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HTG Kongress

und 64. Mitgliederversammlung


Düsseldorf, 1.– 3. November 2023
Maritim Hotel Bremen

TAGUNGSPROGRAMM UND ABSTRACTBAND

Bremen, im November 2023

1 Maritim Hotel Bremen


Inhaltsverzeichnis
Impressum
Veranstalter der wissenschaftlichen Tagung ist die Vorwort ………………………………………………………………………………………..... 4
Hafentechnische Gesellschaft e.V.
Mitgliederversammlung und Begrüßungsabend ……………………………... 5
Neuer Wandrahm 4
20457 Hamburg Eröffnungsveranstaltung ……………………………………………………………….... 6

Fachvorträge (Vortragsblock 1) ……………………………………………………….. 8


Telefon: 040 42847-2178
E-Mail: service@htg-online.de Fachvorträge (Vortragsblock 2) ……………………………………………………… 9
Internet: www.htg-online.de
Fachvorträge (Vortragsblock 3) .…………..………………………………………….. 13
Vorsitzender: Reinhard Klingen Kongressabend …...............……………………………………….……………….…….. 17
Stellvertretender Vorsitzender: Karlheinz Pröpping
Geschäftsführer: Michael Ströh Fachvorträge (Vortragsblock 4) ..…………….……………….……………….……… 18

Fachvorträge (Vortragsblock 5) .…………….……………….……………………….. 21


Registergericht: Amtsgericht Hamburg
Vereinsregister Nr. VR 1112 Posterausstellung …………………………………………………………………………….. 25
Ust-IdNr.: DE253776206
Kongresshinweise ..…………….……………….……………….……………….………… 29

Ausstellerliste und Übersichtsplan .....…………….……………….………………. 31

Veranstalter von Ausstellung, Sponsoring und Kongressabend ist Abstracts Block 2 ..…………….……………….……………….……………….………… 36
INTERPLAN AG Abstracts Block 3 ..…………….……………….……………….……………….………… 50
Sachsenstraße 6
20097 Hamburg Abstracts Block 4 ..…………….……………….……………….……………….………… 60

Abstracts Block 5 .…………….……………….……………….……………….…………… 72

HTG Kongress
2 3 Maritim Hotel Bremen
Sehr geehrte Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmer, Mittwoch, 01.11.2023 Saal Focke-Wulf
liebe Mitglieder,
Heimat der weltberühmten Bremer Stadtmusikanten, historische Hansestadt oder Stadt 16:00 – 17:30 Uhr Mitgliederversammlung
der Wissenschaft: Der diesjährige Kongressort Bremen verspricht zahlreiche Höhe-
punkte. Bremen vereint hanseatische Tradition und Geschichte mit High Tech und Wis- – nur für Mitglieder –
senschaft.

Die bremischen Häfen zählen zu den wichtigsten Universalhäfen Europas. Ob Container,


Autos, Stück- oder Massengüter, Gefahrgut und Projektladung - an den Terminals der
Zwillingshäfen wird nahezu jede Art von Ladung umgeschlagen. Trotzdem gilt auch hier:
Ab 17:30 – 23:00 Uhr Hanse Saal
die Weser ist ein bedeutender Verkehrsweg und Naturraum zugleich. Wie auch an an- Begrüßungsabend in der Fachausstellung
deren Wasserstraßen, müssen auch hier die aktuellen Bedürfnisse der Schifffahrt mit
den Erfordernissen von Natur und Umwelt vereinbart werden.

Den HTG Kongress als ein Forum zu verstehen, in welchem die Fachwelt sich auch in der
persönlichen Diskussion aktuellen Fragestellungen widmet, ist seit jeher ein Anliegen
der HTG. Das vielfältige Vortragsprogramm wurde wieder im Rahmen eines Paper-Sel-
ection-Verfahrens ausgewählt und verspricht eine interessante Mischung aus Informa-
tionen und Diskussionen. An dieser Stelle sei dem Paper-Selection-Committee unter der
Maritim Hotel & Congress
Leitung von Herrn Prof. Arne Arns, herzlich für das Engagement gedankt. Centrum Bremen
Zudem bietet das Begleitprogramm mit der Fachausstellung, dem Begrüßungsabend
Hanse Saal
und dem Kongressabend ausreichend Gelegenheit, den fachlichen Austausch zu vertie-
Hollerallee 99
fen. Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wir freuen uns auch in diesem Jahr wieder
28215 Bremen
auf zahlreiche Besucher, interessante Vorträge, angeregte Diskussionen und einen er- Copyright: © HTG e.V.
folgreichen Kongress.
Der Begrüßungsabend findet auch in diesem Jahr direkt in der Fachausstellung
statt. Hier haben Sie nicht nur die Möglichkeit Fachkolleginnen und Fachkollegen,
Freunde und Bekannte am Vorabend des Kongresses in entspannter Atmosphäre
Hamburg, im November 2023 zu treffen, sondern auch in aller Ruhe die Ausstellung zu besuchen und intensive
Gespräche zu führen.

Snacks und Getränke


- bis 21:00 Uhr frei -
Reinhard Klingen
Vorsitzender der HTG

HTG Kongress
4 5 Maritim Hotel Bremen
Donnerstag, 02.11.2023 Saal Borgward
09:00 – 11:00 Uhr Eröffnungsveranstaltung

Begrüßung
Dr. Andreas Bovenschulte, Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen

Eröffnung des Kongresses


Der Vorsitzende der Hafentechnischen Gesellschaft e.V.

Gastvortrag
Klimafolgen und Klimaverantwortung - Wohin steuern wir?
Prof. Dr. Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center Germany

Preisverleihung und Laudationes


HTG-Förderpreise 2023 für Dissertationen und Masterarbeiten
HTG-Förderpreis für Innovation der Werner-Möbius-Stiftung 2023
HTG-Förderpreis der Victor-Rizkallah-Stiftung 2023
Die Vorträge der Preisträger sind im Vortragsblock 2C zusammengefasst.

Ehrung für das Lebenswerk der Werner-Möbius-Stiftung 2023


Ehrung der neuen Ehrenmitglieder der HTG

11:00 – 11:30 Uhr Kaffeepause

HTG Kongress
6
Donnerstag, 02.11.2023, 11:30 Uhr Saal Borgward Donnerstag, 02.11.2023, 14:00 Uhr Saal Borgward

BLOCK 1: Schwerpunkt Klimafolgen und Klimaverantwortung BLOCK 2A: Projekte in der Freien Hansestadt Bremen
Leitung: Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte Leitung: Dipl.-Ing. Wilhelm Koldehofe
Freie Hansestadt Bremen. Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Entwicklung und Komplexität des Küstenschutzes im Land Bremen

14:05
Küstenschutz im (Klima)-Wandel - Perspektiven und Handlungsoptionen aus Dipl.-Ing. (FH), M.Sc. Anika Rühl
11:35

Sicht des Ingenieurwesens Freie Hansestadt Bremen - Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft
Dr.-Ing. Karsten Peters, Fachbereichsleiter Ramboll Deutschland GmbH
Die Stadtstrecke Bremen: Küsten- und Hochwasserschutz im Spannungsfeld kom-
plexer innerstädtischer Anforderungen. Ist diese Planungsaufgabe lösbar?

14:30
Dipl.-Ing. Hauke Krebs, Dipl.-Ing. (FH) Henning Schick, Freie Hansestadt Bremen -
Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft und Dipl.-Ing. Timo Baars,
Potenziale der Binnenschifffahrt zur Verbesserung des Klimaschutzes Dipl.-Ing. Inken Kaunert, Sweco GmbH
12:05

Prof. Dr.-Ing. Christoph Heinzelmann, Leiter der Bundesanstalt für Wasserbau.


Weseranpassung: Planung und wasserbauliche Wirkung

14:55
Dr. Frank Kösters, Bundesanstalt für Wasserbau und Anne Schäfer,
WSA Weser-Jade-Nordsee
12:35

Diskussion Planung und Bau der Columbuskaje mit messtechnischer Begleitung

15:20
Bastian Borchers, M.Sc., bremenports GmbH & Co. KG
Zusammen mit Dr.-Ing. Gattermann, Dipl.-Ing. (FH) Holste

13:00 – 14:00 Uhr Mittagssnack


15:45 - 16:15 Uhr Kaffeepause

HTG Kongress
8 9 Maritim Hotel Bremen
Donnerstag, 02.11.2023, 14:00 Uhr Saal Focke-Wulf Nachhaltige
BLOCK 2B: Bauprojekte im Inland – Küste Stahllösungen
Leitung: Dipl.-Ing. Markus Buchhorn
AUG. PRIEN Bauunternehmung (GmbH & Co. KG)

Elbehafen Brunsbüttel – Jetty Westbecken – FSRU-Liegeplatz


Planung und Bau einer Umschlagsanlage zur kurzfristigen Sicherstellung der
14:05

nationalen Gasversorgung Deutschlands


Dipl.-Ing. Martin Schütze, Ramboll Deutschland GmbH
Zusammen mit Dipl.-Ing. Brückner

Hafen- und Wasserbau für das internationale Großprojekt Feste Fehmarnbelt-


querung
14:30

Neubau der Columbuskaje in Bremerhaven (1. + 2. BA) © ARGE Neubau Columbuskaje, Herr zu Putlitz

Kristina Heveling, M.Sc., WTM Engineers GmbH


Zusammen mit Dr.-Ing. Morgen und Dipl.-Ing. Spang
Reduzieren Sie die Umweltwirkungen Ihrer Projekte mit
EcoSheetPile™ Plus Stahlspundwänden, die aus 100 % recyceltem Stahl
Injektionsarbeiten mit Meerblick
14:55

und zusätzlich unter ausschließlicher Verwendung von zertifiziertem


Dipl.-Ing. Karsten Kegelbein, BAUER Spezialtiefbau GmbH
Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden.
Zusammen mit Dipl.-Ing. Beier, Dipl.-Ing. Jud, Dipl.-Geol. Warber, Siebenborn
Prinzipien der Kreislaufwirtschaft:
Erneuerung der Schiebetore der Großen Seeschleuse Wilhelmshaven • Reduzieren: Ingenieurtechnische • Recyceln: Spundwände können
15:20

Optimierung der Projekte durch am Ende des Lebenszyklus eines


Jens Fiedler, M.Sc., Mathias Kant, B. Sc. Nutzung effizienter Profile und Bauwerks gezogen werden und ohne
Tractebel Hydroprojekt GmbH hochfesten Stahlsorten; Qualitätsverluste recycelt werden.

• Wiederverwenden: Spundwände
können bei temporären Projekten bis zu
10-mal wiederverwendet werden;
15:45 - 16:15 Uhr Kaffeepause

Für weitere
Informationen hier
scannen

ArcelorMittal Commercial RPS S.à r.l. |


HTG Kongress
10 T +352 5313 3105 (Hauptsitz-Luxemburg)
ArcelorMittal Träger und Spundwand GmbH Deutschland
T +49 (0)2331 37 09-41
spundwand@arcelormittal.com | spundwand.arcelormittal.com
Donnerstag, 02.11.2023, 14:00 Uhr Saal Lloyd Donnerstag, 02.11.2023, 16:15 Uhr Saal Borgward

BLOCK 2C: Preisträger BLOCK 3A: Digitalisierung und BIM


Leitung: Prof. Dr.-Ing. Heiko Spekker Leitung: Dr.-Ing. Jeannette Ebers-Ernst
Hochschule Bremen grbv Ingenieure im Bauwesen GmbH & Co. KG

HTG Förderpreis für Masterbeiten Smart Port - Digitalisierung der Hafenzuläufe

16:20
Technischer Hochwasserschutz der Hansestadt Wismar – Detaillierte Schwach- Daniel Becker, M.Sc.
14:05

stellenanalyse und Entwicklung eines verbesserten Schutzkonzepts bremenports GmbH & Co. KG
Timo Hildebrandt, M.Sc., Hochschule Bremen
Cyber-Security – Weiterentwicklung des Aufgabenfeldes der Hafensicherheit

16:45
HTG-Förderpreis für Innovation der Werner-Möbius-Stiftung 2023 Jan Schirrmacher, bremenports GmbH & Co. KG
Einbau von Spundbohlen bei kombinierten Rohrspundwänden unterhalb der Zusammen mit Prof. Dr. Krämer, Vasterling-Will
14:25

Wasserlinie
Dipl.-Ing. Christian Buhmann, Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co.KG
Neubau LNG / Öl-Terminal Seehafen Rostock“
Zusammen mit Andreas Handel, Josef Messmann, Jakobus Bollen
Nutzung von WEB-GIS und BIM für eine interaktive Planung

17:10
Dipl.-Ing. Torsten Retzlaff
HTG-Förderpreis der Victor-Rizkallah-Stiftung 2023 INROS Lackner SE
Modelling of Excess Pore Pressure Accumulation in Sand around Cyclically
14:45

Loaded Foundations
Dr.-Ing. Jann-Eike Saathoff, Leibniz Universität Hannover Erneuerung Südmole Norderney – Umsetzung der BIM-Methodik in der
Ausführungsphase

17:35
Verleihung des Nachhaltigkeitspreises der HTG mit Vortrag Pauline Falkenrich, M.Sc., INROS Lackner SE
IEC/IEEE 80005-1 Utility Connections in Ports Zusammen mit Dipl.-Ing. Ollero
15:05

INROS LACKNER SE zusammen mit Fichtner Water & Transportation GmbH


Einreichende: Günzl, T., Berndt, M, Klein, C, Lemke, J, Arentz, R, Nahnsen, T,
Dr. Lutz, B.
18:00 Uhr Ende des Vortragstages

15:45 - 16:15 Uhr Kaffeepause

HTG Kongress
12 13 Maritim Hotel Bremen
Donnerstag, 02.11.2023, 16:15 Uhr Saal Focke-Wulf Donnerstag, 02.11.2023, 16:15 Uhr Saal Lloyd

BLOCK 3B: Neue Herausforderungen an die Zusammenarbeit BLOCK 3C: Forum HTG, veranstaltet von der Jungen HTG
Leitung: Dipl.-Ing. Gabriele Peschken Leitung: Ayla Petersen, M.Sc., WTM Engineers GmbH und
Bundesministerium für Digitales und Verkehr Kristina Mell, M.Sc., ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH

Kooperationsgestaltung als ökonomisches Prinzip


Wie wollen wir zukünftig arbeiten und bauen?
16:20

Prof. Stefan Leupertz


3D2L GmbH
Um zukünftigen Herausforderungen des modernen Bauens wie Fachkräftemangel,
Kompensationsmaßnahmen in Fließgewässern – Erfahrungen bei der Planung und Ressourcenknappheit und Umweltschutz begegnen zu können, brauchen wir eine
Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen in Kooperation mit Wasser- und moderne Arbeitswelt. Doch was bedeutet das eigentlich?
16:45

Bodenverbänden
Dipl.-Ing. (TU) Ulrich Kraus Beim modernen Bauen sprechen wir von Vergabeprozessen, Genehmigungsver-
bremenports GmbH & Co. KG fahren, Zusammenarbeit der verschiedenen Parteien und natürlich Nachhaltigkeit.

16:15 – 18:00
Wie können wir diese Aspekte optimieren und uns einer zeitgemäßen Arbeits-
weise annähern? Dabei möchten wir gemeinsam reflektieren, wie unsere heutige
Charta für die Zusammenarbeit auf Baustellen an Wasserstraßen und weitere Arbeitswelt aussieht und wie wir diese modernisieren und diversifizieren können.
partnerschaftliche Formen der Zusammenarbeit?
17:10

Es sollen zu diesem Thema nicht nur Zahlen und Fakten präsentiert, sondern auch
Lisa Bednarski, Hülskens Wasserbau GmbH & Co. KG
konkrete Lösungen vorgeschlagen werden, um eine produktivere und positive Zu-
Zusammen mit Dipl.-Ing. Groß, Dipl.-Ing. Wählen
kunft zu gestalten. Dabei möchten wir auf die bestehenden Hindernisse aufmerk-
sam machen, Ideen zur Überwindung dieser Barrieren vorstellen, aufzeigen wel-
Komplex ist nicht kompliziert: Welche Kompetenzen brauchen Mitarbeitende in che Möglichkeiten uns zur Verfügung stehen und wie wir diese nutzen können.
Hafenverwaltungen? Nationale und internationale Perspektiven
17:35

Geplant sind verschiedene Formate wie z.B. ein Science Slam, Mentimeterabfra-
Dr. Lars Stemmler gen und eine offene Diskussion.
bremenports GmbH & Co. KG

18:00 Uhr Ende des Vortragstages


18:00 Uhr Ende des Vortragstages Im Anschluss findet ein Treffen der Jungen HTG im Saal Lloyd statt.

HTG Kongress
14 15 Maritim Hotel Bremen
Kongressabend in der Markthalle Acht
Donnerstag, 02.11.2023, 19:00 Uhr

Zahlreiche kleine Stände aus unterschiedlichen Regionen sorgen für ein innovati-
ves und vor allem multikulturelles Angebot. So werden Sie mit regionalen, saiso-
nalen und vor allem nachhaltigen Gerichten und Produkten versorgt - verschie-
dene Geschmacksrichtungen inklusive. Im Vordergrund stehen dabei vor allem
ein lebendiger Austausch und ein buntes Miteinander.

In offener und ungezwungener Atmosphäre bietet Ihnen das Konzept einen brei-
ten Raum für Gespräche und Kontakte, die in den Vortragspausen zu kurz kom-
men oder auch einfach nur die Möglichkeit für einen „Klönschnack“.

