Orff-Instrumentarium
Unter dem Begriff „Orff-Instrumentarium“ fasst man die Instrumente zusammen, die
in der musikpädagogischen Praxis mit Gruppen eingesetzt werden. Das Orff-
Instrumentarium ist eine sinnvolle und vielseitige Zusammenstellung von einfachen,
leicht spielbaren Instrumenten mit großem Aufforderungscharakter. Meist spricht
man heutzutage verkürzt nur noch von Orff-Instrumenten.
Das Instrumentarium entstand aus Carl Orffs (1895-1982) Bestreben nach einer
Belebung des Musikunterrichts durch eigenes, freies und schöpferisches musizieren.
Carl Orff hat die Instrumente gefunden, wiederentdeckt und entsprechend
zusammengestellt. Er verwendete sie für die Arbeit mit erwachsenen Studentinnen in
ihrer Ausbildung für Gymnastik, Musik und Tanz und für den Einsatz bei Kindern und
anderen musikalischen Laien. Inspiriert von Zeitgeist der „Neuen Tanzbewegung“
gründete Carl Orff 1924 zusammen mit der Tanzpädagogin Dorothee Günther die
heute schon legendäre Günther-Schule für Gymnastik, Musik und Tanz in München
(bis 1945). Dort wurde das Orff-Instrumentarium zum ersten Mal erprobt und
entsprechend zusammengestellt.
„Elementare Musik ist nie Musik allein, sie ist mit Bewegung, Tanz und Sprache
verbunden, sie ist eine Musik, die man selbst tun muss, in die man nicht als Hörer,
sondern als Mitspieler einbezogen ist“ (Carl Orff)
Schlägel-Wegweiser
Neben der richtigen Wahl der Schlägel ist die richtige Schlägelhaltung für die
Tongestaltung entscheidend. Einen runden, vollen Klang erzielt man durch
federndes, lockeres Anschlagen in der Stabmitte nach dem Motto „weg vom Stab“.
Am besten werden die Schlägel in der Stielmitte von Daumen, Zeige- und Mittelfinger
gehalten, so dass der Handrücken nach oben zeigt.
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Grüner, Micaela (2011). Orff-Instrumente und wie man sie spielt. Mainz:Schott.
Unterlagen für den Musik- und Rhythmik-Unterricht Marion Rießer, MAE
Generell gilt: je kleiner/höher das Instrument, umso härter der Schlägel, bzw. je
größer/tiefer das Instrument, umso weicher der Schlägel
Stabspiele
Glockenspiel
Metallophon
Xylophon
Klangbausteine
Fellinstrumente
Handtrommel (Rahmentrommel)
Schellentrommel (Handschellentrommel, Tambourin)
Große Trommel
Pauken (Timpani)
Kleines Schlagwerk
1.Schüttelinstrumente
2.Holz-Instrumente
Klanghölzer (Claves)
Holzblocktrommel und Holzröhrentrommel
Kastagnetten-Stielkastagnetten, Tanzkastagnetten
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3.Metall-Instrumente
Triangel
Becken und Cymbeln (Cymbal)
Fingercymbeln (Zimbeln, Tanzcinellen)
Erweiterte Orff-Instrumente
1.Effekt-Instrumente
2.Trommeln
Bongo
Conga
Djembe
Tempelblocks
Schlitztrommel
Cajon (Knistertrommel)
Sound shapes (Trommelscheiben)
3.Melodie Instrumente
Streichpsalter
Boomwhacker
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Arbeitsauftrag
1. Lesen Sie die Zusammenfassung der Orff-Instrumente und ergänzen Sie
diese mit Ihren Notizen zur Stabspielbegleitung (Grundton-Doppelklang-
Spaltklang)
2. Laternenlied „Leuchte, leuchte kleine Laterne“ von Rudolf Nykrin
1. Sprechen Sie den Text rhythmisch und erarbeiten Sie die Melodie mit Hilfe der
Gitarre im Selbststudium.
2. Singen Sie das Lied und schwingen und tanzen Sie dabei mit dem ganzen
Körper mit.
3. Dirigieren Sie mit kleiner werdenden Armbewegungen im Takt.
4. Wählen Sie Instrumente aus, die zum „Leuchten“, „Glänzen“, „Strahlen“
passen.
5. Notieren Sie eine Stabspielbegleitung für Glockenspiel und Metallophon.
Berücksichtigen Sie dabei die pentatonische Tonskala: D, F, G, A, c, d
(Klangstäbe E und H herausgeben)
Beispiel: Metallophon: Metrum mit D und A (Borduntöne) dezent halten,
Glockenspiel: Improvisation: Anfangs- und Schlusston: D
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