Sie sind auf Seite 1von 3

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Philosophisches Seminar
Hauptseminar: Klima- und Naturethik
Sommersemester 2022
Leitung: PD Dr. Susanna Müller-Langner

Hans Jonas: Prinzip Verantwortung


Zur Grundlegung einer Zukunftsethik (Krebs, 2016)

1. Das Prinzip Verantwortung

a. Philosophische Vorbemerkungen (165 - 166)


i. Mensch als freies und verantwortungsfähiges Wesen (165)
ii. Wahl zwischen Alternativen mit Wissen und Wollen (165)
iii. Gewissen als Instanz (165)
iv. Verantwortlichkeit für die Folgen eigenen Tuns gegenüber einem
wertvollen Sein (165)
v. Wert des Seins „hat Recht auf mich“ (166)
vi. Verantwortung als „ethische Vermittlung“ zwischen der “Freiheit
und Werthaftigkeit“ (166)
vii. Verantwortung als Macht (166)
viii. Verantwortung kann nur ausgeübt werden, „wenn die Voraussicht
der Folgen wächst“ (166).

b. Aktuelle Lage und zukünftige Probleme (167-168)


i. Die moderne Technik als „gestiegene Macht“ (167)
ii. Ungleichgewicht zwischen Macht und Voraussicht als ethisches
Problem (167)
iii. Wissen und Sollen – was vermeiden / was zulassen? (167)
iv. Notwendig für die Zukunft: „Sachwissen“ und „Wertwissen“ (168)
v. „Wissenschaftlichkeit der Deduktion“ (Quantität) und „Lebhaftigkeit
der Imagination“ (Qualität) (168)
vi. Berechenbarere und widerspruchsvollere Fernwirkungen (168)
vii. Macht soll überwacht werden (169).
viii. „Verschmenlichung des naturwissenschaftlich-technischen Wissens“
(169).
ix. Gefühl als Beweggrund des Handelns (169)

c. Lehre vom Menschen (169 - 172)


i. Das menschlich Gute (169)
1. Was soll er (der Mensch) sein?
2. Was darf er nicht sein?
ii. Geschichte – „der Mensch [hat sich] schon gezeigt“ (169).
iii. Metaphysik – „warum“ und „wie“ soll der Mensch sein? (170)

1
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Philosophisches Seminar
Hauptseminar: Klima- und Naturethik
Sommersemester 2022
Leitung: PD Dr. Susanna Müller-Langner
iv. Mensch ist „zur Existenz verpflichtet“ (170).
v. „Dasein“ (Pflicht) und „Sosein“ (Qualität über Verantwortung) der
künftigen Menschen (171-172)

d. Verantwortungsfähigkeit und Wert (171-174)


i. Verantwortung als Wert gilt als eine Verantwortungsfähigkeit (171)
ii. Dies führt zur Pflicht zum Dasein und Sosein (171)
iii. Verantwortungsfähigkeit als „Erfahrung“ und als „Gut“ (172)
iv. Wertontologismus bei Jonas – es besteht einen „Wert an sich“ (172)
v. „Verantwortung als Spitze an der Macht der Werte“ (174)

e. Drohungen der Großtechnik, Furcht und Frugalität (173-178)


i. „Physische Vernichtung“ und „existentielle Verkümmerung“ (173)
ii. Das Gefühl in uns, das hervorgebracht werden müsste, ist die Furcht
(174).
iii. Heuristik der Furcht: “richtige Furcht wird zur Pflicht und zur
täglichen Übung“ (174).
iv. „Wenn im Zweifel, gib der schlimmeren Prognose vor der besseren
Gehör“ (175).
v. Frugalität als sittlicher Wert – statt Völlerei (175)
vi. Zurückhaltung soll zum Gebot werden. Auf den Besitz der Macht
soll verzichtet werden (177)
vii. Verzichtpolitik soll zu Zielsetzungen führen (178)
viii. Wirkungen auf die Umwelt und die nächsten Generationen bringen
mit sich „quantitative Erwägungen“ und „qualitative Fragen“ (178).

f. »Machbarkeiten« und »Menschsein« (179-181)


i. Was man machen kann, betrifft das ganze Leben und Konstitution
des Menschen (179).
ii. Der Tyrannei soll vorgebeugt werden (180).
iii. Verzicht auf Freiheit ist vonnöten (180).
iv. Zuchtlosigkeit, Grenzsetzungen zu dem Kapitalismus und freiwillige
Selbstbeschränkungen können solche Tyrannie vermeiden (180-181).
v. Beziehung auf biomedizinische Möglichkeiten.

2. Beispiel mit dem Amazonas

a. Der Amazonas-Regenwald gilt mit seinen ungefähr sechs Millionen


Quadratkilometern als eine bedeutende grüne Lunge für die Welt.

2
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Philosophisches Seminar
Hauptseminar: Klima- und Naturethik
Sommersemester 2022
Leitung: PD Dr. Susanna Müller-Langner
b. Wegen der Abholzung und der Raubbau wird der Regenwald allmählich
zerstört.
c. Die Folgen der Umweltschäden beinhalten unter anderen die
Verschwendung des Lebensraums für Tiere, die Verschlechterung des
Bodens und das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2) wird nicht mehr
gespeichert.
d. Die Staaten, deren einige Gebiete zum Amazonas-Regenwald gehören,
versuchen Ziele zu setzen. Brasilien und Peru planen beispielshalber einen
Stopp oder zumindest eine Verminderung der Abholzung in absehbarer
Zeit.
e. Sogar wenn die Staaten solche Ziele erreichen möchten, werden Völker,
Tierarten und Pflanzen wegen illegalen Raubbaus affiziert.
f. Große Firmen, die größtenteils für die Abholzung dieses Gebiets
verantwortlich sind, haben ebenfalls bei Gerichtsverfahren gegenüber den
Völkern, die da wohnen, einen großen Vorrang (vgl. Diskursethik).
g. Aus der Ferne betrachtet treten keine Gefühle einfach in Erscheinung. Man
kann die Frage aufwerfen, warum auch Deutschland und Europa zum Schutz
vor der Abholzung verpflichtet sind.
h. Die Politik gilt nicht mehr als ein Dialograum, wo man bloß Gesetze erlässt
und – lediglich dadurch – die Situation verändern kann.
i. Das Prinzip Verantwortung, die Selbstbeschränkung und die Bewusstsein
eines aktuellen und zukünftigen Problemes mit tatsächlichen Folgen sind
notwendig.

3. Literatur

Herrberg, A. (19. November 2021). Amazonas-Regenwald. So viel Abholzung wie seit


Jahren nicht. Tagesschau. https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/amazonas-
abholzung-119.html

Jonas, H. (2016). Prinzip Verantwortung. Zur Grundlegung einer Zukunftsethik in


A. Krebs, Naturethik (8. Auflage), S.165-181. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.

Verein Lebensraum Regenwald. (o. J.). Folge der Regenwaldzerstörung. Lebensraum-


Regenwald e. V. https://www.lebensraum-regenwald.de/der-regenwald/folgen-der-
regenwaldzerstoerung/#:~:text=Durch%20die%20Regenwaldzerst%C3%B6rung
%20%C3%A4ndert%20sich,Mensch%20und%20Tier%20verloren%20gehen.

Das könnte Ihnen auch gefallen