Kongressabend in der
Minimalinvasive Tiefensondierung und Bergung Markthalle Acht
Domshof 8-12
tideunabhängig bis an die Kaimauer 28195 Bremen

Copyright © Freie Hansestadt Bremen


GEO Service EOD Service
Kampfmittelsondierung Kampfmittelbeseitigung
Bauwerksinspektion Verdachtspunktbergung Beitrag Kongressabend
70,00 €

MARINE Service (inkl. Essen und Getränke)

Kampfmittelbergung
Veranstalter des Kongressabends ist INTERPLAN AG.
Baugrunderkundung

17 Maritim Hotel Bremen


www.eggers-kampfmittelbergung.de
Freitag, 03.11.2023, 9:00 Uhr Saal Focke-Wulf Freitag, 03.11.2023, 9:00 Uhr Saal Borgward

BLOCK 4A: Forschung und Entwicklung BLOCK 4B: Bauprojekte im Inland - Binnenland
Leitung: Prof. Dr.-Ing. Christoph Heinzelmann Leitung: Dipl.-Ing. Jan Göttsche
Bundesanstalt für Wasserbau Implenia Construction GmbH

Ein quelloffenes numerisches Werkzeug zur Bestimmung schiffserzeugter hydro- Neubau der Schleuse Lüneburg – Planung eines Jahrhundertbauwerks im Dialog

9:05
dynamischer Belastungen Dr. Arne Stahlmann, Ramboll Deutschland GmbH und Lukas Brodersen, M.Sc.,
9:05

Christian Windt, Technische Universität Braunschweig WNA Hannover


Zusammen mit Prof. Bihs, Prof. Goseberg, Dr. Holzwarth, Dempwolff, Melling

Staustufe Kachlet: Dreisprung des konstruktiven Wasserbaus


Propellerstrahlinduzierte Erosionserscheinungen im Hafenbereich

9:30
Dr.-Ing. Steffen Kinzler, WTM Engineers GmbH
Prof. Dr.-Ing. Jochen Aberle, Technische Universität Braunschweig
9:30

Zusammen mit Dr.-Ing. Jäppelt, Dipl.-Ing. Siemke, Dipl.-Ing. Stenzel, Barthel, M.Sc.
Zusammen mit Pinkenburg M.Sc., Macías Lezcano, M.Sc, Dr. Llull, Dipl.-Ing. Wang,
Prof. Dr.-Ing. Abdel-Maksoud
Innovative Techniken zur wasserseitigen Kampfmittelbergung in Hafengebieten

9:55
Dipl. Geophys. Oliver Geisler
Zum räumlichen Tragverhalten von Kaimauern
EGGERS Kampfmittelbergung GmbH
9:55

Jannik Beuße, M.Sc., GTU Ingenieurgesellschaft mbH


Zusammen mit Prof. Grabe, Prof. Kuhlmann, Enders
Ersatzneubau der Häupter der Ostschleuse Hohensaaten

10:20
Dipl.-Ing. (FH) Michael Dormann, Sweco GmbH
Zeitenwende für Geotextilien? Zusammen mit Dipl.-Ing. Rust, Dipl.-Ing. Jehle
10:20

Prof. Dr.-Ing. Fokke Saathoff


Universität Rostock

10:45 - 11:15 Uhr Kaffeepause

10:45 - 11:15 Uhr Kaffeepause

HTG Kongress
18 19 Maritim Hotel Bremen
Freitag, 03.11.2023, 9:00 Uhr Saal Lloyd Freitag, 03.11.2023, 11:15 Uhr Saal Focke Wulf

BLOCK 4C: Herausforderung Klimawandel BLOCK 5A: Infrastruktur und Ökologie


Leitung: Anita Steinhoff, M.Sc. Leitung: Prof. Dr.-Ing. Arne Arns
WTM Engineers GmbH Universität Rostock

Nachhaltigkeit an Binnenwasserstraßen – Anforderungen an das Handeln des Technisch-biologische Ufersicherungen in Ästuaren – Was braucht es für die
Wasserstraßenmanagements. PIANC Report WG203 „Sustainable Inland Water- technische Planung und Dimensionierung?

11:20
9:05

ways“, 2022 Isabel Schreiber, Bundesanstalt für Wasserbau


Dipl.-Ing Andreas Dohms Zusammen mit Dr. Holzwarth, Popp
Wasserstraßenneubauamt Hannover

Naturschutzfachliche Kompensation im Weserästuar für den CT 4 in Bremer-


Klimawandelanpassung von See- und Binnenhäfen in Deutschland
haven. Morphologische Entwicklungen im Tidepolder Luneplate seit der Herstel-
9:30

Prof. Dr.-Ing. Bärbel Koppe, Hochschule Wismar

11:45
lung 2012 bis 2020
Zusammen mit Dipl.-Ing. Lankenau
Thomas Wieland
bremenports GmbH & Co. KG
Die Klimaanpassungsstrategie im Niedersächsischen Küstenschutz
Prof. Frank Thorenz
9:55

Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Ökologische Aufwertung von Buhnenfeldern an der Tideelbe

12:10
(NLWKN) Sina Tietjens, M.Sc.
Fichtner Water & Transportation GmbH

Zur Festlegung von charakteristischen Wasser- und Grundwasserständen im


Küstenbereich unter Berücksichtigung des Klimawandels Dredging and the MSFD Descriptor “Seafloor Integrity”
10:20

12:35
Dr.-Ing. Thomas Nuber, Bundesanstalt für Wasserbau Dr. Kirsten Wolfstein
Zusammen mit Dr. Pfeiffer, Dr. Pohl Hamburg Port Authority AöR

13:00 - 14:00 Uhr Mittagssnack 13:00 - 14:00 Uhr Mittagssnack

HTG Kongress
20 21 Maritim Hotel Bremen
Freitag, 03.11.2023, 11:15 Uhr Saal Borgward Freitag, 03.11.2023, 11:15 Uhr Saal Lloyd

BLOCK 5B: Bauprojekte im Ausland BLOCK 5C: Instandhaltung und Modernisierung von Häfen
Leitung: Dipl.-Ing. Jan Paulsen Leitung: Dr.-Ing. Olaf Bergen
Heinrich Hirdes GmbH Hamburg Port Authority AöR

Marina City – ein maritimes Neubaugebiet mit ganzheitlichem Nachhaltigkeitsan- Ersatzneubau Steinwerder Kai
satz Sanierung einer Kaimauer unter Anwendung zukunftsorientierter Methoden
11:20

(BIM / ECI)

11:20
Alexander Priesemann, Rambøll Denmark
Zusammen mit Oelert-Pedersen, M.Sc., Alessandro-Nathanael Rempel, M.Sc., Hamburg Port Authority AöR
und Felix Krohn, M.A., WTM Engineers GmbH
Reconstruction Klaipeda Breakwater („Never give up... wenn ein Stein ins Rollen Zusammen mit Dr. Jäppelt
kommt”)
11:45

Dipl.-Ing. Christian Buhmann Wasserbauliche Untersuchungen zur möglichen Umgestaltung der Ostmole des
Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co. KG Wilhelmshavener Vorhafens im Rahmen der Bauwerkssanierung

11:45
Gregor Melling, M.Sc., Bundesanstalt für Wasserbau
Herausfordernde innerstädtische Binnenwasserunterquerung – Zusammen mit Wehr, Wedlich, Maushake, Gärtner, Friedrich
Der erste Absenktunnel in den Alpen
12:10

Dr.-Ing. Julian Bubel, Ramboll Deutschland GmbH


Neugestaltung des Hafens Hörnum (Sylt). Neugestaltung eines in die Jahre ge-
Zusammen mit Østergaard Sørensen, Sterkenburgh
kommenen Bundeshafens zu einem touristischen Gemeindezentrum / Erlebnis-

12:10
hafen
Modernisierung eines Fischereihafens - Planung und Bau einer Fischauktionshalle Dipl.-Ing. Tobias Günzl, INROS Lackner SE
und begleitender Infrastruktur in Nouadhibou, Mauretanien Zusammen mit Dipl.-Ing. (FH) Buhr
12:35

Dr. Bärbel Kleinefeld


Inros Lackner SE Grundinstandsetzung Hachmannkai Hamburg

12:35
Dipl.-Ing. Christian Wolf, Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co.KG
Zusammen mit Dipl.-Ing. Marquardt, Dipl.-Ing. Bode
13:00 - 14:00 Uhr Mittagssnack

13:00 - 14:00 Uhr Mittagssnack

HTG Kongress
22 23 Maritim Hotel Bremen
GEDACHT. GEPLANT. GEBAUT. Posterausstellung

Erneut findet im Rahmen des HTG Kongresses eine Posterausstellung statt.


Alle Poster werden während der Kongresszeit von Mittwoch (17:00 Uhr) bis Frei-
tag (13:00 Uhr) präsentiert.

Folgende Fachthemen werden vorgestellt:

P02 - Sicherung eines Mischwasser-Doppeldükers 2 x DN 2000 im Brooktorhafen


Ragna Arentz, Fichtner Water & Transportation GmbH

P03 - Digitalisierung von Hafengeschäftsprozessen in der Bremer Binnenschifffahrt - Ein


Grundstein für den Smart Port von morgen
Dr. Jan-Niklas Bamler, bremenports GmbH & Co. KG

P05 - Rezente Entwicklung von Wellenbrechersteinen in Hinblick auf zunehmende See-


gangsbelastungen
Dr.-Ing. Hendrik Bergmann, Delta Marine Consultants

P06 - Flexible Flussbuhnen - Erosionsschutz im Kontext der Klimaveränderung


Dr. Jan Sebastiaan Reedijk, Bam Infraconsult / Delta Marine Consultants

P07 - St.-Pauli-Elbtunnel - die Instandsetzung eines Hamburger Baudenkmals auf der


Grundinstandsetzung Wehr kleine Weser Zielgeraden
Dipl.-Ing. Nele Tewis, Hamburg Port Authority AöR
Das Wehr dient der Regulierung des Wasserstandes
im Werdersee und als zentrales Hochwasserschutz- P08 - Weserinsel Harriersand - Auswirkung der Verschlickungen im Rechten Nebenarm
system der Stadt Bremen. Aufgrund zahlreicher auf die Landwirtschaft und den Hochwasserschutz
Schäden war ein Ersatzneubau der Stahlwasserbau-
Dipl.-Ing. Inga Brandenburger, Inros Lackner SE
verschlüsse und eine Ertüchtigung der Einbauteile, des
Antriebes und des Massivbaus erforderlich.
P09 - Ausbau des Küstenkanals – Herausforderungen an die Planung und Umsetzung
Planungsumfang GRBV:
der Querungsbauwerke
· Anpassungen im Massivbau
© Foto: GRBV

· Instandsetzung der Antriebsgebäude


Dipl,.-Ing. (FH), M.Sc. Nils Engelke, GRBV Ingenieure im Bauwesen GmbH & Co. KG
· Anpassung an den Hochwasserschutz
· Bauüberwachung P10 - Neue Wege im Küstenschutz - Künstliche Riffe aus bioaktivem Beton
Dr.-Ing. Jens Ewert, Holcim (Deutschland) GmbH

HOCH- & INDUSTRIEBAU | TUNNELBAU


INGENIEURBAU | INGENIEURWASSERBAU
25 Maritim Hotel Bremen
GRBV Ingenieure im Bauwesen GmbH & Co. KG | grbv.de
P11 - Massive Wasserbauwerke: Erfahrungen aus den Alpen P23 – Proaktive Instandhaltung und Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit der Hafe-
Dipl.-Ing. (FH) Norbert Gollasch, INROS LACKNER SE ninfrastruktur durch weltweit einmaliges Schiffsanlegemesssystem (SAMS)
Dipl.-Chem. Katja von Bargen, bremenports GmbH & Co. KG
P12 - Nachhaltiges Sedimentmanagement von Stauseen
Lara Gehrmann, M.Sc., Hülskens Sediments P24 - Kunststoffspundwände als Alternative zu konventionellen Uferbefestigungen im
Wasserbau
P13 - Anbindung des Duisburg Gateway Terminals an den Straßenverkehr Dr.-Ing. Jan Schröder, G quadrat GmbH
Dipl.-Ing. Thomas Groß, Hülskens Wasserbau GmbH
P25 - Ersatzneubau der Finkenwerder Brücke im Hamburger Hafen
P14 - Klimakrise – Grundlagen und Handlungsempfehlungen Dipl.-Ing. (FH) Thomas Witt, Hamburg Port Authority AöR
Poster der AG Nachhaltigkeit der HTG

P16 - Das SHT-Sanierungssystem im Wasserbau ermöglicht die Optimierung des volks-


wirtschaftlichen Nutzens bei gleichzeitiger Minimierung der Co2-Emissionen und stellt
einen relevanten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 dar.
Claus Langenhan

P17 - Klimaanpassungskonzepte für die Hafenanlagen in Bremen und Bremerhaven


Dipl.-Ing. Lena Lankenau, bremenports GmbH & Co. KG

P18 – Ermittlung der Dichte und Fließfähigkeit von Gewässerböden und Entwicklung
moderner Messsysteme als Grundlage zur Ausweisung neu definierter nautischer Tie-
fen im Hamburger Hafen
Dipl.-Ing. Nino Ohle, Hamburg Port Authority AöR

P19 - Landstromanlagen für Seeschiffe in Bremerhaven - Herausforderungen am Con-


tainerterminal - Hafengesellschaft wird zum EVU
Andreas Raab, bremenports GmbH + Co. KG

P20 - Energy Efficiency Considerations for Dredging Projects and Equipment


Paul Vercruijsse, Central Dredging Association CEDA

P21 – BERDING BETON präsentiert neue DIN-Norm für verzahnte Deckwerke sowie zu-
kunftsweisende Technologien im Böschungsschutz mit Betondeckwerkelementen
Dipl.Ing. (FH) Guido Schmidt, BERDING BETON GmbH

P22 - Landstromversorgung für Container- und Kreuzfahrschiffe im Hamburger Hafen


Dipl. Ing. Kathrin Staltmann, Hamburg Port Authority AöR

HTG Kongress
26 27 Maritim Hotel Bremen
Kongresshinweise

Veranstaltungsort
Die Tagung mit Mitgliederversammlung und den Fachvorträgen sowie der beglei-
tenden Fachausstellung findet im Maritim Hotel & Congress Centrum Bremen,
Hollerallee 99, 28215 Bremen statt.

Tagungsbüro
Am Registrierungscounter vor den Hauptsälen Hansen und Borgward (nicht die
Hotelrezeption) stehen Ihnen im Congress Centrum Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter der Firma INTERPLAN für Auskünfte und Hinweise während der Tagung zur
Verfügung. Hier liegen für Sie die Tagungsunterlagen mit dem Teilnehmerver-
zeichnis und einem Abstractband inkl. Programmübersicht sowie Ihr Namens-
schild bereit.
F.03
Angebot für Jungmitglieder und Erstbesucher
Für Jungmitglieder und Erstbesucher des HTG Kongresses bietet die „Junge HTG“
einen Treffpunkt mit der Möglichkeit, mit anderen Kongressbesuchern ins Ge-
spräch zu kommen. Erfahrene Mitglieder sind natürlich ebenso willkommen!

Hinweis
Bitte tragen Sie das am Counter erhältliche Namensschild sichtbar. Wir bitten um
Ihr Verständnis, dass wir bei Bedarf Einlasskontrollen durchführen.

29 Maritim Hotel Bremen


Ausstellerliste und Übersichtsplan (Stand bei Drucklegung)
Datenschutzhinweis
Interplan AG behandelt alle personenbezogenen Daten nach den Vorgaben der Firma Standnr.
EU-DSGVO und dem BDSG (Neu). AARSLEFF Spezialtiefbau GmbH A.06
Für Ihre Anmeldung im Rahmen des o.g. Kongresses ist das Erheben, Speichern Allu Deutschland GmbH A.05
und Verarbeiten Ihrer persönlichen Daten unumgänglich. Dies geschieht aus- ArcelorMittal Commercial RPS SARL B.01
schließlich zum Zweck der Organisation und Durchführung der Veranstaltung. BAUER Spezialtiefbau GmbH B.05
Ihre Daten werden von uns im Auftrag der Hafentechnischen Gesellschaft e.V. BECO Bermüller & Co GmbH D.05
erhoben. bremenports GmbH & Co. KG B.08
Ihre Daten werden nur an Dritte weitergegeben, die direkt in den Kongressablauf Bundesanstalt für Wasserbau A.09
involviert sind und wenn der organisatorische Ablauf dies erforderlich macht (Ver- DEPENBROCK Gruppe E.03
anstalter, Hotel). Eine Registrierung zum Kongress ist ohne das Erheben und Ver- DHI B.07
arbeiten der erforderlichen Daten nicht möglich. eberhardt – die ingenieure GmbH D.02
Eine komplette Übersicht über die geltenden Datenschutzbestimmungen finden EGGERS Kampfmittelbergung GmbH B.04
Sie unter www.interplan.de/de/datenschutz G quadrat GmbH A.03
GRBV Ingenieure im Bauwesen GmbH & Co. KG C.04
Hamburg Port Authority AöR C.01
Haftungsbeschränkung
Heinrich Hirdes GmbH B.06
Die Haftung der Hafentechnischen Gesellschaft e.V., ihrer gesetzlichen Vertreter Holcim (Deutschland) GmbH A.07
und ihrer Erfüllungsgehilfen gegenüber Ansprüchen aus Vertragsverletzung oder HUESKER Synthetic GmbH B.03
Delikt ist beschränkt auf Schäden, die vorsätzlich oder grob fahrlässig verursacht
Hülskens Wasserbau GmbH & Co. KG A.10
werden. Dies gilt nicht für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers
HydroMapper GmbH C.06
oder der Gesundheit und für die Verletzung wesentlicher Vertragspflichten. Bei
Verletzung wesentlicher Vertragspflichten haftet die Hafentechnische Gesell- Inros Lackner SE A.08
schaft e.V. für jede Fahrlässigkeit, jedoch nur bis zur Höhe des vorhersehbaren MacArtney Germany GmbH A.04
Schadens. Wesentliche Vertragspflichten sind diejenigen Pflichten, deren Erfül- Naue A.01
lung die ordnungsgemäße Durchführung des Vertrags überhaupt erst ermögli- Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG C.05
chen und auf deren Einhaltung der Vertragspartner regelmäßig vertrauen darf. Nordsee Nassbagger- und Tiefbau GmbH D.04
PIANC Deutschland und ShibataFenderTeam AG C.03
Rascor Construction Chemicals GmbH A.02
Schroeder - Neuenrade A.12
Stump-Franki Spezialtiefbau GmbH - Region Nord D.03

HTG Kongress
30 31 Maritim Hotel Bremen
Sweco GmbH B.02 Übersichtsplan Fachausstellung
TPH Bausysteme GmbH D.01
Tractebel Hydroprojekt GmbH C.02

Veranstalter der Fachausstellung ist INTERPLAN AG.

