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Lernheft 3
Pädagogische Strömungen
Inhaltsverzeichnis
3.1 Einleitung
Natürlich sind nicht alle Ansätze in der Pädagogik ab ca. 1960 unter Reformpädagogik
zu vereinen (und manche Autoren würden sich auch sicherlich dagegen wehren), aber
ein Großteil der Richtungen und Strömungen passt zu den Prinzipien.
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Abb. 1: Schulunterricht
Quelle: Laudius Galerie
Lernziele:
Sie können nach Durcharbeitung dieses Lernhefts
– bedeutende Persönlichkeiten dieser Zeit zuordnen.
– Theorien kennen und begreifen.
– eine historische Einordnung vornehmen.
Um die verschiedenen Strömungen besser einordnen zu können, wird hier nicht mehr
auf die Antike und Renaissance eingegangen, sondern es werden nur in tabellarischer
Form die Klassiker der Pädagogik ab 1600 mit zeitgeschichtlichen Ereignissen
verbunden.
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Pädagogische Strömungen Lernheft 3
Die Zeit um 1800 brachte so viele bedeutende Denker und Pädagogen hervor, wie
wohl kaum eine andere. In der Zeit von 1800 bis 1950
– schrieb Schiller seine Briefe über ästhetische Erziehung, diese rückten die
Vermittlung von Kunst und die Vermittlung durch Spiel in das Interesse der
Bildung
– Schleiermacher hielt seine große Vorlesung über Pädagogik, die Erziehung als
Aufgabe der älteren Generation beschrieb und Erziehung als Kulturerhaltung in
der Gegenwart und für die Zukunft definierte
– Fröbel rief zur Menschenerziehung auf, darin waren die Gedanken zur
Vorschulpädagogik (heute als Kindergarten bekannt) enthalten
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Pädagogische Strömungen Lernheft 3
Kaum jemand hatte allerdings einen so maßgeblichen Einfluss auf die Veränderungen
in Schul- und Universitätswesen in Preußen wie Wilhelm von Humboldt.
Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt, kurz: Wilhelm von
Humboldt, (22. Juni 1767 in Potsdam geboren, gestorben am 08. April 1835 in Tegel)
war ein deutscher Gelehrter, Staatsmann und Mitbegründer der Universität Berlin
(heute: Humboldt-Universität zu Berlin).
Bildung als Weg zu sich selbst, möglichst nah bei den jeweiligen Talenten, Neigungen
und Interessen, die Einwirkung des Staates sollte auf ein Minimum reduziert werden.
Aus seinen Ideen entstand der erste allgemeine Schulgesetzentwurf (1819), dieser
wurde zwar nicht zum Gesetz erklärt, war aber wegweisend für viele Reformen. Im
Kern bestand das Gesetz aus vier Hauptelementen 1:
1
Vgl. H. Gudjons. S. 89 – 90. Bad Heilbrunn 2006
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1809 wird die Berliner Universität gegründet, sie setzt die Gedanken Humboldts in die
Tat um.
Seine Ideen finden sich bis heute noch in vielen Universitäten wieder. Wissenschaft
als System unabhängigen Denkens; es gilt keine andere Autorität als die des eigenen
Denkens. Im Idealfall sind Lehrer und Studenten gleichberechtigte Teilnehmer.
Sein Verhältnis zur Praxis war allerdings gespalten, zu viel Praxis galt für ihn als
hinderlich bei der Lehre.
Mit der Gründung dieser Universität begann auch die Aufhebung der Adelsprivilegien.
Eine allgemeine Hochschulprüfung wurde eingeführt, die nach langem Kampf als
Zugangskriterium für die Universitäten anerkannt wurde. Somit entschied nicht mehr
die Herkunft über den Zugang zu Bildung.
Auch die Entwicklung der ehemaligen Lateinschulen hin zu Gymnasien ist auf
Humboldts Wirken zurückzuführen. Dieser Prozess dauerte fast das ganze 19. Jahr-
hundert an 2. Die Gymnasien waren die zweite Stufe der geforderten allgemeinen
Menschenbildung. In den Gymnasien gab es erstmalig einen einheitlichen Lehrplan,
damit wurde jegliche Willkür abgeschafft. Mathematik und Sprachwissenschaften
standen im Mittelpunkt, ebenso wie ästhetischer und naturwissenschaftlicher
Unterricht.
Bisher waren nur Theologen als Lehrer in den Lateinschulen, mit dem Wandel zum
Gymnasium wurde eine allgemeine Berufseingangsprüfung für Gymnasiallehrer
eingeführt, die den Lehrerberuf allen öffnete.
