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Was tun bei Einsamkeit

Wer kennt das nicht? Man wird nicht zu einer Party eingeladen.
Freunde haben vergessen, einen zum Mittagessen einzuladen.
Oder vielleicht hat man seinen Freundeskreis einfach noch nicht
gefunden. Es ist nicht ungewöhnlich, sich gelegentlich einsam zu
fühlen. Doch ein anhaltendes Gefühl der Einsamkeit kann
gravierende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben.

Die Anzeichen von Einsamkeit


Von Einsamkeit spricht man, wenn das Gefühl des Alleinseins und der Abgeschiedenheit über
einen längeren Zeitraum anhält (und auch nicht nachlässt, wenn man sich unter Menschen begibt)
und wenn Zeit für sich, durch die man eigentlich neue Energie tanken will, in lähmende Einsamkeit
ausartet. Zu den möglichen Folgen anhaltender Einsamkeit gehören:

• Abgeschlagenheit bis hin zu Benommenheit


• Schlafprobleme (Einschlaf- oder Durchschlafstörungen)
• Appetitlosigkeit
• Erhöhter Alkoholkonsum oder Drogenmissbrauch
• Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder Wertlosigkeit, Depressionen
• Angstzustände
• Häufigere Erkrankungen
• Körperliche Gebrechen und Schmerzen wie Kopfweh, Migräne, Bauchschmerzen
oder Muskelverspannungen
• Übertriebenes Kaufverhalten oder ein exzessiver Fokus auf materielle Dinge
• Übermäßiger Fernsehkonsum

Die verschiedenen Arten der Einsamkeit


Wenn ihr euch einsam fühlt, seid ihr damit nicht allein. Das Phänomen Einsamkeit ist so weit
verbreitet, dass dieser Gemütszustand von der Psychologieforschung in den USA in drei
Hauptkategorien unterteilt wurde:

WAS TUN BEI


Content originally published on www.crisistextline.org in English and has been translated by Netflix.
EINSAMKEIT
• Situative Einsamkeit: Vielleicht habt ihr die Schule gewechselt, seid von Freunden
und der Familie weggezogen oder habt einen vollen Terminplan, der euch den
Kontakt zum gewohnten Umfeld erschwert. Situative Einsamkeit resultiert aus
konkreten Veränderungen im Leben, durch die man sich vorübergehend isoliert fühlt.
Glücklicherweise lässt diese Form der Einsamkeit meist von selbst nach, sobald man
sich an sein neues Umfeld gewöhnt hat.
• Entwicklungsbedingte Einsamkeit: Ihr habt das Gefühl, dass alle anderen im Leben
mehr Erfolg haben oder schon weiter vorangekommen sind: Sie haben ihre
Prüfungen mit Bravour bestanden, wurden befördert oder haben eine Familie
gegründet. Wenn man sich abgehängt fühlt, da scheinbar alle anderen mehr Erfolge
haben und im Leben schneller vorankommen als man selbst, kann dies zu Gefühlen
der Ausgrenzung und Einsamkeit führen.
• Innere Einsamkeit: Ihr geht mit Freunden zu eurem Lieblingsitaliener. Doch obwohl ihr
von geliebten Menschen umgeben seid, fühlt ihr euch mutterseelenallein. Manchmal
fühlen sich Menschen einsam, obwohl sie überhaupt nicht wirklich allein sind. Innere
Einsamkeit entsteht aus der Empfindung, ungeachtet der Umstände überall und
immer allein zu sein.

Die Ursachen der Einsamkeit


Womöglich macht ihr gerade eine große Veränderung in eurem Leben durch. Oder die Freunde, die
euch nahestanden, scheinen euch auf einmal nicht mehr zu verstehen. Vielleicht habt ihr auch den
Eindruck, euch niemandem anvertrauen zu können. Gefühle der Einsamkeit können viele Ursachen
haben. Falls ihr nicht genau sagen könnt, inwiefern oder warum ihr euch einsam fühlt, denkt
darüber nach, ob euch in letzter Zeit eines oder mehrere der folgenden Dinge passiert sind:

• Ihr seid von guten Freunden oder eurer Familie weggezogen.


