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Getriebe, ZF 6 S-800 TO

TGL

Redaktionsschluss: 02.2011

Reparaturanleitung
81.99185-1110 1. Ausgabe C16
MAN Truck & Bus AG Reparaturanleitung C16,
Dachauer Str. 667 Getriebe, ZF 6 S-800 TO
80995 MÜNCHEN TGL
oder - Deutsch -
Postfach 50 06 20 Printed in Germany
80976 MÜNCHEN
Reparaturanleitung C16
1. Ausgabe

Getriebe, ZF 6 S-800 TO
TGL

81.99185-1110

1
VORWORT / IMPRESSUM

VORWORT

Die vorliegende Reparaturanleitung soll helfen Reparaturen an Fahrzeugen und Aggregaten sachgemäß
durchzuführen und gibt den, bis zum Redaktionsschluss bekannten technischen Sachverhalt wieder.

Erforderliche Fachkenntnisse für den Umgang mit Fahrzeugen und Aggregaten wurden bei der Ausarbeitung
dieser Druckschrift vorausgesetzt.

Bildliche Darstellungen und die zugehörigen Beschreibungen sind typische Momentaufnahmen, die nicht
immer dem zu behandelnden Aggregat entsprechen, ohne deswegen falsch zu sein. In solchen Fällen die
Reparaturarbeiten sinngemäß planen und durchführen.

Reparaturarbeiten an komplexen Anbauaggregaten sind unserem Kundendienst oder dem Kundendienst der
Herstellerrma zu überlassen. Auf diese Aggregate wird im Text gesondert hingewiesen.

Die Reparaturarbeiten sind in Kapitel und Unterkapitel gegliedert. Jedes Unterkapitel beginnt mit einer Seite
Arbeitsvoraussetzungen. Die Arbeitsvoraussetzungen enthalten eine Zusammenfassung der wesentlichen
Vorgaben für den dargestellten Reparaturabschnitt. Den Arbeitsvoraussetzungen kann eine ausführliche
Arbeitsbeschreibung folgen.

Wichtige Anweisungen welche die technische Sicherheit und den Personenschutz betreffen, sind, wie
nachfolgend gezeigt, besonders hervorgehoben.
VORSICHT
Art und Quelle der Gefahr
• Bezieht sich auf Arbeits- und Betriebsverfahren, die einzuhalten sind, um eine Gefährdung von
Personen auszuschließen.
ACHTUNG
Art und Quelle der Gefahr
• Bezieht sich auf Arbeits- und Betriebsverfahren, die einzuhalten sind, um eine Beschädigung
oder Zerstörung von Material zu vermeiden.
Hinweis
Erklärende Beschreibung die für das Verständnis des durchzuführenden Arbeits- bzw.
Betriebsverfahrens nützlich ist.

Bei allen Reparaturarbeiten sind die allgemeinen Sicherheitsvorschriften zu beachten.

Technische Änderungen aus Gründen der Weiterentwicklung vorbehalten

Mit freundlichen Grüßen

MAN Nutzfahrzeuge AG

IMPRESSUM

© 2011 MAN Nutzfahrzeuge AG

Nachdruck, Vervielfältigung oder Übersetzung, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Einwilligung der
MAN Nutzfahrzeuge AG nicht gestattet. Alle Rechte nach dem Gesetz über das Urheberrecht bleiben der
MAN ausdrücklich vorbehalten. Werden Änderungen ohne schriftliche Einwilligung von MAN Nutzfahrzeuge
vorgenommen, erlischt für MAN Nutzfahrzeuge AG jegliche Garantie- bzw. Gewährleistungspicht
für Schäden und Mängel, die auf der unbefugten Änderung beruhen. Des weiteren übernimmt MAN
Nutzfahrzeuge AG auch keine Haftung für Schäden, die in Folge der einwilligungslosen Änderung verursacht
werden.

Redaktion: E. Ascher Gesellschaft für techn. Dokumentationen mbH, 02.2011

Satz: SAWDT

Druck: MAN-Werksdruckerei

2 C16 1. Ausgabe
INHALTSVERZEICHNIS

Inhalt Kapitel/Seite

Stichwortverzeichnis 5

Einleitung

Sicherheitshinweise ...................................................................................................... 7
Vorstellung des Getriebes .............................................................................................. 15
Typschild/Typbezeichnung ......................................................................................... 15
Kenndaten ............................................................................................................ 17
Getriebebeschreibung .............................................................................................. 18

Getriebe gesamt

Getriebeperipherie ...................................................................................................... 21
Kupplungsausrückhebel aus- und einbauen ................................................................... 21
Antriebswellenabdichtung aus- und einbauen ................................................................. 23
Schaltausleger aus- und einbauen ............................................................................... 27
Schaltausleger zerlegen und zusammenbauen ................................................................ 32
Abtriebsansch und Abdichtung aus- und einbauen .......................................................... 34
Anbauteile hinten aus- und einbauen ............................................................................ 38
Nebenabtrieb ............................................................................................................. 41
Nebenabtrieb aus- und einbauen ................................................................................. 41

Technische Daten

Technische Daten 43

C16 1. Ausgabe 3
STICHWORTVERZEICHNIS

Stichwort Seite

A
Abdichtung Antriebswelle ausbauen ............................................................................................................. 25
Abdichtung Antriebswelle einbauen .............................................................................................................. 25
Abtriebsansch abziehen .............................................................................................................................. 36
Abtriebsansch einbauen .............................................................................................................................. 37
Anbau Schaltausleger vorbereiten ................................................................................................................ 30
Ausrückansch ausbauen ............................................................................................................................. 25
Ausrückansch einbauen .............................................................................................................................. 26

B
Blockierstück abnehmen ............................................................................................................................... 29
Blockierstück einsetzen ................................................................................................................................. 30

E
Einbau Radialwellendichtring vorbereiten ..................................................................................................... 25
Erklärung Typschild Nebenabtrieb................................................................................................................. 16

F
Flanschabdichtung ausbauen........................................................................................................................ 36

G
Gegenhalter anbauen.................................................................................................................................... 37

K
Kupplungsausrückhebel abnehmen .............................................................................................................. 22
Kupplungsausrückhebel aufstecken.............................................................................................................. 22
Kupplungsausrückhebel oben sichern........................................................................................................... 22

R
Radialwellendichtring ausbauen.................................................................................................................... 25
Radialwellendichtring einbauen..................................................................................................................... 37

S
Schaltausleger abbauen................................................................................................................................ 29
Schaltausleger anbauen................................................................................................................................ 30
Schaltausleger ausbauen .............................................................................................................................. 29
Schaltausleger einbauen ............................................................................................................................... 30
Schalthebel anziehen .................................................................................................................................... 31
Schalthebel ausbauen ................................................................................................................................... 29
Schalthebel einbauen .................................................................................................................................... 31
Schutzkappe ausbauen ................................................................................................................................. 29
Sicherheitshinweise......................................................................................................................................... 7
Allgemein.................................................................................................................................................... 7
Sicherungsdraht ausbauen............................................................................................................................ 22

C16 1. Ausgabe 5
EINLEITUNG

EINLEITUNG

SICHERHEITSHINWEISE

Allgemein
Bei Bedienungs-, Wartungs- und Reparaturarbeiten an LKW und Omnibussen darf nur geschultes Personal
eingesetzt werden.

In den folgenden Übersichten sind wichtige Vorschriften, die zur Vermeidung von Unfällen mit Personen-,
Sach- und Umweltschäden zu beachten sind, auszugsweise zusammengefasst und nach Schwerpunkten
gegliedert. Sie sind lediglich ein kurzer Auszug aus den diversen Unfallverhütungsvorschriften.
Selbstverständlich sind auch alle sonstigen Sicherheitsvorschriften zu beachten und entsprechende
Maßnahmen zu ergreifen.

Zusätzliche Hinweise auf Gefahren stehen in den Anleitungen an den möglichen Gefahrenstellen.

Geschieht trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch ein Unfall, insbesondere durch Kontakt mit ätzender
Säure, Eindringen von Kraftstoff in die Haut, Verbrühen durch heißes Öl, Gefrierschutzmittelspritzer in die
Augen, Quetschen von Gliedern usw. sofort einen Arzt aufsuchen.

