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Nina Uran Ich bin Mari-Bilderbuchanalyse 11.12.

2022

Bilderbuchanalyse-Ich bin Mari


Bibliografische Angaben:

Titel: Ich bin Mari


Autor: Shari & Andre Dietz
Illustrator: Saskia Gaymann
Verlag: arsEditionGmbH
Erscheinungsjahr: 28.07.2022

Äußere Erscheinungsform:

Format/Art des Einbandes, der Heftung:


Hardcover, A4

Bilduntersuchung:

Illustriert wurde das Buch von Saskia Gaymann,


deren Bilder die Texte passend begleiten. Die
verschiedenen Figuren wirken sympathisch, Maris
Behinderung lässt sich zwar an ihrem Schielen erkennen, gleichzeitig fällt jedoch vor allem ihre
lebenslustige Art auf. Auch das schwierige Thema Epilepsie wurde durch eine Art Traumszene so
kindgerecht umgesetzt, dass bei den jungen Lesern keine Ängste aufkommen, aber gleichzeitig eine
Vorstellung entsteht, was ein epileptischer Anfall ist und wie er von den Betroffenen empfunden
wird.
Ich finde das Text-Bild Verhältnis auch Kindgerecht, weil die Bilder sehr groß gestaltet sind im
Vergleich zum Text. Die Bilder unterstützen auch das Leseverständnis bei den Kindern. Die Farben
sind eher sanft, hell und matt. Die Bilder haben auch einen gezeichneten Charakter. Ich empfinde die
Illustrationen als sehr liebevoll.
„Die farbliche Gestaltung eines Buches wirkt sich bemerkbar auf die Beziehung zwischen Kind und
Bild aus. Hell und kräftig gestaltete Illustrationen ziehen Kinder an, wogegen sie dunkle und düstere
Farben als bedrohlich und furchteinflößend erleben. Eine harmonische Farbgestaltung veranlasst das
Kind zu der Einteilung in die Kategorien „Schön“ und „Nicht-Schön“.“ Ich finde diese Beschreibung
aus dem Lehrbuch sehr passend auch für dieses Buch, da es wie gesagt sehr hell und freundlich
gestaltet ist.

Inhalt:

Bei Mari zuhause ist immer etwas los! Ihre Familie ist mit vier Kindern nicht nur etwas größer als eine
deutsche Durchschnittsfamilie, auch zwei Hunde machen den Alltag noch spannender. Wie sie ihren
Alltag erlebt, möchte Mari nun endlich auch einmal erzählen, denn bisher hatte sie dazu keine
Gelegenheit, da sie nicht sprechen kann. Mari hat nämlich das Angelmann-Syndrom, einen seltenen
Gendefekt, durch den sich ihr Leben in vielen Punkten von anderen Kindern in ihrem Alter
unterscheidet. Zum Glück verstehen ihre Eltern sie auch ohne Worte und haben für sie ihre
Geschichte aus ihrer Sicht aufgeschrieben.
Wie das bei ihr mit dem Sprechen und Mitteilen funktioniert, erklärt Mari direkt zu Beginn. Denn
auch ohne Worte kann sie durch Laute, Gesten und nun auch manchmal mithilfe eines Tablets
„sagen“, was sie gerne möchte. Ansonsten findet Mari ihren Alltag eigentlich recht normal. Wie
andere Kinder geht sie in die Schule, tanzt gerne (und das obwohl anfangs über sie gesagt wurde,
dass sie niemals laufen lernen würde) und liebt es, im Wasser zu schwimmen. Auch das Einkaufen
macht ihr viel Spaß, zumindest solange sie nicht einfach im Einkaufswagen sitzen gelassen wird,
während ihre Geschwister tolle Dinge in den Wagen legen. Doch es gibt auch einiges in ihrem Leben,
Nina Uran Ich bin Mari-Bilderbuchanalyse 11.12.2022

was ihr nicht so gut gefällt, wozu unter anderem ein Zustand gehört, den sie „Gewitter im Kopf“
nennt, der sie sehr müde macht und bei ihr Schmerzen in Armen und Beinen verursacht. Es macht sie
auch traurig, wenn andere Kinder vor ihr weglaufen und sie Monster nennen oder wenn Fremde sie
einfach anstarren, und nichts sagen, denn wer will das schon?

