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Damit du weißt, in welcher Halbzelle eine Reduktion (Elektronenaufnahme) und in welcher eine Oxidation
(Elektronenabgabe) stattfindet, schaust du dir am besten die Redoxreihe an. Dort sind die Elemente nach ihrem
sogenannten Redoxpotential bei Standardbedingungen geordnet. Du nennst es auch
Standardelektrodenpotential. Darunter verstehst du das Maß für die Bereitschaft eines Elements Elektronen
aufzunehmen. Hier gilt:
• Je negativer das Redoxpotential ist, desto bereitwilliger gibt das Element Elektronen ab. Die
Reduktionskraft einer solchen Elektrode ist also hoch.
• Umgekehrt gilt entsprechend: Je positiver das Potential, desto ‚lieber‘ nimmt das Element Elektronen auf.
• Eine Elektrode mit einem negativen Standardpotential bezeichnest du als unedel. Beispiele sind Eisen
(-0,41 V) oder Zink (-0,76 V). Sie geben ihre Elektronen ‚gerne‘ ab.
• Hat eine Elektrode hingegen ein positives Standardpotential haben, nennst du sie edel. Beispiele hierfür
sind Kupfer (+0,35 V) oder Silber (+0,80 V). Sie geben ihre Elektronen nicht so bereitwillig ab.
Lösungstension
Die Lösungstension bzw. der Lösungsdruck bezeichnet das Bestreben von Stoffen, in Lösung zu gehen. Der
Lösungsdruck macht sich als osmotischer Druck bemerkbar und kann so experimentell bestimmt werden.
elektrochemische Doppelschicht
In der Regel versteht man unter der elektrochemischen Doppelschicht die Phasengrenze zwischen einem
Elektronenleiter (der Elektrode) und einem Ionenleiter (dem Elektrolyten). Auch an der flüssig-flüssig-
Phasengrenze nicht mischbarer Elektrolyten tritt eine „Doppelschicht“ auf.
Volta Element
Ein Volta-Element ist die Grundform einer Batterie. Es ist eine einfache elektrische Quelle, in der elektrische
Energie gespeichert ist und die als Spannungsquelle zur Verfügung steht. Die elektrische Spannung entsteht
dadurch, dass zwei verschiedene Metalle in eine leitende Flüssigkeit gebracht werden.
Bezugshalbzelle
Bezugshalbzelle: Ein galvanisches Element mit einer sauren Lösung und Wasserstoffgas, welches an einem
Platingitter entlang läuft, ist das Bezugselement von galvanischen Zellen. c) An Eisenkonstruktionen, die mit
Meerwasser in Berührung kommen (z.B. Bohrinseln), werden oft Magnesiumblöcke befestigt.
2. ink-Kohle-Batterie
·istbin eine
E0=-0,76V E:0,8U
Ag 1.2
Ag+ Ag+zn
+
2n 2 UP
ECAglAgt) -EP(2n/2n2t
-
2
+
=
ni
Lösung muss edler sein 0,80
= -
1 -
0,76V)
1,56U
=
b) SYedFe -
keine Reaktion) nur unter Elektrolyse
d) heine Reaktion Brz +Ze-2 Br- Brom hatkein Bestreben Elektronen aufzunehmen
groes
-
Nat-Na2+e
d)Red:12 Reduktion Oxidation =)
+he -> 21 -
Spannung
&X:52 2e
-
-
S +
A2
Pb2 +2 0,13V
+
Pb
-
2
+2 P 0,13V
+
pb
-
-
0,350 -1-0,134) =
0,48V
b)
1,074 -
70,4v) 1,47V
=
ch
0,77 -
10,13V) 0,9 = r
Elektromotor
cers,
-
Klausur:Anode -Kathode
2e ze
Daniell-Element:
neuen
i Cu
Tät
un Lösungstension:Bestreben von Metallen in
Wässriger Lösung lonen zu bilden Din
-
Lösung gehen
zu-DIn**
Je unedler, desto gröer der Lösungsdruck
->
zu? D Su
4-sot
SO2t
Elektrochemische Doppelschicht:Grenze von einer Elektrode und einem Elektrolyten;An der Elektro
Entstehungspannungerbunden werden,
-
EoAnodel werden
↳
negatives Ergebnis-gezwungene Reaktion eine Elektrode hat
weniger Elektronen - geringerer Lösungsdruck
-
Galvanische Zelle:
·
Batterien Akkus:
galvanische Zellen
-
Batterien:
Bleiakkumulator:
-Starterbatterie in Autos;Energiespeicher für Elektroautos
-
2e+ SOy
=
Pluspol:PbOz
+
+ 4H30 Pb50y 6H20 +
temperaturabhängig
-
*Die Prüfungszeit setzt sich zusammen aus 220 min Bearbeitungszeit und 30 min Auswahlzeit.