1. Vorschriften zur Vermeidung von Unfällen mit Personenschäden

Prüf-, Einstell- und Reparaturarbeiten


– Aggregate beim Ausbauen absichern.
– Bei Arbeiten an der Luftfeder- bzw. Federanlage, Rahmen abstützen.
– Aggregate, Leitern, Treppen, Stege und ihre Umgebung öl- und fettfrei halten.
– Nur mit einwandfreiem Werkzeug arbeiten.
– Prüf-, Einstell- und Reparaturarbeiten dürfen nur durch autorisiertes Fachpersonal ausgeführt werden.

Arbeiten an der Bremsanlage


– Wird bei Arbeiten an der Bremsanlage Staub freigesetzt, ist eine Staubabsaugvorrichtung zu verwenden.
– Nach jeder Art von Arbeiten an der Bremsanlage, Sicht-, Funktions- und Wirkungsprüfung in Sinne der
Sicherheitsprüfung (SP) durchführen.
– ABS/ASR-Anlagen mit geeignetem Prüfsystem (z.B. MAN-cats) auf Funktion prüfen.
– Austretende Bremsüssigkeit auffangen.
– Bremsüssigkeit ist giftig! Nicht mit Nahrungsmitteln und offenen Wunden in Verbindung bringen.
– Hydraulik-, Bremsüssigkeit ist Sondermüll!
Sicherheitsvorschriften zur Vermeidung von Umweltschäden beachten.

Arbeiten an Fahrzeugen mit Erdgasanlage (CNG)


– Fahrzeuge mit defekter Erdgasanlage dürfen nicht in die Werkstatt gebracht werden. Dies gilt auch für
Fahrzeuge deren Motor sich nicht durch automatisches Leeren der Entnahmeleitungen abstellen lässt.
– Bei Arbeiten an Fahrzeugen mit Erdgasanlage sind je ein Gaswarngerät über dem Fahrzeugdach und
im Motorraum über dem Druckregler aufzustellen. Weitere Gaswarngeräte sind von den am Fahrzeug
beschäftigen Personen zu tragen.
– In Arbeitsbereichen in denen Arbeiten an Fahrzeugen mit Erdgasanlage durchgeführt werden ist Rauchen
verboten. Alle Zündquellen sind aus diesem Bereich zu entfernen.
– Zur Durchführung von Schweißarbeiten müssen die Druckgasbehälter ausgebaut und die gasführenden
Leitungen mit Inertgas gespült werden.
– Druckgasbehälter dürfen in Lackiertrockenkabinen nur Temperaturen bis 60° C ausgesetzt werden. Bei
höheren Temperaturen müssen die Druckgasbehälter ausgebaut oder entgast und mit einem Inertgas wie
z. B. Stickstoff gespült werden, weiterhin müssen die gasführenden Leitungen mit Inertgas gespült werden.

Arbeiten an der Erdgasanlage (CNG)


– Arbeiten an der Erdgasanlage dürfen nur von dafür besonders geschulten Personen durchgeführt werden.
– Der Arbeitsbereich für die Erdgasanlage muss mit einer technischen Lüftung ausgestattet sein. Die Lüftung
muss innerhalb einer Stunde mindestens dreimal die Raumluft erneuern.
– Nach Tausch serienmäßiger Bauteile der Erdgasanlage unter Anwendung der vorgeschriebenen Verfahren
sind die Montagestellen auf Undichtigkeit zu prüfen. Die Prüfung ist mit Lecksuchspray oder mit einem
Gaswarngerät durchzuführen.

C16 1. Ausgabe 7
EINLEITUNG

Betrieb des Motors


– Anlassen und Betrieb des Motors ist nur durch autorisiertes Personal erlaubt.
– Wenn der Motor läuft, nicht zu nahe an drehende Teile kommen und. enganliegende Arbeitskleidung tragen.
In geschlossenen Räumen Absauganlage verwenden.
– Verbrennungsgefahr bei Arbeiten an betriebswarmen Motoren.
– Bei Öffnung des heißen Kühlkreislaufes besteht Verbrühungsgefahr.

Schwebende Lasten
– Personen dürfen sich nicht unter schwebender Last aufhalten.
– Nur geeignete und technisch einwandfreie Hebezeuge, sowie Lastaufnahmemittel mit ausreichender
Tragkraft verwenden.

Aufbauten bzw. Sonderaufbauten


– Bei Aufbauten bzw. Sonderaufbauten Sicherheitshinweise/ -bestimmungen des jeweiligen
Aufbauherstellers beachten.

Arbeiten an Hochdruckleitungen
– Unter Druck stehende Rohrleitungen und Schläuche (Schmierölkreis, Kühlmittelkreis und Hydraulikölkreis)
weder nachziehen noch öffnen:
Verletzungsgefahr durch unter Druck austretende Flüssigkeiten!

Prüfung von Einspritzdüsen


– Entsprechende Schutzausrüstung tragen.
– Bei der Prüfung von Einspritzdüsen keine Körperteile unter den Kraftstoffstrahl halten.
– Kraftstoffnebel nicht einatmen, für ausreichende Belüftung sorgen.

Arbeiten an der Fahrzeugelektrik


– Batterien bei laufendem Motor nicht abklemmen!
– Bei Arbeiten an der Fahrzeugelektronik, Zentralelektrik, Generator und Anlasser, Batterien grundsätzlich
abklemmen! Zum Abklemmen der Batterien zuerst Minuspolklemmen abbauen. Beim Anschließen zuerst
Pluspolklemmen anbauen.
– Zum Messen an Steckverbindungen nur passende Prüeitungen bzw. Prüfadapter verwenden!
– Bei zu erwartenden Temperaturen von über 80°C (z. B. im Trockenofen nach Lackierung),
Batteriehauptschalter in Stellung "AUS", dann Steuergeräte ausbauen.
– Der Rahmen ist nicht als Masserückführung vorgesehen! Bei nachträglichen Anbauten - z. B. eines
Rollstuhlliftes - müssen zusätzliche Masseleitungen mit ausreichendem Querschnitt verlegt werden, da
sonst Masseverbindung über Seilzüge, Kabelbäume, Getriebewellen, Getriebezahnräder etc. zustande
kommt. Schwere Schäden sind die Folge.

Achtung Batteriegase sind explosiv!


– In geschlossenen Batteriekästen kann sich Knallgas bilden. Erhöhte Vorsicht nach längerer Fahrt und nach
Batterieladung mit Ladegerät.
– Beim Abklemmen der Batterien können durch nicht abschaltbare Dauerverbraucher, Fahrtschreiber etc.
Funken entstehen, die das Gas entzünden. Batteriekasten vor dem Abklemmen mit Pressluft belüften!
– Fahrzeug nur mit angeschlossenen Batterien anschleppen! Anschleppen nur, wenn Kontrolleuchten noch
hell leuchten, jedoch die Startleistung der Batterien bereits unterschritten ist.
Keine Starthilfe mit Schnelladegerät!
– Ladung und Schnelladung der Batterien nur bei abgeklemmter Plus- und Minusleitung!
– Keine Schnelladung von Bleigel- und wartungsfreien Batterien! (nicht bei "wartungsfrei nach DIN")
Maximale Ladeleistung beträgt 10% der angegebenen Kapazität je Batterie. Bei Parallelschaltung
vergrößert sich die Kapazität - entsprechend der Summe der parallel geschalteten Batterien.
– Bei Falschpolung der Batterien besteht Kurzschlussgefahr!
– Keine Ablage von metallischen Gegenständen (Schlüssel, Zangen, etc.) auf den Batterien, da Pole
überbrückt werden. Kurzschlussgefahr!
– Batterien an länger abgestellten Fahrzeugen abklemmen und alle 4 Wochen nachladen.

Vorsicht! Batteriesäure ist giftig und ätzend!


– Entsprechende Schutzkleidung (Handschuhe) beim Umgang mit Batterien tragen.
Batterien nicht kippen, Säureaustritt. Ebenso Gelbatterien nicht kippen.
– Spannungsmessungen nur mit geeigneten Messgeräten! Eingangswiderstand eines Messgeräts soll
mindestens 10 MΩ betragen.

8 C16 1. Ausgabe
EINLEITUNG

– Steckverbindungen von elektronischen Steuergeräten nur bei ausgeschalteter Zündung trennen bzw.
anschließen!

