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Wissenschaftszentrum Weihenstephan
für Ernährung, Landnutzung und Umwelt
Thesis
Eingereicht zur Erlangung des akademischen Grades B.Sc. in
Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement
Martin Hanöffner
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abstract
1 Einleitung S.1
1.1 Problemstellung S.1
1.2 Forschungsfrage S.2
1.3 Aufbau der Arbeit S.2
2 Der Bund Naturschutz und sein Mitgliedermagazin S.3
2.1 Der BN – Geschichte und Bedeutung S.3
2.2 Mitgliedermagazin „Natur und Umwelt“ S.8
2.3 Medienwissenschaftliche Einordnung des Mitgliedermagazins S.8
2.4 Mitgliedermagzin und Öffentlichkeitsarbeit S.9
3 Der Konflikt zwischen Forstwirtschaft und Naturschutz Vertretern S.11
4 Material und Methode S.14
4.1 Datenmaterial S.14
4.2 Methode der Datenauswertung S.16
4.2.1 Qualitative Inhaltsanalyse S.16
4.2.2 Narrative Diskursanalyse S.17
5 Ergebnisse S.20
5.1 Die verschiedenen Zeitebenen S.20
5.2 Zeitebene a von 1990 bis 2003 S.20
5.3 Zeitebene b von 2004 bis 2006 S.25
5.4 Zeitebene c ab 2007 S.28
6 Diskussion S.31
7 Zusammenfassung S.33
8 Literaturverzeichnis S.34
Anhang: Analyse der Artikel S.37
Erklärung S.68
Abbildungsverzeichnis
Abb1: Diagramm zur Anzahl der in der „Natur und Umwelt“ veröffentlichten Artikel S.15
Abb2: Sättigungskurve bei Qualitativer Inhaltsanalyse S.16
Abb3: Aktantenstruktur einer Erzählung mit Erläuterung S.19
Abb4: Aktantenstruktur Narration 1 S.21
Abb5: Aktantenstruktur Narration 2 S.22
Abb6: Aktantenstruktur Narration 3 S.23
Abb7: Aktantenstruktur Narration 4 S.24
Abb8: Aktantenstruktur Narration 5 S.25
Abb9: Aktantenstruktur Narration 6 S.26
Abb10: Aktantenstruktur Narration 7 S.27
Abb11: Aktantenstruktur Narration 8 S.29
Abb12: Aktantenstruktur Narration 9 S.34
Abkürzungsverzeichnis
Abb.: Abbildung
BN : Bund Naturschutz in Bayern e.V.
bay.: bayerisch
BUND: Bund für Umwelt und Naturschutz, Dachverband des BN
BK: Borkenkäfer
e.V.: eingetragener Verein
LAN: Landesausschusse für Naturpflege
LW: Landwirtschaft
OFD: Oberfinanzdirektion
NP: Nationalpark
vgl.: vergleiche
Abstract
This thesis deals with the "Bund Naturschutz" and its member magazine "Natur und Umwelt".
Object of research are the narratives of the magazine on the topics of forest, forestry and
environmental protection. The research question is: How do BN's positions affect reporting? The
methods are: Qualitative Content Analysis and Narrative Discourse Analysis.
The thesis comes to the result: National park and wilderness are the core topics of the BN. These
topics are always to be found in the forest context in the member magazine. In addition, there are
current topics of forestry policy. For example: „Waldsterben“ (not the subject of investigation in the
present work) and „Forestry form in Bavaria“. Over the years the PR of the BN has become more
and more professional and the actor positions of the narrations easier to recognize. The attitude to
the bavarian forest authorities has worsened. The BN is much more critical of them today than in
the past.
1 Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Bund Naturschutz in Bayern e. V. und dessen
Berichterstattung zu Wald, Forstwirtschaft und Naturschutz in seinem Mitgliedermagazin. Hierbei
sind wenigstens zwei bedeutende Deutsche Institutionen beteiligt, „der Wald“ und der BUND
Naturschutz in Bayern e. V. mit seinem Dachverband dem BUND. Als weitere bedeutende
Institutionen sind noch Bayerns Staatsregierung und die Staatsforstverwaltung zu nennen.
1.1 Problemstellung
Alleine schon das Wort „Wald“ entfacht bei den Menschen in Deutschland mystische Gefühle, das
damit verbundene Objekt genießt hierzulande zentrale Bedeutung. Dabei wird der Wald als mehr als
die Summe seiner Bäume betrachtet. Für viele Menschen hierzulande ist „der Wald“ nicht nur eine
von der Forstwirtschaft geformte Kulturlandschaft. Der Wald verfügt in der Wahrnehmung Vieler
über eine starke symbolische, ja nahezu märchenhafte Ausstrahlungskraft. Auch deshalb ist Wald
seit jeher Gegenstand von Dichtung, Märchen, Malerei und Musik und tief im Bewusstsein der
Deutschen verankert – nicht nur, wenn sich diese am besagten Ort ihrer Sehnsüchte selbst befinden
(BREYMAYER & BERND 2011). Die Metapher der „Deutsche Wald“ taucht seit Anfang des 19.
Jahrhunderts in den Erzählungen der Romantik, teilweise in überhöhter Form auf. Sowohl
volkskundliche als auch historische Abhandlungen, beispielsweise von Heinrich Heine (v)erklären
den Wald zum Sinnbild germanisch-deutscher Art und Kultur. Die frühe Naturschutz- und
Umweltbewegung, der bereits im 19. Jahrhundert einsetzende Tourismus und nicht zuletzt die
nationalsozialistische Ideologie sahen im Wald ein wichtiges Element deutscher Kulturlandschaften
(N.N. 2018a). Der Volkskundler Prof. Dr. Albrecht Lehmann postulierte die Kontinuität eines
Schicht- und Generationen übergreifenden deutschen Waldbewusstseins, Wald ist nach Lehman das
deutsche Identitätssymbol schlechthin, vom Zeitalter der Romantik beginnend, bis in die
Gegenwart. Für Lehmann sind die Deutschen das Waldvolk schlechthin (LEHMANN 2001). Für den
BUND Naturschutz in Bayern e.V., kurz BN als größter und ältester Naturschutzverband Bayerns,
steht neben den sozialen vor allem die ökologischen Funktionen des Waldes im Vordergrund.
Bereits am Anfang der Vereinsgeschichte gab es im Verband einen Konflikt um den Tourismus,
einerseits wollte der BN den Menschen die Natur näher bringen, wozu auch ein Aufenthalt dieser in
der Natur gehört. Andererseits wurde gerade der Alpen-Tourismus von Anfang an sehr kritisch
betrachtet. Alles in Allem aber ein Konflikt, der den BN nicht zu überfordern schien (WEIGER 2013:
21ff).
Wesentlich schwerer wiegt für den BN der Umstand, dass selbst der Staatswald – wenigstens aus
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dessen Sicht – primär wirtschaftlichen Interessen zu dienen hat. Gerade zu Zeiten des
Klimawandels und der Notwendigkeit einer CO2² Einsparung, soll auch der Staatswald in
Deutschland nicht nur der Erholung dienen. Viel mehr kommt dem Wald als Lieferant des CO2²
neutralen Bau- und Brennstoffes Holz eine Bedeutung für den Klimaschutz zu (WINKEL 2008).
Ein Umstand, welcher für Natur- und Umweltschutzverbände wie den BN durchaus ein gewisses
Dilemma darstellt. Einerseits gilt das Naturschutzinteresse des Verbandes, für eine möglichst
unberührte Natur einzutreten, welche maximal vom Tourismus in ihrem friedlichen Dasein gestört
wird. Auf der anderen Seite besteht aber auch das berechtigte Umweltschutzinteresse, durch die
maximale Nutzung von Holz den CO2 - Gehalt der Atmosphäre zu minimieren, was aber moderne
Forstwirtschaft, und damit auch große Maschinen im Wald zur Folge hat. Darüber hinaus bestehen
seitens der Waldbesitzer, welche ja durch ihren Waldbesitz die Existenz bestreiten wollen, durchaus
berechtigte wirtschaftliche Interessen. Gerade was den Staatswald Bayerns betrifft, den der BN
wenigstens bis zur Forstreform in Bayern gerne zum „Bürgerwald“ umgewidmet hätte, wird die
Nutzfunktion seitens des BNs lediglich bedingt anerkannt. Wie andere Verbände auch betreibt der
BN Öffentlichkeitsarbeit, zu diesem Zweck bringt der Verband einmal im Quartal das
Mitgliedermagazin „Natur und Umwelt“ heraus in dem regelmäßig die Themen Waldnaturschutz
und Forstwirtschaft aufgegriffen werden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen
Narrationen, also Erzählungen der „Natur und Umwelt“ zum Themenkomplex Wald,
Forstwirtschaft und Naturschutz.
1.2 Forschungsfrage
Die Fragestellung lautet: Inwiefern hatten und haben zentrale Themen der Forstpolitik, mit großem
öffentlichen Interesse Einfluss auf die Art der Berichterstattung – auf die zentralen Narrationen und
auf die Zuteilung und Gewichtung der sechs Aktantenpositionen. Dabei sollen verschiedene
Zeitebenen herausgearbeitet werden. Ziel dieser Narrativen Diskursanalyse ist es, mit den
Methoden der Qualitativen Sozialforschung die zentralen Narrationen des BUND Naturschutz in
Bayern e. V. bei den Themen Forstwirtschaft und Naturschutz in seiner Mitgliederzeitung zu
erfassen, zu analysieren und zu diskutieren. Letztendlich soll die vorliegende Arbeit verdeutlichen,
inwiefern die Berichterstattung von Natur und Umwelt zum Thema Forstwirtschaft und Naturschutz
von den Interessen und Ansichten des BUND Naturschutz in Bayern e. V. geprägt ist.
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– welche damals vor allem durch die Industrialisierung entstanden – nicht in der Öffentlichkeit,
sondern in kleiner Runde unparteiisch auszutragen.
Obwohl die Gründung des BN 1913 kein großes Ereignis war, konnte sich der Verein die
Schirmherrschaft des bayerischen Kronprinzen Rupprecht sichern. Akteure waren damals eine
überschaubare Anzahl von Professoren der Naturwissenschaften, ein Kunstprofessor einige Beamte,
Reichsrat Graf Mirbach-Geldern Egmont, Freiherr Ludwig von Besserer, und ein Münchener
Stiftprobst waren ebenfalls unter den Gründungsmitgliedern, allen gemeinsam war die
Zugehörigkeit zum gut vernetzten gehobenen Bürgertum. Eine Ausnahme was die gesellschaftliche
Stellung betrifft, bildete der Hauptlehrer Johann Rueß, dieser bildete als Schriftleiter in den 1920er
Jahren die treibende Kraft im BN.
Die Mehrzahl der Gründungsmitglieder waren bereits vor der Gründung des BN nicht nur bestens
miteinander vernetzt, sie hatten auch gemeinschaftliche Aktivitäten in naturwissenschaftlich
geprägten Vereinen, wie z.B. dem Verein für Naturkunde, und der Bayerischen Botanischen
Gesellschaft, nicht zuletzt kannte man sich auch durch den LAN. Viele der genannten Vereine, wie
auch der BN, galten damals als Antwort auf die 1900 einsetzende Industrialisierung. Zugeordnet
werden diese Gruppierungen, einschließlich BN der deutschlandweiten, bürgerlichen, Natur- und
Heimatschutzbewegung.
Als erster großer Erfolg des BN gilt die Einrichtung des Naturschutzgebietes am Königssee 1921.
Bereits zuvor –1916 – schaffte es der BN die Natürlichkeit einer dortigen Steilwand zu erhalten, in
dem er die Ausmeißelung eines gigantischen Löwen als Kriegserinnerung verhinderte. Mit der
Schaffung des ersten großen Schutzgebietes ging für die Naturschützer ein alter Traum in Erfüllung,
endlich gab es ein Reservat in dem die Natur ihre Unberührtheit und „Jungfräulichkeit“ bewahren
konnte, und die industrielle Entwicklung außen vor gehalten wurde, der Königssee sollte nicht nur
für den Menschen, sondern viel mehr vor den Menschen geschützt werden. So sollte auch der
Ausbau des Tourismus aufgehalten werden, von einer „Schändung der Naturschönheit“ war damals
die Rede. Das Verhältnis des BN zum Tourismus war damals, wie bereits erwähnt ein ambivalentes,
einerseits war von einer „gedankenlosen Touristenschwemme“, welche acht- und sinnlos
Alpenpflanzen ausreiße die Rede, andererseits argumentierte man mit dem Wert der Natur für den
Tourismus (WEIGER et al. 2013: 21ff).
Mit der Weimarer Reichsverfassung von 1919 gewann der Naturschutz konstitutionellen Rang. Der
BN verzeichnete während der Zeit der Weimarer Republik einen starken Mitgliederzuwachs,
welche sich aus dem unteren und mittleren Bürgertums rekrutierten, der Verband breitete sich in
ganz Bayern aus. Die horizontalen Organisationsstrukturen wurden durch Gründung von Kreis- und
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Ortsgruppen gestärkt, enge Kontakte zu den Behörden und die Dominanz von Beamten und Lehrern
unter den Mitgliedern wurden dabei beibehalten. Neue Ziele wurden ins Auge gefasst, dazu zählten:
Mitgliederwerbung, Öffentlichkeitsarbeit zur Verbreitung des Naturschutzgedanken, die
Ausarbeitung von Naturschutzpädagogischen Konzepten, Einsatz für Naturdenkmäler,
Schutzgebiete und ein bayerisches Naturschutzgesetz. Letzteres hätte eine öffentliche Anerkennung
und Prestige für die Naturschützer bedeutet, ist aber letztendlich gescheitert, worin sicherlich ein
Grund für die spätere Euphorie gegenüber dem Reichsnaturschutzgesetz (1935) liegen dürfte.
Naturschutzarbeit fand durch die gegründeten Orts- und Kreisgruppen immer mehr vor Ort, und
nicht mehr nur in Sitzungszimmern statt. Ab 1923 begannen BN-Mitglieder damit, alte Bäume,
seltene Pflanzenvorkommen oder Felsformationen zu erkunden, um diese dann als Naturdenkmal
vorzuschlagen. Eine in ihrem Umfang stetig steigende BN-Zeitschrift, die Natur und Umwelt wurde
bereits damals veröffentlicht, darin fanden sich Erzählungen über die genannten Naturdenkmäler.
Öffentlichkeitswirksame Aktionen wie Ausstellungen, Wanderungen Info-Tafeln und Broschüren
machten sich die verschiedenen Gruppen zum Werkzeug, um die Menschen vom Wert des
Naturschutzes zu überzeugen. Darüber hinaus dienten die Gruppen der Netzwerkbildung zwischen
lokalen Entscheidungsträgern, Beamten und Lehrern.
In den 1930er Jahren begann der BN mit dem Ankauf von Schutzgebieten. Bis 1933 ist ein
schleichender Bedeutungswandel der Heimatidee zu bemerken, der Begriff der Heimat rückte
immer mehr ins Zentrum der Öffentlichkeitsarbeit, wissenschaftliche Argumente traten gleichzeitig
mehr und mehr in den Hintergrund. Natur wurde immer stärker als ein Ausdruck von Heimat
begriffen. Der Begriff „Heimat“ dagegen wurde im Laufe der Jahre immer mehr mit Begriffen wie
„Kampf“ und „Krieg“ verwendet (WEIGER et al. 2013: 41ff).
