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IMIT02B
Informatik
Informationen und Daten
0320N01
Christoph Siebeck
©
Werden Personenbezeichnungen aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur in der männlichen oder
weiblichen Form verwendet, so schließt dies ausdrücklich alle anderen Geschlechtsidentitäten ein.
Falls wir in unseren Studienheften auf Seiten im Internet verweisen, haben wir diese nach sorgfältigen
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Informatik
IMIT02B
Inhaltsverzeichnis
Einleitung ....................................................................................................................... 1
Schlussbetrachtung ........................................................................................................ 53
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Inhaltsverzeichnis
Anhang
A. Lösungen zu den Aufgaben zur Selbstüberprüfung ................................. 54
B. Glossar .......................................................................................................... 56
C. Literaturverzeichnis ..................................................................................... 63
D. Abbildungsverzeichnis ................................................................................ 64
E. Tabellenverzeichnis ..................................................................................... 66
F. Medienverzeichnis ....................................................................................... 67
G. Sachwortverzeichnis .................................................................................... 68
H. Einsendeaufgabe .......................................................................................... 71
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Einleitung
IMIT02BInformatik0120N01
In diesem Studienheft beschäftigen wir uns mit Informationen und Daten. Sie erfahren
unter anderem, wie verschiedene Arten von Daten intern im Computer abgebildet wer-
den und wie der Computer Rechenoperationen durchführt.
Im Einzelnen lernen Sie in diesem Studienheft:
• was Daten, Informationen und Nachrichten unterscheidet,
• wie Daten mit Codes dargestellt werden können,
• warum der Kontext für die Interpretation von Daten wichtig ist,
• wie Daten intern vom Computer codiert werden,
• wie ein binäres System funktioniert,
• wie logische Daten codiert werden,
• wie numerische Daten codiert werden,
• wie das Dualsystem funktioniert,
• wie negative Zahlen dargestellt werden können,
• was die Festkomma- und die Gleitkommadarstellung unterscheidet,
• wie Zahlen in der Exponentialschreibweise dargestellt werden,
• wie die Normierung in der Gleitkommadarstellung funktioniert,
• wie der BCD-Code arbeitet,
• wie alphanumerische Daten wie Buchstaben oder Sonderzeichen codiert werden,
• was sich hinter ASCII und Unicode verbirgt,
• wie Bilder, Musik und Videos codiert werden,
• was analoge und digitale Daten unterscheidet,
• wie Befehle codiert werden,
• welche Größeneinheiten in der Informationstechnik unterschieden werden,
• mit welchen Techniken Daten dauerhaft gespeichert werden können,
• wie Rechenoperationen im Dualsystem durchgeführt werden,
• was das 2er-Komplement einer Zahl ist,
• wie Zahlen im Oktal- und Hexadezimalsystem abgebildet werden und
• wie Sie Zahlen zwischen verschiedenen Zahlensystemen umrechnen.
Schauen wir uns zuerst den Unterschied zwischen Daten, Informationen und Nachrich-
ten an.
Christoph Siebeck
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Eine sehr allgemeine Definition für den Begriff Information haben Sie bereits ken-
nengelernt. Sie haben erfahren, dass eine Information eine Nachricht beziehungs-
weise der Inhalt einer Nachricht ist.
Dieser Transport von Signalen findet sich häufig im Alltag. Wenn Sie zum Beispiel mit
Ihrem Auto vor einer roten Ampel stehen, wird ebenfalls ein Signal von einem Sender
an einen Empfänger geschickt. Der Sender ist in diesem Fall die Ampel, der Empfänger
sind Sie und das Signal ist das rote Licht.
Das Signal für sich allein betrachtet sagt zunächst einmal überhaupt nichts aus. Es muss
vom Empfänger decodiert und auch interpretiert werden. So ist ein rotes Licht einer
Ampel zunächst einmal nichts weiter als eben ein rotes Licht. Erst durch die Interpreta-
tion des Empfängers wird es zum Stopp-Signal.
Auch die Schallwellen des Wortes „Hallo“ sind zunächst einmal nichts weiter als Schall-
wellen, die der Empfänger aufnimmt. Erst durch die Decodierung und die nachfolgende
Interpretation erhalten die Schallwellen auch ihre Bedeutung als Gruß. Aus dem Signal
werden Daten. Die Daten zusammengefasst ergeben eine Nachricht beziehungsweise
eine Information.
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Hinweis:
Daten ist die Mehrzahl – der Plural. Die Einzahl von Daten – der Singular – ist ei-
gentlich Datum. Der Begriff Datum wird in der deutschen Sprache aber vor allem
für ein Kalenderdatum benutzt.
Der Begriff Nachrichten wird auch allgemein für Mitteilungen über Neuigkeiten
und Ereignisse benutzt.
Die Bedeutung der Decodierung und auch der Interpretation können Sie sehr gut in ei-
ner Art Selbstversuch überprüfen. Suchen Sie sich zum Beispiel im Radio einmal einen
Sender in einer Sprache, die Sie nicht beherrschen. Sie werden das Signal – die Schall-
wellen – empfangen, aber die Signale nicht decodieren und auch nicht interpretieren
können. Ähnliches geschieht, wenn Sie sich eine Internet-Seite mit chinesischen Schrift-
zeichen ansehen. Sie werden die Signale – die Lichtwellen – zwar empfangen, aber
ebenfalls nicht decodieren und interpretieren können. Aus den Signalen werden keine
Daten. Damit werden auch keine Informationen transportiert.
www.sgd.media/s3jiep
Daten repräsentieren Informationen in abstrakter Form. Sie stellen also die wesent-
lichen Aspekte einer Information dar.
Aus Informationen können Daten abgeleitet werden. Aus diesen Daten lässt sich
wieder die ursprüngliche Information herstellen. Dazu müssen die Informationen
codiert beziehungsweise die Daten wieder decodiert werden.
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Informationen Informationen
Daten Daten
Was beim ersten Hinsehen und Durchlesen vielleicht ein wenig verwirrend erscheint,
wird schnell klar, wenn Sie sich mit einigen Beispielen aus dem Alltag beschäftigen.
Denn auch hier erfolgen eine Abstraktion sowie eine Codierung und Decodierung. Ein
realer Hund, der auf der Straße herumläuft, wird durch das Wort „Hund“ abstrahiert.
Beim Sprechen wird diese abstrahierte Information codiert – nämlich in die Sprache be-
ziehungsweise die gesprochenen Laute – und beim Zuhören wieder decodiert. Wenn
dieser Prozess ohne Störung funktioniert, weiß der Zuhörer genau, was Sie meinen. Und
das funktioniert auch, obwohl keinerlei Zusammenhang zwischen dem gesprochenen
Wort „Hund“ und dem realen Hund auf der Straße besteht.
Ähnliches geschieht beim Schreiben. Auch hier werden abstrakte Informationen codiert
und beim Lesen wieder decodiert. Der Code ist hier die Schrift beziehungsweise die
Schriftzeichen.
Ein anderes Beispiel für die Abstraktion und die Codierung und Decodierung haben Sie
bereits kennengelernt – nämlich bei der Darstellung von Zahlen durch Ziffern. Auch
hier müssen Sie den Code kennen, um die Informationen interpretieren zu können.
Kennen Sie den Code dagegen nicht, bleiben die Informationen unverständlich. Aber
auch kleinere Abweichungen im Code können zu Problemen führen. Dazu folgen hier
ebenfalls ein paar Beispiele aus dem Alltag.
Wissen Sie, was die folgenden Sätze aussagen wollen?
• „Die Schrippen waren heute wieder ganz frisch.“
• „Das Hümmelchen ist für diese Arbeit nicht zu gebrauchen.“
• „Prosodie kann semantisch-syntaktisch disambiguierende Funktionen übernehmen.“
Wenn Sie nicht zufällig die entsprechenden Codes kennen, werden Ihnen Begriffe wie
„Schrippen“ oder „Hümmelchen“ nichts sagen. Auch der letzte Satz bleibt ohne Kennt-
nisse des entsprechenden Codes rätselhaft.
Mit einer „Übersetzung“ dagegen werden die drei Beispiele sofort verständlich:
Schrippe ist ein Berliner Ausdruck für Brötchen. Ein Hümmelchen ist ein kleines Messer.
Und der letzte Satz bedeutet nichts weiter als: „Die Sprechweise kann die Bedeutung ei-
ner Aussage verändern.“
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Abb. 1.4: Ein Taster zum Erzeugen von Morsezeichen (Bild von Hannes Grobe)
Der Morsecode kann auch aufgeschrieben und sogar gesprochen werden. Beim Auf-
schreiben werden ein Punkt ·, ein Strich – und Leerzeichen verwendet. Der Punkt steht
für ein kurzes Zeichen, der Strich für ein langes Zeichen und ein Leerzeichen für eine
Pause. Gesprochen wird das kurze Zeichen als „Dit“ und das lange Zeichen als „Dah“.
Für das Leerzeichen wird entsprechend eine Pause eingelegt. Der Buchstabe A würde
dann als – aufgeschrieben und „DitDah“ gesprochen.
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Für den Buchstaben B steht die Zeichenkombination „lang kurz kurz kurz“. Geschrieben
sieht der Buchstabe also so aus: – · · ·. Gesprochen würde er „DahDitDitDit“.
Der Morsecode ist heute in vielen Bereichen durch andere Verfahren abgelöst worden.
Er wird aber zum Beispiel noch im Amateurfunk verwendet.
Ein anderer Code, der Buchstaben und Ziffern durch andere Symbole abbildet, ist das
Winkeralphabet. Hier werden die Zeichen durch die Stellung von zwei Flaggen darge-
stellt. Das Winkeralphabet hat ebenfalls stark an Bedeutung verloren, wird aber immer
noch zur Nachrichtenübermittlung zwischen Schiffen benutzt.
Andere Codes, die sich auch im Alltag finden, sind zum Beispiel die GTIN, die ISBN
oder die ISSN. Die GTIN (Global Trade Item Number)1 ist eine Nummer, über die Ge-
genstände weltweit eindeutig identifiziert werden können. Die GTIN wird über einen
Strichcode – im Fachjargon auch Barcode genannt – mit unterschiedlich breiten Stri-
chen dargestellt und kann daher problemlos maschinell gelesen werden – zum Beispiel
von Kassen in Supermärkten oder von Lesegeräten bei der Paketzustellung.