Elektroschweißen
– Schutzgerät „ANTIZAP-SERVICE-WÄCHTER“ (MAN-Sachnummer 80.78010.0002) gemäß der dem Gerät
beiliegenden Anleitung anschließen.
– Falls dieses Gerät nicht zur Verfügung steht, Batterien abklemmen und die Plusleitung mit der Minusleitung
elektrisch leitend fest verbinden.
– Manuell zu betätigenden Batteriehauptschalter in Stellung Fahrbetrieb. Bei elektronischem
Batteriehauptschalter „Minus“ an den Kontakten des Lastrelais überbrücken (Brückenklabel >
1mm2) sowie „Plus“ an den Lastkontakten des Lastrelais überbrücken. Zudem viele Lastverbraucher
einschalten, wie: Fahranlassschalter (Zündung) in Stellung Fahrbetrieb, Warnblinkschalter „ein“, Schalter
Beleuchtung in Stellung „Fahrlicht ein“, Gebläse Lüftung in „Stufe maximal“ schalten. Je mehr Verbraucher
eingeschaltet sind, umso grösser ist der Schutz.
Nach Beendigung der Schweißarbeiten zuerst sämtliche Verbraucher ausschalten, sämtliche Brücken
entfernen (Urzustand wieder herstellen) dann Batterien anschließen.
– In jedem Fall, Erdung des Schweißgeräts möglichst nahe der Schweißstelle anbringen. Kabel des
Schweißgeräts nicht parallel zu elektrischen Leitungen im Fahrzeug legen.

Arbeiten an Kunststoffrohren - Schadens- und Brandgefahr


– Kunststoffrohre dürfen nicht mechanisch oder thermisch belastet werden.

Lackierarbeiten
– Bei Lackierarbeiten dürfen elektronische Bauteile nur kurzfristig hohen Temperaturen (max. 95° C)
ausgesetzt werden; bei max. 85° C ist eine Dauer bis ca. 2 Stunden zulässig, Batterien abklemmen.
Verschraubungen des Hochdruckteiles der Einspritzanlage dürfen nicht lackiert werden. Gefahr von
Schmutzeinbringung im Reparaturfall.

Arbeiten bei gekipptem Fahrerhaus


– Kippbereich vor dem Fahrerhaus freihalten.
– Während des Kippvorgangs nicht zwischen Fahrerhaus und Fahrgestell aufhalten, Gefahrenbereich!
– Fahrerhaus immer über den Kipppunkt kippen, bzw. Fahrerhaus mit Abstützstange sichern.

Arbeiten an der Klimaanlage


– Kältemittel und -dämpfe sind gesundheitsschädigend, Berührung vermeiden, Augen und Hände schützen.
– Gasförmiges Kältemittel nicht in geschlossenen Räumen ablassen.
– FCKW-freies Kältemittel R 134a nicht mit R 12 (FCKW) Kältemittel mischen.
– Kältemittel vorschriftsmäßig entsorgen.

Arbeiten an Airbag- oder Gurtstraffereinheiten


– Arbeiten an Airbag- oder Gurtstraffereinheiten dürfen nur von Mitarbeitern durchgeführt werden, die einen
Sachkundelehrgang bei der MAN-Service-Akademie nachweisen können.
– Mechanische Belastungen, Erschütterungen, Erhitzung auf über 140° C und elektrische Impulse, auch
elektrostatische Entladung können eine ungewollte Zündung der Airbag- oder Gurtstraffereinheiten
verursachen.
– Bei Auslösung der Airbag- oder Gurtstraffereinheit werden heiße Gase explosionsartig freigesetzt, die nicht
montierte Airbag- oder Gurtstraffereinheit kann unkontrolliert herumgeschleudert werden. Dadurch entsteht
Verletzungsgefahr für Personen, die sich im Fahrerhaus bzw. in der näheren Umgebung benden.
– Beim Berühren der heißen Oberächen nach Zündung des Airbags besteht Verbrennungsgefahr.
– Gezündeten Airbag und Prallsack nicht öffnen.
– Gezündeten Airbag mit zerstörtem Prallsack nicht mit bloßen Händen berühren. Schutzhandschuhe aus
Nitrilkautschuk benutzen.
– Vor allen Arbeiten und Prüfungen an Airbag- oder Gurtstraffereinheiten oder Arbeiten am Fahrzeug mit
zu erwartenden Erschütterungen Zündung ausschalten, Zündschlüssel abziehen, Masseleitung von der
Batterie abklemmen und Steckverbindung für Stromversorgung von Airbag und Gurtstraffer trennen.
– Fahrer-Airbag-Rückhaltesystem, MAN-Teilenummer 81.66900-6035, gemäß Bedienungsanleitung auf das
Airbag-Lenkrad montieren.
– Prüfung von Airbag- oder Gurtstraffereinheiten nur mit speziell dafür vorgesehenen Geräten durchführen,
keine Prüampen, Volt- oder Ohmmeter verwenden.
– Nach allen Arbeiten und Prüfungen zuerst Zündung ausschalten, dann Steckverbindung(en) für Airbag
und Gurtstraffer zusammenstecken, zuletzt Batterie anklemmen. Hierbei darf sich niemand im Fahrerhaus
aufhalten.

C16 1. Ausgabe 9
EINLEITUNG

– Airbageinheiten nur einzeln und mit dem Prallpolster nach oben ablegen.
– Airbags und Gurtstraffer nicht mit Fett oder Reinigungsmitteln behandeln.
– Airbag- und Gurtstraffereinheiten nur in Originalverpackung lagern und transportieren. Der Transport im
Fahrgastraum ist verboten.
– Die Lagerung von Airbag- und Gurtstraffereinheiten ist nur in abschließbaren Lagerräumen und bis
höchstens 200 kg erlaubt.

Arbeiten an der Standheizung


– Vor Beginn der Arbeiten, Heizgerät ausschalten und alle heißen Bauteile abkühlen lassen.
– Darauf achten, dass bei Arbeiten am Brennstoffsystem geeignete Auffangbehälter bereit stehen und keine
Zündquellen vorhanden sind.
– Geeignete Feuerlöscheinrichtungen leicht erreichbar in der Nähe bereithalten!
– Das Heizgerät darf in geschlossenen Räumen wie Garagen oder Werkstätten nicht ohne Absauganlage
betrieben werden.

2. Hinweise zur Vermeidung von Schäden und vorzeitigem Verschleiß an Aggregaten

Allgemein
– Aggregate sind ausschließlich für den dem Lieferumfang entsprechenden Verwendungszweck, -deniert
durch den Gerätehersteller-, gebaut (bestimmungsgemäßer Gebrauch): Jeder darüber hinausgehende
Gebrauch gilt als nicht bestimmungsgemäß. Für hieraus resultierende Schäden haftet der Hersteller nicht.
Das Risiko hierfür trägt allein der Benutzer.
– Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört auch die Einhaltung der vom Hersteller vorgeschriebenen
Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungsbedingungen.
– Das Aggregat darf nur von Personen genutzt, gewartet und instandgesetzt werden, die hiermit vertraut und
über die Gefahren unterrichtet sind.
– Eigenmächtige Veränderungen am Motor schließen eine Haftung des Herstellers für daraus resultierende
Schäden aus.
– Ebenso können Manipulationen am Einspritz- und Regelsystem Leistungs- und Abgasverhalten des
Aggregates beeinussen. Die Einhaltung der gesetzlichen Umweltschutzauagen wird damit nicht mehr
gewährleistet.
– Bei auftretenden Betriebsstörungen, Ursache sofort ermitteln und beseitigen.
– Vor Reparaturen Aggregate gründlich reinigen, dabei darauf achten, dass alle Öffnungen in die aus
Sicherheits- oder Funktionsgründen kein Schmutz eindringen darf, verschlossen sind.
– Aggregate niemals trocken, d.h. nicht ohne Schmierölfüllung laufen lassen.
– Motoren nicht ohne Kühlmittelfüllung laufen lassen.
– Nicht betriebsbereite Aggregate mit entsprechendem Hinweisschild versehen.
– Nur Betriebsstoffe entsprechend den MAN Betriebsstoffempfehlungen verwenden, andernfalls erlischt die
Hersteller-Gewährleistung.
Zugelassene Produkte nden Sie im Internet unter: http://www.man-mn.com/ > Produkte & Lösungen >
E-Business.
– Vorgeschriebene Wartungsintervalle einhalten.
– Motor- /Getriebeöl nicht über die max.-Marke einfüllen. Die maximal zulässige Betriebsneigung nicht
überschreiten.
– Bei Stilllegung bzw. Lagerung von Omnibussen oder LKW über 3 Monate sind besondere Maßnahmen
gemäß MAN-Werknorm M 3069 Teil 3 erforderlich.