Während der NS-Zeit fand eine „Institutionelle Selbstgleichschaltung“ des BN statt, welche durch
eine Heimat- und Volkszentriertheit der Naturschutzauffassung des Verbandes begründet sein
dürfte. Die Mitgliederzahl lag damals bei knapp 30.000. Der BN arbeitete mit der Hitlerjugend und
der NS-Organisation KdF zusammen, mit dieser wurden z.B. Vorträge und Ausflüge organisiert, mit
der HJ und NSDAP wurden Altmetallsammlungen in Kiesgruben organisiert. Auf der personellen
Ebene gab es unterschiedliche Verflechtungen mit dem NS-Regime. Einige der BN-Mitglieder der
1930er Jahre waren nicht nur im NS-System bestens integriert, auch in der Nachkriegszeit hatten
diese wichtigen Funktionen im bayerischen Naturschutz. So übernahm 1935 das langjährige BN-
Mitglied und hoher Beamter der Staatsforstverwaltung Theodor Künkele die Führung des BN,
dieser war 1933 in die NSDAP eingetreten, um dort ab 1935 die Funktion des
Ortsgruppenamtsleiters zu bekleiden. 1938 trat er aus gesundheitlichen Gründen als Führer des BN
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zurück, war aber nach 1945 noch Ehrenvorsitzender. Sein Nachfolger im Amt des BN Führers war
Hans Hohenester, dieser war bis in die frühen 1960er Jahre noch Ausschussmitglied des BN. Die
damalige Situation auf der Ebene der Kreis- und Ortsgruppen lässt sich heute nur noch schwer
rekonstruieren. Eine enge Verflechtung zwischen NSDAP Mitgliedschaft und Erfolg innerhalb des
BN ist aber deutlich zu erkennen (WEIGER et al. 2013: 47ff). Die Mitgliederzahl des BN stieg
zwischen 1932 und 1939 stark an, dazu dürfte der akademische Anspruch in Kombination mit
einem bürgerlichen Habitus beigetragen haben. Vor allem das ländliche Bürgertum fühlte sich vom
Anspruch einer staatlich anerkannten öffentlichen Tätigkeit angezogen. Für die NSDAP galt der BN
als NS- nahe. Weder wurden dem Verband Steine in den Weg gelegt, noch befürchtete man
Widerstand und Opposition von dieser Bewegung. Am 26. Juni 1935 wurde das
Reichsnaturschutzgesetz (RNG) erlassen, ein derartiges Gesetz hatte die Naturschutzbewegung seit
30 Jahren gefordert, so verknüpfte auch der BN große Hoffnungen mit diesem Gesetz. Das RNG
hat dann auch erstmals eine vollgültige Naturschutzbürokratie in Deutschland geschaffen (WEIGER
et al. 2013: 49). Umstände, welche mit Sicherheit die Nähe des BN zum NS- Regime gefestigt
haben dürfte.
Die ersten Nachkriegsjahre waren für den BN mehr eine Zeit der Rückbesinnung als eine der
Neuerfindung, dies trotz großer politischer Umbrüche. Eine kritische Beschäftigung mit der
jüngeren Vergangenheit fand nicht statt, wohl deshalb, weil der Verband was die personelle Ebene
betraf auf Kontinuität setzte. Auch inhaltlich sollte alles bleiben wie es war, lediglich Satzungen
und Publikationen wurden vom nationalsozialistischen Ballast befreit. Betont wurden Kontinuitäten
bis zurück ins 19. Jahrhundert. Die Staatstreue wurde als bewährtes Prinzip angesehen und
beibehalten.
Es gelang dem BN, sich auch nach 1945 als wichtigste Organisation als wichtigste Organisation des
zivilgesellschaftlichen Naturschutzes in Bayern zu etablieren, und das obwohl die Mitgliederzahlen
der frühen 1940er Jahre erst über 30 Jahre später wieder erreicht wurden (WEIGER et al. 2013: 65ff).
Der BN während der 1950er und 1960er Jahre kann als Mischung zwischen staatsnahem und
hierarchisch organisiertem Honoratiorenverein und publizistischer Plattform bezeichnet werden. Im
Wesentlichen bestand der Verein damals aus Vorstand und Ausschuss, versammelt waren darin die
Spitzenvertreter des bayerischen Naturschutzes. Orts- und Kreisgruppen existierten damals kaum,
diese hatten dann eher den Charakter eines Wandervereines, und dienten neben dem Wandern
außerdem dem geselligen Austausch. Bedeutend für den Zusammenhalt war damals die
Vereinszeitschrift, und das darin vermittelte Natur- und Weltbild. Der BN sah sich damals als
mahnender Berater der Staatsverwaltung, personelle Überschneidungen mit dieser bestanden auf
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allen Ebenen. Es galt politische Entscheidungen zu beeinflussen. Obwohl die Vereinsbasis aus
18.000 Personen bestand war sie in diese Tätigkeiten kaum eingebunden, auch betrachtete sich der
Verband bis Mitte der 1960er Jahre nicht als kritische Öffentlichkeit. Erst mit der Kampagne für den
Nationalpark Bayerischer Wald entdeckte der BN die Mobilisierung der internen und externen
Öffentlichkeit für sich. Die staatsorientierte Vorgehensweise des BN wurde damals immer mehr
kritisiert.
In den 1970er Jahren erfand sich der BN als „grünes Gewissen Bayerns“ und moderne
Umweltlobby neu. Im Mittelpunkt stand dabei die (finanzielle) Unabhängigkeit vom Staat, die
Beschäftigung mit Umweltpolitischen Grundsatzthemen, und außerdem die Öffnung gegenüber den
Bürgerinitiativen. Ende des Jahrzehnts war dieser Prozess so gut wie abgeschlossen. Zu diesem
Zeitpunkt hatte der BN unter dem neuen jungen Führungstrio Weinzierl-Steininger-Weiger neue
Trägergruppen, vor allem aus der jungen Generation für sich gewonnen. Das Themenspektrum
wurde über klassischen Naturschutz hinaus erweitert, der Fokus lag dabei auf Umweltprobleme und
Risiken moderner Großtechnologien wie der Atomkraft (WEIGER et al. 2013: 92).
1978 wurde Franz Josef Strauß zum bayerischen Ministerpräsidenten gewählt, die Zeit bis zu
seinem todesbedingten Amtsende 1988 war sicher der aktivistische Höhepunkt des BN. Während
dieser Zeit blühte der Verein auf, der BN betätigte sich bei vielen Naturschutz- und
Umweltkonflikten. Prominente Themen der 1980er Jahre waren der Biotop- und Artenschutz, die
Ökologische Landwirtschaft, Gentechnik, der Gewässerschutz der Massentourismus, Die Verkehrs-
und Energiepolitik, das Ozonloch und das Thema Abfallentsorgung. Das Engagement beim Thema
„Waldsterben“ und der Widerstand gegen den Rhein-Main-Donau-Kanal und gegen die WAA in
Wackersdorf, waren wohl besonders öffentlichkeitswirksam (WEIGER et al. 2013: 93). Gerade die
letztgenannten, besonders emotionalisierten Themen bewirkten einen besonderen
Mobilisierungsschub, als Folge stieg die BN- Mitgliederzahl, auf fast 77.000 im Jahre 1988, neun
Jahre zuvor waren es lediglich gut 32.000 (WEIGER et al. 2013: 93). Damals begann der BN sich
vom Freistaat zu emanzipieren, die Zusammenarbeit mit der Staatsverwaltung unter Strauß
gestaltete sich immer schwieriger. Was auch daran lag, dass Beamte, welche Mitglied beim BN
waren nur noch eine eingeschränkte Aussicht auf Karriere hatten. Als Folge wurde der Verein gegen
Ende des Jahrzehnts immer mehr als ernstzunehmender und widerspenstiger Akteur
wahrgenommen (WEIGER et al. 2013: 97).
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 flaute die umweltbewegte Phase in Deutschland ab,
einerseits verloren die großen Umweltkonflikte wie das Waldsterben und die Atomenergie nur
wenige Jahre nach dem Supergau in der Ukraine an Mobilisierungskraft, von nun bestimmten
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andere Themen die öffentliche Debatte. Auf der anderen Seite nahm nach der Regierungszeit Strauß
der Antagonismus Naturschützer vs. Politik in Bayern deutlich ab. Die Institutionalisierung des
Natur- und Umweltschutzes machte deutliche Fortschritte, spätestens mit der Rot- Grünen
Bundesregierung ab 1998 wurden Naturschutzorganisationen wie der BUND – der Dachverband
des BN – verstärkt in politische Entscheidungsprozesse eingebunden.
Die Mitgliederzahl der BN-Basis hat sich in den 1990er Jahren von 90.000 im Jahr 1990 auf
169.000 zu Beginn des neuen Jahrtausends nahezu verdoppelt, und das obwohl es im letzten
Jahrzehnt des alten Jahrtausends um die Kernthemen des BN ruhig wurde. Praktische
Naturschutzarbeit in den Kreisgruppen und politische Lobbyarbeit bildeten den Schwerpunkt des
BN während dieser Zeit (WEIGER et al. 2013: 99).
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Mitglieder angepasst ist. Bereits bei oberflächlicher Betrachtung des Magazins sticht dem
Betrachter ist die Dominanz der Farbe Grün ins Auge. Auch die äußerliche, farbliche Aufmachung
ist also den Vorlieben der tendenziell naturliebenden Mitglieder des BN angepasst. Wie alle
Mitgliedermagazine ähnelt die „Natur und Umwelt“, was die Aufmachung betrifft weitgehend
kommerziellen Publikumszeitschriften, z.B. der GEO (N.N. 2011).
Stand des Wissens: Im Jahr 2015 verfassten Tobias Schula und Kathrin Nüsse eine Hausarbeit mit
dem Titel „Erzählungen über den Wald – die Positionen des BUND Naturschutz über die letzten 30
Jahre“, dazu später noch eine Ergänzungsarbeit. Darin beschäftigten sich die Studierenden ebenfalls
mit der „Natur und Umwelt“ und deren Erzählungen zu Wald und Forstwirtschaft. Folgenden
Erkenntnis über das Magazin wird von den Autoren zum Ausdruck gebracht:„ ...Damit dient dieses
Blatt der Information und Meinungsbildung der BN-Mitglieder und dürfte nicht unerhebliche
Multiplikatorenwirkung entfalten. Gerade die Artikel der jeweiligen Vorsitzenden bekamen
besonderes Augenmerk, da sie die Richtung in der Forstpolitik des BN beschreiben und vorgeben.
Dabei haben die Storylines in Bezug auf Wald in den letzten dreißig Jahren eine Wandlung
durchgemacht. War in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts noch die Erzählung Waldsterben in
Natur und Umwelt inhaltsbestimmend, so übernahm Wildnis diese Rolle in den 90ern und in den
2000ern zusätzlich die Erzählung Bürgerwald. Auch lässt sich eine Abnahme der Wichtigkeit der
Forst- und Waldthemen feststellen.“ Dem Mitgliedermagazin wird also eine wirksame
Öffentlichkeitsarbeit, aber auch ein abnehmendes Interesse an forstlichen Themen attestiert.
Außerdem konnten die Studenten drei verschiedene Zeitebenen, abhängig von den dominierenden
Themen abgrenzen (SCHULA & NÜSSE 2015, NÜSSE 2015).
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(DOBLER et al 2016: 82ff). Weitgehend synonym zu “Öffentlichkeitsarbeit” wird in Deutschland der
Begriff der Public Relations, kurz PR verwendet, damit ist das Management der öffentlichen
Kommunikation von Organisationen gemeint. Laut Definition verfolgt PR das vorrangig das Ziel,
die Meinungsbildung zu beeinflussen, und damit Verständnis und Vertrauen der Öffentlichkeit zu
erlangen, um damit das Image der betreffenden Organisation zu stärken. Dabei ist die professionelle
Aufmachung der zu vermittelten Information entscheidend dafür, ob der Sender Gehör in der
Öffentlichkeit, bzw. bei den Medien findet.
Es macht für den BN also Sinn die Inhalte, welche er der Öffentlichkeit und anderen Verbänden
mitzuteilen hat mittels einer bunten Mitgliederzeitschrift, welche – was die Aufmachung betrifft –
einer üblichen Publikumszeitschrift in nichts nachsteht zu transportieren.
Im angelsächsischen Sprachraum wird “PR” weitgehend synonym zu “propaganda” verwendet in
Deutschland dagegen werden die beiden Begriffe strenger voneinander abgegrenzt (N.N. 2018e).
Wer aber meint, bei Öffentlichkeitsarbeit, z.B. in “Natur und Umwelt” handle es sich lediglich um
harmlosen, auf einen Verband bezogenen Journalismus, welcher einfach nur Information unter die
Mitglieder bringen soll, liegt falsch: Bei der klassischen Öffentlichkeitsarbeit basierte die
Kommunikation lange Zeit auf klar belegbare Fakten, das Vorgehen dabei war rein rational. Dieser
Ansatz ist aber nur dann erfolgreich, wenn Erzähler und Rezipient Interessen und Wertesystem
miteinander teilen, und dadurch dem Thema die gleiche Aufmerksamkeit widmen. Sobald aber der
Rezipient abweichender Meinung, kritisch, uninteressiert oder einfach nur unkonzentriert ist, dann
stoßen rationale Überzeugungen schnell an ihre Grenzen. Dagegen werden emotionale Erzählungen
vom Rezipienten besser einfacher und schneller aufgenommen, als eine bloße Aufzählung von
Zahlen und anderen Tatsachen (SCHACH 2016:11ff).
Neurowissenschaftliche Forschungen belegen, das menschliche Gehirn speichert Informationen
nicht einfach nur ab, um diese dann eins zu eins wieder abzurufen. Das Denkorgan ist vielmehr ein
dynamisches System, welches Informationen in Zusammenhängen und Mustern verarbeitet. Dem so
genannten Storytelling wird dabei attestiert, eben diese unbewussten und emotional geprägten
Muster aufzugreifen, um dadurch Information gehirngerecht zu kommunizieren (SCHACH 2016:17).
Bei dieser heute üblichen Erzählmethode werden Geschichten bewusst eingesetzt, um bestimmte
kommunikative Ziele zu erreichen. Dabei werden diese nicht aus einer Erzählperspektive heraus,
mündlich übermittelt, vielmehr werden unter anderem Mitgliedermagazine dafür eingesetzt. Bei der
Inszenierung von Geschichten spiegeln die Kernbotschaften oder Werte einer Organisation die
wesentliche Rolle, dabei gilt es Schlüsselinformationen zu übermitteln. “Storytelling” ist
mittlerweile eine gängige Methode, um systematisch geplant, und beständig Positionen einer
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Organisation in Form von authentischen, emotionalen Geschichten so vermittelt, dass diese bei den
Lesern langfristig und positiv in Erinnerung bleiben. Dabei folgt die Handlung der erzählten
Geschichte durchaus einer Strategie. Sowohl die Auswahl des Motivs, der Stationen des
Geschehens, und des Ereignisses einer Geschichte erfolgen dabei strategisch so, dass diese am
besten zu einer Organisation passt. Entscheidend für eine erfolgversprechende Strategie ist dabei
die richtige Auswahl der zu erzählenden Geschichten (Schach 2016:13). In den vergangenen Jahren
ist das Interesse an der Nutzung von Narrationen auch bei Umweltverbänden stark gestiegen, vor
allem für die Öffentlichkeitsarbeit. Bei der internen Öffentlichkeitsarbeit sollen Narrationen den
Mitgliedern das Gefühl, ihr Verband hätte besonderen Stellenwert, wäre einzigartig geben. Zweck
dabei ist es den Mitgliedern die Identifikation mit dem Verband zu erleichtern.
Was die externe Öffentlichkeitsarbeit betrifft, verfolgt Storytelling das Ziel, den Leser zunächst
einmal auf den Verband aufmerksam zu machen, über diese und deren Zukunft zu informieren.
