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FORMEN JÜDISCHER

RELIGION
In der Gegenwart

Wintersemester 2022/23
Dr. Stephanie Gripentrog-Schedel
Nachbesprechung der Begegnung:
Irit Shillor

■ Gemeinderabbinerin in Österreich,
Deutschland und GB
■ Heute: Harlow, Essex
■ Vor einigen Jahren: jüdische Gemeinde in
Hameln, D
■ 15 Jahre war Irit Shillor Rabbinerin in
Hameln
■ Zusammen mit Rachel Dohme bewirkte sie
dort den ersten Neubau einer liberalen
Synagoge in Deutschland nach 45
Nachbesprechung der Begegnung:
Irit Shillor

■ Aktuelle Rabbinerin in Hameln: Ulrike Offenberg


■ Harlow war eine Neugründung
■ Lebt mit ihrer Partnerin zusammen, die sie auch in der Synagoge in Harlow geheiratet hat
■ Kommt aus einer nichtreligiösen Familie, 1950 in Jerusalem geboren
■ Ihr Ex-Mann stammt aus Polen, sie haben zwei Töchter
■ Shillor ist dreisprachig aufgewachsen (deutsch, englisch, hebräisch)
■ 1998 Studium am Leo Baeck College in London, OrdinaYon 2002
Nachbesprechung der Begegnung:
Irit Shillor

■ Erhielt Stellenangebote als Rabbinerin an mehreren Orten


■ Liberal in GB ist liberaler als in D
■ Familie war von Ungarn und Österreich aus in den 30ern nach Israel ausgewandert
■ Feminismus als Thema ist ihr wichYg, ebenso feminisYsche Spiritualität
■ Gebetbücher in gendergerechter Sprache
■ Historisch-kriYsche Sicht auf die Tora
■ Viel Arbeit im interreligiösen Dialog
Themen aus dem Gespräch

■ Erfahrungen mit orthodox ausgerichteten Gemeinden und Geistlichen


■ Wie sie zur Rabbinerin wurde
■ Ihre Beschreibung der unterschiedlichen Strömungen innerhalb des Judentums
■ Zur Bedeutung der Rolle der Frau im Hinblick auf Unterschiede zwischen den Strömungen
■ Spaltungen gab es in der Geschichte des Judentums schon vor der Haskala
■ Liberales Judentum in Deutschland in seiner Ausprägung im Vergleich zu anderen Formen des progressiven Judentums
auf der Welt
■ Zivilrechtliche Fragen in Israel und andernorts
■ Kontrast zwischen der Religion der Israeliten und dem Judentum heute als rabbinischem Judentum
■ Wer repräsentiert wen? Stichwort “chief rabbi“
■ Haltung zum Staat Israel
■ Gibt es eine Dogmatik im Judentum? Glaubenssätze?
Unterschiede: Reformjudentum vor und
nach 1945 in Deutschland

Vor 45 Nach 45
■ Die Mehrheit ■ Inzwischen „liberal“ genannt
■ Deutsche Prägung ■ Zunächst nicht mehr existent
■ Im Zusammenhang mit dem Anliegen der ■ Entwickelte sich erst seit den 90ern neu
Assimilation
■ Nicht mehr die Prägung der Mehrheit der
■ Ziel: „deutsche Staatsbürger jüdischen Juden in D
Glaubens“
■ Mehr geprägt durch Juden aus der ehem.
Sowjetunion, die nach 89 nach D kamen
Reformjudentum: theologische
Grundlagen

■ Rationalistische Ausrichtung, Judentum als ethische Vernunftreligion


■ Glaube an den moralischen Fortschritt der Menschheit – das Judentum treibt
diesen Fortschritt voran
■ Im Reformjudentum speziell:
– Anstatt der Auferstehungshoffnung der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele
– Preisgabe der Erwartung eines davidischen Gesalbten
– Gleichberechtigung der Frau
■ Bewusste theologische und ethische Profilierung
KABBALA
Einführung
Kabbala: historisch