3. Haftungsbeschränkung für Ersatzteile und Zubehör

Allgemein
Verwenden Sie für Ihr MAN-Fahrzeug nur ausdrücklich von der MAN Nutzfahrzeuge AG freigegebenes
Zubehör und Original-MAN-Teile. Für alle anderen Erzeugnisse übernimmt die MAN Nutzfahrzeuge AG
keine Haftung.

4. Vorschriften zur Vermeidung von Gesundheits- und Umweltschäden

Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz Ihrer Gesundheit


Vermeiden Sie längeren, übermäßigen oder wiederholten Hautkontakt mit Betriebsstoffen,
Betriebshilfsstoffen, Verdünnungs- oder Lösungsmitteln. Schützen Sie Ihre Haut durch geeignete
Hautschutzmittel oder Schutzhandschuhe. Verwenden Sie zum Reinigen der Haut keine Betriebsstoffe,
Betriebshilfsstoffe, Verdünnungs- oder Lösungsmittel. Pegen Sie Ihre Haut nach dem Reinigen mit
fetthaltiger Hautcreme.

10 C16 1. Ausgabe
EINLEITUNG

Betriebs- und Betriebshilfsstoffe


Zum Ablassen und Aufbewahren von Betriebs- und Betriebshilfsstoffen dürfen keine Nahrungsmittel-
oder Getränkebehälter verwendet werden. Bei der Entsorgung von Betriebs- und Betriebshilfsstoffen die
Vorschriften der örtlichen Behörden beachten.

Kühlüssigkeit
Unverdünntes Gefrierschutzmittel als Sondermüll behandeln. Bei der Entsorgung von verbrauchten
Kühlüssigkeiten (Mischung aus Gefrierschutzmittel mit Wasser) Vorschriften der zuständigen örtlichen
Behörden beachten.

Kühlkreislauf reinigen
Reinigungsüssigkeit und Spülwasser darf nur dann in die Kanalisation abgelassen werden, wenn dies nicht
durch besondere örtliche Vorschriften eingeschränkt ist. Voraussetzung ist allerdings grundsätzlich, dass die
Reinigungsüssigkeit und das Spülwasser über einen Ölabscheider mit Schlammfang geleitet wird.

Filtereinsatz reinigen
Beim Ausblasen des Einsatzes darauf achten, dass der Filterstaub über Absauganlage abgesaugt wird bzw.
in einem Staubfangbeutel aufgefangen wird. Ansonsten Atemschutz benutzen. Beim Auswaschen des
Einsatzes, Hände durch Gummihandschuhe oder Handschutzcreme schützen, da Reinigungsmittel stark
fettlösend sind.

Motoren-, Getriebeöl, Filterpatronen, -boxen und -einsätze, Trockenmitteleinsätze


Filtereinsätze, -boxen und -patronen (Öl- und Kraftstoflter, Trockenmitteleinsätze des Lufttrockners) sind
Sondermüll. Bei der Entsorgung von oben genannten Teilen die Vorschriften der örtlichen Behörden beachten.

Gebrauchtes Motoren-, Getriebeöl


Längerer oder wiederholter Hautkontakt mit jeder Art von Motoren-, Getriebeöl führt zur Entfettung der Haut.
Dadurch kann es zur Austrocknung, Reizung oder zu Hautentzündungen kommen. Gebrauchtes Motorenöl
enthält darüber hinaus schädigende Stoffe die gefährliche Hautkrankheiten auslösen können. Besonders bei
Ölwechsel Handschuhe tragen.

Umgang mit AdBlue®


AdBlue® ist eine synthetisch hergestellte 32,5 %-ige Harnstoff-Wasser-Lösung welche als
NOx-Reduktionsadditiv für Dieselmotoren mit SCR-Katalysator eingesetzt wird. AdBlue® ist kein
Gefahrstoff, zerfällt aber im Laufe der Lagerung in Ammoniumhydroxid und Kohlendioxid. In Deutschland
ist AdBlue® aufgrund dessen als wassergefährdend (WGK 1) eingestuft und darf nicht ins Abwasser
oder in den Boden gelangen. Bei Arbeiten am AdBlue®-System für gute Lüftung am Arbeitsplatz sorgen,
nicht Essen, Trinken oder Rauchen. Haut- und Augenkontakt mit AdBlue® vermeiden, Hände vor Antritt
von Pausen und vor Beendigung der Arbeit gründlich waschen und mit Hautschutzmittel eincremen.
Bei Hautkontakt mit AdBlue®, Haut mit Wasser und Hautreinigungsmittel abwaschen, verunreinigte
Kleidungsstücke sofort ausziehen, bei Hautreizung Arzt aufsuchen. Bei Augenkontak mit AdBlue®, Augen
mit Wasser oder Augenspüllösung mindestens 10 Minuten bei geöffneten Lidern spülen, vorhandene
Kontaktlinsen vorher herausnehmen, bei anhaltenden Beschwerden Arzt aufsuchen. Bei Verschlucken von
AdBlue® sofort Arzt rufen. AdBlue®-Gebinde geschlossen in üssigkeitsdichten Auffangräumen lagern, die
Lagertemperatur darf höchstens 25°C betragen. Ausgelaufenes oder verschüttetes AdBlue® mit Bindemittel
aufsaugen und ordnungsgemäß entsorgen.

5. Hinweise für Arbeiten am Common Rail System

Allgemein
– Kraftstoffstrahlen können die Haut durchschneiden. Durch Vernebelung des Kraftstoffes besteht
Brandgefahr.
– Am Common Rail-System bei laufendem Motor nie die Verschraubungen der Kraftstoffhochdruckseite
(Hochdruckleitung von der Hochdruckpumpe zum Rail, am Rail und am Zylinderkopf zum Injektor) lösen.
Die Leitungen stehen bei laufendem Motor ständig unter einem Kraftstoffdruck von 1800 bar und mehr.
Bevor die Verschraubungen geöffnet werden, mindestens eine Minute warten, bis sich der Druck abgebaut
hat, ggf. mit MAN-cats den Druckabbau am Rail kontrollieren.
– Aufenthalt in der Nähe des laufenden Motors vermeiden.
– Spannungsführende Teile am elektrischen Anschluss der Injektoren bei laufendem Motor nicht berühren.
– Jegliche Veränderungen der Originalverkabelung kann zur Grenzwertüberschreitung der
Herzschrittmachervorschrift führen, z. B. unverdrillte Injektorverkabelung oder das Einfügen der Prüfbox
(Buchsenkasten).

C16 1. Ausgabe 11
EINLEITUNG

– Es existiert keine Gefährdung für Betreiber und Personen mit Herzschrittmacher durch Anlagen mit
MAN-Common-Rail-Motoren im zugelassenen Einsatz.
– Kraftstoffstrahlen können die Haut durchschneiden. Durch Vernebelung des Kraftstoffs besteht
Brandgefahr.
– Am Common Rail-System bei laufendem Motor nie die Verschraubungen der Kraftstoffhochdruckseite
(Einspritzleitung von der Hochdruckpumpe zum Rail, am Rail und am Zylinderkopf zum Injektor) lösen.
– Aufenthalt in der Nähe des laufenden Motors vermeiden.
– Die Leitungen stehen bei laufendem Motor ständig unter einem Kraftstoffdruck von 1800 bar und mehr.
– Bevor die Verschraubungen geöffnet werden, mindestens eine Minute warten, bis sich der Druck abgebaut
hat.
– Gegebenenfalls mit MAN-cats den Druckabbau im Rail kontrollieren.
– Spannungsführende Teile am elektrischen Anschluss der Injektoren bei laufendem Motor nicht berühren.

Hinweise für Personen mit Herzschrittmacher


– Jegliche Veränderungen der Originalmotorverkabelung kann zur Grenzwertüberschreitung der
Herzschrittmachervorschrift führen, z. B. unverdrillte Injektorverkabelungen oder das Einfügen der Prüfbox
(Buchsenkasten).
– Es existiert keine Gefährdung für Fahrer und alle Beifahrer mit Herzschrittmacher im zugelassenen Einsatz.
– Es existiert keine Gefährdung für Betreiber mit Herzschrittmacher durch Anlagen mit
MAN-Common-Rail-Motoren im zugelassenen Einsatz.
– Alle derzeitig bekannten Grenzwerte für Herzschrittmacher werden im Originalzustand des Produktes
unterschritten.