Diese Art der Öffentlichkeitsarbeit soll dabei vor allem die emotionale Ebene ansprechen, um so
beständig ein positives Image zu vermitteln. Letztendlich soll Storytelling beim Leser die Präsenz
des Verbandes verfestigen, weiter ausbauen, um diese im Gedächtnis des Lesers leichter und
schneller abrufbar zu machen (SCHACH 2016: 17). Ein belegtes Beispiel dafür, dass auch
Umweltverbände auf Storytelling zurückgreifen ist die Greenpeace-Kampagne um alte
Buchenwälder im Spessart. Der wohl bekannteste Umweltverband Deutschlands hat durch eine
wohlkalkulierte Aktion ein regelrechtes Drama inszeniert. Dadurch, dass die Gegenseite, die
Staatsforstverwaltung wiederholt das Thema aufgegriffen hat, gelang es dem Umweltverband sich
durch mehrere strategisch aufgebaute Narrationen, Erzählungen sich in der Öffentlichkeit als
Helden darzustellen (DOBLER et al 2016: 122ff). In Kapitel 4.2.2 der Diskursanalyse wird es darum
gehen Storys, also Narrative aus Artikeln der “Natur und Umwelt” aufzuschlüsseln, zu analysieren.
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den frühen 1970er Jahren. Denn weiterhin zitierte der Schweitzer Forstmann eine Pressemitteilung
der Kantonsoberförster von 1974 mit folgenden Worten: „Nur ein optimal bewirtschafteter Wald
kann den Anspruch der Allgemeinheit nach Schutz vor Naturgefahren, Lärm und Staub, nach
Erholungsmöglichkeiten und den Forderungen des Naturschutzes gerecht werden. Die Holzernte ist
eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Erhaltung unserer Wälder, da der sich selbst
überlassene Wald zusammenbrechen und Hochwasser, Lawinen, Erdrutsche, Steinschlag sowie
vermehrte Waldbrände nach sich ziehen kann.“. Diese Stellungnahme des „offiziellen
Forstdienstes“ bezeichnete Broggi als eine Rechtfertigung der Forstbehörde, welche durch eine
zunehmende Skepsis der organisierten Naturschützer gegenüber der Forstwirtschaft ausgelöst
wurde. Darüber hinaus wirft er seiner eigenen Gilde – den Vertretern der Forstwirtschaft –
Unsachlichkeit vor, indem diese von „extremen“, bzw. von „gewissen“ Naturschützern reden
(BROGGI& VOEGELI 1982: 41).
Spannungen zwischen Forstleuten und organisierten Naturschützern gibt es also schon länger, wo
bei es sich anfangs mehr um einen Konflikt innerhalb der Forstwirtschaft gehandelt haben dürfte,
die damaligen Naturschützer kamen überwiegend aus den eigenen Reihen, es waren also meist
(selbst-) kritische Forstleute, welche auf im forstlichen Umfeld herrschende Missstände
aufmerksam machten. Die Auseinandersetzung um die richtige Nutzung des Waldes dauert nicht nur
bis heute an, sie hat sich vielmehr verschärft. Ein Beispiel aus der jüngeren Geschichte ist der
erwähnte Konflikt zwischen Greenpeace und den Bayerischen Staatsforsten im Spessart. Während
Greenpeace dort wertvolle alte Buchenwälder in Gefahr sieht, sind die Vertreter der Forstwirtschaft
der Ansicht die derzeitige „positive Forstwirtschaft“, in der Wälder nachhaltig bewirtschaftet
werden können, sei durch Naturschutzverbände in Gefahr geraten, in ihrer Existenz bedroht
(DOBLER et al 2016: 110).
Die Vielfalt der Waldfunktionen ist Folge von sehr unterschiedlichen Ansprüchen und
Betrachtungsweisen an den Wald. Einerseits sind Wälder die naturnächsten flächendeckenden
Ökosysteme Deutschlands, mit hohem Wert als Refugium für Flora und Fauna. Sie dienen der
Schönheit der Landschaft und somit den Menschen als Ort der Erholung, sie leisten über
ökosystemare Prozesse Beiträge für die Bereitstellung wichtiger Ressourcen und dienen außerdem
der Funktionsfähigkeit natürlicher Regelungssysteme. Auf der anderen Seite dienen Wälder aber
auch der Forstwirtschaft, welche das heutige Erscheinungsbild des Waldes geprägt hat und der
Wirtschaft Holz regionaler Herkunft bereitstellt.
Zwischen den unterschiedlichen Waldfunktionen, und damit auch zwischen den Belangen der
Forstwirtschaft und denen der Naturschützern, existieren Zielkonflikte. Diese münden in sehr
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unterschiedliche Vorstellungen, wie die Wälder zu managen sind. Verschärft wird dieser Konflikt
durch den flächenmäßigen Schwund, der einst unendlich scheinende Ressource Wald. Die Frage,
wie die Ansprüche des Naturschutzes an den Wald mit einer möglichst gewinnbringenden
Forstwirtschaft zu vereinbaren ist, sorgt für stetigen Konflikt (WINKEL, 2006: 1ff).
Die Multifunktionalität von Wald und Forstwirtschaft sind in Deutschland politischer Konsens, und
nach Waldgesetz auch gesetzlicher Auftrag. Dabei wird der Wald sowohl als Wirtschaftsgut,
Naturraum, und sozialer Bezugspunkt betrachtet. Was das Wirtschaftsgut Wald betrifft muss laut
Winkel sowohl die volkswirtschaftliche Bedeutung des Waldes, als auch die wirtschaftliche
Situation der Forstbetriebe betrachtet werden. Wobei es über die wirtschaftliche Bedeutung der
deutschen Forstwirtschaft unterschiedliche Ansichten gibt. Einerseits wird von mit einem
Bedeutungsrückgang der Forst- und Holzwirtschaft in Deutschland gesprochen, Prof. Dr. Carsten
Thoroe spricht von einem Anteil der Branche an der Gesamtwirtschaft von lediglich 3% (THOROE
& DIETER 2003).
Die Vertreter der Forstwirtschaft warnen dagegen vor einer „drohenden Rohstoffverknappung“ und
erinnern an die Nachhaltigkeit ihrer Branche, und die positiven Auswirkungen auf das Weltklima
durch die CO2 Neutralität von Holz (WINKEL 2008: 3). Die Seite der Naturschützer betrachtet den
Wald vor allem als „naturnahes Ökosystem“. Zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft bestehen
laut Winkel sowohl fachliche, ideologische als auch machtbezogene Konflikte (WINKEL 2006: 11).
Der Ideologische Konflikt besteht aufgrund von unterschiedlichen Werten, Überzeugungen und
Sichtweisen auf Wald und Forstwirtschaft. Die Forstpolitik spricht hier von zwei miteinander
konferierenden Überzeugungskoalitionen: Einerseits die „Naturschutzkoalition“, ihr steht die
„Forstwirtschaftskoalition“ gegenüber (WINKEL 2008: 13).
Die Naturschutzkoalition sieht die Ökologische Nachhaltigkeit des Waldmanagements durch
einseitige ökonomische Interessen bedroht, und fordert eine gesetzliche Gewährleistung für das
ökologische Mindestniveau und einen Ausbau von Schutzgebieten. Die Forstwirtschaftskoalition
dagegen erinnert an die Nachhaltigkeit ihrer Branche. Die Bewirtschaftung von heimischen
Wäldern und die (vermehrte) Nutzung von Holz seien sowohl ökologisch wertvoll, als auch
ökonomisch wichtig. Sie fordern die Nutzung wirtschaftlicher Potentiale und warnen vor
Regulierungen (WINKEL 2006: 11). Bei den auf Macht bezogenen Konflikten stehen laut Winkel
Auseinandersetzungen um Kompetenzen und Ressourcen im Vordergrund (WINKEL 2006: 14).
Letztendlich geht es dabei um nicht weniger als darum, wer das Sagen im Wald hat, und wie stark
dieser genutzt werden darf. Waldbesitzer argumentieren hier gerne mit dem Begriff „Enteignung“,
Naturschützer dagegen pochen auf ihre Grundrechte und dem Erhalt der Natur.
13
4 Material und Methode
Die analysierten Artikel, deren Herkunft und die angewandten Analysemethoden sind Inhalt des
folgenden Kapitels:
4.1 Datenmaterial
Für die vorliegende Arbeit wurden relevante Artikel des BN-Magazins „Natur und Umwelt“
ausgewertet. In Anbetracht des Umstandes, dass die Betrachtungen erst nach dem
Themenschwerpunkt Waldsterben beginnen sollen, wurde das Jahr 1990 als Startzeitpunkt gewählt.
Mit dem Jahr 2007 endet der Analysezeitraum, es wurden also 27 Jahrgänge mit 108 regulären
Ausgaben betrachtet. Darüber hinaus wurde auch eine Sonderausgabe der „Natur und Umwelt“
ausgewertet, insgesamt also 109 Hefte. Betrachtet wurde nur der Bayern-Teil des Heftes. Als
Anfangspunkt der Betrachtungen wurde Heft 1 1990 gewählt, das Vorgängerthema Waldsterben war
zu diesem Zeitpunkt weitgehend ermüdet (vgl. DOBLER et al. 2016: 67). Mit den beiden
Frühjahrsorkanen Wiebke und Vivian ist das bis dahin lange Zeit sehr präsente Umweltschutz
Thema quasi über Nacht in den Hintergrund getreten. Die Abgrenzung zu den anderen
Themenfeldern des BN gestaltete sich nicht immer einfach, weil die Themenbereiche mehr oder
weniger ineinander fließen. Beispielsweise berichtet der BN stetig über Wildtiere, diese haben – wie
z.B. Wolf, Luchs oder Wildkatze – ja auch ihren Lebensraum im Wald. Näher betrachtet wurden
aber nur diejenigen Artikel, bei denen der Wald als gesamtes, also ein Raum mit Bäumen, welcher
durch Wild, Waldböden und Atmosphäre ergänzt wird im Vordergrund steht. Vernachlässigt wurden
auch Artikel, bei denen es primär um den Werkstoff Holz geht, in denen Wald, Forstwirtschaft und
Naturschutz kaum Betrachtung finden.
Ein bedeutender Teil der Artikel zum Thema Wald finden sich im Regionalteil, meist handelt es sich
dabei lediglich um Veranstaltungshinweise, meist zu Vorträgen und Waldfesten des BN, außerdem
bringt der BN gerne eine Nachlese zu vergangenen Veranstaltungen. Diese Artikel wurden zwar alle
von mir durchgelesen, sind aber überwiegend nicht geeignet Narrationen herauszuarbeiten. Meist
sind sie schlicht und einfach nicht umfangreich genug, und sollen auch nur kurz informieren.
Ähnliches gilt für den Kinderteil des Heftes, hier werden kaum interessante Zusammenhänge
dargestellt. Letztendlich wurden über den gesamten Zeitraum verteilt, 29 meist umfangreichere
Artikel ausgewählt, und ausführlich analysiert. Dabei mag ca. ein Artikel pro Jahr wenig
erscheinen, aber abgesehen vom Zeitraum der Forstreform tritt das Thema Wald, Forstwirtschaft
und Naturschutz innerhalb des Heftes eher in den Hintergrund (vgl. Abb. 1).
14
Beiträge zu Wald Forstwirtschaft und Naturschutz
20
18
16
14
Anzahl der Beiträge
12
10 Beiträge
8
6
4
2
0
1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Jahr
Abb. 1: Diagramm zur Anzahl der in der „Natur und Umwelt“ veröffentlichten Artikel nach eigener
Darstellung
Für ein qualitatives Forschungsdesign ist diese Anzahl der analysierten Artikel auch mehr als
ausreichend, die Erzählungen wiederholen sich ohnehin in ähnlicher Form. Dem Thema
Forstreform wurde unmittelbar vor dem von BN und anderen Verbänden initiierten Volksbegehren
eine ganze Ausgabe der „Natur und Umwelt“ gewidmet, worin auch Prominente aus Funk und
Fernsehen zu Wort kamen, selbst „Förster Rombach“ aus der Fernsehserie „Forsthaus Falkenau“
durfte zum Abstimmen aufrufen. Abgesehen von dem sich ständig wiederholenden Appell doch an
der Abstimmung teilzunehmen, sind im gesamten Heft sehr ähnliche Erzählungen abgedruckt,
welche darüber hinaus ohnehin in den vorherigen Ausgaben wiederholt zu lesen waren
(vgl. Abb. 2).
15
Abb. 2: Sättigungskurve bei Qualitativer Inhaltsanalyse (umgezeichnet nach Vorlage unbekannter
Herkunft).
16
zusammengefasste Text in die Kategorien „Basiserzählung“ und „Ergänzungserzählung“ unterteilt.
Die entsprechenden Textabschnitte wurden bunt eingefärbt, (Ergänzungserzählung) bzw.
unterstrichen (Basiserzählung). Dieses Vorgehen erlaubt es, dass Aussagen theoretisch sowohl der
Basiserzählung, als auch einer Ergänzungserzählung zugeordnet werden können, was in der Praxis,
dann aber kaum notwendig war. Die Basiserzählung eines Textes ist überwiegend diejenige, worauf
in der Artikelüberschrift hingewiesen wird, welche den Hauptargumentationsstrang liefert, und von
den Ergänzungserzählungen gestützt wird. In fast allen Texten konnte wenigstens eine
Ergänzungserzählung gefunden werden. Anschließend erfolgte die Strukturierung (nach MAYRING
2015: 68ff); bei dieser Analyse der Tiefenstruktur – womit das Muster einer Erzählung gemeint ist –
bilden die verschiedenen Aktantenpositionen z.B. Subjekt und Objekt, um nur die beiden
wichtigsten zu nennen, die deduktiven Kategorien. Letztendlich wurden aus der Vielzahl der
herausgearbeiteten Narrationen die unwesentlichen, zu speziellen, nur einmal vorgetragenen
Erzählungen nicht weiter berücksichtigt. Die verbliebenen Narrationen wurden wiederum
kategorisiert und aus jeder Kategorie eine zentrale Erzählung herausgearbeitet.
17
1972) Greimas unterscheidet dabei sechs verschiedene, so genannte Aktantenpositionen:
Der Aktant „Sender“ steht dabei für die Gründe, bzw. Auftraggeber des handelnden Subjekts,
wobei dieser nach wie vor freiwillig handelt, der Sender motiviert lediglich, er erzwingt nichts.
Sender können z. B. Regeln, Ideale, Motive oder Werte sein.
Der Aktant „Subjekt“: das Subjekt ist der Handelnde, will das Objekt verändern, bzw. unter
Kontrolle bringen. Dabei muss es sich beim Subjekt nicht zwingend um eine Person handeln, in der
„Natur und Umwelt“ stellt sich der BN selbst mehr oder weniger direkt als das handelndes Subjekt
dar. Der Aktant Objekt ist das Ziel des handelnden Subjekts. Subjekt kann z.B. die Natur im
Allgemeinen, bzw. im Speziellen der Wald sein.
Der Aktant „Helfer“ steht für alles was das Subjekt bei seinem Handeln unterstützt, hinter seinem
Handeln steht. Der Helfer repräsentiert Können und Wissen des Subjekts. Beispielsweise Mitglieder
des BN, oder im Speziellen „Forstleute“.
Der Aktant „Widersacher“ ist der Antiheld einer Erzählung, er behindert das Subjekt und bringt
(damit) das Objekt in Gefahr. Der Widersacher ist in allen Erzählungen die Herausforderung,
welche das Subjekt meistern muss, beispielsweise die Staatsforsten.
