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Biologische Varroabekämpfung
Autor: Dieser Artikel wurde freundlicherweise von Dr. Knud Riis Andresen zur
Verfügung gestellt.

Einführung
Seit 1990 habe ich mit der Varroamilbe geimkert - ohne Anwendung von Pestiziden.
Meine Methoden sind billig und effektiv. "Biologische Varroabekämpfung" ohne
Anwendung von Pestiziden erfordert mehrere Eingriffe im Laufe des Jahres. Der
Arbeitsaufwand ist aber nicht so groß als das man es in seiner Betriebsweise nicht leicht
integrieren kann.
Einleitungsweise ein bißchen Biologie (die Sie
wahrscheinlich kennen):
Jeden Monat, pro Jahr 7 mal, verdoppelt sich die Anzahl von Varroamilben.
Das heißt: wenn im Frühjahr 100 Milben im Bienenvolk sind, werden diese Milben im
Laufe des Jahres zu: Febr. 100, März 200, April 400, Mai 800, Juni 1600, Juli 3200,
August 7400 Milben.
7400 Milben pro Volk sind zu viel. Krankheitszeichen sind deutlich und wahrscheinlich
wird ein solches Volk nicht überwintern können, selbst wenn man die Zahl der Milben
von 7400 auf Null bringen könnte.
Man muß deshalb unbedingt die Anzahl der "Wintermilben" so klein wie möglich halten,
aber muß auch daran denken, daß man zu jeder Zeit im Laufe der Saison die Anzahl der
Milben verringern kann. Wenn zum Beispiel im Mai 300 der 800 Milben entfernt werden,
sind im Volk im August "nur" 4000 statt 7400 Milben, welches für die Gesamtgesundheit
des Bienenvolkes einen beträchtlich Vorteil bringt.
Im Winter sitzen die Milben auf den Bienen.
Im Sommer sitzen die Milben in der verdeckelten Brut.
Ameisensäure dringt auch in die verdeckelten Brutzellen ein. Ameisensäure, 60 oder 85
% ist aber eine unbehagliche, starke Säure - für Bienen und für Menschen.
Milchsäure dringt nicht in die verdeckelte Brut ein.
Milchsäure, 12 % ist eine milde Säure, die man in den Mund sprühen kann (wie
Zitronensaft), und die den Bienen nichts ausmacht.
Nun zur Behandlung:
Fangen wir beim Abschleudern/Füttern/Einwintern an:
Primo August haben die Völker eine maximale Milbenbelastung. Es gilt deshalb
unverzügliches Abschleudern, wenn keine Tracht mehr vorhanden ist, um die
Behandlung einleiten zu können. Damit werden so viele Winterbienen wie möglich
OHNE Milbenbisse zur Welt kommen. Diese Winterbienen sind deshalb gesund.
Trotzdem gebe ich dem Bienenvolk ein 2,5 kg Apifonda-Päckchen, sofort, wenn ich die
Honigwaben entferne. Das gibt Ruhe im Volk, und die 2,5 kg sind ja in 2-3 Tagen schon
weg.
Das Volk wird auf maximal 2 Magazine zusammengedrückt (20 Waben), oft aber lohnt es
sich, sie auf ein Magazin (10 Waben) zu reduzieren. Das gibt zwar viele Bienen vor dem
Flugloch, macht aber nichts. Wenn die kleine Portion Apifonda "gefressen" ist, beginnt
die erste Ameisensäurebehandlung:
2 ml. 60% Ameisensäure pro Wabe werden gegeben. Am besten eine Hälfte von oben
und die andere Hälfte von unten. Also, bei 2 Magazinen gebe Ich 20 ml. 60% von oben
auf ein doppeltgelegtes Stück Zeitungspapier, direkt auf die Rahmen gelegt mit Plastik
darüber, und gleichzeitig 20 ml. 60% von unten, unter den Drahtboden (Edelstahl oder
Aluminium verträgt es). Das Flugloch ist ganz offen, aber sonst ist "alles dicht". Die
Bienen brausen aus dem Flugloch, vertragen es aber, wenn Dosierung und Stärke der
Säure richtig ist.
