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Das perfekte Gedächtnis

Der schnelle Weg zum Superhirn


Gedächtnistraining leicht gemacht
von Roland R. Geisselhart und Marion Zerbst

Taschenbuch: 284 Seiten


Verlag: dtv
Erscheinungsjahr: 2001
ISBN: 3423365250
Preis: 9,00 €

Hauptaussagen
• Ein hervorragendes Gedächtnis ist für jeden erlernbar.

• Das Speichern von Inhalten geht leichter in Bildern.


„Ein gutes Gedächtnis
kann jeder haben. Das
ist nicht angeboren, • Kreativität ist eine Sache des Trainings.
sondern eine Sache
der Technik und Rou- • Selbst Abstraktes lässt sich mit ein wenig Übung in Bilder über-
tine. In diesem Buch setzen.
zeigen wir Ihnen, wie
Sie spielend leicht Ihre • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Gedächtnis zu trainie-
Gedächtnisleistungen
fast unglaublich stei-
ren. Dabei muss jeder seinen eigenen Weg herausfinden.
gern können.“
• Die rechte Gehirnhälfte ist durch unser Bildungssystem stark ver-
nachlässigt worden und es gilt sie zu fördern.

• Entspannt lernt es sich am besten.


Rezension
Roland R. Geisselhart und Marion Zerbst bieten mit dem vorliegenden
Buch „Das perfekte Gedächtnis“ ein umfassendes Arbeitsbuch zum Ge-
„Vergesslichkeit ist dächtnistraining. Dabei wird auch auf die Hintergründe von so mancher
ärgerlich, aber sie ist Lernschwäche eingegangen und die grundlegende Arbeitsweise des Ge-
kein Übel, mit dem
man leben muss. Ein
hirns erklärt. Es ist schon erstaunlich, wie unser Bildungssystem die ele-
gutes Gedächtnis ist mentaren Strukturen unseres Gehirns einfach übergeht.
nämlich nicht angebo-
ren.” Wir müssen lernen in Bildern zu speichern und unsere rechte Gehirnhälf-
te gezielt einzusetzen. Dies ist der wichtigste Aspekt beim Gedächtnis-
training. Natürlich geht nichts ohne Übung, und deswegen sind viele Bei-
spiele und anschließende Tests auch eine gute Struktur für ein Buch, das
sich zum Ziel setzt, Ihre Gedächtnisleistung um mindestens 80 Prozent
zu steigern.

ShortBook
Ein gutes Gedächtnis ist in jedem Fall von Vorteil. Wie Sie das einfach
und spielerisch erreichen, erfahren Sie in diesem Buch.

Das Gehirn
Unser Gehirn besteht aus zwei Hälften, der rechten und der linken Hirn-
hemisphäre, die ganz unterschiedlich arbeiten und verschiedene Funktio-
nen erfüllen.
„Ich will Ihnen nicht Der linken Hälfte ordnen wir den Verstand, das rationale logische Den-
zuviel versprechen, ken, die Sprache und das Bewusstsein zu. Hier wird in Worten gedacht
doch mit diesem Buch und die Verarbeitungsprozesse laufen nacheinander ab, das heißt es
bringen Sie Ihr Ge- erfolgt ein Schritt nach dem anderen. Prozesse wie Abstrahieren oder
dächtnis tatsäch-lich Analysieren sind die Domäne der linken Hemisphäre.
auf Vordermann. Und Rechts dagegen ist das Unbewusste, die Phantasie, das Gefühl, die Intui-
dies in einem Aus-
maß, das Sie selbst
tion und die Kreativität. Das Denken findet hier in Bildern statt und die
verblüffen wird.” Verarbeitung geschieht parallel, also mehrere Prozesse laufen gleichzei-
tig. Wie sagt der Volksmund so schön: „Ein Bild sagt mehr als tausend
Worte.“ Ebenso finden sich auf der rechten Seite die räumliche Wahr-
nehmung und Orientierung sowie die Koordination von Bewegungsabläu-
fen.
Der Informationsaustausch zwischen beiden Hälften erfolgt über ein Ver-
bindungsglied, das Corpus Callosum. Es ist sozusagen eine Brücke zwi-
schen unseren beiden Spezialisten.

Die Strategie
Wir haben im Laufe unserer schulischen Ausbildung den Schwerpunkt
des Denkens in die linke Hirnhälfte verlagert und die rechte Seite ver-
nachlässigt. Das gilt es nun durch Training zu korrigieren. Der Profit wird
nicht nur eine bessere Gedächtnisleistung sein, sondern auch innere
Ausgeglichenheit und ein höheres kreatives Potential.

