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Bündnis Bio Fachschaften Liste 2

Programm zur Wahl des FACHBEREICHSRATES BIOLOGIE 2020


Für verantwortliche Bildung und Wissenschaft, geschichts- und konfliktbewusst in Kooperation!

">Wenn die Haifische Menschen wären", Was haben Währungen wie Leistungs-
fragte Herrn K. die kleine Tochter seiner punkte und Noten mit einem
Wirtin, "wären sie dann netter zu den kleinen emanzipatorischen Studium zu tun?
Fischen?> Was Drittmittel mit der Freiheit der
Wissenschaft? Tragen Exzellenz und
Wettbewerb zur Überwindung von Armut
und Hunger bei? Wie leistet die Biologie
ihren wissenschaftlichen Beitrag im
gesellschaftlichen Diskurs zu
rassistischer Diskriminierung?

Dafür wollen wir im Rückgriff auf den


antimilitaristischen, revolutionären
Zeitgeist der Universitätsgründung, das
universitäre Erbe kolonialer und
faschistischer Ausbeutung aufarbeiten:
„Von 1933 bis 1945 bildete das bio-
logistische Denken den Eckpfeiler der
deutschen Politik. Rassismus, Sozial-
darwinismus und Eugenik durchdrangen alle
Staatsangelegenheiten. Ohne die Hilfe der
deutschen Wissenschaftselite wäre diese
Prominenz nicht zu erreichen gewesen. Unter
[...] Man würde den Fischlein beibringen, daß anderem spielten Biologen eine zentrale Rolle
[eine schöne Zukunft] nur gesichert ist, wenn in diesem Prozess.“ (Daniel Droste: Vom SS-
sie Gehorsam lernten. Vor allen niedrigen, Schulungsleiter zum Emigranten. Die Karriere des
materialistischen, egoistischen und Zoologen Curt Kosswig und die Rolle der Biologie als
marxistischen Neigungen müßten sich die Stütze des NS-Staates.)
Fischlein hüten und es sofort den Haifischen
Durch studentischen Protest wurde das
melden, wenn eines von ihnen solche Hamburger Institut für Rassenkunde
Neigungen verriete. Wenn die Haifische
(des Menschen) umbenannt. Noch 1997
Menschen wären, würden sie natürlich auch
hieß es in Vorlesungen der Human-
Kriege führen, um fremde Fischkästen und
fremde Fischlein zu erobern. Die Kriege
biologie, die Menschheit sei in primitive
und progressive Rassen eingeteilt und
würden sie von ihren eigenen Fischlein führen
»Verbrecher« und »Asoziale«. wurden
lassen. Sie würden die Fischlein lehren, daß
zwischen ihnen und den Fischlein der klassifiziert. Das war untragbar und
unwahr. Wieder organisierten
anderen Haifische ein riesiger Unter-schied
bestehe. Die Fischlein würden sie verkünden,
Studierende Kritik gegen die gefährliche
sind bekanntlich stumm aber sie schweigen in
historische wie politische Ignoranz.
ganz verschiedenen Sprachen und können In diesem Prozess bedarf auch der
einander unmöglich verstehen [...].“ (Bertolt
Brecht)
Kosswig-Saal einer Umbenennung (s.o.)
und der Martin-Luther-King-Platz einer
Aktuell werden die humanen Ambitionen würdigenden Gedenktafel. Solchen
für Wissenschaft und Bildung von profit- äußerlichen Änderungen müssen
orientierten Management-Strukturen inhaltliche folgen und die Kritik am
und Mentalitäten untergraben: biologistischen Denken vertieft werden.

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Menschenwürdige Verhältnisse zu schaffen ist unser aller Angelegenheit!

Wie Menschen sind weder Haie noch Esel. Da die Menschenrechte nicht verwirk-
licht sind, hat sich die MIN-Fakultät mit einer Zivilklausel verpflichtet nur für fried-
liche Ziele und zivile Zwecke zu arbeiten. Die Universität Hamburg hat sich der
Erfüllung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) verschrieben. Unser Fach trägt somit
die Verantwortung in Forschung und Lehre für diese Ansprüche zu wirken, in
wissenschaftlicher Unabhängigkeit und angemessen öffentlich finanziert.

Es ist Zeit für umwälzende Änderungen - durch uns alle. Solidarität schafft Hoffnung!

Programmpunkte des Bündnis Bio Fachschaften

★ Zivilklausel im Fachbereich vertiefend diskutieren und in die Lehre integrieren


★ Friedenswissenschaftliche Ausrichtung der Biologie stärken, in Kooperation mit
ZNF (Zentrum für Naturwissenschaften & Friedensforschung) und IFSH (Institut für
Friedens- & Sicherheitspolitik)
★ Für ein Bioethisches Seminar zu Studienbeginn, als Anfang eines Studiums, in
dem ethische Fragestellungen und die eigene Verantwortung entwickelt wird.
★ Bewusste Problemlösungsorientierung und demokratische Studiengestaltung:
Kontroversen innerhalb der wissenschaftlichen Disziplinen (z.B. Genetik, Ökologie,
Naturschutz etc.) mit ihrem aktuellen gesellschaftlichen Bezug und ihrer
Entstehung diskutieren. Dafür braucht es die Möglichkeit als Studierende die
Themenfelder in Seminaren, Vorlesungen, Exkursionen und Praktika
mitzubestimmen, sowie die aktiven Anteile in den Lehrveranstaltungen auszubauen.
★ Für den Master als Regelabschluss
★ Schluss mit der Selektion! Für die erhebliche Reduzierung von Prüfungen und
Noten und ihre perspektivische Abschaffung
★ Für ein Studium ohne Fristen und Zwangsexmatrikulationen
★ Für eine selbstorganisierte Studentische Kultur z.B. mit Filmveranstaltungen
zur Weiterbildung mit anschließender Diskussion oder Forschungsprojekten.
★ Für eine ausfinanzierte Universität: Wir unterstützen aktiv die Kampagne
„International Solidarisch - Schluss mit Austerität!“

Wähl Liste 2, Bündnis Bio Fachschaften! www.bbf-uhh.weebly.com

Die Kandidierenden
Despina Chaluppa (Biologie, ISSMA, ver.di, Emilin Joma da Silva (Holzwirtschaft)
DIE LINKE, Liste LINKS, BAE!) Anna Bogun (Holzwirtschaft)
Victoria Mader (FSR HoWi, Frieden, harte
zeiten - junge sozialisten, BAE!) Didem Friedrich (M.Sc. Biologie, Ex-AG)
Victoria Mader (FSR HoWi, Frieden, BAE!)
Timo Zeimet (ExFSR Bio, Exkursions-AG,
Die GRÜNEN, GEW) Prince Tete (Biologie)
Marike Langhans (FSR Holzwissenschaften) Alina Nicolai (Biologie)

Max Gross (FSR HoWi, Treeclimber) Sören Horn (Liste LINKS, DIE LINKE)
Anselm Konnow (M.Sc. Bio, Skateboard e.V.) Goran Schmidt (Biologie, DIE LINKE)

V.i.S.d.P. Despina Chaluppa, Emil-Andresen-Straße 5, 22529 Hamburg

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