■ Bedeutet wörtlich übersetzt Überlieferung, Tradition


■ Vielschichtige mystische Bewegung innerhalb der jüdischen Religion
■ Begriff wird heute im allgemeinen auf die gesamte Bewegung der jüdischen Mystik
angewandt, hat seinen Ursprung als Selbstbezeichnung der jüdischen Mystiker
jedoch im 12. Jahrhundert
Für die frühen Formen der jüdischen Mystik
besonders wichtige Teile der Heiligen Schrift

Schöpfungswerk Buch Ezechiel


■ Darstellung der Erschaffung der ■ Werk des Thronwagens
Welt
■ Ezechiels Beschreibung des
göttlichen Thronwagens
Auf diese Teile bezogene Geheimliteratur:
Hekhalot/Merkava-Literatur
■ Beschäftigung mit dem Akt der Schöpfung, den himmlischen Sphären, dem Einfluss
Gottes auf die Welt
■ Texte zu Magie, Zaubersprüche und Traktate zu magischen Praktiken
■ Detaillierte Angelologie
■ Geheime Namen Gottes und der Erzengel
■ Beschreibung von Techniken um in die göttlichen Sphären zu reisen
Buch Jezira

■ um das 7. Jhdt. zu datieren


■ beinhaltet Überlegungen kosmologischen und sprach-spekulativen Charakters
■ Hier ist bereits der für die Kabbala so entscheidende Begriff der Sefiroth vorhanden, der hier
jedoch noch als Bezeichnung für die zehn Urzahlen als den Urelementen der Welt verwendet
wurde
■ Dem 22-teiligen hebräischen Alphabet werden dabei die geheimen Kräfte zugesprochen,
durch deren Zusammentreten die verschiedenartigen Kombinationen der Schöpfung
zustande gekommen sind.
Früher Chassidismus in D

■ zwischen 1150 und 1250 gab es in Deutschland in Speyer, Worms und Mainz eine Blütezeit des
Chassidismus (Chassid = wörtl. der Fromme)
■ Der bei den frühen jüdischen Mystikern vor allem als transzendenter Herrscher erfahrene Gott
wurde hier im deutschen Chassidismus zum weltzugewandten, jeder Wirklichkeit innewohnenden
Gott.
■ Auch erste klassisch-kabbalistische Tendenzen sind in der Gebetsmystik des deutschen
Chassidismus bereits deutlich zu erkennen – so grübelte man zum Beispiel über den Wortbestand
der überlieferten Gebete und dessen Hintergründe, berechnete den Zahlenwert jedes Wortes
(Gematria) und suchte innere, verborgene Zusammenhänge – und so trat schließlich die
Gebetsmystik in Konkurrenz zur alten Merkaba-Mystik.
■ Neben dem Aspekt des verborgenen und sich offenbarenden Gottes waren den deutsch-jüdischen
Mystikern vor allem die Erkenntnis des Willens Gottes, die damit zusammenhängende Gottesfurcht
sowie ein nach dem göttlichen Willen ausgerichtetes Leben als „Leiden“ zentrale Glaubensinhalte.
Im Gegensatz zur Merkaba-Mystik war der deutsche Chassidismus wesentlich mehr ethisch
orientiert.
1200 in Frankreich

■ Die Wurzeln der Kabbala liegen in Südfrankreich


■ Das erste bekannte Zeugnis theosophischer Kabbala ist das Sefer ha-Bahir, das Buch der
Klarheit, datierbar ins 12. Jhdt. in der Provence, dann aber auch sehr populär unter den
kastilischen Kabbalisten des 13. Jhdts
■ Text hat die äußere Form eines Midrasch und enthält Aussprüche und kurze Vorträge zu
einzelnen Bibelversen, die den alten Rabbinen aus der Zeit der Mischna und des Talmud
zugeschrieben werden
1200 in Frankreich

