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Samstags um 17:45 Uhr

Kochen mit Martina und Moritz vom 07. April 2018

Redaktion: Klaus Brock

Unsere liebsten Kartoffelsalate


Süddeutscher Kartoffelsalat – das Grundrezept 3

Kartoffelsalat mit Kräutern und Zwiebeln 4

Mediterraner Kartoffelsalat 6

Rheinisch-Westfälischer Kartoffelsalat 7

Norddeutscher Kartoffelsalat mit Specksoße 10

Kartoffelsalat mit Eiersoße 12

Österreichischer Erdäpfelsalat mit Gurke 13

Kartoffelsalat mit Hering 15

Kartoffelsalat mit Avocado 16

Kartoffelsalat mit Fenchel und Blutorange 18

Resteverwertungen: Kartoffelsalat aus Kartoffelpüree oder Bratkartoffeln 19

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moritz/sendungen/kartoffelsalate-104.html

Unsere liebsten Kartoffelsalate


Von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer

"Ein Tag ohne Kartoffelsalat ist, in


kulinarischer Hinsicht, ein verlorener
Tag!", sagen Martina und Moritz immer.
Der guten alten Kartoffel sei Dank, dass
sie sich mit beinahe allem verträgt,
wenn man nur richtig dosiert und
kombiniert: mit rohem und gekochtem
Gemüse, natürlich mit Kräutern und
Gewürzen, den verschiedensten
Essigsorten und Ölen, mit Fleisch, Wurst, Geflügel, Wild und Innereien, mit Fisch,
Garnelen und anderen Meeresfrüchten.

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Samstags um 17:45 Uhr

Grundsätzlich sollten die Kartoffeln für den Salat frisch gekocht sein. Und zwar immer
in der Schale, die erst unmittelbar vor der Zubereitung entfernt wird, damit die
Oberfläche nicht antrocknen kann und hart wird. Festkochende Salatkartoffeln
(Bamberger Hörnla, Kipfler) kann man schon in Scheiben schneiden, so lange sie noch
heiß sind. Bei anderen Sorten sollte man warten, bis sie so weit abgekühlt sind, dass
man sie einigermaßen gut anfassen kann – etwa eine halbe bis ganze Stunde. Eine
wunderbare Salatsorte ist übrigens Annabelle, sie hat ein schönes, festes, gelbes
Fleisch.
Mehlig-festkochende oder gar mehlige Kartoffeln sollten noch weiter abgekühlt sein,
aber noch nicht vollständig abgebunden haben, sonst können sie die Marinade nicht
mehr schön aufsaugen (dauert rund 2 Stunden).
Ein Trick, wie man trotzdem mit kalten Kartoffeln einen richtig saftigen Kartoffelsalat
hinkriegt: Die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln mit kochend heißer Brühe
benetzen und gründlich durchmischen, dann eine Weile einziehen lassen. Ganz
schnell funktioniert das übrigens in der Mikrowelle: Die Kartoffelschüssel für eine
Minute hineinstellen und auf stärkster Stufe einwirken lassen. Das ist für kalte
Kartoffeln ein wahrer Jungbrunnen.
Jede festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffelsorte ist für Salat bestens
geeignet. Freilich können sie sehr unterschiedlich in Konsistenz, Farbe und
Geschmack sein. Gelbe oder rosa Kartoffelsorten ergeben einen appetitlicher
aussehenden Salat als ganz weiße.
Wichtig: Neue Kartoffeln – vor allem, wenn sie noch nicht schalenfest sind – sind
kaum geeignet, weil sie noch wenig Stärke ausgebildet haben und deshalb eine zu
wässrige Textur besitzen. Ganz klar auch, dass ein Kartoffelsalat jeweils völlig anders
schmeckt, je nachdem, ob man kleine Kartöffelchen ganz lässt, mittelgroße in dünne
oder dickere Scheiben schneidet, ganz große Exemplare würfelt oder gar zu Mus
zerdrückt.
Tipp: Wenn Sie den Salat heiß anmachen, brauchen Sie viel mehr Flüssigkeit als mit
kalten Kartoffeln. Die Kartoffeln sind, frisch gekocht, geradezu notorische Säufer.
Damit Ihr Salat nicht zu sauer oder zu ölig-schwer wird, empfehlen wir stets, zunächst
etwas Fleisch- oder Gemüsebrühe anzugießen, eventuell auch einen Schuss Weißwein
oder trockenen Sherry, zum Beispiel ein Fino.