HTG Kongress
32 33 Maritim Hotel Bremen
YOUR CHALLENGE –
OUR SOLUTION
Dredging &
Marine Experts
Heinrich Hirdes GmbH
WASSERBAU

Abstractband

EOD Services
KAMPFMITTELRÄUMUNG

Heinrich Hirdes EOD Services GmbH


Boskalis EOD Services (UK) Ltd.
Heinrich Hirdes Kampfmittelräumung GmbH
KÜSTENSCHUTZ /
UFERAUSBAU

35
hh.hamburg@boskalis.com Maritim Hotel Bremen

www.boskalis.com/hirdes
Die Stadtstrecke Bremen: Küsten- und Hochwasserschutz im Spannungsfeld komplexer inner-
städtischer Anforderungen. Ist diese Planungsaufgabe lösbar?
BLOCK 2A: Projekte in der Freien Hansestadt Bremen Dipl.-Ing. Krebs, H.1, Dipl.-Ing. (FH) Schick, H.1, Dipl.-Ing. Baars, T.2, Dipl.-Ing. Kaunert, I.2
1Freie Hansestadt Bremen - Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, 2Sweco GmbH

Entwicklung und Komplexität des Küstenschutzes im Land Bremen


Dipl.-Ing. (FH), M. Sc. Rühl, A.1 Hochwasserschutz (HWS) ist für Bremen lebensnotwendig und eine Daueraufgabe. Die Deiche in Bre-
1Freie Hansestadt Bremen - Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft,
men sind heute sicher, dennoch muss das Weserufer der Neustadt auf rund 3 km ertüchtigt werden.
Neben der Verbesserung des HWS wird der Umbau genutzt, um die Aufenthaltsqualität nachhaltig zu
Küstenschutz ist hochkomplex geworden – Die Herausforderung besteht neben dem Wasserbau darin, verbessern. Die Öffentlichkeitsbeteiligung g ist umfangreich. Ist die Aufgabe zu komplex?
essentiellen Belange frühzeitig herauszuarbeiten, transparente und zukunftssichere Planungen zu er-
stellen sowie eine Akzeptanz zu erzielen. Der HWS in Form eines Erddeichs ist im innerstädtischen Bereich nicht möglich. Daher muss eine tech-
nische Sicherung mit HWS-Wänden erfolgen. Gleichzeitig konkurrieren vielseitige Nutzungen: langfris-
Der Küstenschutz der Vergangenheit war geprägt durch Erddeiche; in dicht besiedelten Bereichen ka- tige Klimaanpassungsmaßnahmen, die Gestaltung eines lebendigen grünen Stadtquartiers, nachhaltige
men hingegen gemäß der Vorgabe „form follows function“ eher Wände/ Mauern sowie Hafenanlagen Mobilität, Anliegerbedürfnisse. Wünsche der engagierten Stadtgesellschaft beeinflussen die Maß-
zur Anwendung. Die Strategie im Land Bremen beschränkte sich aufgrund der Platzsituation auf die nahme. Geplant ist eine offene stadträumliche Kante, die eine Vorreiterrolle für ähnliche Projekte dar-
Beibehaltung der Küstenschutzlinie. Die wesentlichen Veränderungen folgten auf schwere Sturmfluten stellen kann. Der zukunftssichere HWS besteht aus zwei gestaffelt angeordneten HWS-Wänden. Die
und politische Entscheidungen. So wurden Sperrwerke in den Weser-Nebenflüssen gebaut, weitere Anordnung lässt Raum für die Deichunterhaltungs- und Deichverteidigungswege, die gleichzeitig als
Ertüchtigungen umgesetzt oder neue Anlagen hergestellt. 2008 wurde der „Generalplan Küstenschutz großzügige Aufenthalts-, Rad- oder Fußwege gedacht sind. Die Ebenen werden barrierefrei miteinander
– Teil 1“ zwischen Niedersachsen und Bremen entwickelt, um den Auswirkungen der globalen Erwär- verbunden. Wo es der Platz erlaubt, werden grüne Stufenelemente entstehen, die zum Sitzen einladen.
mung zu begegnen. Hierbei wurden die Ergebnisse des IPCC-Berichtes (2007) berücksichtigt, Defizite Wohl beispielhaft?
identifiziert sowie erforderliche Maßnahmen abgeleitet. Derzeit wird dieser aufgrund des SROCC Son-
derberichtes (2019) überabeitet. Durch die im HWS ungewöhnliche Neupflanzung von Bäumen wird das Ufer auch zukünftig Grün ge-
prägt sein: uferparallel erfolgt die Pflanzung von rund 180 insekten- und vogelfreundlichen sowie stadt-
ökologisch angepassten Bäumen. Ist das noch Küstenschutz?
Infolge der Umsetzung des Generalplanes zeigte sich die Komplexität von Küstenschutzmaßnahmen.
Der vordergründige Aspekt des Wasserbaus impliziert bereits eine Herausforderung; diese wird aber Entlang des Ufers verlaufen bedeutsame Fußgänger- und Fahrradrouten. Qualität und Sicherheit sollen
zunehmend verschärft durch rechtliche Vorgaben und die Berücksichtigung von tangierenden Aspekten aufgewertet werden. Diese Standards beeinflussen die Planung. In der Öffentlichkeitsbeteiligung wur-
(Stadtplanung/Verkehr/Natur- und Klimaschutz etc.). Insbesondere die Genehmigungsbehörde muss den viele Wünsche geäußert. Es entstand die Neustädter Deich-Charta. Aber wieviel davon kann wirk-
frühzeitig für eine nachhaltige, zukunfts- und rechtssichere Planung sensibilisieren. Eine entscheidende lich umgesetzt werden?
Rolle spielt dabei die Öffentlichkeitsarbeit im Hinblick auf die Akzeptanz dieser Maßnahmen.
„Im Jahr 2019 wurden die Hochwasserschutzziele aufgrund der Erkenntnisse zum Meeresspiegelan-
Somit appelliert dieser Vortrag an alle im Küstenschutz-Tätigen, eine Akzeptanz für die Maßnahmen stieg (IPCC Sonderbericht SROCC) nochmals erhöht. Diese Vergrößerung des Bemessungshochwas-
und komplexen Konsequenzen zu schaffen, Chancen aufzuzeigen und perspektivisch gute Lösungen sers und des Vorsorgemaßes hat einen großen Einfluss auf die Konstruktion. Hält die Tragwerkspla-
zu entwickeln. Das wird nur gemeinsam, kompromissfähig und kommunikativ funktionieren. nung mit dem Meeresspiegelanstieg Schritt?"

[Stadtstrecke Bremen]

HTG Kongress
36 37 Maritim Hotel Bremen
Weseranpassung: Planung und wasserbauliche Wirkung Planung und Bau der Columbuskaje mit messtechnischer Begleitung
Dr. Kösters, F.1, Anne Schäfer A.2 M.Sc. Borchers, B.1, Dr.-Ing. Gattermann, J.2, Dipl.-Ing. (FH) Holste, K.3
1 Bundesanstalt für Wasserbau, 2 WSA Weser-Jade-Nordsee 1bremenports GmbH & Co. KG, Abteilung Bau, 2Technische Universität Braunschweig, Institut für Ge-

omechanik und Geotechnik, 3HydroMapper GmbH, Hamburg, Deutschland


Um die Seeverkehre mit zukünftig größeren Seeschiffen im Tiderevier besser abwickeln zu können, ist
ein Ausbau der Fahrrinne des Weserästuars zu den Seehäfen Bremerhaven und Brake vorgesehen. Die Ufereinfassungen der Columbuskaje in Bremerhaven haben in verschiedenen Abschnitten mittler-
Das als Weseranpassung bezeichnete Verfahren wird von der WSV als Träger des Vorhabens durch- weile Standzeiten von rd. 90 Jahren erreicht. Die Anlagen wurden aufgrund der exponierten Lage und
geführt und von der BAW gutachterlich begleitet. intensiven Nutzung in diesem Zeitraum erheblichen Einwirkungen aus verschiedensten Einflüssen und
Belastungen ausgesetzt.
Die geplante Vertiefung der Fahrrinne um ca. 1 m und eine abschnittsweise Verbreiterung hat Auswir-
kungen auf das Gewässer. Diese reichen von weiter ins Ästuar eindringendem Salzwasser der Nordsee Auch unter Berücksichtigung durchgeführter Verstärkungen und Ertüchtigungen konnte die Standsi-
über veränderte Sedimentations- und Erosionsmuster an der Gewässersohle bis hin zu einer höheren cherheit der Ufereinfassung zuletzt nur noch eingeschränkt nachgewiesen werden. Seit 2021 wird die
Belastung der Ufer durch Schiffswellen. In all diesen Bereichen prognostiziert die BAW mit verschiede- bestehende, auf Holzpfählen gegründete und mit einer Stahlspundwand verstärkte Betonmauer unter
nen Methoden die Vorhabenswirkungen. Am Beispiel des Teilaspekts Salzintrusion wird das Untersu- Betrieb durch eine rd. 20 m vor dem Bestand angeordnete, mit Rammpfählen rückverankerte kombi-
chungskonzept, Wirkprinzipe und die Bestimmung der Umweltauswirkungen erläutert. nierte Spundwand ersetzt.

Als Untersuchungswerkzeuge kommen im Wesentlichen numerische Simulationsmodelle der Weser Der Vortrag gibt sowohl einen Überblick über die Bemessungsansätze der Spundwand als auch über
zum Einsatz. Die von der BAW prognostizierten Änderungen werden im Anschluss durch andere Fach- die messtechnische Begleitung bestehend aus einem lokalen Monitoring von Tragbohlen und Schräg-
gutachter im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung in ihrer Wirkung auf die Umwelt bewertet und pfählen sowie einem flächigen 3D-Scanning der kombinierten Spundwand unter Wasser.
Vorschläge für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen entwickelt.
Die in dieser außergewöhnlichen Kombination der v. g. Verfahren erzielten Messergebnisse werden
Die fachliche Belastbarkeit der BAW-Prognosen bei einer räumlich so großen Maßnahme wie der We- im Rahmen des Vortrages diskutiert, bewertet und den Bemessungsansätzen gegenübergestellt. Hier-
seranpassung im dynamischen und ökologisch wertvollen System Ästuar mit seinen unmittelbar an- bei werden auch die Verformungen der Schrägpfähle betrachtet und zu den Messungen an vergleich-
grenzenden Schutzgebieten und diverser anthropogener Nutzung (u.a. Schifffahrt, Fischerei, Be- und baren Bauwerken in Bezug gesetzt.
Entwässerung, Hochwasserschutz) erfordert nach dem Umweltrecht die Bearbeitung auf Stand der Wis-
senschaft. Ergebnis: Abschließend erfolgt ein Resümee für den noch folgenden Bauabschnitt der Columbuskaje
und die allgemeine Verwendung der Messdaten beim Kajenneubau sowie der Bestandsbewertung.

[Schematische Darstellung der Salzintrusion in einem Ästuar] [Querschnitt der neuen Columbuskaje in Bremerhaven]

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38 39 Maritim Hotel Bremen
Hafen- und Wasserbau für das internationale Großprojekt Feste Fehmarnbeltquerung
Dipl.-Ing.
BLOCK 2B: Bauprojekte im Inland - Küste M.Sc. Heveling, K.1, Dipl.-Ing. Spang, J.1, Dr.-Ing. Morgen, K.1
1WTM Engineers GmbH

Elbehafen Brunsbüttel – Jetty Westbecken – FSRU-Liegeplatz


Planung und Bau einer Umschlagsanlage zur kurzfristigen Sicherstellung der nationalen Gas- Als Lückenschluss der skandinavisch-mediterranen Verkehrsachse in Europa wird die Feste Fehmarn-
versorgung Deutschlands beltquerung in Form eines 18 km langen Absenktunnels hergestellt. Dieser verbindet Rødby auf Lolland
Dipl.-Ing. Schütze, M.1, Dipl.-Ing. Brückner, D.2 in Dänemark mit Puttgarden auf Fehmarn in Deutschland.
1Ramboll Deutschland GmbH, Marine and Civil Engineering, 2Brunsbüttel Ports GmbH, Brunsbüttel,

Deutschland Nach einer Einführung in das Gesamtprojekt und einem Überblick über die Maßnahmen auf deutscher
Seite, werden die Hafen- und Wasserbauwerke vorgestellt. Diese dienen der Baulogistik und dem per-
Im Zuge der kurzfristigen Sicherstellung der nationalen Gasversorgung der Bundesrepublik Deutsch- manenten Küstenschutz. Die statisch-konstruktive Prüfung dieser Bauwerke wird nach deutschem Re-
land im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg hat sich die Bundesregierung dazu entschlossen, meh- gelwerk durch WTM Engineers durchgeführt.
rere FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) am Weltmarkt zu chartern. Zu den Bauwerken gehört ein Arbeitshafen, bestehend aus einer 175 m langen Kaimauer, der der An-
Einer der Stationierungsstandorte ist der Elbehafen Brunsbüttel. Dieser wird privatwirtschaftlich von der lieferung von Baumaterialien über den Seeweg dient. Er wird durch 2 Wellenbrechern am Hafeneingang
Brunsbüttel Ports GmbH betrieben. In Phase 1 des Projektes wird die FSRU Höegh Gannet Ende 2022 geschützt. Die Herstellung des Tunnels im Rampenbereich an Land erfolgt in offener Bauweise im
am bestehenden Gefahrgutliegeplatz fest machen. Da über diesen bestehenden Liegeplatz unter an- Schutz einer Baugrube, bestehend aus aufgespülten Sanddämmen mit Dichtwand. Der bauzeitliche
derem die Raffinerie Heide mit Rohöl und der Nordsee Gas Terminal Brunsbüttel mit LPG versorgt wird, Küstenschutz der Baugrube wird durch ein seewärtiges Deckwerk sichergestellt. Auf dem fertigen Tun-
ist die Nutzungsdauer durch die FSRU auf ca. 1 Jahr begrenzt. Für die Phase 2 ist daher der Bau einer nelabschnitt in offener Bauweise wird anschließend ein Damm errichtet, der das Ansetzen des ersten
komplett neuen Umschlagsanlage im Westbecken des Elbehafen bis Ende 2023 erforderlich. Damit Absenkelements auf deutscher Seite bei gleichzeitigem Schutz der Baugrube vor Überflutung gewähr-
ergibt sich für das Projekt die Notwendigkeit einer starken Überschneidung aller Planungs- und Bau- leistet. Des Weiteren gehören zu den Maßnahmen wasserseitige und landseitige Bodenlager, in denen
phasen, die bei einem "normalen" Projektablauf so nicht gegeben sind. So läuft zum Beispiel die Aus- der aus dem Tunnelgraben ausgehobene Meeresboden zwischengelagert wird.
führungsplanung parallel zur Planfeststellung. Eine weitere Besonderheit ist die Bauausführung mit Die Flächen der Baugrube und des wasserseitigen Bodenzwischenlagers werden nach Abschluss der
schwerem Gerät in unmittelbarer Nähe zur in Betrieb befindlichen FSRU. Baumaßnahme als Landgewinnungsfläche mit seeseitigem Deckwerk für eine Lebensdauer von
Die Ramboll Deutschland GmbH ist durch Brunsbüttel Ports mit der konstruktiven Generalplanung der 120 Jahren geplant.
neuen Jetty beauftragt. Der Vortrag wird einen reich bebilderten Überblick über die Randbedingungen Besondere Herausforderungen der Prüfung waren neben den technischen Aspekten die Kommunika-
für die neue Anlage, die Ausführungsplanung, die Bautechnik und den Baufortschritt bis zum HTG- tion, unterschiedliche Verfahrensweisen und Schnittstellen in diesem komplexen internationalen Groß-
Kongress geben. projekt mit zahlreichen Beteiligten auf allen Seiten.

[Baustelle Feste Fehmarnbeltquerung]

[Elbehafen Brunsbüttel – Jetty Westbecken – FSRU-Liegeplatz]

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40 41 Maritim Hotel Bremen
Injektionsarbeiten mit Meerblick Erneuerung der Schiebetore der Großen Seeschleuse Wilhelmshaven
Dipl.-Ing. Kegelbein, K.1, Dipl.-Ing. Beier, D.2, Dipl.-Ing. Jud, H.3, Dipl.-Geol. Warber, K.4, Siebenborn, Fiedler, J., M.Sc.1, Kant, M, B.Sc.1
G.5 1Tractebel Hydroprojekt GmbH
1BAUER Spezialtiefbau GmbH, Standort Hamburg, 2BAUER Spezialtiefbau GmbH, Schrobenhausen,
3Smoltczyk & Partner GmbH, 4BTR Bohrtechnik Roßwag GmbH & Co. KG, 5Wasserstraßen- und Schiff- Seit 2020 bearbeitet die Ingenieursgemeinschaft Tractebel Hydroprojekt GmbH und Eberhardt – die
fahrtsamt Elbe-Nordsee, Tönning, Deutschland ingenieure GmbH die Planung der Tore, beauftragt durch das WNA Hannover. Das Leistungsbild der
Planung umfasst die Leistungsphasen 1 - 8 der HOAI. Es werden drei baugleiche Schiebetore für die
Seeschleuse geplant und ausgeschrieben. Die Tore ersetzen die vorhandenen Alttore, deren Lebens-
Für das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee führten die Firmen BAUER Spezialtiefbau dauer überschritten ist, und müssen vollständig in den Bestand integriert werden. Die Abmessungen
und Bohrtechnik Roßwag unter Begleitung des Ingenieurbüros Smoltczyk & Partner umfangreiche Bohr- sind am Bestand angelehnt und betragen ca. L x B x H = 60 m x 21 m x 10 m. Das Gesamtgewicht
und Injektionsarbeiten zur Teilinstandsetzung der Südmole des Bundeshafens auf Helgoland durch. beträgt ca. 2.500 t.
Themenbeschreibung: Der 70 m lange Molenabschnitt wurde bei einer Sturmflut 1954 an zwei Teilbe-
reichen zerstört und anschließend mit Hilfe von Holzsenkkästen, die mit Betonbruch verfüllt wurden, Die Lagerung der Tore erfolgt nach dem Schubkarrenprinzip, durch Ober- und Unterwagen. Bei beiden
wieder aufgebaut. Nach Jahrzehnten der Beanspruchung durch Wellenschlag und Strömung wurden im Wagen dürfen die maximalen Bestandslasten nicht überschritten werden. Die Tore dienen dem Über-
Jahr 2021 bei Erkundungsbohrungen Hohlräume festgestellt. Ziel der Sanierungsmaßnahme war es die queren der Schleusenkammer. Dazu wird eine Fahrbahn mit zwei Gehwegen angeordnet. Damit die
Hohlräume innerhalb der Mole zu schließen sowie eine kraftschlüssige Verbindung zur Molenabde- Tore verfahren werden können, muss ein Wasserstandsausgleich erfolgen. Dieser wird über 4 Durch-
ckung herzustellen, um so die Standsicherheit wieder herzustellen. flussöffnungen (ca. 6 m x 3 m) realisiert. Diese werden durch Rollschütze in den Schützschächten ge-
öffnet oder geschlossen.
Zur Realisierung wurden vier Injektionsphasen durchgeführt. In der ersten Phase wurde die Fuge zwi-
schen Molenabdeckung und Molenkörper als Schwerkraft- und Druckinjektion über Bohrlochpacker mit Die Tore werden schwimmend ein- und ausgebaut. Hydrostatische Berechnungen für das Schwimmen
Mörtel verfüllt. Nachfolgend wurden die Bohrungen für die weiteren Injektionsphasen mit dem Sonic- und Schwimmstabilitätsberechnungen werden durchgeführt. Im Zuge der Neuplanung wird die Küsten-
Bohrverfahren ausgeführt und die Ventilrohrbündel eingebaut. In der zweiten Phase wurde mit der Her- schutzlinie angehoben. Um dieser Forderung gerecht zu werden, wird seeseitig eine verfahrbare Stau-
stellung des seeseitigen Injektionsschleiers begonnen. Unter voller Belastung durch die Gezeiten wurde wand vorgesehen.
zur Abschirmung der nachfolgenden Phasen ein Injektionsschleier aus schnell abbindenden Po-
lyurethanharzen hergestellt. Anschließend wurde ein hafenseitiger Injektionsschleier aus Hybrid-Mörtel. Die großen Herausforderungen sind die Abmessungen und die Randbedingungen, welche bei den ver-
schiedensten Betriebsarten anstehen. Die Betriebsarten sind der Seetransport mit maximalem Tief-
Im Schutz dieser beiden Injektionsbarrieren wurde abschließend eine Feststoffinjektion mit einem Offs-
gang, die Schwimmstabilität, der Einschwimm- und Ausschwimmvorgang, der Schleusenbetrieb bei ver-
hore-Mörtel ausgeführt. Hierdurch wurden die Hohlräume innerhalb der Mole flächendeckend verfüllt
schieden Tiden, die maximalen Auflasten am Bestand, der Schutz bei Sturmflut, sowie diverse Hava-
und so die Standsicherheit wieder vollständig hergestellt.
riezustände. Die Planung des Tores wird von Beginn an als 3D-Modell durchgeführt und regelmäßig mit
Für die Instandsetzung wurden insgesamt 316 Bohrungen ausgeführt und 5.820 Ventile injiziert. Die AG und Betreiber visuell begangen.
Standsichersicherheit der betroffenen Molenabschnitte wurde erheblich verbessert und die Durchströ-
mung des Bauwerks deutlich reduziert.

