Sie sind auf Seite 1von 17

Hamburger Fern-Hochschule

Studiengang Soziale Arbeit (B. A.)


Studienzentrum: < Essen >

< Probleme- und Ressourcenanalyse offene Jugendarbeit >

Diagnostik in der Sozialen Arbeit (DSA)


Prüfungskennzeichen: BS00-DSA-PH1

< Herbstsemester >

Lehrbeauftragte/r: < Dr. Gernot Hahn >

von

< Chantal Reiher >


< 1130795 >
< Odenthaler Str. 214 , 51467 Bergisch Gladbach >
< 01747070517>
(chantal.reiher@campus-hamburger-fh.de)

< 31.01.2022 >


Chantal Reiher 1130795

Inhaltsverzeichnis Problem und Ressourcenanalyse

1. Einleitung ............................................................................................................... 2
1.1 Prinzip der Freiwilligkeit 2
1.2 Fallvignette 2-3
1.3 Kriterien zur Situationserfassung 4
1.4 Unterscheidung objektive Informationen und eigene Bewertung 4-5

2. Problem- und Ressourcenanalyse………………………………………………………………………5-6


2.1 Instrumente der Sozialen Diagnostik 6-7
2.2 Instrument zur Identifizierung 8-10
2.3 Informationen und Fakten zur Falleinschätzung 10-12

3. Reflexion zu den Diagnoseschritten ................................................................ 12-13


3.1 Herausforderungen bei der Fallbeschreibung und Analyse 13
3.2 Was nehme ich für den Beruf mit? 14

4. Quellenverzeichnis 15

5. Eigenständigkeitserklärung……………………………………………………………………16

1
Chantal Reiher 1130795

1. Einleitung
Die Offene Jugendarbeit hat ihren einen eigenen Stellenwert und ist Teil des
Gemeinwesens. Die Teilnahme an den verschiedenen Aktionen ist nicht an eine Mitgliedschaft
in einem Verein gebunden, sondern es gilt das Prinzip der Freiwilligkeit. Die Angebote
orientieren sich an den Interessen und Bedürfnissen der Jugendlichen. Der Alltag steht mit
seinen Problemen und Anforderungen im Mittelpunkt der Offenen Jugendarbeit.
Das Programm bzw. die Aktionen werden von den Jugendlichen mitgestaltet und die
Jugendlichen haben gleichzeitig die Möglichkeit mitzubestimmen was an Aktionen gemacht
wird, dabei stehen die Jugendlichen im ständigen Austausch mit uns. Die Offene Jugendarbeit
versteht sich somit als Arbeit für und mit Jugendlichen und findet so an Verschiedenen Orten
bzw. in verschiedenen Bereichen statt.
Für unsere offene Jugendarbeit haben wir ein eigenes Gebäude mit festen Öffnungszeiten.
Alle Räume sind offene und frei zugängliche, und können von den Jugendlichen frei nach ihren
Wünschen benutzt werden.,
Während den Öffnungszeiten können die Jugendlichen kommen und gehen als auch tun und
lassen, was sie wollen, solange sie sich an die Regeln und Werten der Einrichtung halten.
Meist stehen neben einem räumlichen Angebot auch Spielmöglichkeiten wie Tischkicker und
-tennis, Billard, Großspielgeräte, Spieleverleih, oder einfach Sofas zum „Chillen“ zur
Verfügung.
Wir sind somit Treffpunkt und bieten damit Kommunikations- und Sozialraum, in dem im
geschützten Rahmen und unter „quasi-ernsthaften“ Bedingungen Fähigkeiten, Beziehungen,
Konflikte oder Geschlechtsidentität entdeckt, entwickelt und erprobt werden können.
Auch die organisierten Angebote (Bsp. Billardturnier) docken am offenen Betrieb an
beziehungsweise finden innerhalb des offenen Betriebs statt.
Im Nachfolgenden wird die Situation eines Jungens beschrieben der einige Auffälligkeiten
zeigt, dann wird eine Problem- Ressourcenanalyse durchgeführt und zum Schluss gibt es noch
einen Ausblick auf die Lösung der beschriebenen Fallvignette als Folge der Diagnostik.

1.1 Prinzip der Freiwilligkeit


Das Prinzip der Freiwilligkeit bedeutet, dass die Jugendlichen die Einrichtungen freiwillig
nutzen und selbst entscheiden, welche Vorschläge sie annehmen, woran sie sich beteiligen
möchten und wie lange sie mitmachen. Der grundlegende Aspekt der Freiwilligkeit ist das
Erkennen der eigenen Bedürfnisse des Jugendlichen, sowie die Selbstbestimmung und die
persönliche Motivation.

