Sie sind auf Seite 1von 1

Die Vermessung der Welt Charaktere

Saturday, August 19, 2023 12:17 PM

HUMBOLDT: GAUß: EUGEN: Wilhelm:


• Alexander ist als Sohn eines preußischen Adeligen geboren. Er besitz leistungsorientierten • Gauß ist Sohn eines Gärtners, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Er ist von klein auf auf die • Gauß hält ihn für dumm, beschränkt, unfähig und beschimpft ihn wiederholt als • Es kann jedoch vermutet werden, dass er auf Alexander wegen dessen eher rebellischer
Vorbildern, wie zum Beispiel Goethe, führte den jungen Humboldt dazu, sich für Wissen zu Unterstützung anderer angewiesen, um seine wissenschaftliche Karriere verfolgen zu können Nichtsnutz(nutzlos).Minna und Eugen sind dem Vater gleich unliebsam. Natur eifersüchtig ist. Es gibt Geschwisterrivalität zwischen den beiden.
interessieren und Teil der Weimarer Klassik zu werden und damit auch die Aufklärung zu (Mathematiklehrer Büttner, Martin Bartels, Stipendium des Herzogs). • Eugen lernt das Gefühl eigener Überlegenheit kennen, als er sich, wie früher sein Vater, fragt, • Er ist das Lieblingskind, und hat keine Angst von Strafen. Trotzdem war er nicht anwesend
verehren. • Gauß ist von Geburt an selbstbezogen. Er bringt sich selbst das Lesen bei. Er besitzt eine „warum die Leute immer so lange brauchten, um zu antworten“ (S. 376). beim Tod der Mutter.
• Seine Mutter war ihm während seiner Kindheit bedeutend, und sie hat so tiefe Eindrücke herausragende Begabung für Mathematik (Mathematikgenie), und baut sein Talent aus. • Er interessiert sich für Politik, fühlt sich zu den nationalistischen Schriften Turnvater Jahns • Er hat der Universität in Berlin begründet, die nationalistische Studentenbewegung
gemacht, dass er ihr zweimal im Buch wieder begegnet. Als er in die Höhle der Toten steigt39 und • Gauß wird als das ‚Naturgenie‘ dargestellt, der aus einen Arbeiterfamilie stammt und schon als hingezogen, und von Schillers Freiheitsgedanke inspiriert. Er versucht sich im Verfassen von Lyrik. hervorbringt.
auch als er und Gauß durch Zufall an einer Séance in Berlin teilnehmen.40 Die Relation zu seiner Kind für seine Begabung entdeckt wird. • Sein Jurastudium erlaubt ihm der Vater nur, wenn er nebenher auch Mathematik studiert. • Wilhelm hat bessere Beziehungen mit seinen Mitmenschen als Alexander, und er mag nicht
Mutter war trotzdem nie gesund. • Er ist vollendet mit Anfang 20 sein Lebenswerk Disquisitiones Arithmeticae. Trotzdem wagt Eugen aus Angst vor dem Zorn seines Vaters keine Widerworte, lediglich seine alleine zu sein.
• Seine Bruder macht ihm das Leben zur Hölle. Sein Bruder Wilhelm ist der Lieblingssohn. Alexander • Es fällt ihm schwer, sich an seine Berühmtheit zu gewöhnen. Nur zwei Personen haben für ihn „langen Haare“ können als Zeichen seiner Abgrenzung vom Vater gesehen werden. • Wilhelm scheint der Einzige zu sein, der von Alexanders Homosexualität weiß.