Die ISBN – die International Standard Book Number – und die ISSN – die International
Standard Serial Number2 – sind Codes, mit denen Bücher beziehungsweise Zeitschriften
weltweit eindeutig identifiziert werden können. Dazu werden ebenfalls Nummern be-
nutzt, die nach einem fest vorgegebenen Schema kombiniert werden. Über die Num-
mern kann dann zum Beispiel das Land herausgefunden werden, in dem das Buch er-
1. Global Trade Item Number lässt sich mit „weltweite Handelsgutnummer“ übersetzen.
2. International Standard Book Number bedeutet übersetzt „Internationale Standard-Buchnummer“. Interna-
tional Standard Serial Number lässt sich mit „Internationale Standard-Seriennummer“ übersetzen.
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schienen ist, und auch der Verlag, der es herausgegeben hat. Beispiele für eine ISBN
finden Sie auf der Rückseite von vielen Büchern. Dort wird die ISBN im Klartext und
mit einem Strichcode abgedruckt.
Es gibt auch einige Codes, die durch ein Symbol oder ein Zeichen eine ganze Reihe von
Informationen vermitteln. Dazu gehören zum Beispiel Verkehrsschilder.
Das Verkehrsschild links in der Abbildung vermittelt zum Beispiel, dass eine Straße nur
in eine Richtung befahren werden darf. Es befindet sich immer an der Seite, von der aus
die Straße befahren werden darf. Damit transportiert es mindestens zwei Informationen:
1. Die Straße ist nur von einer Richtung zu befahren.
2. Wenn Sie das Schild sehen, dürfen Sie in die Straße einfahren.
Sieht das Schild dagegen so aus wie das Schild rechts in der Abbildung, darf die Straße
aus dieser Richtung nicht befahren werden.
Allerdings muss auch hier der Code bekannt sein. Sonst bleibt das Schild entweder ein
weißer Pfeil mit dem Text „Einbahnstraße“ auf blauem Grund oder ein weißer Balken
auf rotem Hintergrund.
Noch abstrakter als Verkehrsschilder ist zum Beispiel das Flaggenalphabet. Es wird in
der Schifffahrt eingesetzt, um andere Schiffe zu warnen oder Informationen zu transpor-
tieren. Dabei stehen die verschiedenen Flaggen entweder für einzelne Buchstaben oder
für komplette Informationen.
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Die Flagge in der vorigen Abbildung steht zum einen für den Buchstaben „W“, zum an-
deren aber auch für den Hinweis „Ich brauche ärztliche Hilfe“.
Neben dem Code an sich muss für die korrekte Interpretation der Daten in vielen Fällen
auch noch der Kontext bekannt sein – der Zusammenhang. Schauen wir uns auch dieses
Problem an einigen Beispielen aus dem Alltag an:
Im Restaurant meint das Wort „Bedienung“ zum Beispiel in der Regel den Service, bei
einem Computerprogramm oder einem Gerät aber die Handhabung. Die Aussage „Die
Bedienung ist schlecht“ hat damit – abhängig vom Kontext, in dem sie getroffen wird –
ebenfalls völlig unterschiedliche Bedeutung.
Wenn Sie diese Aussage in einem Restaurant treffen, geht ein Gesprächspartner davon
aus, dass Sie den schlechten Service meinen. Unterhalten Sie sich dagegen zum Beispiel
über ein bestimmtes Computerprogramm, ist durch das Umfeld klar, dass der Umgang
mit diesem Programm gemeint ist.
Das Wort „sitzt“ kann ebenfalls abhängig vom Umfeld ganz andere Bedeutungen haben
– zum Beispiel
• „Der Anzug sitzt.“
• „Meine Frau sitzt auf dem Stuhl.“
• „Der Gefangene sitzt.“
• „Ich habe das intensiv geübt. Das sitzt jetzt“.
• „Ich habe ein paar Bier zu viel getrunken und einen sitzen.“
Ohne den Kontext – also den Zusammenhang – wäre bei den Beispielen nicht klar, was
gemeint ist. Das Wort „Bedienung“ für sich allein gesehen kann sowohl die Bedienung
im Restaurant als auch die Bedienung eines Programms meinen. Auch das Wort „sitzen“
kann ohne weitere Informationen zahlreiche unterschiedliche Bedeutungen haben.
Ähnliche Probleme stellen sich auch bei scheinbar eindeutigen Informationen wie zum
Beispiel einer Zahl. Ohne weitere Angaben zum Kontext ist nämlich auch nicht klar, wo-
für die Zahl 44799 steht. Es kann sich um die Angabe einer Menge handeln, eine Post-
leitzahl, eine Identifikationsnummer, einen Code und noch vieles mehr.
Mit Codes werden wir uns im weiteren Verlauf noch intensiver beschäftigen. Dann er-
fahren Sie unter anderem auch, wie Codes zum Verschlüsseln von Informationen einge-
setzt werden können. Im nächsten Kapitel werden wir uns ansehen, wie Daten binär co-
diert werden können.
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Zusammenfassung
Ein Signal an sich vermittelt keine Informationen. Es muss erst durch den Empfänger
decodiert und interpretiert werden.
Eine Nachricht transportiert Informationen.
Daten repräsentieren Informationen in abstrakter Form. Die Informationen werden da-
bei codiert. Durch Decodierung können aus den Daten wieder die ursprünglichen Infor-
mationen abgeleitet werden.
Weitere Codes, die im Alltag verwendet werden, sind zum Beispiel die GTIN oder auch
Verkehrsschilder.
Für die korrekte Interpretation von Daten muss in vielen Fällen auch der Kontext be-
kannt sein.
Überprüfen Sie nun bitte Ihr neu erworbenes Wissen. Lösen Sie die Aufgaben
zunächst selbstständig und vergleichen Sie anschließend Ihre Lösungen mit den An-
gaben im Anhang.
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Wie Sie ja bereits wissen, werden alle Vorgänge in einem Computer auf der untersten
Ebene durch zwei Zustände dargestellt: „Strom fließt“ und „Strom fließt nicht“. Sämtli-
che Zustände dazwischen – zum Beispiel „ein bisschen Strom fließt“ oder „es fließt mehr
Strom als sonst“ – können von herkömmlichen Computern nicht abgebildet werden.
Mit den beiden Zuständen „Strom fließt“ und „Strom fließt nicht“ lassen sich zunächst
einmal nur zwei Informationen darstellen: 1 für „Strom fließt“ und 0 für „Strom fließt
nicht“ beziehungsweise 0 für „Strom fließt“ und 1 für „Strom fließt nicht“.
Ein System, das mit genau zwei eindeutigen Zuständen arbeitet, heißt binäres Sys-
tem.
Eine Ziffer im Binärsystem wird Bit (binary digit; übersetzt: „binäre Ziffer“) ge-
nannt. Ein Bit kann genau einen von zwei möglichen Zuständen darstellen. Andere
Werte sind nicht möglich.
Alle Informationen, die ein Computer verarbeiten soll, müssen also auf diese beiden Zu-
stände abgebildet werden. Wie das erfolgt, hängt von der Art der Daten ab, die verar-
beitet werden sollen – dem Datentyp.
Grundsätzlich lassen sich vier verschiedene Datentypen unterscheiden:
• die beiden Zustände „wahr“ und „falsch“ – die logischen Daten,
• Zahlen – die numerischen Daten,
• Buchstaben und Sonderzeichen – die alphanumerischen Daten – und
• weitere Daten wie zum Beispiel Musik, Bilder oder Videos.
Logische Daten werden vor allem für das Erstellen von Bedingungen und die Aussa-
genlogik – die Boolesche Algebra – benötigt. Mehr zu diesen Themen erfahren Sie
im weiteren Verlauf.
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Die Zahlendarstellung im Dualsystem erfolgt mit den gleichen Regeln, die auch für das
Dezimalsystem gelten. Da die Basiszahl 2 benutzt wird, werden die Stellenwerte aller-
dings nicht durch Potenzen der Zahl 10, sondern durch Potenzen der Zahl 2 dargestellt.
Die Multiplikation erfolgt also nicht mehr wie gewohnt mit 1, 10, 100 und 1000, son-
dern mit 1, 2, 4, 8, 16 und so weiter.
Schauen wir uns jetzt einige Beispiele für Zahlen im Dualsystem an. Der duale Wert 101
steht für den dezimalen Wert 5.
1 · 22 0 · 21 1 · 20
1·40·21·1
401
5
Der duale Wert 1110 0011 dagegen steht für den dezimalen Wert 227.
Hinweis:
Zur leichteren Lesbarkeit stellen wir die Dualzahlen immer in 4er-Gruppen dar.
1 · 27 1 · 26 1 · 25 0 · 24 0 · 23 0 · 22 1 · 21 1 · 20
1 · 128 1 · 64 1 · 32 0 · 16 0 · 8 0 · 4 1 · 2 1 · 1
128 64 32 0 0 0 2 1
227
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Mit dem Dualsystem können auch negative Zahlen und Zahlen mit Nachkommastellen
abgebildet werden. Dazu müssen lediglich einige Vereinbarungen getroffen werden.
Schauen wir uns zuerst die Darstellung negativer Zahlen im Dualsystem an.
Normalerweise werden alle Bits einer Zahl für die Stellenwerte der Zahl genutzt. In der
folgenden Abbildung wird zum Beispiel der dezimale Wert 100 mit acht Bits dargestellt.
Hinweis:
Bei der bitweisen Darstellung werden die Bits von rechts nach links durchnumme-
riert. Die Nummerierung beginnt dabei mit dem Wert 0.
Mit diesen acht Bits könnten dann die Werte von 0 (0000 0000) bis 255 (1111 1111) dar-
gestellt werden – also insgesamt 256 unterschiedliche Werte.
Die Anzahl der möglichen Werte können Sie durch den Ausdruck
BasiszahlAnzahl der Stellen ausrechnen. Bei acht Bits beträgt die Anzahl der unterschied-
lichen Werte im Dualsystem also 28.
Der maximale Wert lässt sich durch den Ausdruck BasiszahlAnzahl der Stellen – 1 aus-
rechnen. Bei acht Bits beträgt der maximale Wert im Dualsystem damit 28 – 1 – also
dezimal 255.
Benutzt man nun das Bit ganz links nicht mehr zur Darstellung eines Stellenwerts, son-
dern zur Darstellung des Vorzeichens, können auch negative Werte abgebildet werden.
Steht im Bit 7 ganz links der Wert 1, ist der Wert negativ. Steht im Bit 7 dagegen eine 0,
ist der Wert positiv.
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Durch die Verwendung des Bits 7 ganz links für das Vorzeichen verändert sich automa-
tisch auch der Zahlenraum, der mit den acht Bits dargestellt werden kann. Er reicht jetzt
von –127 (1111 1111) bis 127 (0111 1111). Die Anzahl der darstellbaren Werte dage-
gen ändert sich nicht. Sie beträgt immer noch 256. Denn bei dieser einfachen Form der
Darstellung ist der Wert 0 zweimal vorhanden – einmal als –0 (1000 0000) und einmal
als 0 (0000 0000).
