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Theoretische Fragen (Lexikologie der deutschen Sprache)

1. Лексикологія як галузь мовознавства. Теоретичні та лінгводидактичні завдання лексикології.


Lexikologie als Zweig der Linguistik. Theoretische und sprachdidaktische Aufgaben der Lexikologie.
Die Lexikologie ist eine linguistische Disziplin, die den Wortschatz (das Lexikon) einer Sprache in seiner
Entstehung, Entwicklung und seinem gegenwärtigen Zustand untersucht. LEXIKOLOGIE ist Bereich der
Sprachwissenschaft, der sich mit der Erforschung der Lexeme und ihrer Beziehungen im Wortschatz befasst.
Lexikologie als Bezeichnung einer linguistischen Disziplin ist gebildet aus griech. “Lexikos”- sich auf das
Wort beziehend und “logos”- die Lehre.
Die Lexikologie beschreibt und erforscht den Wortbestand einer Sprache, seine Schichtung und Struktur,
Bildung, Bedeutung (im System) und Funktionen seiner Elemente (in der Kommunikation, in verschiedenen
sozialen Sphären und Situationen).
Also, der Gegenstand der Lexikologie ist der Wortschatz und seine gesetzmäßigen Veränderungen.
2. Особливості німецького словотвору. Merkmale der deutschen Wortbildung.
Die Wortbildung ist ein Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das sich mit den Möglichkeiten, Regeln und
Mustern befasst, wie die einzelnen Wortformen entstehen und neue Wörter gebildet werden können.
Grundbegriffe der Wortbildung sind:
das Morphem
das Phonem
das Lexem
das Suffix
das Präfix
die Wortfamilie
der Wortstamm
Wortbildung ist die Produktion von Wörtern auf der Grundlage und mithilfe vorhandenen Sprachmaterials.
Zu den wichtigsten Arten der Wortbildung gehören Komposition und Derivation (Ableitung), außerdem
Ausdruckskürzungen, Abkürzungen, Wortkreuzung und Doppelung.
Grundlegende Einheiten der Wortbildung sind:
Morphem: kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache
3. Соціальна диференціація словникового складу німецької мови. Soziale Differenzierung des
Wortschatzes der deutschen Sprache.
Für sozial-berufliche Charakteristik des Wortbestandes werden in der Germanistik verschiedene
Bezeichnungen gebraucht: Standessprachen, Sondersprachen, Sonderwörtschätze, Sonderlexik,
Berufssprachen, Soziolekte. Dieser Einteilung nach existieren Jägersprache, Buchdruckssprache,
Ackerbausprache, Bergmannssprache, Kaufmannssprache, Kanzleisprache, Soldatensprache, Gaunersprache,
Männer- und Frauensprache, Studentensprache, Jugendsprache und so weiter. Dieser Wortschatz entwickelt
sich in verschiedenen Gruppen aufgrund des gemeinsamen Berufes, gemeinsamer Lebensbedingungen. Dabei
handelt es sich nicht um selbständige Erscheinungsformen der Sprache, sondern um den eigentümlichen
Wortschatz.
In der Germanistik wurde Sonderlexik traditionsgemäß in drei Gruppen eingeteilt:
1. Standessprachen (Jargons);
2. Berufssprachen (Berufswortschatz)
3. Fachsprachen (Termini).
In der letzten Zeit besteht eine Tendenz den Sonderwortschatz nach der Art seiner funktionalen
Beschaffenheit als eine Zweiteilung zu betrachten:
1. Fachsprachen (Fachwortschätze);
2. Gruppenspezifische Wortschätze.
4. Методи дослідження слова в лексикології. Methoden der Wortforschung in der Lexikologie.
Bei den modernen lexikologischen Forschungen werden aber solche strukturellen Methoden sehr häufig
angewandt wie die Distributionsanalyse, die Transformationsananalyse, die Konstituentenanalyse, das
Modellieren, die Komponentenanalyse, Valenzanalyse, Methode der lexikographischen Definitionen,
Prototypenmethodik etc.
Die ersten zwei sind auf der Basis der kontextuellen Analyse entstanden und sind eigentlich als die
Fortsetzung dieser Methode in derer formalisierten Form zu betrachten.
Unter der Distribution wird im allgemeinen die Gesamtheit (Summe) аller Umgebungen (Kontexte) eines
sprachlichen Elementes, z.B. des Wortes, bezüglich der anderen im Text (ohne Berücksichtigung der
Wortsemantik) verstanden. Die Distributionsanalyse kann bei der Abgrenzung der Wortbedeutungen eines
vieldeutigen Wortes verwendet werden.
Die Transformation stellt die Umwandlung einer sprachlichen Struktur in eine andere dar, die nach den
festgelegten Regeln vorgenommen wird und welche den Sinn des Ausdrucks nicht ändert.
Unter der Konstituentenanalyse bzw. UK-Analyse (Analyse nach den unmittelbaren Konstituenten) versteht
man die stufenweise Gliederung eines sprachlichen Elementes bzw. einer Struktur in ihre zwei unmittelbaren
und maximal großen Bestandteile.
Unter der Modellierung versteht man die verallgemeinerte schematisch- formalisierte Darstellung einer
sprachlichen Struktur, die die realen sprachlichen Verhältnisse und Tatsachen widerspiegelt.
Unter der Komponentenanalyse (Semanalyse) versteht man die Zerlegung der Wortbedeutung in ihren
kleinsten elementaren Sinne (Seme), aus denen sich die Bedeutung des Wortes zusammensetzt.
5. Значення слова. Виникнення значення слова як мовний процес. Die Bedeutung des Wortes. Die
Entstehung der Wortbedeutung als Sprachprozess.
Die Bedeutung als sprachliche Mitteilungskategorie ist ihrem Charakter nach rein national, was auch für das
Wort im Allgemeinen gilt. Die Bedeutung des Wortes und der Begriff bilden folglich eine Einheit, in keinem
Falle aber eine Identität, denn die Bedeutung des Wortes drückt einen Begriff aus, deckt ihn aber nicht völlig.
Sowohl die Bedeutung und der Begriff als auch das Wort und der Begriff bilden eine dialektische Einheit.
Betreffs des Wortes entsteht es (das Wort) als Einheit von Form und Bedeutung im Prozess des Bezeichnens
eines Gegenstandes, einer Erscheinung, einer Eigenschaft, eines psychischen Prozesses, einer Empfindung
usw. Die Bedeutung ist im Worte die Existenzform des Begriffes, die im Prozess des Verkehrs hervortritt und
den Begriff ausdrückt Also, die Bedeutung des Wortes ist sein Inhalt, er äußert sich in seiner Beziehung zu
der Wirklichkeit und zeugt durch das Vorhandensein des im allgemeinen gleichen Verstehens bei dem
Sprechenden und dem Hörenden von seiner realen Existenz. Dementsprechend drücken auch die Bedeutungen
des Wortes echte oder unechte Begriffe von der Wirklichkeit aus.
Die Bedeutung des Wortes bezieht sich, wie wir schon gesehen haben, auf den Gegenstand oder, genauer
gesagt, auf den Begriff, sie kann auch eine Eigenschaft, Qualität, Handlung usw. ausdrücken: gut, schön,
gehen usw. Das Wort kann sich zugleich auf mehrere Gegenstände beziehen, dann sprechen wir von der
Vieldeutigkeit (Mehrdeutigkeit) des Wortes: die Feder (die Federn) bezeichnet eine Vogelfeder (перо птаха),
ein Schreibzeug (перо для письма), eine Uhrfeder (пружина годинника), Wagenfeder (пружина/ресора
автомобіля) usw.
6. Фонетичні та граматичні особливості слів німецької мови.
Die materielle Hülle des Wortes kann phonetisch und morphologisch gegliedert werden: sie zerfällt in Laute
und Morpheme. Gerade die phonetische und morphologische Ausgestaltung des Wortes bestimmt seine
spezifische Besonderheit in jeder Sprache.
Für die phonetische Gestaltung der deutschen Wörter und ihr Funktionieren in der Rede sind im Vergleich
zu dem Ukrainischen folgende Besonderheiten und Merkmale kennzeichnend, die aus der praktischen
Phonetik bekannt sind:
1. Die Lautgestalt der deutschen Wörter wird durch die Kombination von etwa 40 Phonemen bestimmt.
2. Das deutsche Wort besitzt eine morphologisch gebundene Betonung. Gewöhnlich ist sie an die erste
Wurzelsilbe gebunden. Typisch für das deutsche Wort sind verschiedene Grade der Wortbetonung
(Hauptbetonung, starke und schwache Nebenbetonung) in einem Wort, z.B.: ″Lehrling, ″Hoch,haus,
″Freund,schaft, ″Schreib‚heft′umschlag, ″Arbeits,tisch, Fünf′euro,stück usw.
