Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Pazifischer Und Asiatisch-Pazifischer Raum Im Überblick
Pazifischer Und Asiatisch-Pazifischer Raum Im Überblick
6-25
60 14 60
ATLANT.
Beringmeer 15
Golf von
Alaska
40 40
23 13 16
12
10 OZEAN
P A Z I F I S C H E R
20 9 11 17 26 20
8 Süd- 27
6 chin.
5 1 24 29
7
Meer O Z E A N 25
4 28 30
0 0
2 22 31
3
18
Einheit und Vielfalt Kooperation sind u.a. die Pacific Free Trade Area
(PAFTA), die Organization for Pacific Trade and
Definitionen und geographische Abgrenzungen Development (PECC) oder die Asian Pacific
Economic Conference (APEC). Die 21 APEC-
Der pazifische Raum. Weil er weder naturgeo- Staaten, darunter so ungleiche Partner wie Japan,
graphisch noch wirtschaftlich oder gar politisch Papua-Neuguinea, USA, Peru oder Singapur und
eine erkennbare Einheit darstellt, ist es schwierig, Chile einigten sich auf die Schaffung einer Frei-
diesen Raum zu definieren. Mit dem politischen handelszone bis 2020. Diese Bemühungen haben
Begriff „Pazifischer Staatenraum“ bezeichnet aber bisher außer Absichtserklärungen noch
man alle Anrainerstaaten des Stillen Ozeans und zu keinem erkennbaren Wirtschaftsraum mit
dessen Inselwelten. Diese politische Abgrenzung eigenem Profil geführt. Es steht allerdings außer
ist aber für wirtschaftsgeographische Analysen Frage, dass der Prozess wachsender wirtschaft-
kaum brauchbar, da große Anrainerstaaten wie licher Verflechtungen im Pazifischen Raum an
die USA, Kanada oder China nur mit ihren Bedeutung für uns zunehmen wird. Dabei richtet
Küstenregionen pazifisch orientiert sind. Bestre- sich die Aufmerksamkeit der Europäer vor allem
bungen zu einer den Pazifik umspannenden auf die Vorgänge in Ost- und Südostasien.
Quelle: 978-3-623-29420-9 FUNDAMENTE Kursthemen Der asiatisch-pazifische Raum, Schülerbuch, Oberstufe; S. 6-25
Asiatisch-pazifischer Raum. Wie schon beim Hochreligionen fortleben. Fast ein Drittel der
pazifischen Raum sind auch Definition und geo- Menschheit lebt im asiatisch-pazifischen Raum,
graphische Abgrenzung dieser Region schwierig. ungleich verteilt und mit regional starkem Wachs-
Sie umfasst Länder stark unterschiedlicher Größe tum. Die Auseinandersetzung der oft eng zusam-
und Naturausstattung (Brunei, 5 765 km2 und Chi- mengedrängten Bevölkerung mit der jeweiligen
na, 9 572 419 km2), bzw. mit großem Unterschied Landesnatur hat besonders in China früh zu einer
im Entwicklungsstand (BSP/Kopf in US-$, 1998: staatlichen Organisation geführt. In Südostasien
Kambodscha 260; Japan 32 350). Grob kann man und auf den Inseln haben stets neue Einwande-
gliedern in ein kontinentales (China, Kambod- rungswellen zu dem heute in allen Staaten der
scha, Laos, Thailand, Myanmar, Vietnam) und ein Region anzutreffenden ethnischen Pluralismus
insulares Ost-/Südostasien (Japan, Indonesien, (vgl. M 3.12 auf S. 103) geführt. In den sechs
Philippinen, Singapur, Malaysia, Brunei). Staaten des kontinentalen Teils Südostasiens
leben mehr als 150 Ethnien. Je gebirgiger das
Land, desto vielfältiger die ethnische Palette. In
Naturräumlicher Reichtum mit ethnisch-
Indonesien gibt es nahezu 500 Sprachen und Dia-
religiöser Vielfalt
lekte. Die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen
Volksgruppen ist meist verbunden mit einer ande-
Selbst ein nur flüchtiger Blick in den Atlas genügt,
ren religiösen Grundhaltung, die auch ein anderes
um Vielfalt und ungeheure Ausdehnung der
Wirtschaftsverhalten bedingen kann. Daraus erge-
Naturräume in Ost- und Südostasien zu erkennen.