steht im Schatten seinem Bruder. etwas Besonderes in seinem Leben bedeutet: seine erste Frau und seine Mutter. Gauß‘ Beziehung • Eugen muss oft als Aggressionsventil für Gauß herhalten. • Obwohl die Beziehung der Brüder auch danach nicht als familiär bezeichnet werden kann, so
• Das Geniale an ihm ist, dass er nie aufhört zu vermessen, zu schreiben, zu denken, seit er sehr zu seiner Mutter war von klein auf innig, er wollte nie von ihr loskommen. • Gemeinsam scheint Vater und Sohn einzig die Melancholie zu sein. lässt sich dennoch von einer gewachsenen Freundschaft zwischen den beiden sprechen, die
klein war. Die Selbstdisziplin und die Neugier sind Teile seines Genies: „was nicht Füße und Angst • Trotz diesen Personen, die er liebt, ist die Liebe seines Lebens die Wissenschaft. • (Studententreffen) Kurzzeitig fühlt sich Eugen zwar als Teil einer aufbegehrenden Bewegung, auf gegenseitigem professionellem Respekt beruht.
genug hatte, ihm davonzulaufen“ (S. 84). • In seiner Hochzeitsrede sagt er, dass Liebe nur einen Rechenfehler und einen Irrtum sei, er ist doch letztlich fehlt ihm der Wille zum Aufbegehren: „Er konnte es tun. Ein paar Sekunden stellte er
• Die Liebe zur Wissenschaft führt dazu, dass er seine Heimat verlässt, sich selber in Gefahr bringt beim Arbeiten, wenn sein erster Sohn geboren wird, während das Hochzeitsnacht muss Gauß aus es sich vor. Dann wußte er, daß er zu feige war“, (S. 295).
und schadet. Er nimmt irgendeine Anstellung an, um sich damit beschäftigen zu können. Die Liebe der Bett springen, und eine Gleichung aufschreiben, der ihm plötzlich eingefallen ist. Die • Auf dem Weg nach Amerika entdeckt Eugen, vom hemmenden Einfluss seines Vaters befreit, seine Wilhelm von Humboldt
zur Wissenschaft setzt die Rahmen seines Lebens. Beziehungen zu anderen Menschen sind ihm Mathematik kommt fast immer zuerst. eigenen Fähigkeiten. Alexanders älterer Bruder
nicht so wichtig. Er liebt zwar die Menschen, Tiere und Natur, durch Forschung und durch die • Er verkraftet den Tod seiner ersten Frau sowie das zerrüttete Verhältnis zu seinem Sohn Eugen aus • Er representier die kommende, aufmüpfige Generation. Ist sprachwissenschaftlich begabt
Wissenschaft, aber nicht die einzelnen Individuen. zweitetr Ehe mit Minna. Er heiratet Minna, damit die Kinder versorgt sind. • Im letzten Kapitel jedoch zeigt Gauß doch so etwas wie Zuneigung: Er zieht Eugen im Gefängnis Zeigt sich den Eltern als Engel
• Mit Beziehungen zu anderen Menschen kommt er also nicht gut zu recht. Humboldt findet aber • Nachdem er das Stipendium verliert, hat er als Landvermesser, Sternwartdirektor, und Professor „so fest an sich, daß seine Schulter gegen dessen Kiefer prallte“ (S. 373), bevor Eugen nach Zeigt teuflisches Verhalten gegenüber Alexander
einen Hund beim Reisen, und im Buch ist das die engste Beziehung, die er zu irgendjemandem hat. gearbeitet. Er ist finanziell abhängig von der Obrigkeiten. Amerika ins Exil geht; selbst, als der Vater seine Liebe zu zeigen versucht, schmerzt sie den Sohn. Liebt die Literatur
Dieses ist das einzige Mal im Buch, wo es deutlich wird, dass Humboldt sich wirklich um ein • Gauß hat schwache soziale Fähigkeiten, die Umgang mit anderen Menschen schwer machen. Dieser gewaltsame Bruch zwischen den beiden erweist sich als die einzige Möglichkeit, wie sie Wird Gründer der Berliner Universität
