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Wenn Babys zahnen: Erste

Symptome, Hilfsmittel &


P;ege
Der erste Zahn macht Babys Lächeln perfekt - Der
Durchbruch der Milchzähne, eingeleitet durch
langsames Vorrücken, ist ein länger währender
Prozess, der mit dem BegriK Zahnen beschrieben
wird. Die meisten Eltern erwarten das Erscheinen
des ersten weißen Zähnchens im Mund ihres
Kindes voller Spannung. Jedes Kind erlebt das
Zahnen unterschiedlich.

Inhalt

 Wann beginnt das Zahnen und in


welcher Reihenfolge?

 Typische Symptome des Zahnens

 Wie können die Eltern ihrem Baby beim


Zahnen helfen?

 Hilfsmittel, die das Zahnen erleichtern

 Veilchenwurzeln als Beißringersatz sind


umstritten

 Bereits das erste Zähnchen benötigt


Paege

 Tipps von Hebamme Christina Altmann

Wann beginnt das Zahnen und


in welcher Reihenfolge?
Bereits vor der Geburt sind die Milchzähne im
Kieferknochen angelegt. Durchschnittlich ab dem
sechsten Lebensmonat beginnen sie dann
schubweise durchzubrechen. Bei den meisten
Babys lassen sich die mittleren Schneidezähne im
Unterkiefer zuerst sehen. Es folgen die oberen,
gefolgt von den seitlichen Schneidezähnen. Die Eck-
und Backenzähne kommen zuletzt. Erst zwischen
dem 20. und 30. Monat ist das Milchgebiss mit
insgesamt 20 Zähnen vollständig.

Dieser zeitliche Ablauf stellt allerdings lediglich eine


grobe Richtung dar. Manche Kinder beginnen schon
ab dem vierten Monat zu zahnen, andere besitzen
zu ihrem ersten Geburtstag noch gar
kein Zähnchen. Sollte jedoch nach 18 Monaten
noch gar nichts geschehen sein, empZehlt sich ein
Besuch beim Zahnarzt.

Typische Symptome des


Zahnens
Während viele Eltern beim ersten Kind vielleicht
noch ein wenig unsicher sind, deuten erfahrene
Eltern die unverkennbaren Anzeichen für den
Durchbruch der ersten Zähnchen zumeist ohne
Probleme richtig. Nicht alle Babys zeigen beim
Zahnen die gleichen Verhaltensweisen. Während
sich bei manchen die ersten Zähnchen ihren Weg
beinahe ohne Begleiterscheinungen bahnen,
werden andere von starken Schmerzen geplagt.

Folgende Symptome können deshalb vereinzelt


oder in Kombination, weniger stark oder besonders
massiv auftreten:

Das Baby steckt immer wieder die eigene


Hand oder greifbare Gegenstände in den
Mund, um darauf herumzukauen.
Dabei sabbert es verstärkt. Eventuell wird
dadurch der Mund außen herum wund.
Die Wangen sind gerötet und heiß.
Das Zahnaeisch ist geschwollen und rot.
Das Baby hat weniger Appetit als sonst.
Es quengelt, schreit häuZger als in den letzten
Monaten und schläft unruhig.
Die vermehrte Suche nach Körperkontakt
kann auch ein Hinweis auf das beginnende
Zahnen sein.

Manche Kinder leiden auch unter


Fieber oder Durchfall. Ihr Po ist feuerrot und wund.
Allerdings kann sich hinter diesen Symptomen auch
ein leichter Infekt verbergen. Während die Zähne
durchbrechen, ist nämlich das Immunsystem der
Kleinen vorübergehend geschwächt. Infekte treKen
demnach oft mit dem Zahnen zusammen.

Hinzu kommt, dass die Umstellung der Ernährung


von Mutter- oder Ersatzmilch auf feste Nahrung
zumeist in die Zeit des Zahnens fällt. Das kann dem
kleinen Organismus zusätzliche Probleme bereiten.
Bei andauerndem hohen Fieber und
schweren Durchfällen sollten die Eltern ihr Baby
deshalb unbedingt einem Kinderarzt vorstellen.

