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Häufige Hautkrankheiten
in der Allgemeinmedizin
Klinik
Diagnose
Therapie
123
Prof. Dr. med. Dietrich Abeck
Hautarzt – Allergologe – Konsiliararzt
Gemeinschaftspraxis
Renatastraße 72
80639 München
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SPIN 80036658
Bereits nach einem guten Jahr stellte sich die Frage eines Nachdrucks oder einer Neuauflage. Dies zeigt
das große Interesse an meinem Werk, über das ich mich sehr gefreut habe. Es zeigt jedoch auch, dass
weiterhin Bedarf an praxisrelevantem Wissen besteht. Dies ist mein Anspruch: Weitergabe von sich im
Praxisalltag unter Berücksichtigung des aktuellen Wissensstands als leistungsfähig erwiesenen Therapie-
konzepten bei gleichzeitiger Nennung der zur Anwendung gelangten Produkte.
Ich habe mich bewusst für eine überarbeitete, erweiterte Neuauflage entschieden. Zum einen gibt es
interessante Neueinführungen, die uns bei speziellen Fragestellungen hilfreich sind, zum anderen hatte ich
auf diese Weise die Möglichkeit, 3 weitere häufige dermatologische Erkrankungen erstmals mit aufzuneh-
men: aktinische Keratosen, chronische Paronychie sowie hypertrophe Narben und Keloide – Krankheits-
bilder, die klinisch einfach zu diagnostizieren sind und für die wirksame Therapiekonzepte bestehen.
Bedanken möchte ich mich besonders bei Herrn Dr. Klaus Richter vom Springer-Verlag, der mir bei
allen Fragen kompetent zur Seite stand und im Hintergrund alles für eine rasche Umsetzung des Projekts
»Neuauflage« ebnete. Vielen Dank auch an Frau Sabine Thürk, Publizistin M.A., die mich redaktionell
hervorragend professionell begleitete.
Meinen zukünftigen Lesern wünsche ich zum einen viel Vergnügen beim Durchlesen des Werkes und
v. a. viele anregende Informationen und Therapietipps für die kompetente Betreuung ihrer Patienten.
Wie entstand die Idee zu dem vorliegenden Werk? Ich habe in den letzten Jahren vielfach über dieses
Thema im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen vor allem in Bayern, aber auch in anderen Bundes-
ländern referiert und immer wieder festgestellt, dass das Thema »Haut« für den Allgemeinarzt und
den hausärztlich tätigen Internisten interessant und absolut praxisrelevant ist. So entstand der Wunsch,
Wichtiges nachlesen zu können und damit der Plan zu diesem Buch. Aufgebaut wie mein Buch »Häufige
Hautkrankheiten im Kindesalter«, das sich in der Praxis bewährt hat und bereits in der 3. Auflage vor-
liegt.
Hauterkrankungen gehören zu den häufigen Erkrankungen und sind überdies als typische »Blick-
diagnosen« oft auch einfach zu diagnostizieren. Das vorliegende Werk beschränkt sich ganz bewusst
auf die häufigen und somit für die Allgemeinpraxis relevanten Hauterkrankungen, die durch typische
klinische Abbildungen dargestellt werden. Daneben werden auch für jede Erkrankung die wichtigsten
Differenzialdiagnosen genannt und die für die Unterscheidung wesentlichen Kriterien aufgeführt.
Einen besonderen Schwerpunkt habe ich auf die dem aktuellen Kenntnisstand entsprechende, sich
nach meiner Erfahrung als optimal erwiesene Therapie gelegt. Dies beinhaltet auch Pflegeempfehlungen.
So sind viele Patienten dankbar, wenn sie für ihre Erkrankung zusätzlich wirksame Pflegeprodukte erhal-
ten. Der Stellenwert einer wirksamen Basistherapie ist bei einer Vielzahl von Hauterkrankungen allge-
mein bekannt. Durch eine kontinuierliche hautpflegerische Behandlung kann häufig ein Rezidiv verhin-
dert oder zumindest deutlich hinausgezögert werden. Selbstverständlich wird auch die medikamentöse
Behandlung ausführlich besprochen, wobei, wenn immer möglich, ein Phasenkonzept vorgestellt wird.
Sowohl bei den Pflegeempfehlungen als auch bei der medikamentösen Behandlung werden bewusst
nicht nur die Wirkstoffe, sondern auch die Präparate genannt. Im vorliegenden Werk werden, basierend
auf langjähriger dermatologischer Tätigkeit, die sich als optimal erwiesenen Präparate aufgeführt. Nicht
die Aussage, zur Behandlung eignen sich topische Glukokortikoide, sondern die Nennung des einzuset-
zenden Glukokortikoids sowie dem Applikationsintervall sind für den praktisch tätigen Arzt von Interes-
se. Die Praxisrelevanz soll das herausstechende Merkmal des vorliegenden Werkes sein.
Danken möchte ich allen, die dieses Werk möglich machten:
Hier ist vor allem mein dermatologischer Lehrer, Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Otto Braun-Falco,
ehemaliger Leiter der Klinik und Poliklinik für Dermatologie der Ludwig-Maximilians-Universität
München zu nennen, der mir während meiner 2-jährigen Tätigkeit auf seiner Privatstation das »dermato-
logische Denken« beigebracht hat.
Auch meinem langjährigen Chef, Herrn Prof. Dr. med. Dr. phil Johannes Ring, Direktor der Klinik und
Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein der Technischen Universität München, der
mir immer die Freiheit zur Optimierung von Therapiekonzepten gewährte, sage ich danke für seine fort-
währende Unterstützung während meiner über 8-jährigen Tätigkeit als Leitender Oberarzt seiner Klinik.
Das Buch wäre ohne meine Patienten, die unsere Praxis mit ihren Hautproblemen aufsuchen und sich
kompetente Behandlung und Besserung erwarten, nicht möglich gewesen.
Wie die drei Auflagen unseres »Kinderbuches« habe ich auch dieses Buch noch mit Frau Dr. Gertrud
Volkert geplant. Sie hat sich inzwischen in den Ruhestand verabschiedet.
Frau Petra Elster, ihre langjährige Assistentin und rechte Hand, hat die Entstehung des Buches in allen
Phasen, gemeinsam mit Herrn Klemens Schwind in der Herstellung, professionell betreut und zu dem
jetzt vorliegenden Ergebnis geführt. Ich danke allen Beteiligten sehr herzlich.
Zuletzt gilt mein Dank meiner Frau und meinen Kindern, die zwar nicht immer, doch meistens das
Interesse ihres Vaters verstehen, sich auch am freien Wochenende mit dem wunderschönen Fach der
Dermatologie zu beschäftigen.
Ich selbst freue mich, wenn dieses Werk ein ständiger Begleiter bei Diagnose und Therapie in vielen
Praxen sein wird!
Inhaltsverzeichnis
2 Acne vulgaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
3 Aktinische Keratosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
4 Aphthen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
5 Atopisches Ekzem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
6 Brüchige Nägel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
7 Chronische Paronychie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
8 Dermatitis solaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
9 Dermatofibrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
10 Fußpilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
11 Handekzem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
12 Herpesinfektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
13 Hyperhidrosis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
15 Impetigo contagiosa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
16 Intertrigo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
17 Lichen ruber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
18 Nagelpilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
19 Periorale Dermatitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
20 Perlèche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
21 Pityriasis rosea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
22 Pityriasis versicolor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
23 Polymorphe Lichtdermatose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
24 Psoriasis vulgaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
X Inhaltsverzeichnis
26 Rosazea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
27 Schleimretentionszyste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
28 Seborrhoisches Ekzem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
29 Senile Hämangiome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
30 Skabies . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
31 Urtikaria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
32 Verrucae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
34 Vitiligo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
35 Zoster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
1 1
Zahlreiche dermatologische Diagnosen sind klassische Klinisch ist bei der Inspektion der Haut das Vertei-
»Blickdiagnosen«. Einmal gesehen und richtig zugeordnet, lungsmuster der Hautveränderungen von Bedeutung. Sym-
kann bei erneuter Präsentation die Diagnose problemlos metrischer Befall der Hautveränderungen weist auf eine
abgerufen werden. Dies setzt jedoch zum einen die ent- systemische Auslösung hin (. Abb. 1.1), während ein ein-
sprechenden Patienten voraus, zum anderen den entspre- seitiger Befall eine exogene Ursache nahelegt (. Abb. 1.2,
chenden dermatologischen Lehrer. . Abb. 1.3).
Im Folgenden werden für die tägliche Praxis wichtige
Regeln der dermatologischen Befunderhebung aufgezeigt. jBesteht eine epidermale Beteiligung?
Dabei muss natürlich darauf hingewiesen werden, dass Eine Beteiligung der obersten Hautschicht, die sich kli-
Ausnahmen immer möglich sind. nisch als Schuppung manifestiert, ist für die Zuordnung
einer Hauterkrankung von entscheidender Bedeutung.
jExogener oder endogener Ursprung Dies soll am Beispiel nummulärer, d. h. münzförmiger
einer Hauterkrankung Hautveränderungen exemplarisch aufgezeigt werden.
Hauterkrankungen können sich im Rahmen einer System- Somit können scharf begrenzte Erytheme basierend
erkrankung entwickeln oder durch äußere Auslösefakto- auf dem vorhandenen oder fehlenden Nachweis einer epi-
ren, zu denen u. a. irritative Faktoren oder die Haut von dermalen Beteiligung entsprechend eingeordnet werden
außen besiedelnde Erreger zu zählen sind. (. Abb. 1.4, . Abb. 1.5 und . Tab. 1.1).
2 Acne vulgaris
Syn.: Pubertätsakne
. Tab. 2.1 Zur Behandlung der Acne papulopustulosa eingesetzte Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen
Antibiotika
Wirkstoffkombinationen
therapie. Durch sie soll eine Verbesserung der Seborrhö kTopische medikamentöse Behandlung
erreicht werden und ein Ausgleich der irritativen Effekte, bei Acne papulopustulosa
die sich durch die spezifischen Aknetherapeutika ergeben. Neben Komedonen liegen auch entzündliche Hautverände-
Creme-Gel-Zubereitungen, Reinigunsgele und auch Tonics rungen vor, die außer der komedolytischen auch eine anti-
stellen geeignete Basispflegepräparate dar, wobei durchaus entzündliche Behandlung erforderlich machen. . Tab. 2.1
preiswerte Produkte aus Drogeriemärkten (Neutrogena®, zeigt die wichtigsten bei der Indikation Acne papulopustu-
Clearasil®) empfohlen werden können. Es erfolgt zusätz- losa eingesetzten Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen.
lich eine sich nach dem klinischen Bild richtende spezi-
fische Behandlung. Benzoylperoxid Benzoylperoxid wirkt v. a. antibakteriell
Komedonen erfordern eine antikomedolytische Be- infolge starker intrafollikulärer Radikalbildung und fol-
handlung, die beim Auftreten entzündlicher Läsionen gender Oxidierung der Bakterienmembran. Die komedo-
durch antimikrobielle und antiinflammatorische Maßnah- lytische Aktivität spielt keine Rolle. Eine unangenehme
men ergänzt wird. Wirkung der Substanz ist das Bleichen der Haare und far-
biger Kleidungsstücke, worauf bei der Empfehlung (Ben-
kTopische medikamentöse Behandlung zoylperoxid-Monopräparate sind nur noch bis zum 12. Le-
bei Acne comedonica bensjahr erstattungsfähig) hingewiesen werden sollte.
Liegen lediglich Komedonen vor, ist die Behebung der fol-
likulären Verhornungsstörung die Behandlung der Wahl. Topische Antibiotika Die Wirkstoffe der Wahl sind Ery-
Während Benzoylperoxid und Azelainsäure lediglich thromycin und Clindamycin. Das Irritationspotenzial der
über eine schwache komedonenlösende Aktivität verfü- Antibiotika ist sehr gering. Ihre Wirkung ist neben einer
gen, sind topische Retinoide, die synthetischen Derivate direkt antibakteriellen auch eine indirekte antiinflam-
der Vitamin-A-Säure (Retinol), gut wirksam. Sie bilden die matorische. Aufgrund rascher Resistenzentwicklung der
Basis der spezifischen topischen Behandlung der Verhor- Propionibakterien sowie der Residentflora werden sie im-
nungsstörungen. Adapalen (0,1 %; Differin) irritiert die mer nur zeitlich begrenzt und niemals als Monotherapie
Haut weniger als Isotretinoin (0,05 und 0,1 %; Isotrex) eingesetzt.
oder Tretinoin (0,05 %; Airol).
Die Substanzen kommen in der Regel 1-mal täglich, Azelainsäure Die Azelainsäure ist in ihrer antimikrobiellen
am besten abends, zum Einsatz. Wirkung deutlich schwächer als Benzoylperoxid und die
8 Kapitel 2 · Acne vulgaris
topischen Antibiotika sowie auch hinsichtlich ihrer ko- 4 Valette® 30 μg Ethinylestradiol und 2 mg Dienogest
medolytischen Wirkung nicht vergleichbar mit den topi- bzw. Neo-Eunomin® 50 μg Ethinylestradiol und 1 mg
schen Retinoiden. Somit handelt es sich um eine Substanz, Chlormadinonacetat (1 mg in Phase I [11 Tage] und
2 die nur bei leichten Formen der Akne zur Anwendung ge- 2 mg in Phase II [11 Tage]).
langen sollte oder im Rahmen der Kombination eingesetzt
wird. Ihr Vorteil ist der unbedenkliche Einsatz in Schwan- Wie auch bei den oralen Antibiotika ist die Gabe von Anti-
gerschaft und Stillzeit. kontrazeptiva immer in Kombination mit topischen Akne-
therapien durchzuführen.
Optimierte Behandlung durch sinnvolle Kombinationsprä-
parate Die Kombinationspräparate Duac® Gel und Epi- Isotretinoin als wirksamstes Aknetherapeutikum Die stärks-
duo® Gel sind aufgrund ihrer Zusammensetzung als ideale te gegen Akne wirksame Substanz ist Isotretinoin (cis-Re-
Kombinationspräparate der entzündlichen Akne anzu- tinsäure), ein orales synthetisches Retinoid. Es interagiert
sehen. Beide Präparate werden 1-mal täglich abends ein- mit allen für die Pathogenese der Akne relevanten Fak-
gesetzt. toren: Isotretinoin führt zu einer Normalisierung der
In den ersten 4 Wochen kann eine deutliche Reduktion follikulären Verhornungsstörung, unterdrückt massiv
der entzündlichen Veränderungen mit den Wirkstoffen die Sebumproduktion über eine Verminderung der Talg-
Clindamycin und Benzoylperoxid (Duac®) erreicht wer- drüsengröße und -sekretion, reduziert die follikuläre
den. Anschließend steht die Verringerung und Verhinde- Besiedlung mit Propionibacterium acnes durch Entzug
rung der Ausbildung von Komedonen im Vordergrund, der für das Wachstum benötigten mikroaerophilen Be-
was durch die Kombination von Adapalen und Benzoyl- dingungen und verfügt über antiinflammatorische Akti-
peroxid (Epiduo®) optimal erreicht wird. vität.
In der Praxis hat sich folgendes Schema als sehr effi-
zient gezeigt: initial 4–6 Wochen Duac®, anschließend
Indikationen zum Einsatz von Isotretinoin
Montag bis Freitag Epiduo® sowie Samstag und Sonntag
bei der Acne vulgaris
Duac®.
Eine Verbesserung der Verträglichkeit und somit der 4 Absolute Indikationen:
Compliance wird erreicht, wenn die Präparate 1–2 h vor – Acne conglobata
dem Zubettgehen appliziert werden und unmittelbar vor – Familiäre Belastung hinsichtlich einer vernar-
dem Schlafengehen nochmals die Gesichtspflege aufgetra- benden Akne
gen wird. Hiermit wird die irritierende Wirkung der Me- 4 Relative Indikationen:
dikamente deutlich verringert. – Auf eine adäquate topische Behandlung nicht
ansprechende Akne
kOrale medikamentöse Behandlung der Akne – Sehr starke psychoreakive Beeinflussung
Antibiotika Orale Antibiotika zeigen hinsichtlich ihres to-
pischen Einsatzes keine Überlegenheit.