[Südmole des Bundeshafens auf Helgoland]

HTG Kongress
42 43 Maritim Hotel Bremen
BLOCK 2C: Preisträger
Unsere Häfen. HTG-Förderpreis für Dissertationen

Ihre Zukunft. Zur Einbringung und zum Tragverhalten von kombinierten Spundwänden von Ufereinfassun-
gen (Vortrag wird in Block 4A gehalten!)
Beuße, J.1
1GTU Ingenieurgesellschaft mbH

Bei Ufereinfassungen werden kombinierte Spundwände für die Absicherung von Geländesprung von
www.nports.de derzeit bis zu 31 m eingesetzt. Infolge der resultierenden Langen der Doppel-T Träger von bis zu 42 m
sind die schlanken Träger bei den hohen Einwirkungen auf Ufereinfassungen stabilitätsgefährdet. Daher
ist es für die ökologisch und wirtschaftlich optimale Ausnutzung des Systems zum einen erforderlich,
die Träger lagegetreu zu installieren und zum anderen die Einwirkungen und Widerstande realitätsnah
zu berücksichtigen.

Wenn die Träger nicht lagegetreu eingebracht werden, kann es entweder zu Schaden bei der Installa-
tion der Zwischenbohlen oder zu unplanmäßig exzentrischen Belastungen im System kommen. Da die
Lage im Endzustand allerdings von vielen Faktoren abhängt, basiert der Stand der Technik bei der
Festlegung der Einbringmethode zumeist auf unternehmensspezifischen Erfahrungswerten. Dass der
Einfluss der Rammführung auf die lateralen Beschleunigungen und die resultierende Endlage des Trä-
gers eine große Rolle spielt, zeigt die messtechnische Begleitung des Installationsvorgangs bei einem
realen Bauprojekt. Ferner wird zur Prognose der Endlage mittels der numerischen Simulation der Ein-
bringung ein Ersatzmodell entwickelt, welches die dynamischen Einflüsse eines verformbaren Trägers
berücksichtigt.

Die Bemessung kombinierter Wände erfolgt derzeit unter Ansatz eines idealisierten Tragverhaltens, bei
welchem die Träger den Erddruck - und die Zwischenbohlen lediglich den Wasserdruck aufnehmen.
Daher wird untersucht, wann bzw. ob dieser Ansatz gerechtfertigt ist. Hierzu werden Modellversuche
an einem Systemabschnitt einer Ufereinfassung durchgeführt. Mittels numerischer Simulationen werden
die Untersuchungen prototypisch fortgesetzt, um die räumlich beeinflussten Lastverteilungen auf die
Tragstrukturen zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zwischenbohlen ebenfalls durch den
Erddruck belastet werden. Außerdem nehmen die Belastung der Anker sowie der kombinierten Wand
infolge der Einbringung von Kaiplattenpfählen zu.

Neben dem räumlichen Tragverhalten spielt auch die realitätsnahe Abbildung von Widerstanden im Bo-
den eine wichtige Rolle. Bedingt durch die getrennte Betrachtung der geotechnischen Nachweise und
der Stabilitätsnachweise sind seit der Einführung des Eurocodes rechnerisch viele Ufereinfassungen
nicht mehr standsicher. Ein Grund dafür ist der erforderliche kombinierte Biegeknick- und Biegedrill-
knicknachweis, bei welchem der Boden als Widerstand nicht berücksichtigt wird. Daher untersucht diese
Arbeit, wie die Träger-Boden-Interaktion durch Drehfederansätze berücksichtigt – und7 wie der Nach-
weis für die Praxis vereinfacht werden kann. Anhand von Modell- und Feldversuchen sowie numeri-
schen Simulationen wird ein Drehfederansatz für Klei entwickelt. Darauf aufbauend werden ein verein-
fachtes Nachweisformat sowie Grenzkriterien für das Entfallen des Nachweises erarbeitet.

Mit dieser Arbeit wird zum einen ein Beitrag zur Reduzierung von Lageabweichungen von Trägern kom-
binierter Spundwände geleistet. Zum anderen werden neue Erkenntnisse zur Berücksichtigung des
räumlichen Tragverhaltens und des Bodens bei dem Biegeknick- und Biegedrillknicknachweis gewon-
nen.
.

45 Maritim Hotel Bremen


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HTG-Förderpreis für Masterarbeiten HTG-Förderpreis für Innovation der Werner-Möbius-Stiftung

Technischer Hochwasserschutz der Hansestadt Wismar Einbau von Spundbohlen bei kombinierten Rohrspundwänden unterhalb der Wasserlinie
Hildebrandt, T,1 Buhmann,C.1, Handel, A.,2, Messmann, J,2, Bollen, J,2
1Hochschule Bremen 1Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co.KG, 2Messmann Service GmbH

Am südlichsten Punkt der Ostsee in der Wismarbucht befindet sich die Hafen- und Hansestadt Wismar. Sollen kombinierte Spundwände unter Wasser eingebaut werden, so stellen sich den ausführenden
Aufgrund der exponierten Buchtenlage und den zusätzlich durch die Stadt verlaufenden und in die Ost- Firmen zahlreiche technische Herausforderungen. Neben geeigneten Geräten wie Rüttlern oder Häm-
see mündenden Fließgewässern, besteht für Wismar eine bedeutsame Hochwassergefahr. In der Ver- mern, welche in den entsprechenden Wassertiefen arbeiten können, sind Welleneinwirkungen, unvor-
gangenheit kam es sowohl durch Sturmfluten als auch durch Hochwasserabflüssen an den Fließgewäs- hersehbare und kräftige Unterwasserströmungen und ein Arbeiten ohne Sicht auf den Arbeitsbereich
sern und lokalen Starkregenereignissen zu Überflutungen im Stadtgebiet. Projektionen zukünftiger kli- vorherrschend. Der Einsatz von Tauchern ist aufgrund der Verhältnisse häufig nicht möglich oder zu-
matischer Veränderungen lassen auf eine Zunahme der Hochwassergefährdung für Wismar schließen. mindest sehr stark eingeschränkt.

In der vorliegenden Ausarbeitung wird im ersten Schritt die Gefährdung der Stadt Wismar aufgrund der Die Innovation, die im vorliegenden Dokument erläutert wird, besteht in der Entwicklung eines Einbau-
verschiedenen Hochwassertypen und unter Berücksichtigung der Projektionen zukünftiger Klimaverän- und Montagekonzeptes, welches weitestgehend unabhängig von den vorherrschenden Strömungen
derungen im Planungsraum analysiert. Als gefährdetes Gebiet mit dem größten Schadenspotential kön- und ohne Taucherhilfe, Spundbohlen zwischen zuvor eingebaute Tragbohlen unter Wasser zuverlässig
nen die Hafen- und Innenstadtbereiche identifiziert werden. Im zweiten Schritt wird eine Bestandsauf- und schnell einfädeln und einbauen lässt. Dabei kommt es darauf an, ein System zu entwickeln, welches
nahme des bestehenden technischen Hochwasserschutzes mit einer detaillierten Herausarbeitung außerhalb des direkten Einflussbereiches, ohne Sichtkontakt und in größeren Wassertiefen ermöglicht,
maßgeblicher Schwachstellen und deren Auswirkungen auf ein Gesamtschutzniveau von Wismar zügig und zuverlässig Spundbohlen einer kombinierten Spundwand unter Wasser einbauen kann.
durchgeführt. Auf Grundlage dieses Überblicks findet im dritten Schritt die Ausarbeitung eines ganzheit-
lichen Hochwasserschutzkonzepts für die gefährdeten Bereiche Wismars statt. Dieses Konzept basiert Das vorgestellte Konzept wurde bereits erfolgreich bei einem Bauvorhaben in der Ostsee mit Oberkan-
auf vier Ausbaustufen. Ausbaustufe I sieht die Herstellung eines unterirdischen Hochwasserschutzes ten der kombinierten Spundwand bis zu 10,50 m unterhalb des Wasserspeigels eingesetzt.
als Grundlage weiterer Ausbaustufen vor. Hierauf folgt die Herstellung eines einheitlichen Höhenni-
veaus entlang der gesamten Uferlinie. Ab dem Jahr 2030 ist durch die Ausbaustufen III und IV ein im Dabei wurden Dreifach-U-Bohlen VL603Z11 mit einer Maximallänge von 14,0 m zwischen Rohrpfählen
zeitlichen Abstand von 40 Jahren und an den projizierten Meeresspiegelanstieg angepasster Ausbau ø1.220 mm eingefädelt. Selbst bei Abweichungen der Abstände zwischen den Rohren konnte das Sys-
einer Hochwasserschutzwand über eine Länge von ca. 3.320 m vorgesehen. Weiterhin wurde unter tem erfolgreich eingesetzt werden und alle Spundbohlen wurden zügig und ohne Schloss-Sprengungen
dem Aspekt von Risikoabwägungen ein verstärkter bauökonomischer Schwerpunkt hinsichtlich Nutzung erfolgreich eingebaut.
potentieller Rückhalteräume im Stadtgebiet für Binnenabflüsse während Hochwasserereignissen ver-
folgt.

Im Rahmen der Erstellung der vorliegenden Arbeit ist die Stadtverwaltung Wismar auf die für den Hoch-
wasserschutz des Landes Mecklenburg-Vorpommern zuständige Behörde zugegangen. Daraufhin
wurde die Erarbeitung eines entsprechenden Hochwasserschutzkonzepts in den Maßnahmenkatalog
geplanter Küstenschutzmaßnahmen des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt aufgenommen
(StALU M-V MM, 2020a). Es ist geplant, innerhalb der nächsten 10 Jahre mit der baulichen Umsetzung
zu beginnen.

[Innovatives Einbau- und Montagekonzept]

HTG Kongress
46 47 Maritim Hotel Bremen
Förderpreis der Victor-Rizkallah-Stiftung Nachhaltigkeitspreis der HTG

Modelling of excess pore pressure accumulation in sand around cyclically loaded foundations IEC/IEEE 80005-1 Utility Connections in Ports
Saathoff, J.-E. 1 Günzl, T.1, Berndt, M,1, Klein, C,1, Lemke, J,1, Arentz, R,2, Nahnsen, T,2, Dr. Lutz, B,2
1Institut für Geotechnik (IGtH), Leibniz Universität Hannover 1INROS LACKNER SE, 2FICHTNER Water & Transportation GmbH

Insbesondere bei Sturmereignissen kann es im Boden an zyklisch belasteten Offshore-Fundamenten INROS LACKNER SE, FICHTNER GmbH & Co. KG und die FICHTNER Water & Transportation GmbH
zu einer Akkumulation von Porenwasserüberdrücken kommen. Der Porenwasserüberdruck reduziert sind national und international tätige Ingenieurbüros im Bereich der Bau- und Elektrotechnik. Die Unter-
die effektiven Spannungen im Boden und kann daher die strukturelle Integrität negativ beeinflussen. nehmen verfügen über Niederlassungen und Standorte im gesamten Bundesgebiet sowie im Ausland.
Obwohl die Berücksichtigung dieses Degradationseffekts auf die Tragfähigkeit von den beteiligten Zer- Die Unternehmen haben sich aufgrund ihrer planerischen Expertise im Bereich der Bau- und Elektro-
tifizierungs- oder Genehmigungsstellen gefordert wird, existiert derzeit keine allgemein anwendbare und technik seit mehreren Jahren mit der Planung und der Baubegleitung von Landstrom-Projekten beschäf-
akzeptierte Methode für den rechnerischen Nachweis. tigt. Neben eigenen Projekten haben sich die Unternehmen auch zusammengeschlossen, um gemein-
sam Projekte zu bearbeiten, Synergien zu heben und die technische Entwicklung zu forcieren.
In dieser Arbeit wird eine neue numerische Methode – die sogenannte Excess Pore Pressure Estimation
Ab 1.1.2030 müssen Container- und Fahrgastschiffe am Liegeplatz in einem Anlaufhafen an eine land-
Methode (EPPE) – vorgestellt, die es erlaubt, das in zyklischen Einfachscherversuchen ermittelte Bo-
seitige Stromversorgung mit nur enggefassten Ausnahmen angeschlossen werden. Die Nachhaltigkeit
denverhalten auf das Tragverhalten des gesamten Fundaments zu übertragen. Dabei berücksichtigt
von Landstromanlagen ergibt sich aus Gründen der
das numerische Modell die zyklische Porenwasserüberdruckakkumulation unter Verwendung der ele-
ment-spezifischen mittleren Spannung und Spannungsamplitude sowie der äquivalenten Zyklenzahl.  Reduzierung der Luftverschmutzung und der CO2 Emissionen,
Die Simulation des Porenwasserüberdruckaufbaus infolge bestimmter zyklischer Beanspruchungen ba-  Verringerung des Lärms für Anwohner und der Bordbesatzung,
siert auf undrainierten Bedingungen, d.h. der Porenwasserüberdruckaufbau infolge bestimmter zykli-  Erhöhung der Energieeffizienz auf Grund der effektiveren Energieerzeugung gegenüber indivi-
scher Beanspruchungen wird unter Vernachlässigung des gleichzeitigen Konsolidierungsprozesses ab- duellen Schiffsgeneratoren.
geleitet. Die Übertragung von Laborergebnissen auf Elemente innerhalb des Finite-Elemente-Modells
in Form von Konturdiagrammen ermöglicht die Berücksichtigung von standortspezifischen zyklischen Den hohen maximalen Versorgungsanforderungen an den einzelnen Liegeplätzen (bis zu 16 MVA
Einfachscher- und Triaxialversuchsergebnissen. Kreuzfahrt- / 7,5 MVA Containerschiffe) stehen in Abhängigkeit der Schiffsgrößen nur geringfügige Ver-
bräuche gegenüber. Hier hilft eine vernetzte und modular aufgebaute Landstromversorgung für mehrere
Die gesamte Porenwasserüberdruckakkumulation während eines Sturmereignisses, wird dann für einen Liegeplätze eine wirtschaftliche Landstromversorgung in den Häfen zu entwickeln.
bestimmten Bemessungssturm ermittelt. Für ein tiefergehendes Verständnis des zyklischen Bodenver-
haltens wird das zyklische Antwortverhalten in verschiedenen Laborgeräten bei unterschiedlichen La- Der Betrieb und die Unterhaltung der technisch komplexen Landstromtechnik stellt für die Häfen eine
gerungsdichten und unter verschiedenen Spannungszuständen untersucht. Ein Konturansatz, der auf besondere Herausforderung dar. Die Entwicklung einheitlicher „Best Practice“ Lösungen für die Bedie-
nung und Schiffsübergabe der Landstromtechnik helfen einen sicheren und bedienungsfreundlichen
last- und verschiebungsgesteuerten Versuchsergebnissen basiert, wird abgeleitet. Um die Elementant-
Betrieb der Anlagen zu gewährleisten
wort aus numerischer Sicht zu untersuchen, wurde auch ein implizites Modell kalibriert.

Anschließend werden verschiedene explizite Ansätze vorgestellt und hinsichtlich ihres Abschätzungs-
verhaltens der zyklischen Porenwasserüberdruckerzeugung, ihrer prognostizierten Gründungskapazität
und ihrer Modellannahmen verglichen. Damit ist beabsichtigt, bestehende Ansätze und deren Anwend-
barkeit in einer umfassenden Gesamtstudie zu untersuchen. Es wird ein generisches und modulares,
explizites Modell vorgestellt, das leicht mit fachspezifischem Sachverstand bewertet werden kann. Die
verschiedenen Berechnungsschritte können nach Bedarf durch weitere Schritte ergänzt werden.

Im Rahmen dieser Arbeit werden Ergebnisse aus zyklischen Laborversuchen für einen beispielhaften
Nordseesand vorgestellt und auf eine Referenz-Monopile-Gründung innerhalb eines vordefinierten Stur-
mereignisses angewendet. Der EPPE-Ansatz hilft bei der Quantifizierung des Verflüssigungsrisikos und
der Ermittlung eines angemessenen Sicherheitsniveaus. Mit der Methodik ist es möglich, das Degrada-
tionspotenzial für verschiedene Standorte einfach und schnell zu bewerten.

HTG Kongress
48 49 Maritim Hotel Bremen
Cybersecurity – Weiterentwicklung des Aufgabenfeldes der Hafensicherheit
Schirrmacher, J.1, Prof. Dr. Krämer, I.2, Vasterling-Will, A.2
BLOCK 3A: Digitalisierung und BIM 1bremenports GmbH & Co. KG, 2Senatorin für Wissenschaft und Häfen

Smart Port - Digitalisierung der Hafenzuläufe Mit der Einführung des International Ship and Port Facility Security, kurz ISPS , Codes, im Juli 2004
M.Sc. Becker, D.1 wurden die Häfen der Welt erstmals einem weitgehend standardisierten und strukturierten Sicherheits-
1bremenports GmbH & Co. KG
regime unterworfen.

