Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Das Züchten von Schmetterlingen eigentlich nicht Eigene Schmetterlinge geben eigentlich nicht viel zu
kompliziert. Man sucht Eier oder Raupen, bringt sie in tun, wenn man es richtigmacht. Es geht ja vor allem
einen geeigneten Behälter und füttert die Raupen, bis darum, Raupen zu füttern bis sie sich verpuppen. Die
sie sich verpuppen. Eier und später die Puppen geben uns nichts zu tun.
Eines Tages schlüpft dann der Schmetterling. Die schlüpfenden Schmetterlinge lassen wir dann frei.
«Das haben wir als Kind schon gemacht! Ganz ein- Viele unterschätzen aber den Futterbedarf von ge-
fach.» frässigen Raupen! Es macht deshalb keinen Sinn,
So ist es. Aber einige Regeln und Erfahrungen sollte gleich Hunderte von Räupchen in einen Behälter zu
man schon beachten, denn es ist traurig, wenn die stecken. Ein Dutzend genügt.
Raupen von Parasiten befallen werden oder die
Schmetterlinge verkrüppelt schlüpfen. Deshalb hier
diese kleine Anleitung. Welche Arten züchten wir? Beginnen wir doch mit ei-
ner häufigen einheimischen Schmetterlingsart, mit ei-
ner der vielen Tagfalter-Arten, deren Raupen wir be-
Unter dem Wort Züchten versteht man im strengen stimmt auf den Brennnesseln an einem nahen Wald-
Sinne, dass man die Tiere nicht nur von der Raupe rand finden können:
zum Schmetterling aufzieht, sondern auch wieder
verpaart und somit über Generationen vermehrt. Die
Art Zucht von Schmetterlingen ist für den Unerfahre-
nen schwierig und scheitert zumeist an der natürli- Tagpfauenauge
chen Verpaarung der Tiere. Daher ist es zunächst Kleiner Fuchs
sinnvoller, sich mit der Aufzucht von Eiern und Rau- Distelfalter
pen und vor allem mit der artgerechten Haltung der C-Falter
Raupen zu beschäftigen. Admiral
Das Glas mit den Futterpflanzen steht am Boden des
Zuchtbehälters. Durch die Löcher im Deckel des mit
Wasser gefüllten Glases steckt man Brennnesselstän-
gel, wobei darauf zu achten ist, dass ein paar Blätter
der Brennnesseln die Wände des Zuchtbehälters be-
rühren, um herabfallenden oder frisch eingebrachten
Raupen das Erreichen des Futters zu ermöglichen.
Den Zuchtbehälter mit der »Brennnesselvase« stellt
man an einen nicht der grellen Sonne ausgesetzten
Platz. Auf den Boden gefallene Raupen nicht auf mit
der Hand auf die Pflanze setzen. Die Tierchen erklim-
men ihre Futterpflanze lieber selber. Den Boden be-
decken wir mit Haushaltpapier und entfernen regel-
mässig den anfallenden Kot und - was es immer wie-
Die Schmetterlingsweibchen legen ihre Eier auf die
der gibt - tote Raupen... Sobald die Blätter abgenagt
spätere Futterpflanze der Raupe. Solche Eierklumpen
sind, wird frisches Futter eingestellt. Das wird so etwa
finden wir anfangs Mai auf der Unterseite von Brenn-
jeden zweiten Tag notwendig sein. Am besten stellt
nesselblättern. Auch andere Schmetterlingsarten le-
man einfach ein zweites Glas daneben. Die Raupen
gen ihre Eier einzeln oder als Gelege auf Brennnes-
steigen dann selber auf die neue Futterpflanze.
seln. Eier nicht vom Blatt trennen, sondern das ganze
Blatt in eine Dose legen und warten, bis die Räupchen
schlüpfen. Erst dann frisches Futter beigeben.