Aufgabenstellung
Mit Alkanolen ökologisch und elektrisch fahren
Nennen Sie die zu erwartenden Beobachtungen für die drei Alkanole (M1). [14 BE]
1.2. Deuten Sie die Beobachtungen in M2. Stellen Sie für die ablaufenden Reaktionen die Teil- und
Gesamtreaktionsgleichungen unter Angabe der relevanten Oxidationszahlen auf (M2, M3).
Oxidationszahlen
Reaktionsgleichungen (Reduktion
=> aufstellen; -
Oxidation
keine Oxidation-tertiärer
2. Allechol [18 BE]
Hinweise: Zwischenprodukte sollen bei den Reaktionsgleichungen unberücksichtigt bleiben.
Verwenden Sie für die organischen Teilchen Struktur- oder Halbstrukturformeln.
Material
M1: Identifizierung von Alkanolen
In einem Chemieunternehmen hat man im Chemikalienlager drei Behälter ohne Aufschrift gefun-
den. Neben den Behältern befanden sich allerdings drei Etiketten mit den Beschriftungen Ethanol,
Butan-1-ol und Hexadecan-1-ol. Eine Versuchsreihe soll Aufschluss über die Inhalte der Behälter
geben.
Für das experimentelle Vorgehen stehen folgende Chemikalien und Materialien zur Verfügung:
Chemikalien:
• Proben der drei oben genannten Alkanole
• dest./demin. Wasser
Materialien:
• Reagenzglasständer
• Reagenzgläser mit Stopfen
• Messpipetten
• Spatel
M4: Fortsetzung
Stärkehaltiges Ausgangsmaterial muss zunächst durch Mahlen zerkleinert und dann durch Zugabe
von entsprechenden Enzymen und Wasser verzuckert werden. Das Produkt der Rohmaterialaufbe-
reitung (Maischen) ist eine zuckerhaltige Maische. Diese zuckerhaltige Maische wird in der Fermen-
tation mit Hefe versetzt. Die Hefe verstoffwechselt den Zucker. Dadurch entsteht eine ethanolhal-
tige Maische mit einem Ethanolgehalt von etwa 12 %. Aus der alkoholhaltigen Maische wird durch
Destillation der sogenannte Rohalkohol mit einem Alkoholgehalt von bis zu 94,6 % gewonnen. In
der Dehydratisierung wird der Wasseranteil von rund 5 % in einem Adsorptionsprozess mittels
Molekularsieb verringert. Das Endprodukt erreicht meist eine Reinheit von über 99,95 %. Diese
hohe Reinheit ist für die Mischung mit Benzin erforderlich, da sich andernfalls das Wasser absetzt.
verändert nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Bioethanol#Herstellung; letzter Zugriff: 11.06.2020
M7: Fortsetzung
Die Direkt-Ethanol-Brennstoffzelle (engl.: Direct Ethanol Fuel Cell, DEFC) ist eine Brennstoffzelle,
die Ethanol als Brennstoff nutzt. Die Trennung von Kathoden- und Anodenraum erfolgt durch einen
Elektrolyten. Der Elektrolyt besteht aus einer Polymermembran, die für Protonen und Wasser-
Moleküle durchlässig ist. Um den Wasserbedarf auf der Anodenseite zu decken, findet eine Rück-
diffusion durch die Membran und eine Befeuchtung der Edukte statt. Anwendungen, für die Direkt-
Ethanol-Brennstoffzellen als Stromquellen in Betracht kommen, reichen von Handys und Laptops
bis hin zu Elektroautos. Die Entwicklung der DEFC befindet sich noch in einem frühen Stadium.
vereinfacht nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Bioethanol; letzter Zugriff: 18.06.2020
Hilfsmittel
1. Taschenrechner
2. Eine von der Schule eingeführte für das Abitur zugelassene Formelsammlung
3. Ggf. die Abbildung oder der Abdruck des Periodensystems
*Die Prüfungszeit setzt sich zusammen aus 220 min Bearbeitungszeit und 30 min Auswahlzeit.
Aufgabenstellung
1.2. Berechnen Sie die molare Reaktionsenthalpie für die Reaktion von festem Calciumhydroxid mit
Kohlenstoffdioxid anhand der experimentell ermittelten Daten (M2a).
-
keine Standardbedingungen;Messfehler. Unvollständige Reaktion
Nennen Sie mögliche Gründe für die Abweichung Ihres berechneten Wertes von dem Wert der
molaren Standardreaktionsenthalpie (M2a, M2b). [16 BE]
Hinweis: Die spezifische Wärmekapazität des Kalorimeters, Volumenveränderungen sowie eine
Weiterreaktion zu Calciumhydrogencarbonat sollen unberücksichtigt bleiben.