Innere Darstellung:

Beim Text-Bild-Verhältnis dominieren die Bilder. Der Text ist relativ kurz und knapp gehalten aber für
Kinder leicht verständlich. Die Bilder unterstreichen den Text. Die Bilder wirken wie von Hand
gezeichnet mit sehr sanften Farben und umrissen. Die Geschichte beruht auf eine wahre
Begebenheit.

Textuntersuchung:

Es ist ein Bilderbuch mit gleichrangigem Text. Erklärung laut Lehrbuch „Sie bilden
in ihrer Verbindung eine Einheit, die zum Verstehen des Bilderbuches notwendig
ist. Ein Bilderbuch erklärt sich nicht aus dem bloßen Anschauen, sondern auch der
Text ist notwendig, um es zu verstehen. Eine gleichmäßige quantitative Aufteilung
in Wort und Bild ist dabei nicht wichtig. Erst durch das richtige Zusammenspiel
von Bild- und Textinformation kommt die Geschichte zustande.“ Ich finde das
trifft genau auf dieses Bilderbuch zu, denn ohne den Text könnte man die
Geschichte auch falsch interpretieren.
Die Sätze sind kurz und einfach formuliert. An einigen Stellen stehen unbekannte
Wörter die Mari verwendet. Diese Wörter werden aber hinten erklärt in einem
Wörterbuch.

Bewertung des Inhaltes:

Thema: Mari’s Leben mit dem Angelman-Syndrom. Wie sie damit lebt und wie sie ihr Leben damit
gestaltet. Außerdem erfährt man wie die Familie mit diesem Schicksal umgeht und welche Gefühle
sie dabeihaben.

Rollendarstellung: Mari hat in diesem Buch die Hauptrolle. Außerdem kommen noch ihre Eltern und
die 3 Geschwister vor. Die Familie hat auch 2 Hunde. Mari hat das Angelman-Syndrom und gibt einen
Einblick in Ihre Welt. Die Familie erklärt in diesem Buch wie ihr „normales“ Familienleben so aussieht.

Konfliktdarstellung: Das Buch kann vor allem Kindern helfen, wenn sie in eine solche Situation
geraten und zum Beispiel in der eigenen Familie jemand beeinträchtigt ist oder in die
Kindergartengruppe kommt. Sie erfahren viel über das Leben von Mari und wie man mit ihr umgeht.
Was sie stört und wie sie spricht. Kinder können so sensibilisiert werden in Bezug auf solche
wichtigen Themen.

Förderungsmöglichkeiten durch das Bilderbuch:

Kognitiver Bereich: Es wird die Konzentration gefördert, da ich finde das dieses Buch schon ein wenig
länger ist und auch sehr viele Bereiche umfasst. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Kinder dazu
viele Fragen stellen werden.

Emotionaler Bereich: Für Kinder ist dieses Buch die Möglichkeit etwas über Inklusion zu erfahren und
das nicht jedes Kind gleich ist. Das es Krankheiten gibt die einen einschränken können und man
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trotzdem ein schönes Leben führen kann. Die Kinder werden auf dieses Thema hin sensibilisiert und
können, dann damit leichter umgehen, wenn sie auf einen behinderten Menschen treffen. Somit
können Ängste abgebaut werden.

Lernabsicht:

Die Kinder lernen in diesem Buch vieles über Beeinträchtigung speziell in diesem Fall über das
Angelman-Syndrom. Sie erfahren wie es dem Mädchen geht und wie sie damit lebt.

Kriterien zum Lesealter:

Ich würde das Buch ab 4 Jahren empfehlen, weil es schon ein etwas anspruchsvolleres Thema ist.

Resümee und persönliche Stellungnahme:

Ich finde das Buch eignet sich gut für den Kindergarten. Es ist sehr schön und kindgerecht gestaltet
und aufgebaut. Alles wird sehr genau erklärt und es ist leichtverständlich. Die Illustrationen
unterstützen auch beim Verständnis.

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