Wie können die Eltern ihrem


Baby beim Zahnen helfen?
Damit ihr Baby weniger leiden muss, möchten die
meisten Eltern aktive Unterstützung beim Zahnen
leisten. Je nach Beschwerdeausmaß ist das sogar
durchaus möglich:

Mit sauberen Fingern oder speziellen


SilikonZngerlingen aus der Apotheke können
Mama und Papa das Zahnaeisch ihres Babys
vorsichtig massieren. Anhand der Reaktion
des Kindes lässt sich schnell erkennen, ob ihm
das gut tut.
Oft hilft auch eine Fußreaexzonenmassage.
Das sanfte Kneten und Streicheln der
Babyzehen-Kuppen lindert die Schmerzen in
den Zahnleisten.
Infolge des vermehrten Speichelausses beim
Zahnen sind die Brust und der Hals des
Kindes im Handumdrehen völlig durchnässt.
Vor allem in der kalten Jahreszeit kann das
schnell zu einer Erkältung führen. Eine
Mullwindel, Lätzchen oder bunte Halstücher
halten Hemdchen und Strampler schön
trocken.
Sind die Mundwinkel und Wangen vom vielen
Sabbern wund geworden, helfen spezielle
Baby-Paegecremes.
Durch häuZgeres Wechseln der Windeln und
das etwas dickere Auftragen der gewohnten
Baby-Hautschutzcreme können die Eltern
unter Umständen einen wunden Po
verhindern.

Zärtlichkeit und liebevolle Ablenkung sind


außerdem ausgezeichnet dazu geeignet, das Baby
während der schwierigen Phase des
Zahndurchbruchs zu unterstützen. Zusätzliche
Kuscheleinheiten, Wiegen in den Armen und
häuZgeres Herumtragen tut vor allem sehr
unruhigen und weinerlichen Babys gut.
Ausgedehnte Spieleinheiten und Spaziergänge
lassen das Kind seine Beschwerden ab und zu für
eine Weile vergessen.

Hilfsmittel, die das Zahnen


erleichtern
Gegenstände, auf denen das Baby herumkaut,
massieren das Zahnaeisch. Das empZnden die
meisten Kinder als äußerst angenehm. Deshalb
sollten die Eltern ihrem Baby ruhig verschiedene
Zahnungshilfen anbieten. Im Laufe der Zeit sucht
sich ihr Sprössling dann ganz von allein seinen
"Favoriten" heraus.

1. Beißring

Sobald das Baby statt des Saugers die Plastikplatte


des Schnullers in den Mund nimmt, um darauf
herumzukauen, wird es Zeit für einen Beißring.
Dieser hat keine Kanten und lässt sich leicht
reinigen. Mit Wasser gefüllte Exemplare, die sich im
Kühlschrank herunter kühlen lassen, unterstützen
das Zahnen besonders gut. Die Kälte drosselt die
Durchblutung des Zahnaeisches, sodass es
abschwellen kann und weniger schmerzt. Trotzdem
kann das zahnende Baby nach Herzenslust ohne
Verletzungsgefahr auf dem Beißring kauen.

Beim Kauf eines Beißringes sollten die Eltern


unbedingt Wert auf geprüfte Qualität legen.
Softbeißringe müssen grundsätzlich frei von PVC
und ohne Weichmacher hergestellt sein. Hier
können sich weder schädliche StoKe aus dem
Material lösen noch besteht die Gefahr, dass der
Ring während seines Einsatzes kaputt geht.
Prüfsiegel, wie etwa das TÜV-Zeichen oder gute
Testnoten der Stiftung Warentest geben Sicherheit.

2. Bernsteinkette

Viele Hebammen und Mütter schwören auf diese


Ketten aus Naturmaterial. Andere wiederum
schreiben Bernstein überhaupt keine Wirkung beim
Zahnen zu. Die meisten Wissenschaftler lehnen
ihren Einsatz als Zahnungshilfe vollkommen ab.

Es gilt ist allerdings als erwiesen, dass Bernstein


viele ätherische Öle enthält, die sich wohltuend auf
Babys Organismus auswirken können. Deshalb wird
auch Bernsteinöl recht häuZg zur Massage
verwendet. Es beeinausst die Blutzirkulation positiv
und wirkt beruhigend. Das Baby soll demnach also
nicht den Bernstein "bekauen", sondern die
Wirkung der freigesetzten Öle beim Tragen der
Kette spüren. Zusätzlich sieht eine Bernsteinkette
natürlich sehr hübsch aus.