3. Die deutsche Wortbetonung (Hauptbetonung) ist stark zentralisierend, sie gestaltet das Wort als eine
phonetische Ganzheit.
4. Die Konsonanten im Wortauslaut werden stimmlos ausgesprochen: Rad [ra:t], Tag [ta:k], und [ ύnt],
lieblich [li:plıҫ].
5. Die Vokale im Wortanlaut erhalten den festen Einsatz (Knacklaut): ’antworten, ’Anna,’Ecke,
be’obachten, ver’anstalten.
6. In unbetonten Silben werden die langen Vokale quantitativ reduziert: lebendig, Mor’al, ’Jena.
7. Die Laute [ç],[x],[ŋ] stehen niemals im Wortanlaut. Ausnahme bilden die Lehnwörter wie China,
Charkiw, Chirurg,
8. Die deutschen Wörter sind meist ein- oder zweisilbig. Die dreisilbigen (z.B. Ameise) kommen sehr
selten vor.
Trotzdem sind die phonetischen Eigenschaften des deutschen Wortes wichtig, denn sie vermitteln eine
bestimmte Vorstellung von den Gesetzmäßigkeiten seiner phonetischen Ausgestaltung, weisen neben
allgemeinen Merkmalen auch eine bestimmte nationale Spezifik auf.
In grammatischer Hinsicht kennzeichnen sich die Wörter der deutschen Sprache auch durch einige
Merkmale, zu denen u.a. folgende gezählt werden können:
1. Manche Wortformen werden mit Hilfe des Umlauts, des Ablauts oder der Brechung gebildet, z.B.: Klang-
Klänge; ich gebe – ich gab; ich treffe – du triffst usw.
2. Viele verbale Formen bestehen als analytische Formen, z.B.: Futurum I und II, Perfekt, Plusquamperfekt,
alle Formen des Passivs (ich habe gelesen, das Haus wird gebaut usw.)
3. Das deutsche Substantiv wird stets von dem Artikel als dem Geschlechtswort und der Kasusangabe
begleitet und bildet mit ihm eigentlich eine analytische Form (ein Buch, die Schule )
4. Das Adjektiv und Adverb sind in ihren neutralen Formen undifferenzierbar (Das Lied ist schön; Sie singt
schön).
7.Мотивація значення слова. Типи мотивації значення слова.
Motivation des sprachlichen Zeichens ist die Beziehung zwischen Formativ und Bedeutung, zwischen
Bezeichnetem und Bezeichnendem. In der gegenwärtigen Linguistik unterscheidet man drei Typen der
Motivierung der Bedeutung: 1. Phonetische Motivation. Es gibt zwei Abarten der phonetischen Motivation:
• Lautnachahmung – звуконаслідування (wenn Denotate der Wörter Laute der Umwelt sind): der Uhu, der
Kuckuck.
• Lautsymbolik (wenn Denotate der Wörter nicht Laute sind): klein-groß.
2. Morphologische Motivation. Morphologisch motiviert sind alle abgeleiteten-похідні Wörter, z.B.: lehren
=> der Lehrer (der Lehrer ist ein Mensch, der lehrt).
3. Semantische Motivation. Semantisch motiviert sind Wörter mit übertragender Bedeutung, z.B.: Esel (die
Bezeichnungsübertragung erfolgt auf Grund des Merkmals „stur").
8.Полісемія. Семантична структура багатозначного слова.
Polysemie ist Mehrdeutigkeit von Wörtern. Ein Wort hat in der Regelmehrere miteinander
zusammenhängende Bedeutungen. Semantische Struktur ist ein geordnetes System von Wortbedeutungen,
die in der Wortstruktur eine semantische Hierarchie bilden.
● z.B. der Ball 1.kügelformiges Spielzeug, 2. eine große Tanzveranstaltung.
● Die Schule 1. eine Lehranstalt, 2. Gesamtheit der Lehrer und Schüler einer Lehranstalt.
Alle Bedeutungen durch ein gemeinsames semantische Element zusammengehalten werden. Die einzelnen
Bedeutungen der polysemantischen Wörter werden lexisch-semantische Varianten des Wortes genannt.
9.Шляхи виникнення омонімів у німецькій мові.
Die Homonyme sind die Wörter, die gleich lauten, aber ganz unterschiedliche Bedeutungen haben.
Die Wege der Entstehung der Homonyme:
1. Auf phonetischem Wege entstehen Homonyme infolge der gesetzmäßigen Entwicklung der lautlichen
Formen von genetisch ganz verschiedenen Wörtern, z.B.: gotisch site —> deutsch Seite (страница); gotisch
seite —> deutsch Saite (строка), der Ball (мяч, бал), Enkel (m) „Kindeskind“ und das Wort Enkel (m)
„Fußknochen“.
2. Auf semantischem Wege entstehen die Homonyme infolge des Zerfalls der Polysemie: der Flügel – der
Flügel des Vogels /das Klavier (крыло птицы, рояль), Pfeife „Musikinstrument“
und Pfeife  „Tabakspfeife“.
3. Phonetisch-wortbildender Weg (sehr selten): Leiter (f) (лестница)„Vorrichtung zum Hinaufsteigen“
und Leiter(m) „Führer“ (руководитель.
10.Переносне значення слова та його типи.
Unter Bedeutungswandel oder semantischer Derivation versteht man die Veränderung der Bedeutung
schon existierender Wörter.
Es gibt zwei grundlegende Arten der Bedeutungswandel des Wortes - metaphorisch und metonymisch.
● Die Metapher ist die Übertragung der Namensbezeichnung auf Grund der Ähnlichkeit zwischen
den Gegenständen oder Erscheinungen.
Die Metapher beruht auf Ähnlichkeitsassoziationen und zwar:
a) auf Ähnlichkeit der Form Nadelkopf, Landzunge, Flaschenhals, Bergrücken, Stuhlbein
b) auf Ähnlichkeit eines inneren Merkmals (vom Tier auf den Menschen) Schwein = schmutziger Kerl,
Hund = gemeiner Kerl.
c) auf Ähnlichkeit der Farbe Kühle Blonde ← ein helles Bier
e) Übertragung von Eigennamen auf Gattungsnamen Apollo (ein schöner Mann); Venus (eine schöne
Frau).
Eine besondere Art der Metapher ist die Personifizierung, die darin besteht, dass die Eigenschaften eines
Lebewesens auf Gegenstände oder Erscheinungen übertragen werden: z.B.: die Uhr geht; der Film läuft.
● Die Metonymie ist die Übertragung der Namensbezeichnung von einem Gegenstand auf den
anderen oder von einer Erscheinung auf die andere auf Grund eines logischen Verhältnisses
zwischen diesen Gegenständen oder Erscheinungen.
a)Die Namensübertragung auf Grund der Beziehung zwischen dem Ganzen und dessen Teil –
Synekdoche: er ist ein kluger Kopf statt kluger Mensch (der Teil für das Ganze),
b)Namensübertragung vom Raum auf die sich dort befindlichen Menschen: Stadt anstatt Einwohner,
Haus anstatt Bewohner, die ganze Schule anstatt Schüler,
c)Namensübertragung vom Behälter auf das, was sich darin befindet: Glas statt Bier, Flasche statt
Wein, Tasse statt Tee, Kaffee;
d)Übertragung von der Benennung des Ortes auf das, was dort hergestellt wird: Havanna, Mokka,
Champagner, Eau de Kologne;
11. Слово як мовний знак. Функції слова.
Das Wort ist also die grundlegende Einheit der Sprache. Das Wort spielt eine zentrale Rolle in der
Sprache aus folgenden Gründen: das Wort ist in bezug auf seine Funktionen in der Sprache universell und
unikal. Das Wort ist polyfunktional, d. h. wandlungsfähig. Der funktionale Bereich des Wortes reicht vom
Morphem (in Zusammensetzungen) bis zu der rein kommunikativen Einheit, d. h. der Äußerung. z. B: das
Wort „Achtung“ erscheint in Zusamenensetzungen „achtungsvoll“, „achtungswert“ als Morphem und in der
Äußerung „Achtung, Achtung!“ als prädikatives Zeichen bzw. Satz.
Als die richtigste könnte wohl die folgende Definition des Wortes gelten: Das Wort ist die kleinste
selbständige bedeutungstragende Einheit der Sprache.
Der funktionale Bereich des Wortes ist sehr groß. Er reicht vom Morphem bis zu der rein
kommunikativen Einheit, der Äußerung.