Eindeutige Unterschiede zwischen Tetracyclinen (Do- Gelingt es innerhalb eines vernünftigen Zeitraums von 6–9
xycyclin 100[–200] mg/Tag; Minocyclin 100[–200] mg/Tag, Monaten mit einer differenzierten topischen Behandlung
aufgeteilt auf 2 Gaben morgens und abends) und Erythro- nicht, eine signifikante Besserung zu erzielen, ist das Um-
mycin (1 000 mg/Tag) bestehen nicht. Die Gabe sollte sich setzen auf Isotretinoin indiziert.
auf 8–12 Wochen beschränken. Zur Resistenzvermeidung Die empfohlene Tagesdosierung liegt bei 0,5 mg/kg KG;
ist eine topische Benzoylperoxid-, Azelainsäure- oder Reti- bei guter Verträglichkeit kann auch im Verlauf auf eine Do-
noidbehandlung notwendig. sis von 0,8 mg/kg KG gesteigert werden. Bei Erreichen einer
Der Einsatz von Minocyclin allerdings sollte im Blick kumulativen Gesamtdosis von 120–150 mg/kg KG kann
auf die seltene Nebenwirkung einer arzneimittelinduzier- mit einer geringeren Rezidivrate gerechnet werden. Bei
ten Kollagenose kritisch abgewogen werden. Frauen im gebärfähigen Alter ist die Gabe von Isotretinoin
nur unter strengsten Kontrollen möglich: Initiierung der
Antikontrazeptiva Antiandrogene üben einen sebumsup- Behandlung erst, wenn vor und nach einem Zeitraum von
pressiven und komedonenreduzierenden Effekt aus und 4 Wochen mit konsequenter Verhütung 2 ausreichend sen-
können bei Frauen eingesetzt werden. Geeignete Präparate sitive Schwangerschaftstests ein negatives Resultat zeigten.
enthalten eine Kombination aus Ethinylestradiol und Im weiteren Verlauf Kontrolle alle 4–5 Wochen. Eine Iso-
einem Gestagen: tretinoin-Medikation darf immer nur für einen 30-tägigen
4 Diane 35®, Bella Hexal 35® 35 μg Ethinylestradiol und Bedarf abgegeben werden. Die häufigste und teilweise sehr
2 mg Cyproteronacetat; heftig ausfallende obligatorische dosisabhängige Neben-
2 · Acne vulgaris
9 2
wirkung betrifft Haut und Schleimhäute, die durch eine ist die zeitliche Belastung, da die Behandlung mind. 2-mal
ausgeprägte Trockenheit und Cheilitis gekennzeichnet sind. pro Woche über einen längeren Zeitraum durchzufüh-
Bei Kontaktlinsenträgern empfiehlt sich während der Be- ren ist.
handlung der Wechsel auf eine Brille. Epistaxis ist häufiger Berichte über den erfolgreichen Einsatz der photo-
zu beobachten. dynamischen Behandlung liegen vor, größere kontrollierte
Kommt es unter der Behandlung zu Myalgien, kann die Studien fehlen.
Dosis reduziert werden; bei weiter bestehenden Beschwer-
den ist das völlige Absetzen notwendig. Eine Kontrolle der jAkne und Ernährung
Leberfunktionsparameter sowie der Fettwerte vor Beginn Lange Zeit wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen
der Behandlung, nach 4 Wochen und bei unauffälligen Akne und Ernährung verneint. Neuere Untersuchungen
Werten alle 3 Monate wird empfohlen. konnten eine Korrelation zwischen Kuhmilchkonsum und
Aknehäufigkeit sowie -schweregrad zeigen. Dieser Zusam-
kUnterstützende Therapieverfahren menhang besteht auch für Nahrungsmittel mit einem ho-
Neben der klassischen Aknetoilette werden Peelingverfah- hen glykämischen Index wie bspw. gezuckerte Fruchtsäfte,
ren, Behandlungen mit UV- bzw. sichtbarem Licht und die Vollmilchschokolade oder Chips.
photodynamische Behandlung eingesetzt.
Die mechanische Entfernung von Komedonen im Rah-
Literatur
men der Aknetoilette ist als unterstützende Maßnahme in Borreli C, Plewig G, Degitz K (2005) Pathophysiologie der Akne. Haut-
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entwicklung durch ungeübte Eigenbehandlung und kann Bowman S, Gold M, Nasir A, Vamvakias G (2005) Comparison of
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stärker anregt, wirksam zu sein. Nachteil dieses Verfahrens (5 Suppl): S1–S50
11 3
3 Aktinische Keratosen
Syn.: Der weiße Hautkrebs
Häufigkeit Es handelt sich um sehr häufige Hautveränderungen, die aufgrund ihrer Auslösung durch chronische UV-Expo-
sition mit dem Lebensalter korrelieren
Aktinische Keratosen lassen sich bei 15 % der Männer und 6 % der Frauen nachweisen
Geschlechts- Männer erkranken häufiger als Frauen, was ursächlich mit der fehlenden Kopfbehaarung aufgrund der andro-
verteilung genetischen Alopezie des Mannes zusammenhängt
jKlinik den Schläfen, der Nase, der Unterlippe und den Hand-
Die Hautveränderungen imponieren zumeist als raue rücken.
oder schuppende Rötungen, deren Durchmesser einige
Millimeter bis zu 1–2 cm betragen kann. Den Betroffenen jPathogenese
fällt auf, dass eine Abheilung auch nach verstärktem Ein- Aktinische Keratosen sind die klinische Manifestation der
cremen mit einem Pflegepräparat nicht auftritt. Eine tast- UV-Strahlung, wobei dem UV-B in der Entwicklung eine
bare Verhärtung (Infiltration) fehlt bei initialen Verän- größere Bedeutung als dem UV-A zufällt. Diese UV-Strah-
derungen (. Abb. 3.1), stellt sich jedoch häufig im weite- lung induziert die neoplastische Umwandlung von Kerati-
ren Verlauf ein (. Abb. 3.2). Aktinische Keratosen finden nozyten, wobei die entscheidenden Mutationsvorgänge die
sich fast ausschließlich in den sonnenlichtexponierten Telomerase und das auf dem Chromosom 17p132 lokali-
Hautarealen und somit am Kopf (hier v. a. bei Männern sierte Tumorsuppressorgen p53 betreffen. Personen mit
mit fehlendem oder schütterem Kopfhaar), an der Stirn, hellem Hauttyp (Hauttyp I und II nach Fitzpatrick), die
Die Exzision einer aktinischen Keratose ist v. a. dann wendet. Nach Applikation der Lösung mittels eines Watte-
sinnvoll, wenn die Läsion stärker infiltriert ist und der tupfers verbleibt diese für ca. 6 h auf der Läsion und wird
Übergang in ein spinozelluläres Karzinom nicht sicher anschließend abgewaschen. Im Abstand von 2–4 Wochen
ausgeschlossen werden kann. Sie erfolgt in örtlicher Be- sind 3–4 Sitzungen i. Allg. für die vollständige Abheilung
täubung mit nachfolgender histopathologischer Untersu- notwendig.
chung. Einzelne Herde lassen sich nach örtlicher Betäu- Das Zytostatikum 5-Fluorouracil (Efudix®), das in
bung auch mit einer Ringkurette problemlos abtragen. einer 5 %igen Salbengrundlage vertrieben wird, blockiert
Die Kürrettage ermöglicht eine feingewebliche Unter- die Methylierungsreaktion von Desoxyuridinsäure zu
suchung. Dabei entsteht eine Schürfwunde, die unter anti- Thymidinsäure und beeinflusst auf diese Weise die DNA-,
septischer Behandlung in der Regel keine Probleme be- weniger die RNA-Synthese. Unter dem Einfluss von Fluo-
reitet und innerhalb eines Zeitraums von 2–3 Wochen rouracil kommt es somit zu einer Thymindefizienz der
abheilt. Zelle und nachfolgend zu ihrem Tod. Die Substanz wird
Die Kryotherapie stellt das am häufigsten zur Anwen- gewöhnlich 2-mal täglich über 3 Wochen eingesetzt. Auch
dung gelangende ablative Therapieverfahren dar und wird eine Applikation 1-mal täglich über Nacht ist möglich.
im offenen Spray- oder geschlossenen Kontaktverfahren Eine sehr ausgeprägte Entzündungsreaktion wird beo-
mit flüssigem Stickstoff durchgeführt. Eine mehrfache (2- bachtet, die auch nässend verlaufen kann (. Abb. 3.3).
bis 3-malige) Anwendung im Abstand von 2–4 Wochen Jedoch scheint die Entzündungsreaktion für die Effi-
zeigt gute Behandlungsergebnisse. zienz der Behandlung entscheidend zu sein: Eine einmalig
Diclofenac-Natrium (Solaraze®-Gel, eine 3 %ige Diclo- pro Woche über einen Zeitraum von 12 Wochen durchge-
fenac-Natrium-Zubereitung) ist eine zugelassene topische führte Applikation von 5-Fluorouracil führte im Gegensatz
Darreichungsform für die Behandlung aktinischer Kerato- zur kontinuierlichen, 2-mal täglich über 3 Wochen durch-
sen und erfüllt die international akzeptierten Effektivitäts- geführten Applikation zwar zu einer signifikanten Re-
kriterien mit einer Abheilungsrate aller Läsionen ≥ 75 %. duktion der Entzündung, jedoch auch zu signifikant ge-
Die Zubereitung wird 2-mal täglich appliziert. Für ein- ringeren Abheilungsraten. Die Abheilungsraten erreichen
zelne, wenig infiltrierte Läsionen stellt diese Behandlungs- die international akzeptierten Effektivitätskriterien. Nach-
form eine sehr gute Therapieoption dar. Typische Neben- teile dieses Therapieverfahrens sind die Schmerzhaftigkeit
wirkungen sind individuell unterschiedlich stark aus- und bei großflächiger Applikation das lange Zeitintervall,
geprägte, häufig jedoch sehr leicht verlaufende Irritationen in dem die Patienten allenfalls eingeschränkt geschäfts-
im Applikationsgebiet. Wichtig ist eine aufgrund der fähig sind. Das kosmetische Ergebnis ist jedoch exzellent.
langen Behandlungsdauer hohe Patientencompliance. Als Imiquimod (Aldara®) ist für die Behandlung aktinischer
Vorteil ist das exzellente kosmetische Ergebnis zu werten. Keratosen zugelassen und v. a. für Patienten mit einigen
Podophyllyin, ein Extrakt, das aus Podophyllum pelta- wenigen Herden geeignet. Imiquimod gehört zur Gruppe
tum (Nordamerika) oder Podophyllum emodi (Indien) der Immune Response Modifier (IRM), einer Gruppe nieder-
hergestellt wird, wird in einer Konzentration von 10–25 % molekularer Imidazoquinolin-Derivate, die die körpereige-
(gelöst in absolutem Alkohol oder Tinctura benzoes) ver- ne spezifische Immunabwehr aktivieren. Unter Imiquimod
14 Kapitel 3 · Aktinische Keratosen
4 Aphthen
Häufigkeit Die Prävalenz chronisch rezidivierender Aphthen liegt bei etwa 10 % der Bevölkerung
Literatur
Altenburg A, Zouboulis CC (2008) Current concepts in the treatment
of recurrent aphthous stomatitis. Skin Ther Lett 13: 1–4
Corrocher G, Di Lorenzo G, Martinelli N et al. (2008) Comparative
effect of tacrolimus 0.1% ointment and clobetasol 0.05% oint-
ment in patients with oral lichen planus. J Clin Periodontol 35:
244–249
17 5
5 Atopisches Ekzem
Syn.: atopische Dermatitis, endogenes Ekzem, Neurodermitis
Geschlechts- Es gibt unterschiedliche Angaben in der Literatur. Die eindeutige Bevorzugung eines Geschlechts ist nicht er-
verteilung kennbar
1. Lebensjahr, 85 % bis zum 5. Lebensjahr. Obwohl das ato- auf polygenetischer Basis. Barrierezentrierte, immunolo-
pische Ekzem typischerweise um den 3. Lebensmonat be- gische und hormonelle Auffälligkeiten charakterisieren die
ginnt, können sich die Hautveränderungen auch bereits in Erkrankung.
den ersten Lebenswochen manifestieren. Wie Langzeitun-
tersuchungen gezeigt haben, bilden sich bei etwa 40 % der
Bedeutsame Faktoren in der Pathophysiologie
Patienten die Symptome bis zum Erwachsenenalter zu-
des atopischen Ekzems
rück. Bei den übrigen Patienten besteht das atopische Ek-
zem in unterschiedlichem Schweregrad fort; dabei muss 4 Barrierestörung (veränderte Lipidzusammen-
bei fast einem Drittel der Kinder mit einem kontinuier- setzung des Stratum corneum, Filaggrinverände-
lichen, seit dem Kleinkindalter persistierenden Verlaufstyp rungen)
gerechnet werden. 4 Defekt der T-Helfer-1-Subpopulationen, Th2-do-
minierte Immunantwort in der Akutphase
jPathogenese 4 Verstärkte Produktion von Interleukin-4, Inter-
Unser Wissen über die Pathogenese des atopischen Ek- leukin-5, Interleukin-13 u. a.
zems hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich ver- 6
bessert. Das atopische Ekzem ist eine Komplexerkrankung
5 · Atopisches Ekzem
19 5
auch die subjektiven Parameter Juckreiz und Schlafverlust.
4 Verstärkte Expression von hochaffinen IgE-Rezep- Die Basistherapie dient der Bekämpfung der Barrieredys-
toren (FcεRI) auf Langerhanszellen der Haut funktion. Eine Dysfunktion liegt nämlich auch in klinisch
4 Nachweis von inflammatorischen dendritischen unbefallener Haut vor, die wie die Ekzeme einen erhöhten
Zellen in läsionaler Haut mit sehr hoher FcεRI-Ex- transepidermalen Wasserverlust aufweist. Eine gestörte
pression Hautbarriere erleichtert das Eindringen von Allergenen in
4 β-adrenerge Blockade in Kombination mit einer die Haut und begünstigt entsprechende Sensibilisierungen.
verstärkten α-adrenergen und cholinergen Hyper- Die Basistherapie wird auch dann durchgeführt, wenn die
reaktivität Ekzeme bereits abgeheilt sind und erfüllt somit wichtige
4 Neurohormonale Faktoren Präventivaufgaben. Geeignet sind insbesondere W/O-
Emulsionssysteme. Bei der Auswahl der Pflegeprodukte
sind folgende Faktoren zu berücksichtigen:
4 Lokalisationsabhängige Faktoren: Ab dem 10. Lebens-
jDiagnose jahr werden für die Basispflege im Gesicht lipidärmere
Die Diagnose wird klinisch gestellt. Ein für die Erkrankung Produkte verwendet als am übrigen Körper, was durch
spezifischer Laborparameter fehlt. Während somit die die mit der Pubertät einsetzende Talgdrüsenaktivität
klassischen Verläufe i. Allg. keine Schwierigkeiten berei- bedingt ist.
ten, gibt es bei untypischen Verläufen immer wieder diffe- 4 Jahreszeitenabhängige Faktoren: Die Belastung der
renzialdiagnostische Probleme (. Tab. 5.1). Hautbarriere ist in der kalten Jahreszeit deutlich stär-
ker als in der warmen Jahreszeit, weshalb die verwen-
jTherapie deten Lipidkonzentrationen in der Regel höher sind.
90 % der Erkrankungsfälle sind als leicht einzuordnen und 4 Allergische Faktoren: Vermeidung von Inhaltsstoffen,
lassen sich durch eine konsequente Basistherapie in Kom- gegenüber denen eine Allergie bereits besteht oder die
bination mit einer bedarfsweisen antiinflammatorischen ein hohes allergenes Potenzial besitzen.
Therapie sowie Besprechung und Meidung bekannter Pro-
vokationsfaktoren hervorragend und wie nachfolgend Glycerin und Harnstoff sind hervorragende natürliche
auch aufgeführt einfach behandeln. Feuchthaltefaktoren, die in Bezug auf die Verbesserung der
Hautfeuchtigkeit als absolut gleichwertig anzusehen sind.
