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ci(Jtlm~
KLISSIKER
DIE SPANNENDSTEN GESCHICHTEN
DER WELTLITERATUR

bfr. 15,-/S 7.50/sfr. 1.20/L 160/Ptas 25


DER NEUE
SUPER-WESTERN-COMIC
128 SE'I TEN IM
TASCHENBUCHFORMAT
FÜR NUR 1,50
DM
GLEICH BEI EVR'EM ZEITSCHRIFTENHÄNDLER BESORGEN.

ILLUSTRIERTE KLASSIKER erscheint im BILDSCHRIFTENVERLAG, Aachen


I - -_ _ _ _ _ _ Printed in Po land _ _ _ _ _ _- '
HAMLET WURDE AUS DEUTSCHLAND NACH DÄNEMARK
ZU~UCKGERUFEN, WEIL "SEIN VATER, DER KÖNIG,
PLOTZLICH VERSTARB. ALS ER AUF DAS KONIGLICHE
SCHLOSS IN HELS INGÖR KOMMT, __IST HAMLET 8E-
STURZT, DASS SEINE MUTIER NUR WEN-IGE WOCHEN
NACH DEM TODE ,IHRES GATTEN BERE IT5 WIEDER GE-
HEIRATET HATTE, DIESMAL CLAUDIUS, DEN BRUDER
DES VER5TORBEKEN KÖNIGS. DURCH DIESE HEIRAT
KAM CLAUD IUS AUF DEN~.THRON, DER RECHTMÄSS IG-
HAHLET ZUGESTANDEN HATTE. HAMLET. WAR UBER
DEN •.TOD SEINf;S VATERS TIEF- BETRU~T UND EBEN-
So UBER DIE UBEREILTE WIEDERVERMAHLUNG SEINER
HUTIER ERBITTERT.
UM MITTERNACHT WIRD OIE ~CHLOSSWAC~E ABGELÖST •••
GRAD SCHLUG ES
ZWÖLF; MACHT
EUCH ZU BETT,
FRANZISCO.

p,ANK WENN IHR AUF


FUR OIE HE I NE WACHGE-
A8L~ FÄHRTEN STÖSST.
SUNGI "S HORATIO UNO
BITTER MARCELLUS,
KALT. HEISST SIE EILEN
' ",

HORATIO SAGT, ES SEI NUR EINBILDUN~


UND WILL OEM GLAUBEN KEINEN RAUM
GESTATTEN AN DIESES SCHRECKS ILD',
DAS WIR ZWEIMAL SAHN.DESWEGEN HAB
ICH IHN HIERHER GELADEN, MIT UNS
DIE STUNDEN DIESER NACHT ZU WACHEN,
DAMIT, WENN WIEDER DIE ERSCHEINUNG
, KOMMT, ,ER UNSERN AUGEH
ZEUG UND HIT IHR
SPRECHE.

GUT, SIT- DIE ALLERLETZTE NACHT,


ZEN WIR, ALS EBEN JENER STERN.
UND LASST VOM POL GEH WESTEN, IN
BERNARDO SEINEM LAUF DEN TEIL DES
UNS HIER- HIMMELS HELLTE, WO JETZT
VON ER- ER GLÜHT; DA SAHN MARCELL
ZÄHLEN. UNO ICH, INDEM OIE GLOCKE
EINS SCHLUG - .
fV«'
.~
~~
f')..<:::' .
CjV" DU BIST GELEHRT, SIEHT.'.S NleHT GANZ GLEICH;
SPRICH DU MIT OE'" KOM IG . ES MACHT HICH
IHM, HORATIO. GLEICH, HORATIO? STARR VOR 1
0
. . . . . . . . 00,'

~TAUNEN.

WER BIST DU, DER SICH DI


NACHTZEIT ANHASST UND DIE-
SER EDLEN KRIEGERISCHEN G~
STALT, DARIN DIE .HOHEIT
DES BEGRABNEN DÄNMARK
. WEILAND EINHERGING?
ICH BESCHWOR DICH:
SPRICHI
NUN,KORA-
n 01 IHR
ZITTERT UND
SEHT BlE I CH; BEI GOTT.
IST DIES . ICH DUR~
NICHT Eno/AS TE DIES
HEHR ALS NICHT
EINBILDUNG? GLAUBEN.
HATT ICH
DIE SICHI1E
GEWÄHR DER
EIGNEN AU-
GEN NICHi

STEH. PHANTOMI
HAST DU ~E8RAOCH
DER STIH.... UND ','
EINEN lAUT:
SPRICH ZU MIRI •
WIR TUN
IHM SCHMACH, WENN WIR
GEWALT I ..M BIETEN. ES 'IST
UNVERWUNDBAR WIE OIE LUFT
UNO UNSRE STREICHE NUR
BOSHAFTER HOHN.

.. ..
IM KÖNIGLICHEN SCHLOSS SITZT 0, SCHMÖLZE DOGH DIES ALLZU FESTE FLEISCH,
HAMLET ALLEIN, GANZ IN GRAM ZERGING' UND LOST' IN EINEN TAU SICH AUF I
UND BITTERKHT VERSUNKEN: QDER .. HÄTTE NICHr DER EW' GE SE I N GEBOT
GERICHTET GEGEN SELBSTMORD! 0 GOTT I 0 GOTT!
WIE EKEL, SCHAL UND .FLACH UND UNERSPRIESSLICH
SCHEINT MIR DAS GANZE TREIBEN DIESER WELTI
PFUII PFUI DARÜBER I 'S IST EIN WÜSTER GARTEN,
DER AUF .I N SAMEN 8CH IESST; VERWORFNES UNKRAUT
ERFÜLLT IHN GÄNZLICH. DAZU MUSST' ES KOMMEN?
ZWEI MONO' ERST TOT ~ NEIN, NICHT SO VIEL,NICKTMI
SOLCH TREFFLICHER MONARCH I DER NEBEN DIESEM
APOLL BEI EINEM SATYR; SO MEINE . MUTTER LIEBEHQ,
DASS ER DES HIMMELS WJ.NDE NICHT ZU RAUH .
IHR ANTLITZ LIESS BERUHREN. HIMMEL UND ERDE!
MUSS ICH GEDENKEN? HING SIE DOCH .AN IHM.
ALS STIEG' DER WACHSTUM IHRER LUST MIT DEM,
WAS I HRE KOST WAR. UND DOCH, IN EI NEM MOHD -
LASST MI CH'S NICHT OENKEHI SCHWACHHEIT,DEIN NAM' IST WEIBI
EIN KURZER MOND; BEVOR DIE SCHUH' VERBRAUCHT,
DARIN SIE MEINES VATERS LEICHE FOLGTE,
WIE NIOBE, GANZ TRÄNEN - SIE, JA SIE;
o HIMMELI WÜRD' EIN TIER, DAS NICHT VERNUNFT HAT,
DOCH LÄNGER TRAUERN. - MEINEM OHM VERMÄHLT,
DEM BRUDER MEINES· VATERS, DOCH IHM ÄHNLICH,
WIE ICH DEM HERKULES: IN EINEM MOND!
BEVOR DAS SALZ HöCHST FREVELHAFTER TRÄNEN
DER WUNDEN A~GEN RÖlE NOCH VERLIESS,
WAR SIE VERMÄHLTIES IST NICHT,UND ES WIRD AUCH
NIMMER GUT.
DOCH BRICH,MEIN HERZIDENN SCHWEIGEN MUSS MEIN
, MUND.