Merksatz:
Leistung statt Adelsprivileg.
Die weitere Entwicklung der Gymnasien wird heute oftmals kritisch gesehen, eine
Überbetonung der sprachlichen Bildung (insbesondere Latein) wird ihnen unterstellt.
Die damaligen Realschulen (nicht zu vergleichen mit den heutigen) waren eine Art
Auffangstation für alle die, die den Sprung zum Gymnasium nicht geschafft hatten. Es
gab viele unterschiedliche Modelle der Realschulen, sie hatten lange Zeit kein eigenes
Profil.
2
Vgl. M. Kraul. Frankfurt/M. 1984
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Vor der Reform hatten nur etwa 10% der Bevölkerung überhaupt Zugang zur Schule,
und das bei fast 70Millionen Menschen. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Möglichkeit
geschaffen, dass allen Kindern ein Schulbesuch offenstand. 1816 waren bereits fast
60 % aller schulpflichtigen Kinder an einer öffentlichen Schule registriert, 1846 waren
es schon 82 % 3.
Trotz der Prüfung für Lehrer, war die Situation an den Schulen relativ schwierig, die
Lehrer waren u. a. abgedankte Soldaten und Handwerker, d. h., ihre Ausbildung war
nicht gerade optimal. Die jungen Lehrer wurden zu Pestalozzi geschickt, um Bildung
zu erhalten und pädagogische Methoden zu erlernen. 1822 wurden schon 57.165
Lehrer im Jahr ausgebildet. Langsam verbesserte sich der Bildungsstand und die
Schule erhielt ein neues Gesicht. 4
Diese im weiteren Verlauf staatlich organisierte Ausbildung blieb nicht ohne Folgen,
Humboldts Grundidee verlor und der staatstreue Untertan gewann wieder an
Bedeutung.
Herbarts Idee: Erfahrung, Umgang und Unterricht bilden den Menschen, aber
Erfahrung und Umgang bilden sich autonom, d. h., man kann keinen Einfluss darauf
nehmen. Für ihn sind die entscheidende Größe die Gedanken, sie steuern Wollen und
Handeln. Bildung muss also sich darauf konzentrieren, die Gedanken zu beeinflussen
bzw. in die „richtige“ Richtung zu lenken.
Die Herbartianer haben den Unterricht völlig standardisiert, jeder Unterricht lief nach
dem gleichen Schema ab.
3
Vgl. Herlitz u. a. 1981. S. 50. Weinheim 1993
4
Vgl. Gudjons. S. 94. Bad Heilbrunn 2006
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Die Reformpädagogik wird häufig als Protest gegen den Herbartianismus verstanden.
Gudjons bezeichnet die Situation um die Jahrhundertwende als verspießert, erstarrt,
die Schule machte satt anstatt auf Bildung hungrig zu machen.
Sicherlich kann die Reformpädagogik als eine Form von Protest angesehen werden,
ihre Strömungen und Ideen sind allerdings so vielfältig, dass sie eher als eigen-
ständige Strömung definiert werden sollte. Sie war eingebettet in historisch
bedeutende Veränderungen, z. B. erheblich mehr Menschen in Deutschland,
Industrialisierung, Arbeiterbewegung, Technisierung, Kolonialisierung, Rüstung vor
dem ersten Weltkrieg und den Krieg selbst.
Die Reformpädagogik kann als eine Art Kulturkritik verstanden werden, abermals weg
von dem Untertanendasein hin zur Selbstbestimmung.
Das starke soziale Engagement war ein Kernelement der Reformpädagogik. Die Sicht
der Dinge änderte sich, z. B. sozialpädagogische Fürsorge statt Kriminalisierung oder
Verdrängung.
Die Reformpädagogik bleibt bis in die heutige Zeit aktuell, da sich immer noch die
gleichen pädagogischen Grundfragen stellen. Offene Schulen, Projektarbeit und
soziale Beziehungen sind weiterhin Themen von pädagogischer Praxis.
Insbesondere bleiben die Fragen: Wie weit geht Selbstbestimmung? Wie kann
Unterricht gleichzeitig notwendige Inhalte vermitteln und den Ansprüchen der
Adressaten gerecht werden? Wie viel „Zwang“ und „Freiheit“ sind notwendig?