• Ihr habt einen geliebten Menschen verloren.
• Ihr seid aus eurer WG oder eurem Elternhaus in eine eigene Wohnung gezogen.
• Es fällt euch schwer, neue Leute kennenzulernen, da euch die Möglichkeiten zur
Kontaktaufnahme fehlen.
• Ihr leidet unter körperlichen oder psychischen Beschwerden.
• Ihr meidet den Kontakt zu anderen Menschen aus Angst vor Zurückweisung.
• Ihr habt euch vor Kurzem zur Ruhe gesetzt oder habt euren Job gekündigt bzw. verloren.
• Ihr müsst in einem Land leben, in dem eine andere Sprache gesprochen wird, oder
durchlebt eine andere Art von Kulturschock.
• Ihr lebt in einer geografisch abgeschiedenen Gegend.
• Ihr verbringt übermäßig viel Zeit in den sozialen Medien.

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Was tun bei Einsamkeit?
Sucht euch Hilfe, wenn ihr euch einsam fühlt. Außerdem könnt ihr Folgendes versuchen:

• Wendet euch an Freunde oder Familienmitglieder: In unserer modernen Welt gibt es


zum Glück viele verschiedene Möglichkeiten, mit geliebten Menschen Kontakt
aufzunehmen. Wenn ihr nicht in derselben Stadt lebt, könnt ihr andere Menschen
durch eine SMS oder sonstige Nachricht wissen lassen, dass ihr an sie denkt. Wie
wäre es mit: „Hey, du fehlst mir in letzter Zeit. Wie geht es dir?“
• Geht auf andere Menschen zu. Beginnt eine Unterhaltung mit Leuten in eurem
täglichen Umfeld. Wechselt vielleicht ein paar Worte mit dem oder der Barista in
eurem Lieblingscafé, wo ihr täglich euren Kaffee trinkt. Oder tauscht einige Worte mit
Menschen aus, denen ihr auf dem Weg zur Schule oder Arbeit täglich begegnet.
Studien haben gezeigt, dass Freundlichkeit anderen Menschen gegenüber einen
selbst auch glücklicher machen kann. Also wechselt das nächste Mal, wenn ihr einen
guten Kaffee serviert bekommt oder euch auf dem Weg zur Schule oder Arbeit ein
bekanntes Gesicht über den Weg läuft, ein paar höfliche Worte. Wenn ihr euch
danach fühlt, könnt ihr die Person sogar nach ihrem Namen fragen. So schnell findet
man neue Freunde.
• Findet sozialen Anschluss: Studien zufolge kann das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft
oder Gruppe zu sein, für die psychische Gesundheit von ausschlaggebender
Bedeutung sein. Heutzutage gibt es glücklicherweise für alles Mögliche Gruppen,
Klubs oder AGs. Ihr könnt zum Beispiel an einem Fitnesskurs oder Quizabenden
teilnehmen oder euch mit bestimmten Menschen in eurem Leben regelmäßig zum
Brunch verabreden. Wenn ihr nicht wisst, welche Leute ihr sucht oder wie ihr
Anschluss findet, könnt ihr auf der Website www.meetup.com Menschen in eurer
Umgebung mit ähnlichen Interessen finden.
• Legt euch ein Haustier zu: Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge können
Haustiere für unser psychisches Wohlbefinden sehr förderlich sein, da sie Stress
reduzieren und Angstsymptome lindern. Auch lassen sich durch einen Vierbeiner im
Katzencafé oder auf der Hundewiese leicht andere Tierliebhaber kennenlernen.
Verbringt man Zeit mit seinem Haustier und lernt dabei noch Leute kennen, hat die
Einsamkeit kaum eine Chance.

Zögert nicht, euch Hilfe zu suchen. Ihr seid nicht allein!

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