anderes Wesen kümmert, ohne die wissenschaftlichen Gründe im Hintergrund zu haben. • Gauß mag in der Regel andere Menschen nicht, am meisten weil er sie entweder dumm oder weiterhin mit sich leben können. Die Trennung der neuen Generation von der vorhergegangenen Der Tod von Wilhelms Frau bringt die Brüder einander näher
• Humboldt will andere Menschen verstehen, aber es gelingt ihm nie. Er kann die Art und Weise wie enttäuschend sind. muss zwangsläufig immer sowohl radikal als auch schmerzlich vonstattengehen . Dass Eugen sich Wilhelms Abschiedsbrief an Alexander zeigt diese brüderliche
andere Menschen denken nicht verstehen. • Häufig plagen ihn Zwweifeln an seinen geistigen Fähigkeiten. von seinem Vater lossagen muss, um sich entwickeln zu können, und diesem dabei doch ähnlich Intimität
• Außerdem ist er geschickt im Umgang mit seinen Mitmenschen, sodass er meistens bekommt, was • Seine Beziehung zum anderen Menschen ist im Grunde genommen voller Abscheu und wird, wenn er durch einen Kartenspielertrick, den „sein Vater ihm vor Jahren beigebracht
er will, und seien es Reisedokumente nach Südamerika. Somit sind ihm in seinen Verachtung. hatte“ (S. 373), zu Geld kommt, führt diese Metapher vom Generationswechsel konsequent fort.
Bewegungsmöglichkeiten auf der ganzen Welt prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Er erweist sich • Sein Genie wird im Buch auch dadurch gezeigt, dass Gauß sich über die langsamen Gedanken
einerseits immer wieder als geschickter Manipulator. anderer Menschen wundert.
• Humboldt schätzt das Recht auf Leben. Er ist ein starkeer Gegner der Sklaverei. Er scheint dem • Als Junge bemüht er sich, seinen Intellekt zu verstecken, um nicht aufzufallen, obwohl er alle
Gedanken von Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit verbunden zu fühlen. anderen Menschen für denkfaul hält. Mögliche Vorbildfiguren entpuppen sich für ihn stets als
• Er sorgt sich nicht nur um sein Vermächtnis, sondern auch um die Auswirkungen, die seine Enttäuschung (er finder Kant greis und senil).
Südamerikaexpedition auf die Gesellschaft hat, die die Wissenschaft mitträgt. ( „keine Wohlfahrt • Mit der Zeit wird Gauß alter, das Denken fällt ihm schwer als früher.
für den Kontinent gebracht“ (S. 332)) • Mit den Studenten, die er als Professor unterrichtet, kommt er nicht zurechtt: „Von allen Bonpland:
• Der Ehrgeiz in Humboldts Arbeitsweise deutlich, er hat keinelei Verständnis für die Menschen, die er je getroffen hatte, waren seine Studenten die dümmsten“, (S. 194) • Unterschieden sich jedoch stark
Versögerungen. Seine Ehrgeiz und Rastlosigkeit wird mit Erfolg gekrönt und führt dazu, dass • Gauß hat durch das Buch einen Begleiter, der als Gegenpol des Genies dient, sein Sohn Eugen. Er • Kann der Ästhetik und der Kunst mehr abgewinnen als Humöboldt
Humboldt mehrere Wissenschaften revolutioniert. Er ist ein weltgewandeten Naturforscher. verachtet sien Sohn, weil er Gedichte schreibt, weil er genauso dumm wie Gauß‘ Studenten ist • Einen besseren Sİnn für Humor Graf:
• Humboldts Vorliebe für Jungen ist im Roman angedeutet. Er hält sich sein Leben lang von und ein schlechter Wissenschaftler ist. • Beide achten die universalen Menschenrechte • Im Laufe des Kapitels wird es deutlich, dass der Graf nicht ein Genie, sondern Gott ist.