Das Buch erregte Aufsehen, „weil es aus der Erfahrung gedacht worden war, weil eine
kluge Emanzipierte, die selbst jahrelang an Schulen gearbeitet hatte, die Gesellschaft
um des Kindes willen zu verändern wünschte – und die Gesellschaft, betroffen von
solch unschicklicher Offenheit, setzte sich zur Wehr“... „Was sie verlangt, ist eine
Demokratie von unten, bereits erfahren vom Kinde in der Familie, und nicht ein
Regiment von oben, gebärdete es sich auch demokratisch: Die Radikalität des
Einzelwesens ist seine Stärke; davon sollte die Erziehung ausgehen.“
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Aus Ellen Keys Buch hat bis heute die Schule der Zukunft, ein gewisses Gewicht in
der Reformpädagogik. Sie beschrieb diese Schule wie folgt:
„Ist diese Grundlage einmal vorhanden, dann wird die Schule der Zukunft – die die
Schule für alle ist – die allgemeine Bildung fortsetzen, aber nach einem jedem
Individuum angepassten Plan. In meiner geträumten Schule wird es keine Zeugnisse
oder Belohnungen geben; es werden keine anderen ‚Reifeprüfungen‘ angestellt
werden als solche, die sich durch Gespräche vollziehen. Bei diesen werden nicht die
Detailkenntnisse, sondern die Ganzheit der Bildung den Ausschlag für die Zensoren
geben, die dann mit den Kindern in der Natur umherstreifen werden, um so in Ruhe zu
erfahren, was sie von dieser, von den Menschen, von der Vorzeit und von der
Jetztzeit wissen!
Und der Unterricht, der zu diesem Schlussziel der Bildung führt, wird von dem Lehrer
diametral entgegengesetzt dem der Jetztzeit erteilt werden. Der Lehrer wird eigene
Beobachtungen notwendig machen; er wird die Schüler zwar bei der Wahl der Bücher
wie bei der Art zu arbeiten leiten, aber nicht zuerst seine Beobachtungen, Urteile und
Kenntnisse in der Form von Verträgen, Präparationen und Experimenten geben.
Zuweilen wird er, indem er unvorbereitet ein mündliches oder schriftliches Referat
verlangt, sich vergewissern, wie gründlich der Schüler in den Gegenstand einge-
drungen ist; ein anderes Mal, wenn er den Schüler dafür reif weiß, eine Zusammen-
fassung, einen Gesamtüberblick über den Gegenstand geben, einen erwärmenden
und weckenden Eindruck als Lohn für die selbstständige Arbeit; schließlich wird er auf
den eigenen Wunsch der Schüler Prüfungen vornehmen. Aber seine wesentliche
Arbeit wird darin bestehen, den Schüler zu lehren, seine eigenen Beobachtungen zu
machen, seine eigenen Aufgaben zu lösen, seine eigenen Hilfsmittel zu finden – in
Büchern, Lexika, Karten u. dgl.; sich selbst in seinen Schwierigkeiten zum Siege
durchzukämpfen und so den einzigen sittlichen Lohn für seine Mühen zu erlangen;
eine erweiterte Einsicht, eine errungene Stärke!“
Otto, Kerschensteiner und Gaudi begründeten die Schule der Selbsttätigkeit und die
Arbeitsschule. Ohne Zwang sollte Bildung auf der Grundlage der Fragen von Kindern
erfolgen. Im Unterschied zu Key standen der praktische Anteil der Lehren im Vorder-
grund und die Fragen des Kindes. Key wollte schon einen zumindest vergleichbaren
Wissensstand durch den Staat bzw. die Lehrer vordefiniert wissen.
Analog der bekannten W-Fragen (Warum? Wieso?) von Kindern soll der Unterricht
wie zu Hause die Fragen der Kinder beantworten, die aus dem täglichen Alltag
entstehen.
Otto ging noch weiter und hob die Unterteilung in Fächer zumindest zeitweise auf.
Gemeinschaftlicher Unterricht auf der Basis von Kinderfragen, ohne Zensur und
Zwang.
Die Arbeitsschule soll nicht im Sinne einer Berufsschule verstanden werden, sondern
als selbstständige Schularbeit. Hierzu gehören u. a. alle praktischen Handlungen,
Lernen an der Sache sowie die Selbstüberprüfung der Leistungen.
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Durch den Hamburger Lehrer und Direktor der Kunsthalle Alfred Lichtwark
(1852 – 1914) wurde im Wesentlichen die Kunsterziehungsbewegung initiiert. Er
betonte die Prinzipien der Originalität, der Fantasie, des Empfindens und des eigenen
Darstellens. Dabei ging es nicht um Perfektion, sondern um den Versuch etwas
darzustellen. Elemente der Kunsterziehung finden sich mittlerweile im Deutsch-
unterricht (Erlebnisaufsatz), im Musikunterricht (lebendiges Musizieren), beim Werken
(Kunsthandwerk) und im Sport (Freude an der Bewegung).