Zentrale Bedeutung von Basisexterna Eine konsequente Weil Harnstoff bei Kontakt mit ekzematöser Haut brennen
Basistherapie verbessert signifikant das klinische Bild und kann, ist sein Einsatz nicht vor dem 5. Lebensjahr zu emp-
fehlen, da sich erst in diesem Alter die Kinder entspre-
chend artikulieren können. . Tab. 5.2 listet einige Basisthe-
. Tab. 5.1 Differenzialdiagnosen des atopischen Ekzems und rapeutika auf, die sich im Hinblick auf die Stabilisierung
Abgrenzungsmöglichkeiten der Hautbarriere und die Akzeptanz durch den Patienten
als hervorragend erwiesen haben und die zudem über ein
Diagnose Abgrenzung zum atopischen Ekzem vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis verfügen. Darüber
hinaus stehen heute auch Präparate zur Verfügung, die zu-
Seborrhoisches Beginn bereits in den ersten Lebens-
Ekzem im wochen sätzlich paraben- und emulgatorenfrei, jedoch im Preis
Säuglingsalter deutlich teurer sind (. Tab. 5.2).
Kein Juckreiz
Befall der Windelregion, die beim ato- Topische antiinflammatorische Behandlung Eine Abhei-
pischen Ekzem meist ausgespart bleibt
lung der Ekzeme ist häufig auch unter einer konsequenten
Tinea pedis Schuppung in der Regel einseitig Basistherapie nicht möglich, sodass zusätzlich antient-
Positiver Pilznachweis zündlich wirksame Substanzen eingesetzt werden müssen.
Therapie der Wahl sind hierbei die topischen Steroide und
Tinea corporis Schuppung randbetont
v. a. die Substanzen, die nach Niedner der 4. Steroidgene-
Pilznachweis positiv ration angehören (. Tab. 5.3), bei denen insbesondere das
Ekzematisierte Im Normalfall auch Befall des Genital- Atrophierisiko bei Anwendung an Stamm und Extremi-
Skabies bereichs täten minimal ist. Auch wenn in der Regel mehrere galeni-
Juckreiz auch bei weiteren Kontakt- sche Formulierungen zur Verfügung stehen, ist die Creme-
personen formulierung die Verordnungsform der Wahl.
Mometasonfuroat verfügt über die stärkste antient-
Relativ akuter Beginn
zündliche Wirksamkeit unter den aufgeführten Substan-
20 Kapitel 5 · Atopisches Ekzem
Substanz/Präparat Zusatzinformationen
Lipoderm® Lotio Enthält zusätzlich Chlorhexidin und Triclosan, die einen nachgewiesenen Effekt gegen Staphylo-
coccus aureus besitzen
Auch sehr gut bei erwachsenen Patienten zur Basistherapie im Gesicht geeignet
zen und ist die Substanz der Wahl für die Behandlung in- handlung der Hautveränderungen im Gesicht und im
filtrierter Ekzeme. Genitalbereich. In der täglichen Praxis ist bei schwerer
Seit 2002 stehen mit Pimecrolimus (Elidel® Creme) Erkrankten auch der gleichzeitige oder alternierende Ein-
und Tacrolimus (Protopic® Salbe, 0,03 % für Kinder bis satz der topischen Steroide und der Calcineurin-Inhibi-
zum 12. und 0,1 % ab dem 12. Lebensjahr) 2 weitere toren häufig für eine befriedigende Ekzemstabilisierung
immunhemmende topische Wirkstoffe zur Verfügung. notwendig. Ein Zusammenhang zwischen Lymphoment-
Leider dürfen sie erst mit dem 2. Geburtstag eingesetzt wicklung und Einsatz der sog. topischen Calcineurin-Inhi-
werden, was für viele Kinder zu spät ist, da sich ihr ato- bitoren ist zum jetzigen Zeitpunkt zumindest für Pime-
pisches Ekzem zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich ge- crolimus (Elidel®) in umfangreichen Untersuchungen
bessert hat bzw. sogar abgeheilt ist oder die Substanzen (> 1 000 000 ausgewertete Patientendaten) nicht bestätigt
aufgrund der limitierten Wirkstärke dann für viele Kinder worden.
nicht mehr ausreichend sind. Da beide Substanzen auch
in der Langzeitanwendung über keinerlei atrophogene Weitere Therapeutika Leider stehen weitere vergleichbar
Potenz verfügen, werden sie bevorzugt im Bereich wirksame Alternativen nicht zur Verfügung. Dies gilt für
»kortisonkritischer« Areale eingesetzt, nämlich zur Be- gerbstoff-, phytopharmaka- und für schieferölhaltige Ex-
terna. Bufexamac steht seit 2010 als Wirkstoff nicht mehr
zur Verfügung aufgrund fehlender Wirksamkeit und häu-
. Tab. 5.3 Topische Steroide mit einem verbesserten Nutzen- figer schwerer Nebenwirkungen.
Nebenwirkungs-Risiko Zur Behandlung des Juckreizes sind die modernen
nichtsedierenden Antihistaminika nicht ausreichend. Zeit-
Substanz Präparat
lich begrenzt, z. B. für 3–5 Tage, können sedierende Anti-
Hydrocortisonbuteprat Neuroderm® Akut 0,1 % histaminika (Dimetiden [Fenistil®], Clemastin [Tavegil®],
Doxylamin [Sedaplus®], Hydroxyzin [Atarax®]) unterstüt-
Hydrocortison-17-butyrat Alfason®, Laticort®
zend gegeben werden.
Methylprednisolon Advantan® Die folgende Übersicht nennt weitere Therapiemög-
Momethasonfuroat Ecural® lichkeiten, die bei Bedarf bei schweren atopischen Ekzem-
verläufen angewendet und vom Facharzt durchgeführt
Prednicarbat Dermatop®, Prednitop®
werden.
5 · Atopisches Ekzem
21 5
Wasch- Stress positiv/ Staphylococcus aureus Aeroallergene (Haus- Photosensitiv Klimatisch hormonell
gewohnheiten negativ staubmilben, Baum-/
Gräserpollen)
Kleidung Nahrungsmittel-
zusatzstoffe
Nahrungsmittel
Schweiß
Literatur
Therapeutische Alternativen beim schweren ato- Abeck D (2007) Essentials im atopischen Ekzem-Management. Akt
pischen Ekzem Dermatol 33: 135–136
Bieber T (2008) Atopic dermatitis. New Engl J Med 385: 1483–1494
4 Phototherapieverfahren: UVB 311 nm, UVA, Bußmann C, Bieber T, Novak N (2009) Systemic therapeutic options
UVA-UVB, UVA-1, Dermodyne for severe atopic dermatitis. J Dtsch Dermat Ges 7: 205–219
4 Immunsuppressiva: Ciclosporin, Azathioprin Elias PM, Steinhoff M (2008) »Outside-to-inside« (and now back to
»outside«) pathogenic mechanisms in atopic dermatitis. J Invest
Dermatol 128: 1067–1070
Huang JT, Abrams M, Tlougan B et al. (2009) Treatment of Staphylococ-
jWichtige Provokationsfaktoren
cus aureus colonization in atopic dermatitis decreases disease
Verschiedene Faktoren können das atopische Ekzem severity. Pediatrics 123: 808–814
auslösen oder unterhalten, von denen die Mehrzahl irrita- Schmid-Grendelmeier P, Ballmer-Weber BK (2010) Neurodermatitis.
tiver Natur sind und für alle Erkrankten gelten (. Tab. 5.4). Ther Umsch 67: 175–185
Allergische Provokationsfaktoren wie Nahrungsmittel Thaçi D, Salgo R (2010) Malignancy concerns of topical calcineurin
inhibitors for atopic dermatitis: facts and controversies. Clin Der-
oder Zusatzstoffe sind hingegen individuelle Provoka-
matol 28: 52–56
tionsfaktoren. Sie werden in ihrer Bedeutung insbesondere
von den Patienten sehr überschätzt.
jSchulungsprogramme
Da die Komplexerkrankung »atopisches Ekzem« viele
Facetten aufweist und vonseiten der Betroffenen ein hoher
Wissens- und Beratungsbedarf besteht, sind sog. Neuro-
dermitisschulungen, die durch spezialisierte Haut- und
Kinderarztpraxen sowie -kliniken deutschlandweit ange-
boten werden, hilfreich.
23 6
6 Brüchige Nägel
jKlinik jDiagnose
Ein Aufsplittern der Nägel vom freien Rand her (Onycho- Die Patientenschilderung über spröde oder splitternde
chisis; . Abb. 6.1) oder ein längsfaseriges Aufsplittern der Nägel in Zusammenschau mit dem klinischen Bild ist für
Nägel (Onychorrhexis; . Abb. 6.2) stellen die mit Abstand die Diagnosestellung wichtig. Die Veränderungen betref-
häufigsten Nagelprobleme dar. fen nur die Nagelplatte, eine entzündliche paryonichiale
Mitreaktion fehlt.
jPathogenese
Diese Veränderungen können im Rahmen von Hauter- jTherapie
krankungen wie der Psoriasis, dem atopischen Ekzem oder Diese erfolgt kombiniert: topisch mit Sililevo® Nagelllack,
einer Ichthyose auftreten oder auch als Nebenwirkung 1-mal abends auf Nägel auftragen (Medizinprodukt mit
einer Behandlung mit Antikoagulanzien oder zytostati- innovativer barriererestaurierender Galenik und den für
schen Substanzen. Vorwiegend entwickeln sie sich aber den Nagelaufbau wichtigen Substanzen Silizium und na-
ohne erkennbare Ursache, doch stellt häufiger Wasserkon- türlichem Schwefel), oral mit Biotin 5 mg/Tag 1-mal täg-
takt einen wichtigen Auslösefaktor dar. lich. Besserung mit einer deutlichen Verringerung der er-
höhten Nagelbrüchigkeit nach 6-wöchiger Behandlung.
Literatur
Hochmann LG, Scher RK, Meyerson MS (1993) Brittle nails: response
to daily biotin supplementation. Cutis 51: 303–305
Van de Kerkhof PC, Pasch MC, Scher RK et al. (2005) Brittle nail syn-
drome: a pathogenesis-based approach with a proposed grad-
ing system. J Am Acad Dermatol 53: 644–651
25 7
7 Chronische Paronychie
Geschlechts- Weibliche Patienten überwiegen, da Frauen durchschnittlich häufiger Kontakt mit dem wichtigsten Auslöse-
verteilung faktor, dem Wasser, haben als Männer
8 Dermatitis solaris
Häufigkeit In den USA erleiden 36 % der Bevölkerung 1-mal pro Jahr eine Dermatitis solaris
jKlinik jDiagnose
In den der Sonne ausgesetzten Arealen zeigt sich ein flächi- Die Diagnose wird klinisch gestellt und ergibt sich aus der
ges Erythem (. Abb. 8.1), das sich kontinuierlich 3–5 h Anamnese.
nach der UV-Exposition entwickelt, sein Maximum nach
12–24 h erreicht und mehr als 48 h persistieren kann, be- jTherapie
vor es langsam abblasst. Von zentraler Bedeutung ist die Kühlung des geschädigten
Areals, die hemmend auf die Vasodilatation und die Hy-
jPathogenese perämie wirkt, Schmerzen lindert und die Entzündungs-
Bei der Dermatitis solaris handelt es sich um eine Verbren- reaktion verringert. Die Kühlung, zu der Leitungswasser
nung 1. Grades, für die insbesondere der UV-B-Anteil verwendet werden kann, erfolgt mit feuchten Kompressen
(280–320 nm) im Sonnenlicht verantwortlich ist. bei kleineren Arealen, mit einem feuchten Baumwoll-
Durch die UV-bedingte Schädigung kommt es zu einer T-Shirt oder einer Schlafanzughose, wenn z. B. der Stamm
Denaturierung epidermaler Proteine und zu DNS-Brü- oder die Beine betroffen sind. Wiederholtes Anfeuchten
chen mit Störung der epidermalen Barriere. Die Schmer- ist sinnvoll, wobei diese Behandlung über einige Stunden
zen resultieren aus einer Reizung freier Nervenendigungen, erfolgen sollte. Abzulehnen sind Eis oder die Verwendung
die in großer Zahl in der Epidermis vorhanden sind. In der von Cold-Packs, da sie zu einer weiteren kutanen, dann
Dermis ergibt sich indirekt eine Gefäßerweiterung mit durch Kälte induzierten Schädigung führen können. Das
Austritt von Serum, was zur Ödembildung führt. wiederholte Auftragen einer pflegenden Zubereitung in
8
Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion ist zur Verbesserung Literatur
der Hautbarriere sinnvoll. Topische Steroide haben keinen Driscoli MS, Wagner RF jr (2000) Clinical management of the acute
sunburn reaction. Cutis 66: 53–58
günstigen Effekt. Schmerzen sollten entsprechend den all-
Faurschou A, Wulf HC (2008) Topical steroids in the treatment of acute
gemein gültigen Empfehlungen oral behandelt werden, sunburn. Arch Dermatol 144: 620–624
wobei hierfür Nichtopiatanalgetika wie Diclofenac oder Proksch E, Jensen J-M, Crichton-Smith A, Fowler A, Clitherow J (2007)
Naproxen Therapeutika der Wahl sind. Rationale Behandlung von Patienten mit Verbrennungen 1. Gra-
des. Hautarzt 58: 604–610
9 Dermatofibrom
Syn.: Histiozytom
Häufigkeit Es handelt sich um den häufigsten fibrohistiozytären Hauttumor, der bei etwa der Hälfte aller Erwachsenen oft
auch multipel auftritt
Geschlechts- Die Hautveränderungen finden sich häufiger bei Frauen und treten bevorzugt zwischen dem 30. und 60. Lebens-
verteilung jahr auf
Literatur
Hügel H (2006) Fibrohistiocytic skin tumors. J Dtsch Dermatol Ges 4:
544–555
Zaballos P, Puig S, Llambrich A, Malvehy J (2008) Dermoscopy of der-
matofibromas. Arch Dermatol 144: 75–83
31 10
10 Fußpilz
Syn.: Tinea pedis et interdigitalis
Bestimmte Personenkreise (z. B. regelmäßige Jogger) weisen die höchsten Erkrankungszahlen auf
jKlinik jPathogenese
Pilzinfektionen im Bereich der Zehenzwischenräume, die Die Zehenzwischenraummykose ohne entzündliche Ver-
in unterschiedlicher Zahl befallen sein können, zeigen sich änderungen entwickelt sich aus einer Dermatophytenin-
als trockene Schuppung ohne subjektive Symptome oder vasion des Stratum corneums; die entzündlichen Verände-
als schuppende Rötungen und Einrisse, die dann auch rungen hingegen resultieren aus einem Zusammenspiel
schmerzen können (. Abb. 10.1). von grampositiven Bakterien und Dermatophyten.
Eine Pilzinfektion an der Fußsohle manifestiert sich Der antropophile Erreger Trichophyton rubrum zeich-
unter 2 klinischen Bildern: eine trockene Schuppung, die net mehrheitlich für die trockenen Plantarmykosen ver-
im Bereich der Ferse sehr scharf abgegrenzt zur unbefal- antwortlich, während Trichophyton mentagrophytes var.
lenen Haut ist (Tinea pedis vom Mokassintyp, . Abb. 10.2) interdigitale der typische Verursacher der Tinea pedis vom
sowie das zeitweilige Auftreten von Bläschen auf entzünd- dyshidrosiformen Typ ist.
licher Rötung (Tinea pedis vom dyshidrosiformen Typ, Sporttreibende haben gegenüber der Gesamtbevölke-
. Abb. 10.3). Häufig und überaus charakteristisch finden rung ein etwa 2fach erhöhtes Risiko für einen Fußpilz.
sich die Veränderungen an den Fußsohlen einseitig. Sub-
jektive Symptome fehlen in der Regel.
jDiagnose
. Tab. 10.1 Differenzialdiagnosen der Tinea pedis und ihre Die exakte Diagnose einer Interdigitalmykose und Fuß-
Abgrenzungsmöglichkeiten sohlenmykose verlangt den kulturellen Erregernachweis.
Diagnose Abgrenzung zur Tinea pedis
Bei einer Interdigitalmykose wird hierauf unter prak-
tischen Gesichtspunkten gewöhnlich verzichtet. Bei einer
Atopisches In der Regel beidseitig Pilzinfektion an der Fußsohle ist der Erregernachweis
Fußekzem jedoch zu fordern, da die Behandlung gewöhnlich oral
Entzündungsreaktion stärker ausgeprägt
erfolgt.