Kartoffeln kochen
Wir wollen Pellkartoffeln für die Salate verwenden, also werden sie in der Schale
gekocht. Die Schale schützt den Inhalt. Deshalb ist es überflüssig, das Kochwasser zu
würzen: kein Salz, kein Kümmel, kein sonst was – es schadet zwar nicht, aber es nützt
auch nichts. Wichtiger ist, die Kartoffeln nicht in zu viel Wasser zu ertränken. Es
genügt, wenn sie zur Hälfte im Wasser liegen. Der Rest gart ebenso schnell und gut im
Dampf, der sich im Topf bildet. So spart man Energie und Zeit – denn viel Wasser
braucht erheblich länger bis es kocht.
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Samstags um 17:45 Uhr

Süddeutscher Kartoffelsalat – das Grundrezept

Den süddeutschen Kartoffelsalat liebt


man in Bayern, Schwaben oder der
Pfalz zu fast allem. Von Maultaschen -
der kalte Salat wird tatsächlich in die
heiße Brühe gegeben und genüsslich
verspeist, denn der Gegensatz von
warm und kalt ist sehr appetitanregend
- über alle Arten von Würsten bis zum
Sonntagsbraten. Dann wird die
Fleischsauce über den Kartoffelsalat
gegossen.

Zutaten für 4 Personen:


 750 g frisch gekochte, noch mindestens gut lauwarme Kartoffeln
 Salz
 Pfeffer
 2-4 EL kochend heiße Fleisch- oder Gemüsebrühe
 3 EL Essig
 3 EL Öl

Zubereitung:
 Kartoffeln pellen und in etwa zwei Millimeter dünne Scheiben schneiden.
 In der Schüssel mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen, mit der
heißen Brühe begießen und vorsichtig umwenden. Die Kartoffeln aber nicht in
der Brühe ertränken, sie sollen fast die ganze Brühe aufsaugen.
 Nach etwa zehn Minuten den Essig (und nach Belieben weitere Zutaten)
zufügen und alles miteinander vermischen. Das Öl erst zum Schluss
untermischen. Ein wenig von den Kartoffeln löst sich jetzt von der Oberfläche
der Scheiben (weil sie von der Brühe aufgeweicht sind) in der Salatsoße und
gibt dieser eine leicht sämige Bindung. Der Kartoffelsalat wird so herrlich
saftig-schlonzig oder schlunzig, wie die Schwaben sagen.

Tipp: Wenn es etwas herzhafter sein soll, die gewürzten Kartoffelscheiben zunächst
nur mit dem Essig besprenkeln und vorsichtig umwenden; dann können sie den Essig
schon mal aufnehmen und werden säuerlicher. Erst dann Fleischbrühe und Öl zufügen
– man kommt dann sogar mit einer geringeren Menge davon aus, kann also Kalorien
sparen, ohne einen geschmacklichen Verlust zu erleiden.
Wenn Sie grobes Salz oder Fleur de Sel mit dem Öl mischen und den Salat sofort nach
dem Anmachen servieren, scheinen die Salzkristalle im Munde fast zu explodieren.

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Samstags um 17:45 Uhr

Kartoffelsalat mit Kräutern und Zwiebeln

Einst galt es fast als Sakrileg, heute


aber würzt man diesen simplen Salat
gerne mit Zwiebeln. Empfindliche
Naturen blanchieren die gewürfelten
Zwiebeln, Menschen mit robusterer
Verdauung ziehen sie roh vor.