1.2 Fallvignette

2
Chantal Reiher 1130795

Der Fall Leon: Der 11-jährige Leon ist das mittlere Kind einer Großfamilie, die aus 7 Kindern
besteht. Aufgrund der Wohnsituation in der nicht viel Platz ist, teilt sich Leon mit seinen drei
Brüdern ein Zimmer. Die Familie wohnt ziemlich außerhalb der Stadt und kann die öffentlichen
Verkehrsmittel nur schwer erreichen. Leons Vater hat seit einigen Jahren gesundheitliche
Beschwerden, und wurde dadurch gezwungen in Frührente zu gehen, und auch in seinem
Leben sieht er keinen Sinn mehr. Aufgrund seiner Beschwerden greift er oft nach Alkohol, um
seine Beschwerden zu lindern. Die Mutter von Leon leidet sehr darunter, da es für sie eine
doppelte Belastung ist, die erste große Belastung ist die Erziehung und der Haushalt, und zum
anderen ist sie für das Einkommen der Familie verantwortlich. Aufgrund des ganzen Stresses
bleibt ihr wenig Zeit für die mütterliche Führsorge, welches auch die Kinder bemerken und sehr
darunter leiden. Diese Punkte tragen auch dazu bei, dass ihre Ehe und auch ihre Finanziellen
Sachen negativ dadurch beeinflusst werden. Leon gilt auch schon zu Hause als schwieriges
Kind mit vielen Problemen, er fühlt sich oft ungerecht behandelt, hat häufig Wutausbrüche,
und nässt immer wieder ein. In seinen Augen ist er immer alles Schuld, und egal was er auch
macht, ein Lob bekommt er von zuhause aus nie. Von seinen Großeltern mütterlicher Seite
fühlt er sich sehr geliebt, und fährt auch häufig nach der Schule mit dem Bus zu Ihnen. Er
braucht oft seine Ruhe, und einen Rückzugsort zum Entspannen, dies findet er zuhause
allerdings nicht, wodurch er oft angespannt ist. Auch in der Schule geht er Konflikten aus dem
weg und versucht die Kinder zu meiden. Leon leidet unter psychosomatischen Symptomen,
hat schmerzen und Panik Attacken, und auch so geht es ihm oft sehr schlecht. Schon im
Kindergarten war Leon auffällig, indem er einen kleineren Wortschatz und geringere
grammatikalische Kenntnisse im Vergleich zu gleichaltrigen hatte. Auch in der Grundschule
waren seine Defizite bereits Thema. Trotz der ganzen Kenntnisse kümmerten seine Eltern sich
nicht um eine Förderung, erst nachdem ihm die Schule eine Förderung angeboten hat, viel
ihm der Unterricht deutlich leichter. Aufgrund seiner Defizite viel Leon die Grundschule sehr
schwer, und so konnte er aufgrund seiner Leistungen nur auf die Hauptschule gehen. Auch
bei der neuen Schule fällt Leon auf, indem er sehr zurückhalten und ruhig ist, und es einige
Tage gibt, andrem er nicht mal von seiner Klassenlehrerin bemerkt wird. Außerhalb der Schule
hat Leon keinerlei Aktivitäten, sein einziges Hobby ist Videospiele zu spielen. Durch die
Finanzielle Lage sind Leons Eltern nicht in der Lage die Finanziellen Standards der anderen
Familien gerecht zu werden, was auch Auswirkungen auf die Schulischen Ausflüge hat,
anderen Leon und seine Geschwister häufig nicht dran teilnehmen können. Die Tatsache,
dass Leon die alten und abgetragen Anzischen seiner älteren Geschwister tragen muss, die
ihm auch zu groß sind, belasten ihm sehr, wodurch er auch häufig von seinen
Klassenkameraden aufgezogen und ausgegrenzt wird. Der Mutter ist es sehr wichtig, dass
ihre Notlage nicht nach außen kommt, und beansprucht auch keine Professionelle Hilfe.

3
Chantal Reiher 1130795

1.3 Kriterien zur Situationserfassung


In diesem beschrieben Beispiel kann man ganz gut erkennen, dass es einem Jungen mit der
derzeitigen Situation, die zuhause ist, nicht wirklich wohl fühlt er sich, aber nicht traut sich
effektiv Hilfe zu holen, aber er immer wieder kleine Hilfe rufe.