ben sich Probleme für die Integration ethnischer
Der eng- und weiträumige Wechsel von Hoch-
Minderheiten. Innenpolitische Spannungen (vgl.
gebirgen, intramontanen Becken, Flusstälern,
S. 166 – 167) und Unruhen sind häufig die Folgen.
Schwemmlandebenen und schmalen Küstenstrei-
In fast allen Staaten des asiatisch-pazifischen
fen ergibt im Zusammenspiel mit dem gemäßigt
Raumes wird die für eine wirtschaftliche Ent-
bis tropischen und kontinental bis ozeanisch vari-
wicklung notwendige Stabilität durch die Armee
ierenden Klima sehr unterschiedliche Nutzungs-
gewährleistet. Gelegentlich greifen die jeweiligen
spielräume für den wirtschaftenden Menschen. Sie
Machthaber oder Regierungen zu repressiven
waren im Zusammenspiel mit jahrhundertelangen
Maßnahmen, indem sie die Armee gegen das
Wanderungsbewegungen (vgl. z. B. M 4.31 auf eigene Volk einsetzen.
S. 165) Grundlage für die Entwicklung einer
beispiellosen ethnischen und religiösen Vielfalt.
Im kontinentalen Bereich und Japan dominiert der
Buddhismus. Daneben spielen Hinduismus,
Islam, Christentum, Konfuzianismus und Taois-
mus eine wichtige Rolle. Im insularen Südostasien
überwiegt der Islam. Es gibt aber in vielen Staa-
ten neben der jeweils dominierenden Religion
bedeutende Enklaven, wie z. B. die Christen in
Indonesien oder die Moslems auf den überwie-
gend katholischen Philippinen. Daneben existie-
ren noch zahlreiche Stammesreligionen, die oft
als animistische und mystische Elemente in den
Quelle: 978-3-623-29420-9 FUNDAMENTE Kursthemen Der asiatisch-pazifische Raum, Schülerbuch, Oberstufe; S. 6-25
Dynamisches Wachstum
(%)
50 die Southeast Asia Nuclear Weapon Free Zone
40 (SEANWFZ) seit 1995.
30
Die ASEAN wurde gegründet als Krisenmanage-
ment zwischen verfeindeten Staaten und diente
20
primär der Friedenssicherung.
10
1990
1990 China 1998
1998 China
41% 64%
Japan Japan
21% 33%
M 1.5 Handel mit Maschinenteilen 1990–1998 in Ost-/Südost-Asien Nach METI, Internet, Dez. 2001
Quelle: 978-3-623-29420-9 FUNDAMENTE Kursthemen Der asiatisch-pazifische Raum, Schülerbuch, Oberstufe; S. 6-25
0,6 M
5,9 Mrd. US- r d. U
S-$
$
Europ. Union Russland
30,8 Mrd. US-$ 2,2 Mrd. US-$
Osteuropa
15,8 Mrd. US-$ 0,2 Mrd.US-$
Japan
S-$
6,5 M
13Mrd.US-$
USA
.U
18,4 Mrd. US-$
rd.
-$
Mrd
US
US
$
.
rd
-
17,8
13,
2M
4,5
M
9M
7,
rd
Ostasien
.U
S-$
rd. US-
Lateinamerika
64,1 Mrd. US-$ S-$
d. U
5,6 Mr
0 3000 km
Herrschaft, diesmal gegenüber einem gleichzeitig „Politik des Sonnenscheins“, wie es in Südkorea
auch bewunderten Wirtschaftsgiganten und Vor- heißt, die US-Amerikaner nennen es „polycy of
bild. Trotz wachsender wirtschaftlicher Integra- constructive engagement“, wird versucht, über die
tion Japans mit den ASEAN-Staaten existiert aber wirtschaftliche Zusammenarbeit politische Span-
kein asiatischer Wirtschaftsblock unter japani- nungen kontrollierbar zu machen und abzubauen.
scher Führung.
Die wirtschaftliche Integration innerhalb der 1.1 Stellen Sie mithilfe von M 1.1 und Atlaskar-
ASEAN kommt trotz der Bangkok-Deklaration ten die Staaten des asiatisch-pazifischen und geo-
nur schleppend voran. Im Gründungsjahr der graphisch-pazifischen Raumes tabellarisch
ASEAN 1967 betrug der Handel zwischen den zusammen und ordnen Sie diese dabei den Wirt-
Gründerstaaten nur ca. 12 – 15 % ihres Gesamt- schaftsblöcken ASEAN und APEC zu.
außenhandels. Fast 30 Jahre später, im Jahre
1998, erreichte er nur knapp 25%.