Die Bildhaftigkeit
Der erste Schritt ist die Arbeit am bildhaften Vorstellungsvermögen. Be-
trachten Sie aufmerksam ein Bild, Ihren Schreibtisch mit all seinen Uten-
silien oder vielleicht ein Schaufenster. Schließen Sie die Augen und las-
sen Sie das Bild in allen Einzelheiten vor Ihrem inneren Auge entstehen.
Öffnen Sie nun wieder die Augen und vergleichen Sie Ihre innere Projek-
tion mit dem realen Bild. Alles was Sie übersehen haben, prägen Sie sich
nun ganz besonders ein und machen das Ganze noch mal. Diese Übung
lässt sich in nahezu allen Lebenslagen umsetzen. Nun wiederholen Sie
dies einfach regelmäßig und es werden Ihnen immer mehr Details in Er-
innerung bleiben. Es ist eine Grundübung, um Sprache in Bilder zu über-
setzen.

Die Assoziation
Die Speicherung von Neuem geschieht in unserem Gehirn nicht isoliert,
sondern es wird immer mit bereits Vorhandenem verknüpft. Diese Er-
kenntnis können wir uns ganz gezielt zu Nutze machen, indem wir das zu
Speichernde gehirngerecht aufarbeiten. Nehmen Sie an, Sie müssen
„Alle Genies, Erfinder nach der Arbeit noch zwei Dinge einkaufen, z. B. Hackfleisch und Motor-
und große Geister der
öl. Stellen Sie sich nun die beiden Dinge bildhaft vor und verknüpfen Sie
Vergangenheit waren
Menschen, die sowohl diese dann auf eine möglichst ungewöhnliche Weise. Machen Sie einfach
ihre linke als auch ihre aus dem Hack Frikadellen und braten Sie diese dann im Motoröl. Versu-
rechte Gehirnhälfte chen Sie sich den Geruch und den Geschmack vorzustellen, hören Sie,
optimal zu nutzen ver- wie das Öl in der Pfanne spritzt. Je mehr Sinne an der Vorstellung betei-
standen. Sie konnten ligt sind, desto leichter wird es abgespeichert. Sie können auch das Mittel
Rationalität und Intui- der Übertreibung benutzen und Anzahl, Größe oder Geschwindigkeit
tion, sprachliche Fä- erhöhen. Je grotesker, origineller oder lustiger, umso besser. Grundsätz-
higkeiten und Bilder- lich gilt: Die erste Assoziation ist meist die beste. Wenn Sie dann im Su-
denken, bewusstes
permarkt stehen, werden Sie sich sicher an die Mineralölfrikadellen erin-
und Unbewusstes
miteinander kombinie- nern können. Bilden Sie so Assoziationspaare und trainieren Sie, bis es
ren.” wie von selbst geht.

Assoziationsketten
Um mehr als zwei Begriffe miteinander zu verknüpfen, werden wir zum
Regisseur. Wir entwerfen mit den zu speichernden Inhalten einen kleinen
Film, eine Szene, die wieder möglichst ungewöhnlich sein sollte. Nehmen
wir mal die Begriffe Toaster, Fernsehzeitung und Baseballcap, um eine
kleine Szene zu entwerfen. Aus Ihrem Toaster springen statt leckerer
Toastscheiben Fernsehzeitungen heraus und als Sie beim Blick vor die
Tür feststellen, dass es schneit, setzen Sie sich eine Zeitung auf den
„Wenn Sie aus dem Kopf, um nicht nass zu werden. Erhöhen Sie nach und nach die Anzahl
Fenster Ihres Arbeits-
der Begriffe und üben Sie. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
zimmers schauen und
unten einen Mann auf
den Händen die Stra- Konzentration
ße entlang spazieren Lassen Sie sich beim Lernen nicht ablenken. Wählen Sie einen Ort, an
sehen, werden Sie dem Sie nicht gestört werden. Lernen Sie, Ihre abschweifenden Gedan-
das am Abend sicher- ken in den Griff zu bekommen, indem Sie sich einer kleinen Übung wid-
lich noch wissen, men. Schließen Sie die Augen, stellen Sie sich einen Wasserfall vor und
während Sie hundert hören Sie, wie das Wasser rauscht. Versuchen Sie sich ganz darauf zu
andere Dinge – die zu konzentrieren und das Bild so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Am
merken für Sie viel-
Anfang wird es Ihnen vielleicht schwer fallen, aber mit ein wenig Übung
leicht viel wichtiger
wäre – längst wieder werden Sie es sicher fünf Minuten lang halten können ohne sich ablenken
vergessen haben.” zu lassen. Gehen Sie dann einen Schritt weiter und denken Sie etwas
Positives, z. B. „Ich fühle mich gut und genieße den Tag“. Halten Sie auch
diesen Gedanken für eine Weile fest und lassen Sie die gute Stimmung in
sich aufkommen. So befreit, werden Sie sich ganz Ihrer eigentlichen Auf-
gabe widmen können.