Freys, Gudjons und Hänsel erweiterten (jeweils auf ihre eigene Art) die Idee von
Kilpatrick:
Dagmar Hänsel
Inhaltsbezogene Aufgaben
(Projektunterricht als Unterricht von bestimmter Form)
1. Eine wirkliche Sachlage auswählen, die für die Schüler ein wirkliches Problem
darstellt.
2. Einen gemeinsamen Plan zur Problemlösung erstellen.
3. Eine handlungsbezogene Auseinandersetzung mit dem Problem herstellen.
4. Die gefundene Problemlösung an der Wirklichkeit überprüfen.
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Herbert Gudjons
Projektschritt 1:
Eine für den Erwerb von Erfahrungen geeignete, problemhaltige Sachlage
auswählen
– Situationsbezug
– Orientierung an den Interessen der Beteiligten
– Gesellschaftliche Praxisrelevanz
Projektschritt 2:
Gemeinsam einen Plan zur Problemlösung entwickeln
– zielgerichtete Projektplanung
– Selbstorganisation und Selbstverantwortung
Projektschritt 3:
Sich mit dem Problem handlungsorientiert auseinandersetzen
– Einbeziehen vieler Sinne
– soziales Lernen
Projektschritt 4:
Die erarbeitete Problemlösung an der Wirklichkeit überprüfen
– Produktorientierung
– Interdisziplinarität
– Grenzen des Projektunterrichts
Karl Frey
1. Projektinitiative
2. Auseinandersetzung mit der Projektinitiative (Projektskizze)
3. Gemeinsame Entwicklung des Betätigungsgebietes (Projektplan)
4. Projektdurchführung
5. Beendigung des Projektes
6. Fixpunkte
7. Metainteraktionen
Die Projektmethode kann fast jeden Unterricht spannender, interessanter und
abwechslungsreicher machen. Für den Vermittler zwar etwas mehr Arbeit in der
Vorbereitung, währenddessen allerdings besteht nur geringer Handlungsbedarf.
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Situationsbezug
– Sachlage bzw. Situation ist in der Regel eine umfassende Aufgabe, die sich nicht
nur auf einen Fachaspekt bezieht, bzw. ein Problem, das eine Fülle von
Aufgaben beinhaltet
– In Sachlage entsprechen die Dinge der Wirklichkeit
– Fragestellung hält die Sachlage (Fülle der Aspekte/Probleme) wie ein Magnet
zusammen
– Prüfung des Situationsbezugs durch den Lehrer, ob für den Erwerb von
Erfahrungen geeignet
– Situationsbezug muss nah an den Schülern und anderseits so neu sein, dass es
eine Herausforderung bzw. ein „echtes“ Problem für die Schüler ist
– Dewey: „Wenn wir uns klarmachen wollen, was eine wirkliche Erfahrung, eine
lebendige Situation ist, so müssen wir uns an diejenigen Situationen erinnern, die
sich außerhalb der Schule darbieten, die im gewöhnlichen Leben Interesse
erwecken und zur Betätigung anregen.“
Zielgerichtete Projektplanung
– Kilpatrick: „planvolles Handeln“ steht neben den Merkmalen „aus ganzem
Herzen“ und „in einer sozialen Umgebung“ im Mittelpunkt
– Im Projektunterricht wird immer sorgfältig auf ein Ziel hin geplant und nicht nur
„Action“ gemacht
– Im Plan verdichtet sich der Wille zum Ziel zu kommen, er ist die Triebfeder des
Projektes, seine organisatorische Mitte, obwohl nicht immer alles im Verlauf eines
Projektes geplant sein kann
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Soziales Lernen
– Zusammenarbeit in Gruppen, Koordination der Gruppenarbeit zu einem Ganzen,
Interessenausgleich, Beachtung der gruppendynamischen Ebene usw. sind
Faktoren der Projektarbeit, die soziale Lernprozesse erforderlich machen
– Gegenseitige Rücksichtnahme – generelle Unverzichtbarkeit von Kooperation
beim gemeinsamen Handeln und die Bezogenheit auf eine Sache führen zur
Kommunikation der Schüler untereinander; voneinander und miteinander wird
gelernt
Ergebnisse präsentieren
Nach 1945 wurde an die Konzepte vor dem Nationalsozialismus langsam wieder
angeknüpft, allerdings lag der Fokus zunächst auf dem Wiederaufbau des Landes.