-alle Daten genau durchlesen und eventuell notieren -
Zusammenhänge erkennen
Stoffwenge von Calciumhydroxid berechen = n/CO2);Volumen von Kohlenstoffdioxid beim
CO2 berechnen; Ansatmenberechnen) t=in=maximale Tauchzeit
1.3. Berechnen Sie die maximale Tauchzeit, die mit der in Kreislauftauchgeräten verwendeten
Masse an Calciumhydroxid erreicht werden kann (M3). Um allen gleich [17 BE] bei Gasen
Hinweis: Gehen Sie vereinfachend davon aus, dass die Tauchzeit nur durch die Kohlenstoff-
dioxid-Aufnahmekapazität des Atemkalks begrenzt wird und Standardbedingungen vorliegen.
1. Calciumcarbonat fälltaus
2. Bildung von Calciumhydrogencarbonat
Reaktion 1
Ca,ag 20H-(aq)
+
+
(02 (9) -
(aC03,) +H2011)
Realition 2
8/10
1.2
CalOHa +
COzcgY-CaCOs H20
31k
zzmas
AT =
W
nicaconia) =
e
~
opm(4,16429245.31k
255,53
=
1.3
n ((a(OH)21 n/CO27
=
U(CO21=n/C02). Um =
29,73 mol. 24 (/mo) =
7 13,51
Winsco220min0.84Ome
↓wechselzeit = 891,89 min. 0,25222,97 min /17
Die maximale Tauchzeit
beträgt circa 223 min
2.1 -
~ L W
Die Anode bestehtaus
~
aktiviertem Aluminium. Die Kathode aus einer
Speziallegierung. Dabei wird verwendet. Die Elektronen sind verbunden
Meerwasser als Elektrolyt
miteinem Motor und leiten die Elektronen V
6/12
2.2
W
3. 1 W
1. Ethanol
reagiertzu Buta-1,3-dien (Katalysator);Wasser und Wasserstoff spalten sich ab 15/15
-
2. Buta-1,3: die mitChlor und bildetsich 3,4-Dichlorbut-1-en
reagiert es
3. 3,4-Dichlorbut.1-en
reagiertmitNatriumhydroxid zu 2-Chlorbuta-1,3-dien;Chlorwasserstoff wird abgespalte
4. Z-chloubuta-1,3-dien reagier miteinem Radikalstarter zu Pol, chloropvene
3.2
-
Dehnbarheit) Elastomer mit
weitmaschiger Vernetzung
gute Isoliereigenschaften;geringe Leitfähigkeit (Inertgas) = Schaum
-
74/100
=> 10NP
Zentralabitur 2021 Chemie Material für Prüflinge
Aufgabe III gA Prüfungszeit*: 250 min
Material
M1: Modellversuch zur Wirkungsweise von Atemkalk
Beim Gerätetauchen kann der Taucher über einen längeren Zeitraum mit Luft versorgt werden.
Verwendet man spezielle Kreislauftauchgeräte, kann man im Gegensatz zu einfachen Tauchgeräten
auf einen großen Luftvorrat verzichten. Bei diesen speziellen Geräten wird die Ausatemluft in ei-
nem Behälter aufgefangen und darin das ausgeatmete Kohlenstoffdioxid mithilfe von Atemkalk
entfernt. Der verbrauchte Sauerstoff wird aus einer kleinen Sauerstoffflasche ersetzt. Auf diese
Weise wird die ausgeatmete Luft aufbereitet und kann wieder eingeatmet werden.
Der verwendete Atemkalk besteht im Wesentlichen aus festem Calciumhydroxid (𝐶𝐶𝐶𝐶(𝑂𝑂𝑂𝑂)2). Die
ausgeatmete Luft enthält Kohlenstoffdioxid und etwas Feuchtigkeit. Das Kohlenstoffdioxid wird
chemisch als Calciumcarbonat (𝐶𝐶𝐶𝐶𝐶𝐶𝑂𝑂3) oder bei Weiterreaktion als Calciumhydrogencarbonat
(𝐶𝐶𝐶𝐶(𝑂𝑂𝐶𝐶𝑂𝑂3 )2) gebunden.
Zur Veranschaulichung der Wirkweise von Atemkalk wird das folgende Mo-
dellexperiment in wässriger Lösung durchgeführt:
Durchführung:
1. Kalkwasser (Calciumhydroxid-Lösung) wird in ein Reagenzglas gegeben.
2. Mit einer Spritze wird langsam Kohlenstoffdioxid in das Kalkwasser einge-
leitet.