Das Wort übt in der Sprache folgende Funktionen aus:
a. Nominative (Funktion der Benennung)
b. Signifikative (verallgemeinernde) Funktion;
c. kognitive Funktion (Speicherung des menschlichen Wissens, auch Erkenntnisfunktion);
d. kommunikative Funktion (das wichtigste Mittel der Kommunikation ist die Sprache, das Wort teilt
etwas mit);
e. konnotative (pragmatische) Funktion (Verhalten der Menschen zur Wirklichkeit einschließlich der
Bewertung) .
12. Компоненти значення слова.
Nach den traditionellen Auffassungen (die im Buch von Karl Erdmann „Die Bedeutung des Wortes"
(1925) dargestellt sind) besteht die Bedeutung des Wortes aus 3 Hauptkomponenten:
1. Begrifflicher Kern (gerade der Begriff);
2. Nebensinn (alle Begleit- und Nebenvorstellungen, die ein Wort im Bewusstsein des Sprachträgers
auslöst);
3. Gefühlswert - (=Konnotation = alle Gefühle und Stimmungen, die das Wort erzeugt).
Als Gefühlswert einer lexikalischen Einheit können nur solche emotionalen Komponenten bezeichnet
werden, die kontextfreien Anteil an der Bedeutungsstruktur nehmen.
Die Widerspiegelung der Klasse von Gegenständen nennt man Signifikat. Den Gefühlswert nennt
man Konnotation. Jedes Wort bezeichnet etwas in der Wirklichkeit: Gegenstände, Erscheinungen, Vorgänge.
Einen einzelnen Gegenstand nennt man Referent, eine Klasse von Gegenständen – Denotat
Die Wörter Gesicht, Antlitz und Fratze haben dieselbe denotative und signifikative Komponente,
unterscheiden sich aber voneinander durch ihre konnotativen Elemente.
13. Синонімія. Розряди синонімів.
Die Synonymie ist die Gleichheit oder zumindest Ähnlichkeit der Bedeutung verschiedener
sprachlicher Ausdrücke (sprachlicher Zeichen, lexikalischer Zeichen; insbesondere Wörter). Zwei Wörter sind
synonym, wenn sie die gleiche (ähnliche) Bedeutung haben.
Also, unter Synonymen versteht man sinnverwandte Wörter mit unterschiedlicher lautlicher Form und
gleicher oder ähnlicher Bedeutungen, die einen und denselben Begriff oder sehr ähnliche Begriffe bezeichnen.
Synonyme unterscheiden sich voneinander:
a) durch Schattierungen der Bedeutung: schnell drückt nicht ganz dasselbe wie hastig aus (hastig
bezieht sich nur auf Menschen);
b) durch verschiedenen kontextuellen Gebrauch: nicht immer lassen sich ledig, los und frei gegenseitig
ersetzen;
c) durch stilistische Färbung: fressen, essen, speisen, wo essen neutral, fressen grob, speisen gehoben
gefärbt sind.
Man unterscheidet folgende Arten von Synonymen:
1. Ideographische Synonyme sind Wörter, die eine und dieselbe nominative Bedeutung
besitzen, sich aber voneinander durch verschiedene Bedeutungsnuancen und die
Besonderheiten des Gebrauchs unterscheiden: Die Wörter Ufer, Strand, Küste, Kai
bezeichnen im allgemeinen den Erdrand eines Gewässers, aber jedes dieser Wörter hat
seine besondere Bedeutungsschattierung, nähmlich Ufer gebraucht man hinsichtlich
eines Flusses, Baches, Küste, Strand- hinsichtlich des Meeres, Kai bezeichnet eine mit
Stein befestigte Uferstraße.
2. Stilistische Synonyme unterscheiden sich entweder durch ihre besondere stilistische
Färbung oder durch den Gebrauch in verschiedenen funktionalen Stilen: Wellen (neutral)
– Wogen, Gesicht (neutral) – Antlitz, Fratze, Pferd (neutral) – Roß, Träne (neutral) –
Zähre, weinen (neutral) – heulen
3. Absolute oder vollständige Synonyme sind solche Wörter, die gleiche dingliche
Bedeutungen haben, das heißt die einen und denselben Begriff ausdrücken, im Kontext
einander ersetzen können und stilistisch neutral gefärbt sind: Schi – Ski, Schneebretter –
Schneeschuhe
Man unterscheidet lexische (austauschbare Bezeichnungen für ein Wort, z.B.: schnell, rasch),
morphologische (austauschbare Wortformen, z.B.: des Brots - des Brotes) und syntaktische
Synonyme (austauschbare 40 syntaktische Strukturen, z.B.: Müllers Sohn - der Sohn von Müller).
Man gliedert Synonyme in distributive, denotative und semantische.
Als distributive Synonyme bezeichnet man Wörter, die in mehreren Sätzen einander regulär
ersetzen, ohne dass die Sätze ihren Inhalt wandeln, z.B., in einem Restaurant kann der Kellner fragen: Was
möchten Sie? Was hätten Sie gern? Was bekommen Sie? Sie wünschen?
Als denotative Synonyme bezeichnet man solche Wörter, die bei gleichem Denotat verschiedene
Signifikate haben, z.B.: Schewtschenko, Autor, Poet, Kobsar.
Als semantische Synonyme bezeichnet man Wörter mit ähnlichen Bedeutungen, z.B.: hybsch,
sympatisch, nett.
14. Ідеографічні та стилістичні синоніми.
Synonyme sind sprachliche Einheiten oder Strukturen, die sich formal
unterscheiden, aber ähnliche oder gleiche bedeutung haben und deshalb im Kern
der Bedeutung übereinstimmen. 
Je nach der Art unterschiedlicher konkretisierender Seme werden die bedeutungsähnliche Synonyme
entsprechend bezeichnet: ideographische Synonyme und stilistische Synonyme
Betrachten wir die Bedeutungsbeziehungen der Substantive: Lohn- Gehalt-Gage. Sie haben ein gemeinsames
Sem – Bezahlung für die geleistete Arbeit
Aber wenn wir über die Bezahlung der Arbeiter sprechen, gebrauchen wir dasSubstantiv der Lohn, wenn –
über die Bezahlung der Beamten, Angestellten – dasGehalt, über die Bezahlung der Künstler – die Gage. Ein
weiteres differenzierendesSem dieser Wörter ist das Merkmal „regelmäßig“ (monatlich)/” unregelmäßig“
bzw.Einzelleistung. Demnach ist das Merkmal „ regelmäßig“ den Lexemen Lohn-Gehalteigen und „ nicht
regelmäßig“ - dem Lexem Gage.
Die Bedeutungsähnlichkeit der Lexeme Lohn-Gehalt-Gage beruht aufsemantischer Differenzierung, ist also
ideographisch, deschalb heißen solcheSynonyme ideographische Synonyme
Weg (путь, дорога)– Pfad(маршрут,тропа) – Steg(узкая тропа, в основном из досок, тропа, по которой
можно пересечь воду, глубины)
Kantine(столовая, кафе,буфет) – Restaurant – Speisesaal(ресторан обычно в гостинице)
Betrachten wir die Bedeutungsbeziehungen der Lexeme Gesicht, Antlitz(лик),Visage(облик),
Fratze(гримаса, рожа) . Diese Lexeme haben folgende gemeinsame Bedeutungselemente:
„Gegenständlichkeit“, „zum Körperteil gehörend“, „Vorderseite des Kopfes“. Sieunterscheiden sich aber
durch wertende (konnotative) Seme: Antlitz – gehört zurgehobenen dichterischen Sprache, Visage und Fratze
sind stilistisch als grobe,saloppe, abwertende Lexeme markiert.Die differenzierende Seme, die wertend
konnotativ sind, ergeben stilistische Synonyme.
essen – fressen(лопать, жрать) – speisen(питаться, заправляться) – genießen(вкушать)
15. Омонімія. Лексичні омоніми.
Homonyme (griechisch „homos“ (gleich), „onym“ (Name) sind Wörter mit gleichem Lautköper und
verschiedenenBedeutungen, zwischen denen kein Zusammenhang besteht.Z.B.:das Schild - die Schilder
(вывеска)der Schild - die Schilde (щит)
Homonyme entstehen in der dt. Sprache auf zwei Wegen:
1. Zerfall der Polysemie, z.B.: die Feder (перо) – die Feder (пружина), lesen (читать) – lesen
(собирать, подбирать), der Hahn (петух) – der (Wasser)hahn (водопроводный кран). Etymologisch
verwandt sind solche Homonyme: der Band (том)– das Band (лента), das Schild, -er (вывеска) – der
Schild,-e (щит), die Steuer (налог)– das Steuer (руль, штурвал);
2. fonetische Prozesse/lautliche Entwicklung von (genetisch) ganz verschiedenen Wörtern: der Ball
(kugelförmiger Gegenstand) – der Ball (Tanzfest) –franz. le bal, die Kur (Wahl), ahd. Kuri – die Kur
(ärtzliche Behandlung), lat. Cura, der Tau (роса) – das Tau (канат, трос).