Die Behandlung wird 4 Tage in Folge gegeben!
Danach wird fertig gefüttert (2 bis 4 Wochen)
Im September wird diese 4-Tage-Behandlung wiederholt,
ODER eine "Krämer"-Platte (Holzfaserplatte mit 250 ml. 85 %-iger Ameisensäure in
Plastik) wird angewandt. Diese Platte wird oben auf Holzstäbe auf die Rähmchen
aufgelegt, und man schneidet ein etwa 10 cm2 Loch in das Plastik. Diese Methode
erfordert einen kleinen Luftraum zur Verdunstung auch über der Krämerplatte.
Im Oktober kann man die Behandlung wiederholen - ist bei mir aber nie (seit 1990) nötig
gewesen. Bei schönem Wetter im Oktober habe ich aber ab und zu einige oder alle Völker
mit MILCH-SÄURE besprüht.
Im Frühling und im Sommer wende ich Ameisensäure NICHT an, weil dies dann
eventuell Reste im Honig geben könnte.
Im Frühling
Im Frühling kann aber mit Vorteil Milchsäure angewandt werden, wenn nicht schon zu
viel verdeckelte Brut vorhanden ist. Dann hilft es nämlich nicht, weil die meisten
Varroamilben auch nur an die Fortpflanzung denken, und sich deshalb schon unter der
verdeckelten Brut befinden. Früh angewandt ist Milchsäure aber super (!), denn den
Bienen macht es nichts aus, und es ist Gold wert, wenn man die Zahl der Milben so früh
z.B. halbieren kann.
Milchsäure wird in einer 12%-igen Lösung mit einem Blumenzerstäuber direkt auf die
Bienen gesprüht. Das ist ein größerer Arbeitsaufwand, denn jede Wabe muß hochgezogen
werden, aber bei vielen Völkern kann mann (wie beim Unkrautsprühen) einen Behälter
auf den Rücken tragen.
Alle Ableger werden den ganzen Sommer hindurch etwa alle 14 Tage mit Milchsäure
gesprüht. Milchsäure ist einfach klasse, weil die Ableger ja oft, nach dem Schlüpfen der
verdeckelten Brut, brutfrei sind, bis die neue Königin am legen ist. Und weil die Ableger
ja klein und überschaulich sind. (man kann die Königin ruhig mit der Milchsäure
ansprühen.)
Ablegerbildung ist ein Teil der biologischen Varroabehandlung ! Wenn z. B. mitte
Mai 12 Brutwaben im Volk sind, sind etwa 6-8 Waben verdeckelt, (und hier sind die
Milben!) Entnimmt man dem Volk 3 verdeckelte Brutwaben, entnimmt man also 3/6 oder
3/8 der Milben, und die Zahl der Milben im August ist deshalb ebenso reduziert (siehe
oben).
Darüberhinaus entnehme ich jedem Volk pro Saison 1 bis 3 Drohnenwaben, also Waben
mit Mittelwänden mit Drohnenprägung. Je früher, je besser! Aber ich setze keine
Drohnenwaben zu den Völkern bevor das Volk die Wabe schnell ausbaut und bebrütet.
Varroamilben bevorzugen Drohnenbrut, und deshalb wird die Entnahme von
Drohnenwaben die Anzahl der Milben beträchtlich reduzieren.- Natürlich wird die Wabe
erst dann entnommen, wenn die Brut verdeckelt ist. Und sie MUSS entnommen werden,
weil sonst eine Vermehrung der Varroamilben stattfindet.
Dr. Knud Riis Andresen
Moellegade 18
DK-6690 Goerding
Dänemark
kra@dadlnet.dk

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(C) Hartmut Ebert
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