Dem wirtschaftlichen Einigungsprozess Asiens
entgegen wirkt vor allem auch die unterschiedlich
starke Verflechtung seiner Staaten mit den Welt- 1.3 Diskutieren Sie Vor- und Nachteile der in
märkten. Ob es gelingen wird, gegenüber NAFTA M 1.4 dargestellten Entwicklung vor dem Hinter-
und EU eine gemeinsame Wirtschaftspolitik zu grund der unterschiedlichen ökonomischen Pha-
entwickeln, erscheint gegenwärtig eher unwahr- sen der angeführten Länder.
scheinlich. 1.4 Beurteilen Sie auf der Basis von M 1.5 und
So liegt die größere Bedeutung der ASEAN bis- M 1.6 die gegenwärtigen und langfristigen Chan-
lang im politischen Bereich. Dieselbe globale cen einer wirtschaftlichen Integration der asia-
Interdependenz der asiatischen Volkswirtschaften, tisch-pazifischen Staaten.
die eine wirtschaftliche Integration erschwert, 1.5 Beschreiben Sie Hemmnisse, die einer der
bringt selbst traditionelle Feindstaaten wie Nord- EU vergleichbaren wirtschaftlichen und politi-
und Südkorea zu Dialog und Kooperation mit kon- schen Integration der ASEAN-Staaten entgegen-
fliktbegrenzenden Verhaltensregeln. Mit dieser stehen.
Quelle: 978-3-623-29420-9 FUNDAMENTE Kursthemen Der asiatisch-pazifische Raum, Schülerbuch, Oberstufe; S. 6-25
°C Hongkong mm
33 m, 22°18’N/114°10’O
P
reis
Werchojansk Nördl. Polark 22,6°, 2265 mm
1 500
60° 300
A
Jakutsk
100
2 80
3 Bratsk
Z
Irkutsk 30 60
Semey 4 Harbin 20 40
5
I
Ürümqi 10 20
Almaty
5 3 Wladiwostok
3 Beijing
0
J F M A M J J A S O N D
0
40°
F
(Peking)
Seoul Tokyo
4 °C Jakarta mm
I
3 8 m, 6°11’S/106°50’O
Lhasa 26,2°, 1770 mm
8 Shanghai 500
7
S
300
9 13
Delhi 14 Nördl. Wendekreis 100
Karachi Kalkutta
11 12
C
Xianggang 80
12
(Hongkong) 20° 30 60
Mumbai 13
I
20 40
H
Bangkok Manila
13
N
10 20
Chennai
0 0
E
D
Ho Chi Minh J F M A M J J A S O N D
(Saigon)
Colombo
I
Kalte Zone 14
R
S
1 Tundra
O Äquator
H
2 Taiga
(nördliche Nadelwälder) Jakarta 14 Z
E
Mittelmeerklima, Westsei-
6 Wendekreis Alice Springs (2 – 4½ Monate feucht)
Südl. tenklima (winterfeucht) Südl. Wendekreis Trockensavanne
12
A
M 1.10 Klima des asiatisch-pazifischen Raums in der Klassifikation von Troll und Paffen 1964
Schulbearbeitung nach L. Buck und A. Schultze, aus Lehrwerk Terra, Stuttgart: Klett, leicht geändert
Quelle: 978-3-623-29420-9 FUNDAMENTE Kursthemen Der asiatisch-pazifische Raum, Schülerbuch, Oberstufe; S. 6-25
Nordamerika
Normalzustand
Naturrisiken Asien
Äquator
Nach einem Bericht des „Worldwatch Institute“
von 2001 verursachten in den 1990er Jahren 86
große Naturkatastrophen weltweit Gesamtschäden
Australien Südamerika
in Höhe von 608 Mrd. US-$. Mehr als zwei Mrd. 1
Menschen waren mit ihrem Hab und Gut betroffen, Südostpassat
90 % von ihnen leben in Asien. Laut Versiche- 2
kaltes Wasser kalter
rungsstatistiken kamen zwischen 1985 und 1999 warmes Wasser Humboldtstrom
insgesamt 561 000 Menschen durch die entfesselte 1 Passatwinde treiben warmes Oberflächenwasser nach Westen. (Der Süd-
Natur ums Leben, 77 % davon lebten in Asien. ostpassat entsteht durch den Luftdruckunterschied und die Erdrotation.)