ICH WILL HEUT


WACHEN; VIEL-
LEICHT WIRD'S
WIEDERKOMMEN.

WAHRENDDESSEN MACHT SICH LAERTES, SOHN DES


KÖNIGLICHEN OBERKÄMMERS,f::'ERTIG,NACH ' FRANK':"
·REI CH ZU REISEN. ER WARNT VORHER SE.INE SCHWES-.
TER .OPHELI A, HAMlETS LIEBE. NICHT ZU 'GLAUBEN.
POLONIUS GIBT SEINEM SOHN RATSCHLÄGE FÜR SEIN
VERHA.LTEN IN FRANKREICH: .'

NACH LAERTES ABSCHIED,WARNT POLO-


NIUS OPHELIA EBENFALLS VOR
HAMLEr. S LIEB E.

DU SOLLST MIR VON SrUND AN DIE


MUSSE KEINES AUGENBLICKS VER-
GEUDEN,DASS DU GESPRÄCHE ~ST •
---:::=:::::;::-~ MIT PRINZ HAMLET.
NACHTS GEHT HAMLET,. BEGLEITET VON HORATIO UND MARCELLUS,
TREF,FEN. GENAU UM HITTERNACHT ERSCHE IMT DER . GE IST •••
SEI DU EIN GEIST DES SEGENS, SEI EIN KOBOLD; BRING
~IMMELSlÜFTE ODER DAMPF DER HÖLLE; SEI DEIN BEGINNEN
BOSHAFT ODER LIEBREICH: DU KOMMST IN SO FRAGWÜRDIGER
GESTALT, ICH REDE DOCH DICH AN; ICH NENNt DICH, HAMLET:
FÜRST, VATER,DÄNENKÖNIG:O GIB ANTWORT I - WAS BEDEUTET
-,S, DASS, TOTER LE ICHNAM, DU IN VOLLEM STAHL * AUFS NEU
DES 'MONDES DÄMMERSCHEIN BESUCHST?
HAMLET FOLGT GEH GE I'ST
AN EINEN 'ENTLEGENEN
ORT. DORT WENDET
SICH DER
GEIST Ut4 UND ICH BIN DEINES VATERS
SPRICHT! GEIST: VERDAHMT AUF EINE
ZEITLANG,NACHTS ZU WAN-
DERN. - .
HORCH I WEifN DU JE DEI-'
NEN TEUREN VATER LIEBTEST
- RÄCH SEINEN SCH~ÖDEN UN-
E~HÖRTEN HORDI '

ES HEISST,DASS, WEIL ICH


SCHLIEF IH GARTEN, MICH EINE '
SCHLANGE STACH:-DOCH. 0 I ESCHLANG',
IE DEINEN VATER STACH, TRÄGT
SE I NE KRONE JETZT.
, ' ,~

- ,. q,<:;j - /

. &~ --nU-N-D-TR-Ä-·U-F-EL-T-'--'H-M-E-'N-O-H-R-D-A-S-S-C-H-WA-··R-E-N-DE-G"":"E-SA-·FT-..~:-WO-V-,O-N-D-I-E-~-.I-R-K~UN"":"G~S:-Q-H-I-T~D-E-,S-ME-N-S-C-HE-N---""
r_rc>~ ,BLUT I~ FEINDSCHAFT STEHT, DASS ES DURCH DIE NATURLICHEN KANALE DES KORPERS HURTIG WIE
-J Q~ECK~ILBER LÄUFT. n

o SCHAUDERVOLL! SCHAUDERVOLL!
HAST DU NATUR IN DIR, SO LEID ES
MICHT; WIE DU IMMER DIESE TAT BE-
TRE I BST , •. BEFLECK OE I N HERZ NI C~;T ,
OE IN GEMUT ERS I NNE NIIHofTS GEGEN
DEINE MUTTER: ÜBERLASS SIE DEM
BI

NACHDEM DER GEIST FORT IST, WOLLEN HORATIO


UND MARC~LL~S ERFAHRE~, WAS .. ER GESAGT HAT.
HAHLET LASST SIE SCHWOREN, UBER ALLES ZU •
SCHWE
. . . IGEh ••.••.•.
MACHT NIE BEKANNT , WAS IHR
DIE 'NACHT HN. -
"ALS IC!i IN HE INEH ZIHHER' NÄHT", AUF EINMAL PR INZ HAHLET - MIT
AUFGERISSNEH WAMS. - BLEICH WIE SEIN HEHDE,
V,ON JAHMER ERFULLT - SO TRITT ER VOR HICH HJN".

ER GRIFF MICH BEI OER HANO UNO


HIELT HI~H FEST, DANN LEHNT' ER
SICH ZURUCK: HIT DER AHDERN HAND
SO ÜBERM AUGE, BETRACHTET' ER SO
PRÜFEKD HEIN GESICHT. - DIES GE-
TAN, LÄSST ER HICH GEHN: UNO .. ÜBER
SEINE SCHULTER~ DEN KOPF ZURUCK-
GEDREHT, SCHIEN ER DEN WEG ZU FI~
DEN OHNE SEINE
----.<;;.;;;:: RENN ER GI HG
TUR HINAUS
IliRE HILFE
r.f=;=:iJND WANDTE BIS
ZULETZT IHR
LleKT
AUF MICH.

KEIM, NUR WIE


IHR BEFAHLT,
WIES ICH DIE
BRIEFE AB UND
WEIGERT' IHM
DEN ZUTR ITT.

KÖ~IG CLAUDIUS UNO


KÖKI~GIN GERTRUDE
BEHÜHEN SICH DEN
GRUND FÜR HAHLET'S
SELTSAMES GEBAREN
AUFZUFINDEN. SIE
BEAUFTRAGEN ROSEN-
KRANZ U~D GÜLDEN-
STERN, ZWEI FREUN-
DE HAMLETS,.DEN
PRINZEN ZU
BEOBACHTEN.
AUF EHR, ICH BRAUCHE NICHT DIE MINDSTE
KUN~T. TOLL IST ER, DAS (sr WAHR: -
ERWAGTr ICH HAB' 'NE TOCHTER: DIE MIR
., AUS SChULDIGEM GEHORSAM, SEHT, DIES
HIER GEGEBEN: SCHLIESST
UND RATET
NUM.