Schadensgefahr durch Schmutzeinbringung


– Komponenten der Dieseleinspritzung bestehen aus hoch präzisen Teilen, die extremen Belastungen
ausgesetzt sind. Aufgrund dieser hohen Präzisionstechnik ist bei allen Arbeiten am Kraftstoffsystem auf
größte Sauberkeit zu achten.
– Schon Schmutzpartikel über 0,002 mm können zum Ausfall von Komponenten führen.

Vor Beginn der Arbeiten an der Reinseite


– Motor und Motorraum bei geschlossenem Kraftstoffsystem reinigen, hierbei elektrische Bauteile nicht mit
hartem Strahl reinigen.
– Fahrzeug in einen sauberen Bereich der Werkstatt fahren, in dem keine Arbeiten durchgeführt werden,
durch welche Staub aufgewirbelt werden kann (Schleif-, Schweißarbeiten, Bremsenreparaturen, Brems-
und Leistungsprüfungen usw.).
– Luftbewegungen (mögliche Staubaufwirbelung durch das Starten von Motoren, die Werkstattlüftung
/Heizung, durch Zugluft usw.) vermeiden.
– Der Bereich der noch geschlossenen Kraftstoffanlage ist mittels Druckluft zu säubern und zu trocknen.
– Lose Schmutzpartikel wie Lackabsplitterungen und Dämmmaterial mit geeigneter Absaugvorrichtung
(Industriestaubsauger) entfernen.
– Bereiche des Motorraumes, von welchen sich Schmutzpartikel lösen könnten, z.B. gekipptes Fahrerhaus,
Motorraum bei Busmotoren, mit einer neuen und sauberen Abdeckfolie abhängen.
– Vor Beginn der Demontagearbeit sind die Hände zu waschen und es ist ein frischer Arbeitsanzug
anzuziehen.

Nach Öffnen der Reinseite


– Das Verwenden von Druckluft zum Reinigen ist nicht zugelassen.
– Loser Schmutz ist während der Montagearbeit mittels geeigneter Absaugvorrichtung (Industriestaubsauger)
zu entfernen.
– Es dürfen am Kraftstoffsystem nur usenfreie Reinigungstücher verwendet werden.
– Werkzeuge und Arbeitsmittel vor Beginn der Arbeiten reinigen.
– Es dürfen nur Werkzeuge verwendet werden, die keine Beschädigungen aufweisen (gerissene
Chrombeschichtungen).
– Beim Aus- und Einbau von Komponenten dürfen keine Materialien wie Tücher, Karton oder Holz verwendet
werden, da diese Partikel und Fasern abscheiden können.
– Sollten beim Lösen von Anschlüssen Lackabsplitterungen entstehen (durch eventuelle Überlackierungen),
so sind diese Lacksplitter vor dem endgültigen Lösen der Verschraubung sorgfältig zu entfernen.
– Alle ausgebauten Teile der reinseitigen Kraftstoffanlage sind an deren Anschlussöffnungen sofort mit
geeigneten Verschlusskappen zu verschließen.
– Dieses Verschlussmaterial muss bis zur Verwendung staubdicht verpackt sein und ist nach einmaligem
Gebrauch zu entsorgen.
– Anschließend sind die Bauteile sorgfältig in einem sauberen, abgeschlossenen Behälter aufzubewahren.

12 C16 1. Ausgabe
EINLEITUNG

– Für diese Bauteile nie gebrauchte Reinigungs- oder Prüfüssigkeiten verwenden.


– Neuteile dürfen erst unmittelbar vor der Verwendung aus der Originalverpackung entnommen werden.
– Arbeiten an ausgebauten Komponenten dürfen nur an einem dafür ausgestatteten Arbeitsplatz durchgeführt
werden.
– Falls ausgebaute Teile verschickt werden, immer die Originalverpackung des Neuteils verwenden.
Bei Durchführung der Arbeiten an Busmotoren sind nachfolgend beschriebene Maßnahmen zusätzlich
zwingend einzuhalten:

Schadensgefahr durch Schmutzeinbringung


– Vor Öffnen der reinseitigen Kraftstoffanlage:
Reinigen der Motorpartien um Druckstutzen, Einspritzleitungen, Rail und Ventilhaube mit Druckluft.
– Abbauen der Ventilhaube und anschließend nochmaliges Reinigen der Motorpartie um die Druckstutzen,
Einspritzleitungen und Rail.
– Druckrohrstutzen zunächst nur lösen:
Überwurfmuttern der Druckrohrstutzen lösen und 4 Umdrehungen herausdrehen.
Druckrohrstutzen mit Spezialwerkzeug anheben.
Begründung: die Druckrohrstutzen erst dann ganz ausbauen, wenn die Injektoren bereits demontiert sind,
damit von oben kein Schmutz in die Injektoren fallen kann.
– Injektoren ausbauen.
– Nach dem Ausbau, Injektoren mit der Hochdruckanschlussbohrung nach unten gerichtet mit einer
Reinigungsüssigkeit ausspülen.
– Druckrohrstutzen ausbauen, hierzu Überwurfmutter des Druckrohrstutzens abschrauben.
– Injektorbohrung im Zylinderkopf reinigen.

6. Notfahrprogramm bei Aggregaten mit elektronischen Steuergeräten

Allgemeine Hinweise
Die Aggregate verfügen über ein elektronisches Regelsystem, das sowohl das Aggregat als auch sich selbst
überwacht (Eigendiagnose).

Sobald eine Störung auftritt, wird nach Bewertung der aufgetretenen Störung automatisch eine der folgenden
Maßnahmen eingeleitet:

– Ausgabe einer Fehlermeldung mit Fehlercode.


– Umschaltung auf geeignete Ersatzfunktion für weiteren, jedoch eingeschränkten Betrieb. Störungen
umgehend vom MAN Kundendienst beseitigen lassen.
– In Verbindung mit MAN-cats wird der Fehlercode direkt ausgegeben.

7. Montagehinweise

Montage von Rohrleitungen


– Bei Montagearbeiten dürfen Rohrleitungen nicht mechanisch verformt werden - Bruchgefahr!

Montage von Flachdichtungen


– Nur Original-MAN-Dichtungen verwenden
– Die Dichtächen müssen unbeschädigt und sauber sein.
– Keine Dichtmittel oder Kleber verwenden - zur leichteren Montage kann, falls erfoderlich, etwas Fett
verwendet werden, so dass die Dichtung an dem zu montierenden Teil haftet.
– Schrauben mit dem vorgeschriebenen Anzugsdrehmoment gleichmäßig anziehen.

Montage von Runddichtringen


– Nur Original-MAN-Runddichtringe verwenden.
– Die Dichtächen müssen unbeschädigt und sauber sein.

Motorüberholung
– Die Lebensdauer eines Motors wird von sehr verschiedenen Faktoren beeinusst. Es ist daher nicht
möglich, für Grundüberholungen bestimmte festgelegte Betriebsstunden und Laueistungen anzugeben.
– Nach unserem Ermessen ist das Öffnen eines Motors oder eine Grundüberholung nicht angebracht,
solange der Motor gute Kompressionswerte aufweist und sich folgende Betriebswerte gegenüber den bei
der Inbetriebnahme gemessenen und abgenommenen Werten nicht wesentlich verändert haben:
– Ladedruck
– Abgastemperatur
– Kühlmittel- und Schmieröltemperatur

C16 1. Ausgabe 13
EINLEITUNG

– Öldruck und Ölverbrauch


– Rauchverhalten

Von großem Einuss auf die Motorlebensdauer sind folgende Kriterien:


– Korrekte Leistungseinstellung gemäß der Einsatzart
– Fachgerechte Installation
– Abnahme der Installation durch autorisiertes Personal
– Regelmäßige Wartung gemäß Wartungsplan

14 C16 1. Ausgabe
EINLEITUNG

VORSTELLUNG DES GETRIEBES

Typschild/Typbezeichnung

Erklärung Typschild

(1) Modell
(2) Typenbezeichnung
(3) Seriennummer
(4) Impulsgeber
(5) Öl nach ZF-Schmierstofiste
(6) Ölmenge in Liter
(7) Übersetzungsverhältnis
(8) MAN-Teilenummer
(9) ZF-Stücklistennummer