Hinweis:
Diese sehr einfache Form der Darstellung negativer Zahlen führt bei Subtraktionen
zu falschen Ergebnissen. Daher erfolgt die Darstellung durch das 2er-Komplement
einer Zahl. Mit dem 2er-Komplement beschäftigen wir uns im nächsten Kapitel noch
ausführlicher.
So viel erst einmal zur Darstellung negativer Zahlen. Kommen wir nun zur Darstellung
von Zahlen mit Nachkommastellen.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Methoden, Kommazahlen im Computer darzu-
stellen – die Festkommadarstellung und die Gleitkommadarstellung.
Bei der Festkommadarstellung wird die Position des Kommas von vornherein beim
Speichern festgelegt. In einer vereinfachten Form könnten zum Beispiel acht Bits für die
ganze Zahl vor dem Komma benutzt werden. Der Wert, der hinter dem Komma steht,
wird dann mit weiteren acht Bits gespeichert. Das Komma würde also fest zwischen dem
Bit 7 und dem Bit 8 stehen.
Besonders flexibel ist diese Art der Speicherung allerdings nicht. So könnten zum Bei-
spiel große Zahlen, deren ganzzahliger Anteil mehr als acht Bits benötigt, gar nicht ab-
gebildet werden. Es stehen ja nur die acht Bits links für die Speicherung des ganzzahli-
gen Anteils zur Verfügung.
Sehr viel besser ist es daher, die Position des Kommas nicht fest vorzugeben, sondern di-
rekt mit in der Zahl zu speichern. Das erfolgt über die Gleitkommadarstellung – auch
Fließkommadarstellung genannt.
Hier werden die Zahlen in der Exponentialschreibweise dargestellt. Dabei wird eine
Zahl durch die Mantisse und den Exponenten abgebildet.
Schauen wir uns das einmal an einigen Beispielen an:
Die Zahl 123,456 lässt sich auch durch den Ausdruck 1,23456 · 102 darstellen. 1,23456
ist dabei die Mantisse und 2 im Ausdruck 102 der Exponent.
Der Ausdruck 102 steht für 10 · 10 – also für 100. Der Wert 10 wird verwendet, da
er die Basiszahl des Dezimalsystems ist.
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Die Zahl 6324,098 lässt sich durch den Ausdruck 63,24098 · 102 darstellen. 63,24098
wäre dabei die Mantisse und die 2 wieder der Exponent.
Die Zahl 34897,12 könnte auch als 348,9712 · 102 abgebildet werden. Hier wäre dann
348,9712 die Mantisse und 2 wieder der Exponent.
Durch einen anderen Exponenten können Sie gezielt festlegen, wie viele Zahlen vor dem
Komma stehen. Die Zahl 6324,098 lässt sich zum Beispiel auch als 6,324098 · 103 dar-
stellen. Die Zahl 34897,12 könnte auch durch 3,489712 · 104 abgebildet werden.
Der Exponent legt fest, um wie viele Stellen das Komma in einer Zahl nach rechts
verschoben werden soll. Der Ausdruck 103 verschiebt das Komma um drei Stellen
nach rechts und der Ausdruck 104 verschiebt es um vier Stellen nach rechts.
Da die unterschiedliche Art der Darstellung für ein und denselben Wert eine Verarbei-
tung schwierig macht, werden Gleitkommazahlen normiert – also in eine feste Form ge-
bracht. Für diese Normierung gelten im Dezimalsystem die folgenden Regeln:
• Als Mantisse werden nur Werte zwischen 1 und 9,9999… benutzt.
• Vor dem Komma in der Mantisse steht genau eine Ziffer.
• Die Anzahl der Stellen hinter dem Komma hängt von der gewünschten Genauigkeit
ab.
• Die Basiszahl 10 wird nicht mehr angegeben, sondern durch den Buchstaben E er-
setzt.
Vor allem die ersten beiden Regeln erscheinen beim ersten Durchlesen vielleicht recht
kompliziert. Sie sind aber ganz einfach. Sie müssen im Wesentlichen nämlich nur den
richtigen Exponenten finden.
Da bei der normierten Darstellung einer Gleitkommazahl klar ist, dass das Komma
immer an der zweiten Position steht, muss es nicht mehr mitgespeichert werden.
Die Zahlen aus unseren Beispielen würden in der normierten Darstellung also so ausse-
hen:
Auch positive Zahlen kleiner als 1 lassen sich mit der normierten Darstellung abbilden.
Dazu müssen lediglich negative Exponenten verwendet werden, damit nach der Multi-
plikation vor dem Komma keine Null mehr steht. So liefert der Ausdruck 10–1 zum Bei-
spiel den Wert 0,1 oder der Ausdruck 10–2 den Wert 0,01.
IMIT02B 15
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Schauen wir uns jetzt einige Beispiele für die Normierung von Zahlen kleiner als 1 an.
Die Zahl 0,34 lässt sich auch als 3,4 · 10–1 darstellen. Das entspricht dann 3,4 · 0,1 oder
3,4E–1.
0,0000123 lässt sich als 1,23 · 10–5 oder als 1,23E–5 darstellen.
Bei der normierten Darstellung wird das Komma durch einen positiven Exponenten
so lange nach links verschoben, bis nur noch eine Ziffer vor dem Komma steht.
Durch einen negativen Exponenten verschieben Sie das Komma nach rechts, bis eine
Ziffer ungleich 0 vor dem Komma steht.
Wenn keine Verschiebung erforderlich ist, wird eine Null als Exponent benutzt. 100
ist 1, und damit bleibt das Komma in der Mantisse unverändert.
Die normierte Darstellung lässt sich auch für Zahlen in anderen Zahlensystemen ver-
wenden – zum Beispiel für das Dualsystem. Hier hat dann die Mantisse einen dualen
Wert zwischen 1 und 1,1111… . Der Exponent stellt entsprechend Potenzen der Basiszahl
2 dar.
Die Zahl 1,1101E11 im Dualsystem steht dann für 1,1101 · 1011. Der duale Ausdruck
1011 entspricht dabei 23 – also 8.
Die Mantisse können Sie mit den folgenden Schritten in das Dezimalsystem umrechnen:
1 · 20 1 · 1 1
1 · 2–1 1 · 0,5 0,5
1 · 2–2 1 · 0,25 0,25
0 · 2–3 0 · 0,125 0
1 · 2–4 1 · 0,0625 0,0625
Zusammengerechnet ergeben die Ergebnisse den Wert 1,8125. Wenn Sie diesen Wert
mit 8 multiplizieren, ergibt sich 14,5.
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Nachdem Sie jetzt wissen, wie Zahlen mit Nachkommastellen im Dualsystem in der nor-
mierten Darstellung aussehen, bleibt noch die Frage: Wie werden diese Zahlen intern
vom Computer gespeichert?
Die Antwort ist verblüffend einfach:
Da die Zahl vor dem Komma in der Mantisse bei der normierten Darstellung immer nur
die Ziffer 1 sein kann, muss nur der Nachkommateil der Mantisse gespeichert werden.
Zusätzlich müssen der Exponent und das Vorzeichen der gesamten Zahl gesichert wer-
den. Für Zahlen mit einfacher Genauigkeit können diese Daten zum Beispiel so auf die
einzelnen Bits verteilt werden:
Das Bit 31 ganz links wird für die Speicherung des Vorzeichens benutzt. Dann folgen
acht Bits für die Speicherung des Exponenten und anschließend 23 Bits für die Speiche-
rung der Nachkommastellen der Mantisse.
Damit könnten dann Zahlen in den Bereichen –3,40 · 1038 bis –1,18 · 10–38 und
1,18 · 10–38 bis 3,40 · 1038 bei acht Stellen Genauigkeit gespeichert werden.
Hinweis:
Die exakten Größen und Genauigkeiten hängen unter anderem auch vom eingesetz-
ten Betriebssystem ab.
Der Exponent wird häufig als Bias-Wert3 gespeichert. Dazu wird zum tatsächlichen
Wert des Exponenten 127 addiert. Durch diese Technik muss kein Vorzeichen für
den Exponenten abgebildet werden. Wenn der Bias-Wert kleiner ist als 127, wird der
Exponent als negativer Wert betrachtet, andernfalls als positiver Wert.
Wenn Zahlen mit einfacher Genauigkeit nicht ausreichen, können auch Zahlen mit dop-
pelter Genauigkeit verwendet werden. Bei diesen Zahlen werden dann 64 Bits bezie-
hungsweise 80 Bits für die Speicherung benutzt. Die grundsätzliche Technik entspricht
dabei der Darstellung von Zahlen mit einfacher Genauigkeit. Es werden lediglich mehr
Bits für die einzelnen Bestandteile benutzt.
Bei der Verwendung von 80 Bits lassen sich dann Zahlen in den Bereichen
–1,18 · 104932 bis –3,37 · 10–4932 und 3,37 · 10–4932 bis 1,18 · 104932 mit 18 Stellen Ge-
nauigkeit darstellen.
3. bias bedeutet übersetzt so viel wie „schräg“, aber auch „Neigung“ oder „Ablenkung“.
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Hinweis:
Die genaue Verteilung der verschiedenen Bits für die Speicherung von Gleitkomma-
zahlen wird durch Konventionen festgelegt – zum Beispiel durch IEEE 754.
Das IEEE ist ein weltweiter Berufsverband von Ingenieuren der Fachrichtung Elek-
trotechnik und Informatik. Es bildet unter anderem Gremien für die Standardisie-
rung von Technologien, Hardware und Software.
4. BCD steht für binary coded decimal. Übersetzt bedeutet es so viel wie „binär codierte Dezimalzahl“.
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Ein Beispiel für solch eine Codetabelle ist ASCII (American Standard Code for Informa-
tion Interchange5). In seiner ursprünglichen Form kann der Code 128 Zeichen darstel-
len, die von 0 bis 127 durchnummeriert sind. Einen Ausschnitt aus der ASCII-Codeta-
belle finden Sie in der folgenden Abbildung:
C o m p u t e r
67 111 109 112 117 116 101 114
5. Übersetzt bedeutet American Standard Code for Information Interchange so viel wie „Amerikanischer Stan-
dardcode zum Informationsaustausch“.