■ Typisch kabbalistisch: die Art und Weise, wie jedes Wort und jeder Satz der Bibel oder der
rabbinischen Aussprüche als Symbol verstanden und als Bezeichnung einer himmlischen
Realität aufgefasst wird
■ Neu: die im Sefer ha-Bahir entfaltete Darstellung Gottes als einem Weltenbaum, in dem die
kosmischen Kräfte zusammengefügt sind (symbolisch; Baum wächst von oben nach unten)
■ Von ihm gehen die Seelen aus und zu ihm kehren alle Wesen zurück. Dies ist auch eine
Weiterentwicklung der Vorstellung der Sefiroth als göttlichen Wirkungskräften, die hier als
Äonen, Lichter, Potenzen aber auch als Hypostasen oder „heilige Formen“ gedacht werden.
■ Vermutlich ist der Text des Sefer ha-Bahir zumindest zum Teil eine Bearbeitung wesentlich
älterer Quellen und zeigt unter anderem auch deutlich gnostische Einflüsse.
Sefirot

Zehn göttliche Emanationen


Sefiroth

■ bedeutet ursprünglich „Zählung“


■ Begriff bezeichnet unter anderem
– göttliche Wirkungsweisen
– die zehn Stufen des Alls, in denen
Gott von der tiefsten Verborgenheit
bis zur Offenbarung seiner
Schechina hinabsteigt
– Gewänder oder Lichter der Gottheit
– Welten oder Gesichter
■ Darstellung meist in Form eines Baumes,
aber manchmal auch in Form eines
Menschen (Adam Kadmon)
■ Kether (Krone)
■ Chochmah (göttliche Weisheit, Klugheit,
Geschicklichkeit, Schöpfungsplan)
■ Binah (Wille, Einsicht, Verstand; Intelligenz)
■ Chesed (Liebe, Barmherzigkeit, Gnade,
Gunst, Treue), bisweilen auch bezeichnet
als Gedulah (Größe, Langmut)
■ Din, Gewurah (Gesetz, Stärke, Macht, Sieg,
Gerechtigkeit)
■ Tiphereth (Aufrechterhaltung des Daseins,
Pracht, Verherrlichung, Schönheit)
■ Nezach (Ewigkeit, Beständigkeit, Sieg;
Ruhm, Blut, Saft)
■ Hod (Glanz, Majestät, Donner)
■ Jesod (Gründung, Grund, Grundstein,
Grundlage)
■ Malchuth, Schechina (Königreich,
Herrschaft, königliche Würde, Regierung)
Sefiroth

■ Die oberste Sefirah steht der Quelle des Emanationsstroms am nächsten, bleibt für
den Menschen jedoch nahezu unerreichbar
■ Grenze ist zwischen den oberen drei und den unteren sieben Sefiroth zu ziehen, die
den Bereich der absoluten Transzendenz abtrennen soll
■ Außerdem Einteilung der Sefiroth in drei Säulen:
– die linke erfüllt die negative Funktion des strengen Gerichts
– die rechte die Funktion der Güte
– zur Vermittlung beider dient die mittlere Säule
Sefiroth

■ dynamische Struktur
■ Einzelkräfte wirken aufeinander

■ jede Einzelkraft kann mittels anderer auch nach außen wirken


■ die zahlenmäßige Folge ist zugleich als ein emanatorischer Vorgang von oben nach unten gedacht,
vom Einen zur Vielheit (in Anlehnung an neuplatonische Symbolik)
■ ständige Selbstoffenbarung der gleichzeitig wesenhaft verborgen bleibenden jenseitigen Gottheit
(En Sof)

■ Emanationsstrom kann gestört werden durch die Verschiebung der einzelnen Sefiroth (von unten
bewirkt!) und die dadurch eintretende Veränderung ihrer Konstellation, aber auch durch „äußere
Kräfte“, sogenannte „böse Urmächte“
Sefiroth und En Sof

■ Sephirot wurden meist als aus En Sof entsprungen, aber von ihm Verschiedenes
gedacht
■ Sefiroth-Struktur als eine Welt innergöttlichen Seins
■ kein wesentlicher Bruch zur materiellen Welt: die Sefiroth strömen in die geheimen
und sichtbaren Welten der Schöpfung über, die alle in ihrer Struktur jene
innergöttliche Struktur wiederholen und in sich abspiegeln
En Sof