Wunderbar zart schmecken


Frühlingszwiebeln, weich und süß sind
junge weiße Zwiebeln und elegant die
saftigen Cipolle di Tropea aus Süditalien. Ganz mild sind die hellvioletten Roscoff-
Zwiebeln aus der Bretagne, dezenter dagegen schmecken die heimischen blauen
Braunschweiger, feinwürzig die violetten oder grauen Schalotten. Eher kräftig
beißend schmeckt unsere einfache Haushaltszwiebel. Die Zwiebeln werden am besten
ganz fein geschnitten, man kann sie sogar auf einer guten Reibe zu einer Art Mus
zerkleinern. Damit sie dann nicht bitter werden, sollten sie sofort mit Brühe oder
Essig/Öl benetzt werden.

Wesentlich sanfter fällt eine Beigabe von Schnittlauch aus. Immer passend sind auch
Kräuter, vor allem Petersilie – sehr fein gehackt – hat sich durchgesetzt, aber es
spricht auch nichts gegen Estragon, Majoran, Pimpinelle oder Dill, Basilikum,
Koriander oder Kerbel. Auch Kräutermischungen eignen sich bestens, etwa für die
Frankfurter Grüne Soße. Nur mit Borretsch und Sauerampfer muss man aufpassen,
denn diese werden schnell unansehnlich grau; diese also nur unmittelbar vor dem
Servieren in einen vollkommen abgekühlten Salat mischen. Schmeckt hervorragend
zu jeder Art von Fleisch, zu heißer Lyoner oder Fleischwurst, zu Leberkäs oder
Fleischpastete.

Abwechslung schaffen mit Essig, Öl und Senf


Es versteht sich von selbst, dass man die unterschiedlichsten Geschmacksbilder durch
die Verwendung verschiedener Essig- und Ölsorten erzielen kann. Wer auch nur ein
wenig experimentierfreudig ist, wird abwechselnd mit Wein- oder Apfelessig – pur
oder mit Kräutern gewürzt –, mit ein paar Tropfen Balsamico oder fruchtigen
Beerenessigen variieren. Oder wird je nach zu begleitendem Gericht weitgehend
geschmacksneutrales Pflanzenöl oder bitter-fruchtiges Olivenöl nehmen, vielleicht
auch mal das dunkelgrüne, intensive Kürbiskernöl ausprobieren, mit Walnuss-,
Haselnuss-, Mandel-, Aprikosenkern- oder Pistazienöl würzen. Oder aromatisierte Öle
(z.B. provenzalische Kräuter, Chili, Trüffel) verwenden. Es gibt viele Möglichkeiten.
Essig ist freilich nicht die einzig mögliche verwendbare Säure, Zitronensaft ist ebenso
gut geeignet.
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Samstags um 17:45 Uhr

Gibt man dann noch einen Schlag Senf (je nach Geschmack mittelscharfen Delikatess-
Senf, beißenden Dijon-Senf oder eine süß-säuerliche Variante) dazu, drückt noch eine
Knoblauchzehe hinein, würzt mit mehr oder weniger scharfem Chili-Pulver, frischem
Basilikum und abgeriebener Zitronenschale, so bekommt man einen ganz anderen Typ
von Salat, der hervorragend zu kaltem oder warmem Rindfleisch (Suppenfleisch,
Tafelspitz, Zunge) passt.

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Samstags um 17:45 Uhr

Mediterraner Kartoffelsalat

Aus dem klassischen simplen


Kartoffelsalat wird schon mit wenigen
Mitteln die mediterrane Variante:

Zutaten für 4 Personen:


 750 g frisch gekochte, noch
mindestens gut lauwarme
Kartoffeln
 Salz
 Pfeffer
 2-4 EL kochend heiße Fleisch- oder Gemüsebrühe
 3 EL Weißwein- oder Sherryessig
 1 rote Paprikaschote
 2-3 Anchovis (in Olivenöl eingelegte Sardellen)
 2 TL kleine Kapern (Nonpareilles)
 Petersilie
 Basilikum
 Fenchelgrün
 Rosmarin
 1-2 EL gehackte schwarze bzw. violette Oliven (vorzugsweise Taggiasca-Oliven
aus Ligurien)
 1-2 große, winzig fein gewürfelte Knoblauchzehe(n)
 3 EL Olivenöl (kräftig-bitteres, toskanisches oder ein rundes, voll-süßes
sizilianisches)