Die Homonyme lassen sich im Deutschen in 3 Gruppen einteilen:
lexikalische,
lexisch-grammatische und
+grammatische.
Homonyme sind Wörter mit gleicher lautlicher Form und völlig verschiedenen Bedeutungen (lexikalische H.):
der Reif (Ring = кольцо, обруч) – der Reif (gefrorener Schnee =иней) – reif (Adj.= спелый, зрелый)., das
Mahl (Essen) – das Mal (Zeitpunkt) – das Mal (Erkenungszeichen).
Pronomen können auch homonymisch sein z.B. es (Personalpronomen) und es
(Demonstrativpronomen).
16. Явище омонімії Лексико-граматичні омоніми.
Homonyme (griechisch „homos“ (gleich), „onym“ (Name) sind Wörter mit gleichem Lautköper und
verschiedenenBedeutungen, zwischen denen kein Zusammenhang besteht.Z.B.:das Schild - die Schilder
(вывеска)der Schild - die Schilde (щит)
Bei der Homonymie steht derselbe sprachliche Ausdruck für verschiedene Begriffe
Homonyme entstehen in der dt. Sprache auf zwei Wegen:
1.Zerfall der Polysemie, z.B.: die Feder (перо) – die Feder (пружина), lesen (читать) – lesen (собирать,
подбирать), der Hahn (петух) – der (Wasser)hahn (водопроводный кран). Etymologisch verwandt sind
solche Homonyme: der Band (том)– das Band (лента), das Schild, -er (вывеска) – der Schild,-e (щит), die
Steuer (налог)– das Steuer (руль, штурвал);
2.fonetische Prozesse/lautliche Entwicklung von (genetisch) ganz verschiedenen Wörtern: der Ball
(kugelförmiger Gegenstand) – der Ball (Tanzfest) –franz. le bal, die Kur (Wahl), ahd. Kuri – die Kur
(ärtzliche Behandlung), lat. Cura, der Tau (роса) – das Tau (канат, трос).
Die Homonyme lassen sich im Deutschen in 3 Gruppen einteilen:
lexikalische,
lexisch-grammatische und
+grammatische.
Lexikalisch-grammatische Homonyme sind lautlich identische Wörter, die grammatisch
verschiedenartig gestaltet sind (Geschlecht, Wortart). Man unterscheidet vollständige und unvollständige
lexisch-grammatische Homonyme.
Vollständige lexisch-grammatische Homonyme sind Wörter, deren lautliche Gestalt in allen
grammatischen Formen zusammenfällt, obwohl sie zu verschiedenen Wortarten gehören, und Wörter, die
unveränderlich sind (der alte Adj. – der Alte Subst.; während Präposition – während Konjunktion, allein
Konjunktion – allein Adverb).
Teilweise lexisch-grammatische Homonyme sind Wörter, deren Lautgestalt nicht in allen
grammatischen Formen zusammenfällt, z.B. verschiedenes grammatisches Geschlecht oder verschiedene
Pluralformen oder beides: der Tor, die Toren (ein dummer Mensch) – das Tor, die Tore (ein Torweg); das
Wort, die Wörter (einzelne Wörter) – das Wort, die Worte (Rede), (Wortart) der Laut – laut (Adj/Adv.), der
Pfiff – pfiff (Präteritum von `pfeifen`), bei Verben (stark - schwach) schaffen (schaffte, geschafft) – schaffen
(schuf, h- geschaffen), hängen – hängen.
17. Явище синонімії. Класифікація синонімів.
Die Synonymie (griechisch συνωνυμία, synonymía von συνώνυμος, synónymos wörtlich
„gleichnamig“, bedeutet „gleichbedeutend“) ist die Gleichheit oder zumindest Ähnlichkeit der Bedeutung
verschiedener sprachlicher Ausdrücke (sprachlicher Zeichen, lexikalischer Zeichen; insbesondere
Wörter). Zwei Wörter sind synonym, wenn sie die gleiche (ähnliche) Bedeutung haben.
Also, unter Synonymen (griechisch syr (gleich), onym (Name)) versteht man sinnverwandte
Wörter mit unterschiedlicher lautlicher Form und gleicher oder ähnlicher Bedeutungen, die einen und
denselben Begriff oder sehr ähnliche Begriffe bezeichnen.
Man unterscheidet folgende Arten von Synonymen:
1. Ideographische Synonyme sind Wörter, die eine und dieselbe nominative Bedeutung besitzen, sich
aber voneinander durch verschiedene Bedeutungsnuancen und die Besonderheiten des Gebrauchs
unterscheiden: Die Wörter Ufer, Strand, Küste, Kai bezeichnen im allgemeinen den Erdrand eines Gewässers,
aber jedes dieser Wörter hat seine besondere Bedeutungsschattierung, nähmlich Ufer gebraucht man
hinsichtlich eines Flusses, Baches, Küste, Strand- hinsichtlich des Meeres, Kai bezeichnet eine mit Stein
befestigte Uferstraße
2. Stilistische Synonyme unterscheiden sich entweder durch ihre besondere stilistische Färbung oder
durch den Gebrauch in verschiedenen funktionalen Stilen. Sich verheiraten – sich verehelichen – ein Weib
heimführen – sich beweiben – bezeichnen ein und denselben Vorgang. Sich verehelichen gehört in den
sogenannten Amtsstil. Sich verheiraten ist der Ausdruck des täglichen Verkehrs. Ein Weib heimführen kommt
nur in der hochpoetischen Ausdrucksweise vor, in der Alltagsrede wirkt es ironisch. Sich beweiben tritt in
aufgelockerter etwas derber Redeweise auf.
3. Absolute oder vollständige Synonyme sind solche Wörter, die gleiche dingliche Bedeutungen
haben, das heißt die einen und denselben Begriff ausdrücken, im Kontext einander ersetzen können und
stilistisch neutral gefärbt sind: Schneebretter – Schneeschuhe. Die meisten Reihen vollständiger oder
absoluter Synonyme bestehen aus Wörtern deutscher und fremder Herkunft: Bahnsteig – Perron, Ergebnis –
Resultat, Rundfunk – Radio, Wagen – Auto.
4. In der deutschen Sprache existieren viele Dialekte, dadurch ist Deutsch an territorialen oder
regionalen Dubletten sehr reich: Schlächter – Fleischer – Metzger – Fleischhauer.
5.Anders steht es mit so genannten kontextualen Synonymen, deren Synonymie erst im Satz und
Großzusammenhang entsteht. Es handelt sich um Wörter von verschiedener logisch-gegenständlicher
Bedeutung.
z.B.: Wörter Rose und Blume sind nicht synonym, im Großzusammenhang aber sind sie gegenseitig
ersetzbar und werden zu kontextualen Synonymen:
Er bereichte ihr eine herrliche Rose. Die Blume duftete so stark…
Man unterscheidet lexische (austauschbare Bezeichnungen für ein Wort, z.B.: schnell, rasch),
morphologische (austauschbare Wortformen, z.B.: des Brots - des Brotes) und syntaktische Synonyme
(austauschbare syntaktische Strukturen, z.B.: Müllers Sohn - der Sohn von Müller).
Man gliedert Synonyme in distributive, denotative und semantische. Als distributive Synonyme
bezeichnet man Wörter, die in mehreren Sätzen einander regulär ersetzen, ohne dass die Sätze ihren Inhalt
wandeln, z.B., in einem Restaurant kann der Kellner fragen: Was möchten Sie? Was hätten Sie gern? Was
bekommen Sie? Sie wünschen?
Als denotative Synonyme bezeichnet man solche Wörter, die bei gleichem Denotat verschiedene
Signifikate haben, z.B.: Schewtschenko, Autor, Poet, Kobsar.
Als semantische Synonyme bezeichnet man Wörter mit ähnlichen Bedeutungen, z.B.: hybsch,
sympatisch, nett.
18. Явище антонімії. Класифікація антонімів.
„Antonym“ (griechisch anti (gegen), onym (Name)) ist ein Terminus griechischer Herkunft und
bedeutet „Gegen – Name“, das heißt entgegengesetzte Benennung. Also, Wörter mit entgegengesetzter
Bedeutung, die völlig entgegengesetzte Begriffe bezeichnen: Reichtum – Armut, Hitze – Kälte
(Substantive), klug – dumm, kalt – heiß (Adjektive), . Eine notwendige Voraussetzung der Antonymie ist
das Vorhandensein eines gemeinsamen Sems, auf dessen Basis eine Polarität entsteht, z.B.: spät und früh
(gemeinsames Sem ist die Zeit).
Antonymie ist nur bei Spracheinheiten gleicher Wortart denktar.