Häufig auch Befall anderer Körperstellen
Die Pilzinfektion an der Fußsohle kann differenzialdi-
Dyshidrosi- In der Regel beidseitig agnostische Schwierigkeiten bereiten (. Tab. 10.1). Wich-
formes tige klinische Unterscheidungshilfen sind jedoch die Ein-
Massive Bläschenaussaat
Fußekzem
seitigkeit und das Fehlen klinischer Symptome.
Starker Juckreiz
Interdigital- X – Literatur
mykose Caputo R, De Boulle K, Rosso J et al. (2001) Prevalence of superficial
Tinea pedis X X fungal infections among sport-active individuals: results from
the Achilles survey, a review of the literature. J Am Acad Derma-
tol 15: 312–316
Field LA, Adams BB (2008) Tinea pedis in athletes. Intern J Dermatol
nungsfreiheit hinausgeht und i. Allg. 4 Wochen beträgt. 47: 485–492
Ciclopiroxolamin und Bifonazol haben zusätzlich eine anti- Korting HC, Kiencke P, Nelles S, Rychlik R (2007) Comparable efficacy
bakterielle und antientzündliche Wirkung. and safety of various topical formulations of terbinafine in tinea
pedis irrespective of the treatment regimen: results of a meta-
Für die dyshidrosiforme Tinea pedis wie auch für die
analysis. Am J Clin Dermatol 8: 357–364
Mokassintypvariante, die beide durch eine hohe Rezidiv-
rate gekennzeichnet sind, ist eine orale und topische anti-
mykotische Behandlung zu empfehlen (. Tab. 10.2). Die
topische Behandlung sollte einen Zeitraum von 4 Wochen
umfassen.
Sinnvolle Maßnahmen zur Verhinderung eines Rezi-
divs nennt die folgende Übersicht.
Schuhwerk
4 Gut luftdurchlässig
4 Tragen nur jeden 2. oder 3. Tag
4 Desinfektion mittels Antimykotikum (Clotrimazol-
Spray) oder Sagrotan®
11 Handekzem
Bevorzugt erkranken Frauen im Alter von 20–40 Jahren und ältere Männer
Geschlechts- Die Erkrankung findet sich deutlich häufiger beim weiblichen Geschlecht
verteilung
Pilznachweis positiv
11 · Handekzem
37 11
Literatur
Diepgen L, Elsner P, Schliemann S et al (2009) Management von Hand-
ekzemen. Leitlinie. ICD-10- Ziffer: L20.L23.L24.L25.L.30. J Dtsch
Dermatol Ges 7 (Suppl 3): S1–S16
Robertson L (2009) New and existing therapeutic options for hand
eczema. Skin Ther Lett 14: 1–5
Ruzicka T, Lynde CW, Jemec GB et al. (2008) Efficacy and safety of oral
alitretinoin (9-cis retinoic acid) in patients with severe chronic
hand eczema refractory to topical corticosteroids: results of a
randomized, double-blind, placebo-controlled, multicentre trial.
Br J Dermatol 158: 808–817
Veien NK, Hattel T, Laurberg G (2008) Hand eczema: causes, course
and prognosis I. Contact Dermatitis 58: 330–334
39 12
12 Herpesinfektionen
Häufigkeit Die Seroprävalenz für HSV-1 liegt in Deutschland bei 70–80 % und die für HSV-2 bei 10–15 %
Die Mehrzahl der Infektionen verläuft klinisch inapparent; nur bei ca. 1 % der Fälle wird die HSV-Infektion klinisch
manifest
Geschlechts- Weltweit liegt die Seroprävalenz der HSV-2-Infektion bei Frauen höher
verteilung
12
Positive Lues-Serologie
– Balanitis Bei bakterieller Balanitis mit Rötung flächenhaft und auch erosiv verändert, ohne Ulzera
Bei mykotischer Balanitis Candida albicans häufigster Erreger, auch hier keine polyzyklische
Begrenzung der Läsion, gelegentlich weißliche Auflagerungen
Wirkstoff Dosierung
Primäre HSV-Infektion
Eine Suppressionstherapie ist insbesondere bei rascher Das Eczema herpeticatum bedarf in generalisierten
Rezidivfolge, die auch mit schweren subjektiven Symp- Fällen einer intravenösen Aciclovirbehandlung und nach
tomen einhergehen, sinnvoll. Die episodische Behandlung, deren Einleitung einer zusätzlichen konsequenten Ekzem-
die insbesondere bei Rezidivfrequenzen von 6–10 pro Jahr therapie.
angezeigt ist, weist vonseiten der Compliance Vorteile auf.
Eine Einnahme der Medikation bei den ersten Prodromi Literatur
(Brennen, Juckreiz, Schmerzen) kann zur Verhinderung Aurelian L, Ono F, Burnett J (2003) Herpes simplex virus (HSV)-associat-
ed erythema multiforme (HAEM): a viral disease with an auto-
des Vollbilds der Infektion führen, sie ganz verhindern
immune component. Dermatol Online J 9(1): 1
oder zumindest deutlich abmildern und auf das Stadium Fatahzadeh M, Schwartz RA (2007) Human herpes simplex virus infec-
des Erythems begrenzen. tions: epidemiology, pathogenesis, symtomatology, diagnosis,
Das HSV-assoziierte Erythema exsudativum multi- and management. J Am Acad Dermatol 57: 737–763
forme bildet sich bei Vorliegen der Hautveränderungen mit Gross G (2004) Herpes-simplex-Infektionen. Hautarzt 55: 818–830
oralen Steroiden (beginnend mit 1 mg Methylprednisolon- Rerinck HC, Kamann S, Wollenberg A (2006) Eczema herpeticatum:
pathogenesis and therapy. Hautarzt 57: 586–591
acetat/kg KG für 3–5 Tage in Abhängigkeit vom Verlauf
Tyring S, Richwald G, Hamed K (2007) Single-dose therapy: an expert
und Ausschleichen über 0,5 mg, 0,25 mg und 0,125 mg/kg opinion on a recent development for the episodic treatment of
KG täglich mit jeweils 2- bis 3-tägiger Dosisreduktion) im recurrent genital herpes. Arch Gynecol Obstet 275: 1–3
Normalfall gut zurück. Bei häufigen Rezidiven ist eine
Suppressionstherapie (Aciclovir 3-mal 400 mg pro Tag
über Monate) indiziert.
43 13
13 Hyperhidrosis
Geschlechts- Frauen erkranken etwa doppelt so häufig wie Männer und haben auch intensivere Beschwerden
verteilung
jKlinik jDiagnose
Klinische Kennzeichen sind eine sichtbare Nässe in den Die anamnestischen Angaben und die sichtbaren Zeichen
erkrankten Arealen und zudem ein unangenehmer Ge- der Hyperhidrose können auch quantitativ verifiziert
ruch. Hautirritationen in Form von Rötungen, Mazeration werden. Eine Hyperhidrosis liegt bspw. bei einem Wert von
(. Abb. 13.1, . Abb. 13.2) und oberflächliche Schuppung > 100 mg pro 5 min bei Gewichtsmessung mittels Fließ-
der Haut sind möglich. Im Hand- und Fußbereich impo- papier vor. Auch lässt sich der Schweregrad mittels eines
nieren kalte und nasse Handflächen bzw. Fußsohlen. 4-stufigen Patientenintensitäts-Scores beurteilen:
4 Stufe 1: keine Beeinträchtigung der täglichen Arbeit,
jPathogenese 4 Stufe 2: aushaltbar, jedoch die körperlichen Arbeiten
Die lokale Hauttemperatur und insbesondere die Innerva- manchmal beeinträchtigend,
tion der Haut, speziell die der Schweißdrüsen, bestimmen 4 Stufe 3: schwer aushaltbar und die täglichen Aktivi-
die Schweißproduktion. Die Innervation der Schweiß- täten häufig beeinflussend,
drüsen erfolgt segmental über vegetative Nervenfasern. 4 Stufe 4: nicht aushaltbar und die täglichen Aktivitäten
95 % aller Erkrankungen sind der primären (idiopathi- kontinuierlich beeinträchtigend.
schen, essenziellen) Hyperhidrosis zuzuordnen. Unklar
ist die Ursache für den erhöhten Sympathikotonus, der Eine sekundäre Hyperhidrosis muss ausgeschlossen werden.
für die übermäßige Schweißproduktion verantwortlich Angaben über eine bereits seit Jahren bestehende über-
ist. mäßige Schweißproduktion und lokalisierte Formen des
Häufigkeit Sie kommen weltweit vor, wobei für Afrikaner, Asiaten und Hispanoamerikaner das Risiko deutlich (10- bis 15fach)
erhöht ist
Geschlechts- Die Erkrankungszahlen für Frauen liegen höher, was nicht Folge eines geschlechtsspezifischen Risikos ist,
verteilung sondern Folge der deutlich höheren Zahlen von weiblichen Personen, die sich für das Stechen von Ohrlöchern
entscheiden
14
jPathogenese jDiagnose
Eine Verletzung der Haut bei prädisponierten Individuen Die Diagnosestellung bereitet in der Regel keine Schwie-
wird als primär verantwortlich gesehen. Die Traumata mit rigkeiten. Die Anamnese mit vorausgegangenem Trauma
dem höchsten Risiko sind Verbrennungen und Ohrloch- ist typisch. In Einzelfällen können das Dermatofibrom
stechen. Auch genetische Faktoren scheinen eine ursäch- oder das Dermatofibrosarcoma protuberans Schwierig-
liche Rolle zu spielen. Aus hypertrophen Narben und keiten bereiten (. Tab. 14.1).
Keloiden isolierte Fibroblasten bilden im Vergleich zu nor- Das Management von hypertrophen Narben und Kelo-
malen Fibroblasten mehr Typ-I-Prokollagen und sind iden ist identisch, wobei die Therapieergebnisse für erstere
durch eine höhere Produktion von bestimmten Wachs- besser sind. Es gibt zahlreiche Behandlungsmodalitäten,
tumsfaktoren wie dem vaskulären Endothelfaktor oder was nicht zuletzt auf die bis heute fehlenden kontrollierten
den Transformationswachstumsfaktoren β1 und β2 cha- Studien zurückzuführen ist (. Tab. 14.2).
rakterisiert. Weitere Hinweise für eine Fibroblastendys- Intraläsionale Steroidinjektionen mit Triamcinolon-
funktion sind geringere Apoptoseraten und eine Herunter- acetonid werden seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Eine
regulierung von mit der Apoptose in Zusammenhang ste- Wiederholung alle 4–6 Wochen ist sinnvoll. Mögliche ste-
henden Genen, einschließlich p53. roidbedingte Nebenwirkungen sind Atrophie und Telean-
14 · Hypertrophe Narben und Keloide
49 14
Elastizitätsverlust deutlich wird. Der Anwendungszeitraum
. Tab. 14.1 Differenzialdiagnose von hypertrophen Narben beträgt 3–6 Monate. Eine sinnvolle Kombination sind der
und Keloiden und Abgrenzungsmöglichkeiten Einsatz eines Gels tagsüber und eines Pflasters über Nacht.
Diagnose Abgrenzung zu Keloid und hyper-
Wie die Steroidinjektionen wird auch die Kryotherapie
tropher Narbe seit Jahrzehnten eingesetzt, ist jedoch sehr schmerzhaft.
Diese Therapie wird v. a. für kleinere Läsionen empfohlen.
Dermatofibrom Derber, überwiegend rundlicher Als Kühlmittel dient flüssiger Stickstoff und die Applikation
Knoten
erfolgt gewöhnlich durch das Verbringen des Kühlmittels
Bevorzugt im Bereich der unteren von außen an die Läsion mittels des Sprayverfahrens.
Extremitäten Die Kombination der 3 Verfahren führt zu additiven
Dermatoskopisch im Randbereich Effekten und ist in der Praxis sinnvoll. Ein realistisches
bräunliches Pigmentnetz Behandlungsziel dieser oben aufgeführten Therapiever-
Dermatofibrosarcoma Jahrelange Wachstumstendenz fahren ist eine subjektiv beschwerdefreie, hautfarbene,
protuberans weiche Narbe.
Kutaner und darunter liegender
plattenartiger Anteil
Die Exzision einer hypertrophen Narbe oder eines Ke-
loids birgt ein hohes Risiko für ein Rezidiv, das in der Regel
dann klinisch ausgeprägter ist als zuvor. Die operative Ent-
fernung erfolgt immer unter Einsatz verschiedener adju-
vanter Therapien zur Rezidivvermeidung. Hierzu können
. Tab. 14.2 Etablierte Therapien für hypertrophe Narben und
Keloide neben den zuvor aufgeführten auch Radiotherapieverfah-
ren, Interferon- oder 5-Fluorouracil-Injektionen gehören.
Therapieform Durchführung Die Therapie sollte immer nur von erfahrenen Kollegen
durchgeführt werden.
Intraläsionale Triamcinolonacetonid 10 oder
Steroidinjektionen 40 mg (Volon® A 10/-40, Triam-
Hexal® 10/-40) alle 4–6 Wochen jPrävention
Eine wichtige Präventivmaßnahme ist die Vermeidung
Silikon In Form eines Gels, 2-mal tgl.
Anwendung (Dermatix® Gel) oder
nicht notwendiger operativer Eingriffe in den Regionen,
als Pflaster (Epi-Derm®, Standard: die mit einem erhöhten Risiko für hypertrophe Narben
12 × 14,5 cm; längliche Narben, oder Keloide einhergehen, insbesondere Eingriffe im
z. B. Kaiserschnitt: 3,6 × 15 cm; Brustbereich. Dies gilt analog auch für Patienten, bei denen
große Narben, z. B. Rumpf:
aufgrund vorheriger Eingriffe diese Neigung bekannt ist.
28 × 40 cm) über 3–6 Monate
Die für die Behandlung von hypertrophen Narben und
Kryotherapie Applikation des flüssigem Stick- Keloiden genannten Therapieverfahren eignen sich alle
stoffs mittel Sprayverfahren, Ein-
auch als Präventionsmaßnahmen, wobei unter Berück-
wirkzeit in Abhängigkeit des
klinischen Befunds, Durchführung sichtigung der Praktikabilität der Einsatz von Silikon als
alle 4–6 Wochen Gel oder Pflaster am sinnvollsten ist und 3 Monate post-
operativ zum Einsatz kommen sollte. Alle Brandverletzun-
Exzision Durch spezialisierte erfahrene
Kollegen immer in Kombination mit gen, insbesondere im Kindes- und Jugendalter, sollten
adjuvanten Therapiemaßnahmen ebenfalls konsequent über mind. 3 Monate einer Silikon-
behandlung zugeführt werden.
15 Impetigo contagiosa
15
jDiagnose
Die Diagnose wird klinisch gestellt. Mögliche Differen- . Tab. 15.1 Differenzialdiagnosen und wichtige Entschei-
dungshilfen der Impetigo contagiosa
zialdiagnosen nennt . Tab. 15.1. Obwohl die Therapieein-
leitung unmittelbar nach Diagnosestellung erfolgt, ist eine Diagnose Abgrenzung zur Impetigo contagiosa
mikrobiologische Diagnostik, die zumindest den Erreger-
nachweis, besser auch ein Antibiogramm umfasst, sinn- Herpes simplex Gruppiert angeordnete Vesikel mit
voll. Dann kann bei einem eventuellen Nichtansprechen zunächst wasserklarem Inhalt
auf die eingeleitete Behandlung spezifisch erreger- (Keim- Anamnestisch häufig Angabe von
nachweis) und empfindlichkeitsabhängig (Antibiogramm) Rezidiven
behandelt werden. Subjektiv vor Auftreten erster Hautverän-
derungen Brennen im betroffenen Areal
jTherapie Follikulitiden Follikuläre Anordnung der Pusteln ohne
Die Behandlung orientiert sich am klinischen Bild und Konfluierung und Ausbildung der honig-
an den vom Patienten angegebenen subjektiven Beschwer- gelben Krusten
den. Lokalisierte Erkrankungen ohne Einschränkung des Acne vulgaris Fehlende Schuppenkrusten
Allgemeinbefindens werden topisch mit Antibiotika be- Anwesenheit von Komedonen
handelt, die der oralen Antibiotikabehandlung überlegen
15 · Impetigo contagiosa
53 15
Retapamulin (Altargo® Salbe) 2-mal tgl. für 5 Tage Cefaclor (Infectocef®), Cefalexin 30–50 mg/kg für 7 Tage
(Cephalex-CT®)
Mupirocin (InfectoPyoderm® 3-mal tgl. für 7 Tage Cephalosporin-Penicillin-Allergie: 20–30 mg/kg für 7 Tage
Salbe) Clindamycin (Sobelin®)
Topisch
sind (. Tab. 15.2). Topisches Antibiotikum der Wahl ist die Kinder mit aktiver Impetigo contagiosa sollten so lange
Fusidinsäure. Die mäßige In-vitro-Empfindlichkeit der nicht am Schulunterricht teilnehmen, bis die Hautverän-
Fusidinsäure wird durch die hohe kutane Wirkkonzentra- derungen nach Einleitung einer adäquaten Behandlung
tion kompensiert. Die bestehende Cremeformulierung der vollständig abgetrocknet sind.