Zubereitung:
 Kartoffeln pellen, in Scheibchen schneiden, wie im Grundrezept beschrieben
salzen, pfeffern und mit Brühe und Essig mischen.
 Rote Paprika und Anchovis klein schneiden und, falls sie nicht klein genug sind,
auch die Kapern.
 Auch Petersilie, Basilikum und/oder Fenchelgrün fein schneiden, sowie ein
wenig frischen Rosmarin.
 Alles zusammen mit Oliven und Knoblauch innig vermischen. Erst jetzt das
Olivenöl einarbeiten.
 Den Salat nochmals kräftig abschmecken. Schmeckt zu gegrilltem, gebratenem
oder frittiertem Fisch.

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Samstags um 17:45 Uhr

Rheinisch-Westfälischer Kartoffelsalat

Grundsätzlich wird er mit Mayonnaise


angemacht. Längst ist jedoch die Zeit
vorbei, in der man reine Mayonnaise
verwendete – heute wird sie mit Sahne
oder Joghurt verdünnt. Häufig wird
zusätzlich noch mit der Flüssigkeit von
Gewürzgurken zur Verdünnung
beigetragen. Und fast immer wird mit
einer guten Prise Zucker, Rübenkraut
oder mit Balsamessig eine süße Note
eingebracht. Wir schlagen die folgenden Varianten mit Mayonnaise vor.

Kartoffelsalat mit Mayonnaise

Zutaten für 4 Personen:


 750 g Salatkartoffeln (in der Pelle frisch gekocht und fast vollkommen
abgekühlt)
 3 kleine, feste Gewürzgurken
 1 säuerlicher Apfel
 entweder 1 Bund Schnittlauch und 2 Frühlingszwiebeln oder 2 Schalotten
 Pfeffer
 Salz

Für die Mayonnaise:


 1 guter EL Delikatess- oder Dijon-Senf
 2 EL Weißwein- oder Apfelessig
 2 Eigelb
 Salz
 weißer Pfeffer
 1/8 l Raps- oder Sonnenblumenöl
 1 Stück Zitronenschale
 1 Spritzer Worcestershire-Soße
 1 Messerspitze Cayennepfeffer
 2-4 EL Joghurt oder Saure Sahne
 eventuell etwas Sud von den Gewürzgurken

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Samstags um 17:45 Uhr

Zubereitung:
 Kartoffeln pellen, in Scheiben schneiden, mit etwas Gurkenwasser benetzen
und darin wenden. Salzen und pfeffern. Gewürzgurken und den Apfel in
halbzentimetergroße Würfelchen schneiden.
 Schnittlauch und Frühlingszwiebel in Röllchen oder Schalotten sehr fein schnei-
den. Alles vermischen.
 Aus den angegebenen Zutaten, die alle Zimmertemperatur haben sollten, mit
dem Öl eine Mayonnaise aufschlagen – am besten mit dem Mixstab in einem
hohen Becher.
 Würzen, mit Joghurt oder saurer Sahne nach Belieben verdünnen, eventuell
auch noch mit etwas Sud von den Gurken. Joghurt jedoch nicht mit dem
Mixstab, sondern mit einer Gabel einrühren. Die Mayonnaise verliert sonst ihre
schöne, cremig-feste Konsistenz. Über die Kartoffeln gießen, Schnittlauch und
Frühlingszwiebel zufügen. Alles umwenden, mit Salz und Pfeffer abschmecken
und durchziehen lassen.

Tipp: Man kann die noch warm gepellten und in Würfel geschnittenen Kartoffeln mit
Gurkensud begießen, so dass sie sich beim weiteren Abkühlen damit vollsaugen.
Bevor die Mayonnaise zugefügt wird, überschüssigen Sud abschütten und gründlich
umwenden, damit sich ein sämiger Film um die Kartoffelwürfel bildet und die
Mayonnaise an ihnen haftet.