Auch gut zu erkennen ist, dass eine Verwahrlosung der Kinder droht aufgrund der Probleme
der Eltern.

In diesem Fall können wir Leon nur Hilfe anbieten, und ihn unterstützend zur Seite stehen,
aber ob er das Angebot was wir ihn zur Verfügung stellen auch annimmt ist dann bei ihm
überlassen, weil wir ihn nichts aufzwingen dürfen, sondern nur helfend zur Seite stehen dürfen.

Für solche Fälle stehen wir den Jugendlichen auch tatkräftig zur Seite und geben ihnen viele
hilfreiche Tipps und Tricks mit und bieten ihnen auch unsere Unterstützung an

1.4 Unterscheidung objektive Informationen und eigene Bewertung

Objektive Information Eigene Bewertung

Großfamilie bestehend aus 7 Kindern

Wenig Platz in der Wohnung / Brüder teilen


sich ein Zimmer

Vater hat gesundheitliche Probleme / Früh Vater ist alkoholabhängig


Rente

Doppelte Belastung der Mutter Mutter ist mit allem überfordert

Kinder bemerken den Stress der Mutter Verwahrlosung der Kinder

Ehe Probleme könnte zur Scheidung


kommen

Leon ist das „Problemkind“ der Familie Leon hat Autismus und/oder ADHS sowie
Legasthenie

Eltern verharmlosen Leons Probleme und


nehmen sie nicht ernst

Eltern nehmen keine Hilfe an Eltern unterstützen die Kinder nicht

Durch nicht Teilnahme an Klassenausflügen Eltern kümmern sich nicht ums Wohlergehen
und Weitergabe der Klamotten werden die der Kinder
Kinder besonders Leon ausgegrenzt

4
Chantal Reiher 1130795

Anhand dieser Tabelle kann man deutlich erkennen, dass es sich bei der Objektiven
Information und der eigenen Bewertung häufig gewisse Ähnlichkeiten Erkennbar sind und es
sich auch nicht immer direkt auf den ersten Blick Entscheiden lässt, was zu was gehört bzw.
wo man was am besten einordnen kann, hinzukommt, dass die objektive Information immer
rein sachlich und ohne persönliche Meinung beschrieben oder zugeordnet werden muss,
während bei der eignen Bewertung eigenes empfinden und die eigene Meinung mit rein darf.

Wenn man sich die Tabelle genau anschaut, kann man auch deutlich die unterschiede sehen,
aber man kann auch genauso gut sehen, dass sich manche Sachen ähneln.

2. Problem- und Ressourcenanalyse

Bevor wir uns der eigentlichen Aufgabe widmen, schauen wir uns die Überschrift erstmal
genauer an und Teilen sie in Ihren Einzelteilen. Wenn wir dies gemacht haben, können wir
erkennen, dass die Überschrift aus drei Wörtern besteht: Problem; Ressourcen und Analyse.

Schauen wir uns hierfür doch erstmal die Definition vom Problem an:

„Probleme ergeben sich, wenn bestimmte Ziele angestrebt werden, die Wege zum Erreichen
der Ziele aber unbekannt oder durch Barrieren blockiert sind. Das Problem besteht darin,
Mittel und Wege zu finden, um eine gegebene, als unerwünscht erachtete Situation (So) in
eine erwünschte Situation (S1) zu überführen“ ( Wirtschaftlexikon24
http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/problem/problem.htm ( abgerufen am 05.01.2022))

Wenn man sich dieses Zitat nun genau anschaut, kann man deutlich sehen, dass Probleme
Sehr individuell sind, da jeder Mensch andere Ziele verfolgt und jedem andere Mittel und Wege
zur Verfügung stehen. Wenn wir uns jetzt mal die Bedeutung von Ressourcen anschauen die
besagt:

„Ressourcen sind Bestände und Mittel, die bestimmten Zielen und Zwecken dienen, wie der
Erstellung und Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen. In der Wirtschaft gehören
immaterielle und materielle Güter wie Betriebsmittel, Geld, Energie, Rohstoffe und Menschen
dazu. Natürliche Ressourcen entstammen der Natur, personelle werden in Organisationen von
der Belegschaft und gegebenenfalls von Aushilfskräften gebildet, die für eine vertraglich
vereinbarte Arbeitszeit zur Verfügung stehen.“ ( Wirtschaftslexikon
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ressourcen-122425 (abgerufen am 05.01.2022))