Das Personengedächtnis
Um sich Personen besser einprägen zu können, müssen Sie Ihren Blick
für Gesichter schärfen. Achten Sie auf alle Besonderheiten Ihres Gegen-
über, wie z. B. zusammengewachsene Augenbrauen, hohe Wangenkno-
chen oder tiefe Falten. Begutachten Sie die Form der Augen, Nase und
Mund. Versuchen Sie das auffälligste Merkmal zu bestimmen. Üben Sie
dies vor dem Fernseher oder beim Durchblättern von Illustrierten. Schlie-
ßen Sie die Augen und stellen Sie sich das Gesicht ganz detailliert vor.
So wird nicht nur Ihr Personengedächtnis besser, sondern Sie erlangen
allgemein einen anderen Grad der Aufmerksamkeit.
Bei den Namen wird es schon etwas schwieriger, aber mit der Ersatz-
wortmethode ist auch dies leicht zu meistern. Ein Name wie „Dorand“
lässt sich gut mit dem Ersatzwort „Deodorant“ assoziieren, oder Herr
Klapheck hat vielleicht eine klappbare Hecke in seinem Garten installiert.
Nun müssen Sie nur noch den Namen mit dem herausragenden Merkmal
des Gesichtes verknüpfen und Sie sind auf dem besten Weg.

Zahlen
Gerade für Zahlen, die wir uns besonders schwer merken können, bietet
es sich an, entsprechende Bilder zu finden, um aus ihnen eine Geschich-
te zu entwickeln. Hier ein Vorschlag für die Zahlen 0 bis 10:
„Meist vergessen wir
Namen leichter als Zahlenbilder
Gesichter, weil unser 0. Die Null ist ein Hühnerei.
Gedächtnis sich Bilder 1. Die Eins lässt sich mit einer Kerze darstellen.
leichter einprägen 2. Die Zwei ist das Bildnis eines Schwans.
kann als abstrakte 3. Die Drei ist Neptuns Dreizack.
Lautgebilde.“
4. Die Vier ist das Vierblättrige Kleeblatt.
5. Die Fünf sind die Finger einer Hand.
6. Die Sechs ist der Rüssel eines Elefanten.
7. Die Sieben ist ein Wimpel.
8. Die Acht ist eine Eieruhr.
9. Die Neun ist eine zusammengerollte Schlange.
10. Die Zehn ist ein Golfschläger und ein Golfball.

Rufen Sie die Bilder für die Zahlen vor Ihrem geistigen Auge ab, bis sie
wie selbstverständlich miteinander verknüpft sind. Nehmen wir einmal die
Telefonnummer 201384. Ein Schwan legt ein Ei, das Sie über einer Kerze
garen und dann mit einem Dreizack aufspießen, dabei verformt es sich zu
einer Eieruhr, die Ihnen sagt, dass Ihre Kleeblattsuppe fertig ist. Achten
Sie dabei darauf, strikt die Reihenfolge einzuhalten und ordnen Sie die
Figuren in der Story von links nach rechts. So sind Sie auf der sicheren
Seite.

Die Zahlensymbole eignen sich auch hervorragend, um sich lange Listen


zu merken. Verknüpfen Sie einfach die Kerze mit Ihrem ersten Punkt, z.
B. Würstchen, zu einem brennenden Würstchen. Schwieriger wird es bei
„Es ist erwiesen, dass
wir uns am leichtesten abstrakten Begriffen wie Gemeinschaft oder Lärm, aber mit etwas Phan-
Bilder merken, dann tasie sehen Sie eine Gruppe sprechender Kerzen oder einen Schwan mit
Worte, als nächstes Ohrenschützern. Ergänzend ist hier noch zu sagen, dass sich im Anhang
Sätze, Namen und des Buches Bilder für die Zahlen 1 bis 100 finden, die sich in gleicher
Gesichter. Erst dann Weise verwenden lassen.
kommen die Zahlen –
sie stellen also schon Buchstaben und Tiere
einen ziemlich hohen Ebenso wie Zahlen kann man auch Buchstaben in Bilder verwandeln. Bei
Schwierigkeitsgrad
der hier vorgestellten Methode ersetzen wir den jeweiligen Buchstaben
dar.“
mit einem Tier:

A = Affe, B = Bär, C = Chamäleon, D = Delphin, E = Esel, F = Frosch, G =


Giraffe, H = Hund, I = Igel, J = Jaguar, K = Kakadu, L = Lamm, M =
Mammut, N = Nashorn, O = Ochse, P = Pinguin, Q = Qualle, R = Robbe,
S = Saurier, T = Tiger, U = Uhu, V = Vogel, W = Wolf, X = Echse, Y =
Hyäne und Z = Zebra.

Prägen Sie sich das Tieralphabet gut ein, bis Sie es vorwärts und rück-
wärts und durcheinender beherrschen. Es wird Ihnen gute Dienste leis-
ten, wenn Sie sich Kennzeichen, Streckenbeschreibungen oder chemi-
sche Formeln merken müssen.

Lernen von Vokabeln


Das sture Einpauken macht wenig Sinn, denn es kommt den Bedürfnis-
sen unseres Gehirns nicht entgegen. Das langweilige stumme Auswen-
diglernen, vielleicht noch in alphabetischer Reihenfolge, ist zudem müh-
sam und uneffektiv. Sprechen Sie sich die zu lernenden Vokabeln auf
eine Kassette, erst auf Deutsch und nach einer kleinen Pause in der
Fremdsprache. Ruhige Musik im Hintergrund entspannt, und es lernt sich
besser. Nehmen Sie auch einen kleinen Satz auf, um das Wort in einen
Zusammenhang zu bringen, so erfassen Sie die Grammatik auch leichter.
Sie lernen sowohl beim Aufsprechen, als auch beim Abhören und beteili-
gen dabei mehrere Sinne an dem Lernprozess. Das Band kann man bei
der Hausarbeit oder beim Autofahren hören und die Übungssequenzen
über den Tag verteilen. Wenn Sie etwa drei viertel der Vokabeln beherr-
schen, besprechen Sie das Band neu, übernehmen aber den noch nicht
bewältigten Teil. Ein guter Anfang sollten etwa 10 Vokabeln sein, von
denen Sie sieben bis acht am nächsten Tag sicher abrufen können.

Wenn das alles nichts nützt und Sie noch Schwierigkeiten haben, sich ein
Wort zu merken, können Sie auch hier die Ersatzwortmethode verwen-
den. Betrachten wir das englische Wort eagle = Adler. Es klingt phone-
tisch wie der Igel in der deutschen Sprache. Verknüpfen Sie es mit dem
Adler, indem Sie sich vielleicht vorstellen, wie der Adler den Igel frisst und
den ganzen Schnabel voller Stacheln hat. Lassen Sie Ihrer Phantasie
„Man kann für Voka- freien Lauf und nehmen Sie am besten die erste Assoziation, die Ihnen in
beln – ähnlich wie für den Sinn kommt. Selbst wenn Ihnen gar nichts einfallen will, prägt sich
Familiennamen – Er- das Wort schon durch die intensive Beschäftigung damit leichter ein.
satzwörter bilden.
Diese sollten dem Nachtrag
fremden Wort in Klang Die hier zusammengefassten Inhalte werden in dem Buch durch eine
und Aussprache ähn-
lich sein.“
Vielzahl von praktischen Übungen, Tests und Beispielen ergänzt. Das
Buch ist ein Arbeitsbuch und beginnt und endet mit einem Test Ihrer Ge-
dächtnisleistung. Da hier immer wieder die Rede von Bildhaftigkeit ist,
erwarten Sie in dem Buch auch eine Vielzahl kleiner Zeichnungen, sowie
ein Spiel mit Symbolkarten, das es leichter macht, die Erkenntnisse um-
zusetzen.

Zu den Autoren
Roland R. Geisselhart, geboren 1949, gibt im oberen und mittleren Ma-
nagement großer Unternehmen Schulungen für die Verbesserung der
Gedächtnisleistung. Er ist in Friedrichshafen ansässig und arbeitet als
Personal- und Unternehmensberater.
Er veröffentlichte bereits „So merken Sie sich Namen und Gesichter“
(1988), „Vokabeln lernen wie im Schlaf“ (1989), „Werden Sie ein Genie“
(1995).
Marion Zerbst, geboren 1956, studierte deutsche und englische Philologie
und ist heute als Redakteurin, Übersetzerin und Autorin tätig.

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