Häfen, genauer gesagt die Infrastruktur dieser Häfen sind heute mehr denn je miteinander vernetzt und Der Code, der eine unmittelbare Folge der terroristischen Anschläge vom 11. September 2001 dar-
als wesentliche Bestandteile internationaler Supply Chains prozessual gemeinsam zu betrachten. In stellte, fokussierte darauf, den Zugang zu Hafenanlagen auf den Kreis der unmittelbar notwendigen
einer immer komplexeren und dynamischeren Marktumgebung gewinnen die Themen Steuerung, Pla- Personen einzuschränken und dies entsprechend zu überwachen. In der Ausgestaltung dieses Codes
nung und Koordination von Hafenzuläufen immer mehr an Bedeutung. Aus dieser Betrachtung heraus erarbeiteten die für die Häfen in Deutschland zuständigen Küstenländer zunächst entsprechende Ge-
wurden zwei zukunftsweisende Digitalisierungsvorhaben gestartet, die die Bremischen Häfen auf dem setze und Regelungen und etablierten in Verbindung damit institutionelle wie personelle Strukturen wie
Weg in die Zukunft begleiten sollen. die Designated Authorities. Im Ergebnis bestehen heute zu jeder deutschen Hafenanlage entspre-
chende Gefahrenabwehrpläne und regelmäßige Kontrollen, die Funktionsweise des ISPSRegimes ab-
Die Bremische Hafenbahn in Bremen und Bremerhaven nimmt ca. 500 Zugeinläufe pro Woche auf. sichern. Dies ist gut und richtig, greift in Zeiten zunehmender Digitalisierung und Automatisierung im
Diese (eigene) Infrastruktur stellt damit - nach der Hafenbahn Hamburg - die zweitgrößte deutsche öf- Hafensektor aber deutlich zu kurz.
fentliche nicht-bundeseigene Eisenbahninfrastruktur dar. Angesichts der stetigen Steigerung der abzu-
wickelnden Zugverkehre war der Einsatz einer neuen und leistungsfähigen digitalen Plattform für die Die jüngste Vergangenheit hat eindrücklich die signifikante Steigerung von Eintrittswahrscheinlichkeiten
operative Betriebsführung der Hafeneisenbahn dringend erforderlich. Das neue Port Railway Informa- und Auswirkungen bei gezielten und ungezielten Cyberangriffen sowohl branchenübergreifend als auch
tion and Operation System, kurz PRINOS, wird die Bremische Hafeneisenbahn bei der Planung von im maritimen Sektor gezeigt. Das Ökosystem Seehafen hat dabei mehrere Besonderheiten, die die
Kapazitäten, der Disposition und der Entgeltabrechnung unterstützen. Das allgemeine Schiffsgrößen- Notwendigkeit eines Mindestreifegrades für Cybersecurity für alle relevanten Stakeholder –auch für
wachstum im Containerverkehr führt vermehrt zu Schiffsanläufen mit Tiefgang-Einschränkungen auf der Nicht-Kritis-Unternehmen– erfordert.
Weser. Die Stromkaje in Bremerhaven verfügte bislang über keine digitale Koordinierung oder ver-
gleichbare smarte Lösungen, die es erlauben, die Schiffanläufe effizient zu koordinieren. Dies erweist Im Beitrag der HTG-Jahresveranstaltung 2023 sollen aufbauend auf einer Präsentation beim HTG Kon-
sich angesichts der Konkurrenz unter den europäischen Häfen als potentieller Wettbewerbsnachteil. gress 2019 die aktuellen Herausforderungen und Bestrebungen für eine Cybersecurity-Resillienz aus
Vor diesem Hintergrund hat bremenports gemeinsam mit EUROGATE und dem Hamburg Vessel Coor- Sicht einer Designated Authority und einer Hafenmanagementgesellschaft beleuchtet werden und ei-
dination Center (HVCC) die Vorstudie zur „Digitale Außenweser“ mit über 50 Stakeholdern gestartet. nem breiteren Hafenfachpublikum zugänglich gemacht werden. Dazu werden die ergriffenen Maßnah-
men erläutert, die den Bremischen Häfen im Thema der Cybersecurity aus der Perspektive der EU KOM
Der Vortrag zeigt die aktuelle Smartportorientierung der Bremischen Häfen auf und benennt dabei zwei einen Vorreiterstatus verschafft haben.
wesentliche, sich in der Realisierung befindlichen Digitalisierungsvorhaben PRINOS und die Digitale
Außenweser.

HTG Kongress
50 51 Maritim Hotel Bremen
Neubau LNG / Öl-Terminal Seehafen Rostock“ Erneuerung Südmole Norderney – Umsetzung der BIM-Methodik in der Ausführungsphase
Nutzung von WEB-GIS und BIM für eine interaktive Planung M.Sc. Falkenrich, P.1, Dipl.-Ing. Ollero, J.1
Dipl.-Bauing. Retzlaff, T.1 1Inros Lackner SE
1INROS LACKNER SE

Die Planung für den Neubau der Südmole Norderney erfolgt in allen Leistungsphasen als BIM-Pilotpro-
Zur Sicherung der nationalen Energieversorgung wird im Bereich des sogenannten Ölhafens im jekt des Auftraggebers Niedersachen Ports (NPorts) und aller Planungsbeteiligten. Das Projekt umfasst
Rostocker Seehafen ein Tiefwasserliegeplatz in einem ökologisch sensiblen Gebiet neu errichtet. Er zunächst den Abbruch der sanierungsbedürftigen Bestandsmole und später den Neubau einer neuen
ermöglicht den Umschlag von LNG, Öl und H2 und deren Derivate mit einem landseitigen Terminal. Molenkonstruktion an gleicher Stelle.

Planungsleistungen: Generalplanung Gegründet wird die neue Molenkonstruktion seeseitig auf einer Reihe von Lotpfählen sowie hafenseitig
Baukosten: ca. 50 Mio. € netto auf einer durchgehenden, schrägverankerten Spundwand. Die Spundwand dient gleichzeitig als
Termine: Planungsbeginn 07/2022 Schwallwand für das Hafenbecken. Der Überbau wird mittels Teilfertigteilen und einer Ortbetonergän-
8 Wochen VP; 6 Monate GP zungsschicht als durchlaufende Stahlbetonplatte ausgeführt.
Fertigstellung LP: ca. 2016
Als Planungspartner der bauausführenden Unternehmen bearbeitet INROS LACKNER aktuell die tech-
Als Vorzugsvariante erfolgt eine Verbreiterung des bestehenden Hafenbeckens um ca. 40 m. Der neue nische Bearbeitung und BIM-Koordination des Projektes in der Ausführungsplanung. Die Leistung um-
Liegeplatz wird als 35 m breite Fingerpier ausgebildet. Die vorhandene Querkai des Hafenbeckens wird fasst unter anderem die CDE-basierte Umsetzung folgender Anwendungsfälle in der Ausführungspla-
zurückversetzt. Eine ca. 1 km lange Erschließungsstraße zum Terminal wird neu errichtet. Die Liege- nung: Visualisierung, Koordination der Fachgewerke, Fortschrittskontrolle der Planung, Planungsfrei-
platzinfrastruktur wird für die unterschiedliche Be- und Entladetechnik ausgelegt. Mit einer cloudbasier- gabe, Terminplanung der Ausführung, Erstellung von Ausführungsplänen sowie später auch die Bau-
ten Projektraum gemäß BIM wurde eine fach- und standortübergreifende Zusammenarbeit organisiert. fortschrittskontrolle und Bauwerksdokumentation.
Alle Planungsergebnisse wurden in einem Web-GIS mit den relevanten Umgebungsdaten des Liege-
platzes dargestellt. Somit erfolgten eine schnelle Projektkommunikation und eine beschleunigte Projek- Der Vortrag erläutert Aspekte aus der praktischen Umsetzung der BIM-Anwendungsfälle im Projektall-
trealisierung. tag und beleuchtet dabei insbesondere die Chancen und Herausforderungen der mit dem Modell ver-
knüpften Terminplanung und der visuellen Baufortschrittskontrolle.
Ergebnis:
 Die Liegeplatzeinordnung berücksichtigt die weitere Hafenentwicklung.
 Der Liegeplatz kann verschiedenen Produktgruppen in seiner langen Lebensdauer umschla-
gen.
 Durch die cloudbasierte Projektarbeit / BIM Methode / WEB-GIS konnten „Datensilos“ vermie-
den und kurze Planungszeiten realisiert werden.
 Die Nutzung vom WEB-GIS bietet eine für alle Projektbeteiligten einfache Projektkommunikati-
onsplattform bekannt aus der Nutzung von Google und Apple Maps.

[Südmole Norderney]

[Variantenuntersuchung]

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52 53 Maritim Hotel Bremen
BLOCK 3B: Neue Herausforderungen an die Zusammenarbeit
Kooperationsgestaltung als ökonomisches Prinzip
Prof. Leupertz, S.1
13D2L GmbH

Die Zukunft ist jetzt. Ressourcenknappheit und ökologische Nachhaltigkeit sind die Themen der Stunde.
Neue Standards, neue Materialien und neue Bauweisen werden uns vor neue technische und ökono-
mische Herausforderungen stellen. Und diesen Herausforderungen müssen wir in einem Marktumfeld
begegnen, das mittlerweile durch Volatilität und Unsicherheit so stark geprägt wird, wie lange nicht
mehr, von dem zunehmenden Fachkräftemangel ganz zu schweigen.

Diese Herausforderungen können die Beteiligten an großen Infrastrukturprojekten nur gemeinsam be-
wältigen. Jedoch erschweren herkömmliche organisatorische und juristische Strukturen das Miteinan-
der und verhindern schlimmstenfalls sogar das lösungsorientierte Denken und Handeln im Sinne eines
erfolgreichen Projektes.

Daher braucht es neue Wege und Mittel, Projektstrukturen aufzubauen und mit Leben zu füllen. Dabei
spielen sowohl technische, organisatorische, geschäftliche als auch rechtliche Aspekte die entschei-
denden Rollen. Diese Aspekte in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen ist Aufgabe der Kooperati-
onsgestaltung.

Prof. Stefan Leupertz wird in seinem Vortrag erläutern, was Kooperationsgestaltung ist und inwiefern
sich Rechtsrahmen schaffen lassen, welche es den Projektpartnern gestatten (und abverlangen!), ge-
meinsam Lösungen für Probleme bei der Projektabwicklung zu suchen und umzusetzen. Dabei geht es
nicht bloß um die Vermeidung von Streit und/oder die Regelung von Vergütung. Vielmehr geht es um
die Erschließung des erheblichen Optimierungspotenzials im Sinne eines störungsfreien Bauablaufes.
Und so wird deutlich werden, warum die proaktive Gestaltung von Kooperation kein Gimmick, sondern
ökonomische Notwendigkeit ist.

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54
Kompensationsmaßnahmen in Fließgewässern – Erfahrungen bei der Planung und Umsetzung Charta für die Zusammenarbeit auf Baustellen an Wasserstraßen und weitere partnerschaftli-
von Kompensationsmaßnahmen in Kooperation mit Wasser- und Bodenverbänden che Formen der Zusammenarbeit?
Dipl.-Ing. (TU) Kraus, U.1 Bednarski, L.1, Dipl.-Ing. Groß, T.1, Dipl.-Ing. Wählen, M.2
1bremenports GmbH & Co. KG 1Hülskens Wasserbau GmbH, 2Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, Bundesfachabteilung Was-

serbau
Die Errichtung oder die Erweiterung von Häfen führt im Regelfall zu Beeinträchtigungen oftmals hoch-
wertiger aquatischer Lebensräume. Im Zuge der Antragsplanung sind insoweit Kompensationsmaßnah- Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ha-
men in einem funktionalen Zusammenhang zu planen. Die Möglichkeiten zur Umsetzung entsprechen- ben im Mai 2022 feierlich eine Charta für die Zusammenarbeit auf Baustellen an Wasserstraßen veröf-
der Kompensationsmaßnahmen stoßen im Umfeld der Häfen aufgrund fehlender Flächenverfügbarkei- fentlicht.
ten, konkurrierender Maßnahmenplanungen und oder fehlender Aufwertungsmöglichkeiten auch durch
die Umsetzung vorheriger Kompensationsmaßnahmen an Grenzen. Im Zusammenhang mit Hafenpla- Es soll über die gemeinschaftliche Entwicklung der Charta berichtet werden. Die Ergebnisse und Be-
nungen in Bremerhaven wurde daher der Suchraum zur Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen standteile der Charta werden dargestellt und erläutert. Weiterhin soll über erste Erfahrungen im Umgang
auf Nebengewässer der Weser ausgedehnt. mit der Charta berichtet werden. Anschließend soll über den weiteren Weg, der gemeinsam gegangen
wird, zur Entwicklung partnerschaftlicher Formen der Zusammenarbeit berichtet werden. Hier wird über
Die im Suchraum zur Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen liegenden Gewässer werden daher neue Formen der Verträge wie "Planen und Bauen", zweistufige Vergabeverfahren bis hin zu Projekten,
von Wasser- und Bodenverbänden unterhalten. Diese sind oftmals auch Eigentümer der von ihnen un- die nach dem IPA-Standard abgewickelt werden sollen, berichtet.
terhaltenen Gewässer. Diese Verbände sind aber auch für die konkreten Bewirtschaftungs- und Maß-
nahmenplanungen zur Erreichung eines guten ökologischen und chemischen Zustandes zuständig und Ebenfalls gemeinsam, und mit einem weiteren Partner, den Beratenden Ingenieuren (VBI), wird hierzu
es ist insoweit von einem Interesse an der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des ökologi- ein "Handbuch zur Durchführung von IPA-Projekten entwickelt, welches in Auszügen vorgestellt wird.
schen (und chemischen) Zustandes auszugehen.
Für zukünftige gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit ist dringend ein Kulturwandel, der eingelei-
Der Ansatz zur Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen wurde von den Unterhaltungsverbänden tet wurde, nötig. Ebenso werden hierzu neue Instrumente benötigt, die hier beschrieben werden sollen.
begrüßt und inhaltlich unterstützt. Durch die engen Bezüge der Verbände zu den Flächeneigentümern
im Umfeld der Gewässer ergaben sich Vorteile bei der Beschaffung von Flächen und eine erhöhte Ak-
zeptanz der geplanten Maßnahmen bei Anliegern und Kommunen. Neben diesen Vorteilen sind aber
auch Grenzen einer Kooperation erkennbar. So lag die Maßnahmenplanung selbst und auch das damit
einhergehende Risiko für die Planung vollständig bei dem Vorhabenträger. Planungskonzepte oder vor-
bereitende Planungen lagen in nur in Einzelfällen vor und waren nicht geeignet sofort in eine Antragpla-
nung einzusteigen. Daneben ergeben sind aber auch rechtliche und methodische Grenzen bei der Pla-
nung zu berücksichtigen.

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56 57 Maritim Hotel Bremen
Komplex ist nicht kompliziert: Welche Kompetenzen brauchen Mitarbeitende in Hafenverwaltun-
gen? Nationale und internationale Perspektiven
Dr. Stemmler, L.1 BLOCK 3C: Forum HTG, veranstaltet von der Jungen HTG
1bremenports GmbH & Co. KG

Junge HTG
Die Studie „Europe’s ports at the crossroads of transitions“ der European Seaports Association (ESPO,
2021, zus. mit Deloitte) beschreibt verändernde Rollen eines Hafenmanagers vom Landlord zum initiie-
renden Gestalter eines Hafenstandorts. Dieser Beitrag zeigt die Schlussfolgerungen, die bremenports Wie wollen wir zukünftig arbeiten und bauen?
GmbH & Co. KG (bp) aus dieser Entwicklung gezogen hat und fragt, ob aus dieser neuen Rolle auch Ayla Petersen, M.Sc. WTM Engineers GmbH und
veränderte Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeitenden entstehen? Hier schöpft bp aus ei- Kristina Mell, M.Sc. ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH
nem Fundus von Weiterbildungsprojekten, die vom Unternehmen u.a. für die Deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit durchgeführt wurden. Um zukünftigen Herausforderungen des modernen Bauens wie Fachkräftemangel, Ressourcenknapp-
heit und Umweltschutz begegnen zu können, brauchen wir eine moderne Arbeitswelt. Doch was bedeu-
Die Aufgaben einer Organisation sowie die notwendigen Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden leiten sich tet das eigentlich?
direkt aus der Strategie der Organisation ab. Die ESPO-Studie bietet drei strategische Rollenbilder von
Hafenverwaltungen, die sich aus technologischen, geopolitischen und soziokulturellen Trends speisen. Beim modernen Bauen sprechen wir von Vergabeprozessen, Genehmigungsverfahren, Zusammenar-
Jede Rolle hat ihre Berechtigung; allerdings verschieben sich laut ESPO Anteile technischer Aufgaben beit der verschiedenen Parteien und natürlich Nachhaltigkeit. Wie können wir diese Aspekte optimieren
hin zu kooperativen Fähigkeiten relevanter Stakeholder. Resultierende Austausche zwischen Stakehol-
und uns einer zeitgemäßen Arbeitsweise annähern? Dabei möchten wir gemeinsam reflektieren, wie
dern sind Grundlage nicht nur technologischer, sondern auch von Prozess- und Strukturinnovation.
unsere heutige Arbeitswelt aussieht und wie wir diese modernisieren und diversifizieren können.
Seit 2021 sind bei bp Innovationen in einem Geschäftsbereich gebündelt, um für das gesamte Unter-
nehmen, und letztlich den Hafenstandort, Synergien zu heben. Gleichzeitig bietet sich bp im Rahmen Es sollen zu diesem Thema nicht nur Zahlen und Fakten präsentiert, sondern auch konkrete Lösungen
der Smartport-Strategie des Hafens an, den Stakeholderaustausch zu fördern. Kooperation bringt zu- vorgeschlagen werden, um eine produktivere und positive Zukunft zu gestalten. Dabei möchten wir auf
sätzliche Komplexität und stellt andere Anforderungen an die Mitarbeitenden. Komplex ist nicht die Fort- die bestehenden Hindernisse aufmerksam machen, Ideen zur Überwindung dieser Barrieren vorstellen,
schreibung von kompliziert, sondern die Erkenntnis, dass in Zeiten schnellen Wandels unsere bisheri- aufzeigen welche Möglichkeiten uns zur Verfügung stehen und wie wir diese nutzen können.
gen Erfahrungen weniger zuverlässig werden.
Geplant sind verschiedene Formate wie z.B. ein Science Slam, Mentimeterabfragen und eine offene
Der Beitrag zeigt die Erfahrung von bp im Rollenwandel und bietet Perspektiven auf dazu nötige Mitar- Diskussion.
beitendenkompetenzen an, die bp u.a. aus zahlreichen internationalen Weiterbildungsprojekten gewon-
nen hat.