Fusidinsäure führt zu einer geringeren Rate irritativer Bei rezidivierenden Impetigo-contagiosa-Erkrankun-
Reaktionen im Vergleich zu den für Mupirocin und Reta- gen sind weiterführende mikrobiologische Untersuchun-
pamulin ausschließlich zur Verfügung stehenden Salben- gen aus Nasen-, Achsel- und Analbereich sinnvoll; bei
formulierungen. nachgewiesenen Keimen ist eine entsprechende Sanierung
Kommt es zu einer flächigen Ausbreitung der Hautver- angebracht.
änderungen, besteht ein starker Juckreiz. Wird über Fieber
berichtet, dann ist die orale Antibiotikagabe, flankiert Literatur
durch eine topische antiseptische Behandlung, die Thera- Elliot AJ, Cross KW, Smith GE, Burgess IF, Fleming DM (2006) The
pie der Wahl (. Tab. 15.2). Antibiotika der Wahl sind auf- association between impetigo, insect bite and air temperature:
grund des umgrenzten Erregersprektrums die Cepha- a retrospective 5-year study (1999–2003) using morbidity data
losporine der 1. Generation wie Cefaclor oder Cefalexin. collected from sentinel general practice network database. Fam
Pract 23: 490–496
Im Fall einer Penicillinallergie ist Clindamycin eine mög-
Loffeld A, Davies P, Lewis A, Moss C (2005) Seasonal occurence of
liche Alternative. Makrolide sollten aufgrund weitverbrei- impetigo: a retrospective 8-year review (1996–2003). Clin Exp
terter Antibiotikaresistenz von S. aureus nicht primär zum Dermatol 30: 512–514
Einsatz gelangen. Oranje AP, Chosidow O, Sacchidanand S et al (2007) Topical retapam-
Auch wenn nephrogene Streptokokkenstämme eher ulin ointment, 1%, versus sodium fusidate ointment, 2%, for im-
petigo: a randomized, observer-blinded, noninferiority study.
seltener geworden sind, ist nach entsprechendem Erreger-
Dermatology 215: 331–340
nachweis eine Urinkontrolle zur möglichen Erfassung Rortveit S, Rortveit G (2007) Impetigo in epidemic and nonepidemic
einer Poststreptokokkennephritis nach 2 Wochen anzu- phases: an incidence study over 4(1/2) years in a general popula-
raten. tion. Br J Dermatol 157: 100–105
55 16
16 Intertrigo
Häufigkeit Die häufige Hauterkrankung weist bei den über 80-Jährigen Prävalenzraten von mehr als 20 % auf
vorzugt zur Anwendung gelangen. Der Zusatz eines Anti- Clotrimazol und Miconazol sind die Antimykotika der
septikums ist unter dem Gesichtspunkt der Vermeidung Wahl. Ihr präventiver Einsatz bereits im Erythemstadium
einer bakteriellen Superinfektion sinnvoll. Therapie der kann diskutiert werden. Eine zusätzliche orale antimy-
Wahl für lokalisierte mykotische Infektionen ist der topi- kotische Behandlung ist immer dann sinnvoll, wenn es sich
sche Einsatz von Antimykotika, vorzugsweise der Azol- um disseminierte Verläufe mit Befall von mind. 2 Lokali-
Antimykotika, die neben antimykotischen auch über anti- sationen mit klinisch ausgedehnten Läsionen und starker
bakterielle und antientzündliche Eigenschaften verfügen. Entzündungsreaktion handelt. Durch die zusätzliche orale
Seborrhoisches Ekzem Häufig auch Erytheme mit feuchter Schuppung im Bereich des Capillitiums, der Augen-
brauen oder des Sternums
16
. Tab. 16.2 Therapie der Intertrigo
Klinik Therapie
Stärker entzündliches Erythem Am Tag Linola® sept Creme, abends Klasse-II-Steroid für 3–5 Tage, z. B. Methylaceponat
(Advantan® Creme)
Erythem mit Papulopusteln als Zeichen Miconazol oder Clotrimazol (Imazol® Paste)
der Candidasuperinfektion
Nässendes entzündliches Erythem Initial für 3–5 Tage morgens und abends antientzündlich und antimikrobiell, z. B. Miconazol
(Vobaderm®/Decoderm® tri) Creme, anschließend Weiterbehandlung mit Linola® sept
Creme
Literatur
Fothergill AW (2006) Miconazole: a historical perspective. Expert Rev
Anti Infect Ther 4: 171–175
Hidalgo G (2002) Dermatological complications of obesity. Am J Clin
Dermatol 3: 497–506
Janniger CK, Schwartz RA (2005) Intertrigo and common secondary
skin infections. Am Fam Physician 72: 833–838
59 17
17 Lichen ruber
Syn.: Lichen planus
Häufigkeit Schätzungen zufolge liegt die Häufigkeit bei < 0,1 % der Gesamtbevölkerung
sind ungeklärt. Eine Assoziation mit einer Hepatitis-C-In- nen Abheilung kommt. Topische, potente Steroide sind die
fektion wurde wiederholt beschrieben. Therapeutika der 1. Wahl für isoliert auftretende Verläufe,
wobei eine Applikation 2-mal täglich für einen Zeitraum
jDiagnose von zunächst 4 Wochen sinnvoll ist (. Tab. 17.2). Mometa-
Die Diagnose wird klinisch gestellt. In Zweifelsfällen ist sonfuroat ist hier unter dem Gesichtspunkt der Wirkstärke
die Durchführung einer Probebiopsie sinnvoll. Mögliche und dem Nebenwirkungsprofil das Steroid der Wahl.
Differenzialdiagnosen in Abhängigkeit vom klinischen Orale Steroide sind die Therapeutika der 1. Wahl für
Bild nennt . Tab. 17.1. die Behandlung generalisierter Verläufe. Durch langsames
jTherapie
Jede Therapieform hat zu berücksichtigen, dass es in der
. Tab. 17.2 Therapie des Lichen ruber planus
Mehrzahl der Fälle innerhalb eines Jahres zu einer sponta-
Lokalisiert
Literatur
Antonelli A, Ferri C, Galeazzi C et al. (2008) HCV infection: patho-
genesis, clinical manifestations and therapy. Clin Exp Rheumatol
26 (Suppl 48): S39–S47
Katta R (2000) Lichen planus. Am Fam Physician 61: 3319–3324,
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Schaefer I, Rustenbach SJ, Zimmer L, Augustin M (2008) Prevalence of
skin diseases in a cohort of 48665 employees in Germany.
Dermatology 217: 169–172
Shiohara T, Mizukawa Y, Takahashi R, Kano Y (2008) Pathomechanisms
of lichen planus autoimmunity elicited by cross-reactive T cells.
Curr Dir Autoimmun 10: 202–226
63 18
18 Nagelpilz
Syn.: Onychomykose, Tinea unguium
Häufigkeit Die Häufigkeit von Nagelpilzerkrankungen liegt in der Gesamtbevölkerung bei über 20 %
Die Erkrankungszahlen zeigen eine positive Korrelation mit dem Alter. Jedoch ist eine Nagelpilzerkrankung heute
auch bei Kindern keine Seltenheit mehr
Epidermophyton floccosum. Die Rolle von Schimmel- wobei in der PAS-Färbung die Diagnose Onychomykose
pilzen als primäre Nagelpathogene ist umstritten. Misch- gestellt werden kann ohne exakte Erregerzuordnung.
infektionen zwischen mehreren Dermatophyten, zwischen Bei einzelnen befallenen Nägeln, die evtl. schon seit
Dermatophyten und 1 Hefe oder zwischen Dermato- mehreren Jahren verändert sind, ist die Onychodystrophie,
phyten, 1 Hefepilz und 1 Schimmelpilz sind möglich. Aus- z. B. posttraumatisch, die wichtigste Differenzialdiagnose.
gangspunkt vieler Nagelpilzerkrankungen ist eine palmare Bei mehreren befallenen Nägeln ist die Abgrenzung zur Pso-
und/oder plantare Pilzinfektion, die über Jahre asympto- riasis oder der 20-Nail-Dystrophie wichtig (. Tab. 18.1).
matisch bestehen kann.
Während der Begriff Onychomykose die Pilzinfektion jTherapie
des Nagels unabhängig von der Erregerart beinhaltet, weist Befallsgrad und -muster bestimmen über das therapeu-
der Begriff Tinea unguium auf eine Infektion durch einen tische Vorgehen (. Tab. 18.2). Ist eine topische Behandlung
18 Dermatophyten hin und verlangt somit immer den kultu- zielführend, steht ein neuartiger Nagellack (Ciclopoli®) zur
rellen Erregernachweis. Verfügung, der eine mechanische Entfernung von infizier-
ten Nagelanteilen nicht erforderlich macht und jeden oder
jDiagnose jeden 2. Abend bequem aufgetragen wird. Der Lack ist
Die klinische Verdachtsdiagnose sollte durch den kultu- wasserlöslich und wird mit dem nächsten Duschen wieder
rellen Erregernachweis bestätigt werden. Ist eine Vorbe- abgewaschen. Die ideale Behandlung bei deformierten Nä-
handlung erfolgt, fällt die Kultur überwiegend negativ aus. geln ist die atraumatische Ablösung (Canesten® extra Na-
Hier ist es sinnvoll, für 6 Wochen alle spezifischen äußer- gelset), die – anders als auf dem Beipackzettel angegeben –
lichen Behandlungen einzustellen und anschließend noch- bei Bedarf auch längerfristig durchgeführt werden kann.
mals Material für die kulturelle Erregeranzüchtung zu ge- Liegt eine ausschließlich für die systemische Behand-
winnen. Eine Alternative stellt die Gewinnung von Nagel- lung geeignete Nagelpilzinfektion vor, ist Terbinafin die
material für die histopathologische Untersuchung dar, Substanz der Wahl. Nach den Untersuchungen von Prof.
18 · Nagelpilz
65 18
Lack Ciclopiroxolamin (Ciclopoli® Terbinafin 250 mg/Tag für 3 Monate 250 mg/Tag für 14 Tage
Nagellack)
Atraumatische Bifonazol und Urea (Canesten® Itraconazol 400 mg/Tag für 1 Woche 400 mg/Tag einmalig
Onycholyse extra Nagelset)
Fluconazol 150 mg/Tag bzw. 300 mg/ 150 mg/Tag über 5 Tage
Tag 1-mal pro Woche für
Anschließend 150 mg/Tag 1-mal
5–12 Monate
wöchentlich bis zur vollständigen
Abheilung
a DSO < 50 %, SWO
b DSO > 50 %, PSO und TDO (immer in Kombination mit der topischen Behandlung)
19 Periorale Dermatitis
Häufigkeit Regelmäßig zu beobachtende Erkrankung, die bevorzugt bei jungen Erwachsenen auftritt (Kinder und ältere
Erwachsene können jedoch ebenfalls erkranken)
Geschlechts- Im Kindesalter sind Jungen und Mädchen etwa gleich häufig betroffen
verteilung
Deutliche Bevorzugung des weiblichen Geschlechts im Erwachsenenalter
jPathogenese
Diskutiert wird eine Störung der Barrierefunktion der . Tab. 19.1 Differenzialdiagnosen der perioralen Dermatitis
und Abgrenzungsmöglichkeiten
Haut, die mit einem erhöhten transepidermalen Wasser-
verlust sowie gehäuft mit einer atopischen Diathese korre- Diagnose Abgrenzung zur perioralen Dermatitis
liert. Auch kutan neurogene Entzündungsvorgänge gelten
als Auslöser. Rosazea Häufig typischer Kinn- und Stirnbefall
20 Perlèche
Syn.: Mundwinkelrhagaden, Faulecken
jDiagnose
Die Diagnose wird klinisch gestellt aufgrund der an den
Mundwinkeln lokalisierten schuppenden oder nässenden
Erytheme.
jTherapie
Tagsüber wiederholte Hautpflege mit Alfason® Repair
Creme, abends eine antientzündlich-antimikrobielle Be-
handlung mit Flumetason-Clioquinol (Locacorten-Vio-
form® Paste). Die Abheilung erfolgt innerhalb von 3–5
Tagen.
Literatur
Gonsalves WC, Chi AC, Neville BW (2007) Common oral lesions: part I.
Superficial mucosal lesions. Am Fam Physician 75: 501–507
Scully C, van Bruggen W, Diz Dios P et al (2002) Down syndrome:
lip lesions (angular stomatitis and fissures) and Candida albicans.
Br J Dermatol 147: 37–40
20
71 21
21 Pityriasis rosea
Syn.: Röschenflechte
Bevorzugt erkranken Personen im Alter von 10–29 Jahren mit einer Prävalenz in dieser Altersgruppe von 0,6 %
Primärmedaillon
Positiver Pilznachweis
Inverser Verlauf
Symptome Behandlung
Fehlende Beschwerden Hinweis zur Vermeidung von Hautirritationen und Empfehlung einer regelmäßigen 1- bis 2-mal
täglich durchzuführenden Hautpflege (Cetaphil® Lotion, Dexeryl® Creme, Lipoderm® Lotion)
Einzelne, juckende Läsionen Einsatz eines topischen Steroids, 1-mal täglich (Ecural® Salbe) für einige Tage
Allgemeiner Juckreiz Gabe eines sedierenden Antihistaminikums zur Nacht (Fenistil®, Tavegil®)
fragt werden. In typischen Fällen bereitet die Diagnose men eines individuellen Heilversuchs eine Aciclovirbehand-
keine Schwierigkeiten, die sich bei Vorstellung mit ledig- lung diskutiert werden. Auch eine über einige Tage durch-
lich dem Primärmedaillon, bei inversen Verläufen oder bei geführte orale Steroidbehandlung führt nach eigener Erfah-
klinisch atypischen Effloreszenzen ergibt (. Tab. 21.1). rung zu einer raschen Besserung (. Tab. 21.2).
jTherapie Literatur
In der Mehrzahl der Erkrankungsfälle ist eine spezifische Chuh A, Chan H, Zawar V (2004) Pityriasis rosea – evidence for and
against an infectious aetiology. Epidemiol Infect 132: 381–390
Behandlung nicht notwendig. Nach Diagnosestellung und
Chuh A, Lee A, Zawar V et al. (2005) Pityriasis rosea – an update. Indian
Aufklärung über die spontane Abheilung der Erkrankung J Dermatol Venereol Leprol 71: 311–315
wünschen auch die meisten Patienten keine weitere Be- Drago F, Vecchio F, Rebora A (2006) Use of high-dose acyclovir in pity-
handlung. Allgemeine Empfehlungen zur Hautpflege sind riasis rosea. J Am Acad Dermatol 54: 82–85
sinnvoll, da bei dieser Erkrankung durch verstärktes Watanabe T, Kawamura T, Jacob SE et al. (2002) Pityriasis rosea is associ-
Reiben und Austrocknung bei zu häufigem Duschen leicht ated with systemic active infection with both human herpesvirus-
7 and human herpesvirus-6. J Invest Dermatol 119: 793–797
Hautirritationen auftreten können.