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COMPUTER Wort
C O M P U T E R Zerlegung in Zeichen
67
79
77
80 Abbildung über
85 einen Code
84
69
82
1000011
1001111
1001101
1010000
binäre Darstellung
1010101
1010100
1000101
1010010
Strom fließt
Strom fließt nicht Stromfluss
...
www.sgd.media/ps86mj
6. ANSI steht als Abkürzung für American National Standardization Institute. ANSI entspricht etwa dem
Deutschen Institut für Normung (DIN).
20 IMIT02B
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Heute wird für die Darstellung von Zeichen aber vor allem Unicode verwendet. Dieser
Code basiert ursprünglich auf einer 16-Bit-Darstellung und kann damit mindestens
65536 Zeichen darstellen. Es gibt mittlerweile zahlreiche landes- und sprachspezifische
Anpassungen, die über unterschiedliche Varianten dargestellt werden. Zu diesen Uni-
code-Varianten gehören zum Beispiel UTF-16 oder UTF-8.7 Rechnet man alle Varianten
zusammen, kann Unicode über 1000000 unterschiedliche Zeichen abbilden.
Einen ersten Eindruck über die Zeichenvielfalt von Unicode können Sie sich unter Win-
dows mit der Zeichentabelle verschaffen. Sie finden das Programm im Startmenü unter
Windows-Zubehör/Zeichentabelle.
In der Mitte des Fensters zeigt Ihnen Windows die verschiedenen Zeichen für die aktuell
ausgewählte Schriftart. Über das Kontrollkästchen Erweiterte Ansicht unten in dem
Fenster können Sie sich auch weitere Zeichensätze anzeigen lassen.
7. UTF steht für Unicode Transformation Format (übersetzt: „Unicode Transformationsformat“). Eine Trans-
formation ist eine Umwandlung.
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Wählen Sie dazu den gewünschten Zeichensatz über das Kombinationsfeld Zeichensatz
aus.
Unter macOS können Sie in vielen Programmen eine Zeichenübersicht mit der Funktion
Bearbeiten/Emoji & Symbole aufrufen.
Über die Leiste am unteren Rand können Sie in der Übersicht zwischen verschiedenen
Bereichen wechseln.
Tipp:
Weitere Informationen zu Unicode finden Sie zum Beispiel im Internet unter der Ad-
resse https://de.wikipedia.org/wiki/Unicode.
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Im Bereich der Großrechner wird auch noch EBCDIC (Extended Binary Coded Decimal
Interchange Code)8 eingesetzt. Dieser Code arbeitet ebenfalls mit acht Bits. Im Bereich
der Personal Computer spielt er aber keine Rolle.
Auch wenn viele Codes für die Darstellung alphanumerischer Daten auf ASCII basieren
und daher die Grundzeichen an den gleichen Positionen stehen, kommt es doch immer
zu Problemen – vor allem bei Sonderzeichen. Denn hier unterscheiden sich die einzelnen
Codes erheblich. Das Ergebnis sind dann zum Beispiel statt der Umlaute Ä, Ö und Ü selt-
same Sonderzeichen.
Kommen wir nun zur Darstellung von Daten wie Bildern, Musik und Videos.
Digital leitet sich vom lateinischen Wort digitus („Finger“) ab. Mit den Fingern kön-
nen ebenfalls nur eindeutige Werte dargestellt werden.
Der Unterschied zwischen der analogen Darstellung und der digitalen Darstellung wird
schnell am Beispiel einer Uhr deutlich:
Eine Digitaluhr zeigt immer eindeutig eine Stunde, Minute und Sekunde über die Ziffern
an. Der Wechsel erfolgt sprunghaft. Bei der analogen Uhr dagegen bewegt sich der Zei-
ger ständig weiter. Ein eindeutiger Wechsel ist nicht festzustellen.
Die Informationen aus einem Bild, einem Lied oder einem Video müssen vor der Verar-
beitung durch einen Computer in vielen Fällen zunächst einmal digitalisiert werden. Die
Daten werden aus einer analogen Form in eine digitale Form gebracht.
Ein Foto kann zum Beispiel in einzelne Bildpunkte zerlegt werden – die Pixel.9 Diese
Pixel werden dann durch eine Folge von 0 und 1 beschrieben. Bei einer schwarz-weißen
Darstellung könnte zum Beispiel jedes weiße Pixel durch eine 0 abgebildet werden und
jedes schwarze Pixel durch eine 1.
8. Extended Binary Coded Decimal Interchange Code lässt sich ein wenig holperig mit „erweiterter binär co-
dierter Dezimalzahlcode zum Austausch“ übersetzen.
9. Pixel ist ein Kunstwort aus picture element (engl.: „Bildelement“).
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0 0 1 1 1 1 0 0
0 1 0 0 0 0 1 0
1 0 0 0 0 0 0 1
1 0 0 0 0 0 0 1
1 0 0 0 0 0 0 1
1 0 0 0 0 0 0 1
0 1 0 0 0 0 1 0
0 0 1 1 1 1 0 0
links: Darstellung durch Pixel
rechts: Darstellung durch 0 und 1
Benutzt man für die Speicherung der Pixel mehrere Bits, lassen sich auch unterschiedli-
che Farben darstellen. Bei der Speicherung in acht Bits können zum Beispiel 256 unter-
schiedliche Farben pro Pixel abgebildet werden.
Für das bloße Auge sind die Pixel nur bei sehr starker Vergrößerung zu erkennen. Beim
normalen Betrachten verschmelzen die Bildpunkte zu einem Ganzen.
links Originalgröße
rechts starke Vergrößerung
24 IMIT02B
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Tonsignale
3 5 6 4 7 6 3 5 3 1 0
0011 0101 0110 0100 0111 0110 0011 0101 0011 0001 0000 binäre Darstellung
www.sgd.media/pwdrp2
Bei der Digitalisierung von analogen Informationen fallen zum Teil enorme Datenmen-
gen an. Um zum Beispiel Musik in CD-Qualität zu digitalisieren, werden pro Sekunde
44100 Messungen durchgeführt. Bei einer Stereoaufnahme müssen zwei Kanäle verar-
beitet werden. Damit liefert die Digitalisierung pro Sekunde 88200 Werte beziehungs-
weise pro Minute 5292000 Werte. Für ein normales Lied mit drei Minuten Länge müs-
sen also über 15 Millionen einzelne Daten gespeichert werden.
Schauen wir uns noch ein anderes Beispiel an:
Sie wollen ein Foto in der Größe 10 · 15 Zentimeter über einen Scanner einlesen und
benutzen dabei eine Auflösung von 400 dpi. 10 Zentimeter entsprechen knapp 4 Inch
und 15 Zentimeter ungefähr 6 Inch. Es müssen insgesamt (4 · 400) · (6 · 400) Punkte ge-
lesen werden – also 3840000 einzelne Punkte.
IMIT02B 25
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Ein Scanner ist ein Eingabegerät, mit dem zum Beispiel Vorlagen vom Papier einge-
lesen und digitalisiert werden.
Die Abkürzung dpi steht für dots per inch („Punkte pro Inch“) und gibt an, wie viele
Punkte pro Inch gelesen werden. Ein Inch entspricht einem Zoll – also 2,54 Zentime-
ter.
Um die Datenmenge zu reduzieren, könnte die Anzahl der Messungen verringert wer-
den. Wenn Sie beispielsweise bei der Digitalisierung von Musik lediglich 22050 Mes-
sungen pro Sekunde durchführen oder das Foto nur mit einer Auflösung von 200 dpi
einlesen, fallen weniger Daten an. Allerdings leidet auch die Qualität stark, da die Ab-
bildung der analogen Daten nicht mehr so exakt erfolgt.
Eine andere Möglichkeit bietet die Komprimierung von Daten. Hier wird durch ausge-
feilte Techniken die Datenmenge reduziert – ohne dass die Qualität zu stark leidet.
Schauen wir uns nun an, wie Befehle codiert werden.
Tab. 2.2: Schritte für das Durchführen der Addition und beim Speichern des Ergebnisses
Schritt Wirkung
LADE 100 Der Wert, der sich an der Speicherstelle 100 im Arbeitsspei-
cher befindet, wird geladen. In unserem Beispiel nehmen wir
einmal an, dass sich der erste eingelesene Wert an dieser
Speicherstelle befindet.
26 IMIT02B
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Schritt Wirkung
ADDIERE 200 Zu dem gerade geladenen Wert wird der Wert, der sich an
der Speicherstelle 200 befindet, addiert. In unserem Beispiel
soll sich an der Speicherstelle 200 der zweite eingelesene
Wert befinden.
SPEICHERE 300 Das Ergebnis der Rechnung wird an die Speicherstelle 300
geschrieben.
Hinweis:
Die angegebenen Adressen und auch die Bezeichnung der Befehle sind frei gewählt.
Direkt ausführen kann der Computer diese einzelnen Schritte aber nicht. Sie müssen erst
in ein binäres Format umgesetzt werden.
Bei den Speicherstellen ist das kein Problem. Es handelt sich ja um Zahlen, die sich ohne
Probleme als Dualzahlen in eine binäre Form bringen lassen. Etwas schwieriger ist die
binäre Darstellung der Operationen wie LADE oder SPEICHERE.
Eine Möglichkeit wäre es, die entsprechenden Befehle aus einzelnen Buchstaben zusam-
menzubauen, die über Codetabellen wie ASCII abgebildet werden. Es geht aber sehr viel
einfacher. Denn die Anzahl der Befehle, die ein Computer direkt ausführen kann, ist sehr
gering. Die einzelnen Befehle lassen sich daher ohne Probleme fortlaufend nummerieren
und so im Dualsystem abbilden.
Nehmen wir einmal an, dass der Befehl LADE die laufende Nummer 1 hat. Die Opera-
tion LADE 100 sieht dann im Dualsystem so aus:
0000 0001 0110 0100
Mit den acht Bits links wird der Befehl codiert und mit den acht Bits rechts der dezimale
Wert 100.
Jetzt bleibt nur noch eine Frage zu klären: Woher weiß der Computer, was mit einer Fol-
ge von Bits gemeint ist? Aus den Bits selbst ist ja nicht zu erkennen, wie die Daten in-
terpretiert werden müssen. Ein Beispiel:
Die Bitfolge 01100001 01100010 01100011 01100100 kann für die dezimalen Zahlen 97,
98, 99 und 100 stehen. Möglich sind aber auch noch weitere Interpretationen:
• als Befehl mit Angabe einer Speicherstelle – zum Beispiel MULTIPLIZIERE
6447972,
• als ganze Zahl 1633837924 oder
• als die Buchstaben a, b, c und d.
Die Unterscheidung, ob es sich bei einem Bitmuster um einen Befehl oder um „echte“
Daten handelt, ist relativ einfach: Befehle werden in einem anderen Bereich des Spei-
chers abgelegt als die „echten“ Daten. Da die Bereiche säuberlich voneinander getrennt
sind, ist klar, wie ein Bitmuster aus dem jeweiligen Bereich interpretiert werden muss.