Beobachtungen:
• Beim Einleiten von Kohlenstoffdioxid in das Kalkwasser bildet sich zu-
nächst ein weißer, flockiger Feststoff (Niederschlag), der die Flüssigkeit
trübt (Reaktion 1).
• Bei weiterem Einleiten von Kohlenstoffdioxid verschwindet der weiße,
flockige Feststoff und eine klare Lösung entsteht (Reaktion 2). Versuchsaufbau
verändert nach: https://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/17_10.htm; letzter Zugriff: 27.10.2020
M4a: Die Meerwasserbatterie – vereinfachte Darstellung des Aufbaus und der Vorgänge
Die Meerwasserbatterie besteht aus speziellen
Elektroden und wird kontinuierlich mit Meer-
wasser gespeist, das als Elektrolyt fungiert. Die
Produkte Wasserstoff und Aluminiumhydroxid
(𝐴𝐴𝑚𝑚(𝑂𝑂𝑂𝑂)3 (𝑠𝑠)), welches aus den entstehenden
Aluminat-Ionen (𝐴𝐴𝑚𝑚(𝑂𝑂𝑂𝑂)− 4 (𝐶𝐶𝑎𝑎)) hervorgeht,
werden als Abfall ins Meer geleitet.
Die ablaufenden Prozesse können mit der fol-
genden Gesamtgleichung zusammengefasst
werden:
vereinfacht nach: Röthemeyer, F., Sommer, F., Kautschuk Technologie, Hanser Verlag, 2013; Arpe, H.-J., Industrielle Organische Che-
mie, Wiley-VCH, 2007, S. 131-134
Hilfsmittel
1. Taschenrechner
2. Eine von der Schule eingeführte für das Abitur zugelassene Formelsammlung
3. Ggf. die Abbildung oder der Abdruck des Periodensystems
Wasserstoff reagiertzusammen
=> Sauerstoff
mit aus der Luft- dabeientsteht Wasser, Strom und Wärme
Konventionelle Brennstoffzellen nutzen den Vorgang der gesteuerten Knallgasreaktion (Redoxreaktion) zwischen Sauerstoff und
Wasserstoff. Wird gereinigter Sauerstoff in einem geringeren Verhältnis zu Wasserstoff als 1 : 2 gegeben bzw. fehlt eine Zündquelle
zur Überwindung der Aktivierungsenergie, so kann diese chemische Reaktion kontrolliert zur Umwandlung in elektrische Energie
genutzt werden. Man bezeichnet diese Reaktion auch von der „kalten Verbrennung“.
Eine Brennstoffzelle besteht aus zwei elektrochemischen Halbzellen, die durch eine Polymermembran getrennt sind. Diese
Membran besitzt eine Dicke von ca. 0,1 mm und ist undurchlässig für Wasserstoff, Sauerstoff und die elektrischen Ladungsträger
(Elektronen), während die Oxonium-Ionen (Protonen) durch die Membran gelangen. Man spricht auch von einer semipermeablen
Membran, die nur für ganz bestimmte Ionen oder Teilchen durchlässig ist.
Als Elektroden werden Grafit mit einer katalytischen Schicht aus Platin bzw. Platin-Legierungen mit sehr großen
Elektrodenoberflächen (hohe Rauhigkeit bzw. hohe Porosität) eingesetzt, um so einen entsprechenden elektrochemischen Umsatz
zu erreichen. Die Elektroden müssen die Redoxreaktionen bei möglichst niedrigen Temperaturen erlauben und gegen den
Elektrolyten beständig sein.
Als Elektrolyt dient z. B. Kalilauge.
Die Anode wird mit Wasserstoff und die Katode mit Sauerstoff versorgt. Die bei der Oxidation abgegebenen Elektronen fließen von
der Anode zur Katode und können von einem Verbraucher genutzt werden.
Zentralabitur 2016 Chemie Schülermaterial
Aufgabe I gA Bearbeitungszeit: 220 min
1.1 Beschreiben Sie unter Verwendung von M1a das Verfahren der fraktionierten Destillation und
wie sich damit die Gemische für das Sommer- bzw. Winterbenzin gewinnen lassen (M1b).