Besteht Juckreiz, kann zur Nacht die Gabe eines Antihis-
taminikums mit sedierender Wirkung für einige Tage sinn-
voll sein. Topische Steroide können für einzelne juckende
Läsionen verwendet werden. Bei generalisierten, mit subjek-
tiven Beschwerden einhergehenden Verläufen kann im Rah-
75 22
22 Pityriasis versicolor
Häufigkeit In Deutschland mit gemäßigtem Klima ist von einer Prävalenz zwischen 1 und 4 % auszugehen; in tropischen
Ländern erkranken zwischen 30 und 40 % der Bevölkerung
Vitiligo Oft multiple Läsionen, deren Abgrenzung zur nicht befallenen Haut sehr scharf ist
Hautveränderungen schuppen nicht
Naevus depigmentosus Läsion besteht unverändert über viele Jahre
Hautveränderung schuppt nicht
Postinflammatorische Anamnestisch vorausgehend entzündliche Hautveränderungen bei häufig bekannter Grunderkran-
Hypopigmentierung kung (atopisches Ekzem)
nose Pityriasis versicolor beweisende Anordnung wird als rungen differenzialdiagnostische Schwierigkeiten bereiten
»Spaghetti und Fleischklößchen« beschrieben. Im Wood- (. Tab. 22.1).
licht weisen die befallenen Hautareale eine hellgelbe Fluo-
reszenz auf. jTherapie
In Einzelfällen können Vitiligo, ein Naevus depig- Topische wie systemische Behandlungsmodalitäten stehen
mentosus oder postinflammatorische Hypopigmentie- zur Verfügung.
Bei der topischen Behandlung wird prinzipiell auch bei
Vorliegen weniger Herde die Behandlung des gesamten
. Tab. 22.2 Therapie der Pityriasis versicolor Stamms, der Arme und Beine bis unterhalb der Knie emp-
fohlen. Dabei wird eine Propylenglykollösung oder Anti-
Wirkstoff Darreichung und Dosierung mykotika in Form der Creme oder des Shampoos einge-
setzt. Bei ausgeprägtem Befall und häufigen Rezidiven ist
Topisch
die orale Behandlung mit Itraconazol oder Fluconazol
Propylenglykol Propylenglykol 50 % Aqua ad 100,0 Therapie der Wahl (. Tab. 22.2). Zur Rezidivprophylaxe ist
2-mal täglich für 14 Tage
der regelmäßige Einsatz antimykotikahaltiger Shampoos
Ketokonazol Terzolin® Creme, Nizoral® Creme 2-mal 2-mal pro Woche oder die Gabe von Itraconazol mit
täglich für 14 Tage
400 mg/Tag an den ersten 3 Tagen eines Monats möglich.
Ciclopirox Batrafen® S Shampoo, Kelual® S Shampoo
2–5 min auf der Haut belassen Literatur
Pyrithion-Zink De-Squaman Shampoo täglich für 14 Tage Faergemann J (2000) Management of seborrheic dermatitis and pity-
riasis versicolor. Am J Clin Dermatol 1: 75–80
Systemisch
Ogunbiyi AO, George AO (2005) Pityriasis versicolor: current concepts
22 Itraconazol 200 mg für 5–7 Tage in aetiology and management. Niger Postgrad Med J 12: 183–188
Fluconazol 400 mg/Tag an Tag 1 und Tag 7 Pantazidou A, Tebruegge M (2007) Recurrent tinea versicolor: treatment
with itraconazole or fluconazole? Arch Dis Child 92: 1040–1042
77 23
23 Polymorphe Lichtdermatose
Syn.: Sonnenallergie
Häufigkeit Mit einer Prävalenz zwischen 10 und 20 % die häufigste Photodermatose, an der Erwachsene im jungen und
mittleren Alter sowie Kinder bevorzugt erkranken
Geschlechts- Frauen haben eine höhere Prävalenz als Männer (Verhältnis 2,5:1)
verteilung
jKlinik jPathogenese
Nach Sonnenexposition kommt es, begrenzt auf die son- Die Pathogenese der polymorphen Lichtdermatose ist bis
nenexponierten Areale, v. a. auf Brustausschnitt, Streck- heute unbekannt. Pathogenetisch wird heute eine T-Zell-
seiten der Arme und Handrücken zu mediierte Immunantwort diskutiert, die gegen sonnen-
4 kleinknotigen Erythemen (PLD vom papulösen Typ, lichtinduzierte Neoantigene gerichtet ist. Die wichtige
. Abb. 23.1 und . Abb. 23.2), Rolle reaktiver Sauerstoffspezies lässt sich durch Polymor-
4 scharf begrenzten, infiltrierten Erythemen (PLD vom phismen im Glutathion-S-Transferase-Gen und einer er-
Plaquetyp), höhten Suszeptibilität für das Auftreten einer polymor-
4 Bläschen, Papulovesikeln oder phen Lichtdermatose ableiten.
4 Blasen (PLD vom papulovesikulösem Typ). Positive Erfahrungen aus der Literatur über einen na-
türlichen Extrakt, der aus einer in Südamerika heimischen
Häufig treten die normalerweise stark juckenden Hautver- Farnpflanze (Polypodium Leuctotomos) gewonnenen wird
änderungen innerhalb von Stunden nach der Sonnenexpo- und über UVA-protektive wie antioxidative Eigenschaften
sition auf, seltener auch noch nach 2–3 Tagen. verfügt (Heliocare®), können durch eigene Beobachtungen
bestätigt werden.
jDiagnose Literatur
Die Korrelation der Hautveränderungen mit UV-Exposi- Caccialanza M, Percivalle S, Piccinno S et al (2007) Photoprotective
activity of oral polypodium leucotomos extract in 25 patients
tion und die Beschränkung der Hautveränderungen auf
with idiopathic photodermatoses. Photodermatol Photoimmu-
die UV-exponierten Hautareale einschließlich der immer nol Photomed 23: 46–47
wieder sich morphologisch gleich präsentierenden, fast Gruber-Wackernagel A, Byrne SN, Wolf P (2009) Pathogenic mecha-
immer auch juckenden Hautveränderungen ist für die Di- nisms of polymorphic light eruption. Front Biosci 1: 341–354
agnosestellung entscheidend. Rhodes LE, Bock M, Janssens AS et al. (2010) Polymorphic light erup-
tion occurs in 18% of Europeans and does not show higher
prevalence with increasing latitude: multicenter survey of 6,895
jTherapie
individuals residing from the Mediterranean and Scandinavia.
Akuttherapie bei vorliegenden Hautveränderungen: Beta- J Invest Dermatol 130: 626–628
methason in einer Gel- (Diprosis®) oder Creme-Grund- Tutrone WD, Spann CT, Scheinfeld N et al. (2003) Polymorphic light
lage (Diprosone®), 2-mal täglich auf juckende Hautverän- eruption. Dermatol Ther 16: 28–39
derungen für 3–5 Tage. Wolf P, Byrne SN, Gruber-Wackenagel A (2009) New insights in the
mechanisms of polymorphic light eruption: resistance to ultra-
Prophylaxe, z. B. vor Urlaubsantritt:
violet radiation induced immune suppression as an aetiological
4 Heliocare® Ultra Kapseln, 1–2 Kapseln pro Tag, 2 Tage factor. Exp Dermatol 18: 350–356
zuvor beginnend und Einnahme während des Ur-
laubs,
4 Heliocare® Gel (zur Akne neigende Haut und Normal-
haut) bzw. Creme (für die eher trockene Haut), täglich
äußerlich anzuwenden.
79 24
24 Psoriasis vulgaris
Syn.: Schuppenflechte
Die Erkrankung kommt in jedem Alter vor, besonders oft zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr
die rheumatoide Arthritis oder der Morbus Crohn zuge- Arzneiexanthem Entsprechende Medikamenteneinnahme
rechnet. Zu Beginn der Erkrankung und während Exazer- Verlauf kraniokaudal
bationsperioden kommt es zu einer Aktivierung spezi-
Psoriasis unguium
fischer dendritischer Zellen in Epidermis und Dermis, die
die Bildung proinflammatorischer Zytokine, insbesondere Tinea unguium In der Regel nur Befall einzelner Nägel
Tumornekrosefaktor-α und Interleukin-23, induzieren, Keine paronychiale Mitreaktion
die dann ihrerseits T-Zell-Subklassen (Th1, Th17) aktivie-
Häufig assoziierte Interdigitalmykose
ren. Neben dieser T-Zell-vermittelten Immunantwort ist und Fußsohlenmykose
pathogenetisch auch eine Überexpression antimikrobieller
Pilznachweis positiv
Peptide von Bedeutung. Neben der genetischen Prädispo-
sition sind unterschiedliche Auslöse- und Provokations-
faktoren für die Krankheitsrealisierung bedeutsam.
erzielt wird. Sehr wirksam ist auch der Einsatz eines rasch
wirkenden Schuppenlösers (babybene® Gel). In Kombina-
Triggerfaktoren der Psoriasis
tion mit einem topischen Steroid ist hiermit eine Minuten-
4 Medikamente: β-Blocker, Lithium, synthetische therapie unter Verzicht einer Übernachtbehandlung
Antimalariamittel, nichtsteroidale Antiphlogistika, möglich.
v. a. Indomethacin Hautveränderungen der Psoriasis im Gesichtsbereich
4 Infektionen: Streptokokken, virale Infekte und in den Hautfalten (hinter den Ohren, im äußeren Ge-
4 Stress hörgang, im Achsel- und Nabelbereich, an Penis und Vulva
4 Nikotinkonsum sowie in der Analfalte) sprechen auf eine Behandlung mit
4 Alkohol dem Calcineurin-Inhibitor Tacrolimus (Protopic®) sehr
gut an. Die Behandlung erfolgt als On-Off-Therapie, d. h.
Einsatz bis zur Abheilung und erneute sofortige Anwen-
jDiagnose dung bei initialen Veränderungen. Alternativ kann Pime-
Die Diagnose bereitet bei Vorliegen der typischen erythe- crolimus (Elidel®) verwendet werden, dessen antientzünd-
mato-squamösen Hautveränderungen in typischer Vertei- liche Aktivität jedoch geringer ist. Der Einsatz beider Subs-
lung (Extremitätenstreckseiten, sakral) und bei typischem tanzen erfolgt Off-Label.
Befall der Analfalte keine Probleme. Schwieriger ist hin- Da die Psoriasis durch eine trockene Haut gekennzeich-
gegen die Diagnosestellung bei der exanthematischen Ver- net ist, ist eine regelmäßige, mind. 1-mal täglich durchge-
laufsform und bei isolierten Veränderungen der Psoriasis, führte Basispflege mit einem ureahaltigen Externum not-
wie z. B. der Nagelpsoriasis (. Tab. 24.1). wendig für einen langfristigen Therapieerfolg. Wichtig für
die Compliance ist eine patientenfreundliche Galenik.
jTherapie Läsionen an Stamm und Extremitäten bedürfen einer
Die Behandlung orientiert sich am objektiven Beschwer- antientzündlichen Behandlung. Bei Verwendung von Kor-
degrad unter Berücksichtigung der durch die Erkrankung tikoiden ist Mometasonfuroat (in Kombination mit Sali-
bedingten individuellen psychischen Belastung. Meistens cylsäure, z. B. Elosalic® Salbe) aufgrund des überlegenen
genügt eine topische Behandlung, die abhängig von der therapeutischen Index für einen langfristigen Einsatz ideal
Lokalisation unterschiedlich ausfällt (. Tab. 24.2). und dem Betamethasondipropionat (0,5 mg in Kombina-
Die besten Resultate erhält man bei der Psoriasis im tion mit Calcipotriol 50 μg, z. B. Psorcutan® beta Salbe)
Kopfbereich durch über Nacht durchgeführte Behand- überlegen. Als kortikoidfreie Alternative steht Dithranol
lungen, da hierdurch eine ausreichend lange Kontaktzeit zur Verfügung, das v. a. unter stationären Bedingungen
82 Kapitel 24 · Psoriasis vulgaris
Betamethasonvalerat 0,1 % in babybene® – 15 min vor der Haarwäsche in die Kopfhaut ein-
Gel ad 50,0 massieren und anschließend auswaschen
– Anwendung bis zur Erscheinungsfreiheit täglich,
danach in Abhängigkeit vom klinischen Verlauf
Biologics
+ Geringe Wirkung
++ Gute Wirkung; in Einzelfällen auch vollständige Symptombesserung
+++ Sehr gute Wirkung mit durchschnittlicher Symptombesserung von > 70 %
++++ Exzellente Wirkung mit durchschnittlicher Symptombesserung von > 80 %
24 · Psoriasis vulgaris
83 24
oder in Tageskliniken zum Einsatz kommt, jedoch auch zu ambulant oder im Rahmen (tages)stationärer Aufenthalte
Hause in Form der Minutentherapie (Micanol® 1 und 3 %) zeitaufwändig über mehrere Wochen durchgeführt wer-
angewendet werden kann. Für diese zeitlich aufwändigere den, stehen eine Reihe systemischer Behandlungsoptionen
Behandlung eignen sich nur sehr motivierte Patienten: zur Verfügung, die eine ambulante Behandlung erlauben.
4 Auftragen der Zubereitung auf die Herde, beginnend Über die höchste Effektivität verfügen die Biologics, die
mit 10 min. jedoch auch hinsichtlich der Therapiekosten um ein Viel-
4 Danach abwaschen und Hautpflege. faches höher liegen als die Fumarsäure oder die Immun-
4 Alle 3 Tage Kontaktzeit um jeweils 5 min steigern. suppressiva Methotrexat und Ciclosporin. Als weiteres
4 Nach Erreichen einer Einwirkungszeit von 30 min und hochwirksames Biologic steht heute auch Ustekinumab zur
noch bestehenden Hautveränderungen Beginn mit der Verfügung, das subkutan verabreicht wird und im Gegen-
3 %igen Konzentration – initial wieder 10 min und satz zu Adalimumab und Infliximab nicht für die Behand-
Steigerung wie zuvor. lung der Psoriasis arthritis zugelassen ist.
Häufigkeit Es handelt sich um häufige Manifestationen, die bei etwa 10 % der Erwachsenen immer wieder zu beobachten
sind
25
Literatur
Bikowski JB (2008) Hand eczema: diagnosis and management. Cutis
82 (4Suppl): 9–15
Perrenoud D, Gallezot D, van Melle G (2001) Efficacy of a protective
cream in a real-world apprentice hairdresser environment. Der-
matol Beruf Umwelt 49: 71–72
87 26
26 Rosazea
Häufigkeit Häufige Erkrankung mit einer relativen Prävalenz im dermatologischen Krankengut von ca. 1 %
Frauen (abrupter Anstieg nach dem 35. Lebensjahr) erkranken früher als Männer (deutlicher Anstieg nach dem
50. Lebensjahr)
Geschlechts- Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen; nur am Rhinophym erkranken ausschließlich Männer
verteilung
jKlinik jPathogenese
Die Veränderungen bevorzugen die zentralen Gesichts- Neben einer genetischen Veranlagung werden degenera-
partien, insbesondere Nase und Wangen. Der etwa 3-mal tive Veränderungen im Bindegewebe und eine Dysregula-
häufigere erythematöse Typ (Stadium I: Rosacea erythema- tion des thermoreaktiven Mechanismus als pathogenetisch
tosa) mit persistierenden Erythemen und Teleangiektasien relevant erachtet. Die Bedeutung mikrobieller Faktoren
(. Abb. 26.1) wird vom papulopustulösen Typ (Stadium II: wie Demodexmilben oder Helicobacter-pylori-Infektio-
Rosacea papulopustulosa), der zusätzlich durch ent- nen werden überaus kontrovers diskutiert.
zündliche oder auch pustulöse Knoten gekennzeichnet ist
(. Abb. 26.2), unterschieden. Stärker entzündliche Knoten jDiagnose
in Verbindung mit einer Gewebsvermehrung kennzeich- Die Rosazea wird klinisch diagnostiziert. Erkrankungs-
nen die Rosacea conglobata (Stadium III). Als Vorstadium spezifische Laborparameter gibt es nicht. Akne und peri-
werden flüchtige (transiente) Erytheme, die anfallsweise orale Dermatitis sind mögliche Differenzialdiagnosen
auftreten, gewertet. (. Tab. 26.2).