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58 59 Maritim Hotel Bremen
Propellerstrahlinduzierte Erosionserscheinungen im Hafenbereich
Prof. Dr.-Ing. Aberle, J.1, M.Sc. Pinkenburg, P.2, M.Sc. Macías Lezcano, J.1, Dr. Llull, T.1, Dipl.-Ing.
BLOCK 4A: Forschung und Entwicklung Wang, K.3, Prof. Dr.-Ing. Abdel-Maksoud, M.3
1Technische Universität Braunschweig, 2WK Consultants GmbH, 3Technische Universität Hamburg

Ein quelloffenes numerisches Werkzeug zur Bestimmung schiffserzeugter hydrodynamischer


Belastungen Immer größer werdende Schiffe und zunehmende Antriebsleistungen stellen die Hafenbetreiber der
Windt, C.1, Dempwolff, L.-C.1, Melling, G.2, Holzwarth, I.2, Bihs, H.3, Goseberg, N.1 deutschen See- und Binnenhäfen vor große Herausforderungen. Die vorhandene Hafeninfrastruktur ist
1Technische Universität Braunschweig, 2Bundesanstalt für Wasserbau, 3Norwegian University of Sci-
zumeist veraltet und nur unzureichend auf die Einwirkungen der auftreffenden Propellerstrahlen ausge-
ence and Technology legt und mit bestehenden Literaturansätzen können Erosionsvorgänge an der Hafensohle bis heute
nicht vollumfänglich beschrieben werden. Aufgrund dessen bedarf es eines umfassenden Verständnis-
In den letzten Jahrzehnten sind die Schiffe, die die deutschen Ästuarhäfen (insbesondere Hamburg und ses der propellerstrahlinduzierten Belastungen und der damit verbundenen Kolkprozesse.
Bremen) ansteuern, stetig gewachsen. Dieses Wachstum erfordert nicht nur eine Anpassung der Lo-
gistikanlagen in den Häfen, sondern führt auch zu deutlich erhöhter hydrodynamischer Belastung im Im Rahmen des IHATEC II Forschungsprojektes „Propellerstrahlinduzierte Erosionserscheinungen“
gesamten von Seeschiffverkehr betroffenen Ästuarbereich. Insbesondere die langperiodischen Primär- werden experimentelle und numerische Untersuchungen durchgeführt, um die Belastung der Hafeninf-
wellen (auch bekannt als Sog- und Schwellstellen) stellen charakteristische Belastungsgrößen dar und rastruktur sowie der Hafensohle durch einen Propellerstrahl und die damit verbundenen Erosionser-
führen zu Schäden an Uferbauwerken. Des Weiteren führen die Primärwellen zu zusätzlichen Belas- scheinungen verlässlicher vorhersagen zu können. Hierzu werden An- und Ablegemanöver verschie-
tungen für vertäute Schiffe und haben einen Einfluss auf die Morphodynamik der entsprechenden Was- dener Schiffe analysiert, die Strahlausbreitung im Hafenbereich an Kaianlagen numerisch simuliert und
serstraßen. die Auskolkung experimentell im Modellmaßstab untersucht. Darüber hinaus finden Feldmessungen am
Skandinavienkai des Lübecker Hafens statt, innerhalb derer Messungen zur Strahlhydraulik und der
Bestehende empirische Berechnungsansätze sind nicht ausreichend, um die komplexen Wellenerzeu- Geräuschentwicklung über und unter Wasser erfolgen. Die numerischen Simulationen werden sowohl
gungs- und insbesondere Ausbreitungsprozesse zu quantifizieren. Gleichzeitig haben hochpräzise nu-
für den Modell- als auch für den Großausführungsmaßstab durchgeführt, um Aussagen über Maßstab-
merische Berechnungsverfahren einen zu großen Ressourcenbedarf, um in vielen praxisrelevanten Fra-
seffekte zu ermöglichen.
gestellungen mit großen räumlichen Ausdehnungen zur Anwendung zu kommen.
Anhand der erhobenen Daten sollen Grundlagen für neue Bemessungsansätze für die Kolksicherung
Simulation eines Schiffes in seitlich begrenztem Fahrwasser mir REEF3D::SFLOW. Aus diesem Grund in Hafenanlagen entwickelt werden, so dass die Lebensdauer und die Instandsetzungsintervalle der
wurde im Kooperationsprojekt NumSiSSI, gemeinsam mit der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) und
Hafeninfrastruktur verlängert und Eingriffe in die Fauna und Flora im Hafenbereich reduziert werden
der Norwegian University of Science and Technology (NTNU), ein numerisches Simulationswerkzeug
können. Somit tragen die Ergebnisse des Forschungsvorhabens zu einem sicheren, wirtschaftlicheren
entwickelt, welches die relevanten Prozesse der Primärwellengeneration und -ausbreitung liefert und
auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Bemessung baulicher Maßnahmen im Ästuarbereich liefert. und nachhaltigeren Hafenbetrieb bei. Auf die verschiedenen Aspekte wird anhand vorläufiger Ergeb-
Das Modell kombiniert die beiden Open-Source Gleichungslöser REEF3D::SFLOW (basierend auf den nisse des derzeit laufenden Projektes eingegangen.
Flachwassergleichungen) und REEF3D::CFD (RANS-basierte hochpräzise Simulationen). In dieser
Präsentation werden die zu Grunde liegenden Annahmen des numerischen Modells vorgestellt, die
schrittweise Validierung mittels skalierter Experimentaldaten präsentiert und die diversen Anwendungs-
möglichkeiten des neuen, frei zugänglichen Modellwerkzeugs aufgezeigt.

[Simulation]

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60 61 Maritim Hotel Bremen
Zum räumlichen Tragverhalten von Kaimauern Zeitenwende für Geotextilien?
Beuße, J.1, Prof. Dr.-Ing. Grabe, J.2, Enders, A.3, Prof. Dr.-Ing. Kuhlmann, U.3 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Saathoff, F.1
1GTU Ingenieurgesellschaft mbH, 2Technische Universität Hamburg, 3Universität Stuttgart 1Universität Rostock

Kombinierte Spundwände werden hauptsächlich im Kaimauerbau als maßgebendes Tragelement ein- Die Diskussion um Mikroplastik und Schadstoffen in den Gewässern wird aktuell auch auf Geotextilien
gesetzt. Unter Anwendung der gültigen Nachweisformate zeigt sich, dass rechnerisch eine Vielzahl der ausgeweitet, trotz der hohen Qualitätsanforderungen für den Einsatz im Wasserbau in Bezug auf die
bestehenden Kaimauern nicht mehr standsicher sind, obwohl diese Konstruktionen der bewährten Pra- Dauerhaftigkeit, die Abriebfestigkeit und die Sicherheit gegen Auslaugungserscheinungen, die die Pro-
xis entsprechen. Die Bemessung erfolgt hierbei zumeist zweidimensional unter dem Ansatz einer Ge- dukte einhalten müssen. Beispielsweise entlang der deutschen Ostseeküste gilt ein grundsätzliches
wölbeausbildung zwischen den Tragbohlen, so dass die Tragbohlen den Erddruck und die Zwischen- Vermeidungsgebot für den Einsatz von frei liegenden Geotextilien (MSRL,2008/56/EG; HELCOM-Emp-
bohlen lediglich den Wasserdruck aufnehmen. Zur Beschreibung des räumlichen Tragverhaltens von fehlung 16/3). Folglich sind die zuständigen Behörden im Rahmen ihrer Planungsaufgaben verpflichtet,
kombinierten Spundwänden liegen nur unzureichende Informationen vor (vgl. Abb. 1). Die Untersuchun- gleichwertige alternative Baustoffe, wie z.B. Geotextilien aus Mineralfasern sowie anderen nicht-syn-
gen sind Teil des IGF-Vorhabens 21438 / 1480 der FOSTA – Forschungsvereinigung Stahlanwendung thetischen Fasern bei entsprechender Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit den Kunststoffprodukten vor-
e. V., Düsseldorf. zuziehen.

Es wurde mittels großer Modellversuche an einem Kaimauerabschnitt untersucht, wie sich das Last- Für die alternativen Produkte gelten grundsätzlich die gleichen Anforderungen wie für die bewährten
Verformungsverhalten tatsächlich einstellt. Nachfolgend wurden an numerischen Simulationen die vo- Geotextilien. Natürlich können die Anforderungen in Maß und Zahl hinterfragt werden, ob die bisherigen
raussichtlich maßgebenden Parameter wie bspw. der Systemquerschnitt, dem Bauablauf (Land- und Anforderungen nicht Reserven enthalten. Nachwachsende Rohstoffe wie Kokos-, Jute- und Flachsfa-
Wasserbaustelle), der Lagerungsdichte, der Ankersteifigkeit, Bodenschichtung und unterschiedlichen sern oder Schafwolle werden seit Jahrzehnten zur Herstellung von Geotextilien eingesetzt. Neuere Ent-
Wasserdrücken variiert und ihr Einfluss festgestellt. Anschließend folgen nun im Realmaßstab Versuche wicklungen basieren auf biologisch abbaubaren, industriell durch Umwandlung aus nachwachsenden
an Spundbohlen mit den zuvor ermittelten Belastungen und Lagerungsbedingungen. Anhand numeri- Rohstoffen hergestellten Fasern. Andererseits können auch polymere Fasern aus nachwachsenden
scher Simulationen wird darüber hinaus der vertikale Lastabtrag untersucht (vgl. Systemskizze 1 und 2, Rohstoffen hergestellt werden (Biopolymere). Der Einsatz von Mineralfasern in Geotextilien ist dagegen
EAU, 2020). vergleichsweise jung.

Dabei werden die tatsächlich auf die Träger und Spundbohlen wirkenden Lasten ermittelt und überprüft, Mineralische und nachwachsende Rohstoffe und deren Anwendung für Geotextilien, Projektbeispiele
ob es tatsächlich zu dem bisher in der klassischen Bemessung angesetzten Gewölbeausbildung kommt. mit Geotextilien aus nachwachsenden und mineralischen Rohstoffen im Wasserbau, Mögliche (zukünf-
Es wird ein erster neuer Ansatz zur besseren Abbildung des vertikalen Wandtragverhaltens vorgestellt. tige) Einsatzgebiete von Geotextilien aus nachwachsenden und mineralischen Rohstoffen, Anforderun-
Insgesamt werden so neue Erkenntnisse zum tatsächlichen vertikalen, wie auch horizontalen Tragver- gen und Prüfkriterien für die Materialien / Produkte für Anwendungen, Bewertung des Potentials für die
halten der kombinierten Spundwand gewonnen, wodurch die Belastungen und Widerstände realitätsnah Anwendung der Materialien / Produkte sowie Was ist noch zu untersuchen?
abgebildet werden können.
.

HTG Kongress
62 63 Maritim Hotel Bremen
Staustufe Kachlet: Dreisprung des konstruktiven Wasserbaus
Dr.-Ing. Kinzler, S.1, Dipl.-Ing. Siemke,1, Dipl.-Ing. Stenzel, R.1, Dr.-Ing. Jäppelt, U.1, Barthel, M.Sc.1
BLOCK 4B: Bauprojekte im Inland - Binnenland 1WTM Engineers GmbH

Neubau der Schleuse Lüneburg – Planung eines Jahrhundertbauwerks im Dialog Als Teil der Großschifffahrtsstraße Rhein-Main-Donau von der Nordsee zum Schwarzen Meer besitzt
Dr. Stahlmann, A.1, Brodersen, L.2 die Donau ab der Mündung des Main-Donau-Kanals bei Kelheim flussabwärts eine hohe Bedeutung als
1Ramboll Deutschland GmbH, 2Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes,
europäische Verkehrsachse. Auf dem Donauabschnitt bei Passau, dem sogenannten Kachlet, wurde
WNA Hannover ein mit Felsen und kleinen Inseln übersäter Flussabschnitt auf einer Länge von fast 20 km durch die
Im Elbe-Seitenkanal als zentrale Hinterlandanbindung des Hamburger Hafens an das deutsche Binnen- Staustufe Kachlet überstaut. Die Staustufe bestehend aus einer sechsfeldrigen Wehranlage, einem
wasserstraßennetz überwindet das 1976 in Betrieb genommene Schiffshebewerk Lüneburg bei Schar- Wasserkraftwerk und einer Doppelkammerschleuse und wurde in den 1920er Jahren errichtet. Die ober-
nebeck eine Fallhöhe von rd. 38 m, stellt in seinigen heutigen Abmessungen jedoch zunehmend einen wasserseitige Haltung wird durch massive Ufermauern eingefasst.
Engpass für die Schifffahrt dar. Daher wurde der Ersatzneubau einer Schleusenanlage parallel zum
Hebewerk beschlossen und in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 aufge- Das Wehr, die Schleuse und die Ufermauern haben die planmäßige Nutzungsdauer erreicht. Aufgrund
nommen. des baulichen Zustands der Anlagen ist eine umfassende Grundinstandsetzung erforderlich. Die Grund-
Verantwortlich für die Umsetzung des Projektes ist das Wasserstraßen-Neubauamt (WNA) Hannover. instandsetzung der Schleuse umfasst den Ersatzneubau der Schleusenhäupter, die Errichtung selbst-
Für die derzeit laufenden Planungen dieses technisch einzigartigen Bauwerks wurde die Ingenieurge- tragender Betonvorsatzschalen im Bereich der Kammern und den Ersatz der Verschlüsse. Im Zuge der
meinschaft Schleuse Lüneburg, bestehend aus der Ramboll Deutschland GmbH und der Schüßler-Plan Grundinstandsetzung der Wehranlage erfolgt die Erneuerung des Wehrüberbaus und der vorhandenen
GmbH, beauftragt. Die mit einer Fallhöhe von 38 m höchste Schleuse Europas wird mit einer Kammer- Verschlüsse. Die Grundinstandsetzung der Ufermauer erfolgt durch Vorsetzen einer neuen Wand, die
länge von 225 m und einer Kammerbreite von 12,5 m als Sparschleuse mit etagenförmig in den Kam- alle Anforderungen an Standsicherheit und Gebrauchsfähigkeit erfüllt. Im Zuge der Grundinstandset-
merwänden integrierten Sparbecken errichtet. Neben der Einbindung bewährter und robuster Bauteile zung der Ufermauer erfolgt auch die Neugestaltung der landseitig gelegenen Betriebsflächen.
sind hier aufgrund der enormen Bauteilabmessungen im Massivbau neue Wege in der Bemessung zu
beschreiten. Aufgrund der damit verbundenen Komplexität und der technischen Herausforderungen ist Besondere Herausforderungen bei den dargestellten Maßnahmen sind durch den felsigen Untergrund,
hierbei eine Planung im direkten Dialog zwischen INGE und dem WNA Hannover unabdingbar. die aus den vorhandenen Platzverhältnissen resultierenden Anforderungen an Baubetrieb und -logistik,
den während der Bauzeit jederzeit sicherzustellenden Betrieb des Wehrs und der Schleuse, die Opti-
Der Gesamtumfang des Projektes umfasst neben dem Schleusenbauwerk auch die Vorhäfen einschl.
mierung im Unterhalt der beweglichen Teile und die denkmalschutzrechtlichen Belange gegeben.
Dammkörper, Kanalbrücke, Baugrube und Verkehrsanlagen, wobei auch der architektonischen Gestal-
tung, einer der Maßnahme würdigen Besucherkonzeption sowie der Erzeugung regenerativer Energien
Im Beitrag werden spezifische Aspekte der baulichen Umsetzung, der geplanten Baulogistik und der
für den Betrieb Rechnung getragen wird. Das Projekt ist des Weiteren als BIM-Pilotprojekt der WSV
angelegt und wird daher seit Beginn mit modernsten Methoden geplant. durchgeführten Voruntersuchungen für die instand zusetzenden Bauwerke vorgestellt.

Inhalte des Vortrags sind insbesondere die Vorstellung des Gesamtprojektes mit Fokussierung auf das
Schleusenbauwerk und die planungsbegleitende Zusammenarbeit zwischen INGE und WNA.

[Schleuse Lüneburg im Modell]

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64 65 Maritim Hotel Bremen
Innovative Techniken zur wasserseitigen Kampfmittelbergung in Hafengebieten Ersatzneubau der Häupter der Ostschleuse Hohensaaten
Dipl. Geophys. Geisler, O.1 Dipl.-Ing. (FH) Dormann, M.1, Dipl.-Ing. Rust, M.1, Dipl.-Ing. Jehle, J.2
1EGGERS Kampfmittelbergung GmbH 1Sweco GmbH, 2KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH

In den kommenden Jahrzehnten werden Instandsetzung und Neubau von Hafenanlagen eine vorlau- Die Ostschleuse Hohensaaten befindet sich als Teil der Staustufe Hohensaaten bei km 92,5 der Havel-
fende Kampfmittelbergung bedingen. Bodenschonende und zeiteffiziente Sondierungs- und Bergungs- Oder-Wasserstraße (HOW) in unmittelbarer Nähe zur Oder. Sie wurde in den Jahren 1984 bis 1986 mit
methoden sind ein Schlüssel zur erfolgreichen Integration in den Gesamtplanungsprozess. Am Beispiel einer nutzbaren Länge von 170 m und einer nutzbaren Breite von 11,5 m parallel neben der seinerzeit
des Neubauprojektes Elbtower in Hamburg werden die teilweise speziell entwickelten Techniken zur noch in Betrieb befindlichen ersten Ostschleuse (Schleppzugschleuse) aus dem Jahr 1913 errichtet und
Erkundung und Bergung von Kampfmitteln erläutert. überwindet den Wasserstandsunterschied zwischen der HOW und der Oder.

Zur Sondierung von Kampfmitteln im Sediment wurde das zeitsparende CPT-Sondierverfahren adap- Aufgrund von fortgeschrittenen Schäden sowohl an den massiven Häuptern als auch an den Spund-
tiert und an die maritimen Gegebenheiten angepasst. Das Messsystem MagCone ist ein innovatives wänden der Schleusenkammer wird ein lageversetzter Ersatzneubau im Bereich der alten Schleppzug-
Tiefensondierverfahren auf geomagnetischer Basis zur Kampfmitteldetektion mit minimalinvasivem Ein- schleuse erforderlich. Die hierfür erforderlichen Planungsleistungen wurden im Dezember 2020 vom
griff in den Baugrund. Zur Identifizierung und Bergung von diesen vorsondierten Objekten wurde das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin an die Ingenieurgemeinschaft Planungsgruppe Ostschleuse Hohen-
Multifunktionsgerät EGGERS Octopustool i500 entwickelt. Mit diesem Gerät werden Ortung, Freilegung, saaten, bestehend aus der Sweco GmbH und der KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH aus Darmstadt
Identifizierung und Bergung von Objekten in einem Arbeitsgang durchgeführt. Die technischen Haupt- vergeben und umfassen im Wesentlichen die Schleusenanlage einschließlich der beiden Vorhäfen, ei-
bestandteile des Octopustool i500 sind ein elektromagnetisches Sondiersystem, hochauflösendes Live- ner Schleusenbrücke, dem Stahlwasserbau und der EMSR-Technik.
Imaging Sonar, HD-Unterwasserkamera, Greifwerkzeuge, Saugpumpen und Spüldüsen. Über ein
DGPS-basiertes 3D-Steuerungssystem lässt sich jedes Werkzeug genau georeferenzieren und im Ope- Der Vortrag beschäftigt sich einerseits mit den Herausforderungen bei der Planung, insbesondere in
ration-Center anzeigen, von wo eine erfahrene Crew aus Fachpersonal die Prozesse steuert und über- Hinblick auf die Lage der neuen Ostschleuse im Bereich der alten Schleppzugschleuse, die nur teilweise
wacht. Das Live-Imaging Sonar ermöglicht die visuelle Identifizierung auch bei schlechten Sichtverhält- zurückgebaut wurde, so dass zahlreiche alte Bauteile im Baugrund verblieben sind, und andererseits
nissen ohne direkten menschlichen Kontakt zum Objekt. Zur Detailerkundung kann das Live-Imaging- mit den gewonnenen Erfahrungen hinsichtlich von Building Information Modeling (BIM). So findet die
Sonar auch mit einem wendigen Unterwasserfahrzeug (ROV) eingesetzt werden. BIM-Methode abseits der bekannten Pilot-Projekte der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung auch
beim Ersatzneubau der Ostschleuse Hohensaaten Anwendung.
Mit der GPS gestützten Koordinatengenauigkeit und der Automatisierung von Teilprozessen erreichen
wir bei der Detektion, Identifizierung und Bergung von Kampfmitteln eine besonders hohe Qualität und
Effizienz. Der Schutz der Mitarbeiter wird durch den Maschineneinsatz über die aktuellen Maßstäbe
hinaus gesteigert.