IMIT02B 27
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Zur Erinnerung:
Nach der Von-Neumann-Architektur befinden sich Befehle und Daten in ein und
demselben Speicher.
Wie die Interpretation von Bitmustern für Daten erfolgt, liegt dagegen in der Verantwor-
tung des Programmierers. Denn jede Programmiersprache kennt verschiedene Datenty-
pen, die zum Beispiel festlegen, ob es sich um Zeichen oder Zahlen handelt.
Zusammenfassung
Alle Informationen, die ein herkömmlicher Computer verarbeiten soll, müssen intern
durch die beiden Zustände „Strom fließt“ und „Strom fließt nicht“ dargestellt werden.
Ein System, das genau zwei Werte verarbeiten kann, wird binäres System genannt.
Zahlen werden durch das Dualsystem mit der Basiszahl 2 dargestellt.
Zahlen mit Nachkommastellen können entweder als Festkommazahlen oder als Gleit-
kommazahlen dargestellt werden. Bei der Darstellung als Gleitkommazahl erfolgt die
Darstellung normiert nach festen Regeln.
Alphanumerische Daten werden über Codetabellen abgebildet.
Analoge Daten müssen vor der Verarbeitung durch den Computer erst digitalisiert wer-
den. Bei Musik werden dazu zum Beispiel in sehr kurzen regelmäßigen Abständen die
Schallwellen gemessen.
Anweisungen lassen sich ebenfalls in binärer Form abbilden. Dazu erhält zum Beispiel
jede Anweisung eine laufende Nummer.
28 IMIT02B
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Byte ist ein Kunstwort, dessen genaue Bedeutung nicht ganz klar ist. Wahrscheinlich
ist es aus bite (engl. „beißen“) abgeleitet.
Die Zusammenfassung von acht Bits zu einem Byte leitet sich aus der Verarbeitungs-
leistung früherer Computer ab. Sie konnten genau acht Bits – also ein Byte – gleich-
zeitig verarbeiten.
Ein Byte wird auch Oktett genannt.
Für ein halbes Byte findet sich auch die Bezeichnung Nibble. Damit sind vier Bits
gemeint.
Hinweis:
Auf Petabyte folgen noch Exabyte (EB), Zettabyte (ZB) und Yottabyte (YB). Diese
Angaben werden aber so selten verwendet, dass wir uns nicht weiter damit beschäf-
tigen werden.
Wenn man davon ausgeht, dass auf eine normale Seite Text knapp 2000 Zeichen passen,
könnte ein Kilobyte also ungefähr eine halbe Seite speichern. Mit einem Megabyte könn-
ten Sie dann 500 Seiten speichern und mit einem Gigabyte stolze 500000 Seiten bezie-
hungsweise 500 Bücher mit 1000 Seiten.
Die Einheiten Kilobyte, Megabyte, Gigabyte und so weiter beruhen auf Potenzen der Ba-
siszahl 10 und passen damit eigentlich nicht exakt zum Dualsystem, das ja mit der Ba-
siszahl 2 arbeitet. So entspricht ein Kilobyte eigentlich 210 Bytes – also 1024 Bytes be-
ziehungsweise 8192 Bits. Ein Megabyte sind – streng genommen – 1024 Kilobytes
beziehungsweise 1048576 Bytes (220).
IMIT02B 29
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Daher wurden bereits im Jahr 1996 von der IEC (International Electrotechnical Com-
mission)10 andere Einheiten vorgeschlagen, die auf dem Dualsystem basieren. Sie finden
diese Einheiten rechts in der folgenden Tabelle:
Hinweis:
Die Bezeichnungen mit Kilo, Mega und Giga werden auch SI-Präfixe genannt. Die
Bezeichnungen mit Kibi, Mebi und Gibi dagegen werden Binärpräfixe genannt.
Ein Präfix ist – allgemein ausgedrückt – etwas, das vor etwas anderes gestellt wird.
SI steht als Abkürzung für Système international d’unités – das inter-nationale Ein-
heitensystem.
Auch wenn die Einheiten der IEC von Instituten wie IEEE oder der Physikalisch-Tech-
nischen Bundesanstalt ausdrücklich empfohlen werden, haben sie sich im Alltag nicht
komplett durchgesetzt. Hier werden häufig noch die Einheiten Kilobyte, Megabyte, Gi-
gabyte und so weiter verwendet. Welche Größe genau damit gemeint ist, bleibt dann
aber nicht selten unklar.
Hinweis:
Bei kleinen Mengen spielt der Unterschied zwischen den Einheiten kaum eine Rolle.
Der Unterschied zwischen einem Terabyte und einem Tebibyte dagegen beträgt
schon 10 Prozent.
10. Die IEC ist eine internationale Organisation, die Normen für den Bereich Elektrotechnik und Elektronik de-
finiert.
30 IMIT02B
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Die optische Speicherung erfolgt nach einem ähnlichen Prinzip wie die magnetische
Speicherung. Allerdings werden keine unterschiedlichen Magnetisierungen für die Dar-
stellung der binären Werte benutzt, sondern Vertiefungen in der Oberfläche.
11. Stream bedeutet übersetzt „Strom“. Gemeint ist damit, dass die Daten hintereinander verarbeitet werden.
IMIT02B 31
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Die Oberfläche wird beim Lesen von einem Laserstrahl abgetastet, der von einer spezi-
ellen Schicht im Datenträger reflektiert wird. Jedes Mal, wenn dieser Laserstrahl auf
einen Wechsel zwischen der ebenen Oberfläche – einem Land – und einer Vertiefung –
einem Pit12 – trifft, ändert sich die Reflexion. Die geänderten Reflexionen werden von
einer Fotozelle ausgewertet und als binäre 1 interpretiert. Bleiben die Reflexionen un-
verändert, werden sie als Folge von binären Nullen interpretiert.
Dass nicht direkt die Pits und Lands für die Darstellung der binären Informationen be-
nutzt werden, hat übrigens einen sehr einfachen Grund: Eine Änderung der Reflexion
ist technisch relativ leicht festzustellen. Andernfalls müsste die Länge des Laserstrahls
ermittelt werden. Und dazu wäre sehr viel mehr Aufwand erforderlich.
www.sgd.media/uft283
32 IMIT02B
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Neben den magnetischen und optischen Speichern gibt es auch noch elektronische
Speicher – die Flash-Speicher.13 Sie verwenden spezielle Speicherbausteine zum Si-
chern der Informationen. Da hier keine Mechanik für das Lesen und Schreiben erforder-
lich ist, können Flash-Speicher bei vergleichsweise hoher Speicherkapazität sehr kom-
pakt gebaut werden. Für die Speicherung von mehreren Gigabyte wird deutlich weniger
Platz benötigt als für eine Streichholzschachtel. Gleichzeitig sind elektronische Speicher
sehr viel schneller als herkömmliche magnetische oder optische Speicher.
Zu den elektronischen Speichern gehören zum Beispiel SSDs14. Sie werden häufig als Er-
satz für eine Festplatte oder in auch in Kombination mit einer Festplatte eingesetzt. Auf
der SSD werden Daten gespeichert, die schnell zur Verfügung stehen sollen – zum Bei-
spiel beim Start des Rechners. Daten, auf die nicht so schnell zugegriffen werden muss,
werden auf der Festplatte gespeichert.
Auf dem Markt sind auch Laufwerke, die sowohl eine SSD als auch eine Festplatte
enthalten. Solche Laufwerke werden Hybridfestplatte (HHD) genannt.
IMIT02B 33
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USB (Universal Serial Bus) ist ein universeller Anschluss für verschiedene Geräte. Sie
können den Anschluss zum Beispiel für Mäuse, Tastaturen, digitale Kameras, externe
Laufwerke und Scanner benutzen.
Das einfache Speichern der Daten auf magnetischem, optischem oder elektronischem
Weg reicht aber für das Schreiben und Lesen der Informationen nicht aus. Denn ohne
weitere Angaben wäre ja sonst nur ein schier endloser Strom von 0 oder 1 auf dem Da-
tenträger abgelegt, bei dem nicht klar ist, was genau wohin gehört. Daher werden die
Daten in Dateien organisiert.
Eine Datei ist eine Aneinanderreihung von Bits beziehungsweise Bytes, die Daten
unter einem Namen logisch zusammenfasst.
Diese Verwaltungsarbeit übernimmt das Betriebssystem. Es legt zum einen Listen auf
dem Datenträger an, die die Namen der verschiedenen Dateien und weitere Informati-
onen wie zum Beispiel das Datum der letzten Änderung enthalten. Zusätzlich werden
in eigenen Tabellen Informationen gespeichert, wo sich die Daten der jeweiligen Dateien
auf dem Datenträger befinden. Diese Tabellen werden ebenfalls auf dem Datenträger ge-
speichert. Damit ist auf der einen Seite ein direkter Zugriff auf die Informationen mög-
lich, auf der anderen Seite ist genau klar, welche Daten zu welcher Datei gehören.
So viel zur Speicherung von Daten. Im nächsten Kapitel werden wir uns mit Rechen-
operationen im Dualsystem beschäftigen.
Zusammenfassung
Bits werden zu größeren Einheiten – zum Beispiel Byte und Kilobyte – zusammenge-
fasst.
Ein Byte umfasst dabei acht Bits und ein Kilobyte 1000 Bytes.
Neben den Einheiten, die auf der Basiszahl 10 beruhen, gibt es auch Einheiten, die auf
der Basiszahl 2 beruhen. Ein Kibibyte entspricht zum Beispiel 1024 Bytes.
Bei der magnetischen Speicherung werden die Werte 0 und 1 durch unterschiedliche
Magnetisierungen dargestellt.
Bei der optischen Speicherung werden die Werte 0 und 1 durch Vertiefungen auf der
Oberfläche abgebildet.
Flash-Speicher verwenden elektronische Bausteine.
Daten auf einem Datenträger werden in Dateien organisiert.
34 IMIT02B
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IMIT02B 35
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4 Rechenoperationen im Dualsystem
In den letzten Kapiteln haben Sie gelernt, wie Daten im Dualsystem dargestellt
und gespeichert werden können. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Daten mit
dem Dualsystem verändert werden können. Dazu sehen wir uns an, wie Rechen-
operationen im Dualsystem durchgeführt werden.
Rechnung Ergebnis
00 0
10 1
01 1
11 10
Bei der Addition von 1 und 1 wird – wie vom Dezimalsystem bekannt – ein Übertrag
durchgeführt.