Der Aktant „Empfänger“ steht für all das, was vom Handeln des Subjekts profitiert, bzw. die
Konsequenzen der Handelnden Subjekts zu spüren bekommt, davon profitiert, bzw. darunter zu
leiden hat. Empfänger der BN-Erzählung ist oft die Allgemeinheit (DOBLER ET AL. 2016: 116ff).
Nach Greimas Vorstellung zeigt das Aktantenmodell die narrative Grundstruktur allen menschlichen
Handelns und Verstehens seiner Umwelt, inklusive Wertvorstellungen:
Subjekt und Helfer kommt die Rolle des Guten zu, hingegen wird das Böse mit den Aktanten des
Widersachers, des Antihelden belegt. Das wertvolle – schützenswerte bekommt in Greimas Modell
den Aktant Objekt zugeordnet (PUKALL & DOBLER 2015: 190).
Abbildung 3 zeigt die Aktantenstruktur einer Erzählung, und das Zusammenwirken der Aktanten.
18
Abb. 3: Aktantenstruktur einer Erzählung mit Erläuterung (PUKALL & DOBLER 2015: 190).
Die Überzeugungskraft einer Erzählung ist neben der inneren Haltung des Rezipienten auch vom
Zusammenwirken der verschiedenen Aktantenpositionen untereinander abhängig, der Rezipient hat
also durchaus auch die Möglichkeit die vom Erzähler aufgebaute Problem-Lösung-Konstellation
abzulehnen.
Der Rezipient wird die ihm präsentierte Erzählung, bzw. Problemlage dann akzeptieren wenn:
− die vom Aktant Sender repräsentierten Werte und Ideale vom Leser anerkannt, und im
Verlaufe der Erzählung nicht erfüllt werden , was letztendlich nichts anderes bedeutet,
als dass es dem Leser leicht gemacht werden sollte, dem Subjekt (Helden) der Erzählung
eine Legitimation für sein Handeln zuzusprechen.
− der Aktant Empfänger negative Konsequenzen erleidet, bzw. wenn dem Empfänger
etwas positives versagt bleibt
− der Aktant Objekt als wertvoll wahrgenommen wird.
− der Aktant Widersacher vom Leser als tatsächliche Bedrohung wahrgenommen wird.
− der Erzähler es schafft, beim Leser Analogien zu bekannten und anerkannten
Problemlagen bzw. Erzählungen aufzubauen (PUKALL & DOBLER 2015: 190).
19
das den Vorteil, dass Beziehungen zwischen den Erzählungen sichtbar gemacht werden können.
Harmonieren Basis- und Ergänzungserzählung, so wird von Konsonanz gesprochen, das
Gegenstück dazu ist die Dissonanz. Den Kern jeder Erzählung bildet die Basiserzählung, sie
repräsentiert die grundsätzliche Überzeugung einer am Diskurs beteiligten Seite, bzw. Partei.
Vor allem aber hat die Ergänzungserzählung die Funktion, weitere Details und Argumente für die
Basiserzählung zu liefern. Wie die Basiserzählung auch haben Ergänzungserzählungen die Haltung
der eigenen Seite zu stützen, also konsonant zu sein (PUKALL & DOBLER 2015: 191ff).
5 Ergebnisse
In diesem Kapitel sollen die Teilergebnisse der Analyse vorgestellt werden:
5.2 Zeitebene „a“ von 1990 bis 2003: „Wildnis und Bürgerwald“
In den ersten 14 Jahren nach dem großen Thema Waldsterben widmete sich der BN überwiegend
den Themen Nationalpark und Wildnis, zu diesen klassischen BN-Themen kommt die Forderung
nach einem „Bürgerwald“ Ausgangspunkt dieser relativ lange andauernden Phase waren die beiden
Frühjahrsorkane von 1990. Von nun an begann der BN mit Nachdruck naturgemäß Waldwirtschaft
einzufordern, in dessen Fehlen er die Hauptursache für die schweren Schäden sieht.
Narration 1: „Die Erfolgsgeschichte der beiden bayerischen Nationalparke ist eng mit der
Geschichte des BN verknüpft“ ( vgl. Abb. 4)
20
Abb. 4: Aktantenstruktur Narration 1. (Nach PUKALL & DOBLER 2015: 190).
Hierbei handelt es sich im Grunde um die zentrale Wald-Erzählung des BN, welche im Laufe der
Jahre regelmäßig als Basiserzählung, gerne vom jeweiligen BN-Vorsitzenden selbst wiedergegeben
wird. Je nach Anlass steht entweder der Nationalpark Bayerischer Wald, oder der in Berchtesgaden
im Vordergrund. In beiden Fällen wird die herausragende Bedeutung des jeweiligen Nationalparks
und die wichtige Rolle des BN bei Entstehung und Erhaltung des jeweiligen Nationalparks in den
Vordergrund gestellt. Stets wird der gerade aktuelle bayerische Ministerpräsident als Fürsprecher
erwähnt. Auch auf einen Rückhalt bei der regionalen Bevölkerung und entsprechende gesetzliche
Rahmenbedingungen wird gerne verwiesen. Die Förster hat der BN laut seinen Erzählungen
ohnehin auf seiner Seite, nicht aber die Forstverwaltung. Politiker von heute sonnen sich gerne im
Lichte der Nationalparke, während deren Vorgänger, vor allem diejenigen der Landwirtschaftsseite
gegen diese waren. Eine Ausnahme unter der Landschaftsfraktion bildet dabei der damalige
Landwirtschaftsminister Dr. Eisenmann, der den Nationalpark Bayerischer Wald erst mit ermöglicht
hat. Er bekommt in den Erzählungen des BN die Rolle eines mächtigen und wertvollen Helfers
zugesprochen. Nutznießer der beiden Nationalparke sind immer: Wildnis, Menschen, Tourismus,
Umweltbildung und die jeweilige Region.
In den zugehörigen Ergänzungserzählungen wird gerne auf Forderungen des BN, und auf aktuelle
Anlässe und Probleme rund um den jeweiligen Nationalpark verwiesen.
21
Narration 2 : „Der BN und das Projekt Intersilva, ein deutsch-tschechischer Nationalpark würde
auch der Völkerverständigung Sinn dienen“, vgl. Abb. 5
Das Projekt die Nationalparke Bayerischer Wald, und Böhmerwald auf tschechischer Seite zum
größten Nationalpark Europas, „Intersilva“ zu vereinen war in den Jahren nach dem Mauerfall
wiederholt Thema in der „Natur und Umwelt“, meist als Basiserzählung, aber auch als
Ergänzungserzählung.
Ganz im Zeichen der Zeit wurde dabei gerne auf die bedeutende Rolle eines vereinten
Nationalparks für die Völkerverständigung hingewiesen, selbstverständlich wurde dabei aber auch
auf die Liebe zur wilden Natur verwiesen. Der BN nimmt in den Erzählungen stets eine aktive
Rolle ein, tschechische Naturschützer und bilaterale Abkommen stehen ihm dabei helfend zur Seite.
Die Forstwirtschaft, vor allem auf tschechischer Seite ist der Antiheld, der Widersacher dieser
Erzählung. Profiteur ist neben der Bevölkerung auch der regionale Tourismus, welcher mit mehr
Gästen rechnen könnte, würde der größte Nationalpark Europas verwirklicht.
Wird diese Narration nicht als Ergänzungserzählung zu Erzählungen um den Nationalpark
Bayerischer Wald vorgetragen, wird sie als Basiserzählung durch Erzählungen zu Problemen der
Naturschützer vor allem auf tschechischer Seite ergänzt. Widersacher sind darin Hindernisse wie
das Atomkraftwerk in Temelin, der Goldabbau und nicht zuletzt auch Schäden durch Borkenkäfer,
22
welche Nationalparkgegnern Argumente gegen die Nationalparkidee liefern.
Narration 3: „ Jeder Einwohner Bayerns besitzt 600m2 des Staatswaldes, der BN setzt sich für
diesen „Bürgerwald“ ein (vgl. Abb. 6).
Diese Narration wurde vom BN nach der Jahrtausendwende im Zusammenhang mit der Forderung
nach einem „Bürgerwald“, welcher einen Staatswald, ablösen soll, wiederholt als Basiserzählung
veröffentlicht. Aus Sicht des BN verfolgt die Staatsforstverwaltung im Staatswald überwiegend
wirtschaftliche Interessen. Der BN inszeniert sich dabei als Held, welcher zusammen mit dem
„hauseigenen“ Bürgerwaldforum der Obrigkeit den Staatswald entreißen, und dem Volke als
Bürgerwald wieder zurückgeben will. Unterstützt wird er in seinen Erzählungen von befreundeten
Verbänden, Förstern und dem Bürgerwaldbericht. Dabei stehen ihm die Staatsforsten im Wege,
welche die Aufgabe haben mittels der hohen Holzpreise die Staatskasse zu füllen, was für den BN
immer ein Verlust von Wildnis, Biodiversität und eine Einschränkung der Erholungsfunktion zur
Folge hat. Dabei beruft sich der BN gerne auf das Waldgesetz, auf das Interesse der Bürger an ihren
„Bürgerwald“ und betont dabei gerne die 600 m² Staatswald, die jedem Bürger Bayerns rein
rechnerisch zustehen, welcher dann auch „Bürgerwald“ zu heißen hat. Vom Einsatz des BN für
einen Bürgerwald sollen neben den Bürgern selbst auch die Biodiversität und die Wildnis
23
profitieren. In den zugehörigen Ergänzungserzählungen betont der BN gerne die bestehende
Verpflichtung, den Wald vorbildlich zu bewirtschaften, welche den Staatsforsten durch das
Bayerische Waldgesetz auferlegt ist. Darüber hinaus werden in den Ergänzungserzählungen
bestehende Gefahren für den Bürgerwald aufgezeigt, beispielsweise hohe Holzpreise, oder der
künftig zu erwartende Einsatz von schweren Forstmaschinen im Wald.
Narration 4: „Grundsatz Wald vor Wild, der BN ist gegen überhöhte Wildbestände“ (vgl. Abb. 7).
Vom Grundsatz „Wald vor Wild“ handelt diese Ergänzungserzählung, sie stützt verschiedene
Basiserzählung z. B. zu Verbissschäden, und zu „vorbildlichen Forstleuten“, welche für
naturgemäße Waldwirtschaft eintreten. Dabei setzt sich der BN gegen überhöhte Wildbestände ein,
und beruft sich dabei auf das Bayerische Waldgesetz, ist dabei auch von der Idee des naturgemäßen
Waldwirtschaft motiviert. Ziel dabei ist zum Beispiel der Schutz von Tannen in Schutzwäldern.
Jagdverbände und Jäger welche angeblich nur auf imposante Trophäen aus sind, und nichts für den
Waldbau übrig haben treten dem BN in seinen Erzählungen als Widersacher entgegen. Zur Hilfe
kommt dem BN dabei die „Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft“, kurz ANW und die
darin organisierten Förster, welche sich für eine konsequente Bejagung von Schadwild einsetzen.
Profitieren soll dabei das Bundesjagdgesetz, welches zu laut BN reformieren ist, außerdem Tannen
24
und damit die Schutzfunktionen der Bergwälder, zudem profitiert noch ein „artenreicher Jungwald“.
5.3 Zeitebene „b“ von 2004 bis 2006 „Der Widerstand des BN gegen die Forstreform in
Bayern“
Nach der längeren relativ ruhigen Phase rund um den Bürgerwald und die obligatorischen
Nationalparke beginnt mit dem Jahr 2004 der kurze der aber heftige Einsatz des BN gegen die
Forstreform in Bayern, bis 2006 das Thema langsam ermüdet.
Narration 5: „Die Forstreform ist mehr als nur eine Verwaltungsreform, sie gefährdet Bayerns
Wälder, der BN leistet Widerstand“ (vgl. Abb. 8)
Mehrfach als Basiserzählung wird die geplante Forstreform der Staatsregierung quasi zum
Waldsterben des 21. Jahrhunderts erklärt, diese „Richtungsentscheidung“ würde Bayerns Wälder
für Generationen prägen, und in ihrer Existenz gefährden. In dieser Erzählung positioniert sich der
BN wiederum als handelnder Held, welcher zum Beispiel das Allgemeinwohl als Motiv, und einige
Helfer an seiner Seite hat: Als mächtigster wäre da ein geplantes Volksbegehren zu nennen, aber
auch „andere Waldfreunde“, womit dem BN befreundete Organisationen gemeint sind, führt der BN
als Helfer an. Retten will der BN sämtliche Wälder Bayerns, neben den Staatswäldern wären ja
25
auch Gemeinde- und Privatwälder von der geplanten Reform betroffen, weil deren Betretung dann
nicht mehr gesichert wäre. Aber auch der eigentliche Widersacher, die Forstreform hat Unterstützer,
die der BN nicht aus dem Auge verliert: Beispielsweise Großsägewerke wollen sich durch die
Reform große Mengen an billigen Holz aus dem Wald – der eigentlich den Bürgern gehört –
sichern. Vor allem aber zu Bayerns Staatsregierung geht der BN immer mehr auf Konfrontation,
Politiker wie „Reformminister Huber“ haben dem BN über Nacht quasi den Krieg erklärt. Vom
Handeln des BN sollen „natürliche Wälder“ und die Allgemeineinheit profitieren, welche dadurch
„ihren“ Wald behalten dürfte. Gestützt wird diese Erzählung zum Beispiel von
Ergänzungserzählungen, in denen sich der BN zum Waldnaturschutzverband schlechthin erklärt.
Narration 6: „Die Forstreform dient vor allem der Profitmaximierung, fördert Großabnehmer zu
Lasten von Familienbetrieben, Forstämter sollen zerschlagen werden,“ ( vgl. Abb. 9).
Narration 7: Volksbegehren „aus Liebe zum Wald“ war ein Erfolg, der BN wurde vom Wähler
beauftragt auf Bayerns Wälder zu achten“ (vgl. Abb. 10).
Abb. 10: Aktantenstruktur Narration 7. (Nach PUKALL & DOBLER 2015: 190).
In dieser wiederholt als Basiserzählung transportierten Narration erklärt sich der BN nach dem
gescheiterten Volksbegehren zum siegreichen Helden. Gestützt wird diese von Erzählung, die den
BN zum einem herausragenden, besonders unabhängigen Verband erklären, sich über unlautere
Methoden des Bayerischen Rundfunks und anderer Medien beklagen, und das in den Vordergrund
stellen was der BN verhindern konnte. In dieser Narration wird rückblickend erzählt was der BN
27
und seine Helfer durch sein Volksbegehren erreicht haben, und welchen großen Wählerauftrag er
dadurch angeblich in Händen hält. Held und Helfer treten in dieser Erzählung weitgehend in
Personalunion auf, die „regionalen Waldbündnisse“ welche dem BN zur Seite stehen, sind
letztendlich „Ausgeburten“ dieses Verbandes. Vielen anderen nicht namentlich erwähnten
Gruppierungen, die das Volksbegehren des BN von Anfangs unterstützt haben, unterstellt der BN
von nun an Käuflichkeit. Der BN stellt sich in einer Ergänzungserzählung als „einziger
unabhängiger Verband, welcher sich erfolgreich für seine Ideale einsetzen kann“ dar. In einer
weiteren Ergänzungserzählung unterstellt er Bauernverband, Waldbesitzerverband, Bayerischer
Rundfunk und Staatsregierung durch Desinformation und Schikane die für einen Volksentscheid
nötigen 10% Zustimmung verhindert zu haben. In seiner Darstellung hat der BN sein Ziel, Bayerns
Wälder zu retten aber dennoch erreicht. Zwar konnte die Staatsregierung mit ihrer Reform nicht im
eigentlichen Sinne besiegt werden, aber diese musste im Vorfeld der Abstimmung einige
Zugeständnisse machen, um diese zu gewinnen. Die trotz „massiven Gegenwind“ erreichten 9,3%,
und das Gemeinwohl werden als eindeutiges Mandat weiterhin Bayerns Wälder zu behüten
verstanden. In dieses Bild passt auch eine im Jahre 2005 erschienene Ergänzungserzählung in der
sich der BN auf die Fahne schreibt, die sog. Waldmaut wieder aus der Welt geschafft zu haben
(STRAUSSBERGER 2006). Die zugehörige Basiserzählung ist wiederum dieselbe, wie die hier
beschriebene. Profiteur dieser Erzählung sind die Gemeinwohlfunktionen und damit die
Allgemeinheit, daneben die Waldbauern, welche auch in Zukunft fachlich beraten werden.