Schmeckt gut zu jeder Art von Fleisch.

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Samstags um 17:45 Uhr

Kartoffelsalat mit Mayonnaise und Speck

Zutaten für 4 Personen:


 750 g Salatkartoffeln, in der Pelle frisch gekocht und fast vollkommen
abgekühlt
 Saft von 1 Zitrone und nach Belieben auch die abgeriebene Schale
 3 kleine, feste Gewürzgurken
 1 Bund glatte Petersilie
 150 g geräucherter Bauchspeck
 1 nicht zu scharfe rote Chilischote (oder ¼ rote Paprika)
 Pfeffer
 Salz

Für die Mayonnaise:


 1 guter EL Delikatess- oder Dijon-Senf
 2 EL Weißwein- oder Apfelessig
 2 Eigelb
 Salz
 weißer Pfeffer
 1/8 l Raps- oder Sonnenblumenöl
 1 Stück Zitronenschale
 1 Spritzer Worcestershire-Soße
 1 Messerspitze Cayenne
 eventuell etwas Sud von den Gewürzgurken

Zubereitung

 Kartoffeln noch warm pellen und in dünne Scheiben schneiden. In einer


Schüssel mit dem Zitronensaft beträufeln (nach Belieben auch etwas
Zitronenschale dazu reiben).
 Klein gewürfelte Gewürzgurke dazugeben. Fein gehackte Petersilie hinzufügen,
das Ganze vorsichtig umwenden.
 Mayonnaise herstellen (siehe Rezept „Kartoffelsalat mit Mayonnaise“),
allerdings ohne Joghurt. Speck würfeln und in beschichteter Pfanne rasch
außen kross, aber innen saftig anbraten.
 Chilischote entkernen und fein würfeln. Speckwürfel aus ihrem Fett heben oder
in einem Sieb abtropfen lassen. Alle Zutaten vermischen, mit Pfeffer und Salz
abschmecken, servieren.

Passt zu gebackenem Fisch oder auch zu Spiegeleiern.

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Samstags um 17:45 Uhr

Norddeutscher Kartoffelsalat mit Specksoße

Der nördlich des Mains üblichste


Kartoffelsalat wird mit Mayonnaise
zubereitet, die man heute wahlweise
mit Schmand, saurer Sahne oder
Joghurt verlängert. Mal kommt Gewürz-
oder Salzgurke hinein, mal gebratene
Speckwürfel. Selten wurde einst mit
Kräutern angereichert, heute liebt man
Petersilie, Dill oder sogar Basilikum am
Kartoffelsalat. Es sollen sich ab und zu sogar Spuren von Cayenne und Knoblauch
finden lassen. Daneben gibt es aber ganz spezielle, ungewöhnliche Rezepte, zum
Beispiel mit Specksauce.

Dieser Kartoffelsalat ist relativ wenig sauer, statt Öl wird ausschließlich Speck mit
seinem ausgebratenen Fett als bindender Geschmacksträger genommen. Die
Zubereitung klingt etwas altbacken, hat aber durchaus ihren Reiz. Wer es etwas süß
abgerundet mag, fügt die Säure nicht mit Weinessig, sondern mit einem guten, milden
Balsamico hinzu.

Zutaten für 4 Personen:


 600 g festkochende Kartoffeln (z. B. Moorsieglinde)
 200 g geräucherter Bauchspeck
 1 Zwiebel
 1 schwach gehäufter EL Mehl
 ¼ l Fleisch- oder Gemüsebrühe
 2-3 EL Balsamico
 Salz
 Pfeffer
 etwas Rotweinessig
 1 kleines Bund Petersilie

Zubereitung
 Kartoffeln kochen und etwas abkühlen lassen. Währenddessen Speck fein
würfeln und in einer Pfanne anbraten. Zwiebel ebenso fein hacken und
zufügen, wenn der Speck kross geworden ist; die Zwiebel gelb, aber nicht
braun-knusprig werden lassen. Das Mehl zufügen und alles gut vermischen.