POLONIUS LIEST AUS HAMLETS BRIEF


AN OPHELlA:
"AH DIE HIMMLISCHE, DIE LIEB-
REIZENDE OPHELIA:
ZWEIFLE AN OER SONNE KLARHEIT,
ZWEIFLE AN DER STERNE LICHT,
ZWE IFL', OB LÜGEN KANh DIE WAHRHE IT,
NUR AN MEINER "-lEBE NICHT."

HABT IHR'S SCHOk


JE ERLEBT, DASS
ICH MIT ZUVERSI
GESAGT: "SO I sr s" ,
WENN ES S I eH AN--
OERS FAND?

.)
, \ .. - .. ,<

I
I.
SEtN ODER NICHTSEIN - DAS IST HIER DIE ~RAGE:
AM ' FOLGENDEN TAG VERWIRKLICHT PO- OB'S 'EDLER IM GEHÜT, DIE PFEIL· UND SCHLEUDERN
LONIUS SEINEH ' PLAM,HAHLET TRITT DES WÜTENDEN GESCHICKS ERDULDEN, ODER
EI N,o.O.E DIE VERBORGENiEN GESTALTEN SICH WAFFNEND GEGEN EINE SEE VON PLAGEN,
ZU ENTDECKEN : ER IST IN GEDANKEN ' DURCH WIDERSTA~D SIE EhDEN.STERBEN - SCHlAFEK-
VERSUNkEN UND HAT SELBSTMORD- NICHTS WEITERI- UND ZU WISSEN,DASS EIN SCHLAF
GEDANkEN _ DAS HERZWEH UND DIE TAUSEHD STÖSSE ENDET,
DIEUNSERS FLEISCHES ERBTEIL-'S IST EIN ZIEL,
AUFS I NN IGSTE ZU WÜNSCHEN. STERBEN - SCHLAFEN -
S'CHLAFENI V IELLE ICHT.t\UCH IRÄUMENI-JA, D~ LI EGT'S:
WAS I N DEM SCHLAF FUR TRAUME KO~lMEN MO~Eh,
WEN~ UNSER STERBLICH TEIL WIRD ABGESCHUTTELT,
DAS ZW INGT UNS ST 11.LZUSTEHN :DAS IST 0 I E RÜCKS ICHT,
DIE ELEND LÄSST ZU HOHEN JAHREN KOMMEN:
DENN WER ERTRÜG' DER ZEITEN SPOTT UND GEISSEL,
DES MÄCHT'GEN DRUCK,DES STOLZEN MISSHANDLUNGEN,
VERSCHMÄHTER LIEBE PEIN, DES RECHTES AUFSCHUB,
DEN ÜBERMUT DER' ÄMTER UND DIE StHMACH,
DIE UNWERT SCHWEIGENDE~ VERDIENST ERWEIST,
WENN ER SICH SELBST IN RUHSTAND SETZEN KÖNNTE
HIT EI·NER NADEL BLOSS? WER TRÜGE. LASTEN
UND STÖHNT' UND SCHWITZTE UNTER LEBEUS~ÜH~?
NUR DASS OIE FURCHT VOR ETWAS NACH DEM TOD-
VOR JENEM UNENTDECKTEN LAND, AUS DEM
KEIN WANDRER WIEDERKEHRT + DEN WILLEN IRRT,
DASS WIR OIE ÜBEL, DIE WIR HABEN, LIEBER
ERTRAGEN, ALS ZU UNBEKAhNTEN FLIEhN.
SO MÄCHT GEW ISSEN FE IGE AUS UNS ALLEN;'
DER Ä~GEBORNEN FARBE DER ENTSCHLIESS~HG
WIRD DES GEDANKENS BL~SSE AHGEKRÄHKELT;
UND UNTERNEHMUNGEN VOLL· MARK UND NACHDRUCK,
·DURCH DIESE RÜCKSICHT AUS DER BAHN GELENKT.
VERLIEREN SO DER HANDLUNG "AMEN. - STILLI
DIE REIZENDE OPHELIAI NYM~HE, SCHLIESS
I~ DEIN GEBET ALL HEINE SUNDEN EINI
HAMLETS SELBSTGESPRACH 6E-
ENDET, SPRIChT IHN O~HELIA AN:
N PRINZ, ICH HAS' VON EU,CH
H AK~EDEHKEN, DIE ICH ..
. ·,.",',,"vN . LANGST BEGEHRT ZURUCK-(
/tZUGEBEN, NEHMT SIE JETZT _ _~

, WARUM WOLLTEST DU SÜNDER ZUR


WELT SR I NGEN? - WI LLsr DU
DURCHA~S HEIRATEN, NIMM EI-
. NEH HARREN: DENN GESCHEITE
, MÄ~NER WISSEN,WAS IHR FÜR U~
GEHEUER AUS I HNEN MACHT.
IN EIN KLOSTER GEHl UNO DAS
SCHLEUNIGST..LEB WOHU F' -.;:;x~~~1

. . ..:.:-
h IMML ISCHE MÄCHTE,.STELLT
IHN WIEDER HER! - WELCH ~
.: ;;...
EDLER GEIST IST ' HIER ZER- :~ .:.

'STÖRTIWEH MIR,WEHEIDASS IC:' .- ----..: AUS LIEBE? NEIN, IHM L1EGT ..WAS IM GEMÜT,
SEHE, WAS ICH SE~E. \: =
'WORÜBER SElflE SCHWERMUT BRUTEND SITZT;
- ..·_i:~·
.= . UNO WIRD GEFÄHRLICH SEIN. UM DE~ ZUVOR-
.=
. ~ ,. ZUKOMMEN, HAB' ICH'S MIT SCHLEUNIGER ENT-
SCHLIESSUNG SO MIR A6GEFASST: ER SOLL IN
EIL' NACH ENGLAND. VIELLEICHT VERTREIBT
.-.= : . . .. DIE SEE, OIE NEUE
LÄNDER, IHM DIES
ETWAS, DAS IN
, SEIHE:M HE.RZEN
. STECKT.
AM GLEICHEN TAG TREFFEN SCHAUSPIELER EIN. GEBT UNS DAS MORGEN ABEND. IHR
HAMLET SPRICHT MIT IHREM LEITER: KÖNNTET IM NOTFALLE EINE REDE
AUSWENDIG LERkEN,DIE ICH Aß- -
FASSEN UND EINRUCKEN MÖCHTE?