(12 BE)
1.2 Nennen Sie die IUPAC-Namen der Verbindungen A2, B2 und C2 (M1c).
Begründen Sie mit Hilfe von Struktur-Eigenschafts-Beziehungen, welche Verbindung der drei in
M1c dargestellten Paare (AC) jeweils eher für das Sommerbenzin geeignet ist. (16 BE)
2.1 Beschreiben Sie den Prozess der Warmwassererzeugung in einem Brennwertkessel (M2b).
Begründen Sie die größere Energie-Effizienz eines Brennwertkessels gegenüber einem konven-
tionellen Heizkessel (M2). (13 BE)
2.2 Berechnen Sie den Prozentsatz, um den die Energieausbeute größer ist, wenn 1 Mol Methan
(vereinfacht für Erdgas) in einem Brennwertkessel statt in einem konventionellen Heizkessel ver-
brannt wird (M2). (21 BE)
2.3 Berechnen Sie mit Hilfe von Standardbildungsenthalpien die Reaktionsenthalpie für das Lösen
von Ammoniumnitrat in Wasser (M3).
Erklären Sie die Funktionsweise einer Kältesofortkompresse mit Hilfe Ihrer Berechnung. (10 BE)
3.1 Skizzieren Sie mit Hilfe von M4 einen Strukturformelausschnitt des PET-Moleküls.
Begründen Sie, um welchen Reaktionstyp es sich bei der Synthese von PET handelt und zu
welchem Kunststofftyp PET gehört. (12 BE)
3.2 Nehmen Sie zur Umweltverträglichkeit von Baumwoll- und Fleecebekleidung begründet Stellung
(M5). (16 BE)
Material
M1: Sommer- und Winterbenzin
a) b)
Quellen:
a) upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/
thumb/7/7d/Crude_Oil_Distillation-de.svg/2000px-Crude_Oil_Distillation-
de.svg.png; letzter Zugriff:31.08.15
b) Verändert nach:
www.energie.de/lexika/energielexikon/details/54/sommerbenzin_1000013
58/; letzter Zugriff: 31.08.15
c) Eine Auswahl von Molekülen organischer Verbindungen
A1 B1 C1
A2 B2 C2
M3: Kältesofortkompressen
Zur Kühlung von Verletzungen kann man in der Ersten Hilfe und im Rettungswesen sogenannte Käl-
tesofortkompressen verwenden. Es handelt sich dabei um ein Einwegprodukt, das nach Nachlassen
des Kühleffekts nach ca. 30 min im Hausmüll entsorgt werden kann.
In einer Kunststoffhülle befinden sich festes Ammoniumnitrat und ein mit Wasser gefülltes Päckchen.
Zur Anwendung wird die Kompresse zusammengedrückt, wobei die Hülle des inneren Päckchens
reißt und das Wasser ausläuft. Das feste Ammoniumnitrat und das Wasser kommen miteinander in
Kontakt und es bildet sich eine wässrige Ammoniumnitrat-Lösung:
NH4NO3(s) NH4+(aq) + NO3–(aq)
b)
c)
d)
e)
Hilfsmittel
1. Taschenrechner
2. Eine von der Schule eingeführte für das Abitur zugelassene Formelsammlung
3. Ggf. die Abbildung oder der Abdruck des Periodensystems
400 °C
2Zwei Verbren ungskesseltypen
M 2a Konventioneller Heizkessel
Das Wasser, das bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen entsteht, ist durch das
Schmieröle ebenfalls gebildete Kohlenstoffdioxid sauer. Da das saure Kondensat zu Schäden im
Pafaffine p oad.Wikimeaia.org/w kipedia/ Kessel führen würde, werden konventionelle Heizkessel so konstruiert, dass die Kor
Wachse commons/thumb d/Crude_Oil densation im Kessel unterbleibt. Es wird somit Wasserdampf durch den Schornstein
Bitumen/ Teer Distillation-de.svg/2000
Crude Oil Distillation-de.svg.png; an die Umwelt abgegeben. Demzufolge ist nur ein Wärmetauscher notwendig.
Zugriff: 31.08. 15
1Sal-AD1auT
g JJ 1. ▇ 1
UA U10-▇
GA 2016-3
3 KältesofortkompresSen M 5C
Zur Kühlung von Verletzungen kann man in der Ersten Hilfe und im Rettungswesen Für Sommerkleidung wird häufig Baumwolle verwendet. Diese Naturfaser, die aus
nannte Kältesofortkompressen verwenden. Es handelt sich dabei um ein Einweg. den Samenhaaren der Baumwollpflanze gewonnen wird, besteht vorwiegend aus Cel-
produkt, das nach Nachlassen des Kühleffekts nach ca. 30 min im Hausmüll entsorgt lulose. Die Baumwollpflanze ist für Schädlinge und Krankheitserreger besonders at-
rden kar aktiv. Keine andere Nutzpflanze wird daher so stark mit Pestiziden und Düngemitteln
In einer Kunststoffhülle befinden sich festes Ammoniumnitrat und ein mit Wasser ge— behandelt wie sie. So landen etwa zehn Prozent der jährlich weltweit versprühten Pes
fülltes Päckchen. Zur Anwendung wird die Kompresse zusammengedrückt, wobei die tizide auf den Baumwollfeldern.