Gemeindewälder und der Staatswald, welcher ja laut BN eigentlich Bürgerwald ist, können
ebenfalls von der erfolgreichen Mission des BN profitieren, weil ja das Schlimmste ja abgewendet
werden konnte.
5.4 Zeitebene „c“ ab 2007 „Der BN setzt sich für einen dritten, einen Buchenwald-
Nationalpark ein, und schützt Bayerns Wälder“
Ab dem Jahr 2007 besinnt sich der BN wieder auf sein Wald-Kernthema „Nationalpark“. Neu ist
dabei der vehemente Einsatz für einen dritten Nationalpark in Bayern. Das alte Thema Wildnis
blüht wieder auf, im Mittelpunkt stehen von nun an Rotbuchen, die Klimaxbaumart deutscher
Wälder. Wohl als Konsequenz zum „knapp gescheiterten“ Forstreform- Volksbegehren sieht sich
der BN darüber hinaus mit dem Bürgerauftrag auf Bayerns Wälder zu achten ausgestattet
.
Narration 8: Der BN ist für Rotbuchen und Buchenwälder, fordert 11000 ha Buchenwald-
Nationalpark im Steigerwald (vgl. Abb. 11).
28
Abb. 11: Aktantenstruktur Narration 8. (Nach PUKALL & DOBLER 2015: 190).
Rotbuchen, Buchenwälder und die Forderung nach 11000 ha Buchenwald-Nationalpark sind das
zentrale Thema dieser Narration. In den Artikeln der „Natur und Umwelt“ wird das Thema
Buchenwälder sowohl als Basiserzählung, dann überwiegend mit Erzählungen um einen
Buchenwaldnationalpark ergänzt, als auch als Ergänzungserzählung zu Erzählungen wie
„Mischwälder als Bestandteil des Klimaschutzes“, oder zu Beiträgen über die Rotbuche allgemein
erzählt.
Zentrale Forderung vieler Artikel ist die Ausweisung eines Buchenwaldnationalparks im
Steigerwald. Dabei beruft sich der BN, welcher sich für Buchen stark macht, gerne auf die lediglich
0,2% verbliebenen natürliche Laubwälder, und ein quasi- Heimatrecht, welches die Rotbuche als
Klimaxbaumart in Deutschland angeblich hat. Dabei hat der BN in seiner Mission für die
Buchenwälder andere Umweltverbände, aber auch die Anwohner eines geplanten, dritten
Nationalparks als Helfer an seiner Seite. Das Argument „Buchen helfen gegen den Klimawandel“
ist hilft der Sache zusätzlich.
Widersacher ist mal wieder die Forstwirtschaft und all diejenigen Anwohner eines künftigen
Nationalparks, welche auf regionales Brennholz bestehen, beiden Widersachern gemeinsam ist die
Sorge in einem Nationalpark kein Holz mehr schlagen zu dürfen. Profitieren von dieser Mission soll
die Allgemeinheit, von dem „Paradies Buchenurwald“ könnten laut Erzählung noch künftige
29
Generationen zehren, und der Tourismus der Region profitieren.
Narration 9: Der BN achtet auf den, durch die Forstreform bedrohten Wälder Bayerns, ist der
Waldnaturschutzverband und fordert mehr natürliche Mischwälder (vgl. Abb. 12).
Abb. 12: Aktantenstruktur Narration 9 (Nach PUKALL & DOBLER 2015: 190).
Diese Narration ist als Basiserzählung vom derzeitigen BN-Waldreferenten Straußberger bis zuletzt
wiederholt erzählt worden, und erinnert dabei immer wieder an eine eigentlich vergangen geglaubte
Zeit, als der BN die Forstreform in Bayern verhindern wollte, aber letztendlich dann doch „knapp“
daran gescheitert ist. Deutlich wirkt die Phase rund um die Forstreform hier noch nach, analog zu
Erzählungen über das Waldsterben, welche noch fast bis noch zur Jahrtausendwende gelegentlich
erklungen sind, z. B. wenn es darum ging daran zu erinnern, dass nicht die Naturschützer für den
Borkenkäferbefall im Nationalpark Bayerischer Wald, sondern die Spätfolgen des Waldsterbens,
neben dem Festhalten an Fichtenmonokulturen verantwortlich sind. Vervollständigt wird diese
Erzählung von zahlreichen Ergänzungserzählungen, welche alle die Möglichkeit bieten wenigstens
einen Finger in offene Wunden der Staatsforste zu legen. Beispielsweise die Forderung nach einer
Einstellung der angeblich unrechtmäßigen Beweidung von 7000 ha Bergwald, ebenso die
Erinnerung an den „Wald vor Wild- Grundsatz“. Als Ergänzung dient auch die Erzählung über die
nicht mehr zeitgemäßen, weil durch den Klimawandel besonders bedrohten Fichtenmonokulturen.
30
Motiviert wird der BN, welcher sich hier eindeutig als Retter des Waldes positioniert, von der Idee
der naturgemäßen Waldwirtschaft, die laut BN von den Staatsforsten spätestens seit der Forstreform
(wieder) ignoriert wird. Auch die von Bayern angeblich ignorierte Biodiversitätsstrategie der
Bundesregierung motiviert den BN bei seinem Handeln. Als Helfer steht dem BN neben
„engagierten Forstleuten“ zeitweise auch der im Vergleich zum BN berühmte Umweltverband
Greenpeace zur Seite. Als Widersacher treten dem BN die Forstreform und deren Folgen entgegen,
beispielsweise durch schwere Maschinen verwüstete Waldwege, welche Naturfreunde den
Naturgenuss verwehren. Empfänger sind „stabile Mischbestände“ und die Bürger Bayerns.
6. Diskussion
Methode: Die Qualitative Inhaltsanalyse erlaubt es Datenmaterial von großem Umfang in relativ
kurzer Zeit auszuwerten. Aber die Methode verleitet zur Manipulation, es besteht massiv die
Gefahr, am Ende genau das Ergebnis, welches zu vermuten war zu bekommen. Die beginnt bereits
bei der Auswahl der „relevanten“ Artikel. Das qualitative Forschungsdesign sieht vor, nur so viel
Text zu analysieren, wie zur Sättigung des Erkenntnisgewinnes notwendig ist. Der Umstand, dass
der Forschende den Begriff „Sättigung“ weit auslegen kann, sollte berücksichtigt werden. Es gilt
ein Optimum zu finden, den Punkt ab dem ein minimaler zusätzlicher Gewinn an Erkenntnis
(weitere Narrationen) mit einem unverhältnismäßig hohen Mehraufwand an zu analysierenden
Artikeln erkauft werden müsste.
Die Narrative Diskursanalyse gibt ein festes Schema von sechs Aktanten vor, welches sich auf
aktuelle Artikel der Öffentlichkeitsarbeit relativ einfach anwenden lässt.
Bei älteren, langatmigen, ausgeschmückten Artikeln ist die Zuteilung der Aktantenpositionen
dagegen oft schwierig, bis an „Kaffeesatzleserei“ grenzend, nicht zuletzt auch deshalb, weil nicht
alle Aktanten eindeutig zu bestimmen sind, vor allem Sender und Empfänger sind oft nur schwer
voneinander zu trennen
Ergebnisse: Bei Themen rund um den Wald, gibt es solche, die eine Konstante in der „Natur und
Umwelt“ darstellen. An erster Stelle stehen die bayerischen Nationalparke, welche der BN
durchweg als sein Kind, seinen Schützling darstellt. Auch der Themenkomplex Wildnis bildet eine
Konstante innerhalb der „Natur und Umwelt“, stets erzählt der BN über die heimische Flora und
Fauna, diese Artikel sind nicht immer dem Thema dieser Arbeit zuzuordnen und teilweise nur
schwer davon abzugrenzen.
Bei aktuellen, brisanten Themen rund um Wald, Forstwirtschaft und Waldnaturschutz, wie der hier
behandelten Forstreform, oder aber auch dem Waldsterben in den 1980er Jahren treten diese
31
klassischen Waldthemen deutlich in den Hintergrund, sind aber wenigstens als
Ergänzungserzählung immer als Thema in den Heften präsent. Auffällig ist auch eine Verschärfung
des Tones gegenüber der bayerischen Staatsregierung und der Forstverwaltung in jüngerer Zeit. Der
kämpferische Ton, welcher im Umfeld des Volksbegehrens gegen die Staatsregierung und deren
Forstreform herrschte, ist im Grunde bis heute nicht verstummt. Beispielhaft für diese Eskalation ist
der Waldreferent Straußberger, der in seinen Artikeln eindeutig die Konfrontation zu den
Staatsforsten und Bayerns Regierung sucht. Wenigstens beim Thema Wald scheint das Band des BN
zum Freistaat und dessen Forstverwaltung seit der Forstreform gerissen.
Ein Diskurs innerhalb des BN konnte wenigstens was die untersuchten Artikel betrifft nicht
festgestellt werden. Der BN spricht durch sein Magazin mit geeinter Stimme sowohl seine
Mitglieder, als auch Öffentlichkeit, Politik und andere Verbände an. Es handelt sich demzufolge
also um ein „ein Sender, mehrere Empfänger-Konzept“ (DOBLER et al. 2016: 42ff). Darüber hinaus
scheint das Thema Wald, Forstwirtschaft und Waldnaturschutz immer mehr in einer, in der Hand
des Waldreferenten Straußberger zu sein.
Der Stil der Artikel hat sich über die Jahre deutlich verändert: Haben sich Weinzierls Meldungen
über die Nationalparke noch fast wie ein Roman gelesen, wenigstens aber an Bernhard Grzimeks
Erzählungen über die Serengeti erinnert, so wirken im Gegensatz dazu vor allem Straußbergers
aktuelle Artikel sorgfältig komponiert, und sowohl die Aktantenpositionen, als auch Gut und Böse
eindeutig verteilt. Der BN tritt meist klar zu erkennen als handelnder Held auf, „Helfer“ sind nicht
selten Gruppen welche der BN selbst hervorgebracht hat, also letztendlich der BN selbst. Das
Vorhandensein weiter Helfer wird zwar gerne erwähnt, diese bleiben aber meist anonym,
beispielsweise ist dann von „anderen Waldfreunden“, oder „Unterstützern“ die Rede.
Nach der Forstreform hat der sich der selbst BN zum Wächter über Bayerns Staatswald ernannt, es
geht nicht mehr um sachliche Auseinandersetzung, und darum einen Ausgleich zu finden. Vielmehr
geht es dem BN darum, darauf zu achten, dass seine Vorstellungen von Waldwirtschaft umgesetzt
werden. Der Einsatz für Rotbuchen und Buchenwälder in den letzten Jahren nimmt fast religiöse
Züge an. Heimische, alte Buchenwälder werden mit Regenwald am Amazonas gleichgestellt, und
die Rotbuche zur einheimischen Pflanze schlechthin erklärt. Das wirtschaftliche Interesse an
Waldbesitz spielt für den BN in den letzten Jahren keine Rolle mehr, Wald hat in den Augen des BN
nur noch Natur und Erholung zu dienen.
32
7. Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Zentralen Narrationen Bund Naturschutz in dessen
Mitgliedermagazin „Natur und Umwelt“ zu den Themen Wald, Forstwirtschaft und Umweltschutz
zu erfassen, und mehrere Zeitebenen herauszuarbeiten. Darüber hinaus soll aufgezeigt werden,
inwiefern die Interessen dieses Verbandes die Berichterstattung beeinflussen, die Positionen des BN
wiedergegeben. Als Methode dienen Qualitative Inhaltsanalyse und Narrative Diskursanalyse.
Das angewandte, qualitative Forschungsdesign mit den beiden erwähnten Methoden ist zwar für
eine derartige Untersuchung geeignet und erlauben es auch größere Mengen an Text zu analysieren.
Außerdem ermöglicht die Methode eine Vielzahl von Erzählungen über die Jahre
zusammenzufassen, um dadurch einen schnellen Einblick über die Berichterstattung zu
ermöglichen. Andererseits bietet sie dem Autor die Möglichkeit der Manipulation, das Ergebnis in
eine gewünschte Richtung zu verschieben.
Die Arbeit kommt zu folgenden Ergebnis: Nationalparke und Wildnis bilden – wenn es um Wald
geht – die Kernthemen des BN. Diese Themen sind im forstlichen Kontext im Mitgliedermagazin
immer zu finden. Dazu kommen aktuelle Themen der Forstpolitik, die, falls vorhanden, den Inhalt
dominieren. Beispiele hierfür sind das Waldsterben (in der vorliegenden Arbeit nicht Gegenstand
der Untersuchung) und die Forstreform in Bayern. Die Anzahl der Autoren zu den für die Arbeit
relevanten Themen bleibt überschaubar, diese sprechen dann auch „mit einer Stimme“, in der
„Natur und Umwelt“ ist, wenigstens was das vorliegende Thema betrifft keine Diskussion innerhalb
des BN zu erkennen. Die Öffentlichkeitsarbeit des BN wirkt heute professioneller als noch vor
wenigen Jahren. Die Narrationen sind aktuell einfacher zu erfassen als in der Vergangenheit. Auch
die einzelnen Aktantenpositionen der Erzählungen sind eindeutiger verteilt.