C16 1. Ausgabe 15
EINLEITUNG

Erklärung Typschild Nebenabtrieb

(1) Typenbezeichnung (3) MAN-Sachnummer


(2) ZF-Stücklistennummer (4) Seriennummer

Erklärung Typenbezeichnung

Typenbezeichnung Erklärung Beispiel


6 Anzahl der Vorwärtsgänge 6
S Schaltgetriebe
800 Eingangsdrehmoment 800 Nm
T Fahrzeug Truck
O Overdrive (Schnellgang)

16 C16 1. Ausgabe
EINLEITUNG

Kenndaten

6 S-800

Bezeichnung Einheit Angaben


max. Eingangsdrehmoment Nm 800
max. Eingangsdrehzahl 1/min 3000
max. Motorleistung Kw/PS 205/275
bis Fahrzeuggesamtgewicht t 18
i 6. Gang 0,78
i 5. Gang 1,00
i 4. Gang 1,39
i 3. Gang 2,13
i 2. Gang 3,60
i 1. Gang 6,58
i Rückwärtsgang 6,06
Gewicht ohne Nebenabtrieb kg 124
Gewicht mit Nebenabtrieb kg 128

Ölfüllmenge ohne Nebenabtrieb l 9,8

Ölfüllmenge mit Nebenabtrieb l 10,3


MAN-Teilenummer RHD 81.32004-6178
Flansch Ø 120
MAN-Teilenummer LHD 81.32004-6180
Flansch Ø 120
MAN-Teilenummer RHD 81.32004-6179
Flansch Ø 155
MAN-Teilenummer LHD 81.32004-6181
Flansch Ø 155

C16 1. Ausgabe 17
EINLEITUNG

Getriebebeschreibung

(1) Getriebe (5) Schalthebel


(2) Schaltausleger (6) Kupplungsausrückhebel
(3) Abtriebsansch (7) Antriebswelle
(4) Kitas-Geber

Funktionsbeschreibung allgemein
Das Sechsgang-Getriebe ist als Schnellgang-Getriebe in Vorgelegebauweise ausgeführt.

Alle Vorwärtsgänge sind synchronisiert. Die Radpaare der sperrsynchronisierten Vorwärtsgänge und der
klauengeschaltete Rückwärtsgang sind schrägverzahnt. Auf der Abtriebsseite kann ein Nebenabtrieb
angebaut werden.

Das Schalten des Getriebes erfolgt über eine Drehwellenschaltung.

18 C16 1. Ausgabe
GETRIEBE GESAMT

GETRIEBE GESAMT

(1) Getriebe (6) Schalthebel


(2) Schaltausleger (7) Kupplungsausrückhebel
(3) Nebenabtrieb (8) Ausrückansch
(4) Abtriebsansch (9) Antriebswelle
(5) Kitas-Geber

C16 1. Ausgabe 19
GETRIEBE GESAMT

GETRIEBEPERIPHERIE
Kupplungsausrückhebel aus- und einbauen
Zusatzarbeiten
– Getriebe aus- und einbauen

(1) Sicherungsdraht (4) Antriebswelle


(2) Kugelschale (5) Kugelschale
(3) Kugelbolzen (6) Kupplungsausrückhebel

Verbrauchsmittel
Fett Olista Longtime 3 EP .................................................................................................. 09.15001-0108

Wichtige Informationen
Hinweis
Die Kugelschalen (2), (5) und die Kugel des Kugelbolzens (3) werden nach Einbau mit Fett Olista
Longtime 3 EP gefettet.
Der Kugelbolzen ist in der Kupplungsglocke eingeklebt und kann nicht erneuert werden.

C16 1. Ausgabe 21
GETRIEBE GESAMT

Kupplungsausrückhebel ausbauen Kupplungsausrückhebel einbauen


Sicherungsdraht ausbauen Kupplungsausrückhebel aufstecken

• Sicherungsdraht (1) von Kupplungsausrückhebel • neue Kugelschalen (1) und (3) bis Anlage auf
(2) und Kugelbolzen (3) entfernen Kupplungsausrückhebel (4) einpressen
• Kugelschalen mit Fett Olista Longtime 3 EP fetten
Kupplungsausrückhebel abnehmen • Kupplungsausrückhebel (4) über Antriebswelle
auf Kugelbolzen (2) einrasten

Kupplungsausrückhebel oben sichern

• Kupplungsausrückhebel (4) von Antriebswelle und


Kugelbolzen (2) abziehen
• Kugelschalen (1) und (3) aus
Kupplungsausrückhebel heraushebeln • Kugelbolzen (3) und Kupplungsausrückhebel (2)
mit Sicherungsdraht (1) umschlingen
• Sicherungsdraht anziehen und Enden verdrillen

22 C16 1. Ausgabe
GETRIEBE GESAMT

Antriebswellenabdichtung aus- und einbauen


Zusatzarbeiten
– Getriebe aus- und einbauen
– Kupplungsausrückhebel aus- und einbauen, siehe 21

(1) Befestigungsschraube 3 Stück (3) Radialwellendichtring


(2) Ausrückansch

Technische Daten
Ausrückansch Befestigungsschraube (1).............. M8x25-8.8 .........................................................23 Nm
Öleinfüll- und Ölablassschraube ......................................................................................................60 Nm

Verbrauchsmittel
Gleitmittel Hellerine ........................................................................................................... 09.11014-0201
Mehrzweckfett MAN 283 Li-P2 ........................................................................................... 09.15001-0020
Getriebeöl ........................................................................ siehe Wartungs- und Betriebsstoffempfehlungen

Wichtige Information
Hinweis
Der Radialwellendichtring (3) wird zum Einbau am Umfang mit Gleitmittel Hellerine bestrichen.
Die Dichtlippe des Radialwellendichtringes wird mit Mehrzweckfett MAN 283 Li-P2 gefettet.

C16 1. Ausgabe 23
GETRIEBE GESAMT

Spezialwerkzeug

[1] Ausziehhaken 80.99601-0256

• Radialwellendichtring ausziehen in Verbindung


mit:
• Schlagauszieher [2]

[2] Schlagauszieher 80.99602-0016

• Radialwellendichtring ausziehen

[3] Pressstempel 80.99604-0401

• Radialwellendichtring einbauen in Verbindung


mit:
• Montageschutz [4]

[4] Montageschutz 80.99604-0400

• Radialwellendichtring einbauen

24 C16 1. Ausgabe
GETRIEBE GESAMT

Abdichtung Antriebswelle ausbauen Abdichtung Antriebswelle einbauen


Ausrückansch ausbauen Einbau Radialwellendichtring vorbereiten

• drei Befestigungsschrauben (1) am • Montageschutz [4] (1) auf Antriebswelle (2)


Ausrückansch (2) ausschrauben aufschieben
• Ausrückansch von Antriebswelle (3) abnehmen
Radialwellendichtring einbauen
Radialwellendichtring ausbauen

• Radialwellendichtring (3) mit Ausziehhaken [1] (2) • Radialwellendichtring (3) am Umfang mit
und Schlagauszieher [2] (1) aus Getriebegehäuse Gleitmittel Hellerine bestreichen
ausziehen • Dichtlippe des Radialwellendichtringes mit
Mehrzweckfett MAN 283 Li-P2 fetten
• Radialwellendichtring mit geschlossener Seite in
das Getriebe (2) zeigend, mit Pressstempel [3] (1)
bis Anlage einpressen

C16 1. Ausgabe 25
GETRIEBE GESAMT

Ausrückansch einbauen

• Ausrückansch (2) mit drei


Befestigungsschrauben (1) anbauen
• Befestigungsschrauben mit 23 Nm anziehen
• Ölstand prüfen, ggf. berichtigen
• Öleinfüll- und Ölablassschraube mit 60 Nm
anziehen

26 C16 1. Ausgabe
GETRIEBE GESAMT

Schaltausleger aus- und einbauen

(1) Schaltausleger (6) Befestigungsschraube


(2) Scheibe (7) Schalthebel
(3) Befestigungsschraube (8) Blockierstück
(4) Befestigungsschraube 8 Stück (9) Dichtung
(5) Schutzkappe

Technische Daten
Schaltausleger, Befestigungsschraube (3) ............. M8x100-10.9......................................................23 Nm
Schaltausleger, Befestigungsschraube (4) ............. M8x80-10.9 .......................................................23 Nm
Schalthebel, Befestigungsschraube (6) .................. M10x50-10.9......................................................60 Nm

Verbrauchsmittel
Mehrzweckfett MAN 283 Li-P2 ........................................................................................... 09.15001-0009
Schraubensicherung Loctite 262 ........................................................................................ 04.10160-9341

Wichtige Information
Hinweis
Der Schaltausleger (1) wird zum Einbau über zwei Führungsdorn M8x100 [5] geführt.
Das Blockierstück (8) wird zum Einbau an den Laufächen mit Mehrzweckfett MAN 283 Li-P2
gefettet.
Das Befestigungsschraube (6) wird mit Schraubensicherung Loctite 262 gesichert.