Wenn man sich diese Definition genau anschaut, stellt man fest, dass im Gegensatz zu
Problemen die Ressourcen endlich sind und irgendwann zu ende gehen, weshalb man bei den
Ressourcen auch immer darauf achten muss, dass es einen Ausgleich gibt, sodass man mit
den Ressourcen sparsam umgeht. Schauen wir uns nun aber mal die Definition von der
Analyse an:

5
Chantal Reiher 1130795

„Untersuchung, bei der etwas zergliedert, ein Ganzes in seine Bestandteile zerlegt wird“ (
Duden https://www.duden.de/rechtschreibung/Analyse (abgerufen am 05.01.2022))

Wenn man sich die Definition genau anschaut, stellt man fest, dass bei einer Analyse immer
etwas zerkleinert beziehungsweise zergliedert wird, so ist das dann auch bei der
Problemanalyse und der Ressourcenanalyse in der auch wieder etwas zerkleinert wird, bzw.
genauer drauf eingegangen wird.
Was auch dringend zu beachten ist, dass Sozialarbeiter nur unterstützend den Menschen zur
Seite stehen, die nicht in der Lage sind soziale Probleme alleine zu lösen oder ihre soziale
Situation neuen Gegebenheiten anzupassen, um beispielsweise für mehr Gesundheit,
Wohlbefinden oder soziale Integration zu sorgen. Für einen Therapeutischen Ansatz sind sie
nicht befugt, können aber durchaus Unterstützung anbieten um einen geeigneten Therapie
Platz zu finden.
Anhand des beschriebenen Fallbeispiels kann man erkennen, dass Leon einige Ressourcen
besitzt wie beispielsweise die Liebe und Zuneigung der Großeltern aber auch bereits in
seinem jungen alter einige Probleme wie beispielsweise das Mobbing in der Schule
nachweisen kann.

2.1 Instrumente der Sozialen Diagnostik


Bevor man sich erstmals für ein Instrument zur Identifizierung entscheiden kann, muss man
sich erstmal beide Instrumente ansehen. Das erste Instrument zur Identifizierung ist die
Psychosoziale Ressourcenorientierung Diagnosesystem PREDI. Sie erfasst Störungen und
Probleme, Ressourcen im Sinne von Stärken und gesunden Anteilen sowie die motivationalen
Aspekte der Veränderungsbereitschaft. Ebenso ist sie eine Ergänzung zur herkömmlichen
Diagnostik System der ICD, und dient der Hilfe- und Therapieplanung bei Psychosozialen und
Psychischen Problemen. Das zweite Instrument sind die Sozialpädagogischen Diagnose-
Tabellen, sie betrachtet und strukturiert die Form zu bewerten von jungen Menschen, seiner
Familie und sein soziales Umfeld. Es betrachtet auch die Risiken und Ressourcen eines
Familiensystem, welche gleichgewichtig betrachtet werden. Zudem behandelt sie auch die
Sozialpädagogische Diagnose zur Teilhabebeeinträchtigung nach §35a SGB VIII und ist eine
Ergänzung des Hilfeplans für die Aspekte der Eingliederungshilfe (§35a SGB VIII).
Schauen wir uns doch kurz mal was das Gesetzt zur Eingliederungshilfe für Kinder und
Jugendliche mit seelischer Behinderung oder drohender seelischer Behinderung nach §35a
SGB VIII besagt:

„Kinder oder Jugendliche haben Anspruch auf Eingliederungshilfe, wenn

1.

6
Chantal Reiher 1130795

ihre seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von
dem für ihr Lebensalter typischen Zustand abweicht, und

2.
daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist oder eine solche
Beeinträchtigung zu erwarten ist.

2Von einer seelischen Behinderung bedroht im Sinne dieser Vorschrift sind Kinder
oder Jugendliche, bei denen eine Beeinträchtigung ihrer Teilhabe am Leben in der
Gesellschaft nach fachlicher Erkenntnis mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten
ist. 3§ 27 Abs. 4 gilt entsprechend (buzer
https://www.buzer.de/gesetz/7514/a147943.htm (abgerufen am 05.01.2022))

Schaut man sich nun beide Instrumente an, kann man sehen, dass man theoretisch gesehen
beide Instrumente Anwenden kann, da dieses Fallbeispiel für beide Instrumente geeignet ist,
weil von beiden Instrumenten Bedingungen zutreffend sind.