33
8. Literaturverzeichnis
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36
Anhang: analysierte Artikel
Legende: unterstrichen, schräggestellt : Basiserzählung farbig: Ergänzungserzählung
Analyse „Nach dem Orkan tobt der Sturm“ aus Natur und Umwelt Heft 3- 1990 Seite 15
<Naturgemäßer Wald = positiv
<Orkane haben viel Wald vernichtet
<Forstleute sind darüber erschrocken
< Orkan hat mehr Holz geworfen als BRD - Jahreseinschlag + -import zusammen
< kleinere Waldbesitzer in Existenz bedroht
< Sturmschäden sind letztendlich noch immer Folge des Waldsterbens
< CSU, Staatsforstverwaltung verharmlosen das Waldsterben
< Aktuelle Waldschäden sind neuartig
37
Objekt = Staatswald Sender = Ignoranz, Profitstreben
Widersacher = OFD, Forstämter, ANW Empfänger = Wildverbis
Analyse „Das grüne Herz Europas“ aus Natur und Umwelt Heft 2 1990 S.16 Weinzierl
Basiserzählung: Erfolgsgeschichte Waldnationalpark, heute rühmen sich alle mit dieser Krönung
des Naturschutzgedankens, in der Vergaangenheit musste der BN hart dafür kämpfen
Subjekt = Staatsforsten
Helfer = Dr. Eisemann (Landwirtschaftsminister), damaliger Ministerpräsident, Forstleute
Objekt = Waldnationalpark Sender = Wildnis, Liebe zur Natur
Widersacher = Staatsforstverwaltung, Politiker von einst, Skilift, Wintersport
Empfänger = Tourismus, Region Bayerwald, Umweltbildung, Forstverwaltung und Politiker von
heute
<BN kämpft am Königssee seit 80- von Anfang an- Jahren um Natur, hat Naturschutzgebiet dort
begründet
<Natur muss vor Menschen geschützt werden, hat Vorrang
<Naturschutzgebiet = Keimzelle für heutigen Nationalpark
<Natur wird so stark wie nie übernutzt, Umwelt wird immer Lebensfeindlicher
<Wende nur durch Umdenken möglich, < BN vermittelt Wissen zum Umdenken
< BN = Anwalt der Natur, BN kämpft für Natur & deren Geschöpfe
< Landschaft um Königssee = großartig
< NP Berchtesgaden prädestiniert für Umweltbildung
< NP Berchtesgaden muss zu Erholungsgebiet für Natur werden, wegen vieler
Lebensgemeinschaften
< Vorrang der Natur muss gesetzlich verankert werden
< Sukzessionen besonders schützenswert => steuernde Eingriffe sind abzulehnen
< Nutzungen abbauen
< In NP weder: Jagd, Fischerei noch Forstwirtschaft
< zentrale (NP) Verwaltung hat kurzsichtiges Vorteilsdenken => gilt es abzuschaffen
< unser NP Berchtesgaden muss verbessert werden durch: Wegegebote
< Fahrgenehmigungen – auch für BW- sind abzuschaffen
< Waldweide und zu viel Schalenwild sind schlecht für den NP
< Information über Natur gilt es auszubauen
< Besseres Verständnis der NP- Natur und Wertschätzung hilft Natur und Umwelt
< An Schwelle zu neuen Jahrtausend wird von vielen der Weltuntergang ausgerufen
< Waldsterben ist ein beliebtes Weltuntergangsszenario
< Bayerischer Wald steht vor Ende- behaupten Medien (ZDF, Stern)
39
< Borkenkäfer sollen diesen Untergang angeblich verursachen
< „Rauschende Fichtenwälder“ angeblich durch Borkenkäfer kahlgefressen, dadurch Wald
angeblich in seiner Zukunft bedroht
< STERN hat BK zum Monster (Saurier) aufgeblasen
< Meinungsmacher behaupten: „überzogener Naturschutz“ sei schuld daran
< Luftverschmutzung & Bodenversauerung (Waldsterben) haben Wald geschwächt (BN)
< nachwachsender natürlicher Wald wird von Medien ignoriert
< Meinungsmacher (Medien) lehnen NP- Idee ab
< STERN lehnt für Menschen angeblich unnütze Wildnis ab
< Naturschützer treten nach wie vor für ein Recht auf Wildnis ein
< In den Augen mancher Journalisten sind das „nicht ernst zu nehmende Wilde“
< Die „Wilden“ (Naturschützer) werden zum Glück immer mehr, BN hat jetzt 150000 Mitglieder
Basiserzählung: Medien lehnen NP- Idee ab, machen Naturschützer für Waldschäden
verantwortlich, bauen „Weltuntergangsszenario auf:
Subjekt = Naturschützer
Helfer = Borkenkäfer
Objekt = „Rauschende Fichtenwälder“, NPe Sender = „wildes Denken“
Widersacher = Medien, Allgemeinheit
Empfänger = Chaos
Gegenerzählung des BN: Waldschäden sind noch immer die Folge des von vielen ignorierten
Waldsterbens der 1980er Jahre:
Subjekt = Industrie und Verbraucher
Helfer = Waldsterben
Objekt = Bayerns Wälder Sender = Ignoranz
Widersacher = BN
Empfänger = Allgemeinheit und deren Gesundheit
< An Schwelle zu neuen Jahrtausend wird von vielen der Weltuntergang ausgerufen
< Waldsterben ist ein
beliebtes Weltuntergangsszenario
< Bayerischer Wald steht vor Ende- behaupten Medien (ZDF, Stern)
< Borkenkäfer sollen diesen Untergang angeblich verursachen
< „Rauschende Fichtenwälder“ angeblich durch Borkenkäfer kahlgefressen, dadurch Wald
angeblich in seiner Zukunft bedroht
< STERN hat BK zum Monster (Saurier) aufgeblasen
< Meinungsmacher behaupten: „überzogener Naturschutz“ sei schuld daran
< Luftverschmutzung & Bodenversauerung (Waldsterben) haben Wald geschwächt (BN)
< nachwachsender natürlicher Wald wird von Medien ignoriert
< Meinungsmacher (Medien) lehnen NP- Idee ab
< STERN lehnt für Menschen angeblich unnütze Wildnis ab
< Naturschützer treten nach wie vor für ein Recht auf Wildnis ein
< In den Augen mancher Journalisten sind das „nicht ernst zu nehmende Wilde“
< Die „Wilden“ (Naturschützer) werden zum Glück immer mehr, BN hat jetzt 150000 Mitglieder
40
Basiserzählung: Medien lehnen NP- Idee ab, machen Naturschützer für Waldschäden
verantwortlich, bauen „Weltuntergangsszenario auf:
Subjekt = Naturschützer
Helfer = Borkenkäfer
Objekt = „Rauschende Fichtenwälder“, NPe Sender = „wildes Denken“
Widersacher = Medien, Allgemeinheit
Empfänger = Chaos
Gegenerzählung des BN: Waldschäden sind noch immer die Folge des von vielen ignorierten
Waldsterbens der 1980er Jahre:
Subjekt = Industrie und Verbraucher
Helfer = Waldsterben
Objekt = Bayerns Wälder Sender = Ignoranz
Widersacher = BN
Empfänger = Allgemeinheit und deren Gesundheit
Analyse „Der alte Wald verlässt den Berg“ aus Natur und Umwelt Heft 4 1997 Seite 20 Klöne
<konventionelle Forstleute bezweifeln, dass sich Wald regeneriert, sehen NP- Idee als Gescheitert
<sie fordern: berührter Natur muss geholfen werden, „erst abholzen um dann aufzuforsten“
<BN: das ist Gift für natürliche Waldentwicklung
<Waldböden leiden unter schweren Maschinen
< autochtone Bäume haben mit versauerten Waldboden der Hochlagen Probleme
< nur auf Totholz können neue Bäume gedeihen
<Forstminister ist auf Seite der Naturschützer, Waldverjüngung überwiegend gesichert
<Staatsregierung hat Erweiterung des NP beschlossen
41
<alten Bergfichtenwald wird es nicht mehr geben, aber „hauseigenen Urwald“ folgt nach
<dieser Mischwald passt sich auch Klimaveränderungen an
<Fichtenborkenkäfer kann nicht von Laubbäumen leben, wird also verschwinden
Basiserzählung: Sterben gehört auch zur Natur, was zu schwach ist (Fichtenforste), das muss
weichen und der überlegenen Natur Platz machen
Subjekt = BN
Helfer = naturgegebene Lauf der Dinge, Tod, Nationalparkkonzept, Staatsregierung, Forstminister
Objekt = NP, Wildnis Sender = Natürlichkeit
Widersacher = Eingriffe, konventionelle Forstleute
Empfänger = stabile Mischwälder
< Stoiber kann sich Reiz der Wildnis nicht verschließen, hat zugesagt, an NP festzuhalten
< Grund für sinkende Übernachtungszahlen im NP Bayerwald ist nicht der Borkenkäfer – so eine
aktuelle Untersuchung der LMU
< Touristen von BK- geschädigten Wald betroffen, gehen damit rational um
< Besucher des NP begreifen absterbende Waldflächen als Naturschauspiel. „“
< absterbende Waldflächen mindern Urlaubserlebnis nicht„“
< Urlauber gehen von Selbstregeneration der Wälder aus „“
< Mehrheit der Urlauber will wiederkommen
< „Negative Berichterstattung“ und Sensationspresse schaden dem Tourismus
< „Die ewig gestrigen“ sind für NP schlimmer als BK
< Nationalpark- Gegenbewegung Mitglieder lehnen die Studie ab, fühlen sich als Betroffene
< Leiter des Nationalparks und seine Mitarbeiter sehen sich ebenfalls als Opfer, Reifen wurden
aufgestochen, Hütten abgefackelt
< NP wird von Gegnern als Kriminelles Experiment bezeichnet, wollen dieses durch
Normenkontrollklage beenden
< Einige Anwohner sind für den NP, Pro- Initiative hat sich gegründet
< Arbeitsgemeinschaft Waldwildnis sieht sich als Ergänzung lokaler Gruppen
< NP Bayerwald wird von ihnen als konsequentestes Naturschutzprojekt Deutschlands gesehen.
< NP braucht Befürworter und Freunde
< Waldschäden werden nicht verharmlost
42
< Schutz der Walddynamik steht im Vordergrund
Basiserzählung: Sterben gehört auch zur Natur, diese regeneriert sich selbst,Waldynamik ist wichtig
Touristen haben kein Problem damit, dass BK Wäder zerstört
Subjekt = BN
Helfer = Ministerpräsident Stoiber, Natur
Objekt = NP, potentielles Erweiterungsgebiet Sender = Selbstregulation der Wälder
Widersacher = NP Gegenbewegung, Eingriffe, konventionelle Forstleute
Empfänger = Region und Tourismus
Analyse:„Mit der Waffe für den eigenen Wald“aus Natur und Umwelt Heft 4 1998 S.17
Gößwald
43
Ergänzungserzählung: Jagdpächter hegen Trophäen, die sind denen wichtiger als Waldbau und
Wirtschaftlichkeit
Subjekt = B N Helfer = engagierte Jäger
Objekt = Privaatwälder, Wildbestand Sender = nat. Waldwirtschaft
Widersacher = Jäger Empfänger = artenarmer Jungwald
Analyse: „Aufstand in der Sumava“ aus Natur und Umwelt Heft 1 2000 Seite 20 von Fritsch
Basiserzählung: Projekt Intersilva ist kein Selbstläufer, BN und tschechische Naturschützer haben
Gegenwind, vorallem BK sind ein Problem
Subjekt = tschechische Naturschützer- Verband Helfer: BN, bilaterale politische Abkommen
Objekt = NP Sumava Sender = Völkerverständigung, Wildnis
Widersacher = Forstwirtschaft Empfänger Allgemeinheit, Tourissmus
Basiserzählung: BN hat sich schon immer für Nationalpark (Bayerwald) eingesetzt, hatte viel
Widerstend
Subjekt = BN
Helfer = Ministerpräsident (Goppel), Landtag, LW Minister Eisemann, Bayerwald Landkreise
Objekt = NP Bayerwald Sender = Mehrheit der Deutschen, Abstimmung
Widersacher = LW- Ministerium, LW Minister Hundhammer
Empfänger = Tourismus, Menschen, Wildnis
Analyse: „Vom Staatsforst zum Bürgerwald! Natur und Umwelt Heft1 2001 Seiten 22f
Gößwald
< Jeder Bürger Bayerns besitzt wertvollen Schatz: 600 Quadratmeter (Bürger-) Wald
< Staatswald ist Bürgerwald, nicht Wald nur für Staatskasse
< Bürgerwaldforum aus BN und weiteren „Waldfreunden“ setzt sich für Waldnutzung zugunsten
seiner 12 Millionen Besitzer ein.
< Gemeinwohlfunktionen müssen Vorrang vor wirtschaftlichen Nutzung haben
< Alte Bäume sind wichtig für: Artenschutz und Erholung der Menschen, sollen im Wald bleiben
< Alte Bäume würden Staat bei Verkauf viel Geld bringen
< Schwere Maschinen stören Spaziergänger im Wald, verdichten Boden, gefährden Grundwasser
< Waldgesetz verpflichtet Staat „Bürgerwald“ vorbildlich zu bewirtschaften
< Positive Entwicklung der Staatswälder in Vergangenheit => gute Arbeit wurde gemacht
< Nur Waldsterben war negativ
< Förster waren erfolgreich bei Unterstützung von Laubbäumen und Verringerung von
(Schad-)Wildbeständen
<Positive Entwicklung der Vergangenheit ist durch einseitige wirtschaftliche Ausrichtung der
Forstverwaltung in Gefahr
<Bürgerwaldforum will mit Resolution Wald der Bürger schützen
<Gemeinwohlfunktionen der bay. Wälder sind wichtig
< Wälder sollen Bedürfnissen der Erholungssuchenden befriedigen
< Naturnahe Wälder schützen vor Bodenerosion
< Wälder haben zentrale Bedeutung für Naturschutz
45
< ökologisch wertvolle Flächen dienen Waldnaturschutz
< Holzernte gefährdet seltene Arten
< Waldpädagogik und Waldführungen für Erwachsene sind wichtig => mehr Förster
< Privatisierung ist negativ für Wald, Öffentliches Dienstrecht dagegen positiv
< Bürgerwaldbericht jährlich als Kontrolle
Basiserzählung: Das Bürgerwaldforum des BN setzt sich für den Staatswald, welcher der Wald der
Bürger ist ein
Subjekt = BN Helfer = „Waldfreunde“, Bürgerwaldforum,
Bürgerwaldbericht
Objekt = Staatswald = Bürgerwald Sender = 600m² Wald welche jeder Bayer besitz, naturnahe
Wäder
Widersacher = Staatskasse, Staatsforsten, Holzernte
Empfänger = Waldpädagogik,Gemeinwohlfunktionen, Waldnaturschutz, Naturschutz
Ergänzungserzählung2: BN setzt sich für alte Bäume ein, diese würden Staat derzeit viel Geld
bringen
Subjekt = BN Helfer = Förster
Objekt = alte Bäume Sender = naturnaher Waldbau
Widersacher = Staatsforsten, Holzpreise, Staatsregierung
Empfänger = Wildnis Flora und Fauna
Analyse: „ Der Schatz in Bayerns Wäldern“ Aus Natur und Umwelt Heft 1 2002 Seite 64 N.N.