Man unterscheidet folgende Arten von Antonymen:
1. Kontradiktorische Antonyme. Der kontradiktorische Gegensatz ist ein „strenger“ Gegensatz, er
stellt eine logische Negation des gegensätzlichen Begriffs dar. Zur Bildung von Antonymen dienen viele
Halbsuffixe (-los, -frei, -voll, -reich) und Präfixe (auf- und zu-; zu- und ab-; ein- und aus-; be-, ver- und ent-;
zuund ent-): freudlos, freudvoll; schmerzenreich – schmerzenlos; zunehmen, - abnemehen, aufmachen –
zumachen, einpacken – auspacken. Die Präfixe ent-, un-, miß- haben Fähigkeit, dem Wort eine
entgegengesetzte Bedeutung zu verleihen: decken – entdecken, Glück – Unglück, Erfolg – Mißerfolg,
2. Konträre Antonyme sind Wörter, die innerhalb eines Bewertungssystems als Artbegriffe
existieren. Zwischen diesen bestehen die größten Unterschiede, und unter einem gemeinsamen
Gattungsbegriff schließen sie einander aus, sie beide stellen aber positive Gegebenheiten dar: Maximum –
Minimum, fragen – antworten, nehmen – geben.
3. Komplementäre Antonyme sind die Wörter, bei denen die Negation eines Begriffs die Behauptung
eines anderen Begriffs voraussetzt: ledig – nicht ledig = verheiratet, männlich – weiblich. Zwei Wörter sind
komplementär (in einem bestimmten Zusammenhang), wenn ein Bedeutungsgegensatz zwischen den Wörtern
besteht und gleichzeitig aus der Verneinung des einen Wortes folgt, dass das andere Wort zutrifft. Beispiel:
Wenn eine Person nicht lebend ist, folgt automatisch, dass die Person tot ist.
4. Konverse Antonyme. Zwei Wörter sind konvers, wenn sie sich auf denselben Vorgang beziehen,
ihn aber aus zwei verschiedenen Blickwinkeln beschreiben.
Man unterscheidet lexikalische Antonyme, die von verschiedenen Stämmengebildet werden (Frühling
– Herbst, Sonne – Mond) und wortbildende Antonyme,die von gleichen Stämmen gebildet werden (schön –
unschön; glücklich –unglüclich).
19. Семантична деривація. Типи семантичної деривації. (Bedeutungswandel. Die Arten des
Bedeutungswandels)
Bedeutungswandel (BW) ist also die Veränderung der semantischen Wortstruktur im Rede- und
Kommunikationszusammenhang. Er geschieht infolge extra- und intralinguistischer Faktoren als Anpassung
an Erkenntnis- und Kommunikationsbedingungen, die nach bestimmten Prinzipien und Modellen erfolgt.
Also, unter Bedeutungswandel versteht man Bedeutungsveränderungen der Wörter, die sich im Laufe
der Zeit entwickeln. Infolge der Veränderungen kann das Wort neue Bedeutungen bekommen.
Die Ursache des Bedeutungswandels ist der Gebrauch des Wortes in einem neuen, ungewöhnlichen
Kontext.
H. Paul („Prinzipien der Sprachgeschichte") unterschied folgende Arten des Bedeutungswandels:
1) Bedeutungserweiterung (die Erweiterung des Bedeutungsumfanges eines Wortes). Man nennt es
auch die Generalisierung der Bedeutung.
Die Bedeutungserweiterung (Generalisierung der Wortbedeutung) ist eine solche
Bedeutungsveränderung, wo sich die Wortbedeutung vom Einzelnen zum Allgemeinen entwickelt. Der
deutsche Sprachforscher Hermann Paul gebraucht zur Bezeichnung dieser Erscheinung den Terminus
„Bedeutungsgeneralisiewng“. Hier einige Beispiele dafür:
Stoff, urspr. „Kleiderstoff“ hat heute zu dieser konkreten Bedeutung noch eine verallgemeinernde
„Material, Materie“ bekommen (Stoff eines Dramas, Stoff zum Lachen, tierischer Stoff usw.)
Stube, urspr. „Heizvorrichtung für ein warmes Bad“ dann „ein mit dieser Vorrichtung versehenes
Badezimmer“, später „ein heizbares Zimmer“ und letzten Endes ein „ Zimmer“ überhaupt..
2) Bedeutungsverengung (die Verengung des Bedeutungsumfanges eines Wortes). Man nennt es auch
die Spezialisierung der Bedeutung.
Die Bedeutungsverengung (Spezialisierung der Wortbedeutung) entsteht als Ergebnis der
semantischen Entwicklung des Wortes vom Allgemeinen zum Einzelnen. Der Bedeutungsumfang des Wortes
verengt sich dadurch. Die Bedeutungsverengung bezeichnet man nach Hermann Paul auch als
„Bedeutungsspezialisierungl“,
z. B. ledig, urspr. „beweglich“, „nicht behindert“, „frei“, heute „unverheiratet“ (d.h. frei von einer
ehelichen Bindung).
Dach, urspr. allgemein „das Deckende“, heute nur „das Dach eines Hauses“.
Magd, urspr. „Mädchen“ = прислуга schlechthin (просто), heute wird es in dieser Bedeutung nur in
Süddeutschland gebraucht, allgemein aber heißt es „weibliche Bedienung“.
3) Bedeutungsverschiebung unterteilt man in Wertsteigerung und Wertverminderung.
Unter der Wertsteigerung der Wortbedeutung (Bedeutungsverbesserung) versteht man eine solche
semantisch-stilistische Entwicklung des Wortes, infolge deren das Wort eine neue, bessere Bedeutung
annimmt. So hatte einst das Wort „Minister“ die Bedeutung „ein kleiner Beamte beim Fürsten oder König“
(vom lat. „minus“ = klein). Heute bedeutet dieses Wort einen höheren Staatsbeamten.
Die Wertminderung ist eine entgegengesetzte Erscheinung, d.h. die Verschlechterung der
Wortbedeutung. Das Wort „Spießbürger“ war im Mittelalter die Bezeichnung für einen Vollbürger, der zum
Tragen des Spießes berechtigt und zur Verteidigung der Stadt verpflichtet war. Später „sank“ diese
Bezeichnung zu einem Spottnamen („Philister“ = обиватель) herab.
4) Bedeutungsübertragung (Übertragung einer Bezeichnung von einem Denotat auf das andere //
einen einzelnen Gegenstand nennt man Referent, eine Klasse von Gegeständen – Denotat, die
Wiederspiegelung der Klasse von Gegeständen nennt man Signifikat).
Zu den Haupttypen des BW gehören:
* Metapher, * Metonymie, * Euphemismus, * Hyperbel, * Litotes usw.
Metapher (aus griech.“Übertragung“) ist eine Übertragung auf Grund der Ähnlichkeit zwischen
Gegenständen oder Erscheinungen, die miteinander verglichen werden. Dieser Übertragung liegt ein
Denkprozess der Assoziierung nach der Ähnlichkeit des Gegenstandes zugrunde.
Die zwei wichtigsten Arten der Metapher ihrer Anwendung nach sind: die poetische (okasionelle) „Ein
Strom von Erinnerungen erfüllte ihn“ und lexikalische (usuelle) Metapher.
Die lexikalische Metapher hat mehrere Abarten nach ihrem Typ:
Namensübertragung auf Grund :
• Ähnlichkeit der Form (dt. Schlange „Kriechtier“, „Menschenreihe“; Birne „Obst“, „Leuchtkörper“;
Kreis „geometrische Figur“, „Kreis der Freunde“.
Dazu gehört auch Ähnlichkeit der Lage (Fuß des Menschen und des Berges; Hals des Menschen und
der Flasche);
• Ähnlichkeit der Farbe (Scharlach bezeichnete früher eine Stoffsorte von grellroter Farbe und jetzt ist
sie eine Benennung einer Kinderkrankheit mit rotem Hautausschlag);
• Ähnlichkeit eines inneren Merkmales (Esel „Tier“, “halsstarriger Mensch“; Fuchs „Raubtier“,
„Schlaukopf“; vgl. Angshase);
• Ähnlichkeit der charakterisierenden Funktion (Feder eines Vogels - zum Schreiben);
• Übergang vom Konkreten zum Abstrakten (Grund „Boden“ – „Ursache“; schwer „Gewicht habend“
– „kompliziert“);
• Personifizierung als Übertragung der Eigenschaften eines Lebewesens auf Gegenstände oder
Erscheinungen (die Uhr geht; der Film läuft; der Sturm brüllt; die Sonne lächelt; der Tag kommt; die Welt
schläft).