Aufgrund der Tatsache das ich mich bei diesem Beispiel überwiegend auf Leon beziehen
möchte, entscheide ich mich für das Instrument der Sozialpädagogischen Diagnose- Tabelle,
weil dieses individueller auf die Situation eingehen kann, und alle Faktoren, die bei Leon mit
hinzu kommen mit in das Instrument mit einbezogen werden und ganz individuell gehandelt
werden können. Ein weitere Punkt der für dieses Instrument spricht, ist das man bei diesen
fall nicht nur auf die Situation von Leon schauen muss, sondern auch auf das was außerhalb
von ihm passiert sprich man muss auch auf die Familie gucken was da alles passiert und was
da alles positiv als auch negativ auf Leon einfließt, weil Leon ist nicht geholfen, wenn man nur
ihm allein hilft, da die Probleme die von außerhalb kommen immer noch da sind und nicht
behoben sind, und es so Leon auf lange Sicht gesehen nicht besser gehen wird. Deswegen
muss man bei so einem Fall immer beiden Seiten betrachten und in die Hilfe mit einbeziehen.
Je nachdem wie sich der Fall dann entwickelt, kann man sich auch noch überlegen eine
Familien Therapeutin zur Seite zu holen die, die Situation dann auch nochmal mit anderen
Augen sehen kann, und anders bewerten kann. Dieser Schritt kann immer dann gut sein, wenn
beide Parteien komplett zerstritten sind, und keine wirkliche Bindung mehr besteht.

Um diese Situation aber komplett Lösen zu können muss man sich auch erstmal einen
allgemeinen neutralen Blick machen, damit man unparteiisch handeln kann, und für beide
Parteien eine gute Lösung finden kann, sei es beispielsweise, wie in diesem Fall das man
erstmal damit anfängt Argumente für die Mutter zu suchen, warum sie denn Hilfe von
außerhalb annehmen kann und auch darf, und warum dieses heut zu tage auch nichts
schlimmes mehr ist. Sobald man die Mutter dazu bekommen hat, Hilfe in Anspruch zu nehmen,
kann man erst richtig anfangen unterstützend zur Seite zu stehen, denn um Hilfe zu bekommen
muss man erstmal bereit dazu seine Hilfe anzunehmen.

7
Chantal Reiher 1130795

2.2 Instrument zur Identifizierung


Bevor wir auf das Instrument eingehen, und auf unser Fallbeispiel anwenden, schauen wir uns
dieses Instrument erst einmal an, worum es in diesem Instrument überhaupt geht.

Das Instrument der Identifizierung hängt stark mit der Identifizierung zusammen, jedoch
beschreibt dieses Instrument überwiegend die Probleme einer Gesellschaft und geht dann
darauf ein, ob man sich damit identifizieren kann oder nicht. Dabei geht es auch nicht primär
um die eigene Entwicklung und Identifizierung, sondern auf die gemeinschaftliche Entwicklung
und Identifizierung.

Schauen wir uns nun einmal die Problematik von meinen Fallbeispiel an, dabei unterscheiden
wir auch direkt in persönlicher Problematik (Sicht von Leon) und gemeinschaftlicher
Problematik (Sicht von der Familie) um dies deutlicher zu unterscheiden, wende ich hierfür
eine Tabelle an, und werde im Anschluss noch mit drauf eingehen.

Persönliche Problematik Gesellschaftliche Problematik

Kein Rückzugsort Vernachlässigung der Kinder

Mobbing Keine Teilnahme an Klassenausflügen

Eltern unterstützen ihn nicht Mutter nimmt keine Hilfe an

Wenn wir uns die Tabelle einmal genau anschauen, können wir feststellen, dass die
Gesellschaftliche Problematik genauso groß wie die persönliche Problematik ist, allerdings
kann man auch sehen, dass die Persönliche Problematik sich sehr ähnelt mit der
Gesellschaftlichen Problematik, und so eine Identifizierung mit der Gesellschaft entsteht.

Schauen wir uns doch mal die Persönliche Problematik genauer an. Anhand der Tabelle
können wir sehen, dass es bei der Persönlichen Problematik zwei Probleme gibt, die ziemlich
individuell sind. Das Problem kein Rückzugsort zu haben kommt daher zu Stande, dass Leon
öfter mal seine Ruhe und einen Rückzugsort braucht, den er zuhause aber aufgrund der
kleinen Wohnung und der Tatsache, dass er mit seinen Brüdern sich ein Zimmer teilen muss,
nicht bekommt. Die Problematik Mobbing kann man nicht nur als Problematik ansehen,
sondern auch als persönliche Belastung, weil diese Problematik damit zur Stande kommt, dass
Leon die viel zu großen und abgetragenen Klamotten seiner Geschwister tragen muss und
aufgrund der finanziellen Lage häufig nicht an Klassenausflügen teilnehmen kann.