< Jeder Bürger Bayerns besitzt 600 Quadratmeter Bürgerwald, entspricht 10% der Gesamtfläche
<Bayerns Staatswälder sind Bürgerwald, sind wertvoll
<Bürger interessieren sich für diesen Wald, und denken darüber nach
<“Wertvoller Besitz- unser Bürgerwald“ ein Seminar des BN- Bildungswerkes zum Thema
<Forstinstitutionen Bayerns sind mit Bewirtschaftung beauftragt, Nutzung ist wichtiger Aspekt
<Bay. Waldgesetz verpflichtet Staat Wald der Bürger vorbildlich zu bewirtschaften
<Naturschutz und Gemeinwohlfunktionen haben Vorrang im Bürger- (Staats-) Wald
<Bürgerwald soll dem Gemeinwohl dienen
<Bürgerwald droht Gefahr, durch einseitige, auf Wirtschaftlichkeit fixierte Ausrichtung
<BN & befreundete Verbände beziehen Stellung im Bürgerwaldbericht
< BN und befreundete Verbände wollen Gemeinwohl Funktionen bewahren
< BN will nachhaltige Nutzung für Bürgerwald
Basiserzählung: Jeder Bürger Bayerns besitzt 600 m² Bürgerwald, BN setzt sich dafür ein
Subjekt = BN Helfer = befreundete Verbände, Bürgerwaldbericht
Objekt = Staatswald = Bürgerwald Sender = 600m² Wald welche jeder Bayer besitz, Interesse der
Bürge
Widersacher = Staatskasse, Forstinstitutionen Bayerns
46
Empfänger = nachhaltige Nutzung
Analyse: „Vorkämpfer für den Bergwald“ Aus Natur und Umwelt Heft 4 2003 Seite 58
Straußberger
<Tannen sind wichtiger als Trophäen: (Kornprobst Leiter des Forstamtes Schließsee)
<BN ehrt Kornprobst Johan dafür mit Karl Gayer- Medalie (BN Arbeitskreis Wald)
<erfolgreicher Waldnaturschutz braucht viel Geduld
<Fehlentwicklungen lassen sich nur in langen Zeiträumen beheben
=>im Wald gelten andere Zeitmaßstäbe
<auch “naturferne Wälder“ halten sich lange, überholte Zielvorstellungen (Jagd) ebenso
<engagierte Querdenker wie Johan Kornprobst sind wichtig für den Wald
<der hat seine Ideale – wie andere Querdenker auch- gegen zähen Widerstand umgesetzt
<hat sich für naturnahen Bergwald und Erhaltung der Schutzfunktionen eingesetzt
< konsequente ökologisch begründete Bejagung dafür unabdingbar
<deshalb wurde Kornprobst von „gestrigen“ Jägern angefeindet
<Kornprobst ist ein überregional bekanntes Vorbild
<Kornprobst erkannt früh, dass große Pflanzenfresser den Bergwald gefährden
<“überhöte Wildbestände“ verhindern das Nachwachsen der nächsten Baumgeneration
=>Schutzfunktion des Bergwaldes damit beeinträchtigt
<“Baumart Tanne“ ist Rückgrat des Bergwaldes
<Tannen können jetzt im Forstamtsbereich ungehindert aufwachsen,deren Anteil vergrößert
<Kornprobsts Arbeit (Erfolge bei Jagd, intakter Bergwald) als Standard für Bürgerwald
<BN fordert Reform des Bundes Jagdgesetz, um Rahmenbedingungen für gesunden Wald zu
schaffen
Ergänzungserzählung1: Tannen sind wichtiger als Trophäen, BN setzt sich gegen überhöhte
Wildbestände im Bergwald ein
Subjekt = BN
Helfer = BN Arbeitskreis Wald, Karl Gayer- Medalie, Träger diese (Kornprobst), konsequente
Bejagung
Objekt = Bergwald Sender = naturnaher Waldbau, Gemeinwohl
Widersacher = Staatsforsten, zäher Widerstand, überholte Zielvorstellungen
Empfänger = reformiertes Bundes Jagdgesetz, Schutzfunktionen
47
Analyse: „Kein Ausverkauf der Wälder“ aus Natur und Umwelt Heft 1 2004 Seite24
Straußberger
<Regierung (Huber Erwin = „Reformminister „ ) hat mit „Einspar-Plänen“ Protestlawine losgetr.
<Waldfreunde (Natursch. Waldb., Förster) haben gemeinsam dagegen demonstriert
< Forstverwaltung droht Kahlschlag durch Regierung
< BN & Bürgerwaldforum unterstützen diesen Widerstand
=> Erfolg: Waldpädagogik bleibt warscheindlich Staatsaufgabe
< Bürgerwaldforum übergibt Landtag Petition: vorbildliches Bay. Waldgestz soll erhalten bleiben
< Wald & qualifizierte Bewirtschaftung = wichtig für Bevölkerung
< Experten betonen im Landtag die Forstamtsstruktur hat sich bewährt
< Reformpläne der Staatsregierung ( alt aber erst aktuell übersteigert ) sollen Geld (Holz) bringen
< Wälder=mehr als Geldquelle: (Trinkwassersch., Erholung, Bodensch, Lawinensch., Lebensr.)
< Regierung will: Holzverkauf alleine(Forstverw.) soll künftig „Zusatz-Aufgaben“ finanzieren
=> Schutz & Erholungsfunktion wegen Regierung in Gefahr
< Verwaltungsreform unmöglich weil Holzpreise zu nieder =>Folgeschäden (ökol.& ökon.)
< Regierung will Forstämter zerschlagen und nur 35 Forstbetriebe erhalten
=> Förster & Waldarbeiter werden durch Großmaschinen ersetzen
=> maschinengerechter Wald, welcher schlecht für Erholung ist
< Mischwälder und Schutzwälder durch Einsparungen in Gefahr
< Regierung (Huber) hat Versprechen Forstamtsstruktur zu erhalten nach Wahl gebrochen
< intelligente Reformen (BN) sind positiv, könnte Bürokratie und Hierarchien abbauen
bedeutet: mehr Effizienz und Bürgernähe
< Vorschlag des Bürgerwaldforums bedeutet: bürgernahe Forstamtsstruktur & Nachhaltigkeit
< vs Regierung will mit Reformen ges. Organisation zerschlagen
< Reformpläne der Regierung gefährden international anerkanntes, einstimmig beschlossenes
Waldgesetz
< BN kämpft will mit allen Mitteln für Waldgesetz kämpfen
< Bürgerwald (BN) vs Holzfabrik (Staatsregierung)
48
Analyse: „Kahlschlag, nein Danke“ aus Natur und Umwelt Heft 2 2004 Seite 6 von Weiger
< Bayern = Waldland, braucht Wälder, vor allem Mischwälder mit alten Bäumen
< Natura 2000 Schutzgebiete in Bayern überwiegend von Staatswald abhängig
< intakte Wälder = Lebensgrundlage der Menschen
< Rohstoff Holz war früher, heute: Erholung in ruhiger Waldnatur, Klima-, Trinkwasser,
Hochwasserschutz
< Streit um Gewichtung der Waldfunktionen bei Bewirtschaftung war schon vor 100 Jahren Thema
< 1925 galt für Forstministerium noch : Wald darf kein Kunstwald sein, sondern natürlich und
ursprünglich
< Ideologie der Bodenreinertragslehre (Kahlschlag, Monokulturen,schnell wachsende
Nadelbaumarten, Holzacker) hat dann aber Naturschutz aus Wald gedrängt
< diese Forste sind heute anfällig gegenüber Massenvermehrung der Borkenkäfer und
Klimawandel
< Forstreform wiederholt Fehler aus Vergangenheit
< Regierung (Erwin Huber ) hat Ansichten wie vor 100 Jahren „Einkünfte stehen an erster Stelle“
< Staatswald hat sich in letzten 3 Jahrzehnten gut entwickelt, Abkehr von Altersklassenforsten
< Diese Rückbesinnung auf Natur entscheidend für Waldnaturschutz
< engagierte Forstleute und Naturschützer ermöglichten Schutzwälder ohne Zaunschutz
< BN und Bürgerwaldforum kämpfen für alte Bäume, haben Forstverwaltung kritisch auf Weg zu
naturnahen Wald begleitet
< Erfolge die BN mit erkämpft hat durch Forstreform in Gefahr
< Waldqualität ist durch Forstreform in Gefahr
< schutz- und Erholungsfunktion nicht mehr gesichert, wegen angestrebter Gewinnorentiertheit
< Privatisierung des Staatswaldes droht
Zerschlagung der Forstämter bringt Wälder in Gefahr weil:
< Zugriff auf Flächenreserve Wald erleichtert
< Abbau von Bodenschätzen (Sand, Kies) dann einfacher möglich
< In Ballungszentren ein gewinnorientierter Forstbetrieb eher zu Baumaßnahmen neigt
< Grundsatz Wald vor Wild in Gefahr
< wertvolle alte Bäume wegen Gewinnstrebens in Gefahr
<Holz- Großindustrie will auch hohe Holzvorräte zugreifen, hat mit weniger Fachpersonal im
Staatsforst mehr Macht
=>Harvesterfahrer machen dann Vorgaben der Waldwirtschaft (ersetzen Förster)
< teure Großmaschinen würden rund um die Uhr im Wald arbeiten, zu Lasten von Mensch, Natur
< BN will „Kahlschlag bei Finanzmitteln“ mit Volksbegehren abwenden
< Waldgesetz soll zugunsten von Schutz- und Erholungsfunktion verbessert werden
< kostenlose staatliche Beratung soll gesichert werden
< Bürgerwaldforum kämpft gegen gewinnorientierte Bewirtschaftung und Privatisierung
> BN will will breites Bündnis für Volksbegehren „aus Liebe zum Wald“ aufstellen
Analyse: „Das bessere Waldkonzept“ aus Natur und Umwelt Heft 2 2004 Seite24 von Schlegel
Andereas
< Wäldern droht Forstreform, diese ist mit Waldsterben vergleichbare Gefahr
< Reformen= positiv, aber „Forstreform“ ist mehr als harmlose Reform
< „Forstreform“ bedeutet Personalabbau und „Kurzfristökonomie“
< nur langfristige angelegte Bahandlung gut für Wälder
< Staatsregierung fördert mit Forstreform maschinengerechte, übernutzte schadanfällige Forste
< Waldbauliche Erfolge in letzten Jahrzehnten aber jetzt :
< Staatsregierung setzt wieder auf: wald- ignoranten Vergangenheit
< BN kämpft jetzt nach bekannt werden der Regierungspläne für hohe Qualität Bayerns Wälder
< BN kämpft mit anderen Waldfreunden, hat Unterstützung der Bevölkerung
< Staatsregierung hält fatalem Kurs fest => Volksbegehren des BN „Kahlschlag nein Danke das
bessere Waldkonzept“
Basiserzählung: Forstreform bringt bayerens Wälder massiv in Gefahr, BN macht was dagegen
Subjekt= BN, Helfer= „andere Waldfreunde“
Objekt= Bayerns Wälder Sender= Waldbauliche Erfolge und,Fehler der Vergangenheit
Widersacher= Forstreform,Staatsregierung,Empfänger= Allgeinheit, gesunde Wälder
50
< „Verwaltungsreform“ ist eine Verharmlosung durch Staatsregierung
< Es handelt sich um Richtungsentscheidung, welche Wald für Generationen prägen wird
< wenige „riesige“ Forstbetriebe würden Staatswald rein nach kurzfristigen Gewinn
bewirtschaften
< Schutz- und Erholungsfunktion würden nicht mehr berücksichtigt werden
< bewährte Forstämter sollen weiterhin Waldökosysteme behutsam zu vitalen, den
Herausforderungen der Zukunft gewachsenen Ökosystemen fortentwickeln
<Klimawandel wird Herausforderung sein
< Artenschwund ist Herausforderung
< Notwendigkeit Natur zu bewahren ist Herausforderung
< Leser haben BN gut unterstützt, 25000 Unterschriften für Volksbegehren waren schnell eingeholt
< Dank an Leser für Spenden und Mundpropaganda
< BN zählt sich zu Waldfreunden
< viele Vereine und Verbände unterstützen Volksbegehren
< Bürger brauchen den Wald
< der Wald braucht jetzt Unterstützung durch die Bürger
< Wälder sind Heimat und Garant für Lebensqualität
Basiserzählung: Forstreform bringt bayerens Wälder massiv in Gefahr, BN macht was dagegen
Subjekt: BN, Helfer: „andere Waldfreunde“ , Vereine Leser der Natur+Umwelt
Objekt: Bayerns Wälder Sender: Klimawandel, Artenschwund (Herausforderungen)
Widersacher: Forstreform,Staatsregierung Empfänger: Allgeinheit, gesunde Wälder,
Lebensqualität
Analyse: „Der Wald bracht Sie jetzt, Ihre Stimme entscheidet“ aus Natur und Umwelt Heft 3
2004 Seite 6 von Weiger Hubert
< Leser haben BN gut unterstützt, 25000 Unterschriften für Volksbegehren waren schnell eingeholt
< Dank an Leser für Spenden und Mundpropaganda
< BN zählt sich zu Waldfreunden
< viele Vereine und Verbände unterstützen Volksbegehren
< Bürger brauchen den Wald
< der Wald braucht jetzt Unterstützung durch die Bürger
< Wälder sind Heimat und Garant für Lebensqualität
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Basiserzählung: Forstreform bringt bayerens Wälder massiv in Gefahr, BN macht was dagegen
Subjekt: BN, Helfer: „andere Waldfreunde“ , Vereine Leser der Natur+Umwelt
Objekt: Bayerns Wälder Sender: Klimawandel, Artenschwund (Herausforderungen)
Widersacher: Forstreform,Staatsregierung Empfänger: Allgeinheit, gesunde Wälder,
Lebensqualität
Analyse: „Wir wollen uns im Wald erholen...“ aus Natur und Umwelt Heft 3 2004 Seite 8 ff.
N.N.
Basiserzählung4: Forstreform bedeutet mehr Nadelforste, und deshalb mehr Waldschäden, BN ist
dagegen
Subjekt: BN, Helfer:Volksbegehren, Wähler
Objekt: Bayerns Wälder Sender: naturnaher Waldbau, Klimawandel und seine folgen
Widersacher: Forstreform,Staatsregierung Empfänger: Allgeinheit, gesunde Wälder
Analyse: „Der Einsatz für Bayerns Wälder hat gerade erst begonnen “ aus Natur und Umwelt
Heft 1 2005 Seite 5 von Weiger und Mergner
< Volksbegehren „Aus Liebe zum Wald“war große und wirkungsvolle Kampagne in Geschichte des
BN
<BN konnte als Initiator über eine Million Menschen für Schutz des Waldes sensibilisieren
< mit 9,3% wurde Hürde nur knapp verfehlt, 854000 Unterschriften sind „höchst beeindruckend“
< hundert regionale Wald Bündnisse hatte der BN auf seiner Seite (Waldbauern, Wanderer, Imker...)
< tausende BN- Mitglieder haben sich großartig für Volksbegehren eingesetzt
< Unabhängigkeit des BN (wirtschaftlich und politisch) => kann somit für ideelle Ziele eintreten
< andere Organisationen dagegen sind abhängig
< andere Organisationen mit ähnlicher Position wurde Entzug von Fördermitteln angedroht => sind
eingeknickt, haben Volksbegehren nicht unterstützt
53
<Gegenkampagne der Staatsregierung und „teure Lügenpropaganda“ des Bauern- und
Waldbesitzerverbandes verantwortlich für fehlende Unterschriften
<Verleumdungen in „Mais und Fichtenregion“ Niederbayerns besonders erfolgreich
< Staatsregierung hatte Angst vor Volksentscheid
< Staatsregierung hat Pakte geschlossen, Geldgeschenke verteilt
<Staatsregierung hat Wähler getäuscht
< Staatsregierung hat demokratisches Grundrecht durch unmögliche Eintragungszeiten ausgehöhlt
<Maulkorberlass für Staatsförster
< öffentlich rechtlicher Rundfunk schwieg Thema tot, dieser wurde durch Staatsregierung quasi
gleichgeschaltet
< knappes Scheitern kein Grund zur Resignation
< BN kann Großteil der Bevölkerung mobilisieren
< Arbeit mit Kindern trägt zur sensibilisierung von Naturschutzthemen bei
< Wald hat jetzt größere Lobby
<BN sieht Unterschriften als klaren Auftrag öffentliche Wälder weiterhin vor Privatisierung und
Gewinnmaximierungzu Schützen
< „knappes Wahlergebnis“ =>Ministerpräsident Stoiber hat Ausgleich zwischen Ökologie und
Ökonomie versprochen, Wald soll auch künftig Naturraum für alle bleiben
<Verspreche können nur durch Nachbesserung von Gesetzen eingehalten werden:
< Privatisierungsverbot für Staatswälder
< Erholungsfunktion muss Vorrang vor Gewinn haben
< ….