2 Kaltes, nährstoffreiches Tiefenwasser steigt auf.
Unkontrollierbare und kaum vorhersagbare Natur-
kräfte, die sich teils in verhängnisvoller Weise in M 1.13 El Niño – Entwicklung im Südpazifik
ihren Wirkungen gegenseitig verstärken, führen in
vielen Regionen Ost- und Südostasiens zu verhee- El Niño (M 1.13). Alle 4 – 9 Jahre kommt es zur
renden Verwüstungen: Sie kommen aus der Atmo- Weihnachtszeit an der südamerikanischen Pazifik-
sphäre als tropische Wirbelstürme (Taifune, Gewit- küste zu einem Klimaphänomen, das die Klima-
terstürme, und Starkregen, von den Ozeanen als tologen seit seinem massivsten Auftreten zum
Sturmfluten und gigantische Flutwellen (Tsunamis), Jahreswechsel 1982/83 beunruhigt.
aus dem Erdinneren als Erd- und Seebeben, als Vul- Durch eine noch nicht erklärbare Änderung im
kanausbrüche mit Ascheregen, Giftgaswolken und Passatregime, das die Meeresströmungen im Süd-
Lavaströmen. Hinzu kommen Folgewirkungen die- pazifik beeinflusst, kommt es zu dramatischen Än-
ser Ereignisse wie Überschwemmungen, Berg- derungen in der Wärmeverteilung des Ozeans. Die
rutsche und Schlammlawinen. Hierher gehören Temperatur des Oberflächenwassers im tropischen
auch die Dürren und Flächenbrände durch den pazi- Südpazifik steigt um 6– 8 K, der Wasserspiegel
fischen Warmwasserstrom El Niño, der in den letz- liegt um 30 cm über Normal, weil sich Wasser bei
ten Jahrzehnten stetig an Stärke zugenommen hat. Erwärmung ausdehnt. Folgen sind Starkregen in
Südamerika, Stürme in Nordamerika, in Austra-
- Tokio – Der gewaltige Taifun „Bart“ hat in Ja- lien und Südostasien dagegen Dürren, Missernten
pan schwere Verwüstungen angerichtet und bis und ausgedehnte Wald- und Buschbrände.
Freitag 26 Menschen das Leben gekostet. Manche Wissenschaftler vermuten hier eine Folge
Meterhohe Wellen brachen über dem südjapa- der globalen Erwärmung durch den Treibhaus-
nischen Fischerort Shiranuhi herein und rissen effekt. (Weiterführende Informationen und Mate-
zwölf meist ältere Bewohner in den Tod. „Es war rialien zum El Niño-Phänomen z.B. in der Inter-
die Hölle“, schilderte ein Überlebender. netbegleitung dieses Schulbuches unter www.klett-
Rheinzeitung vom 24.9.99 verlag.de/geographie/fundamente-extra.)
Pazi f i s c her
30°
Äquator
30°
Indischer Ozean Ozean
0 2 000 4 000 km
Quelle: 978-3-623-29420-9 FUNDAMENTE Kursthemen Der asiatisch-pazifische Raum, Schülerbuch, Oberstufe; S. 6-25
4 Dürre
5 20°
Dürre 4
Südamerika 20° Philippinische
Australien Platte
P a z i f i s c h e
kaltes Wasser
warmes Wasser 3 0° 0°
3 Die Passatwinde schlafen ein. P l a t t e
4 Das warme Wasser dreht vor Australien zurück nach Südamerika.
5 Warmes, nährstoffarmes Wasser verdrängt das kühle Wasser. 20° Nazca-
Die Folgen: schwere Regenfälle in Südamerika, Stürme in Nordamerika, Indisch-Australische 20°
Dürre und Missernten in Südafrika, Brasilien, Australien und Südostasien. Platte
40° Platte
Nach Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (Hrsg.):
Schulinformation Raumfahrt. Erdkunde. Nr. 1 / 98. Köln 1998, S. 2
40°
60°
Pazifischer Feuergürtel (M 1.14). Südostasien Antarktische Platte
120° 160° 160° 120° 80° 40°
ist nach Anzahl der Eruptionen die gefährlichste
0 2 000 km
Vulkanregion der Erde. Sie ist Teil eines den A n Schelfbereich
t a r k t i sOzeanische
c h e PTätige
l aVulkane
t t e
Mittelozeani- Riftzone Oberflächenbeben
ganzen Pazifik umfassenden Systems von Platten- scher Rücken Subduktionszone
Faltenstränge
Tiefenbeben (Herd- jüngerer
grenzen und Subduktionszonen, die hunderte täti- Tiefseebecken Transformstörung tiefe unter 100 km) Gebirge
ger Vulkane erzeugen. In Südostasien ist dieser
Feuergürtel erkennbar an den tertiären Vulkanen M 1.14 Pazifischer Feuergürtel
Mittel-Burmas und den noch tätigen Vulkanketten
von Sumatra, Java, Bali, den Kleinen Sunda-
Inseln und den Molukken bis in die Philippinen.
