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a Frederike

Mein Freund und ich sind seit der Schulzeit ein Paar. Nach dem Abitur haben wir beide in
derselben Stadt studiert, aber in verschiedenen Studentenwohnheimen gewohnt. Unsere
Eltern meinten, jeder sollte erst mal lernen, alleine zurechtzukommen. Erst gegen Ende
des Studiums haben wir eine gemeinsame Wohnung gesucht und geheiratet. Als Jour-
nalisten in der Auslandsredaktion einer Tageszeitung sind wir beide sehr beschäftigt und
haben selten eine geregelte Arbeitszeit. Nicht jeder Partner hat Verständnis dafür, dass
man abends spät nach Hause kommt oder wochenlang unterwegs ist. Das ist bei uns
zum Glück anders. Das heißt natürlich nicht, dass es bei uns keine Meinungsverschiedenheiten gibt. Aus-
einandersetzungen mit dem Partner oder der Partnerin kommen in jeder Partnerschaft vor. Das ist eben so
und muss auch so sein. Hauptsache ist doch, dass man sich danach wieder versöhnt. Wir führen wirklich
eine glückliche Ehe.

b Sven
Meine Partnerin und ich haben lange in verschiedenen Städten gelebt und uns deshalb
nur am Wochenende gesehen. Das war keine bewusste Entscheidung, aber aus beruf-
lichen Gründen ging es nicht anders. Heute genieße ich es, dass wir nicht mehr nur
samstags, sondern endlich auch an Wochentagen ausgehen, schwimmen oder Radtouren
machen können. Das habe ich früher sehr vermisst. Der Anfang unseres Zusammenle-
bens war für uns beide nicht leicht. Meine Partnerin ist ein sehr ordentlicher Mensch,
der immer alles gleich aufräumt, während ich das schmutzige Geschirr gerne mal bis
zum nächsten Morgen stehen lasse. Es käme mir aber gar nicht in den Sinn, meine Partnerin zu ändern oder
gar zu erziehen. Die Tatsache, dass sie so ganz anders ist, macht doch den Reiz einer Beziehung aus. In einer
Partnerschaft zu leben heißt, den Partner so zu akzeptieren, wie er ist. Und wenn man das nicht kann, muss
man sich trennen.

c Daniel
In den ersten Monaten unserer Beziehung waren meine Freundin und ich unzertrennlich.
Wir haben einfach alles zusammen gemacht: Wir waren in denselben Vorlesungen und
Seminaren. Auch an den Wochenenden haben wir immer nur zu zweit etwas unternom-
men, sodass wir kaum noch Zeit für unsere jeweiligen Freundeskreise hatten. Irgendwann
haben wir beide gemerkt, dass eine solche Beziehung auf Dauer nicht gutgehen kann.
Deshalb gehe ich heute wieder regelmäßig mit meinen Kumpels aus, mit denen ich im
nächsten Sommer übrigens in Urlaub fliege. Für meine Freundin ist das in Ordnung.
Das Tolle daran ist auch: Man freut sich auf das Ende des Urlaubs, weil man dann den Partner wiedersieht.
Bestimmte Gemeinsamkeiten muss es aber trotz allem geben. Ich kann nur mit jemandem zusammen sein,
der in vielen Fragen die gleiche Meinung hat und auch so wie ich keine politisch extremen Positionen ver-
tritt. Sonst könnte es nämlich ganz schnell Streit geben.

d Helene
Ohne eine feste Beziehung würde mir etwas ganz Wichtiges im Leben fehlen. Das gehört
für mich einfach zu einem perfekten Leben dazu. Mein Freund Jonas und ich haben zwei
Monate, nachdem wir uns kennengelernt hatten, ein kleines Häuschen gekauft. Wichtig
ist, dass man gemeinsam den Alltag erlebt. Deshalb wäre eine Fernbeziehung nichts für
mich. Wenn ich abends nach Hause komme, brauche ich jemanden mit einem offenen
Ohr, dem ich von meinem Tag im Büro erzählen kann. Obwohl Jonas und ich Jura stu-
diert haben, gehen wir nämlich beruflich ganz unterschiedliche Wege. Zu einer guten
Beziehung gehört auch, dass mein Partner sich mit meinen Eltern versteht und wir mit ihnen zusammen
Weihnachten und Geburtstag feiern. An den Traumprinzen glaube ich eigentlich nicht, aber ich bin sicher,
dass Jonas genau der Richtige für mich ist. Heiraten werden wir allerdings nicht. Das ist heutzutage ja nicht
mehr nötig.

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