In der deutschen Sprache herrscht die Tendenz zur Vergegenständlichung der Personen (z. B. er ist ja
ein Ding/ ein Exemplar/ eine tolle Nummer/ eine Sorte; die Creme der Gesellschaft);
• Übergang der Eigennamen in Gattungsnamen (Otello - eifersüchtiger Mensch; Kasanova -
“Schürzenjäger“; Xanthippe (Frau von Sokrates) - zänkische Frau);
• Synästhesie als Übergang von einem Sinnesbereich auf den anderen (schreiende, helle, weiche
Farben; bitteres Gefühl; weiche Worte; süße Aufmerksamkeit als „Schokoladensorte“) usw.
Nach der Motivation unterscheidet man lebendige, verblasste und tote Metaphern:
• eine lebendige Metapher ist eine Übertragung, die im Bewusstsein der Sprecher deutlich die
Assoziation hervorruft, wobei die Ausgangsbedeutung erhalten bleibt (Esel; Schwein; süß);
• eine verblasste Metapher ist eine noch logisch-kulturell rekonstruierbare Übertragung, bei der aber
der innere Zusammenhang zwischen der übertragenen und der direkten Bedeutung nicht mehr so klar
erscheint (Wetterhahn).
So ist z. B. Wetterhahn ein Gegenstand, der die Windrichtungen zeigt. Diesen Gegenstand fertigte man
früher in der Form eines Hahnes an. Jetzt hat Wetterhahn schon eine andere Form. Die alte Bedeutung kann
verloren gehen;
• tote Metaphern sind verblasste Übertragungen, deren Urbedeutung nur durch eine spezielle
etymologische Untersuchung zu rekonstruieren ist (Hahn ist mit dem lat. cano verwandt und bedeutete
ursprünglich „der Singende“).
Unter Metonymie (aus griech. „Umbenennung“) versteht man die Übertragung der Namenbezeichnung
von einem Gegenstand auf einen anderen aufgrund eines räumlichen, zeitlichen, stofflichen oder kausalen
Verhältnisses zwischen ihnen.
Nach der Anwendung dieser Übertragung unterscheidet man: die poetische und lexikalische
Metonymien.
Poetische Metonymie erscheint in den literarischen Texten, wobei einige ihrer Autoren bekannt sind
(schwarze Röcke, seidne Strümpfe: ,Menschen' nach H. Heine). Die lexikalische Metonymie ist im Alltag
gebräuchlich.
Nach ihrem Charakter unterscheidet man nach der ergänzten Klassifikation von Levickij (1970)
folgende Abarten der Namensübertragungen:
• aufgrund der Beziehung zwischen dem Ganzen und seinem Teil, die auch unter der Bezeichnung
Synekdoche bekannt ist.
Diese Übertragung kann zweifach erfolgen:
1) der Teil für das Ganze: mein Fuß wird dein Haus niemals betreten; er ist ein kluger Kopf.
Vielen Idiomen liegt diese Erscheinung zugrunde: ich bin ganz Auge / Ohr; jemand an der Nase
herumführen etc.;
2) das Ganze für den Teil: die ganze Welt spricht davon;
• vom Raum auf die sich dort befindenden Personen (Die ganze Stadt spricht davon; das ganze
Auditorium hört dem Lektor aufmerksam zu);
• vom Behälter auf seinen Inhalt (ich trinke eine Flasche statt Bier; ich esse noch einen Teller statt
Suppe) und umgekehrt Inhalt statt Gefäß (Der Wein steht im Keller; der Wodka ist schon auf dem Tisch);
• von der Handlung auf ihr Resultat (Arbeit, Übersetzung „als Prozess“ und „Resultat“);
• von dem Stoff auf den Gegenstand, der daraus hergestellt wird (die Brille - aus Berüll);
• von einer Maßnahme auf die ganze Veranstaltung (er geht heute Abend zum Cocktail
„Mischgetränk“ statt „Cocktail-Party“). Dasselbe betrifft auch: zur Pizza; Barbecu. Diese Übertragung ist eine
Folge der Ellipse;
• von einer Stoffbezeichnung auf die Bezeichnung der Produkte aus diesem Stoff (sie trägt Seide,
Samt, Baumwolle gern). Dazu gehört auch die Namensübertragung von einer Tierbezeichnung auf
Pelzbezeichnungen (sie trägt einen Blaufuchs, Marder, Zobel, Hermlin);
• von einem Kleidungsstück auf einen Körperteil (Sohle bezeichnete zuerst den unteren Teil des
Fußes) und umgekehrt (Kragen bedeutete früher „Hals“, vgl. er riskierte Kopf und Kragen);
• von der Ortsbenennung auf die hiesigen Einwohner (Czernowitz ist interessiert daran);
• von der Ortsbenennung auf die sich befindliche Institution (Regierung) (Washington meint dazu...;
Bonn protestiert in Bagdad); Institution statt Ort (er ist in den Kreml zurückgekehrt);
• vom Namen des Schöpfers auf sein Werk (Ohm, Newton und Pascal als Maßeinheiten; Diesel als Typ
der Motoren; vgl. Kalaschnikow; Ford) etc.;
• vom Autor auf sein Schriftwerk (er liest ja gerne Goethe, Schiller);
Nach der Motivation unterscheidet man lebendige, verblasste und tote Metonymien:
- eine lebendige Metonymie ist eine Übertragung, die im Bewusstsein der Sprecher die Assoziation
deutlich hervorruft (Glas als „Stoffart“ und „Behälter“);
- eine verblasste Metonymie ist eine noch rekonstruierbare Übertragung, bei der aber der innere
Zusammenhang zwischen der übertragenen und der direkten Bedeutung nicht mehr so klar ist (Kaffee als
„Getränk“ und „Kaffeekörner“);
- tote Metonymien sind verblasste Übertragungen, deren Urbedeutung nur durch eine spezielle
kulturologische oder etymologische Untersuchung zu rekonstruieren ist (Röntgen als Erfinder und „Typ der
Bestrahlung“; Person als griech. „Maske“; Brille aus "Beryllum", das zur Herstellung der ersten Brillen
diente).
Hyperbel (griech. hyperpolikos „übertrieben“) ist eine übertriebene Darstellung meistens
metaphorischer Art von verschiedenen Merkmalen und Eigenschaften der Gegenstände: es regnet ja in
Strömen; er ist todesmüde; er platzt vor Wut; ich habe dich eine Ewigkeit nicht gesehen; ohne Ende;
tausendmal usw.
Litotes (griech. litotes „Einfachheit“) ist in der Stilistik eine Redefigur, die durch doppelte Verneinung
oder durch Verneinung des Gegenteils eine vorsichtige Behauptung ausdrückt und dadurch eine (oft
ironisierende) Hervorhebung des Gesagten bewirkt,
z.B. er ist nicht der schlechteste Lehrer, d.h. ein guter Lehrer oder nicht ohne Talent, d.h. er hat Talent
(DUDEN Twb).
In der Lexikologie erscheint manchmal dieser Terminus (im Unterschied zur Hyperbel) als Bezeichnung
einer übertriebenen Abschwächung der metaphorisch-metonymischer Aussage: ich lade sie und ein paar
Menschen zu einem Löffel Suppe. Das ist ein Katzensprung von hier. Sie erblassen (вмирати) auch beim
langen Gebrauch: einen Augenblick, bitte.
Euphemismus (griech. euphemia „guter Ruf“) ist eine verhüllende oder beschönigende Bezeichnung
der Gegenstände oder Erscheinungen durch metaphorische Umschreibungen (statt gewöhnlicher
Benennungswörter).
Als Anlässe dazu sind:
1) Furcht vor natürlichen und übernatürlichen Wesen (der Böse, Schwarze, Höllenfürst, Versucher,
Widersacher, Fürst dieser Welt, Antichrist, Erbfeind, der Gehörnte, Gottseibeiuns für den Teufel; der Braune
für den Bären);
2) Zartgefühl vor unangenehmen Situationen (sterben: entschlafen, verscheiden, die Augen für ewig
schließen; ein Verhältnis haben: Liebesbeziehung.
20. Дихотомія значень слова. (Dichotomie der Wortbedeutungen.)
Die Wortbedeutung —1) Inhalt des Wortes, dass in eine lautliche Gestalt eingeschlossen ist,
bezeichnet einen Gegenstand oder eine Erscheinung der objektiven Realitat 2) ein gesellschaftlich
determiniertes, interindividuelles Abbild der Merkmalstruktur einer Erscheinung der objektiven Realitat.
Die Vielfalt von Wortbedeutungen lässt sich in folgenden Dichatomien zusammenfassen:
1) primäre (etymologische) und sekundäre (abgeleitete) Bedeutungen;
2) Haupt- und Nebenbedeutungen;
3) konkrete und abstrakte Bedeutungen;
4) allgemeine und terminologische Bedeutungen;
5) gerade und übertragene Bedeutungen;
6) bildhafte und nichtbildhafte Bedeutungen;
7) motivierte und unmotivierte Bedeutungen;
8) archaische und neologische Bedeutungen;
9) stilistisch neutrale und stilistisch gefärbte Bedeutungen;
10) sprachbezogene und redebezogene Bedeutungen.