Auch die nach Osten, nach Neuguinea und in den
Bismarck-Archipel abzweigenden Ketten enthal-
ten noch ein gutes Dutzend tätiger Vulkane. Die
höchsten Kegel sind 2 000–3 800 m hoch.
Auf der Philippineninsel Luzon brach am 15. Juni
1991 nach 600-jähriger Ruhepause der Vulkan
Pinatubo aus (M 1.15) und sorgte für die größte
Eruption der letzten 50 Jahre. Die Aschewolke
stieg bis in die Stratosphäre und legte einen Staub-
schleier um den ganzen Globus. 300 Menschen
starben, Tausende verloren durch Schlamm-
ströme ihr zu Hause.
Jahr Land Vulkan Aus- Todes- Jahr Land Vulkan Aus- Todes-
wurf opfer wurf opfer
(km3) (km3)
1500 Japan Fudschijama 1 k. A. 1951 Philippinen Hibok-Hibok k. A. 2 000
1792 Japan Unzendake 0,5 10 452 1956 Sowjetunion Bezymianny 1,5
1815 Indonesien Tambora 150 > 100 000 1963 Indonesien Agung (Bali) k. A. 3 870
1883 Indonesien Krakatau 18 37 000 1965 Philippinen Taal k. A. 200
1888 Japan Bandai-san 1,2 461 1976 Sowjetunion Plosky Tolbachik >1
1911 Philippinen Taal k. A. 1 400 1991 Philippinen Pinatubo k. A. 300
1914 Japan Sakurajima 1,5 140 1991 Japan Unzen 37
M 1.16 Größte Vulkanausbrüche im asiatisch-pazifischen Raum seit 1500 Nach www.g-o.de, gekürzt
Quelle: 978-3-623-29420-9 FUNDAMENTE Kursthemen Der asiatisch-pazifische Raum, Schülerbuch, Oberstufe; S. 6-25
Auch die in der Region häufigen Erdstöße können Erdbeben. Die Statistik vom 26.8.2003 zeigt
unmittelbare Auslöser eines Erdrutsches sein, vor deutlich, wie stark der asiatisch-pazifische Raum
allem dann, wenn sie nach längeren Regenzeiten seismisch beansprucht wird (M 1.20).
in einer mit Wasser vollgesaugten Landschaft auf- Besonders betroffen sind Länder, die im Bereich
treten. Die Stabilisierung labiler Hänge (M 1.19) des pazifischen Feuergürtels liegen. Zu ihnen
zum Schutze bedrohter Siedlungen verschlingt gehört auch Taiwan – wie aus M 1.21 und 1.22
hohe Geldsummen. hervorgeht –, das immer wieder von Beben
erreicht wird, deren Epizentren meist am Mee-
resboden vor der Ostküste liegen.
