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FACES

RUHRPOTT TRIFFT MIAMI


VON DANIELA B OET TCHER

»If you can dream it, you can do it.« So lau-


tete einst das Motto von Walt Disney – und
so lautet auch jenes von Dennis Klapschus.
Der Essener Künstler kommt jedes Jahr zur
Art Basel Miami Beach, um seine bunt-le-
bendigen Werke auf einer der weltweit größ-
ten Messen zeitgenössischer Kunst auszu-

DENNIS KLAPSCHUS

KREATIVES CREDO
»Glaubt an eure Träume. Jeder
trägt ein gewisses Talent in sich –
man muss es nur finden und
die Visionen verwirklichen, die
man im Kopf hat.«

stellen. Inspiriert sind sie neben der Ästhetik


Disneys von modernen Künstlern wie Bank-
sy und den Comicheften seiner Kindheit.
Amerika hat Klapschus schon immer fas-
ziniert: »Ich liebe die aufgeschlossene Art
und positive Lebenseinstellung der Men-

Foto: Dennis Klapschus/privat (1)


schen hier.« Umgekehrt weckt seine plaka-
tive, sofort ins Auge springende Kunst bei
den Messebesuchern regelmäßig Neugierde.
»Die Zitate und Sprüche auf den Gemälden
sollen die Menschen motivieren, an ihre
Ziele zu glauben«, verrät der Kreative seinen
Ansatz. Seine Kunst soll aber vor allem auch
Spass machen: »Wenn meine Werke in ihrer er immer noch mit einem gewissen Unglau- Beach 2022 beendet, freut er sich schon wie-
Echtheit auch für ein Lächeln bei den Leuten ben in der Stimme berichtet. der auf das nächste Jahr: »Es ist immer auf-
sorgen, freue ich mich besonders.« Nicht nur der amerikanische Lifestyle ge- regend zu sehen, wer als Nächstes an meinen
Die Kunst kam sozusagen auf dem »drit- fällt ihm gut, auch hiesige Süßigkeiten haben Stand kommt und welche neuen Kontakte
ten Bildungsweg« in Klapschus’ Leben: Nach es ihm angetan. Gemeinsam mit seiner aus sich auftun«, sagt er mit leuchtenden Augen.
seiner Lehre als Maurer und dem anschlie- dem Iran stammenden Frau Shabnam und Vor ein paar Jahren schien ihm Florida noch
ßenden Architekturstudium wendete er seinen beiden Töchtern Chanel (14) und So- »so weit weg«, er hatte regelrecht Bammel
sich zunehmend der Malerei zu. Schließlich raya (17) betrieb er bis 2021 einen Süßwa- davor, als Deutscher aus dem Ruhrgebiet in
gab er von heute auf morgen seine Karrie- renshop in Essen, in dem er fast ausschließ- Miami seine Kunst zu präsentieren. Mitt-
re als Architekt auf, um sich fortan ganz der lich US-Leckereien verkaufte. Das Familien- lerweile überwältigt ihn das Feedback der
Kunst zu widmen – und schon nach kurzer unternehmen lief gut, doch jetzt widmet sich Menschen – und Dennis Klapschus fühlt
Zeit festzustellen, dass er »locker mal 50.000 Klapschus wieder ganz seiner eigentlichen sich als Teil des »Miami way of life« – wenn
Euro für ein Werk bekommen konnte«, wie Leidenschaft. Kaum ist die Art Basel Miami auch nur für ein paar Tage im Dezember. n

14 FLORIDASUNMAGAZINE.COM 1/2023

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