Schauen wir uns eine Addition im Dualsystem einmal an einem Beispiel an: Addiert
werden sollen die beiden Werte 10 0101 (dezimal 37) und 1000 0001 (dezimal 129).
Das Ergebnis sieht dann so aus:
Abb. 4.1: Addition der dualen Werte 10 0101 und 1000 0001 (rechts neben den dualen Wer-
ten sind die entsprechenden dezimalen Werte angegeben)
36 IMIT02B
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Rechenoperationen im Dualsystem 4
Hinweis:
Die beiden führenden Nullen beim ersten Wert könnten Sie auch weglassen. Wir ha-
ben sie nur angegeben, damit die Rechnung leichter nachzuvollziehen ist.
Die kleinen Zahlen oben rechts in der Ecke geben jeweils den dezimalen Wert für die
Position an. So können Sie die Ergebnisse leicht selbst nachrechnen beziehungsweise
die Berechnung leichter nachvollziehen.
Wenn mehr als zwei Werte addiert werden müssen, erfolgen entsprechend mehrere Ad-
ditionen hintereinander. Schauen wir uns auch dazu ein Beispiel an. Addiert werden sol-
len die drei Werte 1000 1001 (dezimal 137), 0010 1101 (dezimal 45) und 0000 1100
(dezimal 12).
Im ersten Schritt werden die beiden ersten Werte addiert. Das Zwischenergebnis aus
dieser Addition wird dann im zweiten Schritt zum dritten Wert addiert.
Hinweis:
Die Darstellung von Zahlen mit einer fest vorgegebenen Anzahl Bits kann zu einem
Überlauf führen. Die Rechnung 255 1 liefert zum Beispiel bei acht Bits nicht das
Ergebnis 256, sondern 0. Der letzte Übertrag kann nicht mehr korrekt dargestellt
werden und damit „verschwindet“ ein gesetztes Bit.
Für die anderen Rechenoperationen Subtraktion, Division und Multiplikation wird ein
wenig in die „Trickkiste“ gegriffen. Sie werden alle durch Additionen abgebildet. Der
Grund für diesen scheinbaren Umweg ist schnell gefunden: Eine Addition lässt sich
schaltungstechnisch vergleichsweise einfach abbilden.
IMIT02B 37
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4 Rechenoperationen im Dualsystem
Schauen wir uns zuerst an, wie eine Subtraktion durch eine Addition erfolgen kann.
Zur Auffrischung:
Im einfachsten Fall kann eine negative Zahl durch den Wert 1 im Bit ganz links in
der Zahl markiert werden. Wenn Sie nicht genau wissen, was sich dahinter verbirgt,
lesen Sie bitte noch einmal im Kapitel „Codierung numerischer Daten“ in diesem
Studienheft nach.
Schauen wir uns dieses Problem einmal mit den beiden Zahlen von oben an. Die Zahl 12
soll von der Zahl 19 subtrahiert werden. Die einfache Rechnung lautet also 19 (–12)
und würde in der grafischen Darstellung so aussehen:
Die Addition liefert jetzt den dezimalen Wert 31. Da das Vorzeichenbit ganz links gesetzt
ist, erhält die Zahl ein negatives Vorzeichen und wird zu –31. Das Ergebnis ist damit
schlicht und einfach falsch.
Daher wird bei der Darstellung negativer Werte das 2er-Komplement verwendet. Die
Bits des Wertes werden invertiert – also umgedreht. Aus 0 wird 1 und aus 1 wird 0. Auf
das Ergebnis dieser Operation – das 1er-Komplement – wird noch 1 addiert.
38 IMIT02B
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Rechenoperationen im Dualsystem 4
Das 2er-Komplement eines dualen Wertes erhalten Sie durch Invertieren und die an-
schließende Addition von 1.
Das 2er-Komplement für den dezimalen Wert 12 sieht in der dualen Darstellung so aus:
Beim Ablesen der Werte müssen Sie beim 2er-Komplement aber ein wenig umdenken.
Sie addieren hier die Werte der gesetzten Bits auf den größten darstellbaren negativen
Wert. In unserem Beispiel wäre der größte darstellbare negative Wert –128. Auf diesen
Wert werden der Reihe nach 64, 32, 16 und 4 addiert. Das Ergebnis ist –12.
Hinweis:
In unserem Beispiel benutzen wir acht Bits für die Darstellung. Ein Bit wird für das
Vorzeichen benötigt. Damit bleiben für die eigentliche Zahl noch sieben Bits übrig.
Beim Einsatz des 2er-Komplements für negative Zahlen können mit einem Byte
Werte von –128 (1000 0000) bis 127 (0111 1111) dargestellt werden.
Wenn Sie nun in unserer Beispielrechnung 19 (–12) das 2er-Komplement addieren, er-
halten Sie auch das korrekte Ergebnis – nämlich 7. Eventuell entstehende Überträge im
Bit ganz links werden bei der Berechnung einfach ignoriert, da es sich ja um das Vorzei-
chen handelt.
IMIT02B 39
© SGD, 20.04.23, Rothe, Christof (1092381)
4 Rechenoperationen im Dualsystem
Sehen wir uns noch ein anderes Beispiel für die Subtraktion an. Die Rechnung 100 – 50
lässt sich auch als 100 (–50) darstellen. Die einzelnen Schritte für die Addition des 2er-
Komplements lassen sich dann so abbilden:
Abb. 4.6: Die Rechnung 100 (–50) mit der Addition des 2er-Komplements
Schauen wir uns nun an, wie die Multiplikation und Division durch Additionen abge-
bildet werden können.
40 IMIT02B
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Rechenoperationen im Dualsystem 4
www.sgd.media/bzalwh
Zusammenfassung
4.1 Welches Ergebnis liefert die Addition der beiden dualen Werte 1 und 1? Geben
Sie das Ergebnis bitte ebenfalls als duale Zahl an.
4.2 Wie wird das 2er-Komplement eines dualen Wertes gebildet?
4.3 Wie kann eine Division durch Additionen abgebildet werden?
IMIT02B 41
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5 Weitere Zahlensysteme
In diesem Kapitel lernen Sie noch zwei weitere Zahlensysteme kennen, die im
Informatikbereich Bedeutung haben – das Oktalsystem und das Hexadezimal-
system.
Der oktale Wert 124 steht dann für den dezimalen Wert 84.
1 · 82 2 · 81 4 · 80
1 · 64 2 · 8 4 · 1
64 16 4
84
Der oktale Wert 23026 dagegen steht für den dezimalen Wert 9750.
2 · 84 3 · 83 0 · 82 2 · 81 6 · 80
2 · 4096 3 · 512 0 · 64 2 · 8 6 · 1
8192 1536 0 16 6
9750
15. Der Name leitet sich von octo (lat.: „acht“) ab.
42 IMIT02B
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Weitere Zahlensysteme 5
16. Der Name leitet sich von hexa (griech.: „sechs“) und decem (lat.: „zehn“) ab.
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5 Weitere Zahlensysteme
Die Stellenwerte werden mit Potenzen der Zahl 16 abgebildet – also 1, 16, 256, 4096
und so weiter.
Der hexadezimale Wert 124 steht also für den dezimalen Wert 292.
1 · 162 2 · 161 4 · 160
1 · 256 2 · 16 4 · 1
256 32 4
292
Der hexadezimale Wert 23026 steht für den dezimalen Wert 143398.
2 · 164 3 · 163 0 · 162 2 · 161 6 · 160
2 · 65536 3 · 4096 0 · 256 2 · 16 6 · 1
131072 12288 0 32 6
143398
Der hexadezimale Wert AABFF steht dann für den dezimalen Wert 699391.
10 · 164 10 · 163 11 · 162 15 · 161 15 · 160
10 · 65536 10 · 4096 11 · 256 15 · 16 15 · 1
655360 40960 2816 240 15
699391
Schauen wir uns nun an, wie Sie Werte zwischen den verschiedenen Zahlensystemen
umrechnen.
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Weitere Zahlensysteme 5
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5 Weitere Zahlensysteme
Auch die Umrechnung vom Dezimalsystem in ein anderes Zahlensystem ist mit einem
kleinen „Trick“ nicht weiter schwierig. Sie müssen lediglich die Zahl fortlaufend durch
die Basiszahl des gewünschten Zahlensystems dividieren – und zwar so lange, bis Sie
den Wert 0 als Ergebnis erhalten. Der Rest jeder Division steht dabei für die Ziffer – al-
lerdings in umgekehrter Reihenfolge.
Schauen wir uns dazu ein Beispiel an:
Der dezimale Wert 11 soll in das Dualsystem umgerechnet werden. Sie müssen also fort-
laufende Divisionen durch 2 machen und jeweils den Rest notieren. Die Rechnung sieht
so aus:
11 : 2 5 Rest 1
5:22 Rest 1
2:21 Rest 0
1:20 Rest 1
Von unten nach oben gelesen ergeben die Reste dann den dualen Wert 1011. Die Gegen-
rechnung zur Probe:
1 · 23 0 · 22 1 · 21 1 · 20
1·80·41·21·1
8021
11
Die Umrechnung für die dezimale Zahl 145 in das Dualsystem erfolgt dann so:
145 : 2 72 Rest 1
72 : 2 36 Rest 0
36 : 2 18 Rest 0
18 : 2 9 Rest 0
9:24 Rest 1
4:22 Rest 0
2:21 Rest 0
1:20 Rest 1
Von unten nach oben gelesen ergeben die Reste den Wert 1001 0001. Auch hier wieder
die Gegenrechnung zur Probe:
1 · 27 0 · 26 0 · 25 1 · 24 0 · 23 0 · 22 0 · 21 1 · 20
1 · 128 0 · 64 0 · 32 1 · 16 0 · 8 0 · 4 0 · 2 1 · 1
128 0 0 16 1
145
46 IMIT02B
© SGD, 20.04.23, Rothe, Christof (1092381)
Weitere Zahlensysteme 5
Mit derselben Technik können Sie auch Zahlen aus dem Dezimalsystem in das Oktal-
oder Hexadezimalsystem umrechnen. Sie müssen beim Hexadezimalsystem lediglich
daran denken, dass Sie die Ziffern A bis F verwenden.
Die Umrechnung für die dezimale Zahl 145 in das Oktalsystem erfolgt so:
145 : 8 18 Rest 1
18 : 8 2 Rest 2
2:80 Rest 2
Von unten nach oben gelesen ergibt sich die Zahl 221.
Die Umrechnung für 145 in das Hexadezimalsystem erfolgt dann so:
145 : 16 9 Rest 1
9 : 16 0 Rest 9
Hier ergeben die Reste von unten nach oben gelesen den Wert 91.