Nowosibirsk Bodentypen
graue und braune Podsole
50 Braunerde u. Parabraunerde
Harbin
Almaty Schwarzerde
Beijing Kastanoseme
Seoul
40
braune mediterrane Böden
Tokyo
Seroseme (Wüsten-
und Halbwüstenböden)
rote und gelbe Podsole
30
Delhi
tropische Böden (Latosole,
Laterite bzw. Ferralite)
alluviale (hydromorphe) Böden
Kolkata Xianggang
Gebirgsböden
20
Mumbai
Bangkok Südgrenze des Permafrostes
Bodenzonen (nach J. Schulz)
0 1000 2000 3000 km
Zone der Bleicherden
10
Zone der Braunerden
Colombo
und lessivierten Böden
Zone der kastanienfarbenen
und dunklen Steppenböden Singapur
Äquator
0 Zone der Halbwüstenböden
Zone der Wüstenböden
Surabaya
Zone der lessivierten Böden
der Tropen und Subtropen
10
Zone der lessivierten und
stark sauren Böden der
70 Tropen und
80 Subtropen90 100 110 120 130 140 150 160 170
c h t
Almaty 6 4 feucht- gemäßigtes Klima
(Laub- und Mischwälder)
ganzjährig Beijing
Seoul 4
40 4 5 Steppe der gemä-
e u
8 Tokyo 6 Wüste
ßigten Zone
5 trocken 4
r f
9 7 Subtropen (um 18°C)
7
e
7 Mittelmeerklima, Westsei-
30
m8 tenklima (winterfeucht)
10 Delhi m
13
11 12 s o 8 Ostseitenklima (sommer-
14 feucht oder immerfeucht)
Kolkata 13 Xianggang
9 subtropische Steppe
20 15 14 14
Mumbai 10 subtropische Wüste
Bangkok
13 Tropen (um 25°C)
14 tropische Wüste
g a n z j ä h r i g f e u c h t 11
10 (0 – 2 Monate feucht)
Colombo 14 15
12 Dornstrauchsteppe
(2 – 4½ Monate feucht)
sommerlicher Südwestmonsun
15 13 tropische Trockenwälder
Singapur Äquator
0 vorherrschende Wind- (4½ – 7 Monate feucht)
richtung im Januar tropische Feuchtwälder
14
vorherrschende Wind- 15 15 (7 – 9½ Monate feucht)
richtung im Juli Surabaya
15 Tropischer Regenwald
10 Gebiet hohen Luft- (9½ – 12 Monate feucht)
drucks im Januar 14
Gebiet tiefen Luft- 0 2 500 km
70 drucks im80Juli 90 100 110 120 130 13 140 150 160 170
Vielfalt des Wärme- und Feuchtangebots der Tropischen Zone. Die Temperaturamplitude
nimmt dabei generell von Süden nach Norden
Die Spannweite klimatischer Bedingungen, an die bzw. von der Küste in den Binnenraum zu. Das
sich die Vegetation des asiatisch-pazifischen jährliche Gesamtwärmeangebot verringert sich –
Raums anpasst, reicht von extremer Aridität bis zu vor allem durch die dortigen niedrigen Winter-
voller Humidität. Wärme- und Feuchteverfügbar- temperaturen – in kontinentalen Bereichen der
keit für die Pflanzen werden großräumig durch das Gemäßigten Zone so stark, dass nur noch Step-
jahreszeitlich wechselnde Strömungssystem zwi- pen- und Halbwüsten-/Wüstenvegetation gedei-
schen der ITC und winterlichem Hochdruck bzw. hen kann (M 1.26). Ein jahreszeitlich wechseln-
sommerlichem Tiefdruck über der sibirischen des Feuchteangebot tritt dagegen auch innerhalb
Landmasse gesteuert: den zumeist trockenen Nord- der Tropischen Zone auf, z.B. in Vietnam, Thai-
ostpassat im Winter und den feuchtigkeitsbeladenen land oder Ostjava. Die jährliche Gesamtfeuchte
Südwestmonsun im Sommer. Die gewaltige Aus- fällt vom tropischen Süden nach Norden zur
dehnung des Raums umfasst extrem kontinentale Gemäßigten Zone bzw. von der Küste ins Bin-
und maritime Regionen. Die Land-Meer-Verteilung nenland. Jedoch gedeihen auch außerhalb der
und das Relief wirken zusammen mit den jahres- Tropen noch immergrüne Baumarten bis in den
zeitlich wechselnden Strömungssystemen modifi- Süden Chinas und Japans. Umgekehrt reicht
zierend auf die Vegetation. Laubwurf als Indikator für Feuchtemangel von
Ein jahreszeitlich wechselndes Wärmeangebot der Gemäßigten Zone bis in die Region der
(vgl. M 1.10) für die Pflanzen herrscht außerhalb wechselfeuchten Tropen.
Quelle: 978-3-623-29420-9 FUNDAMENTE Kursthemen Der asiatisch-pazifische Raum, Schülerbuch, Oberstufe; S. 6-25
Bodenschatz Land Förderung Weltrang Erster für die Weltwirtschaft bedeutender Roh-
Kohle China 1005 Mio. t 1 stoff des asiatisch-pazifischen Raums war Zinn.