■ wörtlich übersetzbar als das „Unendliche“


■ bezeichnet den Aspekt des verborgenen Gottes, der den Urgrund der Sefiroth und
deren Quelle bildet.
■ En Sof hat weder Bestimmungen, noch Attribute und tritt im Weltprozeß wirkend
über die Sefiroth, die Welt der Attribute, hervor.
■ die mystischen Attribute Gottes können als Lichtwelten gedacht werden, in denen
das dunkle Wesen von En Sof sich manifestiert
Schechina

■ bezeichnet traditionell die Einwohnung Gottes in der Welt


■ wird gedacht als ein mehr oder weniger isoliertes und selbstständiges weibliches
Element bzw. ein Aspekt Gottes
■ bezeichnet
– den Organismus des jüdischen Volkes in esoterisch-symbolhaft verklärter Form
– die erschaffene und den Menschen offenbarte Tora
– die menschliche Seele als Neschama
Kabbala in Spanien

■ Mehrere Schlüsselfiguren, die bedeutendste: Abraham Abulafia (1240-1292)


■ eigene Lehre praktischer Mystik, die er die „prophetische Kabbala“ nannte
■ Ziel: „die Seele zu entsiegeln, die Knoten aufzulösen, die sie binden.“
■ Aspekt der Entschlüsselung spielt schon in der Merkaba-Mystik eine Rolle, bekommt hier jedoch
ein ganz neues Gesicht: Ging es damals um die Entschlüsselung der Tore auf der Wanderung der
Seele in die himmlische Thronwelt, so geht es nun um die Befreiung der Seele aus ihren irdischen
Banden.
■ Einfluss platonischen und gnostischen Gedankengutes
■ Chochmath ha-Zeruf, Wissenschaft von der Kombination der Buchstaben: Auf der Suche nach
einem Anschauungsgegenstand, der tieferes, nicht materiell gebundenes Leben in der Seele
enstehen lässt, aber selbst möglichst keine Bedeutung besitzt, wurde Abulafia im hebräischen
Alphabeth fündig
Kabbala in Spanien

■ Entstehung des Sohar im 13.Jh.


■ Ist eine Zusammenfassung und Vollendung des bis 1275 entwickelten
kabbalistischen Gedankengutes unter Einbeziehung einiger gnostischer Elemente,
die in Antithese tritt zum System des Abraham Abulafia
■ Im Gegensatz zu diesem nämlich ist im Sohar statt der Meditation als der exklusiven
Form auf dem Weg zu Gott die geheime Welt der Gottheit selbst thematisiert
Kabbala in Spanien

Sohar
■ Rahmenhandlung findet statt in einer unwirklichen Landschaft, die mit Palästina identifiziert wird
■ Hauptakteure sind der berühmte Mischna-Lehrer Rabbi Simon ben Jochai und sein Sohn Eleasar mit dem Kreis seiner
Freunde und Schüler
■ wandern umher und führen Gespräche (Nachahmung der Form des Midrasch)
■ In diesem Kontext wird die Lehre des Sohar entfaltet. Zu den wichtigsten Themen und Beschreibungen, die dabei
diskutiert werden, gehören:
– weitschweifende Kommentare zu einzelnen Tora-Versen in Form von Vorträgen
– Diskussionen und Geschichten
– ein stichwortartiger, orakelhafter Kommentar zu den ersten 6 Kapiteln der Genesis
– die Beschreibung von durch die Diskussion in Verzückung geratenden Schülern (was mitunter zum Tod führt)
– Fragen der Gebetsmystik
– Beschreibung der sieben „Paläste“ von Licht
– Physiognomik und Chiromatik
Kabbala in Spanien

Sohar: Themen
– Seele und Seelenwanderung
– die Beschreibung von visionären Wanderungen durch das Paradies
– mystische Deutungen einzelner Tora-Abschnitte;
– Offenbarungen himmlischer Stimmen
– Kommentar zu den ersten Versen des Hoheliedes
– eine Deutung des Schema Israel
– Erklärungen zu den Geheimnissen der Buchstaben
– Kommentar über die Methode der Merkaba-Vision Ezechiels;
– in mystischer Midrasch zur Tora und zum Buch Ruth
Kabbala in Palästina

