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Sie sind Arzt auf einer Palliativstation und übernehmen aus der Notafuanhme eine 58-jährige

Patientin mit weit fortgeschritten peritoneal metastasiertem Ovarialkarzinom. Die Patientin hat einen
Port, der aktuell nicht angestochen ist.

In den vergangenen Wochen waren progrediente abdominelle Beschwerden aufgetreten: Übelkeit,


saures Aufstoßen, Erbrechen, Meteorismus und Distension, Schweregefühl, kolikartige
Unterbauchschmerzen und zunehmender Stuhlverhalt. Mittels massiver Abführmaßnahmen konnte
bis vor 3 Tagen noch etwas Stuhlgang erziehlt werden. Nun wird eine Ileussituation im Sinne einer
Malignen intestinalen Obstruktion diagnostiziert. Eine operative Behandlungsoption besteht
aufgrund des multisegmentalen Geschehens nicht. Eine Indikation für eine weitere Chemotherapie
besteht ebenfalls nicht mehr.

Bisherige Medikation:

- Morphin retardiert 30 mg 1-1-1


- Natriumpicosulfat Tropfen 20° 1-0-0
- Pantoprazol 20 mg Tbl. 1-0-0

Bitte schreiben Sie umfassende medikamentöse und nicht-medikamentöse Anordnungen für die
weitere palliativmedizinische Behandlung dieser Patientin auf den UMG-Anordnungsbogen.

ABSETZEN: bisherige Medikation

ANSETZEN:

- Fentanyl-Pflaster TTS transdermal 25 µg/h


- Metamizol 1000 mg 1-1-1-1 (max. 4g/d) i.v.
- Bedarfsmedikation Morphin 2,5 mg i.v.
- Wenn die Bedarfsmedikation öfter als 4 Mal benutzt wird, bitte Bescheid geben, da dann die
Basismedikation erhöht wird
- Antisekretorika: Butyllscopolamin 40 mg/24h i.v.
- Pantoprazol 40 mg i.v.
- Antiemese: Haloperidol 5 mg/d & Dexamethason 8mg i.v. 5-10 d zur Ödemabschwellung des
Tumors sowie Ondansetron 4mg s.l. bei Bedarf

ALLGEMEINMASSNAHMEN:

- Nahrungskarenz
- Mundhygiene
- Nasogastrale Ablaufsonde bei rezidivierendem Erbrechen
- Flüssigkeitssubstitution i.v. über Port
- Mundpflege + Lutschen von Eiswürfeln gegen den Durst
- Gespräch über parenterale Ernährung & Anlage einer PEG-Sonde
- Psychoonkologische Gespräche
- Rektal abführende Maßnahmen (hoher Einlauf)

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