Subjektiv klagen die Patienten häufig über Brennen
und Stechen in den erkrankten Arealen. . Tab. 26.1 nennt jTherapie
wichtige äußerliche und innerliche Provokationsfaktoren. Entscheidend bei der Besprechung des therapeutischen
Vorgehens und für die langfristige Zusammenarbeit mit
26
. Tab. 26.1 Provokationsfaktoren der Rosazea . Tab. 26.2 Differenzialdiagnose der Rosazea und Abgren-
zungsmöglichkeiten
Äußerlich Innerlich
Diagnose Abgrenzung zur Rosazea
Kosmetika Scharfe Speisen
Akne Klinisch zusätzlich Komedonen
Rascher Temperaturwechsel (z. B. Heiße Getränke
Betreten eines Hauses nach Aufent- Es erkranken Jugendliche und jüngere
halt in kühler Außenumgebung) Erwachsene
dem Patienten ist es, darauf hinzuweisen, dass zwar eine die Gelformulierung. Ist eine individuelle Rezeptur ge-
deutliche Besserung, jedoch keine Heilung der Erkran- wünscht, ist die NRF-Formulierung in Form der hydrophi-
kung möglich ist und dass Rezidive immer wieder auftre- len Metronidazol-Creme 1 % NRF eine von den Patienten
ten können. Die medikamentöse Behandlung erfolgt sta- in der Regel sehr gut verträgliche Zubereitung.
dienabhängig und im Stadium II und III der Erkrankung Alternativ steht die Azelainsäure zur Verfügung (Skino-
auch häufig kombiniert topisch und oral (. Tab. 26.3). ren® 15 % Gel), die jedoch als weniger wirksam einzustu-
fen ist. Eine günstige Beeinflussung des Erythems wurde
kMedikamentöse Behandlung der teleangiekta- auch für Pimecrolimus und Tacrolimus beschrieben; dabei
tischen erythematösen Rosazea wurde die Behandlung jeweils über ca. 12 Wochen durch-
Mittel der Wahl ist die Behandlung mit Metronidazol, für geführt. Eine Zulassung besteht für keine der beiden Subs-
das heute Fertigarzneimittel mit einer Konzentration von tanzen.
0,75 % zur Verfügung stehen (Metrocreme®, Metrogel®,
Rosiced® Creme), die 2-mal täglich (morgens und abends) kMedikamentöse Behandlung der papulösen
eingesetzt werden. Hierunter lässt sich eine deutliche bzw. papulopustulösen Rosazea
Besserung des persistierenden Erythems erreichen, jedoch Liegen nur wenige entzündliche Papeln oder Papulopus-
nicht immer eine vollständige Abheilung. Die Cremezu- teln vor, kann ein Therapieversuch mit Metronidazol oder
bereitung wird nach eigener Erfahrung besser vertragen als Azelainsäure ausreichend sein. Bei stärker ausgeprägten
Stadium I X X – –
Stadium II X X X X
Stadium III X X X X
26 · Rosazea
89 26
Veränderungen ist die zusätzliche orale Gabe eines Tetra- Behandlung von Ophthalmorosazea Die Angaben zur
cyclins (Doxycyclin 2-mal 50 mg/Tag oder 1-mal 40 mg, Häufigkeit einer Augenbeteiligung sind uneinheitlich und
z. B. Oraycea®, bzw. Minocyclin 2-mal 50 mg/Tag) sinn- werden mit 6–18 % angegeben. Die Schwere der Augen-
voll. Die Gabe erfolgt in Abhängigkeit vom klinischen Be- symptomatik korreliert nicht mit der Schwere der Haut-
fund über einen Zeitraum von 4–16 Wochen. symptomatik. Jeder Patient mit Rosazea sollte jedoch hin-
Gelingt hiermit keine Besserung, stellt Isotretinoin sichtlich einer möglichen Augenbeteiligung befragt werden.
eine sehr wirksame Behandlungsalternative dar. Dabei ist Anamnestisch wird häufig ein okuläres Fremdkörpergefühl
häufig bereits eine tägliche Dosis von 10 bzw. 20 mg aus- angegeben, klinisch kann eine Konjunktivitis imponieren.
reichend. Der Einsatz von Isotretinoin erfolgt in der Regel Bei entsprechenden Beschwerden ist eine Vorstellung beim
über 3–6 Monate. Augenarzt notwendig.
Tetracycline sind die Substanzen der Wahl, wobei
kMedikamentöse Behandlung der Rosacea Minocyclin dem Doxycyclin überlegen ist. Initial erfolgt
conglobata die Gabe von 50 mg 2-mal täglich. Kommt es innerhalb
Hier ist die orale Isotretinoin-Gabe in Kombination mit von 4 Wochen nicht zu einer deutlichen Besserung, wird
topischem Metronidazol, unterstützt durch die operative eine Dosisverdoppelung empfohlen. Bei Therapieversagen
Entfernung hyperplastischen Materials, die Behandlung wird auf eine Behandlung mit Isotretinoin (10–20 mg/Tag)
der Wahl. umgestellt.
27 Schleimretentionszyste
Syn.: traumatische Schleimdrüsenzyste, Mukozele
Häufigkeit Es handelt sich nach dem irritativen Fibrom um den zweithäufigsten Tumor der Mundschleimhaut
Geschlechts- Die Schleimretentionszyste findet sich bei Männern häufiger als bei Frauen
verteilung
jKlinik jDiagnose
Es imponiert ein relativ derbes, glasig-zystisches Knötchen Die Anamnese mit plötzlichem Auftreten und das klini-
überwiegend im Bereich des Lippenrots sowie der Mukosa sche Bild einer fluktuierenden Zyste erlauben eine sichere
der Unterlippe, seltener an der Wangenschleimhaut klinische Einordnung.
(. Abb. 27.1, . Abb. 27.2).
jTherapie
jPathogenese Eine spontane Rückbildung ist möglich, sonst ist Exzision
Bei dem Knoten handelt es sich um eine Pseudozyste, oder (CO2-, Erbium-)Laserentfernung angezeigt. Die laser-
überwiegend hervorgerufen durch eine traumatische Ver- chirurgische Resektion weist Vorteile hinsichtlich mög-
letzung des Speichelausführungsgangs, die am häufigsten licher Komplikationen und Rezidive gegenüber der her-
Folge einer Bissverletzung ist. kömmlichen Entfernung mittels Skalpell auf.
27
Literatur
Yagüe-García J, España-Tost AJ, Berini-Aytés L, Gay-Escoda C (2009)
Treatment of oral mucocele-scalpel versus CO2 laser. Med Oral
Patol Oral Cir Bucal 14(9): e469–e474
93 28
28 Seborrhoisches Ekzem
Häufigkeit Die Erkrankung gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen. Bei dermatologischen Patienten zeigen ca. 10 %
dieses Krankheitsbild
Die höchsten Prävalenzraten finden sich in der Gruppe der 35- bis 45-Jährigen
28
Substanz Präparat
Kombination von Antimykotikum Ketoconazol 2 %, Pimecrolismus Nizoral® oder Terzolin® Creme morgens,
und Calcineurin-Inhibitoren Elidel® Creme abends
Kopf
Literatur
Koc E, Arca E, Kose O, Akar A (2009) An open, randomized, prospec-
tive, comparative study of topical pimecrolimus 1% cream and
topical ketoconazole 2% cream in the treatment of seborrhoeic
dermatitis. J Dermatol Treat 20: 4–9
Naldi L, Rebora A (2009) Seborrheic dermatitis. N Engl J Med 360:
387–396
Shuster S, Meynadier J, Kerl H, Nolting S (2005) Treatment and pro-
phylaxis of seborrheic dermatitis of the scalp with antipityrospo-
ral 1% ciclopirox shampoo. Arch Dermatol 141: 47–52
97 29
29 Senile Hämangiome
Syn.: Rubinflecken
Häufigkeit Es handelt sich um häufige Hautveränderungen, jedoch fehlen exakte Daten zur Prävalenz
jPathogenese jTherapie
Bei den histopathologisch als Angiokeratome imponie- Falls gewünscht, wird das senile Angiom mittels (Farb-
renden Hautveränderungen ist lediglich das höhere Alter stoff- oder KTP-)Laser oder (IPL-)Blitzlampe entfernt.
ein bekannter Risikofaktor. In der Regel finden sich die
29
Literatur
Requena L, Sangueza OP (1997) Cutaneous vascular proliferation.
Part II. Hyperplasias and benign neoplasms. J Am Acad Dermatol
37: 887–919
99 30
30 Skabies
Syn.: Krätze
Häufigkeit Weltweit verbreitete Erkrankung mit regional sehr unterschiedlicher Prävalenz, die für Deutschland mit < 1 %
angegeben wird
jPathogenese
Erreger ist der Ektoparasit Sarcoptes scabiei varietas
hominis. Er zählt zu den Milben und gehört damit wie die
Zecken zu den Spinnentieren. Die weiblichen Skabies-
milben sind mit 0,3–0,5 mm größer als die männlichen
mit 0,21–0,29 mm. Die Übertragung erfolgt auf direktem
Weg von Mensch zu Mensch, wobei dieser Kontakt intensiv
sein und eine Dauer von mind. 15–20 min haben muss,
weshalb Händeschütteln für eine Übertragung nicht aus- . Abb. 30.1 Skabies. Am Handgelenk infiltriertes, zentral krustös
reicht. belegtes Erythem
30
. Abb. 30.3 Skabies. Befall der Fußsohle bei
einem 6 Monate alten Jungen. Erytheme mit
randbetonter feiner Schuppung im Sinn von
Sekundäreffloreszenzen
Schwierigkeiten bereiten. Eine große Bedeutung kommt 4 Nachweis der Milbe, ihrer Eier und Kotballen
der Anamnese eines typischen generalisierten Juckreizes (Skybala)
beim Zubettgehen (ursächlich hierfür wird eine Senkung
der Juckreizschwelle durch die Bettwärme und die einkeh- Auflichtmikroskopische Verfahren
rende Ruhe angesehen) sowie eines Juckreizes bei weiteren 4 Im positiven Fall Auffinden einer bräunlichen Drei-
Familienmitgliedern zu. Das zusätzliche Vorliegen von eckskontur, die vom Vorderleib der Milbe gebildet
entsprechenden Hautveränderungen rechtfertigt eine so- wird, in Verbindung mit dem lufthaltigen im Stratum
fortige Behandlung. Zur Absicherung der Diagnose finden corneum liegenden Gangsystem
weitere Verfahren Anwendung: 4 Deutliche Vorteile hinsichtlich des zeitlichen Auf-
wands
Lichtmikroskopische Verfahren
4 Eröffnung eines Milbengangs mittels Lanzette oder Differenzialdiagnostisch kommt in Abhängigkeit vom
feiner Kanüle Alter eine Vielzahl von Erkrankungen in Betracht, von de-
4 Mikroskopie des auf einen Objektträger aufgebrachten nen einige in . Tab. 30.1 aufgeführt sind.
Inhalts mit Deckgläschen in Lupenvergrößerung
30 · Skabies
101 30
. Tab. 30.1 Differenzialdiagnosen der Skabies und wichtige Therapie der Skabies
Abgrenzungsmöglichkeiten
Topisch
Diagnose Abgrenzung zur Skabies 4 Permethrin (Infectoscab® 5 % Creme)
4 Bei Säuglingen und Kleinkindern bis zum 3. Le-
Skabies im Säuglings- und Kleinkindalter bensjahr, bei Scabies norvegica sive crustosa und
Dyshidrosiformes Häufig zusätzlich noch Ekzeme an bei immunsupprimierten Patienten wird der Kopf
Hand- und anderen Körperarealen einschließlich der Kopfhaut unter Aussparung
Fußekzem
Auch nässende Läsionen der Periokulär- und Perioralregion immer in die
Behandlung einbezogen
Juckreiz nicht tageszeitabhängig
Literatur
Chosidow O (2006) Clinical practices. Scabies. N Engl J Med 354:
1718–1727
Hafner C (2009) Skabies. Hautarzt 60: 145–159
Mounsey KE, Holt DC, McCarthy J et al. (2008) Scabies: molecular per-
spectives and therapeutic implications in the face emerging
drug resistance. Future Microbiol 3: 57–66
Strong M, Johnstone PW (2007) Interventions for treating scabies.
Cochrane Database Syst Rev CD000320
30
103 31
31 Urtikaria
Häufigkeit – Akute Urtikaria: Tritt bei ca. 20–25 % der Bevölkerung 1-mal im Leben mit zumeist spontaner Abheilung inner-
halb von 2–3 Wochen mehrheitlich in der ersten Lebenshälfte auf
– Chronische Urtikaria: In der Bundesrepublik Deutschland geht man von 800 000 Betroffenen aus, was einer
Prävalenz von 1 % entspricht; bevorzugtes Auftreten im Erwachsenenalter
Geschlechts- Bei der chronischen Urtikaria erkranken Frauen häufiger als Männer (Verhältnis 2:1)
verteilung
Akute Urtikaria sollte auch gefragt werden. Häufig kann auf ein diagnos-
jDiagnose tisches Verfahren vollständig verzichtet werden.
Die Anamneseerhebung ist entscheidend und sollte die in
31 der folgenden Übersicht genannten Punkte erfassen. jTherapie
Ziel der Behandlung ist die Beschwerdefreiheit. Gelingt
dies nicht mit der Gabe eines nichtsedierenden H1-Anti-
Abklärung möglicher Ursachen bei Vorstellung
histaminikums allein, ist nach 2–3 Tagen auch der
mit akuter Urtikaria
kombinierte Antihistaminikum-Steroid-Einsatz möglich.
4 Bestehender oder vorangegangener (viraler, Bei sehr ausgeprägten Verläufen in Kombination mit
bakterieller) Infekt? Angioödemen kann die Kombination auch sofort er-
4 Zusammenhang mit Nahrungsaufnahme folgen.
(Restaurantbesuch?)
4 Zusammenhang mit Medikamenteneinnahme
(Kopfschmerzmittel? Neue Medikation?) Behandlung der akuten Urtikaria
Nichtsedierendes H1-Antihistaminikum
4 z. B. Desloratadin (Aerius®), beginnend
Am häufigsten ist das Auftreten einer akuten Urtikaria im mit 1 Tablette/Tag, bei weiter bestehenden
Rahmen eines Infektgeschehens zu beobachten, wobei der Beschwerden Dosiserhöhung auf 1–0–1
Infekt auch schon bis zu 2 Wochen zurückliegen kann. Bei bzw. 2–0–2
einer positiven Anamnese ist eine weitere Abklärung nicht
erforderlich. Bei Nichterreichen einer vollständigen
Nahrungsmittelunverträglichkeiten als Auslöser einer Beschwerdefreiheit
akuten Urtikaria werden vielfach überschätzt. Nur wenn 4 Antihistaminikum plus orales Steroid
die Anamnese deutliche Hinweise auf entsprechende Nah- 4 Methylprednisolon (Urbason®)
rungsmittelquellen ergibt, ist eine weitere Abklärung in Tag 1–3: 1 mg/kg KG, Tag 4–6: 0,5 mg/kg KG
diese Richtung sinnvoll. 4 Antihistaminikum Desloratadin (Aerius®)
Urtikarielle Arzneiexantheme sind für eine Vielzahl 1–0–1 für 14 Tage
von Medikamenten beschrieben worden, und hiernach
31 · Urtikaria
105 31
. Abb. 31.3 Urticaria factitia. Nach festem
Streichen mit einem Holzspatel Entwicklung
von urtikariellen Erythemen in den mecha-
nisch belasteten Hautarealen
Urtikariaform Testung
Urticaria factitia Festes Streichen mit einem Holzspatel oder anderem stumpfen Gegenstand am oberen Rücken mit
Ablesung sofort sowie nach weiteren 5 und 15 min
Insbesondere die Frage nach dem vornehmlich bei Urticaria factitia sehr starken Juckreiz ist wichtig
Ablesung nach 3 h zur Erfassung einer Reaktion vom verzögerten Typ sinnvoll
Wärmeurtikaria Warmwasserbad des Unterarms (37–42 °C) für 5–10 min und anschließende Befundkontrolle
Ablesung nach 3 h zur Erfassung einer Reaktion vom verzögerten Typ sinnvoll
Kälteurtikaria Auflegen eines aus dem Kühlschrank genommenen Kälteaggregats für 3 min bzw. Unterarmbad in
eisgekühltem Wasser für 5 min und anschließende Befundkontrolle
Druckurtikaria Auslösung erfolgt über Gewichtapplikation (1–10 kg) im Schulterbereich für 10–30 min
Ablesung nach 6 h und evtl. nach 24 h zur Erfassung einer Reaktion vom verzögerten Typ sinnvoll
Cholinergische Urtikaria Voraussetzung ist eine ausreichende, zum Schwitzen führende körperliche Anstrengung in warmer
Umgebung, möglich durch Treppensteigen oder Kniebeugen
31
Abklärung einer Autoimmunurtikaria Etwa 1/3 der Patien- Nahrungsmittel ein, die Konservierungsstoffe, Farbstoffe,
ten mit einer chronischen Urtikaria zeigt bei intrakutaner Antioxidanzien enthalten, zum anderen auch die natür-
Injektion des autologen Serums eine urtikarielle Reaktion. lichen Pseudoallergene. Bei Besserung der Beschwerden
Sie wird auf das Vorhandensein von IgG-Autoantikörpern kann die Diät 3–6 Monate fortgeführt und danach langsam
gegen die IgE-bindende Proteinkette des hochaffinen Re- gelockert werden. Die Hälfte der Patienten mit chronischer
zeptors auf Mastzellen und basophile Granulozyten zu- Urtikaria unter pseudoallergenarmer Diät vertrug nach 6
rückgeführt. Monaten wieder Vollkost.