■ Safed
Lurianische Kabbala

■ 16. Jahrhundert
■ Isaak Luria
■ Auffassung: nach dem Schöpfungsakt, den die Kabbala
als Zusammenziehung Gottes versteht, werden Funken
göttlichen Lichts in die Gefangenschaft der Materie
verbannt
Lurianische Kabbala

■ Unfall im Schöpfungsvorgang: Bruch der Gefäße


(schwirat ha kelim), die das göttliche Licht nicht halten
können
■ Ausscheidung der unassimilierbarsten Teile aus der
richtenden Gewalt Gottes, die von da an als dämonische
Mächte ein eigenes Dasein entfalten
Lurianische Kabbala

■ Zweihundertachtundachtzig Funken aus dem Feuer des „Gerichts“, die


härtesten und schwersten, stürzen nach unten
■ es kommt in der Folge zu einem Chaos der Lichter
■ nichts bleibt an seinem ursprünglichen Ort
■ Dies ist ein „Sein in Exil“, das erlöst werden muss
■ Besondere Rolle der Schechina als der untersten Sefirah: kann das Exil von
unten her aufheben
■ Ziel daher: tikkun, Heilung – Angelegenheit des Menschen
Rezeption

■ Seit der Renaissance: christliche Rezeption


■ Giovanni Pico della Mirandola
■ Johannes Reuchlin

■ Seit dem 18. Jahrhundert:


■ Rosenkreuzer
■ Freimaurer

■ Esoterik
■ Mit der jüdischen Aufklärung zugleich Bedeutungsverlust innerhalb der jüdischen Tradition
Späte Formen: Chassidismus

■ erneutes und letztes Aufblühen der jüdischen Mystik in Form des polnischen und
ukrainischen Chassidismus im 18. und 19. Jahrhundert
■ Beeinflusst von der lurianischen Kabbala aus
■ wesentlich volksnäher
■ Erneute Betonung des ethischen Handelns
■ Person des Zaddik als geistlicher Führer übte in dieser späten jüdisch-mystischen Bewegung
ganz besondere Faszination aus, wurde zum Zentralpunkt der chassidischen Gemeinschaft
und später zum Gegenstand einer Vielzahl von Geschichten und Erzählungen
■ mystische Figur, die aufgrund ihrer direkten Verbindung zu den göttlichen Sphären als Vorbild
und Leiter für die ihn umgebende Gemeinde galt
Kabbala
„Der Prozeß, der bei den Kabbalisten als die Emanation der göttlichen
Energie und des göttlichen Lichtes beschrieben wird, kann mit gleichem
Recht als ein Prozeß aufgefaßt werden, in welchem sich die göttliche
Sprache entfaltet. Dadurch entsteht ein grundlegender Parallelismus
zwischen den zwei wichtigsten Arten von Symboliken, die die Kabbalisten
zur Beschreibung ihrer Vorstellungen gewählt haben. Sie sprechen von
Attributen und Lichtsphären; aber im gleichen Zusammenhang sprechen
sie auch von göttlichen Namen und von den Buchstaben, aus denen diese
zusammengesetzt sind. (…) Die geheime Welt der Gottheit ist eine Welt der
Sprache (…). Buchstaben und Namen sind nicht nur konventionelle Mittel
zur Kommunikation. Sie sind weit mehr als das. Jeder einzelne unter ihnen
stellt eine Konzentration von Energie dar (…)“
G. Sholem, Zur Kabbala und ihrer Symbolik, S. 54
Vierteiliger Schriftsinn

Pschat: wörtliche
Bedeutung

Remes:
allegorische
Bedeutung

Drasch:
homiletische
Bedeutung

Sod:
geheimer Sinn
Techniken zum Verstehen des
geheimen Schriftsinns

Gematria
Zahlen entsprechen
Buchstaben
Analogien zu anderen
Textstellen

Notarikon
Temura
Erweiterung von
Buchstaben/Worten Umstellung von
Buchstaben in
-> zusätzliche
Bedeutungsebenen einzelnen Worten

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