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Samstags um 17:45 Uhr

 Mit heißer Brühe angießen, glattrühren und wenigstens zehn Minuten dicklich
einkochen. Zum Schluss den Balsamico einrühren.
 Kartoffeln noch warm pellen und in dünne Scheiben schneiden. Soße mit wenig
Salz korrigieren, mit Pfeffer würzen und mit Rotweinessig feinsäuerlich
abschmecken. Petersilie hacken. Mit der Soße zu den Kartoffeln geben, alles
vorsichtig umwenden und noch lauwarm servieren.

Passt hervorragend zu Frikadellen oder großen Braten.

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Samstags um 17:45 Uhr

Kartoffelsalat mit Eiersoße

Die Bindung mit gekochtem Eigelb ist


irgendwie ganz aus der Mode
gekommen – zu Unrecht, denn der
Geschmack des Eigelbes kommt viel
intensiver und attraktiver rüber als in
einer Mayonnaise. Das feste Eiweiß fügt
man einfach kleingehackt dem Salat
hinzu.

Zutaten für 4 Personen:


 750 g festkochende Kartoffeln
 2 hartgekochte Eier
 2 TL Dijon-Senf
 Salz
 frisch gemahlener Pfeffer
 etwas Balkanpfeffer oder Chiliflocken (Pul biber)
 2 EL Zitronensaft
 1 EL Weißweinessig
 2 EL Olivenöl extra vergine
 1 Frühlingszwiebel
 1 rote Zwiebel
 1 Bund Schnittlauch oder glatte Petersilie
 evtl. etwas Brühe

Zubereitung:
 Kartoffeln in der Schale kochen, pellen und in gleichmäßige Würfel schneiden.
 Eigelbe mit Dijon-Senf, wenig Salz, recht viel frisch gemahlenem weißen
Pfeffer, Chili, Zitronensaft sowie Weißweinessig glattrühren.
 Schließlich mit dem Olivenöl cremig aufschlagen. Mit fein gewürfelter
Frühlings- und roter Zwiebel, dem in Röllchen geschnittenen Schnittlauch oder
gehackter Petersilie sowie der Vinaigrette über die Kartoffeln und das
kleingewürfelte Eiweiß geben.
 Vorsichtig mischen, abschmecken, evtl. noch etwas heiße Brühe zugeben und
nur wenige Minuten durchziehen lassen.

Schmeckt sehr gut zu kaltem oder warmem Siedefleisch.

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Samstags um 17:45 Uhr

Österreichischer Erdäpfelsalat mit Gurke

Der Klassiker schlechthin zum Wiener


Schnitzel. Im Winter wird die Gurke
gerne durch Vogerlsalat (Feldsalat,
Rapunzel) ersetzt.

Zutaten für 4 Personen:


 750 g festkochende Kartoffeln
 1 Zwiebel
 4 EL Essig oder Zitronensaft
 4 EL erstklassiges Salatöl
 Salz
 frisch gemahlener Pfeffer
 2-4 EL heiße Fleischbrühe
 3 junge Gemüsegurken (wie für Gewürzgurken) oder ½ Salatgurke
 1 Bund Schnittlauch

Zubereitung:
 Die Kartoffeln in der Schale gar kochen. Die Kartoffeln nur ein wenig auskühlen
lassen. Inzwischen die fein geschnittene Zwiebel mit Essig, Öl, Salz und Pfeffer
in der Salatschüssel verrühren.
 Die Kartoffeln pellen, in Scheiben schneiden und zufügen. Mit der Brühe
beträufeln und sorgsam mischen.
 Die Gurke schälen. Wenn sie sehr dicke Kerne haben sollte, diese mitsamt dem
sie umgebenden „Glibber“ entkernen. Sonst einfach auf dem Hobel in Scheiben
schneiden und zusammen mit dem in Röllchen geschnittenen Schnittlauch
unter die Kartoffeln mischen.