Sexualkontakt fern. Humboldts Ehrgeiz und Geschäftigkeit könnten auch als Methode gelesen • Nachdem er sich mit Weber kennengelernt, fungiert er für ihn wie ein Erstazsohn. • Die Arbeitswut Humboldts treibt ihn mehrmaks zur Weißglut • Dieses Abschnitt zeigt, dass obwohl Gauß ein genialer Mensch ist, ist er nicht allmächtig
werden, diese sexuelle Seite zu verdrängen. • Gauß ist ein reiseunlustige Mann. Er ist unangenehm beim Reisen, und findet sie abscheulich. • Humboldts psychischer Anker und allwissend. Gott ist ihm überlegen.
• Egozentrismus. Er schreibt regelmäßig Briefe an seinen Bruder als er in Südamerika ist, und er • Politik interessiert ihn nicht, kein Problem damit, unter französischer Herrschaft zu arbeiten • Die einzige Figur im Buch, die ihm überlegen ist, ist tatsächlich Gott selbst.
fordert ihn immer auf, seine Berichte in der Zeitung abdrucken zu lassen. Es ist Humboldt wichtig, • Er ist ungeduldigt. Aime Bonpland
dass die Gesellschaft von seinen Erfolgen erfährt. Ist Franzose und stammt aus La Rochelle
• Gauß ist einmal im Buch dem Graf unterlegen, und genau das passiert hier auch mit Humboldt. Er und Alexander begegnen sich erstmals in Paris
Obwohl sie beide sehr intelligent sind, ist Gauß Humboldt in diesem Fall überlegen, und Humboldt Carl Friedrich Gauß Ist der aufmüpfige Gegenpart zu Alexander
kann den Gedankengang Gauß‘ gar nicht folgen. Hängt sein Leben lang sehr an seiner Mutter Studiert Botantik, da er Tropenpflanzen liebt
• Nachdem er alt geworden ist, muss die Messungen seinen Assistenten überlassen und übernimmt War ein trauriges Kind, weil ihm die Vergänglichkeit bewusst war Wird Alexanders Reisegefährte
aufgrund seiner Berühmtheit größtenteils nurn noch repräsentative Aufgaben. Beziehung zum Vater ist oberflächlich Ist Pragmatiker
Ist früh von seinen Zielen überzeugt Wird auf der Reise häufiger krank und verletzt
Arbeitet als Landvermesser Ist emotionaler und weniger kontrolliert als Alexander
Alexander von Humboldt Veröffentlicht mit 20 Jahren sein Lebenswerk “Disquisitiones Arithmeticae” Sieht die Reise auch als Selbsterfahrung an
Trägt eine Uniform -> Verbundenheit mit der Wertegesellschaft Plant sich umzubringen sollte Johanna seinen Antrag ablehnen Die Beziehung von Alexander und ihm beruht auf gegenseitiger Anerkennung
Jüngere Bruder aus adliger Familie Heiratet Johanna, mit ihr hat er zwei Kinder Wird nicht schlau aus Alexander, obwohl er ihn gut kennt
Mutter zieht die Brüder allein auf Ist schwer getroffen vom Tod Johannas und des dritten Kindes Nach der Reise steht er im Schatten Alexanders
Wird mathematisch-naturwissenschaftlich ausgebildet Seine Liebe zu ihr hält über den Tod hinaus Geht zurück nach Paraguay, wird dort politischer Gefangener
Schwächliches Kind Heiratet Johannas Freundin Minna, die er aber nicht liebt
Ausgeprägter Sinn für Ordnung Behandelt seinen Sohn Eugen geringschätzend
Entwickelt Ehrgeiz und Zielstrebigkeit beim Lernen Ist überzeugter Theoretiker
Steht seinem Bruder nahe, trotz starker Verschiedenheit Teilt mit Humboldt die Abneigung gegen Literatur
Unterdrückt seine homosexuelle Neigung Gesellschaftliche Regeln sind ihm gleichgültig
Wissenschaft und Entdeckung sind für ihn untrennbar
Beweist auf Reisen seine eiserne Selbstdisziplin
Bemüht sich seinen Werten treu zu bleiben
Gilt (hinsichtlich der Literatur) als der letzte Universalgelehrte

Das könnte Ihnen auch gefallen