möglich.
1 Levelsteuerung
1.1 Überblick
Die Kompetenzlevel für den Zugriff auf die Parameter, Messwerte und Steuergerätefunkti-
onen werden in SERDIA durch fest in den Interfaces hinterlegte Kennungen (I, II, III, IIIa)
und - ganz neu - mit einem „Fingerabruck“ des PCs gesteuert.
Das Kompetenzlevel I ist nur in Verbindung mit den "alten" Elektroniksystemen (EMR1,
EMR2, EMS2, MVS) einsetzbar und wird beim EMR3 nicht mehr unterstützt. Einzelheiten
über die Sichtbarkeit von Parametern, Messwerten und SERDIA-Menüs in Abhängigkeit
vom Kompetenzlevel werden künftig in der SIS-Infothek veröffentlicht.
1.2 Superuser
In SERDIA für EMR3 wurde das Superuser-Level IIIaS eingeführt, das im Gegensatz zum
Level IIIa auch den Schreibzugriff auf zertifizierungsrelevante Parameter erlaubt.
Zur Freischaltung des Superuser-Levels ist neben einem Interface des Levels IIIa eine Da-
tei SU.DAT erforderlich, die in das SERDIA-Programmverzeichnis zu kopieren ist. SERDIA
überprüft bei jedem Start anhand dieser Datei die Superuser-Berechtigung.
Die Datei SU.DAT wird vom DEUTZ-Stammhaus (Abt. VS-DS) erstellt. Bevor einem An-
wender der Superuser-Level zugestanden wird, prüft das Stammhaus, ob er dazu berech-
tigt ist. Trifft dies zu, muss der Anwender:
Bemerkung:
Die in dieser Unterlage genannten Teilenummern dienen zur technischen Erläuterung.
Verbindlich für die Ersatzteilbestimmung ist ausschließlich die Ersatzteildokumentation.
Vervielfältigung und / oder Veröffentlichung dieser Unterlage ist ohne unser Einverständnis untersagt.
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2 Datenübertragung
Für die Arbeit mit EMR3-Steuergeräten wird die Verwendung eines USB-Interfaces emp-
fohlen. Die serielle Schnittstelle (COM:) ist aufgrund der schlechten Unterstützung durch
Windows XP und durch aktuelle Notebook-Hardware nicht mehr sicher genug. Es besteht
die Gefahr, dass Steuergeräte ihr Programm verlieren und dadurch unbrauchbar werden.
Die Übertragungszeiten vom und zum EMR3-Steuergerät erhöhen sich im Vergleich zum
EMR2 wegen des erhöhten Datenvolumens drastisch. Je nach Datenzugriffslevel und nach
Übertragungsaufgabe sind Zeiten zwischen 70 s und 180 s als normal anzusehen. Daten-
stromunterbrechungen (z.B. durch "Zündung aus") während des Programmierens können
zum Ausfall des Steuergerätes führen.
3 Parameter
3.1 Überblick
EMR3 kennt abhängig vom Steuergerätetyp und vom Einspritzsystem vier BSW-Varianten
(BSW = Betriebs-SoftWare):
z für Steuergerät EDC16 und DCR® (DCR® = DEUTZ Common Rail), z.Z. P_491 2.2.0
z für Steuergerät EDC16 und DMV (DMV = DEUTZ Magnetventil), z.Z. P_492 2.1.3
z für Steuergerät EDC7 und DCR®, z.Z. P_490 2.2.0
z für Steuergerät EDC7 und DMV, z.Z. P_513 2.1.4
Jeder EMR3-Parameter ist unabhängig von der BSW-Variante immer auf derselben Seite
im Konfigurationsfenster zu finden. Da sich die BSW-Varianten hinsichtlich des Paramete-
rumfangs voneinander unterscheiden, gibt es Parameter sowie komplette Parametersei-
ten, die in bestimmten BSW-Varianten nicht existieren. Daher ist es möglich, dass selbst
im Superuser-Modus Lücken in der Seitennumerierung (1) auftreten können (s. Abbildung
1). Die Parameterbezeichnungen werden aus kompabilitätsgründen nicht in andere Spra-
chen übersetzt! Für die Kommunikation wird zu diesem Zweck die Nummerierung der Pa-
rameter eingeführt.
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A1 Abbildung 1
3.2 Nummerierung
Als Suchhilfe sind alle Parameter mit einer eindeutigen Nummer gekennzeichnet (2). Diese
Parameternummer setzt sich aus einer Gruppennummer, einem senkrechten Strich und ei-
ner fortlaufenden Nummer zusammen. Die Parameternummer (47 I 11) besteht z. B. aus
der Gruppennummer 47 und der fortlaufenden Nummer 11. Die Gruppennummer stimmt
immer mit der Nummer der Parameterseite überein, auf der ein Parameter dargestellt ist.
Die fortlaufende Nummer nennt die Position des Parameters auf der Parameterseite.
3.3 Gruppenzuordnung
Die Einteilung der Parameter in Gruppen (s. Abbildung 1, Hinweis (2) ) orientiert sich am
Funktionscode (also die ersten Buchstaben bis zum Unterstrich "_") innerhalb der Parame-
terbezeichnung. Die Parameterbezeichnung steht, wie gewohnt, links auf der Seite des
Konfigurationsfensters. Ihr folgt (in Klammern) die Parameternummer sowie eine Kurzbe-
schreibung des Parameters.