SIE SOLLEN WAS WIE DIE ER- TAG SLJCHT Ii


MORDUNG MEI~ES VATERS SPIELEN 10 AUF UND BIT:~fcT SEINEN
VOR MELHEH .O.HEIM.ICH WILL, UM DESSEN HIL
SEIHE BLICKE BEACHTEN.STUTZT E~ G' fIT' ZU NACHT
ER, SO WEISS ICH MEINEN WEG.
DAS SCHAUSPIEL SEI DIE
SCHLINGE, IN DIE DEN KÖNIG
SEIN GEWISSE BRINGE.
. DIE SCHAU-
SP IELER- BE-
GINNEN OMD
.. SP IELEN ·
ZUERST
EINE
PANTOMIME·

,/

DAS
SCHAUSPIEL
BEGINNT.ES IST
EINE WIEDERHO-
LUNG DER PAK-
TOMIME, NUR DASS
JETZT AUCH GE-
SPROCHEN WIRD.
ALS DIE SCHAU-
SPIELER DIE
VERGIFTUN~
SZENE SPIELEN,
SPR I HGT PLÖTZ-.
LieH KÖNIG
CLAUDIUS AUF ,UNO
SCHREIT:
f0«
.~~
&~~--~---------------------q
~~ DAS SPIEL ' WIRD ABGEBROCHEN, BIS AUF HAH- ROSENKRANZ UND GÜLDENSTERN TRETEN EIN UND
es LET UND HORATtO VERLASSEN ALLE DEN SAAL. aRt HAMLET EINE SEINER MUTTER.

ER GEHT ZU SEINER MUT-


TER~ICH WILL MICH HIN-
TER DIE ..TAPETE STELLEN,
UM ZU HOREM.-EH. IHR ZU
BETT GEHT, HELD' ICH EUCH
WA"S ICH WEISS.
';Ul!tACttDEH POLON IUS J HN VERLASSEN HAT, HAMLET ,.DER IN DAS ZIHHER SE IHER HUTIER
BE~:O~.fT DER KÖM IG Gall SSENSB ISSE.
WILL, srÖSST AUF DEN KNIENDEN KÖNIG.
MEINE TAT IST FAUL,SIE STINKT
~UH HIMMEL,SIE T.RÄGT DEN ERSTEN,
ÄLTESTEN DER FLUCHE: MORD EINES JET?T KÖNNT'ICH'S TUN. - UND SO BIN ICH
BRUDER~I BETEN KANN ICH NICHT. -
DIE STARKRE SCHULO BESIEGT DEN GERACHT? DAS HIESS': EIN BUBE ERMORDET
VORSATZ, U~D WIE EIN MANN, DEM MEINEN VATER, UND DAFÜR SENO' ICH, SEIH
ZWEI GESCHAFT' OBLIEGEN STEH' ICH EINZ'GER SOHN, DENSELBEN BUBEN GEN HIM-
IM ZWEIFEL,WAS ICH ERST SOLL TUN MEL. - BIN ICH DANN GERÄCHT, WENN DEN IN
UND LASSE BEIDES.WÄR' DIESE HAND SUEINER HEILIGUNG ICH FASSE, BEREITET ZUM
AUCH UM UND UM IN BRUDERBLUT GE- BERGANG? NEINI HINEIN, DU SCHWERTI SEI
TAUCHT: GIBT ES NICHT REGEN SCHRECKLICHER GEZÜCKTI WANN ER BERAUSCHT
G'NUG IM HIMMEL,SIE WEISS WIE IST, IN DER WUT, BEIM DOPPELN, FLUCHEN
SCHNEE ZU WASCHEN? - 0 SEELE, DIE ODER ANDERM TUN, DAS KEINE SPUR DES HEILES .
SICH,FREI ZU WERDEN RINGEND, NOCH -AN SICH HAT: DANN STOSS IHN NIEDER DASS .
MEHR VERSTR ICKT. - HELFT,.. ENGEL, SE IN; SEELE SO VEROAMMT SE I WIE '
MIR'S VERSUCHEN I BEUGT O!E HOLLE,WOHIN SIE FÄHRT.
.. EUCH, IHR STARREN KNIEI GE-
STAHLTES HERZ, SEI WEICH WIE SEK-
NEN NEUGEBORNER klNDERI
VIELLEICHT WIRD
ALLES GUT.
~«.
.~
&-~
e:;f'()-<::' ETWAS SPÄTER BETRITT HAMLET DAS ZIMMER SEINER HINTER DEM
MUTTER: •• ~.~~~ VORHANG sr EItT
POLONIUS UND
LAUSCHT AUF
JEDES WORT.

NEIN. IHR SEIO "OIE


KÖNIGIN .WEIB EU-
RES HANNES BRUDERS
UND - WÄR' ES DOCH
NICHT SOl - SEID
MEINE t-tUTIER.
WAS WILLST DU TUN;WILLST
MICH DOCH NI CHT MOROEN?H' LFEI
O,WElCHE RA- So SC"LIHM BEI
SCHE,BLUTtGE ALS EINEN KÖNIG
TAT ISTOIES. TEM UND IN DIE EH'
MIT SEINEM BRUDER
r J. . . .:--~-;:&-"'1I TRETEN.

' . . ,
SEKT HIER,AUF DIES GEMÄLDE UND AUF PIES,
DAS NAC~GEAHMTE GLEICHNIS ZWEIER BRUDER.
SEHT,WELCHE -ANMUT WOHNT' AUF DIESEM BRAUENI
DAS AUG' DES.MARS,ZUM DROHN UND ZUM GEBIETE .. ,
DES GÖTTERHEROLDS STELLUNG, WANN ER EBEN
SICH ~IEDERSCHWI~GT AUF HIMMELNAHE HÖHN.
IN WAHRHEIT, EIN VEREIN UND 'EINE BI~DUNG,
AUF DIE SEIN SIEGEL JEDER GOTT GEDRUCKT,
DER WELT GEWÄHR FUR EINEN MANN ZU LEISTEN:
DIES WAR EU'R GATTE.-SEHT ~UN HER,WAS FOLGT:
HIER IST EU'R GATTE,GLEICH DER BRAND'GEN ÄHRE
VERDERBLICH SEINEM BRUDER.

IM GLE 1-
CHEN AUGENiiL ICK -.,..----.-- - -
TRITT DER GEIST EIN.
UNOHAMlET UNTERBRICHT SEINE
ANKLAGE. ER WENDET sie HOl ESEM
ZU UND SPRICHT:
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HA, SEHT NUR
HINISEHT,WIE DIES IST
ES WEG SICH BLOSS DEINES
STiEHLTI ME IN HIRNES AUSGE-
VATER IM GE~ BURT. - 0 HAM-
GEWAND, SO WIE LETIDU ZER-
ER LEBTE: SEHT SPALTEST MIR
WIE ER EBEN DAS HERZ.
. JETZT ZUR 'tÜR
HI NAUSGE HT I

o WERFT DEN SCHLECHTERN TEIL


DAVON HIMWEG,UNO LEBT SO REI-
NER MIT DER ANDERN HÄLFTE.-
ICH SOLL NACH ENGLAND~ MEINE -
SCHULGESELLEN,DENEN ICH WIE NAT-
TERN*TRAUE, SIE BRINGEN DIE BE-
STELLUNG HIN.