21.Фразеологія. Критерії визначення фразеологічної одиниці. (Phraseologie. Kriterien der
Abgrenzung der Phraseologismen.)
Die Phraseologie (zu griech. „Redeausdrucksweise+ Lehre“) ist eine ziemlich neue linguistische
Disziplin, die sich seit 50er Jahren des 20. Jh. mit festen (stehenden) Wortkomplexen einer Sprache befasst.
Der Phraseologismus ist also eine strukturell-semantische Spracheinheit, die sich sowohl von der
syntaktischen Verbindung, als auch vom Lexem durch die Stabilität der umgedeuteten Semantik, der Struktur
und des Gebrauchs unterscheidet.
Wenn man davon ausgeht, dass es sich bei den Phraseologismen um Wortverbindungen handelt, die sich
von den freien Wortverbindungen unterscheiden, so muss man Kriterien für diese Unterscheidung nennen.
Wolfgang Fleischer legt zur Abgrenzung folgende Kriterien fest:
✔ Idiomatizität,
✔ Stabilität,
✔ Lexikalisierung
✔ Reproduzierbarkeit.
Idiomatizität
Eine Wortverbindung wird dann als idiomatisch angesehen, wenn die Summe der Bedeutungen der
einzelnen Komponenten nicht der Bedeutung der Wortverbindung entspricht.
● ein alter Hase - ein erfahrener Fachmann
● aus der Haut fahren - wütend sein.
Neben diesen vollidiomatischen Wendungen gibt es unterschiedliche Grade der Idiomatizität. So
können einzelne Wortverbindungen durchaus als freie Wortverbindungen möglich sein und existieren
neben der festen Wortverbindung:
● jemandem den Kopf waschen - jemanden tadeln
● die Weichen stellen - wichtige Entscheidungen treffen.
Oft wird die idiomatische Bedeutung durch ein Bild (Metapher) vermittelt. Das Bild, das mit der
Wendung vermittelt wird, hat keine Beziehung zur Bedeutung der Wortverbindung:
● ins Fettnäpfchen treten - bei jemandem Verärgerung hervorrufen
● das Heft in der Hand haben - die Macht haben
Es gibt Phraseologismen, die semantisch nicht aufgliedern sind, d.h., dass beide Komponenten
phraseologisch gebunden sind, so spricht man von synthetischer Bedeutung bzw. vollidiomatischen
Wendungen. Z.B:
● Kohldampf schieben - Hunger haben
● jemandem einen Bären aufbinden - jemandem etwas Unwahres sagen
Im Gegensatz dazu stehen Phraseologismen, die semantisch aufgliederbar sind, d.h., dass nur ein
Teil phraseologisch gebunden ist. Sie werden als teilidiomatische Wendungen (analytische Bedeutung)
bezeichnet. Dazu gehören Phraseologismen, wie:
● diebische Elster - diebische Frau
● eine Schraube ohne Ende - eine Angelegenheit ohne Ende
Stabilität
In engem Zusammenhang mit der Idiomatizität steht auch die Stabilität von Phraseologismen. Während
in einer freien syntaktischen Fügung die einzelnen Komponenten durchaus mit Hilfe von Synonymen
ersetzbar sind, ist eine Austauschbarkeit bei Phraseologismen meist nicht möglich. So kann man auch
nicht den Stuhl vor die Tür stellen - «jemanden rauswerfen» durch den Sessel vor die Tür stellen ersetzen.
Phraseologisch gebundene Wörter können z.B. auch mit unikalen Komponenten existieren. Das
sind Wörter, die außerhalb der Wendung nicht mehr vorkommen (die sogenannten Phrasen, Klischees).
● Fersengeld geben - fliehen
● auf dem Holzweg sein - sich irren
Dazu gehören auch Adjektive, wie:
fehl am Platze - unpassend sein
lautbar werden - bekannt werden
vorstellig werden - sich mit einem Anliegen an jemanden wenden
es mit etwas bewenden lassen - es genug sein lassen
die Ohren steif halten - den Mut nicht verlieren/gesund bleiben
es nicht wahrhaben wollen - es nicht einsehen/zugeben wollen.
Stabilität zeigt sich weiterhin durch syntaktische Anomalien – Abweichungen, wie durch den
unflektierten Gebrauch des attributiven Adjektivs:
● frei Haus liefern - Transport bis zum Haus ohne zusätzliche Kosten
● auf gut Glück - ohne Garantie eines günstigen Ausgangs
oder auch durch Voranstellung des attributiven Genitivs als Beispiele neben anderen
Erscheinungen:
● auf des Messers Schneide stehen - kurz vor der Entscheidung
o mit ungewissem Ausgang
● auf Schusters Rappen - zu Fuss
Die phraseologische Stabilität hat noch ein Aspekt – die Stabilität nichtidiomatischer
Konstruktionen. Es handelt sich darum dass einige Wortverbindungen keine Idiomatizität aufweisen und
ihre Benennung an die Kombination der Elemente gebunden ist, wobei ein Glied das andere
determiniert.
Sie werden als Phrase, Klischee, Schablone, Stereotyp bezeichnet. Sie fungieren vielfach als
Benennungseinheiten, als "Formeln". Dazu zählen auch:
■ unvertauschbare Wortverbindungen: - in Hülle und Fülle, Freud und Leid,
■ Klischees in Massenmedien: - nach Augenzeugenberichten,
- nach bisher unbestätigten Meldungen,
- wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet.
Lexikalisierung und Reproduzierbarkeit
Idiomatizität und Stabilität parallelisieren den Phraseologismus dem Wort, führen zu seiner
Lexikalisierung, d.h. Speicherung im Lexikon. Die syntaktische Konstruktion (Phraseologismen) wird also
als fertige sprachliche Einheiten reproduziert. Deshalb werden sie auch als Wortgruppenlexeme,
Paralexeme oder Phraseolexeme, phraseologische Einheiten bezeichnet.
Reproduzierbarkeit bedeutet, dass Phraseologismen als Wortgruppeneinheiten im Prozess der
Äußerung nicht immer neu gebildet werden. Das hängt eng mit den vorher beschriebenen Kriterien der
Idiomatizität und Stabilität zusammen.
22. Ідеографічні та стилістичні синоніми. (Ideografische und stilistische Synonyme.)
Die Synonymie (griechisch συνωνυμία, synonymía von συνώνυμος, synónymos wörtlich
„gleichnamig“, bedeutet „gleichbedeutend“) ist die Gleichheit oder zumindest Ähnlichkeit der Bedeutung
verschiedener sprachlicher Ausdrücke (sprachlicher Zeichen, lexikalischer Zeichen; insbesondere Wörter).
Zwei Wörter sind Synonyme, wenn sie die gleiche (ähnliche) Bedeutung haben.
Man unterscheidet ideographische und stilistische Synonyme.
Ideographische Synonyme sind Wörter und Wortverbindungen, die eine und dieselbe nominative
Bedeutung besitzen, aber sich voneinander durch verschiedene Nebenbedeutungen und durch die
Besonderheiten des Gebrauchs unterscheiden.
Die synonymische Reihe Ufer, Strand, Küste, Kai bezeichnet im allgemeinen den Erdrand eines
Gewässers, aber jedes dieser Wörter hat seine besondere Bedeutungsschattierung, nämlich Ufer wird
hinsichtlich eines Flusses, Baches gebraucht, Küste, Strand — hinsichtlich des Meeres, Kai bezeichnet eine
mit Stein oder Holz befestigte Uferstraße.
Stilistische Synonyme unterscheiden sich von anderen durch ihre besondere stilistische Beschaffenheit,
also entweder durch die besondere stilistische Färbung oder durch den Gebrauch in verschiedenen
funktionellen Stilen, was mit der Färbung verbunden ist. Das konkrete Sprachmaterial zeigt, dass stilistische
Synonyme in der Regel ein und denselben Begriff bezeichnen, d. h. ein und dieselbe dingliche Bedeutung
haben: Gesicht—Antlitz, Wellen — Wogen, Pferd —Roß. Die ersten Glieder dieser Synonymenreihen sind
stilistisch neutral, die zweiten aber verschieden stilistisch gefärbt.
23. Територіальні дублети. Контекстуальні синоніми. (Territoriale Dubletten. Kontextuelle
Synonyme.)