< Volksbegehren hat zu neuen Waldbewusstsein in Bayern geführt
< Wälder sind mehr als Holzfabriken, Bayerns Bürger sind sich dessen bewusst, werden Staat
kritisch beobachten
< Staatswald = Eigentum der Bürger (Bürgerwald)
< Waldbündnisse in Bayern sind unabhängige Ansprechpartner, wird Entwicklung beobachten
< Volksbegehren ist knapp gescheitert, aber Wald hat gewonnen (mit Anwalt der Natur BN)
Basiserzählung: BN hat erfolgreich für Wald der Bürger gekämpft, Wald hat dank BN gewonnen,
BN sieht das als Auftrag weiterzukämpfen
Subjekt: BN Helfer: Volksbegehren, Wähler, regionale Waldbündnisse, BN Mitglieder
Objekt: Bayerns Wälder
Sender: über eine Million sensibilisierte Menschen,, 9,3%, neues Waldbewusstsein
Widersacher: Forstreform,Staatsregierung, Privatisierung, Gesinnmaximierung
Empfänger: Allgemeinheit, Wald, Privatisierungsverbot, Erholungsfunktion, Privatwaldberatung,
Gemeinwohlfunktionen, „Bürgerwald“
Ergänzungserzählung1: BN ist einziger unabhängiger Verband, welcher sich erfolgreich für seine
Ideale einsetzen kann
Subjekt: BN,
Helfer: Mitglieder
54
Objekt: Natur, Umwelt
Sender: ideelle Ziele
Widersacher: Staatsregierung, Entzug von Fördermitteln, andere - „käufliche“ Verbände
Empfänger: Natur, Allgemeinheit
Analyse: „Gewinne vor Wald und Mensch “ aus Natur und Umwelt Heft 4 2005 Seite23
Straußberger
< Volksbegehren „aus Liebe zum Wald“ konnte einige der schlimmsten Auswüchse der Forstreform
verhindern:
< Grundsatz Wald vor Wild jetzt im Waldgesetz verankert
< Förster beraten weiterhin Waldbauern, Gemeindewälder bleiben weiterhin Staatlich unterstützt
< davon profitieren bäuerliche Waldbesitzer und Erholungssuchende
< immer mehr Holz soll an immer weniger Großabnehmer verkauft werden
< Wald Bündnis Bayern ist dagegen
< Klausner Gruppe soll Holz und Baugrund für Großsägewerk in Landsberg verbilligt erhalten
< alteingesessene Sägewerke dagegen gehen leer aus
< ein Arbeitsplatz bei Großsägewerk vernichtet drei bei klassischen, kleinen Sägewerken
< Öffentliche Hand unterstützt diesen Arbeitsplatz- Abbau
<Wald-Wächter: lokale Waldbündnisse, haben sich durch Volksbegehren „Aus Liebe zum Wald“
überall in Bayern gegründet
<Waldwächter behalten Entwicklung der Wälder im 'Auge
<Jeder kann mitmachen, Ansprechpartner sind BN- Kreisgruppen
Analyse: „Ende der Waldmaut“ Aus Natur und Umwelt Heft 1 2006 Seite 30 von
Straußberger Ralf
<Waldmaut ist vom Tisch, ab Januar mussten Wandergruppen und gemeinnützige Organisationen
keine Nutzungsgebühren mehr bezahlen
<Staatsforste haben zuvor für großen Ärger gesorgt, weil Richtlinien rigide umgesetzt
< Gebühren wurden teilweise beträchtlich erhöht
<Staatsforsten zogen Notbremse wegen Proteste und eines vernichtende Presseechos
<das ist geschehen, weil BN und andere Verbände Druck ausgeübt haben
<BN Vorsitzender Weiger sieht seine Forderungen erfüllt
<Während des Volksbegehrens „aus Liebe zum Wald, hatte Forstminister Pläne einer Waldmaut
abgestritten
<Abschaffung der Maut ist nachträglicher Erfolg des Volksbegehrens
Basiserzählung: BN hat mit Volksbegehren „aus Liebe zum Wald“ erfolgreich gegen Forstreform
gekämpft
Subjekt = BN Helfer = andere Verbände, Wähler
Objekt = Bayerns Wälder Sender = Gemeinwohl
Widersacher = Staatsregierung, Stafo Empfänger = Wald, Gemeinwohlfunktionen, Bürger
Analyse „Neue Wälder braucht das Land“ aus N + U Heft 2 2007 Seite 20ff
von Straußberger Ralf
Ergänzungserzählung1: Mischwälder sind CO2- Senke BN setzt sich für sie ein
Subjekt = BN Helfer= Mischwälder aus Buche und Tanne
Objekt = Bayerns Wälder, Waldböden
Sender = Zukunft,
Widersacher = nicht mehr zeitgemäße Forstwirtschaft Empfänger = Mischwälder, Zukunft
Ergänzungserzählung1: BN setzt sich für Grundsatz „Wald vor Wild“ ein, um Mischwäldern zu
helfen
Subjekt = BN Helfer= noveliertes Jagdgesetz
Objekt = Bayerns Mischwälder
Sender = naturnaher Waldbau
Widersacher = Jägerschaft bisheriges Jagdgesetz, hohe Wildbestände Empfänger = Tannen Buchen
Analyse „Neue Wälder braucht das Land“ aus N + U Heft 2 2007 Seite 20f
Straußberger
Basiserzählung: Bayerns von Fichten dominierte Wälder sind durch Klimawandel bedroht, BN setzt
sich für natur- und zeitgemäße Mischwälder ein.
Subjekt = BN Helfer= Klimawandel, Borkenkäfer
Objekt = Bayerns Wälder,
Sender = Zukunft, naturnaher Waldbau
Widersacher = Staatsforsten, Fichtenforste Empfänger = stabile Mischwälder, heimische
Baumarten
Ergänzungserzählung1: Mischwälder sind CO2- Senke BN setzt sich für sie ein
Subjekt = BN Helfer= Mischwälder aus Buche und Tanne
Objekt = Bayerns Wälder, Waldböden
Sender = Zukunft,
Widersacher = nicht mehr zeitgemäße Forstwirtschaft Empfänger = Mischwälder, Zukunft
Ergänzungserzählung1: BN setzt sich für Grundsatz „Wald vor Wild“ ein, um Mischwäldern zu
helfen
Subjekt = BN Helfer= noveliertes Jagdgesetz
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Objekt = Bayerns Mischwälder
Sender = naturnaher Waldbau
Widersacher = Jägerschaft bisheriges Jagdgesetz, hohe Wildbestände Empfänger = Tannen Buchen
Analyse „Wild auf Natur“ aus Natur und Umwelt Heft 3- 2010 Seite 26 Bendl
Analyse „Schutz für den Wald“ aus Natur und Umwelt Heft 3 2013 Seite24 Straußberger
<Forstreform ist schlecht für den Wald
<Holz ist derzeit teuer => (Staatswald) in Gefahr geplündert zu werden
< BN kritisiert intensive Holznutzung seitens der Staatsforsten
<BN kritisiert mangelnden Schutz des Waldes seitens der Staatsforsten
<BN fordert: Gemeinwohlfunktionen und Naturschutz vor Gewinn soll ins Waldgesetz
< Forderung des BN: 10% Ziel (dass sich Staatswald natürlich entwickeln darf ) soll auch von
Bayern eingehalten werden
< 11000 ha Staatswälder im nördlichen Steigerwald sollen als NP ausgewiesen werden
< hier sind tausende alte Buchen durch Hiebsatzerhöhung bedroht
< weitere nutzungsfreie Waldschutzgebiete notwendig
< Bergwald als Hochwasserspeicher und Lawinenschutz muss naturschonender bewirtschaftet
werden
<Bergwald zu Weideland muss rückgängig gemacht werden (7000ha)
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< Nadelforste sollen zu stabilen Mischwäldern umgebaut werden (fordert BN)
Analyse „Mehr Schutz für Bayerns Wälder“ aus Natur und Umwelt Sonderheft 2013 Seite24
Straußberger
Analyse „Hoffnung auf Nationalpark Steigerwald wächst aus Natur und Umwelt Heft 3 2014
Seite14f Straußberger
<Bayerische Staatsregierung wollte neuen Bamberger Landrat zwingen Schutzgebiet außer Vollzug
zu setzen
< BUND Naturschutz kritisierte das Vorgehen
< Sicherung der Holznutzung gibt Forstministerium als Grund dafür an, gegen Waldschutzgebiet zu
sein
< Vorgehen der Staatsregierung ist nicht rechtsstaatlich
< BN will gegen Staatsregierung klagen
<CSU und FW haben sich im Landtag für Holznutzung, gegen Schutzgebiet ausgesprochen
< Verordnung und deren Durchführung ist alleinige Sache des Landkreis Bamberg
<BN fühlt sich in seiner Position bestätigt
Ergänzungserzählung2: BN und WWF Umfragen ergibt: Mehrheit der Anwohner ist für NP, BN
fordert Umsetzung ein
Subjekt = BN
Helfer= Umfrage von BN und WWF, Bürgerverein
Objekt = Buchenwälder Ebracher Forst
Sender = Mehrheitswillen
Widersacher = Staatsregierung
Empfänger = Tiere und Pflanzen, „neutrale Untersuchung zu NP“
Analyse „Portrait Rotbuche“ aus Natur und Umwelt Heft 4 2015 Seite24 von Scherf Gertrud
Basiserzählung: BN ist für Rotbuche, weil die kann alles, ist universell einsetzbar
Subjekt = BN
Helfer= Rotbuche, Buchenwälder
Objekt = Menschen und dern Bedürfnisse
Sender = Gesundheit, Autarkie, Mystik
Widersacher = Forstwirtschaft
Empfänger =Bürger, künftige Generationen
Analyse „Mehr Naturwälder für Bayern“ aus Natur und Umwelt Heft 2 2016 Seiten 26ff
Straußberger
< Im Waldland Bayern großer herrscht Mangel an Naturwäldern und alten Bäumen
<BN und Greenpeace schlagen Naturwald Verbundsystem vor
<Experten von Greenpeace und BN schlagen Großschutzgebiete u.a. in Spessart und
Nordsteigerwald vor
<Großschutzgebiete sollen mit insgesamt 88000 Hektar Wald vernetzt werden
< Staatsregierung soll Dialogprozess starten
<Internationale Verpflichtungen machen mehr Naturwälder notwendig
<Bayern hinkt bei internationalen Verpflichtungen peinlich hinterher
<Großschutzgebiete sollen nur aus öffentlichen Wald (vor allem Staatswald)
<viele ursprüngliche Waldarten sind ausgestorben
=>Bundesregierung hat 2007 mit Nationalen Biodiversitätsstrategie beschlossen, 10% der
öffentlichen Wälder aus Nutzung zu nehmen
<alleine Bayern lehnt diese Pläne ab
Basiserzählung: BN und Greenpeace setzen sich für mehr Naturwälder und alte Bäume in
„Waldland“ Bayern ein, Staatsregierung sperrt sich
Subjekt = BN und Greenpeace
64
Helfer= Dialogprozess
Objekt = Bayerns Staatswälder
Sender = Tradition Bayerns als Waldland
Widersacher = Staatsregierung
Empfänger =Wildnis, Schutzgebiete
< Ohne den BN und H. Weinzierl gäbe es die beiden bayerischen NP nicht
< BN unterstützte Staatsregierung bei Planung und Durchsetzung dieser Wildnisgebiete
< BN musste gegen Widerstand der Holz- und Forstwirtschaft kämpfen
< Landtag beschloss beide NP- Verordnungen einstimmig
< Motto“ Natur Natur sein lassen“ist Leitsatz der Naturschutzbewegung geworden
< BN Gründungsvorsitzender von Tubeuf hat späteren NP Berchtesgaden früh angedacht
< Bereits in den 1970ern haben andere Bundesländer viele Weitere NP ausgewiesen- Bayern
nicht
< Verpflichtung zum Schutz des Naturerbes bedingt neue NP
< Holzindustrie, Bauern- und Waldbesitzerverband und LW- und Forstministerium, CSU, FW
Abgeordnete bilden Widerstandsallianz gegen NP
< Bayerisches Kabinett unter Horst Seehofer beschlossen 2016 neuen NP
< Entscheidung nur wegen BN und „Freundeskreis für NP“
< BN Kritisiert Ausschluss der schützenswerten Buchenwaldgebiete im nördlichen Steigerwald
< BN fordert Chance für Steigerwalde
<Bürger Kommunalpolitiker und Handwerksbetriebe unterstützen BN dabei
< Weitere NP in Bayern machbar: Spessart, Rhön, Ammengebirge, zweit Truppenübungsplätze
Donau- bzw. Isarauen
<Naturwaldgebiete könnten Großschutzgebiete vernetzen
< naturnahe – Waldwirtschaft soll auf übrigen Flächen betrieben werden
< Umweltministerin Scharf setzt Kabinettsbeschluss engagiert um, hat sich mit Betroffenen
auseinandergesetzt
<CSU Landtagsfraktion torpediert Beschluss
< Staatssekretär Eck macht gegen NP mit Falschbehauptungen Stimmung
< CSU Landtagsabgeordneter Winter macht auch mit Falschbehauptungen Stimmung
< Winter wird dabei unterstützt von: Hubert Aiwanger (FW) und Bezirksvorsitzenden des Bay.
Bauernverbandes Thomas Köhler
< Arbeitsplatzverlust und Brennholzknapphheit sind die Argumente der NP- Gegner
< BN kritisiert dieses Vorgehen
< NP Gegner haben bei Empfang der Umweltministerium als „Raben“ verkleidet Schrecken
verbreitet
<NP- Gegner lieben den Spessart nicht wirklich
< BN und weitere Umweltorganisationen haben erfolgreich informiert
< Repräsentative Umfrage: 64% sind für NP in Unterfranken
< Im Steigerwald haben Veranstaltungen und Waldführungen des Freundeskreises Wirkung gezeigt
<Umfrage besagt jetzt deutliche Mehrheit für NP
< Zustimmung in betroffenen Gemeinden ist enorm gestiegen
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< wie in Spessart sehen im Steigerwald junge Erwachsene (bis30) NP als Chance für
wirtschaftliche Impulse
< Umweltministerin sieht NP s als Vitaminspritze (Arbeitsplätze, 20000000€/a) für Region
< BN: Neuer Nationalpark (in Franken) für Bayern ein Gewinn
< Bayern hat Potential und Verpflichtung zu neuen NP
< Kommende Generationen sollen Naturerlebnis in majestetischen Wäldern genießen können.
Analyse „Auf der suche nach einem dritten Nationalpark aus Natur und Umwelt Heft 2 2017
Seiten 20ff Weiger und Mergner
< Ohne den BN und H. Weinzierl gäbe es die beiden bayerischen NP nicht
< BN unterstützte Staatsregierung bei Planung und Durchsetzung dieser Wildnisgebiete
< BN musste gegen Widerstand der Holz- und Forstwirtschaft kämpfen
< Landtag beschloss beide NP- Verordnungen einstimmig
< Motto“ Natur Natur sein lassen“ist Leitsatz der Naturschutzbewegung geworden
< BN Gründungsvorsitzender von Tubeuf hat späteren NP Berchtesgaden früh angedacht
< Bereits in den 1970ern haben andere Bundesländer viele Weitere NP ausgewiesen- Bayern nicht
< Verpflichtung zum Schutz des Naturerbes bedingt neue NP
< Holzindustrie, Bauern- und Waldbesitzerverband und LW- und Forstministerium, CSU, FW
Abgeordnete bilden Widerstandsallianz gegen NP
< Bayerisches Kabinett unter Horst Seehofer beschlossen 2016 neuen NP
< Entscheidung nur wegen BN und „Freundeskreis für NP“
< BN Kritisiert Ausschluss der schützenswerten Buchenwaldgebiete im nördlichen Steigerwald
< BN fordert Chance für Steigerwalde
<Bürger Kommunalpolitiker und Handwerksbetriebe unterstützen BN dabei
< Weitere NP in Bayern machbar: Spessart, Rhön, Ammengebirge, zweit Truppenübungsplätze
Donau- bzw. Isarauen
<Naturwaldgebiete könnten Großschutzgebiete vernetzen
< naturnahe – Waldwirtschaft soll auf übrigen Flächen betrieben werden
< Umweltministerin Scharf setzt Kabinettsbeschluss engagiert um, hat sich mit Betroffenen
auseinandergesetzt
<CSU Landtagsfraktion torpediert Beschluss
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