Beispiel: Die Angabe CrSCD_numFCBSeg_C[48|18]Number of FBC segments ist wie folgt zu
interpretieren:
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Die Gruppenzuordnung der Parameter sowie die Parameternummern werden bei künftigen
Änderungen der BSW nach Möglichkeit beibehalten, können sich unter ungünstigen Um-
ständen aber auch ändern.
3.4 Verstellmodi
Die EMR3-Betriebssoftware kennt die beiden Verstellmodi OFFLINE und ONLINE. Im
OFFLINE-Modus werden Parameteränderungen bei stehendem Motor vorgenommen.
Der OFFLINE-Modus wird über den Menüpunkt "Parameter -> Konfiguration" aufgerufen.
An das Steuergerät (über den Button 'PC->SG') übertragene Änderungen werden von die-
sem dauerhaft übernommen.
Im ONLINE-Modus werden Parameter während des Motorbetriebs verändert, wodurch
die Reaktion des Motors auf Parameteränderungen unmittelbar beobachtet werden kann.
Der ONLINE-Modus (auch als SERAP-Modus bezeichnet) wird über die Menüpunkte "Auf-
gaben" und "Konfiguration bei laufendem Motor" aufgerufen. Die Übernahme der Änderun-
gen durch das Steuergerät (über den Button 'PC->SG') erfolgt im ONLINE-Modus
temporär, d. h. alle Änderungen gehen nach dem Ausschalten des Steuergerätes verloren,
wenn Sie nicht vorher explizit (über den Button 'Speichern / Save in ECU') dauerhaft über-
nommen wurden.
3.5 Konstanten ändern
Die Werte von Konstantenparametern können nur angezeigt, aber nicht mittels Paramet-
rierung verändert werden (s. Abbildung 1, Hinweis (3)). Konstantenparameter sind an
der in eckigen Klammern stehenden Parameternummer erkennbar.
Beispiel: CrSCD_numFCBSeg_C[48 I 18]Number of FBC segments
Die einzige Möglichkeit zur gezielten Änderung von Konstantenparametern ist das Schrei-
ben eines Teildatensatzes, der die betreffenden Konstantenparameter enthält, in das Steu-
ergerät über die Menüpunkte ECUSelection -> Program ECU oder Parameters ->
Configuration -> Open File.
4 Messwerte
SERDIA bietet nun eine Suchfunktion, die ein möglichst schnelles Auffinden von Messwer-
ten ermöglichen soll. Zur Durchführung der Suche existiert im Messwertauswahlfenster ein
Eingabefeld.
5 Menüpunkt „Aufgaben“
Der Menüpunkt "Aufgaben" öffnet ein Fenster, in dem eine Liste vordefinierter Serviceauf-
gaben zur Auswahl angeboten wird. Zu jeder Aufgabe sind die Messwerte und Parameter
hinterlegt, die üblicherweise zur Bearbeitung dieser Aufgabe zu beachten oder zu verän-
dern sind. Die Messwerte und Parameter werden gemeinsam in einem Fenster dargestellt,
um eine möglichst übersichtliche Darstellung zu erzielen.
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A2 Abbildung 2
7 Datenverschlüsselung
Die sensiblen Konfigurationsdateien von SERDIA sowie alle exportierten Datensätze
(HEX-Dateien) liegen in verschlüsselter Form vor, um Manipulationen zu verhindern. Die
DEUTZ MotDok stellt ebenfalls verschlüsselte Datenpakete bereit und kann diese auch ein-
lesen.
Unverschlüsselte oder nur "leicht" verschlüsselte Konfigurationsdateien aus früheren SER-
DIA-EMR3-Zwischenversionen werden ab SERDIA-Release 1.Jan.2007 nicht mehr funkti-
onieren. Bis dahin sind beide Varianten verschlüsselt und unverschlüsselt lesbar. Eine Ver-
bzw. Entschlüsselung von HEX-Dateien ist nur noch über folgende Wege möglich:
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z Entschlüsseln
mit INCA (verschlüsselten Datensatz mit SERDIA in das Steuergerät schreiben und
mit INCA auslesen).
z Verschlüsseln
mit SERDIA (unverschlüsselten Datensatz mit INCA in das Steuergerät schreiben und
mit SERDIA auslesen).
z Mit einem Konvertierungstool, das nur von VS-DS verwaltet wird.
8 Datensatzumschaltung
nur für Superuser
Für die Arbeiten am Motor sieht das Steuergerät eine Umschaltung des Datensatzes vor.
Superuser können via SERDIA.Parameters.DS switching / Parameter Datensatzumschaltung
zwischen folgenden Varianten umschalten:
9 Updates
SERDIA-Updates werden bei Bedarf zu folgenden festen jährlichen Terminen im Global-
SIS zum Download bereitgestellt: 1. Januar, 1. April, 1. Juli, 1. Oktober.
Service Information
Dieses Dokument wurde digital erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.