Hülle des inneren Päckchens reißt und das Wasser ausläuft. Das feste Ammoniumnitra
nd das Wasser kommen miteinander in Kontakt und es bildet sich eine wässrige An
hiumnitrat-Lösung: WI a
NHNO, ( ) - NH () + NO7 ( g)
Cellulasen sind Enzyme, die den Abbau von Cellulose katalysieren. Viele Baktenen
and Pilze besitzen Cellulasegene und sind daher direkt zum Cellulose-Abbau befáhigt.
M4 Monomere für die Synthese von Polyethylenterephthalat (PET) M 5e
H
„Wir können die Schnelllebigkeit der Mode nicht stoppen. Nur mithalten.
Dieses Zitat des Creative Directors eines britischen Mode-Labels, Christopher Bailey,
ÖH 0OH H0 beschreibt deutlich die Entwicklung der Textil- und Bekleidungsindustrie in den letz-
Ethan-1,2-diol rephthalsäure Jahrzehnten. Gerade junge Menschen kaufen immer mehr und immer schneller
Ständig wechselnde Trends und Angebote haben aus dem Verkauf von Bekleidung
eine Art Fast-Food-Branche gemacht. Der Konsum von Kleidung ist nicht mehr weit
M 5Umweltvert äglichkeit von Fleece und entfernt von dem schnell verderblicher Lebensmittel.
M5 Zusammengestelli aus
,tagesspiegel.de/wissen/recycling-jacken-aus-plastik-flaschen/999982.html
Plastikflaschen bestehen aus dem Polymer Polyethylenterephthalat (PET), dessen Mo- plastik/10910142.html
lagen-versagen-bei-mikro-
here aus Erdöl gewonnen werden. Aus Plastikflaschen, die nicht mehr zu befüller Lleuphana.defileadmin/user_upload/ehrgebietbwple_module/bau wollelder_einsatz_von_ch
nd, wird auch Kleidung gefertigt. Dazu werden die Flaschen zermahlen und erhitzt ikalien_beim_anbau_ on_baumwolle.html; de.wikipedia.org/wiki/Cellulase; www.jim-—
(panorama/2012/09/19/rucksichtslosigkeit-aus-modewahn/; letzter Zugriff: 31.08. I5
Dann wird der geschmolzene Kunststoff im Spritzdüsenverfahren in Fäden gezogen,
die anschließend zu Fasern verwoben werden. Das gewonnene Material wird zum Bei-
spiel zu synthetischem Webpelz verarbeitet, besser bekannt unter dem englischen Na-
men „Fleece“, zu Deutsch: Flausch. Diese Faser findet vor allem in wärmender Wint
kleidung Verwendung.
M 5b
und Winterbenzin
Aufgabe 1:Sommer-
1.1
Rohöl wird einen Röhrenofen in einen Destilator geleitetin dem 400 sind. Bei3 702 setzen sich die Schweröle ab. Etwas weiter oben bei3 00. setzt sich
sich Diesel und Heizöl ab. Bei 200 Petroleum. Bei1502 Leichtbenzine und bei zoc
gasförmige Anteile. Ganz unten setzen sich schmieröle, Pafaffine, Wachse
Bitumen/Teer, KoLs.
1.2
2.1
2.2
honventionell:CHugh +20zig)
->
CO2g) + 2H20s
Brennwerthessel:(Hy()
+202(g) -D(02(g) 2H201)
+
-md = -
891k]. mol
- 1,12
=
2.3
( 137
= - -
205 366)4].mol
+
29k mol-1
=
·y -
-- In
=>
Polyhondensation
=>
Thermoplast:haum Quervernetzungen
3.2
contra
pro
Fleece Recycling (PET) fossiles Erdöl, Mikroplastik (Nahrungsketten)
Chlor gehört neben Natronlauge zu den wichtigsten Grundstoffen der chemischen Industrie. Weltweit
verden jährlich über 65 Millionen Tonnen Chlor durch Elektrolyse einer Natriumchloridlösung
hergestellt. Dafür stehen dreiverschiedeneElektrolyseverfahren zur Verfügung - das
Amalgamverfahren, das Diaphragmaverfahren und das Membranverfahren.
Aufgabe 1:
Neben Chlor und Natronlauge entsteht Wasserstoff. Da die Herstellung dieser drei Stoffe miteinander
gekoppelt ist, bezeichnet man diese auch als Koppelprodukte. Nennen Sie jeweils zwei
Anwendungsbereiche für die drei Koppelprodukte.