.1
NGLAND,DU DARFST
NICHT DAS OBERHERR-
ERZÄ~~i ~~I~a:.G DIE
LI CHE GEHE ISS VER-
SÄUHEN,DAS DURCH EIN
GESCHEHNISSE DES ABENDS. SCHREIBEN SOLCHES IN-
DER KÖNIG FÜRCHTET,HAN- HALTES DRINGT AUF
LET'S NÄCHSTES OPFER ZU HAMLETS SCHNELLEN
WERDEN.UM ZU VERBERGEN, TOD. 0 TU ES.
DAS~ POLONIUS VON .HAHLET ENGLAND.
GETOTET WURDE, BEFIEHLT ER
. EIN SCHIFF FERTIG ZU MACHEN
DAS HAMLET,ROSENKRANZ UND
GULDENSTERN NOCH IN DER
NACHT NACH ENGLAHD BRINGEN
SOLL. NACHDEM ALLE GE- .
GANGEN SIND, ENTHÜLLT
ER SEINE
- ABSICHTEN.
STÜRMT
LAERTES AN DER
WENN DIE LE I,DEN KOMMEN, SO kOM- SPITZE EINER
MEN SIE IN GESCHWADERN. IHR VA- WILDEN
TER UMGEBRACHT: FORT EUER SOHN; MEUTE
DIES ARME KIND GETRENNT ' VON SICH DAS
UND IHREM EDLEN URTEIL:ZULETZT SCHLOSS .••
IHR BRUD~R VON FRANKREICH IHSGE-
H~IH ZURÜCKGEKEHRT, NÄHRT SICH
VON SEINEM STAUNEN
UM DES VATERS
TOD.
WENN IHR VON EURES TEUREN
VATERS TOD DAS SICHRE WIS-
SEN WOLLT:IST'S EURER RACHE
SCHLUSS, ALS' SIEGER IN DEM
SPIEL,SO FREUND ALS FEIND
GEWINNER UND VERLIERER
FORTZUREISSEN?

NUN SPRECHT IHR


ALS EDELMANN. DASS
ICH AN EURES VATERS
TODE. SCHULDLOS UND
AM E~PFINQLICHSTEN
. GEKRANKT, SOLL EU-
REM URTEIL DAR SICH
LEGEN.

. SIE TRUGEN I HN
AUF DER BA..·.1E
BLOSS, .r
n
. 1 HEISSA!
JUCHHE ISSAI
UND MANCHE TRÄN'
FIEL IN GRABES
SCHOS~. n
I
r

ICH MUSS EUREN GRAM BESPRECHEN:WÄHLT


DIE VERSTÄNDIGSTEN VON EUREN FREUNDEN,
UND LASST SIE RICHTEN ZWISCHEN EUCH
UND MIR. WENN SIE UNS, DABEI BETROFFEN
FINDEN. WOLLEN WIR REICH, KRONE, LEBEN,
EUCH ZUR VERGÜTUNG GEBE~; DOCH WO NleHT
SO SE ID ZUFR IEDEN, UNS GEDULD ZU
LEIHN:WIR WOLLEN DANN,VEREINT MIT EU-
RER SEELE,SIE ZU BEFRIEO'GEN TRACHTEN.
~
.~q,
&~~--------------------~--------------~--~
e:;1f
AUS ZWEI eESONDERN GRÜN-
DEN.DIE KÖNIGIN LEBT FAST
VON SEINEM BLICK. DER ANDRE
GRUND,WARUM ICWS NICHT ZUR
SPRACHE BR I NGE, IST, DASS DER
GROSSE KAUF' AN Ittf SO HÄNGT:

IHR MÜSST NICHT DENKEN, DASS


WIR GEFAHR AM BART UNS RA~
FEH LIESSEN UND HIELTEN ES
FUR KURZWEIL. IHR VERNEHMT HIT
NÄCHSTEM '.
HEHR.
"GROSSMÄCHT IGSTERI WISSET,DASS
ICH AUSGESETZT BIN.MORGEN WER-
DE ICH VOR EUER KÖNIGLICHES
.~ UGE TRETEN, UND WERDE,. WENN
ICH EUCH ERST UM VERGUHSTI-
GUNG DAZU ERSUCHT,DIE VERAN-
LASSUNG MEINER RÜCKKEHR BE-
RICHTEN." HA ..1LET.

SO .. BEWEG ICH IHN ZU EINEM PROB-


STUCK,REIF IN MEINEM SINN,WOBEI
SEIN FALL GEWISS IST: UND ES
SOLL UM SEINEN TOD KEIN LÜFTCHEN
TADEL WEHN.SELBST SEINE MUTTER
SPRECHE LOS DIE LIST
UND NE~NE ZUFALL SIE.

DER KÖNIG
SETZT LAERTES
SEINEN PLAN
AUSEINANDER.
ER ERZÄHLT,
DASS VOR KUR-
ZER ZEIT EIN
FRANZÖSISCHER
RITTER 1. LAHORO/
NACH DANEMARK
GEKOMMEN
SEI,
DER
SICH MIT
HAHLET
ANGEFREUNDET
ICH HOFFE,
LAMOROHAT 'ER- LAERTES
ZÄHLT, DASS KOMMT BALD
lAERTES DER ZURÜCK; DA-
BESlE FECHTER HIT ICH ES
I N GANZ FRANK- IHM VERSUCHEN
REICH GEWESEN KA~N.
SE I, UND HAMLET
WARTET
EIFERSÜCHTIG AUF
LAERTES RÜCKKEHR. ~~

WENN HAMLET VON LAERTES


HEIMKEHR ERFÄHRT,WIRD ER ZU
EINEM KAMPF ANGESTACHELT
WERO~N , WE ILALLE LAERTE'S
KONNEti PRE'ISEN. '
· ~
.</~
~~------------------~--~----~------------------~
(;:;1>-<::' LAERTES IST V.ON DES .KÖN IGS PLAN
BEGE ISTERT. ER MACHT DAZU NOCH
EINEN VORSCHLAG:

ICH WILL'S TUN UND MEI-


NEN DEGEN SALBEN. EIN
SCHARLATAN* VERKAUFTE
MIR EIN MITTEL, SO TÖD-
LICH. DASS KEIN NOCH SO
KÖSTLJ.CH PFLASTER DAS
GESCHOPF VOM TODE RET-
TEN KANN. MIT DEM GIFT
WILL ICH DIE SPITZE
MEINES DEGENS
NETZEN.

DOCH SOLLTEN ALL DIESE


PLÄNE VERSAGEN,
WIRD DER KÖNIG
NOCH GIFT IN EIN
WEINGLAS GEBEN,
AUS .. DEM HAMLET
WAHREND DES
KAMPFES
TRINKEN
SOLL •••.