Führen Sie die Gegenrechnungen für die beiden letzten Umrechnungen jetzt einmal zur
Übung selbst durch. Rechnen Sie dann noch andere Zahlen zwischen verschiedenen
Zahlensystemen um.
www.sgd.media/8a9nyb
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5 Weitere Zahlensysteme
Hinweis:
Wir zeigen Ihnen hier den Taschenrechner von Windows 10. Bei anderen Windows-
Versionen sieht der Rechner ein wenig anders aus. Auch die Bedienung unterschei-
det sich geringfügig.
In der Standardansicht unterscheidet sich der Rechner von Windows kaum von einem
herkömmlichen Taschenrechner. Sehr viel interessanter ist die Ansicht Programmierer.
Sie können sie durch einen Mausklick auf das Symbol oben links einstellen.
Abb. 5.2: Der Taschenrechner in der Ansicht Programmierer (der Mauszeiger steht im Be-
reich für die Zahlenformate)
Im Bereich links oben können Sie dann das gewünschte Zahlenformat einstellen und ab-
lesen. HEX steht dabei für Hexadezimal, DEZ für Dezimal, OKT für Oktal und BIN für
Binär beziehungsweise Dual.
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Weitere Zahlensysteme 5
Probieren Sie die Anzeige in verschiedenen Zahlenformaten aus. Geben Sie eine belie-
bige dezimale Zahl ein und lassen Sie sie dann in einem anderen Zahlenformat darstel-
len.
Der Taschenrechner von Windows kann aber nicht nur Zahlen in anderen Formaten an-
zeigen. Sie können ihn zum Beispiel auch benutzen, um den Stellenwert einer Ziffer in
einem Zahlensystem zu berechnen. Das ist nämlich mit einfachen normalen Taschen-
rechnern unter Umständen nur durch eine mühselige mehrfache Multiplikation mög-
lich. Schneller geht es mit dem Windows-Taschenrechner.
Klicken Sie dazu auf das Symbol oben links und wählen Sie Wissenschaftlich.
IMIT02B 49
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5 Weitere Zahlensysteme
Geben Sie dann die Basiszahl ein, klicken Sie anschließend auf und geben Sie den
gewünschten Exponenten ein. Wenn Sie danach auf rechts unten im Fenster klicken,
erscheint das Ergebnis.
Neben den Funktionen, die wir Ihnen gerade vorgestellt haben, bietet Ihnen der Win-
dows-Taschenrechner noch sehr viel mehr. Sehen Sie sich das Programm einfach einmal
in Ruhe an und probieren Sie die verschiedenen Ansichten und Funktionen aus.
Hinweis:
Bei älteren Windows-Versionen kennt der Taschenrechner neben der Standardan-
sicht nur noch die Ansicht Wissenschaftlich. In dieser Ansicht finden Sie dann auch
die Optionen zur Anzeige in verschiedenen Zahlenformaten.
www.sgd.media/b0ql6f
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Weitere Zahlensysteme 5
Auch macOS stellt Ihnen einen Taschenrechner zur Verfügung. Sie finden ihm im
Launchpad.
Durch einen Klick auf die Tasten 8, 10 und 16 oben rechts können Sie einen Wert im
Oktal-, Dezimal- und Hexadezimalsystem anzeigen lassen. Die bitweise Darstellung des
Wertes finden Sie in den Zeilen direkt unterhalb der Tasten für den Wechsel des Zahlen-
systems.
Über die Darstellung Wissenschaftlich können Sie auch komplexere Rechnungen
durchführen – wie zum Beispiel 2 hoch 10.
Neben dem Taschenrechner können Sie auch ein Tabellenkalkulationsprogramm für die
Umrechnung verwenden. Excel stellt Ihnen zum Beispiel fertige Funktionen wie
DEZINHEX() oder HEXINDEZ() für die Umrechnung von einem Zahlensystem in ein
anderes zur Verfügung.
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5 Weitere Zahlensysteme
Hinweis:
Eine Arbeitsmappe für Excel mit einigen Funktionen zur Umrechnung finden Sie im
heftbezogenen Download-Bereich Ihrer Online-Lernplattform unter dem Namen
zahlenkonvertierung. Bitte beachten Sie aber, dass Sie bei älteren Excel-Versionen
unter Umständen ein Add-in installieren müssen, damit Sie die Funktionen zur Um-
rechnung nutzen können. Wie Sie dazu genau vorgehen, ist in der Arbeitsmappe be-
schrieben.
Zusammenfassung
52 IMIT02B
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Schlussbetrachtung
In diesem Studienheft haben Sie verschiedene Möglichkeiten für die Codierung von
Daten kennengelernt. Sie wissen jetzt, was bei der Codierung wichtig ist und warum es
ohne weitere Angaben oft nicht möglich ist, aus Daten wieder die richtigen Informatio-
nen abzuleiten.
Außerdem haben Sie sich intensiv mit der rechnerinternen Codierung beschäftigt. Sie
wissen jetzt, wie Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichnen für den Computer dargestellt
werden können und können Rechenoperationen im Dualsystem nachvollziehen. Sie ha-
ben auch gelernt, wie Sie Zahlen zwischen verschiedenen Zahlensystemen umrechnen.
Üben Sie den Umgang mit den Zahlensystemen ruhig noch ein wenig und rechnen Sie
verschiedene Werte selbst um. Vor allem das Hexadezimalsystem ist zu Beginn durch die
ungewohnten Ziffern A, B, C, D, E und F ein wenig „sperrig“. Ob Ihre Umrechnungen
richtig waren, können Sie sehr einfach mit dem Taschenrechner von Windows oder
macOS überprüfen. Überlegen Sie sich auch selbst einige einfache Beispiele für die Sub-
traktion durch die Addition des 2er-Komplements und führen Sie die Rechnungen prak-
tisch durch.
Auch wenn Ihnen der Umgang mit verschiedenen Zahlensystemen und Rechenopera-
tionen mit dem 2er-Komplement im Moment vielleicht sehr theoretisch erscheint,
macht dieser Blick hinter die Kulissen doch Sinn. Denn er hilft Ihnen, einige Phänomene
zu verstehen, die zum Beispiel beim Programmieren auftreten können.
Christoph Siebeck
IMIT02B 53
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Kapitel 1
1.1 Signale werden erst nach der Decodierung und der Interpretation zu Daten.
1.2 Der Morsecode arbeitet lediglich mit zwei Zuständen wie „an“ und „aus“, die un-
terschiedlich lang dargestellt werden können. Mit diesen Zuständen werden die
einzelnen Zeichen abgebildet. Zwischen den einzelnen Zeichen, Buchstaben und
Wörtern werden Pausen in fest vorgegebener Länge eingeschoben.
Der Morsecode kann mit unterschiedlichsten Kanälen eingesetzt werden – zum
Beispiel durch Lichtzeichen über spezielle Scheinwerfer oder im Funkverkehr
durch akustische Signale.
1.3 Bei einem Strichcode werden Daten mit unterschiedlich breiten Strichen codiert.
1.4 ISBN steht für International Standard Book Number und ISSN für Inter-national
Standard Serial Number. Mit der ISBN werden Bücher weltweit eindeutig iden-
tifiziert und mit der ISSN Zeitschriften.
1.5 Nein, ohne weitere Informationen ist eine korrekte Interpretation der Zahl
44109 nicht möglich. Sie könnte für eine Postleitzahl stehen, eine Nummer oder
nahezu beliebige andere Informationen.
Kapitel 2
2.1 Beim BCD-Code werden die einzelnen Ziffern einer Zahl direkt in vier Bits be-
ziehungsweise in acht Bits dargestellt. Falls Nachkommastellen verwendet wer-
den, muss zusätzlich die Anzahl der Stellen nach dem Komma festgelegt werden.
2.2 Bei analogen Daten kann es zwischen zwei Werten unendliche viele Abstufun-
gen geben.
Digitale Daten dagegen beschreiben einen Zustand immer eindeutig. Zwischen
zwei Werten gibt es keine Abstufungen.
2.3 Die Unterscheidung zwischen Anweisungen und Daten erfolgt durch die ge-
trennte Ablage im Speicher. In einem Bereich befinden sich nur Anweisungen,
in einem anderen Bereich nur Daten.
2.4 Ein binäres System ist ein System mit genau zwei eindeutigen Zuständen. Wie
diese Zustände abgebildet werden, ist nicht festgelegt.
Das Dualsystem ist ein Zahlensystem mit der Basiszahl 2. Es arbeitet mit den
Ziffern 0 und 1.
2.5 Der normierte dezimale Ausdruck 1,23E5 steht für die Zahl 123000 (1,23 · 105
1,23 · 100000).
54 IMIT02B
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2.6 Zahlen kleiner als 1 werden bei der normierten Darstellung durch einen negati-
ven Exponenten dargestellt.
2.7 Unicode ist eine Codetabelle für die Darstellung von alphanumerischen Daten.
Kapitel 3
3.1 Ein Petabyte entspricht 1000 Terabytes. Ein Terabyte umfasst 1000 Gigabytes.
Ein Gigabyte schließlich entspricht 1000 Megabytes. Damit steht ein Petabyte
für 1000 · 1000 · 1000 Megabytes – also 1000000000 Megabytes.
3.2 Ein Oktett fasst acht Bits zusammen.
Ein Nibble ist ein Halbbyte – also vier Bits.
3.3 Megabyte ist eine Größenangabe mit 10 als Basiszahl. Ein Megabyte entspricht
106 Byte – also 1000000 Bytes.
Mebibyte dagegen ist eine Größenangabe mit 2 als Basiszahl. Ein Mebibyte ent-
spricht 220 Byte – also 1048576 Bytes.
3.4 Bei der optischen Speicherung werden Vertiefungen in der Oberfläche für die
Darstellung der binären Werte benutzt. Die Oberfläche wird von einem Laser ab-
getastet. Jeder Wechsel zwischen einem Land – der ebenen Oberfläche – und ei-
nem Pit – einer Vertiefung – führt zu einer geänderten Reflexion und wird als
binäre 1 interpretiert. Bleiben die Reflexionen unverändert, werden sie als Folge
von binären Nullen interpretiert.
Kapitel 4
4.1 Das Ergebnis der Addition ist der duale Wert 10 (dezimal 2).
4.2 Um das 2er-Komplement zu bilden, werden zuerst die Bits der Zahl invertiert –
aus einer 1 wird eine 0 und umgekehrt. Anschließend wird der Wert 1 addiert.
4.3 Eine Division lässt sich durch mehrere Subtraktionen abbilden. Subtraktionen
werden durch die Addition des 2er-Komplements ausgeführt.