Chlor Natronlauge 1d U
Aufgabe 2:
a) wählen Sie aus den dargestelten möglichen Elektrodenreaktionen bei der Elektrolyse einer
Natriumchloridlösung die für die an den Elektroden ablaufenden Prozesse richtigen
Teilgleichungen begründet aus.
Hinweis: In Bezug auf die Überspannungswerte sind die bei der Chloralkalielektrolyse verwendeten
Elektroden mit Graphitelektroden vergleichbar.
Pluspol (Anode):
2 c- Ch +2e"; =+1,36V Wasserstoff Graphit –0,97 V
2 H 0---»0 +4 H*+4 e"; U = +0,82 v (pH = 7)
b) Begründen Sie, weshalb bei der Elektrolyse Chlor statt Sauerstoff entsteht.
c) Erläutern Sie die Notwendigkeit der strikten Trennung von Anoden- und Kathodenraum.
d) Begründen Sie die Notwendigkeit der Wanderung von Na*-lonen.
Überspannun
Für die Abscheidung von Elektrolyseprodukten ist eine bestimmte Mindestspannung, die
Zersetzungsspannung notwendig. Die Differenz zwischen der berechneten Spannung aus den
Standardpotentialen und der gemessenen Spannung bezeichnet man als Überspannung. Sie hängt u.a. von
der ablaufenden Reaktion sowie dem Elektrodenmaterial ab.
Che Elektrochemie Datum:
loderne Anlagen zur Chlorherstellung arbeiten nach dem Membranverfahren. Die Membran besteht
aus Nafion", einem Polymer mit Sulfonat-Gruppen (- SO5). Das Verfahren benötigt etwa 17% weniger
Energie als das Diaphragma-Verfahren. Die eingesetzte Sole muss für dieses Verfahren besonders rein
sein.
Aufgabe 1
a) Tragen Sie die Teilgleichungen und Reaktionsprodukte in der Abbildung der Elektrolysezelle ein.
b) Beschreiben Sie anhand der Abbildung den Aufbau der Trennmembran und erklären Sie daran die
gute Durchlässigkeit der Membran für Kationen, nicht aber für Anionen. Leiten Sie daraus Folgen für
die Zusammensetzung der sich bildenden Natronlauge ab.
c) Recherchieren Sie, warum die beim Membranverfahren verwendete Kochsalzlösung vor der
Elektrolyse von mehrfach positiv geladenen Kationen gereinigt werden
laCI)
20 % w (NaOH) =
33 %
Na*
w (NaCI) =
31 %3 w (NaOH)
C-— OH 30 %
Membran
Kathode Anode
Kanäle
(so5 1 nm
(ha)
s0
Gemeinsame Aufgabe:
Thema B: Diaphragmaverfahren
Das Diaphragmaverfahren ist seit 1890 im Einsatz – vor allem in den USA. Es kann als Vorläufer des
Membranverfahrens angesehen werden. Der größte europäische Hersteller von Chlor, der noch heute
überwiegend nach dem Diaphragmaverfahren arbeitet, ist Dow Chemicals in Stade bei Hamburg. Dort
werden jährlich bis zu einer Million Tonnen Chlor nach dem Diaphragmaverfahreren und zusätzlich über
500000 Tonnen nach dem Membranverfahren hergestellt. Die Sole stammt aus dem 27 km von Stade
entfernten Dorf Ohrensen. Seit 1979 betreibt Dow Chemicals dort Europas größtes
Aussolungsbergwerk. Die Kaverne hat ein Hohlraumvolumen von 5 Mio. m .
ie
Die Trennwand zum Verfahren. Bei der Anlage
III Stade werden die Elektrodenräume durch
ein etwa 5 mm dickes, engmaschiges Netz aus
Stahl getrennt, auf das mit einer Teflonschichti 2 Na*
mhüllte Asbestfasern aufgebracht sind.
Diese Diaphragmenmüssenregelmäßig
OH
sgetauscht werden, wofür Asbest nötig ist.
Allein die Anlage in Stade verbraucht etwa 1ge
Aufgabe 1:
a) Beschreiben Sie das Diaphragmaverfahren mithilfe der Abbildung und formulieren Sie für die an
den Elektroden ablaufenden Vorgänge die Reaktionsgleichungen
Aufgabe 2
Recherchieren Sie:
a) das Gefährdungspotenzial von Asbest.
b) Herkunft und Entsorgung des für die Herstellung der Diaphragmen verwendeten Weißasbests.
Gemeinsame Aufgabe:
Das Amalgamverfahren und das Diaphragmaverfahren werden von Umweltverbänden als
„Steinzeittechnologien" bezeichnet.