32 Verrucae
Syn.: Warzen
Sie bevorzugen jedoch das Kindesalter und manifestieren sich bei 5–10 % aller Kinder
32
Gesicht (. Abb. 32.5) sowie auf Hand- und Fingerrücken wortlich. Die Übertragung erfolgt zumeist von Mensch zu
zeigen. Die Hautveränderungen imponieren als flach auf- Mensch, kann jedoch auch aufgrund fehlender Wirtsspezi-
sitzende, polygonale, hautfarbene oder gelegentlich gelb- fität durch Kontakt mit infizierten Tieren ermöglicht wer-
liche und braune Knoten mit stumpfer, feingepunzter den; eine Erregerübertragung vom Menschen auf das Tier
Oberfläche. ist ebenfalls bekannt. Die Inkubationszeit bei kutanen War-
zen beträgt 6 Monate bis 2 Jahre. Als Triggerfaktoren sind
jPathogenese neben der Immunitätslage des Patienten Hyperhidrosis,
Warzen werden durch Infektionen mit menschlichen Pa- Akrozyanose und bestehende Ekzeme zu nennen.
pillomviren (Human-Papilloma-Virus, HPV) hervorgeru-
fen, von denen heute über 100 Typen bekannt sind. jDiagnose
Die HPV-Typen 1, 2, 4 oder seltener 7 sind die typischen Warzen bereiten nur in Ausnahmefällen diagnostische
Verursacher vulgärer Warzen. Die HPV-Typen 3 und 10 Probleme (. Tab. 32.1). In Zweifelsfällen kann die Derma-
sind überwiegend für die Verrucae planae juveniles verant- toskopie hilfreich sein.
Lichen ruber verrucosus Vulgäre Warzen Multiple erbsen- bis bohnengroße derbe Knoten an den Streckseiten der
Unterschenkel und im Bereich der Knöchelregion von braun-rötlicher Farbe
Fehlende »Warzenhämorrhagien«
Gelblicher Farbton
Fehlende »Warzenhämorrhagien«
Lichen ruber planus Plane juvenile Warzen Deutlich prominente, spiegelnde Oberfläche der Papeln
Hautveränderungen jucken
33 Verrucae seborrhoicae
Syn.: senile Keratosen, »Alterswarzen«
Häufigkeit Bei Kaukasiern studienabhängige Häufigkeit von 80–100 % bei Personen über 50 Jahre
33
Literatur
Hafner C, Vogt T (2008) Seborrheic keratosis. J Dtsch Ges Dermatol 8:
664–677
115 34
34 Vitiligo
Häufigkeit Vitiligo ist die häufigste Depigmentierungsstörung mit einer weltweiten Prävalenz von ca. 0,5 %
35 Zoster
Syn.: Herpes zoster, Gürtelrose
postherpetische Neuralgie umfassen, das vordringlichste Hautveränderungen und den segmentalen Schmerzen
Problem. Eine erhöhte Malignominzidenz ist mit einer leicht.
Zostererkrankung nicht assoziiert.
jTherapie
jPathogenese Die frühzeitige, d. h. innerhalb von 72 h nach Auftreten
Die endogene Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus der ersten Hautveränderungen begonnene antivirale The-
liegt dem Zoster zugrunde. Das Virus ist in der Lage, trotz rapie kann den Krankheitsverlauf sowie die zosterasso-
der Bildung humoraler Antikörper nach der Erstinfektion ziierten Schmerzen günstig beeinflussen. Brivudin verfügt
über Jahre und Jahrzehnte in den sensiblen Ganglien zu über eine ebenso gute Verträglichkeit wie Aciclovir und
persistieren. UV-Strahlen, umschriebene heftige Erschüt- Valaciclovir, ist hinsichtlich der Beeinflussung der zoster-
35 terungen bestimmter Körperteile oder systemische Pro- assoziierten Schmerzen Famciclovir gleichwertig und
vokationsfaktoren, etwa im Rahmen von Infektionen, er- Aciclovir sowie Valaciclovir überlegen und weist bei einer
möglichen dessen Reaktivierung. In deren Folge kommt es lediglich einmaligen täglichen Dosierung deutliche Vor-
in den Neuronen und Gliasatellitenzellen zu einer teil- teile gegenüber den anderen antiviralen Therapien auf
weisen Ganglienzerstörung, die ursächlich für den akuten (. Tab. 35.1).
Zosterschmerz sind. Die postzosterischen Neuralgien er- Zusätzlich ist begleitend eine sich am klinischen Bild
klären sich durch die entzündungsbedingten Aufräum- orientierende konsequente Schmerzbehandlung einzulei-
und Abheilungsprozesse im Nervengewebe. ten, der das WHO-Stufenschema zur Tumorschmerzthe-
rapie zugrunde liegt (. Tab. 35.2).
jDiagnose Reichen Nichtopiatanalgetika nicht aus, erfolgt die zu-
Während die Prodromalsymptome häufig keine exakte Di- sätzliche Gabe schwacher Opioidanalgetika (Stufe 2). Ist
agnose erlauben, ist diese mit dem Auftreten der ersten auch hierunter keine Schmerzfreiheit zu erzielen, hat sich
Stufe 1
Stufe 2
die Kombination von Tilidin und Naloxon mit dem tri- Literatur
zyklischen Antidepressivum Amitryptilin (Saroten® Tabs Lille HM, Wassilew SW (2004) Varicella-zoster-Virusinfektion. Hautarzt
55: 831–840
50 mg, initial morgens und abends 1/2 Tablette, langsame
Oxman MN, Levin MJ, Johnson GR et al. (2005) A vaccine to prevent
Steigerung bis auf max. 3-mal 1 Tablette = 150 mg) be- herpes zoster and postherpetic neuralgia in older adults. N Engl
währt, die lang genug durchgeführt werden sollte. Wird J Med 352: 2271–2284
innerhalb von 3 Wochen keine Schmerzfreiheit erzielt, Wilson DD (2008) Herpes zoster: prevention, diagnosis, and treatment
sind interventionelle schmerztherapeutische Maßnahmen – update 2008. Adv Skin Wound Care 21: 582–588
indiziert. Wutzler P (2009) Herpes zoster and postherpetic neuralgia – preven-
tion by vaccination? Dtsch Med Wochenschr Suppl 2: S90–S94
Die äußerliche Behandlung erfolgt mittels antisepti-
scher Zubereitungen, z. B. Clioquinol (Linola® sept Creme,
mehrmals täglich).
jPrävention
Eine annähernd 40 000 Patienten einschließende Studie,
die 2005 im New England Journal publiziert wurde, zeigte,
dass sich durch eine Varizellenimpfung ab dem 60. Lebens-
jahr die Morbidität für Zoster und die zosterassoziierten
Schmerzen signifikant verringern lassen. Zostavax® ist in
Form eines Lebendimpfstoffs in Deutschland seit Novem-
ber 2009 zugelassen.
Anhang
Prinzipielle Überlegungen zum Einsatz von Vehikeln – 124
Stichwortverzeichnis – 127
124 Anhang
Dermatologische Grundausstattung
Die Vielgestaltigkeit der Krankheitsbilder in der Dermatologie korreliert nicht mit der Vielfalt der therapeutischen
Optionen. Die wichtigsten Wirkstoffe, die für eine effektive Behandlung notwendig sind, werden in . Tab. 1 aufgeführt.
Wirkstoff Einsatz
Antihistaminikum (oral)
– Sedierend Sedierung für einen kurzen Zeitraum erwünscht: exazerbiertes atopisches Ekzem,
Doxylamin (Sedaplus®) Prurigo
Hydroxyzin (Atarax®)
Antimykotikum (topisch)
Clotrimazol (Imazol® Paste) Zur Behandlung von Rötungen in Hautfalten (submammär, inguinal)
Calcineurin-Inhibitor
Steroid (topisch)
A E Hühnerauge 111
Human-Papilloma-Virus (HPV) 111
Aciclovir 120 Eczema herpeticatum 40, 42 Hyperhidrosis 43
Acitretin 60 Ekzem – primäre 44
Acne vulgaris 5, 52 – atopisches 17, 21, 95 – sekundäre 44
– comedonica 5, 7 – nummuläres 73 Hypopigmentierung, postinflammatorische
– conglobata 5 – seborrhoisches 19, 55, 68, 93 76, 116
– fulminans 5 Erythem 56
– Indikationen 8 Erythema exsudativum multiforme 40,
– papulopustulosa 5, 7
Akne (auch 7 Acne vulgaris) 68, 88
42
Erythromycin 68
I
Aknetoilette 9 Imiquimod 13, 112
ALA (Methyl-5-amino-4-oxo-pentanoat) Impetigo contagiosa 51
14
Aluminiumchlorid 44
F Interdigitalmykose 32
Intertrigo 55
Angioödem 103 Famciclovir 120 Isotretinoin 8
Antibiotika 8 Faulecken 69 Itraconazol 76
– orale 8 Feldkanzerisierung 12 Ivermectin 102
– topische 7 Fibroblast 48
Antihistaminika 20, 107 Fieberbläschen (7 Herpes labialis) 39
Antikontrazeptiva 8
Antimykotika 56, 95
Fluconazol 76
Fusidinsäure 53
K
Aphthen 15 5-Fluorouracil 13 Karzinom, spinozelluläres 12, 13
Arzneiexanthem 81 Fußekzem Keloid, hypertrophes 47
– fixes 41 – atopisches 32 Keratolyse 112
– lichenoides 60 – dyshidrosiformes 32, 101 Keratose
Azelainsäure 7 Fußpilz 31, 33 – aktinische 11
Fußsohlenmykose 32 – senile 113
Ketokonazol 76
B Köbner-Phänomen 59
Balanitis 41
G Komedone 5, 9
Krätze (auch 7 Skabies) 99
Barrieredysfunktion 19 Glucocorticoide 107 Kryotherapie 13, 49
Basaliom, initiales 12 Glycerin 19 Kürrettage 13
Benzoylperoxid 7 Gürtelrose 119
Biologics 83
Botulinumtoxin A/B 45
L
Brivudin 120
H Langerhanszell-Histiozytose 101
H1-Antihistaminikum, nichtsedierendes Lasertherapieverfahren 14
C 104, 106
Hämangiome, senile 97
Lichen nitidus 111
Lichen ruber 59
Calcineurin-Inhibitor 20, 36, 95, 117 Handekzem 35, 36 – exanthematicus 59
Ciclopirox 76 – dyshidrosiformes 35, 101 – mucosae 59
Ciclosporin 107 – hyperkeratotisch-rhagadiforme 35 – planus 60, 111
Harnstoff 19 – verrucosus 111
Hauterkrankung 1 Lichen simplex chronicus 60
D – epidermale Beteiligung 1
– Schuppung 3
Lichtdermatose, polymorphe 77
Lupus erythematodes 95
Depigmentierung 115 – Ursprung 1
Dermatitis Herpes
– periorale 67, 88
– solaris 27
– analis 39
– digitalis 39
M
Dermatitis (auch 7 Ekzem, atopisches) – genitalis 39, 41 Malassezia 75
– atopische 17 – glutealis 39 Methantheliniumbromid 45
Dermatofibrom 29, 48 – labialis 39 Methyl-5-amino-4-oxo-pentanoat (ALA) 14
Dermatofibrosarcoma protuberans 48 – zoster 119 Methylprednisolon 60
Dermatophyten 63 Herpes-simplex-Virus (HSV) 39, 42, 52 Metronidazol 68, 88
Diclofenac 28 – DNA-Viren 40 Minocyclin 68
Diclofenac-Natrium 13 Histiozytom (auch 7 Dermatofibrom) 29 Momethasonfuroat 60
Doxycyclin 68 HPV (Human-Papilloma-Virus) 111 Mukozele 91
HSV (Herpes-simplex-Virus) 39, 42, 52 Mundwinkelrhagaden 69
– DNA-Viren 40 Mupirocin 53
Stichwortverzeichnis
129 A–Z
N R V
Naevus depigmentosus 76, 116 Retapamulin 53 Valaciclovir 120
20-Nail-Dystrophie 65 Retinoide, topische 7 Varizella-Zoster-Virus (auch 7 Zoster) 120
Nägel, brüchige 23 Rhagaden 85 Verrucae 109
Nagelpilz 63 Rosazea 68, 87 Verruca seborrhoica 12, 113
Naproxen 28 – papulopustulöse 88 Vitiligo 76, 115
Narbe, hypertrophe 47 – Provokationsfaktoren 87
Neurodermitis 17 – Stadien 87
– teleangiektatische erythematöse 88
Röschenflechte 71
W
O Rubeosis 89
Rubinflecken 97
Warzen 109
Weißer Hautkrebs 11
Onychochisis 23
Onychodystrophie 65
Onychomykose
– distale subunguale 63
S Z
– proximale subunguale 63 Schleimdrüsenzyste, traumatische 91 Zoster 119
– superfizielle weiße 63 Schleimretentionszyste 91 – WHO-Stufenschema 120
– totale dystrophische 63 Schuppenflechte 79
Onychorrhexis 23 Schuppenkrause 71
Opthalmorosazea 89 Schweißproduktion (7 Hyperhidrosis) 43
Silikon 49
Skabies 19, 99
P Sonnenallergie 77
Staphylococcus aureus 51
Paronychie, chronische 25 Steroid
– Therapie 26 – orales 60
PDT (photodynamische Therapie) 14 – topisches 19, 26
Perlèche 69 Steroidinjektion 48
Permethrin 101 Streptokokken 51
Photodynamische Therapie (PDT) 14 Syphilis 41
Pimecrolimus 36
Pityriasis
– alba 116
– rosea 71, 81
T
– versicolor 75, 116 Tacrolimus 16, 26, 36
Pityriasis rubra pilaris 60 Teleangiektasie 89
Podophyllyin 13 Terbinafin 64
Poliosis 115 Tetracyclin 68
Propylenglykol 76 Tinea 73
Prurigo simplex subacuta 101 – unguium 63
Psoriasis 95 Tinea corporis 19
– capitis 79, 82 Tinea pedis (auch 7 Fußpilz) 19, 31
– exanthematica 79 – dyshidrosiformer Typ 31, 33
– faciei 82 – Mokassintyp 31, 33
– inversa 55, 79, 82 Tinea pedis et interdigitalis (auch 7 Fußpilz)
– pustulosa 32 31
– Triggerfaktoren 81 Tinea unguium 81
– unguium 65, 79, 82 Trichophyton mentagrophytes 31, 63
– vulgaris 73 Trichophyton rubrum 31, 63
Psoriasis vulgaris 79
Pubertätsakne (7 Acne vulgaris) 5
U
Q Urtikaria 103
– akute 103, 104
Quaddeln (auch 7 Urtikaria) 103 – chronische 103, 105
– Formen 106, 107