EIN LEIDEN
r RITT DEM AN-
DEREN AUF OIE
FERSEN. I
LAERTES,EURE
SCHWESTER
IST ERTRUNKEk.
~."ES NEIGT EIN WEIDENBAUM SICH "- 'H IT WELCHEM SIE
USERN BACH UNO ZEIGT IM KLAREN PHANTASTISCH'kRÄNZE
STROM SEIN GRAUES LAUB - WAND VON HAHNfUSS.
NESSELN,
MASSLIEB,
KUCKUCKSBLUMEN ••

• =n: -
-:.;:.:" =--- - ." ~-- ~'---:' -
(0«-
.~
&~ ~-------~---
~ EINIGE ZEIT DARAUF KEHREN HAT DIESER
~~ H~MLET UND HORATIO VON DER K~RL KE I N ~E­
kUSTE HEIM. SIE kOHMEN FUHL?ER GRABT
UBER DEN FRIEDHOF, WO, - EIN GRAB UND
FUR -SIE UNBEkANNT SINGT DAZU.
OPHELIAtS GRAB GE-'
SCHAUFELT WIRD.

HIER IST EIN SCHÄDEL,


DER DREIUNDZWANZIG
JAHRE IN DER ERDE GE-
LEGEN KU • ..
DIESER SCHADEL DA
WAR YORICkS SCHÄDEL,
DES KÖNIGS
SPASSMACHER.
·~Q~
.~~--------------~------------~
~'?Y- IHR TOD WAR ZWE IFELHAFT
~~ UND WEHN KEIN HACHTGE-
BOT DIE ORDNUNG HEMMTE,
SO HÄTTE SIE IN UHGE-
WEIHTEH GRUND BIS ZUR
GERICHTSDROHMETE WOHNEN
MÜSSEN.

WIR WÜRDEN JA DER LEGT SIE IN DEN


TOTEN DIENST ENT- GRU~D, UND .. 1HRER
WE IHN,.WENN WIR SCHONEN HULLE
IHR SANGEN WIE ENTSPRIESSEN VEIl-
. FROMM CHENI- EIH ENGEL
VERSCHIED- WI.RD HE INE
NEH SCJoWESTER SEIH.
SEELEN.
LAERTES SPR I MGT I MS GR AB. UNFÄH I G'
SEINEN SCHMERZ ZU VERBERGEN •••

LASST NOCH DIE


ERDE WEG,QIS
ICH SIE NOCH-
MALS IN DIE
ARME
FASSE.

ICH BITT DICH


LASS DIE HAND
VON MEINER
GURGEL . -WEG
OIE HANDI
DIES FECHT ICH AUS.- ICH LIEBT'
OPHELIEN:VIERZIGTAUSEND BRÜDER
MJ.T IHREM GANZE~ HASS VON LIEBE ' UM GOlTES
HATTEN NICHT MEINE WILLEN,
SUMM' ERRE CHT. LASST I HNI
~---

HAMLET ERZÄHLT DANN HORATIO,


DASS ER EINEN ANDEREN BRIEF
GESCHRIEBEN HABE,DER DEN BEFEHL
E"THIELT,DIE ÜBERBRINGER ZU TÖ-
TEN. GLEICHZEITIG HATTE ER DEN
BEFEHL SEINER ENTHAUPTUNG
VERNICHTET.

ICH HATT' IM BEUTEL MEINES


VATERS PETSCHAFT. ICH FALTETE
DEN BRIEF DEM ANDERN GLEJ.CH.
DANN UNTERSCHRIEB lCH,DRUCKTE
DRAUF DAS SIEGEL,LEGT' IHN
AN SEINEN ORT . AM NÄCHSTEN TAC
WAR UNSER SEEGEFECHT, UND WAS
DEM FOLGTE, WEISST DU SCHON.

I ..,
GEWÄHRT VERZEIHUNG, SO EMPFANG' ICH
HERR, ICH TAT EUCH UN- EURE DARGEBOTENE
RECHT: - ~AS ICH GE- LIEBE ALS
TAN, ERKLAR'ICH HIER LIEB.
FUR WAHNS I NN.
fV«
.~
~~
~~ , r----·-,--~----------------------~
~v . 0ER KONIG FURCHTET,DASS SICH HAMLET 'DURCH SEINE
FECHTKUNST y'OR LAERTES' VERGIFTETER WAFFE DIt'T,.rll
KANN.SO SCHUTTET ER GIFT IN EIN GLAS WEIN
HALTI HAMLET, 'H I ER
DEN PRINZEN.
AUF OE IN WOHL
GEBT I..., DEN
KELCtl-

ER IST ERHITZT UND


AUSSER ATEM. HIER, HAM-
LET,NIMM MEIN TUCH,
REIB DIR DIE STIRNI
DIE KHNIGI~ . TRINKT
AUF DEIN GLUCK.

SIE FECHTEN EINE
WEILE DANN KANN
LAERTES HAMLET' 5
ABWEHR DURCABRE-
CHEN. OBWOHL ER
NUR EINEN LEICHTEN
SCHLAG ERHIELT. IST
HAMLET ERSTAUNT UND
ERBITTERT,DASS ER
VON 'EINEM SCHARFEN
FLORETT VERLETZT WOR-
DEN IST. ER DURCH-
SCHAUT JETZT LAERTES'
ABSICHT UND SCHLÄGT
MÄCHTIG AUF SEINEN
GEGNER EIN. SIE VER-
FANGEN SICH UND WERFEN
IHRE WAFFEN FORT.WEGEN
DIESES DURCHEINANDERS
VERTAUSCHEN SIE VERSEH-
ENTLICH IHRE WAFFEN.

MICH FÄLLT
GERECHTER-
, WE ISE MÜN
VERRAT.
fVX,
.~
&~
(b-<::-
C'6 HAI LASST 0 IE HIER HAHlET,DU BIST UM- DIE SPITZE AUCH VER-
REN SCHll ESSEtti GEBRACHT.KEIN MITTEL IN GI FTETr SO TU DENN,
VERRATISUCHT, WO DER WELT ERRETTET DICH. GIFT,DEIN WERK I -
ER DES FREVELS WERKZEUG HIER,HÖRDRISCHER
IST IN" DEINER HAND,UNA&- DÄHE! - FOLG
GESTUMPFT, VERGIFTET.- "ME I HER MUTTER I
DES ~ÖNIGS SCHULD,
DES KONIGSI

HO RAT I0, ICH BIN HINi


IHM GESCHIEHT RECHT. DU LEBSTöERKLÄRE
- LASS UNS VERGE- MICH UND MEINE ~AC:;;HEld
BUNG WECHSELN,HAH- DEN
LETIMEIN TOD UND UNBEFR I ED IGTEN.
ME IHES ..VATERS KOHM"'
NICHT UBER D.lCH,
NOC~ DEINER UBER

-----
_~\,~'---""- MICHI

DA BRICHT EIN
EDLES HERZ. -
GUTE NACHT,
HEIN FURST!
UND ENGELS-
SCHAREN
SINGEN DICH
ZUR RUH'I

" .
JETZT HAST DU DIE AUSGABE DER "kLASSIKER ILLUSTRIERT" GELESEN. VERGISS AUF KEIM~N
FALL, DIR OIE ORiGINAL-AUSGABE DIESES BUCHES ZU 8ESORGEN. " ~N DER STÄDT!SCHEN "
BÜCHEREI WIRD ' ES SICHER VORRÄTIG SEIH.
c:; "
WILLIAM ',S HA'KE'SPEAR'E
- .. .