8
Chantal Reiher 1130795

Da wir nun die Problematik von Leon kennen, wollen wir uns auch seine Belastung einmal
genauer anschauen die er hat. Eine Belastung, die er hat, ist das er ziemlich außerhalb der
Stadt wohnt, und dadurch eine schlechte Bus Verbindung hat, und so Schwierigkeiten hat
seine Großeltern zu besuchen. Was auch eine Belastung für ihn ist, dass er von seinen Eltern
nie ein Lob bekommt, egal was er auch macht, was dazu führt, dass er sich von seinen Eltern
nicht wirklich geliebt fühlt und denkt er wäre immer alles schuld. Auch seine Panikattaken und
sein allgemeines unwohl befinden ist eine ziemliche Belastung, da dies ziemlich auf die Psyche
schlägt und er nicht wirklich eine hat mit dem er über das sprechen kann, womit wir auch zu
einer weiteren Belastung kommen, dass seine Mutter keine Hilfe von außerhalb in Anspruch
nehmen möchte und immer den Anschein bewahren will, dass bei ihnen alles okay ist.
Genauso ist es für ihm eine Belastung, dass er nur einen kleinen Wortschatz hat, und nur
geringe grammatikalische Kenntnisse besitzt, aber sich seine Eltern nicht um seine Probleme
kümmern.

Trotzt das Leon einige Probleme als auch Belastung hat, hat er einige Ressourcen, die ihm
helfen alles nicht allzu schlimm zu sehen und sich trotzt den ganzen Sachen ein wenig besser
fühlen kann. Nicht nur das er häufig bei seinen Großeltern ist, ist für ihn eine bedeutende
Ressource, sondern auch die Fürsorge und die Liebe, die er von ihnen bekommt, ist eine
wichtige Ressource für ihn, was sich auch positiv auf ihm auswirkt, ist das er gerne Videospiele
spielt und in der Schule Konflikt Situationen aus dem Weg geht, hinzu kommt das er von der
Schule die Unterstützung bekommt, die er zuhause von seinen Eltern nicht bekommt.

Da ich bereits auf die Probleme, Belastung als auch auf die Ressourcen eingegangen bin
möchte ich Sie nochmal in einer Grafik, für die ich eine Tabelle benutze, etwas deutlicher
veranschaulich machen.

9
Chantal Reiher 1130795

Leon Problematik
• Kein Rückzugsort
• Eltern unterstützen
ihn nicht
• Mobbing

Belastung
•Schwer erreichbare Bus
Verbindung
• Wohnort außerhalb der Stadt
• Kein Lob von den Eltern
• Panikattacken
• Kleiner Wortschatz / geringe
Grammatik Kenntnisse
• Mutter nimmt keine Hilfe von
außerhalb an

Ressourcen
• Fürsorge und Liebe der Grosseltern
• Häufig bei seinen Großeltern
• Spielt gerne Videospiele
• Geht Konflikten in der Schule aus
dem Weg
• Schule unterstützt ihn bei seinen
Problemen

2.3 Informationen und Fakten zur Falleinschätzung

Um hierdrauf ein Bestmöglichstes Ergebnis zu erzielen, werde ich für diesen Fall die die
Netzwerkkarte benutzen.

10
Chantal Reiher 1130795

Die Netzwerkkarte ist ein diagnostisches Instrument mit recht solidem theoretischem
Hintergrund, dass die Vorteile bildgebender Verfahren besitzt, vielfältige
Interpretationsmöglichkeiten eröffnet und sich sehr gut für die kollaborative Diagnostik eignet.
All diese und andere Vorteile machen es zu einer sehr geeigneten Methode für den
Fallmanagementprozess der Sozialen Arbeit.

Für die Erstellung der Netzwerkkarte wird eine Ankerperson gewählt In der Regel der Klient
Sie bildet das Zentrum des Netzwerks. Dann wird die Fläche in 4 Sektoren geteilt. In einem
zweiten Schritt werden nun die Personen des sozialen Umfelds eingetragen: Je wichtiger diese
Person ist, desto näher wird das Symbol für diese Person zur Ankerperson gezeichnet. Besteht
zwischen zwei Personen Kontakt, werden diese mit einer Linie verbunden. Dadurch entsteht
Stück für Stück ein Netz, das in den Sektoren unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann.