Die 50er gelten als Epoche einer generellen Wiederherstellung, nahtlos wurden die
traditionellen Bildungsstrukturen weitergeführt.
3.4 Selbstlernaufgaben
2. Nennen Sie drei Personen, die der deutschen Klassik zuzuordnen sind.
Die Themen von Humboldt waren: Vorrang der __________ vor der _________,
5. Womit begann bei der Gründung der Universitäten die Aufhebung der
Adelsprivilegien?
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Erfahrung, _______ und Unterricht bilden den Menschen, aber Erfahrung und
Umgang bilden sich _______, d. h. man kann keinen _______ darauf nehmen.
Für ihn sind die entscheidende Größe die _______, sie steuern ______ und
_______.
9. Welchen Titel hat das Buch von Ellen Key zur Jahrhundertwende?
3.5 Zusammenfassung
Die Zeit um 1800 brachte so viele bedeutende Denker und Pädagogen hervor, wie
wohl kaum eine andere. In der Zeit von 1750 bis 1950 u. a. Schiller, Schleiermacher,
Fröbel, Herder, Goethe und Marx. Wilhelm von Humboldt, (22. Juni 1767 in Potsdam
geboren, gestorben am 08. April 1835 in Tegel) war ein deutscher Gelehrter, Staats-
mann und Mitbegründer der Universität Berlin (heute: Humboldt-Universität zu Berlin).
Seine zentralen Themen waren: Vorrang der Menschenbildung vor der Berufsbildung,
Trennung des Schulwesen horizontal nach Altersstufen, Zurückdrängung des Staates
aus der Bildung und Kampf der Untertanenmentalität.
Die Reformpädagogik wird häufig als Protest gegen den Herbartianismus verstanden.
Gudjons bezeichnet die Situation um die Jahrhundertwende als verspießert, erstarrt,
die Schule machte satt anstatt auf Bildung hungrig zu machen.
Sicherlich kann die Reformpädagogik als eine Form von Protest angesehen werden,
ihre Strömungen und Ideen sind allerdings so vielfältig, dass sie eher als eigen-
ständige Strömung definiert werden sollte. Ellen Key schrieb zur Jahrhundertwende
das Buch „Das Jahrhundert des Kindes“. Sie forderte ein Umdenken, die Dinge aus
der Sicht des Kindes sehen. Damit traf sie den Zeitgeist, viele Pädagogen bezeich-
neten die Schule als Seelenmord an Kindern. Als Reaktion entstand u. a. der freie
Aufsatz, weg von den schlichten Wiederholungen von Wissen.
Durch den Hamburger Lehrer und Direktor der Kunsthalle Alfred Lichtwark
(1852 – 1914) wurde im Wesentlichen die Kunsterziehungsbewegung initiiert.
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3.6 Hausaufgabe
Beschreiben Sie ein Projekt zu einem aktuellen Thema. Bitte wählen Sie ein Thema,
das für Sie einen Lebensweltbezug hat. Gliedern Sie alle Arbeitsschritte analog dem
Projektschema. Versuchen Sie möglichst viele Sinne der Teilnehmer (durch die
Hilfsmittel) anzusprechen.
3. Die Themen von Humboldt waren: Vorrang der Menschenbildung vor der
Berufsbildung, das Schulwesen sollte horizontal nach Altersstufen getrennt
werden, Zurückdrängung des Staates aus der Bildung und Kampf der
Untertanenmentalität.
4. Zu viel Praxis galt für Humboldt als hinderlich bei der Lehre.
5. Eine allgemeine Hochschulprüfung wurde eingeführt, die nach langem Kampf als
Zugangskriterium für die Universitäten anerkannt wurde.
6. Pestalozzi
7. Erfahrung, Umgang und Unterricht bilden den Menschen, aber Erfahrung und
Umgang bilden sich autonom, d. h. man kann keinen Einfluss darauf nehmen.
Für ihn sind die entscheidende Größe die Gedanken, sie steuern Wollen und
Handeln.
8. Herbartianismus
10. Kilpatrick
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3.8 Anhang
Literaturverzeichnis:
Gudjons, Herbert:
Pädagogisches Grundwissen. Bad Heilbrunn 2006
Kraul, Margret:
Das deutsche Gymnasium. Frankfurt/M. 1984
Abbildungsverzeichnis:
Abb. 1: Schulunterricht
Quelle: Laudius Galerie
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