Kapitel 5
5.1 Auf die Zahl 27 folgt im Oktalsystem die Zahl 30.
5.2 Die hexadezimale Ziffer F steht für den dezimalen Wert 15.
5.3 Die Angabe 1010010 zeigt, dass der Wert 10100 als dezimale Zahl interpretiert
werden soll.
5.4 Die Zeichen 0x stehen für die hexadezimale Darstellung. Die Zahl 10 entspricht
damit der dezimalen Zahl 16.
IMIT02B 55
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B. Glossar
2er-Komplement Das 2er-Komplement eines dualen Wertes wird für die
Subtraktion und die Darstellung negativer Werte be-
nutzt.
Das 2er-Komplement eines dualen Wertes erhalten Sie,
wenn Sie die einzelnen Bits des Wertes invertieren und
anschließend 1 addieren.
Abstraktion Bei der Abstraktion werden Informationen auf das We-
sentliche reduziert.
Alphanumerisch Eine alphanumerische Zeichenfolge besteht neben Zif-
fern auch aus Buchstaben beziehungsweise Sonderzei-
chen.
American Standard Code Siehe ASCII.
for Information Interchange
Analog Bei der analogen Darstellung werden Informationen mit
beliebig vielen Zwischenwerten abgebildet.
Herkömmliche Computer können keine analogen Daten
verarbeiten. Die Informationen müssen erst in digitale
Daten umgesetzt werden.
ANSI ANSI ist die Abkürzung für American National Standar-
dization Institute.
ANSI entspricht etwa dem Deutschen Institut für Nor-
mung (DIN).
ANSI-Code Der ANSI-Code ist eine Weiterentwicklung von ASCII.
Er arbeitet mit acht Bits und kann 256 Zeichen darstel-
len.
ASCII ASCII ist die Abkürzung für American Standard Code
for Information Interchange.
ASCII ist ein Code für die Darstellung von alphanume-
rischen Daten. Er codiert Zeichen anhand einer eindeu-
tigen Nummer. ASCII kann in seiner Urform 127 ver-
schiedene Zeichen abbilden.
Barcode Siehe Strichcode.
Basiszahl Die Basiszahl ist die Zahl in einem Zahlensystem, die für
die Bildung der Stellenwerte benutzt wird.
BCD-Code BCD steht für binary coded decimal.
Beim BCD-Code werden die einzelnen Ziffern einer
Zahl direkt in vier Bits beziehungsweise in acht Bits dar-
gestellt. Falls Nachkommastellen verwendet werden,
muss zusätzlich die Anzahl der Stellen nach dem Kom-
ma festgelegt werden.
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Glossar B
Binäres System Ein binäres System ist ein System mit genau zwei ein-
deutigen Zuständen – zum Beispiel 0 und 1.
Binärpräfix Das Binärpräfix markiert, dass für eine Einheit 2 als Ba-
siszahl benutzt wird. Ein typisches Binärpräfix ist Kibi
für 1024.
Bit Bit ist ein Kunstwort aus binary digit und bedeutet über-
setzt etwa „binäre Ziffer“.
Ein Bit ist die kleinste mögliche Informationseinheit in
einem binären System.
Byte Ein Byte ist eine Zusammenfassung von acht Bits.
Code Ein Code ist – vereinfacht dargestellt – ein Hilfsmittel,
um Daten abzubilden.
Codetabelle Über Codetabellen können Buchstaben und Sonderzei-
chen eindeutig einem numerischen Wert zugeordnet
werden. Zu den Codetabellen gehören zum Beispiel
ASCII oder Unicode.
Datei Eine Datei ist eine Aneinanderreihung von Bits bezie-
hungsweise Bytes, die Daten unter einem Namen logisch
zusammenfasst.
Dateisystem Das Dateisystem legt unter anderem fest, wie Dateien
auf einem Datenträger gespeichert werden und wie die
Daten zum Wiederfinden der Dateien organisiert sind.
Das Dateisystem hängt vom eingesetzten Betriebssys-
tem ab.
Daten Daten repräsentieren Informationen in abstrakter Form.
Sie stellen die wesentlichen Aspekte einer Information
dar.
Datenträger Ein Datenträger ist ein Medium zur Speicherung von
Daten.
Datentyp Der Datentyp beschreibt die Art der Daten. Grundsätz-
lich werden folgende Datentypen unterschieden:
• die beiden Zustände „wahr“ und „falsch“ – die logi-
schen Daten,
• Zahlen – die numerischen Daten,
• Buchstaben und Sonderzeichen – die alphanumeri-
schen Daten und
• weitere Daten wie zum Beispiel Musik, Bilder oder
Videos.
Dezimalsystem Das Dezimalsystem ist ein Zahlensystem mit der Basis-
zahl 10.
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B Glossar
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Glossar B
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B Glossar
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Glossar B
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B Glossar
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C. Literaturverzeichnis
Empfohlene Literatur
Boockmeyer, A.; Fischbeck, P.; Neubert, S. (2017).
Fit fürs Studium: Informatik.
Bonn: Rheinwerk.
Herold, H.; Lurz, B.; Wohlrab, J.; Hopf, M. (2017).
Grundlagen der Informatik.
3. Aufl., Hallbergmoos: Pearson Studium.
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D. Abbildungsverzeichnis
IMIT02B
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Abbildungsverzeichnis D
Abb. 4.6 Die Rechnung 100 + (–50) mit der Addition des 2er-Komplements ..... 40
Abb. 5.1 Der Taschenrechner von Windows ........................................................... 48
Abb. 5.2 Der Taschenrechner in der Ansicht Programmierer (der Mauszeiger
steht im Bereich für die Zahlenformate) .................................................. 48
Abb. 5.3 Die Anzeige im Zahlenformat HEX .......................................................... 49
Abb. 5.4 Der Taschenrechner in der Ansicht Wissenschaftlich ............................. 50
Abb. 5.5 Der Taschenrechner von macOS ............................................................... 51
Abb. 5.6 Die Darstellung Programmierung im Taschenrechner von macOS ....... 51
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E. Tabellenverzeichnis
IMIT02B
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F. Medienverzeichnis
IMIT02B
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G. Sachwortverzeichnis
IMIT02B
# G
2er-Komplement .............................. 38 Gibibyte ........................................... 30
Gigabyte .......................................... 29
A Gleitkommadarstellung .................... 14
Abstraktion ........................................ 5 GTIN ................................................. 7
Addition im Dualsystem .................. 36
ASCII .............................................. 19 H
Hybridfestplatte ............................... 33
B
BCD-Code ....................................... 18 I
Bias-Wert ......................................... 17 Information ....................................... 3
Binärpräfixe ..................................... 30 ISBN .................................................. 7
Bit ................................................... 11 ISSN .................................................. 7
Byte ................................................. 29
K
C Kanal ................................................. 3
Codetabelle ...................................... 18 Kibibyte ........................................... 30
Codierung von Befehlen ................... 26 Kilobyte ........................................... 29
Kontext .............................................. 9
D
Datei ............................................... 34 M
Daten ................................................ 3 Mantisse .......................................... 14
alphanumerische ......................... 18 Mebibyte ......................................... 30
Logische ...................................... 11 Megabyte ......................................... 29
Datentyp ......................................... 11 Mengeneinheit ................................. 29
Digital ............................................. 23 Morsealphabet ................................... 6
Division ........................................... 41 Morsecode ......................................... 6
Dualsystem ...................................... 11 Morsetelegrafie .................................. 6
Multiplikation .................................. 41
E
EBCDIC ........................................... 23 N
Empfänger ......................................... 3 Nachricht ........................................... 3
Exponent ......................................... 14 Nibble .............................................. 29
Exponentialschreibweise .................. 14 Normierung ..................................... 15
F O
Festkommadarstellung ..................... 14 Oktalsystem ..................................... 42
Flash-Speicher ................................. 33 Oktett .............................................. 29
Fließkommadarstellung .................... 14
P
Pebibyte ........................................... 30
Petabyte ........................................... 29
Pixel ................................................ 23
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Sachwortverzeichnis G
S
Sender ............................................... 3
Signal ................................................ 3
SI-Präfixe ........................................ 30
Speicher, elektronischer ................... 33
Speicherung
magnetische ................................ 31
optische ...................................... 31
SSD ................................................. 33
Streamer .......................................... 31
Subtraktion ...................................... 38
System, binäres ................................ 11
T
Tebibyte .......................................... 30
Terabyte .......................................... 29
U
Überlauf .......................................... 37
Umrechnung
zwischen Zahlensystemen ........... 45
Unicode ........................................... 21
USB-Stick ........................................ 33
UTF-16 ............................................ 21
UTF-8 .............................................. 21
W
Winkeralphabet ................................. 7
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70 IMIT02B
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H. Einsendeaufgabe
Informationen und Daten Code:
IMIT02B-XX1-N01
Unterschrift Fernlehrer/in:
Bitte reichen Sie Ihre Lösungen über die Online-Lernplattform ein oder schicken Sie uns
diese per Post. Geben Sie bitte immer den Code zum Studienheft an (siehe oben rechts).
1. Subtrahieren Sie 57 von 99. Wandeln Sie die beiden Werte zunächst in Dualzahlen
mit acht Bits um. Führen Sie anschließend die Subtraktion genauso durch, wie sie
auch in einem Computer erfolgen würde. Geben Sie für die Lösung auch die einzel-
nen Schritte der Rechnung an.
30 Pkt.
2. Wie viele unterschiedliche Werte können mit 16 Bits dargestellt werden? Was ist der
maximale dezimale Wert, der mit 16 Bits dargestellt werden kann?
Bitte geben Sie für die beiden Teilaufgaben auch jeweils den Rechenweg an.
5 Pkt.
3. Was kann ein Bitmuster wie 0101 grundsätzlich darstellen?
5 Pkt.
4. Welche ganzen dezimalen Werte kann der duale Wert 1000 0001 darstellen? Denken
Sie dabei bitte an die mögliche Interpretation eines Vorzeichens.
10 Pkt.
5. Wie viele Kilobytes sind 0,5 Gigabyte?
10 Pkt.
6. Rechnen Sie die beiden folgenden Werte in das Dezimalsystem um. Geben Sie dabei
bitte immer auch den Rechenweg an.
a) AF11016 10 Pkt.
b) 1001 10002 10 Pkt.
7. Rechnen Sie die dezimale Zahl 345 in das Dual- und das Hexadezimalsystem um.
Geben Sie auch hier jeweils wieder die Rechenwege an. (jeweils 10 Pkt.)
20 Pkt.
insgesamt 100 Pkt.
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