Die Bibel ist .das am· meisten ' es euch gefällt', 'Det Wi-
gelesene Buch der. Erde. Zählt derspenstigen Zäbmun'g ',
man aber all die Mensc;hen 'zu- 'Viel , Lärm um Nichts' ~d
saminen, die Shake spe are s andere.
-Werke ,gelesen haben, so kommt Von den Königsdramen, in de-
man a.uf eine Zahl, die nicht nen die Geschichte Englands ,
'viel kleiner ist. ' . im 14. , und .15. Jahrhundert
William Shakespeare wurde ap:1 dargestellt ist, wollen wir nur-
23.April 1564 in der kleinen nennen: 'Heinrich IV.', 'Hein-
eagHschen Stadt Stratfotd-on- rich V. ', Heinrich VI.', 'König ,
,A:von' geD'~en.', Er 'war der ddt-' Richard 11.', 'Richard 111.'.
te So1lD,.. von John und Mary Seine bekanntesten Tragödien
.~hak~speare, die zu ihrer Zeit schliesslich sind: 'Hamlet',
ein gut bürgerliches Leben , ' JuHus Caesar', 'Romeo , und
führten', sodass ihr Sohn eine ..- - - - - -....
gute Schulbildung erhielt, die als Grundlage
-----II!I Julia' , 'Macbeth', 'Othello',
'König Lear', 'Antonius und Cleopatr~'
erst s~in spate.r es dichterisches Schaffen und 'Coriolan'.
ermöglichte. Aus seiner letzten Schaffensperiode dürfen
,Mit achtzehn Jahren heiratete er die acht auch die romantischen Mäichendramen nicht
Jahre, ältere Anne Hathaway. Eine schwere unerwähnt bleiben: 'Ein Wintermärchen " ' 'Cym-
Zeit"begann, als dem jungen Paar zwei Kin- beline' und 'Der Sturm'; . Diese schrieb er
der geboren wurden, und der Vater oft nicht aber ' schon wieder in seiner Heimatstadt
wusst~, wie er G~ld für. die Familie herbei- Stratf«d, wohin er 1610' zurückgekehrt war.
schaffen sollte. So kam er 1587 nach London. Shakespeare gilt mit Recht als , das grösste
Aus alten Schriften und Akten wiss,e n, wir, literarische Ge~ie seit der Antike. Seine
dass Shakespe'a re als Schreiber von Thea- Dramen und Lustspiele sind mit schöpfe-
terstücken und als Schauspieler schon sehr tischer Sprachkunst geSta~tet7 sie sind in
bald nach seiner Londoner Ankunft einen der Anlage und ihrer grosszügigen Art rich-
Namen bekam. 1590 schrieb er sein erstes tungweisend für die gesamte abendländisc~e
Stück und von da ab folgte bis zu seinem Dichtung gewesen.
Tode fast alle halbe Jahr ein neues. Da- Am 23. April i616 starb William Shakespeare
durch ging es ibm finanziell bedeutend bes- i~ seinem Stratforder' Heim, nachdem er der
ser. Aus einem Schauspieler am Globe-Thea- Welt 37 Bühnenstücke geschenkt hatte.
ter in London wurde dessen Mitbesitzer. Shakespeares Werke kamen durch englische
Seinen Ruf als Schriftsteller begründete Komödianten aufs Festland und auch nach
ShakesPeare mit seinen Vers-Epeori 'Venus Deutschland. Sie wurden jedoch s~hr ver-
uOO Ado~is' und 'Lucretia', die heute nicht stümmelt gespielt. Lessing und Herder wa- ,
mehr so bekannt sind, während seine Thea- ren es, die im 18. Jahrhundert die Stücke
t,erstücke von seinen Zeitgenossen zwar als erstmals übersetzten, die eihen grossen
,Unterhaltung stürmisch bejubelt, aber nicht Einfluss auf Goethe und Schiller ausübten•
. so sehr als literarische Meisterwerke Mer- A.W.Schlegel und L.Tieck schufen dann die
kannt wUfden. meisterhaften deutschen Ubertragungen, die
Die Bühnenwerke Shakespeares, gehören zu nicht nur eine Übersetzung des 'e nglischen
drei Gruppen: Lustspielen, Tragödien und Textes sind, sondern als Hochleistung des
Königsdramen. Sie alle sind noch heute be- deutschen Schrifttums angesehen werden.
kannt, in allen Schulen ~erden , sie gelesen
und auf keinem Spielplan eines Theaters
fehlen sie. Da sind die Lustsriele: 'Ein
Sommernachtstraum', 'Was Ihr, wollt', 'Wie
~
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~. -
.~ r-
-------------------------------------~------------------------~
Ein Tier, das niemals lebte;
C::J~~
DAS EINHORN
Eines der eigenartigsten Tiere, das in der te. Das Unangenehme an der Sache, so er-
Geschichte immer wieder auftaucht, wird wie zählen sie weiter, war nur, dass das Einhorn,
ein Pferd beschrieben, das auf der Stirn ein wenn der Elefant einmal aufgespiesst war,
Horn trägt. Mehr als zwanzig Jahrhunderte ihn nicht mehr abschütteln konnte. Und wenn
lang glaubten die Menschen daran, sieben- das Einhorn vier oder fünf Elefanten am Horn
mal wird es in der ßibel erwähnt, und sei- hatte, war es mit seiner Bürde so unbeweg-
nem Horn wurde in der Medizin grosser Wert lich, dass es die Beute anderer Tiere wurde.
beigemessen. Aber das Eigenartigste an die- Viele hundert Jahre lang glaubte man, dass
sem Tier ist, dass es niemals existierte. ' das Horn dieses Tieres, ganz oder pulveri-
Dieses Tier mit dem Horn auf der Stirn nennt siert, heilende Wirkung fÖl; viele Krankheiten
man Einhorn. Niemand weiss, wann das Ein- habe. Es wurde eingenommen, auf Wunden ge-
hoen zum ersten Mal in der Phantasie der legt, als Amulett getragen und auch sonst
Menschen auftauchte. Doch in den Schriften viele geheimnisvolle Dingt; damit getrieben.
des griechischen Histocikers Ctesias, der
+
wn 400 vor Christi lebte, Noch um die Mitte des 18.
finden wir die ersten Auf- Jahrhunderts wurde einem
ze ichnungen über das Tier. das Einhorn-Pulver in fast
Ctesias schrieb: 'Da gibt allen Apotheken angeprie-
es in Indien verschiedene sen.
wilde Esel, die so gross Die meisten Naturwissen-
'sind wie ein Pferd oder schaftler glauben heute,
noch grösser. Ihre Leiber dass die alten Beschrei-
sind weiss, ihre Köpfe bungen des Einhorns, eine
dunkelrot und ihre Augen Verwechslung mit dem
dunkelblau. Sie haben ein Rhinozeros seien, welches
Hor n auf der Stirn, das das einzige existierende
fünfzig Zentimeter lang ist. Tier mit einem Horn ist.
Der Hornansatz ist schnee- Das Rhinozeros hat das
weiss, die Spitze ist scharf Horn an der Schnauze und
und von tiefe,m Rot, und ähnelt dem Pferd in keiner
das Übrige, der mittlere Weise. Da aber manche
Teil, schwarz.' Beschreibungen sagen, das
Eine der interessantesten Abhand) ungen über Tier . sehe einem Elefanten ähnlich, andere
das Einhorn wurde von einem Römer verfasst: aber auf das Rhinozeros hinweisen, bleibt es
Julius Solinus. Es wurde schon im 16. Jahr- dem Glauben jedes Einzelnen überlassen,
hundert in verschiedene europäische Sprachen wie das echte Einhorn aussieht.
übersetzt, und darin heisst es: 'Das grau-
samste (aller Tiere) ist das Einhorn, ein Un- Asierlforscher, die das Einhorn zu finden
geheuer, das 'schrecklich brüllt, einen Körper hofften, waren sehr enttäuscht, wenn sie das
wie ein Pferd, Beine wie ein Elefant, einen Rhinozeros fanden. Marco Polo schrieb:
, Schwanz wie ein Schwein und einen Kopf wie 'Es gibt wilde Elefanten (in Asien), und vie-
ein Hirsch hl\t. Das Horn wächst ihm auf der le versc hiedene A.rten des Einhorns, die klei-
Mitte der Stirn, von einem wundervollen Glanz ner als die Elefanten sind. Ihre Haare glei-
und ' über eineinhalb Meter lang, so scharf, chen denen eines Büffels und ihre Füsse se-
dass alles durchstossen wird, was es damit hen wie die der Elefanten aus.
nur anstösst. Dieses Tier lebt nicht mehr; Es ist ein Tier, scheusslich anzusehen und
man konnte es wohl töten, aber fangen konnte in keiner Weise so, wie wir es uns denke'n •..
man es nicht." Ich versichere Ihnen, es ist genau das Ge-
Viele Legenden und Fabeln ranken sich wn genteil von dem, was wir uns von ihm vor-'
das Einhorn. Die Araber erzählen, das Ein- stellen.'
horn sei so stark gewesen, dass es einen
.. Elefanten mit seinem Horn aufspiessen konn- Und Marco Polo dürfte Recht haben.
Grosse Vorbilder