In der Regel wird die Netzwerkgrafik gemeinsam mit den Klienten erstellt. Der Sozialarbeiter
zeichnet nach Anweisung der Klienten das Netz

Freunde/Bekannte Familie

N Eltern
E Online-Freunde Geschwister
T (Videospiele)
Z
W
E Großeltern
Leon
R Jnkjnjnk
K
K Lehrer
A Wir als Pädagogen
R
T
E Mitschüler

Professionelle Beziehungen
Schule

Nachdem wir die Netzwerkkarte erstellt haben, haben wir gleichzeitig auch alle Fakten auf
einen Blick, und können feststellen, dass Leon nur wenige Bezugspersonen hat, denen er sich
anvertrauen kann, um über seine Probleme oder anderen Dingen zu sprechen, und gerade in
diesem Alter ist es wichtig, feste Bezugspersonen zu haben, denen er sich anvertrauen kann.

11
Chantal Reiher 1130795

Ein weiterer Fakt ist das Leon keine wirklichen Freunde hat, bis auf seine online Freunde, wo
man allerdings auch nicht wirklich weiß wer dahintersteckt, was dann wieder dazu führen kann,
dass Leon sich immer mehr zurückzieht und abgrenzt. Anhand der Abbildung kann man auch
gut erkennen, dass er kein gutes Verhältnis zu seiner Familie hat, was eine Bindungsstörung
herrufen kann und auf Dauer nicht gut ist, weshalb da schnell gehandelt werden sollte.

Um Leon nun Best möglichst helfen zu können, benötigte ich noch mehr Hintergrund wissen
z.B. wie es früher mal war oder ob seine Situation schon immer so war. Was auch gut zu
wissen wäre und wozu ich mir auf jeden Fall auch Hilfe suchen würde, ist, ob er unter
Legasthenie, ADHS oder Autismus leidet, da er gewisse Anzeichen hierfür zeigt, und man mit
solchen Klienten ganz anders arbeiten und vorgehen muss.

Sobald ich diese Informationen mir eingeholt habe, wie beispielsweise von Lehrern, Eltern,
Großeltern oder sogar Leon selbst, kann ich anfangen Leon ganz individuell zu helfen und zu
unterstützten. Dabei ist es aber sehr wichtig, dass ich auf Leon komplett individuell und mit
ganz viel Verständnis zusammenarbeite und nicht zu schnell oder voreilig Handel, da dadurch
Leon verängstlicht werden könnte, und so kann es dann kommen, dass das gewonnene
Vertrauen zu Leon verloren geht, und er sich dann wieder verschließt und nicht mehr reden
möchte. Was ich auch Leon vermitteln muss ist das er nicht der Schuldige ist und ich ihn helfen
möchte seine Probleme zu lösen, ihn aber gleichzeitig dabei auch nicht überfordert und immer
schaue wie sein belangen gerade ist, dies kann man gut machen mit so genannten „Wie geht
es mir“ Runden.

3 Reflexion zu den Diagnosen Schritten

Im beschrieben Fallbeispiel würde ich so vorgehen, dass ich mir erst einmal Leon beiseite
nehme und anfange mit ihn spiele zu spielen, um so sein Vertrauen zu gewinnen. Während
des Spiels würde ich viel mit ihn reden und auch immer wieder etwas von mir preisgeben,
dabei würde ich allerdings darauf achten, dass das was ich sage nicht zu persönlich ist und
Leon abschreckt, sondern ich würde ihn so viel erzählen, dass er merkt, das er mir vertrauen
kann, und dass er sich mit mir identifizieren kann, was wichtig ist für Jugendliche, da sie so
eine bessere Bindung aufbauen können, und mehr aus sich herauskommen.

Sobald ich sein Vertrauen gewonnen habe, werde ich ihn vorsichtig auf seine Situation
ansprechen, allerdings passe ich dabei auf, dass ich nicht überfordert wirke, und Leon damit
Angst mache, sondern, dass ich mich ganz vorsichtig an die Situation herantaste, und Leon
somit zeigen kann, dass es gar nichts schlimmes ist Hilfe von jemand anderem anzunehmen,
und dass es durchaus gut für einen selbst sein kann, sich jemanden anzuvertrauen und mit

12
Chantal Reiher 1130795

einem darüber zu reden. Bei diesem Gespräch zeige ich Leon auch immer wieder mein
Verständnis, bleibe aber dabei immer sachlich und neutral.

