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Herausgeber: 2023
DLR Westerwald-Osteifel, Fachzentrum Bienen und Imkerei, Mayen Freitag, 02. Juni 2023
Landwirtschaftskammer NRW, Bienenkunde, Münster Zahl der Abonnenten: 36.739
LWG Institut für Bienenkunde und Imkerei, Veitshöchheim
LLH Bieneninstitut Kirchhain, Kirchhain
Landesanstalt für Bienenkunde, Hohenheim
Länderinstitut für Bienenkunde, Hohen Neuendorf
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Bienen@Imkerei 14/2023— 02.06.2023
Hygiene im Schleuderraum tan haben, um ein hochwertiges Produkt herzustellen
Ob in einem dauerhaft eingerichteten Raum oder in der und bei dessen hohe Qualität zu erhalten. Die gesetz-
für dieses Ereignis speziell vorbereiteten heimischen Kü- lich vorgeschriebene Rückverfolgbarkeit kann durch
che, die Anforderungen an den Schleuderraum sind eine Losnummer erfolgen oder eine andere eindeuti-
hoch: Der Raum muss trocken, sauber, frei von Fremd- ge Kennzeichnung (z.B. weil Sie genau eine Frühjahrs-
gerüchen sein (z.B. in der Küche: Mülleimer leeren, ne- honigernte 2022 hatten und dadurch aller Honig zu
benbei weder essen noch rauchen), fließendes Wasser dieser Ernte gehört).
und Seife und frische Handtücher müssen vorhanden Honigetiketten
sein, Boden und Wände sollten leicht zu reinigen sein, Bei der Gestaltung der Honigetiketten haben Sie man-
und der Raum muss frei von Schädlingen sein (z.B. Mäu- che Freiheiten und können ihre Produkte dadurch
se, Motten, Ameisen, …). Achten Sie darauf, dass keine eventuell als Marke mit Wiedererkennungswert etab-
Staubflusen von z.B. Deckenlampen und Schränken her- lieren. Andrerseits gibt es eine ganze Reihe an Kenn-
abgeweht werden können – es muss wirklich peinlich zeichnungsvorschriften, die erfüllt sein müssen! Ein
sauber sein! Alle Gerätschaften müssen sauber und le- hoher Wiedererkennungswert ist beim Warenzeichen
bensmittelecht sein, in der Regel Edelstahl, lebens- des D.I.B., „Echter Deutscher Honig“, gegeben. Zudem
mittelechter Kunststoff und Glas. Dazu gehören unter sind die Gewährstreifen so vorbereitet, dass nicht viel
anderem Entdeckelungsgabeln, Entdeckelungsgeschirr, schiefgehen kann. Dazu gehören diese Angaben:
Schleuder, Siebe, Abfüllkannen und Hobbocks, ggf. Ho- Produktbezeichnung (Honig); Herkunftsland
nigsumpf, Rührgeräte, … Diese Gerätschaften werden (Deutschland); Name der Imkerei (mit Anschrift); Füll-
einige Tage zuvor mit reichlich heißem Wasser gereinigt menge (in Gramm oder Kilogramm, dabei hängt die
und trocknen dann ab oder werden (wenn es nicht an- Schriftgröße von der Gebindegröße ab (ab 200 g min-
ders geht) mit einem flusenfreien Handtuch trockenge- destens 4 mm, über 1.000 g mindestens 6 mm)); Hin-
rieben. weise zur Lagerung (dunkel, trocken und vor Wärme
Honig darf keine Fremdkörper enthalten – d.h. auf gar geschützt lagern); und das Mindesthaltbarkeitsdatum
keinen Fall Haare, Farbabrieb (z.B. von Schleuder, Stock- (in hinreichend großer Schrift, mindestens 1,2 mm
meisel oder Rührgerät), Metallteile (z.B. Späne bei un- (wenige Ausnahmen bei sehr kleinen Gefäßen)). Beim
sachgemäßem Rühren mittels Bohrmaschine), aber auch Mindesthaltbarkeitsdatum hat die Formulierung
keine Beinchen von Bienen, Wachsstückchen etc. Durch „Mindestens haltbar bis TT.MM.JAHR“ den Vorteil,
geeignete Siebe können die gröberen und die meisten dass damit zugleich die Rückverfolgbarkeit
feinen Bestandteile herausgesiebt werden, Honigseihtü- (Losnummer) möglich ist, sofern das jeweilige Datum
cher und Spitzsiebe entfernen auch sehr kleine Wachs- nur für ein einziges Honig-Los verwendet wird. Mit ei-
partikel. Hinreichend langes Klärenlassen bei Zimmer- ner geeichten Waage stimmt auch die Füllung des Ho-
temperatur mit anschließendem Abschäumen entfernt nigglases mit der Mengenangabe überein.
feine Wachspartikel (aber keine Unterlegscheibe oder Weitere ausführliche Informationen finden Sie z.B. in
Schräubchen, falls diese in die Schleuder gefallen sein diesen Broschüren und als Merkblätter.
sollten).
Teilweise noch strengere Hygienemaßnahmen gelten Kontakt zum Autor
für die Gewinnung und Verarbeitung von Gélee royale Dr. Ulrich Ernst
und Pollen, die als eiweißreiche Stoffe deutlich anfälli- Ulrich.Ernst@uni-hohenheim.de
ger für Verderb sind als Honig.
Hygiene im Honiglager
Auch für die Lagerung von Honig gilt: achten Sie auf
Sauberkeit! Der Lagerraum muss frei von Schädlingen,
trocken, dunkel und kühl sein. Anzustreben sind ≤ 55 %
relative Luftfeuchtigkeit und ≤ 14 °C. Außerdem muss
für alle Fässer, Eimer, Gläser eindeutig hervorgehen,
wann der Honig geerntet wurde und zu welcher Charge
(Los) er gehört.
Dokumentationspflicht
Wenn Sie Lebensmittel produzieren, besteht die Pflicht
zur Dokumentation. Auch dann, wenn Sie Honig nur ver-
schenken! Sie müssen die Hygienemaßnahmen nicht
nur penibel durchführen, sondern auch dokumentieren. Der nächste Infobrief erscheint am
Wenn Sie Checklisten verwenden, können Sie nichts Freitag, 09. Juni 2023
vergessen und gleichzeitig nachweisen, dass Sie alles ge- Impressum: siehe Infobrief 01/2023
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