C16 1. Ausgabe 27
GETRIEBE GESAMT

Spezialwerkzeug

[5] Führungsdorn M8x100 80.99617-0227

• zwei Stück erforderlich


• Schaltausleger einbauen

28 C16 1. Ausgabe
GETRIEBE GESAMT

Schaltausleger ausbauen Schaltausleger abbauen

Schalthebel ausbauen

• Getriebe im Bereich des Schaltauslegers


gründlich reinigen
• Getriebe in Neutralstellung schalten
• Schalthebel (3) zur Schaltwelle (2) markieren
• Befestigungsschraube (1) ausschrauben

Schutzkappe ausbauen

ACHTUNG
Getriebeschaden durch Fremdkörper
• Gehäuseöffnung sofort abdecken

• Befestigungsschraube (1) ausschrauben und mit


Scheibe (2) abnehmen
• acht Befestigungsschrauben (3) ausschrauben
• Schaltausleger (4) abheben
• Dichtung (5) abnehmen
• Schalthebel (3) ggf. am Klemmschlitz aufhebeln
und von der Schaltwelle (1) abziehen Blockierstück abnehmen
• Schutzkappe (2) von Schaltwelle abziehen

• Blockierstück (1) von Schubstangen (2) abheben

C16 1. Ausgabe 29
GETRIEBE GESAMT

Schaltausleger einbauen Schaltausleger anbauen

Blockierstück einsetzen

• Schubstangen (2) im Getriebe auf


Leichtgängigkeit prüfen
• Schubstangen so ausrichten dass die
Aussparungen uchten
• Laufächen des Blockierstücks mit Mehrzweckfett
MAN 283 Li-P2 leicht fetten
• Blockierstück (1) einsetzen

Anbau Schaltausleger vorbereiten

• Schaltausleger (4) auf beide Führungsdorn


M8x100 [5] (5) ausrichten und auf Getriebe
absenken
Der Mitnehmer des Schaltauslegers muss dabei
in die Nut des Blockierstückes eingreifen.
• sechs Befestigungsschrauben (3) einschrauben
• beide Führungsdorn M8x100 [5] ausschrauben
• zwei Befestigungsschrauben (3) und
Befestigungsschraube (1) mit Scheibe (2)
einschrauben
• Befestigungsschrauben mit 23 Nm anziehen

• neue Dichtung (2) auf Getriebegehäuse (3)


auegen
• zwei Führungsdorn M8x100 [5] (1) in zwei
gegenüberliegende Befestigungsbohrungen
einschrauben

30 C16 1. Ausgabe
GETRIEBE GESAMT

Schalthebel einbauen

• Schutzkappe (2) auf Schaltwelle aufschieben


• Klemmschlitz des Schalthebels (3) auf Markierung
an Schaltwelle (1) ausrichten und Schalthebel
aufschieben

Schalthebel anziehen

• Gewinde der neuen Befestigungsschraube (1) mit


Schraubensicherung Loctite 262 benetzen
• Befestigungsschraube einschrauben und mit
60 Nm anziehen

C16 1. Ausgabe 31
GETRIEBE GESAMT

Schaltausleger zerlegen und zusammenbauen

(1) Befestigungsschraube 4 Stück (10) Dichtring


(2) Scheibe 4 Stück (11) Schalter Neutralstellung
(3) Riegel (12) Verschlussschraube
(4) Druckfeder (13) Dichtring
(5) Dichtring (14) Druckfeder
(6) Schalter Rückwärtsgang (15) Sicherungsring
(7) Befestigungsmutter (16) Riegelbolzen
(8) Bügel (17) O-Ring
(9) Stift (18) Einschraubnippel

Technische Daten
Deckel, Befestigungsschraube (1) ......................... M8x20-8.8 .........................................................23 Nm
Schalter Rückwärtsgang (6) .................................. M18x1,5 ............................................................45 Nm
Bügel, Befestigungsmutter (7) ............................... M8-8 .................................................................23 Nm
Schalter Neutralstellung (11) ................................. M18x1,5 ............................................................45 Nm
Verschlussschraube (12)...............................................................................................................100 Nm
Entlüftung, Einschraubnippel (18) .......................... M10x1 ...............................................................10 Nm

Verbrauchsmittel
Mehrzweckfett MAN 283 Li-P2 ........................................................................................... 09.15001-0009

32 C16 1. Ausgabe
GETRIEBE GESAMT

Wichtige Information
Hinweis
Zum Aus- und Einbau der Schalter (6) und (11) wird der Steckschlüsseleinsatz 27 mm [6]
verwendet.
Die Dichtringe (5), (10), (13) und der O-Ring (17) werden erneuert.
Der O-Ring wird zum Einbau mit Mehrzweckfett MAN 283 Li-P2 bestrichen.

Spezialwerkzeug

[6] Steckschlüsseleinsatz 27 mm 08.06142-1358

• Schalter Rückwärtsgang aus- und einbauen


• Schalter Neutralstellung aus- und einbauen

C16 1. Ausgabe 33
GETRIEBE GESAMT

Abtriebsansch und Abdichtung aus- und einbauen


Zusatzarbeiten
– Gelenkwelle ab- und anbauen

(1) Abtriebsansch (4) Schutzblech


(2) Druckscheibe (5) Radialwellendichtring
(3) Befestigungsschraube (6) Abtriebswelle

Technische Daten
Druckscheibe, Befestigungsschraube (3) ............... M14x1,5x75-10.9 .............................................140 Nm
Abtriebsansch (1), Aufschrumpftemperatur.................................................................................... 100 °C
Öleinfüll- und Ölablassschraube ......................................................................................................60 Nm
Radialwellendichtring, Einpresstiefe....................................................................................... 6,2 ± 0,3 mm

Verbrauchsmittel
Gleitmittel Hellerine ........................................................................................................... 09.11014-0201
Flächendichtmittel Omnit FD 3041 .................................................................................... 04.10160-9249
Mehrzweckfett MAN 283 Li-P2 ........................................................................................... 09.15001-0020
Getriebeöl ........................................................................ siehe Wartungs- und Betriebsstoffempfehlungen

Wichtige Information
ACHTUNG
Schäden am Getriebe durch Schlagschrauber
• Zum Lösen und Anziehen der Befestigungsschraube (3) nur handbetrieben Schlüssel
verwenden.
• Keine Schläge in Axialrichtung der Welle ausüben.

34 C16 1. Ausgabe
GETRIEBE GESAMT

Hinweis
Der Radialwellendichtring (5) wird am Umfang mit Gleitmittel Hellerine bestrichen.
Die Laufäche des Radialwellendichtringes am Flansch wird mit Mehrzweckfett MAN 283 Li-P2
gefettet.
Der Raum zwischen den Dichtlippen des Radialwellendichtringes wird mit Mehrzweckfett MAN
283 Li-P2 gefüllt.
Der Abtriebsansch (1) wird zur Montage auf 100 °C erwärmt.
Die Dichtäche der Druckscheibe (2) und die Anlageäche des Schraubenkopfes der
Befestigungsschraube (3) werden mit Flächendichtmittel Omnit FD 3041 bestrichen.