Sobald ich dann Leons Sichtweisen und Gefühle gut genug kenne und gut genug einschätzen
kann, frage ich ob es für ihn ok ist, wenn ich darüber auch mal mit seinen Eltern darüber
sprechen darf, dabei versuche ich ihn, aber wenn er angst verspürt die Angst zu nehmen und
zu zeigen das ich ihn gar nichts Böses möchte, sondern nur helfen möchte.

Wenn ich dann das Ok von Leon bekommen habe, rede ich mit seinen Lehren als auch mit
seinen Eltern, um mir ein besseres Bild über die Situation machen zu können.

Nachdem ich mit allen Parteien gesprochen habe, mache ich mir ein Gesamtbild von der
Situation und gucke mir dabei alle Gefühle und Informationen an.

Anschließend hole ich mir alle Parteien an einen Tisch zusammen, dabei mache ich ganz klar,
dass ich hier niemanden etwas Böses möchte und mich auch auf keine bestimmte Seite
schlangen werde, da ich einfach nur helfen und unterstützen möchte. Während dann alle am
Tisch zusammen sitzen trage ich erstmal alle Fakten zusammen und gebe dann jedem im
Anschluss die Möglichkeit sich dazu zu äußern. Sobald sich dann jeder geäußert hat, sammeln
ich mögliche Lösungsvorschläge, dabei bringe ich meine Ideen mit ein, lasse aber auch alle
beteiligten Personen zu Wort kommen. Die gesammelten Lösungsvorschläge schreibe ich
dann für jeden gut sichtbar auf einem Blatt, und suche dann gemeinsam mit allen Parteien
eine Lösung, die für alle in Ordnung sind.

Wenn eine geeignete Lösung gefunden wurden ist, biete ich weiterhin meine Unterstützung
an, um dabei zu helfen, die Lösung dann auch umzusetzen, achte allerdings darauf, dass ich
mich nicht aufdränge, sondern einfach nur helfen möchte.

3.1 Herausforderung bei der Fallbeschreibung und Analyse

Beim genannten Beispiel ist es die Herausforderung das Vertrauen zu Leon zu gewinnen und
ihn die Angst zu nehmen sowie ihn zu zeigen, dass es nichts schlimmes ist sich Hilfe zu holen
und das dass auch okay ist sich Hilfe zu holen.

Eine weitere Herausforderung ist es die Mutter von Leon zu überzeugen Hilfe anzunehmen,
da sie sich komplett weigert Hilfe anzunehmen.

Genauso ist es eine Herausforderung dabei immer komplett sachlich und neutral zu bleiben,
da dies immer schnell abwandeln

13
Chantal Reiher 1130795

3.2 Was nehme ich für den Beruf mit?

Für den Beruf nehme ich mit, dass auch wenn sich Fälle ähneln, oder gewisse Merkmale auf
ein Krankheitsbild hinweisen, man nicht immer voreilig Urteilen soll, sondern jeder Situation
mit etwas mistrauen entgegen wirken soll, und auch mal hinter die Fassade schauen soll, da
nicht jeder fall gleich ist auch wenn sie sich sehr ähneln, sondern man hinter die Fassade
gucken muss und dann ganz individuell handelt bzw. vorgeht, und es auch völlig ok ist sich
Hilfe und Unterstützung bzw. Ratschläge von anderen einzuholen.

14
Chantal Reiher 1130795

4. Quellenverzeichnis

• Studienbriefe
• Eigene Informationen bzw. Erfahrungen aus der Praxis
• http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/problem/problem.htm
Wirtschaftslexikon 24 (abgerufen am 05.01.2022)
• Wirtschaftslexikon http://wirtschaftslexikon.gaber.de/definition/ressourcen-122425
(abgerufen am 05.01.2022)

• Duden https://www.duden.de/rechtschreibung/Analyse (abgerufen am 05.01.2022)


• Heinrich Küfner/Michael Coenen/Wolfgang Indlehofer, PREDI – Psychosoziale
ressourcenorientierte Diagnostik, Papst Science Puplishers , 01.03.2006, 978-3-
89967-292-3
• Krüger Stefanie, Sozialpädagogische Diagnose – Tabelle und Hilfeplan, Zentrum
Bayern Familie und Soziales Bayrisches Jugendamt, 2003, 3-935960-26-3
• Buzer https://www.buzer.de/gesetz/7514/a147943.htm (abgerufen am 05.01.2022)

15
Chantal Reiher 1130795

16

Das könnte Ihnen auch gefallen