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Verbindung zwischen Demut und Lasten tragen können

Matthäusevangelium Kapitel 11
In jener Zeit sprach Jesus:
28
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt.
Ich werde euch Ruhe verschaffen.
29
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir;
denn ich bin gütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
30
Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Wenn wir ein wenig vorher lesen, sieht alles noch ganz anders aus. Die Last
scheint zu schwer geworden zu sein, selbst für Jesus.

20 Dann begann er den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte,
Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: 
21 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die
Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack
und Asche Buße getan.
22 Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so
schlimm ergehen wie euch. 
23 Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben?
Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wenn in Sodom die Wunder
geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. 
24 Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts
nicht so schlimm ergehen wie dir.

Jesus ist an seine Grenzen gestossen. All seine Liebe, all seine Wundertaten
scheinen an den Menschen abzuprallen. Selbst dort, wo er am meisten gewirkt
und geliebt hat, scheint nach einem kurzen, wow das war ja super, sehr schnell
der Alltag eingekehrt zu sein. Toll das ganze, was dieser Jesus tut, aber jetzt
muessen wor wieder an die Arbeit.
Jesus, der die Menschen ohne Grenzen liebt, der mit Machttaten aufgezeigt hat,
was sein Vater tun kann, er steht vor einem phantastischen Misserfolg.
Und das allerschlimmste: Mehr als sie lieben kann er nicht mehr tun.
Und so bleibt ihm nur noch ein letztes, schon leicht verzweifelnd klingendes,
Ermahnen.
Sodom wird es nicht so schlimm ergehen wie dir.
Die Last ist schwer geworden. Die Hoffnung dass Er das Reich Gottes den
Menschen wirklich nahebringen kann hat sich irgendwie zerschlagen.
... und so interessant es scheint, gleich danach, sagt diesser gleiche Jesus, dass er
alles tragen kann, dass seine Last leicht ist ... was ist passiert?
25 In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der
Erde,
weil du all das den Weisen und Klugen verborgen,
den Unmündigen aber offenbart hast. 
26 Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
27 Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden;
niemand kennt den Sohn, nur der Vater,
und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn
offenbaren will.

Auf einmal (bei Lukas steht inspiriert vom Heiligen Geist) ändert sich der
Blickwinkel Jesu. Und statt mutloser Enttäuschung ist Platz für kraftvollen
Lobpreis.
Was ist passiert ... genau wissen wir es nicht, aber unser Text lässt uns ahnen,
dass Gott Jesus eine neue "inspirierte" Sicht geschenkt hat.

Eine Sicht, wie nur der Vater sie schenken kann. Und auf einmal wird aus dem
ermuedeten und am Ende seiner Weisheit angekommenen Welterlöser, ein
erfreuter und freudestrahlender Gesandter des Vaters. Er muss die Welt nicht
mehr allein erloesen und am Stursinn der Menschen verzweifeln. Er darf auf die
Unmuendigen schauen und staunen, was der Vater vollbringt.

Und auf einmal, als er sich wieder vom Vater getragen weiss, als er von neuem
entdeckt, dass wie froh und freimachend seine Mission ist, auf einmal merkt er,
dass er alles tragen kann. Dass er uns hineinführen kann in das Geheimnis seiner
Mission.
28
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt.
Ich werde euch Ruhe verschaffen.
29
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir;
denn ich bin gütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
30
Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Der demütige, der selbst von Gott getragene, er kann auch uns tragen. Und er
kann uns teilhaben lassen an seiner Last, die nicht schwer ist.

Seine Mission war vorher und nachher die gleiche ... und doch hat sich im
Blickwinkel Gottes alles gewandelt.

Das Schwere zurückgeben, den Blick Gottes auf uns und der Welt ruhen lassen,
sich Zeit nehmen am Herzen Jesu zu verweilen, und dann unsere Mission neu
aufnehmen ... jene leichte Last, die Gott uns anvertraut hat.

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