HTG Kongress
66 67 Maritim Hotel Bremen
Klimawandelanpassung von See- und Binnenhäfen in Deutschland
Prof. Dr.-Ing. Koppe, B.1, Dipl.-Ing. Lankenau, L.2
BLOCK 4C: Herausforderung Klimawandel 1Hochschule Wismar, 2bremenports GmbH & Co. KG

Nachhaltigkeit an Binnenwasserstraßen – Anforderungen an das Handeln des Wasserstraßen- See- und Binnenhäfen sind aufgrund ihrer Lage an der Schnittstelle Land/ Wasser und ihren techni-
managements. PIANC Report WG203 „Sustainable Inland Waterways“, 2022 schen Anlagen mit vielfach langer Standzeit von bis zu 100 Jahren in besonderer Weise von den Aus-
Dipl.-Ing. Dohms, A.1 wirkungen des Klimawandels betroffen. Im Januar 2022 wurde in der HTG die Arbeitsgruppe 'Klima-
1Wasserstraßenneubauamt Hannover, Dienstsitz Geesthacht
wandelanpassung von See- und Binnenhäfen in Deutschland' (kurz: KlimaHafen) mit dem Ziel gegrün-
det, Empfehlungen zum Thema zu erarbeiten. Der Arbeitsgruppe gehören aktuell rund 30 Fachleute der
Mit der Präsentation wird berichtet über die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchungen der PIANC
Disziplinen Meteorologie, Ozeanographie und Hydrologie sowie Planung, Bau und Betrieb von See- und
Working Group 203 „Sustainable Inland Waterways“, welche derzeit mit einem Report abschließt.
Binnenhäfen an. Zudem ist eine Kooperation mit anderen Arbeitsgruppen und Fachausschüssen der
Unter dem Begriff der Nachhaltigkeit versteht man den Gleichklang von technisch-wirtschaftlichen, öko- HTG sowie weiteren Fachverbänden geplant.
logischen und sozialen Anforderungen, z.B. bei der Realisierung eines Projektes an einer Wasser-
straße. Bis heute dominieren bei großen Bauprojekten die technischen und wirtschaftlichen Anforde- Mit der Bearbeitung des Themas soll ein Lückenschluss erfolgen zwischen den bereits vorliegenden
rungen. Veröffentlichungen zu den Klimawandelauswirkungen und -anpassungen bezüglich Wasserstraßen und
Mit Gesetzgebungen wie UVP-Gesetz oder Bundesnaturschutzgesetz bekamen ökologischen Aspekte Schifffahrt in Deutschland einerseits sowie bezüglich der Hinterlandverkehre über Schiene und Straße
in den vergangenen Jahrzehnten schrittweise mehr Gewicht. Die Berücksichtigung sozialer Aspekte ist andererseits. Insofern wird trotz der gegenseitigen Verflechtungen und Abhängigkeiten der Fokus allein
jedoch nach wie vor nachrangig. Die Berücksichtigung von Klimaschutzzielen findet bisher kaum statt. auf das Hafengebiet zwischen den wasserseitigen und landseitigen Hafengrenzen gelegt; der Betrach-
tungsraum entspricht somit den Zuständigkeitsgrenzen der jeweiligen Hafenverwaltungen.
Für eine handelnde Organisation verlangt das Erzielen von Nachhaltigkeit u.a. Die Arbeitsgruppe KlimaHafen adressiert die folgenden Themen im Detail:
 ein Bewusstsein dafür, was Nachhaltigkeit ist und wie durch Nachhaltigkeit Ziele des
1. Grundlagen des Themenfelds Klimawandel inklusive Diskussion der systemimmanenten Unsi-
 eigenen Handelns beeinflusst bzw. verändert werden cherheiten
 die Bereitschaft, Nachhaltigkeit in das eigene Handeln elementar zu integrieren 2. Forschungsstand zu den Folgen des Klimawandels in Deutschland
3. Für die Hafenwirtschaft zu erwartende relevante klimatische Änderungen
 sowie eine entsprechend passende Struktur, Organisation und Herangehensweise. 4. Klimawandelbezogene Verwundbarkeit deutscher Häfen und Anpassungsoptionen
5. Entwicklung einer hafengerechten Anpassungsstrategie
 Die internationale Norm ISO 26 000 ist Grundlage für das Konzept der Corporate Social
6. Fallstudien zur Klimawandelanpassung von See- und Binnenhäfen
Responsibility (CSR), welches einer handelnden Organisation das theoretische Fundament lie-
fert, z.B. durch
Die Veröffentlichung der Empfehlungen der Arbeitsgruppe KlimaHafen ist für das 1. Quartal 2025 ge-
 Motivierung der Organisation sich zum nachhaltigen Handeln selbst zu verpflichten (Commit- plant. Auf dem HTG Kongress 2023 sollen die Ergebnisse der Themen 1 bis 4 vorgestellt werden.
ment)
 Benennung wesentlicher Grundsätze für nachhaltiges Handeln
 Benennung wesentlicher Grundsätze für Kommunikation mit und Beteiligung der Öffentlichkeit
(Stakeholder)
Der Kern der Präsentation ist die Vorstellung des Konzeptes und der Methode von CSR. Es werden
Fallstudien aus den USA, Belgien und Deutschland vorgestellt und mit Bezug auf Nachhaltigkeitsziele
und auf CSR analysiert.

HTG Kongress
68 69 Maritim Hotel Bremen
Die Klimaanpassungsstrategie im Niedersächsischen Küstenschutz Zur Festlegung von charakteristischen Wasser- und Grundwasserständen im Küstenbereich
Prof. Thorenz, F.1 unter Berücksichtigung des Klimawandels
1Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Dr. Nuber, T.1, Dr. Pfeiffer, W.1, Dr. Pohl, M.1
1Bundesanstalt für Wasserbau

An der niedersächsischen Küste wird ein 6.500 km² großes Gebiet, in dem ca. 1,1 Mio. Menschen leben,
vor Überflutungen geschützt (NLWKN 2020). Eine dauerhafte Sicherstellung des Überflutungs- und Ero- Für die deutschen Küsten und Ästuare der Nord- und Ostsee ist von einem klimawandelbedingten Mee-
sionsschutzes stellt vor dem Hintergrund der potenziellen Auswirkungen des Klimawandels eine exis- resspiegelanstieg auszugehen. Regionale Klimaprojektionen für das RCP 8.5 -Szenario, für das ein
tentiell wichtige Aufgabe des Küstenschutzes dar. gleichbleibender Verbrauch an fossilen Energieträgern angenommen wird, ergeben für die deutschen
Küsten einen Meeresspiegelanstieg zum Jahr 2100 von bis zu 1,73 m. Zudem wird sich die Häufigkeit
In der Nds. Küstenschutzstrategie und dem Generalplan Küstenschutz (NLWKN, 2007/2020) werden von Sturmflutereignissen erhöhen und – ebenfalls klimawandelbedingt - werden stark ablandige Winde
die Umsetzung und Weiterentwicklung von Strategien und Maßnahmen des Küstenschutzes im Kontext sog. Sturmebben bewirken, die über mehrere Tage zu extrem niedrigen Wasserständen in der Deut-
des Klimawandels mit einer langfristigen Perspektive berücksichtigt. Potenzielle Auswirkungen des Kli- schen Bucht und in den Ästuaren führen können.
mawandels erfordern einen langfristigen und nachhaltigen Ansatz. Dieser basiert auf der Abstimmung
der Küstenländer und des Bundes, für Vorsorgeplanungen im Küstenschutz das SSP5-8.5 Szenario zu Sowohl für Bauwerke des Küsten- und Hochwasserschutzes, für Schleusenbauwerke als auch für Li-
verwenden. nienbauwerke wie z.B. Deiche und Uferspundwände gilt es den Meeresspiegelanstieg sowie die Sturm-
ebben bei der Planung und bei den Festlegungen der Lastannahme zu berücksichtigen. Insbesondere
Übergeordnetes Handlungsziel bildet eine langfristige Gewährleistung der Daseinsvorsorge und Be- sind hier verlässliche Angaben für Grund- und Oberflächenwasserstände erforderlich. Diese sind im
wahrung der natürlichen Lebensgrundlagen auf Basis eines definierten Sicherheitsstandards sowie der Einklang mit den entsprechenden Normen und Regelwerken zu treffen, nach denen die jeweiligen Bau-
Erhalt und die Anpassung des Schutzsystems an zukünftige Entwicklungen (Nds. MU, 2021)]. Einen werke zu bemessen sind. Weiter sind z.B. die Vorgaben der Anpassungsstrategie der Wasserstraßen-
Schwerpunkt bilden resiliente und nachhaltige Strategien, Konzepte und Maßnahmen und die Weiter- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) ebenfalls zu berücksichtigen.
entwicklung naturbasierter Lösungen. Die Küstenschutzsysteme mit ihren technischen und naturbasier-
ten Elementen wie Stränden, Dünen, Salzwiesen und Retentionsräumen werden auf Basis des beste- Anhand konkreter Beispiele wird in diesem Beitrag aufgezeigt, welche Anforderungen die Festlegungen
henden rechtlich-administrativen Rahmens konzeptionell erläutert. der Oberflächen- und Grundwasserstände zu erfüllen haben, um eine normkonforme Bemessung unter
Berücksichtigung der o.g. Randbedingungen zu ermöglichen. Zudem wird aufgezeigt, wie die charakte-
Bauwerksspezifisch werden beispielhaft das auf den Klimawandel bezogene Vorsorgemaß für sturm- ristischen Wasser- und Grundwasserstände mit Hilfe eines vereinfachten Prognoseansatzes in Verbin-
flutkehrende Küstenschutzanlagen und dessen konstruktive Umsetzung im Niedersächsischen Klima- dung mit einer Auswertung langjähriger Grundwasserstandsmessungen festgelegt werden können.
deich (Abb. 1) vorgestellt. Zudem werden Aspekte der Klimaanpassung in der Raumordnung sowie
Fachgesetzgebung adressiert.

[Querschnitt Nds. Klimadeich]

HTG Kongress
70 71 Maritim Hotel Bremen
Naturschutzfachliche Kompensation im Weserästuar für den CT 4 in Bremerhaven. Morphologi-
sche Entwicklungen im Tidepol der Luneplate seit der Herstellung 2012 bis 2020
BLOCK 5A: Infrastruktur und Ökologie Wieland, T.1
1bremenports GmbH und Co. KG

Technisch-biologische Ufersicherungen in Ästuaren – Was braucht es für die technische Pla-


nung und Dimensionierung? Im Brackwasserbereich der Weser, südlich von Bremerhaven, entstand als Kompensationsmaßnahme
Schreiber, I.1, Dr. Holzwarth, I.1, Popp, N.1 für den Containerterminal 4 ein Tidepolder, der im September 2012 für den Tideeinfluss geöffnet wurde.
1Bundesanstalt für Wasserbau Im Jahr 2020 wurden an drei Schnittachsen Höhenmessungen durchgeführt, um durch einen Vergleich
mit den Bestandsdaten die morphologische Entwicklung des Tidepolders zu dokumentieren.
Die naturnähere Gestaltung von Ufern und ihrer Sicherungen an Wasserstraßen ist ein wichtiger Be-
standteil für die Zielerreichung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und gewinnt auch im Hinblick Der Vergleich der Geländehöhen zeigt einen durch Sedimentationsprozesse verursachten flächigen
auf zukünftige Herausforderungen, wie den Klimawandel an Bedeutung. Die Bundesanstalt für Wasser- Geländeaufwuchs mit unterschiedlichen Mächtigkeiten sowie Erosionen im Bereich hergestellter und
bau (BAW) untersucht daher gemeinsam mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) die Anwend- spontan entstandener Prielabschnitte. Die im Bereich des Tidepolders gemessenen Sedimentationsra-
barkeit technisch-biologischer Ufersicherungen (tbU) im Ästuarbereich. ten sind bei Berücksichtigung der vor Ort vorhandenen Schwebstoffkonzentration übertragbar auf
gleichartige Planungen im Brackwasserbereich der Ästuare. Im Tidepolder auf der Luneplate hatte sich
Für den einheitlichen Einsatz solcher Ufersicherungen in den ästuarinen Wasserstraßen arbeitet die bereits nach einem Jahr Entwicklungszeit Brackwasserwatt entwickelt. Auch die darauffolgende Vege-
BAW an anwendungsbezogenen Richtlinien zur technischen Planung und Dimensionierung. Erste tationsentwicklung verlief rasant. Im Jahr 2020 war bereits der überwiegende Teil der Flächen im Tide-
Kennblätter zu unterschiedlichen Maßnahmentypen liefern bereits hilfreiche Informationen für die Pra- polder mit krautigen Pflanzen bewachsen. Neben einer hochwertigen Flora haben sich sehr wertvolle
xis, wie zum Beispiel einzusetzende Materialien sowie Einbauschritte und -hinweise und bieten somit und seltene Lebensräume für Brut- und Gastvögel entwickelt.
eine Unterstützung in der Planung solcher Bauweisen.
Wie die Vermessungen zeigen, ist die morphologische Entwicklung des Tidepolders überwiegend durch
Für die weitere Spezifizierung technischer Richtlinien wird jedoch ein größerer Datensatz hydrodynami- Sedimentationsprozesse geprägt. Relevante Erosionen treten nur im Bereich der Prielsysteme auf. Es
scher Belastungen und anderer Randbedingungsparameter für verschiedene Ufer mit unterschiedlichen bleibt abzuwarten, wie lange die flächenhafte Überströmung außerhalb der Prielrinnen im Polder erhal-
Eigenschaften entlang der Bundeswasserstraßen benötigt. Die BAW hat daher Untersuchungen zur ten bleiben wird. Beim Verlust von durch die FFH-Richtlinie geschützten Ästuarlebensräumen, wie es
Quantifizierung von Belastungsgrößen und Stabilitätsparametern durchgeführt, um bestehende Wis- beim Hafenbau häufig vorkommt, sind zwingend neue Ästuarlebensräume anzulegen. Diese Untersu-
senslücken zu füllen. Messkampagnen schiffserzeugter Belastungen an mehreren Standorten liefern chungen geben einen Hinweis darauf, inwieweit tidebeeinflusste Lebensräume durch die Anlage von
Informationen zur Wirkung bestimmter Bauweisen auf die Wellen- und Strömungsbelastung der Ufer. Tidepoldern nachhaltig hergestellt werden können.
Durch die Untersuchung der Randbedingungen einer instabilen tbU konnten außerdem Mechanismen
identifiziert werden, die zum Versagen der Ufersicherung geführt haben.

Die Ergebnisse dieser und zukünftiger Untersuchungen fließen in Weiterentwicklung von Praxishilfen
ein und bringen uns einen Schritt näher an das Verständnis möglicher Schwellenwerte für den erfolg-
reichen Einsatz von tbU und damit zu Richtlinien für deren technische Planung und Dimensionierung in
gezeitenbeeinflussten Wasserstraßen.

[Technisch-biologische Ufersicherung]

HTG Kongress
72 73 Maritim Hotel Bremen
Ökologische Aufwertung von Buhnenfeldern an der Tideelbe Dredging and the MSFD Descriptor “Seafloor Integrity”
M. Sc. Tietjens, S.1 Dr. Wolfstein, K.1
1Fichtner Water & Transportation GmbH
1Hamburg Port Authority AöR

Oberstrom des Hamburger Stadtgebiets, zwischen Geesthacht und der Bunthäuser Spitze, plant die EU legislation, i.e. the Marine Strategy Framework Directive (MSFD), requires that the potential impacts
Stiftung Lebensraum Elbe (SLE) die Erprobung alternativer Buhnenformen an der Tideelbe. Durch eine of marine dredging and disposal of dredged material are assessed in the context of the risk of not
veränderte Buhnenform in Form von Öffnungen des Buhnenkörpers (Kerbbuhnen) soll die Entwicklung achieving or maintaining the Good Environmental Status (GES). One of the eleven MSFD descriptors
von naturnäheren Uferabschnitten bzw. Buhnenfeldern gefördert werden, die den vielfältigen Habitat- is "Descriptor 6 (D6) Seafloor Integrity”. The GES for “Seafloor Integrity” is defined as ‘Seafloor integrity
funktionen einer Bundeswasserstraße Rechnung tragen. Die Maßnahmen sollen die ökologischen Po- is at a level that ensures that the structure and functions of the ecosystems are safeguarded, and benthic
tenziale in den Buhnenfeldern heben und dauerhaft ökologisch wertvolle Habitate innerhalb der Buh- ecosystems in particular are not adversely affected’.
nenfelder schaffen und im Idealfall eine dynamische Entwicklung fördern.
The MSFD descriptor D6 “Seafloor Integrity”, its criteria and methodological standards in relation to
Die grundsätzliche Funktion der Buhnen als Regelungsbauwerke zur Fixierung des Flusslaufes bzw. dredging and disposal activities are described. A CEDA workgroup produced a report, based on scien-
zur seitlichen Konzentration des Abflussquerschnitts und zum Schutz der Ufer muss dabei erhalten tific studies, grey literature, and case studies, that explains what "Seafloor Integrity" is and why it is
bleiben. Gerade an Bundeswasserstraßen sichern Buhnen durch eine Bündelung des Abflusses die important, how different types of dredging, disposal, and placement of dredged material or marine con-
guten Schifffahrtsbedingungen und somit die Sicherheit und Leichtigkeit der Schifffahrt. Demgegenüber struction activities may affect ”Seafloor Integrity”.
stellen die Buhnen einen nicht unerheblichen Eingriff in das Ökosystem Fluss dar. Gleichzeitig können
die entstehenden Buhnenfelder maßgeblich zur Habitatvielfalt beitragen. Im Hinblick auf eine nachhal- Results on the relevant spatial and time scales in relation to assessing the possible impact of dredging
tige Flussentwicklung stellen sie somit eine Schnittstelle zwischen den Belangen und Anforderungen projects under MSFD requirements are presented and discussed. Also, the cumulative effects of dredg-
der Wasserstraßennutzung und der Verbesserung des ökologischen Zustands dar. ing and disposal projects on benthic ecosystems are described, as well as the benthic community’s
potential for recovery. Case studies and examples of how planning and management can improve sus-
Die von der SLE als Pilotvorhaben ausgewählten Buhnenfelder liegen rund 3 km östlich des Fähranle- tainable dredging and disposal/placement activities and support the process towards GES for the ben-
gers Zollenspieker am Standort Kraueler Hauptdeich und ziehen sich über eine Gesamtlänge von rund thic ecosystem under the MSFD are provided. Finally, the report of the workgroup provided recommen-
1.700 m. Die Fichtner Water & Transportation GmbH führte für die Maßnahme die Planung und die dations for CEDA and its members on how to act in relation to further developments regarding this topic..
örtliche Bauüberwachung zum Umbau der vorhandenen Buhnen zu Kerbbuhnen durch.