Tipp: Die heutigen Salatgurken sind viel wässriger als die früher üblichen, im Freiland
gezogenen Schlangengurken. Sie ziehen daher reichlich Wasser, wenn sie mit den
Kartoffeln und der gesalzenen Vinaigrette (die gerne mit einer Prise Zucker gesüßt
wird) herumstehen. Entweder man gibt daher die ungesalzenen Gurkenscheiben an
die noch nicht mit Brühe befeuchteten Kartoffelscheiben (die nun stattdessen das
Gurkenwasser aufnehmen), oder man lässt die Gurke zunächst mit etwas Salz Wasser
ziehen, drückt sie leicht aus und gibt sie dann an den ansonsten fertigen Salat.

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Samstags um 17:45 Uhr

In der Steiermark wird der Erdäpfelsalat gerne mit Apfelessig, etwas Apfel-Balsamico
und Kernöl angemacht, was für eine interessante grün-braune Farbe und einen sehr
intensiven Geschmack sorgt.

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Samstags um 17:45 Uhr

Kartoffelsalat mit Hering

Zu Wiener/Frankfurter Würstchen isst


man in Mitteldeutschland gerne einen
Kartoffelsalat mit leichter Mayonnaise,
gehackten Zwiebeln, Salz- oder
Gewürzgurken, gebratenen
Speckwürfelchen und Salzheringen.
Mag für manchen befremdlich klingen,
der Einsatz von Hering als Gewürz ist
aber schon im Mittelalter sehr
gebräuchlich gewesen. Und die Wurst-
Fisch-Kartoffel-Kombination schmeckt erstaunlich gut.

Zutaten für 4 Personen:


 1 Portion Rheinisch-Westfälischer Kartoffelsalat (siehe Rezept)
 2 Salzheringfilets
 eventuell 2-3 kleine gekochte Rote Bete
 frische Kräuter (Schnittlauch oder Petersilie)

Zubereitung:
 Den Kartoffelsalat mit Mayonnaise zubereiten wie zuvor beschrieben.
 Die Heringsfilets in Würfel schneiden, ebenso die Roten Beten.
 Unter den Salat mischen und nochmals kräftig abschmecken.
 Fein gehackten Schnittlauch oder Petersilie darüber streuen.

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Samstags um 17:45 Uhr

Kartoffelsalat mit Avocado

Dieser Salat schmeckt besonders


köstlich zu Grillfleisch und gekochtem
Fisch. Die Avocado wird ja nicht umsonst
‚Butter des Waldes‘ genannt – wir
verwenden sie hier sozusagen an Stelle
von Öl.

Zutaten für 2 Personen:


 350 g Kartoffeln (z. B. Roseval)
 1 rote Zwiebel
 1 große oder 2 kleine Avocados (verzehrfertig, also butterweich)
 2 Limetten
 Salz
 Pfeffer
 4-6 Pimentbeeren
 1 Knoblauchzehe
 1 Stückchen frischer Ingwer
 1-2 kleine Chilischoten
 eine Handvoll frisches Koriandergrün
 nach Gusto etwas warme Brühe

Zubereitung:
 Kartoffeln in der Schale gar kochen und fast vollkommen abkühlen lassen.
Zwiebel sehr fein hacken.
 In der Zwischenzeit die Avocado halbieren, Kern herausheben und mit einem
Teelöffel das Fruchtfleisch in halbkugelartigen Stücken aus der Schale stechen.
Sofort mit Limettensaft beträufeln, damit sie nicht grau-schwarz anlaufen.
Salzen und aus der Mühle pfeffern, mit gemahlenem (oder gemörsertem)
Piment würzen.
 Knoblauchzehe und Ingwer darüber reiben. Entkernte Chilischoten winzig fein
würfeln und die Korianderblätter hacken. Die Korianderwurzeln sind übrigens
äußerst würzig, die kann man, ganz fein gehackt, ebenfalls verwenden. Alles
vermischen und dabei die Avocado sich mit dem Limettensaft verbinden lassen,
sodass eine fast cremige Soße um die Stücke herum entsteht.
 Die abgekühlten Kartoffeln pellen, in Scheiben schneiden und vorsichtig
untermischen. Ist der Salat zu trocken, kann man ihn mit etwas Brühe saftiger
machen.