DAMON ~ND PHINTIAS

r-----,.~---_, Durch alle Jahr- hen, da keine Gefahr bestünde. Phintias


hunderte hindurch lehnte jedoch ab. Er hatte sein Wort gegeben,
leuchtet die und Ehre bedeutete ihm mehr als das Leben.
Freundschaft zwi- Das hatte der Tyrann nicht erwar tet.
schen Damon und Die Zeit verrann schnell. Die Studcie der Hin-
Phintias als ein richtung kam heran. Damon war nicht gekom-
Zeugnis " echter men, und sein Bürge wurde zur Hinrichtungs-
~lenschlichkeit aus stätte geführt. Phintias glaubte fest daran,
der Vergangen- dass Damon sein Ehrenwort halten würde. Er
he ie. Sie wurde vertraute auf die Freundschaft. Doch rief er
im aLten Griechenland besungen und zum In- die Götter an, der Freund möge nicht zurück-
halt eines der schönsten Gedichte, die wir kommen. Im Gegensatz zu den wilden Schrei-
kennen: Friedrich von Schiller's 'Bürg- en des Mobs glaubte er fest an die Treue des
schaft'. Damon, ein Senator von Syrakus, Freundes, und mutig sah er seinem Schicksal
verübte ein Attentat auf Dionys, dem grie- entgegen. Im letzten Augenblick, der Henker
chischen Tyrannen. Deshalb wurde er zum wollte s~hon seines Amtes walten, sah man
Tode v~rurteilt. Viele achteten Da mon, als einen Reiter in der Ferne, der schnell wie
er in Amt und \\7ürden war, aber er hatte der ,*ind näher kam. Es war Damon. Er hatte
nur einen wirklichen Freund: Phintias. Er sein Versprechen eingehalten, und beide
kannte Damon's Heimatliebe und bat den Ty- Freunde fielen sich in die Arme.
rannen, seinem Freund einen Aufschub zu Ungläubig schaute Dionys auf die Szene; und
gewähren, damit er vor seinem Tode Frau er erlebte, dass der grausame Zweck der
und Kinder noch einmal sehen könne. Er war Stunde vergessen, die wahre Freundschaft
unerfahren in der Kunst der Rede, doch seine aber allerseits bej ubelt wurde, eine -Freund-
Lieabe zu Damon gab Phintias die Fähigkeit schaft,die durch nichts getrennt werden kann.
zu einer beredten Verteidigung: Dieses wahre Heldentum aber lebt tort und
'Auch Ihr seid ein Gatte und Vater. Ich bitt' wird solange leben, wie es echte Freundschaft
Euch, lasst Damon heimziehen, seine Frau der Herzen unter den ~1enschen gibt. Und
und seine Kinder noch einmal' zu sehen, be- "diese Tat ist das Hauptanliegen des Phintias-
vor er sterben muss. Gewährt ihm vier Stun- Ordens, dessen Mitglieder geschworen haben,
den. ~ehmt mich dafür gefangen, als Bürge ~inander in selbstloser Art ZU helfen.
für seine Rückkehr. Macht es - nur diese Bit- Wollen wi r alle es Damon und Phintias gleich
te erfüllt - und die Götter werden Euch einen tun, wollen wir von Freundeshand zu Freun-
Tempel setzen, gross wie ihr ganzer Himme1.' deshand eine feste" Kette bilden~ Eine Kette
Dieser Appell verwirrte Dionys. Er hatte nur der Freundschaft, die stärker ist als alle
rur sich selbst gelebt; sein~ Freunde, seine Fährnisse der Welt.
Ehre hatte er auf dem Altar der Macht geop-
fert. Für ihn war die Freundschaft eine Stu-
fenleiter des Ehrgeizes, man klettert an ihr
hoch, ist man aber oben, schaut man in die
Wolken und nicht zurück auf die Stufen.
Phintias hatte Erfolg und Damon durfte heim.
Dia"I)Ys allerdings konnte Phintias' Selbstop-
ferung nicht verstehen. So gab er Befehl,
Calante solle in das Gefängnis, in dem Phm-
tias sass, gehen und ihn überreden zu flie-
, . ~

, .<lv
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