Spezialwerkzeug

[7] Dreiarmabzieher 08.99605-9014

• Abtriebsansch abziehen

[8] Schlagauszieher 80.99602-0016

• Radialwellendichtring Abtriebsansch ausziehen

[9] Ausziehhaken 80.99601-0212

• Radialwellendichtring Abtriebsansch ausziehen


in Verbindung mit:
• Schlagauszieher [8]

[10] Aufsatz 80.99617-0124

• Radialwellendichtring Abtriebsansch einpressen

[11] Gegenhalter 80.99622-6002

• Abtriebsansch aus- und einbauen

C16 1. Ausgabe 35
GETRIEBE GESAMT

Abtriebsansch und Flanschabdichtung Flanschabdichtung ausbauen


ausbauen
Gegenhalter anbauen

• Radialwellendichtring (1) mit Ausziehhaken [9] (3)


und Schlagauszieher [8] (2) aus Getriebegehäuse
ausziehen
• Gegenhalter [11] (1) mit zwei Schrauben und
Muttern an Abtriebsansch (2) anbauen

Befestigungsschraube ausschrauben

• Befestigungsschraube (2) von Abtriebsansch (3)


ausschrauben und Druckscheibe (1) abnehmen

Abtriebsansch abziehen

• Dreiarmabzieher [7] (2) an Abtriebsansch (1) mit


passendem Druckstück (3) anbauen
• Abtriebsansch abziehen

36 C16 1. Ausgabe
GETRIEBE GESAMT

Abtriebsansch und Flanschabdichtung Gegenhalter anbauen


einbauen
Radialwellendichtring einbauen

• Gegenhalter [11] (1) mit zwei Schrauben und


Muttern an Abtriebsansch (2) anbauen

• Gummimantel des Radialwellendichtringes (2) am Befestigungsschraube anziehen


Umfang mit Gleitmittel Hellerine einstreichen
• Radialwellendichtring mit offener Seite ins
Getriebegehäuse (3) zeigend, mit Aufsatz [10] (1)
bis Anschlag einpressen
• Raum zwischen den Dichtlippen des
Radialwellendichtringes mit Mehrzweckfett
MAN 283 Li-P2 füllen

Abtriebsansch einbauen

• Dichtäche der Druckscheibe (1) und die


Anlageäche des Schraubenkopfes der
Befestigungsschraube (2) mit Flächendichtmittel
Omnit FD 3041 bestreichen
• Abtriebsansch (3) mit Druckscheibe und
Befestigungsschraube anbauen
• Befestigungsschraube mit 140 Nm anziehen
• Ölstand prüfen, ggf. berichtigen
• Abtriebsansch (2) auf ca. 100 °C erwärmen
• Abtriebsansch bis Anlage auf Abtriebswelle (1)
schieben

C16 1. Ausgabe 37
GETRIEBE GESAMT

Anbauteile hinten aus- und einbauen


Zusatzarbeiten
– ggf. Kitas-Geber parametrieren

(1) Dichtring (6) Dichtring


(2) Öleinfüllschraube (7) Ölablassschraube mit Magnetstopfen
(3) Dichtung (8) Dichtring
(4) Deckel Nebenabtrieb (9) Kitas-Geber
(5) Befestigungsschraube 4 Stück (10) Plombe

Technische Daten
Deckel Nebenabtrieb, Befestigungsschraube (5) .... M12x25-8.8 .......................................................79 Nm
Öleinfüllschraube (2).......................................................................................................................60 Nm
Ölablassschraube mit Magnetstopfen (7) .........................................................................................60 Nm
Kitas-Geber (9)...............................................................................................................................45 Nm

Verbrauchsmittel
Dichtmittel Loctite 2701...................................................................................................... 04.10160-9353
Getriebeöl ........................................................................ siehe Wartungs- und Betriebsstoffempfehlungen

38 C16 1. Ausgabe
GETRIEBE GESAMT

Wichtige Information
Hinweis
Die Dichtung (3) des Deckel Nebenabtrieb (4) wird erneuert und mit den Befestigungsschrauben
(5) mit 79 Nm angezogen.
Ölstand prüfen, ggf. berichtigen.
Die Öleinfüll- und Ölablassschraube (2) und (7) werden mit 60 Nm angezogen.
Der Kitas-Geber (9) wird mit 45 Nm angezogen.
Der Kitas-Geber muss nach Erneuerung verplombt und parametriert werden.

C16 1. Ausgabe 39
GETRIEBE GESAMT

NEBENABTRIEB
Nebenabtrieb aus- und einbauen
Zusatzarbeiten
– Hydraulikpumpe aus- und einbauen

(1) Dichtung (6) Befestigungsmutter 2 Stück


(2) elektrischer Steckverbinder (7) Scheibe 4 Stück
(3) Druckluftleitung (8) Stiftschraube 2 Stück
(4) Stiftschraube 2 Stück (9) Nebenabtrieb
(5) Befestigungsmutter 2 Stück

Technische Daten
Nebenabtrieb, Stiftschraube (4) ............................. M12x120-10.9....................................................18 Nm
Nebenabtrieb, Stiftschraube (8) ............................. M12x55-10.9......................................................18 Nm
Nebenabtrieb, Befestigungsmutter (5) und (6),
Voranzug ............................................................. M12-10..............................................................30 Nm
Nebenabtrieb, Befestigungsmutter (5) und (6),
Endanzug ............................................................ M12-10..............................................................65 Nm
Druckluftleitung (3), Überwurfschraube .................. M12x1,5 ............................................................. 6 Nm

Wichtige Information
ACHTUNG
Getriebeschaden durch Fremdkörper
• Gehäuseöffnung sofort abdecken.

C16 1. Ausgabe 41
GETRIEBE GESAMT

Hinweis
Zum Ausbau, Hydraulikleitungen nicht abbauen und Nebenabtrieb am Fahrzeugrahmen
befestigen.
Die Dichtung (1) wird erneuert.
Die Befestigungsmuttern (5) und (6) werden über Kreuz mit 30 Nm Voranzug, danach mit 65 Nm
Endanzug angezogen.

42 C16 1. Ausgabe
TECHNISCHE DATEN

TECHNISCHE DATEN

Antriebswellenabdichtung aus- und einbauen


Ausrückansch Befestigungsschraube (1).............. M8x25-8.8 .........................................................23 Nm
Öleinfüll- und Ölablassschraube ......................................................................................................60 Nm

Schaltausleger aus- und einbauen


Schaltausleger, Befestigungsschraube (3) ............. M8x100-10.9......................................................23 Nm
Schaltausleger, Befestigungsschraube (4) ............. M8x80-10.9 .......................................................23 Nm
Schalthebel, Befestigungsschraube (6) .................. M10x50-10.9......................................................60 Nm

Schaltausleger zerlegen und zusammenbauen


Deckel, Befestigungsschraube (1) ......................... M8x20-8.8 .........................................................23 Nm
Schalter Rückwärtsgang (6) .................................. M18x1,5 ............................................................45 Nm
Bügel, Befestigungsmutter (7) ............................... M8-8 .................................................................23 Nm
Schalter Neutralstellung (11) ................................. M18x1,5 ............................................................45 Nm
Verschlussschraube (12)...............................................................................................................100 Nm
Entlüftung, Einschraubnippel (18) .......................... M10x1 ...............................................................10 Nm

Abtriebsansch und Abdichtung aus- und einbauen


Druckscheibe, Befestigungsschraube (3) ............... M14x1,5x75-10.9 .............................................140 Nm
Abtriebsansch (1), Aufschrumpftemperatur.................................................................................... 100 °C
Öleinfüll- und Ölablassschraube ......................................................................................................60 Nm
Radialwellendichtring, Einpresstiefe....................................................................................... 6,2 ± 0,3 mm

Anbauteile hinten aus- und einbauen


Deckel Nebenabtrieb, Befestigungsschraube (5) .... M12x25-8.8 .......................................................79 Nm
Öleinfüllschraube (2).......................................................................................................................60 Nm
Ölablassschraube mit Magnetstopfen (7) .........................................................................................60 Nm
Kitas-Geber (9)...............................................................................................................................45 Nm

Nebenabtrieb aus- und einbauen


Nebenabtrieb, Stiftschraube (4) ............................. M12x120-10.9....................................................18 Nm
Nebenabtrieb, Stiftschraube (8) ............................. M12x55-10.9......................................................18 Nm
Nebenabtrieb, Befestigungsmutter (5) und (6),
Voranzug ............................................................. M12-10..............................................................30 Nm
Nebenabtrieb, Befestigungsmutter (5) und (6),
Endanzug ............................................................ M12-10..............................................................65 Nm
Druckluftleitung (3), Überwurfschraube .................. M12x1,5 ............................................................. 6 Nm

C16 1. Ausgabe 43

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