Dieser Salat schmeckt besonders köstlich zu Grillfleisch und gekochtem Fisch.

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Samstags um 17:45 Uhr

Anmerkung: Nimmt man Salatkartoffeln, bleiben die Scheiben schön erhalten, die
Sauce legt sich an sie an. Verwendet man eine vorwiegend festkochende Sorte, so
wird die Sauce durch die sich ablösenden Kartoffelpartikel üppiger, eventuell sogar zu
dick, fast breiig – was zwar nicht so schön aussieht, aber noch besser schmeckt.
Womöglich braucht man dann jedoch noch den Saft einer weiteren Limette.

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Samstags um 17:45 Uhr

Kartoffelsalat mit Fenchel und Blutorange

Schmeckt besonders gut zu gegrilltem


oder gebratenem Fisch. Wenn Sie die
sehr fruchtigen, wenig sauren Cedrat-
Zitronen von der amalfitanischen Küste
oder aus Zypern bzw. Kreta bekommen,
wird der Salat besonders gut. Aber
auch mit Blutorangen aus Sizilien ist er
ein Gedicht. Hierzu nehmen wir blaue
Kartoffeln, die heute wieder häufiger
angeboten werden. Da sie mehlig
kochend sind, sollten sie erst nach dem fast vollständigen Abkühlen gepellt und in
Scheiben geschnitten werden.

Zutaten für 3-4 Personen:


 500 g blaue Kartoffeln (Odenwälder, Violettes de Bourgogne, Blaue Schweden)
 2 große Cedrat-Zitronen oder Blutorangen (Moro)
 3-4 EL Olivenöl nativ extra (vorzugsweise ein kräftiges Öl aus Sizilien oder
Griechenland)
 1 TL grobes Meersalz
 Pfeffer aus der Mühle
 1 große oder 3 kleine Knoblauchzehen
 1 Bund glatte Petersilie
 1 große oder 2 mittlere Fenchelknollen

Zubereitung:
 Kartoffeln kochen und auskühlen lassen, pellen und in Scheiben schneiden. Die
Schale der Zitronen/Orangen darüber reiben, die Früchte bis auf das
Fruchtfleisch schälen.
 Ein paar schöne Filets aus den Früchten schneiden, den Saft darüber pressen
und den Salat mit Olivenöl, grobem Meersalz, reichlich Pfeffer, durch-
gepresstem Knoblauch und der in Streifen geschnittenen Petersilie anmachen.
 Die geputzten Fenchelknolle(n) kreuzweise bis zum Wurzelansatz einschneiden
und auf dem Gurkenhobel über die Kartoffeln hobeln. Umwenden und noch
einmal abschmecken.

Tipp: Einen besonderen Touch erhält dieser Salat, wenn rosa Beeren, früher rosa
Pfefferbeeren genannt, hinein gemahlen werden.

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Resteverwertungen: Kartoffelsalat aus Kartoffelpüree oder


Bratkartoffeln

Zu guter Letzt noch zwei Tipps für


etwas ungewöhnliche Anrichtungen,
die Sie aber unbedingt probieren
sollten.

Kartoffelpüree gegebenenfalls etwas


anwärmen (Mikrowelle, nur 1 Minute
auf kleiner Stufe) und mit gehackter
Zwiebel und Kräutern (Kerbel, Dill,
Petersilie, Estragon), Essig oder Zitronensaft, ganz wenig Salz (das Püree sollte ja
schon gesalzen sein), Pfeffer, eventuell etwas Muskatnuss und einem guten,
geschmackvollen Öl mischen. Das kann Olivenöl sein oder auch Kürbiskern-, Nuss-,
Mandel- oder Pistazienöl.

Die Bratkartoffeln sollten nochmals leicht in der Pfanne erwärmt, dann mit einer
Senfvinaigrette oder einer Zitronensaft-Knoblauch- Olivenöl-Emulsion angemacht
werden. Anschließend gewürfelte Tomaten und Basilikum untermischen.

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