Indonesien 68 Mio. t 9 Dieses zwischen dem Shan-Plateau Myanmars
Erdöl China 162,6 Mio. t 7 (Birma) und dem südlichen Ende der Malakka-
Indonesien 70,6 Mio. t 17 Halbinsel lagernde Erz hat seine Bedeutung aus
Malaysia 35,6 Mio. t 25 wirtschaftlichen Gründen weitgehend eingebüßt.
Städtegründungen wie die Kuala Lumpurs oder
Eisenerz China 116,9 Mio. t 3
Ipohs sowie eine umfangreiche Arbeitskräfte-
Bauxit China 9 Mio. t 5
zuwanderung vor allem aus China (vgl. S. 165)
Zink China 1,35 Mio. t 2
Zinn China 111 000 t 1
gehen allerdings auf den Zinnbergbau zurück.
Indonesien 46 000 t 2
Malaysia 6 000 t 7
Erdöl/Erdgas
M 1.28 Rangplatz nach der Förderung von
Ländern des asiatisch-pazifischen Raums bei Neben der Steinkohleförderung in Nord- und
ausgewählten Bergbauprodukten 2000 Nordostchina (M 1.29) stellen die Erdöl- und
Nach Mario von Baratta (Hrsg.): Der Fischer Weltalmanach Erdgasreserven die wirtschaftsstrategisch bedeu-
2003, a.a.O.
tendsten Energierohstoffe des asiatisch-pazifi-
schen Raums dar. Neben China sind Indonesien,
Neben den Energieträgern Steinkohle und Erdöl/ Malaysia und Brunei die Hauptförderländer. In
Erdgas liefert der asiatisch-pazifische Raum wich- Südostasien befinden sich die landwärtigen
tige Erze wie Eisen, verschiedene Leicht- und Bunt- Lagerstätten vornehmlich in den Tiefländern
metalle sowie Stahlveredler. Ein räumlicher Sumatras, Kalimantans und Javas, die zum
Überblick über Förderstätten verschiedener Boden- Südchinesischen Meer, zur Malakka- und Makas-
schätze (Atlas und M 1.28) verdeutlicht, dass jedes sar-Straße sowie zur Javasee orientiert sind. Seit
Land der Region ein spezifisches Angebot an Beginn der 1970er Jahre erfuhr die On-shore-För-
Bodenschätzen aufweist. Das Spektrum reicht von derung durch die Erschließung des Schelfbereichs
den rohstoffarmen Industrie- bzw. Schwellenlän- vor allem des Südchinesischen Meeres und der
dern Japan, Südkorea und Taiwan über speziali- Makassar-Straße eine erhebliche Ausweitung.
sierte Anbieter wie z.B. Indonesien bis zu China mit Chinas Bedarf an Erdöl/Erdgas wird quantitativ
der größten Spannweite verschiedener Rohstoffe. durch die Eigenförderung gedeckt (ca. 4 % der
Nicht jeder vorhandene Bodenschatz wird tatsäch-
lich abgebaut, es entscheidet die Wirtschaftlichkeit.
Diese wird u.a. bestimmt durch Förderkosten, Roh-
stoffmenge und -qualität, Nachfragesituation und
Preisentwicklungen. Solche Kriterien bestimmen
die tatsächlichen Investitionen in die Förderung.
Politisch-ideologische Faktoren wie z.B. in China,
insbesondere bis zum Beginn der Politik der „Vier
Modernisierungen“ (vgl. S. 124 – 125), treten hin-
zu. Die Prospektion, Förderung und Verarbeitung
der Rohstoffe erfolgt in der Regel unter ausländi-
scher Beteiligung (vgl. S. 162). Der Zufluss von
Investitionen aus dem Ausland verschafft selbigem
neben Zugriff auf Rohstoffvorkommen auch eine
Ausweitung der Kontrolle über den globalen Markt
des jeweiligen Rohstoffs.
Quelle: 978-3-623-29420-9 FUNDAMENTE Kursthemen Der asiatisch-pazifische Raum, Schülerbuch, Oberstufe; S. 6-25
Weltfördermenge). Für die Zukunft wird wegen 108°ö.L. 110° 112° 114° 116° 118° 120° 122°
24°
dem prognostizierten Wirtschaftswachstum ein CHINA TAIWAN
VIETNAM
14°
betont werden müssen jedoch ihre wirtschaft- Meer
lichen Folgewirkungen innerhalb des asiatisch- 12°