Wenn sich Lexikologie in der Regel mit der Synonymie nur im Sprachsystem befasst, so muss die
Stilistik sowohl die gemeinsprachlichen wie auch kontextualen Synonyme im Auge haben, da beide zum
angemessenen Ausdruck der Inhalt/Form/Wirkung-Beziehung einer Aussage wesentlich beitragen.
Gemeinsprachliche Synonyme sind bekanntlich Wörter, die unter dem paradigmatischen Aspekt
gleiche oder geringfügig schattierte logisch-gegenständliche Bedeutung haben sowie durch mehr oder minder
variierte stilistische Bedeutung gekennzeichnet sind. Völlig oder fast sinngleich können unter dem
paradigmatischen Aspekt nationale und territoriale Synonyme (Dubletten) einerseits sowie fremdsprachige
und deutsche Synonyme (Dubletten) andererseits sein. Die gleichbedeutenden Lexeme Brötchen – Semmel;
Telefon – Fernsprechersind beide normalsprachlich, aber unterschiedlich territorial gebunden.
Kontextuale Synonyme sind keine lexikologische, sondern eine stilistische Erscheinung. Unter dem
paradigmatischen Aspekt existieren sie überhaupt nicht. Kontextuale Synonyme sind Wörter von
verschiedener logisch-gegenständlicher Bedeutung, die isoliert betrachtet, nicht einmal thematisch verbunden
sein müssen; sie beziehen sich aber im konkreten Satz- und Großzusammenhang auf ein und denselben
Gegenstand der Rede und sind gegenseitig austauschbar. Wörter wie Rose und Blume sind, absolut
genommen, nicht synonym, da sie im Verhältnis der Unter- und Oberordnung (thematische Verwandschaft)
zueinanderstehen. Im Kontext aber sind sie gegenseitig ersetzbar und werden zu kontextualen Synonymen: Er
überreichte ihr eine herrliche Rose. Die Blume duftete so stark, dass … Besonders häufig sind bildhafte
kontextuale Synonyme auf metaphorischer oder metonymischer Grundlage. So gebraucht der deutsche
Lyriker Georg Maurer drei verschiedene Ausdrücke für ein und denselben Gegenstand: der Schreitbagger,
der Riesenbagger und der Gigant. Als Synonyme der Verwendung eignen sich Periphrasen aller Art. Die Ilse,
den munteren Bergbach, bezeichnet Heine in der «Harzreise» mit etlichen Ausdrücken, die den Eigennamen
«synonymisch» ersetzen. Bald ist sie das liebliche Kind, bald das lustige Mädchen, bald die Prinzessin Ilse.
All diese periphrastischen Synonyme ergeben im Kontext ein reizvoll farbiges und poetisches Bild echt
Heinischer Naturpersonifizierung. Reiche Verwendung finden auch die kontextualen Synonyme in der
Publizistik. Hier üben sie die gleichen stilistischen Funktionen aus, wie in der Poesie und in der künstlerischen
Prosa. Einerseits, dienen sie als Mittel zur Variation des Ausdrucks, andererseits, verhelfen sie dazu, ein und
denselben Gegenstand, ein und dieselbe Erscheinung von verschiedenen Seiten her zu beleuchten und dadurch
mannigfache Assoziationen hervorzurufen, z.B.: die Dollarimperialisten – die amerikanischen Drahtzieher –
die Ritter des kalten Krieges – “die Fernlenker aus dem Westen“ – „einer in einem sehr farbigen Hemd“ [St.
Heym].
24. Класифікації фразеологічних одиниць.
Phraseologische Einheiten sind Wortverbindungen, die keinen abgeschlossenen Satz bilden und durch
die semantische Transformation (Metaphorisierung) aller Komponenten entstanden sind (z. B. keinen Finger
um jmdn. krumm machen = nichts tun; die Hand auf der Tasche halten = sehr geizig sein; frisch von der
Leber weg reden = ohne Umschweife frei reden).
Üblicherweise teilt man die Einheiten in die Idiome, Wortpaare und komparative Phraseologismen.
Man könnte aber u. E. diese Klassifikation durch die Klassifikation von Harald Burger (1998, 40-55)
ergänzen und noch Modellbildungen, Kinegramme, Klischees, phraseologische Termini,
Autorenphraseologismen hinzufügen.
In diesem Fall bilden sich drei Untergruppen um die Idiome, Wortpaare, komparative Phraseologismen
heraus.
Das Idiom ist eine in ihrem Gebrauch erstarrte, bildhafte, umgedeutete Äußerung, die nicht Wort für
Wort übersetzbar ist: leeres Stroh dreschen = etwas Nutzloses tun; Grillen (Motten) im Kopf haben =
sonderbare Gedanken haben.
Die Kinegramme sind Wortfügungen, die „konventionalisiertes nonverbales Verhalten sprachlich
umgedeutet fassen und kodieren" (Burger 1998), wodurch sie als umdeutet erscheinen: ein Auge zudrücken =
etwas Nachsicht üben; sich die Beine in den Leib stehen = lange warten müssen.
Die phraseologierten Kollokationen sind reguläre Wortverbindungen mit teilweise „semantisch
leeren" Komponenten: zur Entscheidung kommen/ bringen/ stellen/ stehen; jmdm. Hilfe leisten; Antwort
geben; die Initiative ergreifen; den Tisch decken. Eine neue Komponente aber verändert zum Teil den Inhalt
der Wendung (in der Sonne sitzen/liegen/ braten).
Sie sind mit halbfachsprachlichen Termini eng verbunden.
Phraseologische Termini sind wie jeder Wort-Terminus genauso in ihrer Bedeutung innerhalb des
fachlichen Subsystems der Sprache strikt festgelegt (normiert). Solche Termini erscheinen z. B.:
- in der juristischen Sprache (rechtliches Gehör, einstweilige Verfügung);
- in der Wirtschaftssprache (eine Dividende ausschütten; in Konkurs gehen);
- in der Mathematik (spitzer Winkel; gleichwinkliges Dreieck; die Wurzel ziehen);
- in der Sprache der Sportler (jmdm. Matt setzen, ein Tor schießen).
Klischees sind stereotype metaphorische Wortverbindungen, die schlagartig eine konkrete politische
oder wirtschaftliche Situation charakterisieren können (einen Schritt in die richtige / falsche Richtung
machen/ sehen; jmdn. auf den richtigen Weg führen).
Autorenphraseologismen sind okkasionelle feste Wendungen innerhalb eines Textes, die ihren Sinn
nur da vollständig erschließen können (vgl. Burger 1998, 45f.). So erscheint bei Th. Mann in „Buddenbrooks"
(3. Teil, 8. Kap.) der Ausdruck auf den Steinen sitzen als «sich vereinsamt langweilen» - Morten saß auf den
Steinen und wartete auf Tony.
Das Wortpaar (Zwillinsformel) sind binäre Wortfügungen, die aus 87 zwei Wörtern der gleichen
Wortart bestehen, durch eine Präposition oder Konjunktion verknüpft sind und einen einheitlichen Begriff
ausdrücken: kurz und gut; klipp und klar; mit Kind und Kegel.
Komparative Phraseologismen (oder phraseologische Vergleiche) sind feste Wortverbindungen, die
sich auf den stehenden Vergleich gründen, der umgedeutet wird (wie auf Kohlen sitzen = in einer
unangenehmen Lage sein; eitel wie ein Pfau; geschwätzig wie eine Elster; hungrig wie ein Wolf; frech wie
Oskar; dumm wie Ochse).
25. Німецькі параформи. Розряди параформ.
Das Wortpaar (Zwillinsformel) sind binäre Wortfügungen, die aus zwei Wörtern der gleichen
Wortart bestehen, durch eine Präposition oder Konjunktion verknüpft sind und einen einheitlichen Begriff
ausdrücken: kurz und gut; klipp und klar; mit Kind und Kegel.
Die Wortpaare bilden eine semantische Einheit, für die semantische Ähnlichkeit der Komponenten
(Feuer und Flamme; weit und breit = überall) und Bedeutungsergänzung (weder Fisch noch Fleisch) typisch
sind.
Die Wortpaare sind rhythmisch organisiert - sie werden durch den Endreim (schalten und walten),
Stabreim (Land und Leute; bei Nacht und Nebel oder Halbreim (mit Sack und Pack) charakterisiert.
Ihren Konstituenten nach sind:
- substantivisch (Feuer und Flamme),
- adjektivisch-adverbial (klipp und klar; fix und fertig) oder
- verbal (schalten und walten); Ihrer Bedeutung nach können sie
- nicht-idiomatisch (dick und fett),
- teilidiomatisch (klipp und klar) oder
- idiomatisch (gang und gäbeß) sein.
Idiomatisierte Wortpaare werden oft zum Teil größerer Idiome (mit jmdm. durch dick und dünn
gehen = Jemandem ein treuer Kamerad sein).

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