Erläutern Sie diese Aussage, indem Sie die drei Verfahren zur Herstellung von Chlor miteinander
ergleichen. Formulieren Sie anschließend Ihre eigene Position.
Che Elektrochemie Datum:
0-Phase Die Alkalichlorid-Elektrolyse
Etwa zeitgleich zum Diaphragmaverfahren wurde 1892 das Amalgamverfahren zur Herstellung der
Koppelprodukte Chlor, Natronlauge und Wasserstoff in den USA und in Österreich entwickelt. 2012
in Deutschland noch fünf Anlagen in Betrieb, in denen Chlor nach diesem Verfahren hergestellt
rd. Ein Beispiel ist die Anlage der Firma Bayer im Chempark Krefeld-Uerdingen. In 79 sogenannter
Amalgamzellen werden pro Jahr 130000 Tonnen Chlor produziert. Jede der Zellen enthält 300 Liter
Quecksilber.
An der Quecksilberkathode hat Wasserstoff ein sehr hohes Überpotential. Hier scheidet sich Natrium
ab, welches mit Quecksilber Natriumamalgam bildet. In jeder Amalgamzelle kommt es trotz aller
Bemühungen zu Emissionen von Quecksilber. Diese belaufen sich im Mittel auf etwa ein Gramm
Quecksilber pro Tonne Chlor, wobei dieser Wert bei älteren Anlagen bis zu drei Gramm Quecksilber
pro Tonne Chlor betragen kann. Anlagen mit solch hohen Emissionswerten sind in Europa jedoch nicht
mehr in Betrieb. Im Krefelder Werk liegt der Emissionswert bei 0,48 Gramm Quecksilber pro Ton
Chlor.
Die im Amalgamzersetzer gebildete Natronlauge ist sehr rein, da sie keinen Kontakt mit der Sole hat
und somit nicht durch Kochsalz verunreinigt ist. Die Graphitkugeln im Amalgamzersetzer durchmischen
das Natriumamalgam mit dem Wasser und erhöhen so die Oberfläche. Die Überspannung für
Wasserstoff ist an der Graphitoberfläche geringer, sodass sich Wasserstoff abscheiden kann. So wird
die Reaktion von Natriumamalgam mit Wasser beschleunigt. Die Verarbeitung des Natriumamalgams
ist energieaufwändig.
Aufgabe 1:
a) Beschreiben Sie die Vorgänge in der Elektrolysezelle und im Amalgamzersetzer.e
b) Begründen Sie, warum bei diesem Verfahren Kathoden- und Anodenraum nicht getrennt sein
müssen.
c) Erklären Sie, weshalb an der Kathode Na*-lonen reduziert v
Aufgabe 2:
c) Recherchieren Sie die Toxizität des Elements Quecksilber.
4,5 V
450000 A
Elektrolysezell Amalgamzersetzer
Graphitanode Graphitkugen
C C - H H
Sole = Sole
( w (NaOH) *=
(NaCI) = 50 %
31 % U) =
27 %
(NaOH) o H0
Natriumamalgam Quecksilber-
sathode
n
Pur
Gemeinsame Aufeabe:
Zusatzaufgabe:
Die Chloralkalielektrolyse ist mit hohen Energiekosten verbunden, da die Elektrolyse zwar mit einer
geringen Spannung, aber hohen Stromdichten betrieben wird. In den Elektrolysezellen fließen Ströme
von bis zu 400 000 A. Nach der Deutschen Bahn sind die Anlagen für Chloralkalielektrolyse die größten
Einzelverbraucher von elektrischer Energie in Deutschland. Pro Tonne Chlor werden im Durchschnitt
etwa 2500 kWh an elektrischer Energie benötigt. Für ihre Bereitstellung aus fossilen Brennstoffen
entweichen dabei pro kWh etwa 1 kg cO2 in die Atmosphäre.
a) Berechnen Sie den Strombedarf der Chloralkalielektrolyseanlagen von Dow Chemicals in Stade.
Ermitteln Sie, wie viele Menschen mit der gleichen Strommenge mit elektrischer Energie versorgt
werden könnten und recherchieren Sie eine Stadt mit der entsprechenden Einwohnerzahl. Der
Strombedarf pro Person liegt in Deutschland bei rund 1500 kWh pro Jahr.
b) Berechnen Sie die durch die Chlorproduktion in Deutschland freigesetzte Masse sowie das Volumen
an Kohlenstoffdioxid. Begründen Siedie Freisetzung vor dem Hintergrund, dass bei der
Chloralkalielektrolyse selbst kein Kohlenstoffdioxid produziert wird. Im Jahr 2011 betrug die produzierte
Masse an Chlor 4,6 Mio t.