Wie für so viele Dinge im Leben gilt deshalb auch


hier: "Probieren geht über Studieren." Wichtig ist es
jedoch, beim Kauf der Bernsteinkette darauf zu
achten, dass diese wirklich für Babys geeignet ist.
Interessierte erhalten solche Exemplare
ausschließlich im Baby-Fachhandel und nicht etwa
im Schmuckgeschäft! Gesetzliche Vorschriften gibt
es leider nicht. Eine Baby Kette aus Bernstein, die
das Zahnen erleichtern soll, muss im Interesse der
Sicherheit jedoch folgende Eigenschaften zwingend
aufweisen:

Sie muss eine Sollbruchstelle besitzen, etwa


einen Steckverschluss, der sich bei Zug an der
Kette selbstständig öKnet.
Eine Baby Bernsteinkette muss reißfest sein.
Als Richtwert gelten mindestens 90 Newton.
Die Bernsteine müssen auch einzeln
verknotet sein. Sollte die Kette doch einmal
reißen, ist dann lediglich ein Stein lose.

3. Kalte Waschlappen

Manche Babys kauen beim Zahnen lieber auf


weichen als auf harten Dingen herum. Eltern
können deshalb ruhig einen gut ausgedrückten
Waschlappen anbieten. Aus hygienischen Gründen
muss dieser mehrmals täglich gewechselt werden.

4. Harte Lebensmittel

Vor allem Großeltern schwören auf hartes Brot,


Apfelschnitze oder Möhren, auf denen das
zahnende Kind kauen kann. Dagegen ist
grundsätzlich auch nichts einzuwenden. Allerdings
sollte das Baby dabei stets unter sorgfältiger
Aufsicht stehen, damit es sich nicht verschluckt.
Außerdem enthalten Brot, Gemüse und Obst
Zucker. Dauerhaftes Kauen auf Lebensmitteln
fördert demnach Karies. Deshalb empZehlt es sich,
nur gelegentlich auf diese natürlichen Unterstützer
des Zahnens zurückzugreifen.

Veilchenwurzeln als
Beißringersatz sind umstritten
Natürlich möchte jeder Papa und jede Mama das
Beste für ihr Baby. Trotzdem sind die natürlichen
Veilchenwurzeln nicht unbedingt eine gute
Alternative zu industriell hergestellten Beißringen.
Möglicherweise könnte die Wurzel schnell bakteriell
verunreinigt sein. Selbst regelmäßiges Auskochen
hilft hier nur unzureichend. Wer sein Kind beim
Zahnen trotzdem ausschließlich mit natürlichen
Mitteln unterstützen möchte und deshalb auf
Veilchenwurzeln zurückgreift, sollte allergrößten
Wert auf Hygiene legen.

Bereits das erste Zähnchen


benötigt PHege
Zunächst genügt es vollkommen, das erste
Zähnchen mit einem Tuch oder Wattestäbchen
regelmäßig zu reinigen. Auch eine Fingerzahnbürste
eignet sich sehr gut. Sie hat darüber hinaus den
Vorteil, dass die Eltern das Zahnen auch nach dem
Durchbruch der ersten Beißerchen weiterhin durch
sanftes Massieren des Zahnaeisches, unterstützen
können. Bevor eine spezielle Kinderzahnbürste zum
Einsatz kommt, sorgt etwas später ein sanfter
Putztrainer für die notwendige Paege Babys erster
Zähne.

Achtung! Verursacht das Zahnen besonders


schwere Beschwerden oder sind sich die Eltern
unsicher, ob die BeZndlichkeiten ihres Kindes
überhaupt mit dem Zahnen zusammenhängen,
sollten sie unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen.

Im Normalfall geht der Zahndurchbruch jedoch


ohne Komplikationen vonstatten und das Blitzen
der ersten kleinen Babyzähnchen wird von allen
Familienmitgliedern freudig begrüßt.

Tipps

von Hebamme Christina Altmann

 Nähe: Das Kind viel auf den Arm


nehmen, kuscheln, dem Kind bei
Bedarf auch häuZg die Brust
anbieten.

 Akupressur: Aus meiner Akupunktur-


Erfahrung kann ich dir einen
wirksamen Punkt zur Akupressur-
Behandlung nennen. Akupressiere
den Punkt Di 11. Wenn dein Kind den
Arm gebeugt hat, beZndet sich dieser
am äußeren Ende der
Ellenbogenfalte.

 Schmerzlindernde Gels zum


Auftragen: Sie enthalten meistens
ein Lokalanästhetikum und Auszüge
von Kamille. Diese können
insbesondere vor den Mahlzeiten und
vor dem Schlafengehen in kleinen
Mengen aufgetragen werden.

 Ätherische Öle: Hier kommt Nelken-,


Lavendel- und Kamillenöl zum
Einsatz. Diese werden von außen
über das gereizte Bäckchen in die
Zahnleiste einmassiert.

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