HTG Kongress
74 75 Maritim Hotel Bremen
Reconstruction Klaipeda Breakwater („Never give up... wenn ein Stein ins Rollen kommt”)
Buhmann, C.1
BLOCK 5B: Bauprojekte im Ausland 1Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co. KG

Marina City – ein maritimes Neubaugebiet mit ganzheitlichem Nachhaltigkeitsansatz In Klaipeda, Litauen erneuert Depenbrock Ingenieurwasserbau federführend in einem Konsortium mit
M.Sc. Oelert-Pedersen, A.1 der Firma Herbosch-Kiere die bestehenden Wellenbrecher. Die vorgesehenen Arbeiten bestehen aus
1Ramboll, Ports, Marine and Coastal Engineering, Dänemark den Steinarbeiten (Entfernen der Deckschichten, Anpassen der Geometrien und Neueinbau von schwe-
reren Fraktionen von Wasserbausteinen & Tetrapoden) sowie der Errichtung einer kombinierten Unter-
Marina City in Kolding, Dänemark ist ein ehrgeiziges Projekt für neuen maritimen Wohnraum, dass ein wasserspundwand einschließlich Verankerung. Zu den Bestandteilen der Spundwand-Konstruktion ge-
breites Spektrum an technischen Kompetenzen erfordert und von hohen Nachhaltigkeitsambitionen an- hören im Urentwurf eine Rohrspundwand Ø1220 x 14 bzw. 19,5mm mit Dreifachbohle VL603Z11 sowie
getrieben wird. Ramboll ist der multidisziplinäre Kundenberater, der sich nie auf Standardlösungen aus- eine Verankerung mit Verpressankern von ca. 36m Länge.
ruht, sondern ständig innovativ Ansätze und nachhaltige Lösungen sucht. Die erfolgreiche Umsetzung
gelingt durch multidisziplinären technischen Fokus und gemeinschaftlicher Weiterentwicklung zusam- Im Zuge der Baumaßnahme wurden Steinpacklagen in unvorhergesehen und unbekannten Tiefenlagen
men mit dem öffentlichen Auftraggeber und den zukünftigen Nutzern des Gebietes. identifiziert, die die geplanten Baumethoden nicht mehr ausführbar machten. Um den eigentlichen pla-
nerischen Entwurf nicht zu verlassen, musste das Konsortium parallel zur Ausführung der Bauarbeiten
Marina City wird eine neue attraktive Wohngegend, mit maritimem Naherholungsgebiet sowie Raum für neue Bauverfahren entwickeln, planen und umsetzen, um das Leistungssoll zu erfüllen. Eine Erstellung
Handel, Tourismus und Ausbildung. Das Herz des Projektes ist der neue attraktive Yachthafen, der mit einer verankerten, kombinierten Unterwasser-Spundwand stellt hohe Anforderungen an den Bauablauf
1000 Liegeplätzen nicht nur einer der größten Dänemarks sein wird, sondern auch der nachhaltigste, und die technischen Konzepte, dies insbesondere hinsichtlich der Einbautoleranzen. Hier entwickelte
wo jedes Detail zu Gunsten der nachhaltigen Alternativen abgewogen ist. Hohe Ambitionen in Bezug der Auftragnehmer spezielle Bauabläufe, die eine erfolgreiche Umsetzung des Bauleistungssolls er-
auf innovativen Wasserbau, Nachhaltigkeit, samt den Wunsch ein Vorbild für den zirkulären Wirtschafts- möglicht hätten. Neben diesen technischen Herausforderungen dieser ohnehin sehr anspruchsvollen
ansatz zu sein. Ramboll ist als multidisziplinäre Kundenberater verantwortlich für die technische Quali- Konstruktion wird in diesem Vortrag auch über die vertraglichen Ausgestaltungen, deren Auswirkungen
tät, das innovative Design und den Nachhaltigkeitsansatzes. Dies wird durch eine Reihe von Initiativen auf Entscheidungsprozesse sowie auf die technischen Lösungskonzepte eingegangen.
sichergestellt, wie z.B. die Verwendung von Schlacke anstelle von Sandfüllung, Recyclingplastikpfähle
anstelle von Tropenholz, Steinriffe, ®Biohütten und Seegrasfelder. Der CO2-Fußabdruck steht im Fokus Als Ergebnis des Vortrages wird der Zuhörer die Rolle eines Unternehmers versetzt, der bedingt durch
und die aktive Reduzierung von CO2 in der Errichtung des Yachthafens und Wohngebietes hat hohe ein scheinbar unbedeutendes bzw. neues Entwurfsdetail innerhalb der Ausschreibung behindert ist und
Priorität. Nachhaltigkeit ist ein bedeutendes Auswahlkriterium für die öffentliche Ausschreibungen, hierdurch der Vertrag und die Bauleistungen zur mehr als 80% verändert wird.
Materialauswahl, Lebenszyklusanalyse und das Gesamt-Erscheinungsbild des Projektes.

Ein Vorbild für Nachhaltigkeit und das zirkulare Wirtschaftsmodel im Wasserbau konkret umgesetzt.
Das Projekt ist CEEQUAL-geprüft und mit DGNB "Gold" vorzertifiziert und eins der nachhaltigsten ma-
ritimen Projekte in Dänemark und Europa.

[Marina City]

HTG Kongress
76 77 Maritim Hotel Bremen
Herausfordernde innerstädtische Binnenwasserunterquerung – Der erste Absenktunnel in den Modernisierung eines Fischereihafens - Planung und Bau einer Fischauktionshalle und beglei-
Alpen tender Infrastruktur in Nouadhibou, Mauretanien
Dr. Bubel, J.1, Østergaard Sørensen, M.2, Sterkenburgh, S.3 Dr. Kleinefeld, B.1
1Ramboll, Marine & Civil Engineering, 2Ramboll, Tunnels 1Inros Lackner SE

Die Stadt Luzern ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt der Schweiz. Der heutige Kopfbahnhof kommt an Das durch die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Land Mauretanien co-finanzierte
seine Kapazitätsgrenze, was insbesondere auch der Anbindung geschuldet ist. Die Schweizer Bundes- Projekt zur „Modernisierung des handwerklichen Fischereihafens in Nouadhibou, Mauretanien“ hat als
bahn (SBB) plant daher schon seit über einem Jahrzehnt den Ausbau des Bahnhofs und seiner Gleis- übergeordnetes entwicklungspolitisches Ziel, einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Nutzung der um-
anbindung. Das Resultat ist der Durchgangsbahnhof Luzern, welcher als Tiefbahnhof unter dem Be- fangreichen Fischressourcen zu leisten und die Ernährungssicherheit in der Region sowie die Beschäf-
standsbahnhof realisiert und nördlich wie auch südlich mit neuen Zugangstunneln erschlossen werden tigungssituation im mauretanischen Fischereisektor zu verbessern. Bauherr ist das „Etablissement
soll. Die nördliche Erschließungsstrecke in Richtung Zürich führt unter dem innerstädtischen Abflussbe- Portuaire de la Baie du Repos (EPBR) “, Nouadhibou Mit der Planung und Durchführung des Projekts
cken des Vierwaldstättersees hindurch. Dieser ca. 375 m lange, zwei- bis viergleisige Tunnelabschnitt wurde ein internationales Konsortium von Ingenieurbüros (Inros Lackner SE, Deutschland, IRC, Mau-
befindet sich nur knapp unter dem Gewässerbett. Während eine erste Vorplanung aus dem Jahr 2013 retanien) und Fischereiexperten (Cofrepêche, Frankreich) beauftragt.
eine Lösung in Caissonbauweise, errichtet in drei bauzeitlich trockengelegten Seeabschnitten vorsah,
konnte die aktualisierte Vorplanung die SBB von den ökonomischen und ökologischen Vorzügen einer Das Projekt umfasst die folgenden 5 Komponenten:
Absenktunnellösung überzeugen.
1. Durchführung vorbereitender Projektaktivitäten: Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialstudien, Ziel-
Dieses Paper stellt die beiden Lösungsvarianten gegenüber und beleuchtet die Vorteile aber auch die gruppenstudien, Marktrecherchen, Geotechnische und hydrogeolgische Untersuchungen,
Herausforderungen der gewählten Lösung. Die Absenktunneltechnik wird dabei über die üblichen Lö- Topographische Vermessung.
sungen hinausgedacht. Wesentliche Merkmale des Projekts sind umfangreiche bauzeitliche Maßnah-
men, die der Lage in den Alpen aber auch innerhalb der Stadt Luzern geschuldet sind. Geologie, Ar- 2. Planung der Errichtung von bis zu 680 Lagerschuppen für traditionelle Pirogenfischer, einer
chäologie und Umweltschutz bilden zentrale Projektrandbedingungen. Fischauktionshalle (4.100 m²) unter Einhaltung internationaler (hygiene-) Standards sowie be-
gleitender Infrastruktur. Rehabilitierung bestehender Infrastruktur wie Asphaltstraßen, Park-
plätze, Umzäunung und Wasser- und Abwasserversorgungsnetz, Brandschutz, Dezentrale öf-
Mithilfe bauzeitlichen Wasserbaus und einer überwiegenden Vor-Ort-Betonage der Tunnelelemente in
fentliche Toiletteneinheiten und Müllstationen, Autarke Trinkwasserversorgung inkl. Wasserauf-
Stahlschalen als verlorene Schalung werden ökologische Nachteile eines üblichen Absenktunnels ver-
bereitung mittels Umkehrosmose, Scherbeneisanlage, Notstromversorgung.
mieden und große Teile der Tunnelfertigung auf das Wasser verlagert. Dies mindert den innerstädti-
schen Baustellenplatzbedarf. Im Vergleich zur Caissonbauweise können die Bauzeit wesentlich verkürzt 3. Erstellung internationaler Ausschreibungsunterlagen gemäß „FIDIC Red Book“.
und die Baukosten erheblich reduziert werden.
4. Bauaufsicht, Inbetriebnahme.

5. Konzeption und Durchführung von Schulungsprogrammen: Fischsortierung und -lagerung,


Durchführung von Kontaminationstests, Einhaltung der Kühlkette und HACCP-Regeln.

Nach erfolgreichem Abschluss der Planungs- und Ausschreibungsphase wird mit einem Baubeginn im
3. Quartal 2023 gerechnet.

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78 79 Maritim Hotel Bremen
BLOCK 5C: Instandhaltung und Modernisierung von Häfen Wasserbauliche Untersuchungen zur möglichen Umgestaltung der Ostmole des
Wilhelmshavener Vorhafens im Rahmen der Bauwerkssanierung
Melling, G.1, Wehr, D.1, Wedlich, L.1, Maushake, C.1, Gärtner, S.1, Friedrich, R.2
Ersatzneubau Steinwerder Kai 1Bundesanstalt für Wasserbau, 2Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee
Sanierung einer Kaimauer unter Anwendung zukunftsorientierter Methoden (BIM / ECI)
Rempel, A.-N.1, Krohn, F.2, Dr.-Ing. Jäppelt, U.2
1Hamburg Port Authority AöR, 2WTM Engineers GmbH
Die stark abgängige Ostmole soll in den nächsten Jahren saniert werden. Vor dem Hintergrund erhöhter
Unterhaltungsmengen von ca. 1 Mm³ Sediment p.a., sollte untersucht werden ob durch eine Umgestal-
tung der Molengeometrie eine Reduzierung des Sedimenteintrags erreicht werden kann, wobei durch
Der Steinwerder Kai der HPA beheimatet einen Werftbetrieb im Herzen Hamburgs. Errichtet wurde er
eine Bauwerksanpassung nachteilige Wirkungen auf die Leichtigkeit des Schiffsverkehrs sowie Wel-
in zwei Ausbaustufen von 1898 bis 1919 als Schwergewichtswand auf Holzpfählen. Im Jahre 1978
lenunruhe bzw. Deichsicherheit zu vermeiden sind. Ursächlich für den hohen Sedimenteintrag sind v.a.
wurde landseitig der Kaimauer eine HWS-Wand errichtet, welche sich gegen die historische Kaimauer
ungünstige Strömungsbedingungen im Hafeneinfahrtsbereich bei Flut, welche einen erhöhten Wasser-
abstützt.
massenaustausch begünstigen.
In den letzten Jahren kam es zu signifikanten Verformungen der Kaimauer. Bauwerksprüfungen zeigten
Um die Fragestellung effizient und mit ausreichender Robustheit zu bearbeiten, kamen drei methodi-
erhebliche Beschädigungen der Bestandskonstruktion auf. In der Folge wurde die Nutzung untersagt.
sche Untersuchungsstränge – ingenieurspraktische Überlegungen, Naturmessungen und numerischen
Simulationen – zum Einsatz. Unter Berücksichtigung der für den Sedimenteintrag maßgebenden physi-
Bei der Sanierung bestehen folgende Herausforderungen:
kalischen Prozesse und den – insb. nautischen – Anforderungen wurden in Abstimmung mit WSA und
 Sperrung der Bestandskaimauer und angrenzender Bereiche Hafennutzern drei Varianten entwickelt (Bild 1). Ganztidenmessungen der Strömung und Schwebstoff-
 schwieriger Baugrund (setzungsempfindliche Weichschichten, geringmächtige tragende gehalte an insgesamt vier Profilen im Vorhafen und Hafeneinfahrtsbereich dienten dabei dem System-
Sande)
verständnis und schufen die Datengrundlage für eine Modellvalidierung. Mit einem numerischen Modell
 Werftbetrieb inkl. zwei Schwimmdocks
wurden die Änderungen der Strömungsgeschwindigkeiten und des Schwebstoffeintrags im Vergleich
 Erhalt der HWS-Wand für Bau-/Endzustand
zum Ist-Zustand berechnet und bilden die Grundlage für die Variantenbewertung.
Die HPA beauftragte WTM Engineers mit der Planung für den Ersatzneubau eines Kaimauerabschnitts
Die Studie zeigt, dass der Optimierungsspielraum bei existierenden Hafenbauwerken häufig begrenzt
von ca. 750 m. Geplant ist eine kombinierte Spundwand mit gebohrter Rückverankerung sowie einem
ist. So kann zwar die Sedimentverteilung im Hafen und der Sedimentaustrag beeinflusst werden kann,
Stahlbetonüberbau auf zwei Bohrpfahlreihen mit Fußaufweitung. Zur Risikominimierung im Bauzustand
nicht jedoch der für die Unterhaltungsproblematik maßgebliche Sedimenteintrag. Dennoch lassen sich
werden zusätzliche Maßnahmen und Bauabläufe gewählt, die den Bestand sichern und die Aufrechter-
mit einer Variante Vorzüge hinsichtlich der Schiffbarkeit im Einfahrtsbereich sowie der Sanierung des
haltung des Hochwasserschutzes gewährleisten sollen.
Bauwerks erzielen welche bei der finalen Variantenbewertung zu berücksichtigen sind.
Die Planung erfolgt mit der BIM Methodik. Durch eine detaillierte Modellierung des Bestands konnten
Kollisionen zwischen Bestand und Neubau frühzeitig festgestellt und somit das Risiko eines Versagens
des Bestands im Bauzustand reduziert werden. Die Visualisierung der Bauabläufe führte zu einer Opti-
mierung der Planung mit Potential der Reduzierung von Bauzeit und -kosten. Die Bauvergabe erfolgt
über das Early Contractor Involvement (ECI). Dabei wird der bauausführende Unternehmer frühzeitig in
das Projekt einbezogen, um mit dessen Erfahrungen in der Ausführung die Planung und den Bauablauf
zu optimieren. Mit diesem partnerschaftlichen Vertragsmodell soll außerdem das Konfliktpotential in der
Bauphase reduziert werden.

[Untersuchte Varianten der Ostmole]


[links: Bestandsmodell; rechts: Modell von Neubauvariante]

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80 81 Maritim Hotel Bremen
Neugestaltung des Hafens Hörnum (Sylt). Neugestaltung eines in die Jahre gekommenen Grundinstandsetzung Hachmannkai Hamburg
Bundeshafens zu einem touristischen Gemeindezentrum / Erlebnishafen Dipl.-Ing. Wolf, C.1, Dipl.-Ing. Marquardt, P.2, Dipl.-Ing. Bode, A.1
Dipl.-Bauing. Günzl, T.1, Dipl.-Bauing. (FH) Buhr, N.1 1Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH&Co.KG, 2Hamburg Port Authority AöR
1INROS LACKNER SE

Im Hamburger Hafen ist am Roßhafen die bestehende Kaimauer am Hachmannkai aus dem Jahr 1906
Der Hafen Hörnum an der Südspitze der Insel Sylt stellt ein gewachsenes Zentrum der Gemeinde Hör- abgängig und muss ersetzt werden. Zur Wiederherstellung und Gewährleistung der Funktionalität des
num dar. Der Hafen wurde als Kriegshafen der deutschen Marine vor dem 1. Weltkrieg errichtet und Hachmannkais wird auf ca. 430 m Länge der Neubau einer vorgesetzten Kaimauer ausgeführt.
befindet sich derzeit im Eigentum und der Verwaltung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, wurde
jedoch über die vergangenen Jahre trotz der inselweiten Bedeutung des Hafens baulich nicht Instand Es wird über die besonderen Herausforderungen bei der Planung und Ausführung dieser Kaimauerbau-
gehalten. maßnahme sowie den Baustart in Krisenzeiten berichtet. Neben den technischen Besonderheiten der
erschütterungsarmen Gründung, deren Monitoring und den Pfahlprobebelastungen soll auch über die
Der Hafen wird mit teilweise erheblichen baulichen Mängeln genutzt. Neben der wasserseitigen Nut- Anforderungen aus der Genehmigung in Bezug auf Denkmal- und Naturschutz eingegangen werden.
zung (z. B. Fährverkehre, Massengutumschlag, Segelhafen) erfolgt eine intensive landseitige touristi- Am Hachmannkai wurden bis in die Gegenwart zum Teil erhebliche Bewegungen im Dezimeterbereich
sche Nutzung des Areals durch die Gemeinde. Vor diesem Hintergrund möchte die Gemeinde den Ha- in horizontaler und vertikaler Richtung beobachtet. Nach einer Havarie eines Abschnitts der Kaimauer
fen von der WSV übernehmen, gleichfalls möchte die WSV als Eigentümer die Verantwortung für den im Jahr 2016 wurde die gesamte Kaianlage für den Verkehr gesperrt. Aufgrund der Nähe des Neubaus
Hafen abgeben. Daher haben die Beteiligten die Übergabe des Hafens an die Gemeinde vereinbart, zur vorhandenen, abgängigen Kaimauer wurden alle Bauverfahren so gewählt, dass eine Gefährdung
jedoch ist aufgrund des baulichen Zustandes des Hafens eine Grundinstandsetzung erforderlich. Zudem des Bestandes möglichst verhindert bzw. bestmöglich reduziert wird. Zur Ausführung kommt eine
bietet die Sanierung der Gemeinde die Möglichkeit, eine Neuzonierung des Hafens mit Einführung von Rohrspundwand Rohrspundwand Ø1220 x 14 mit Zwischenbohlen AZ26, verankert durch Mikropfähle
touristischen Schwerpunkten (z.B. Erlebbarkeit des Hafens, Rettungskreuzer) zu planen. ASDO M110 mit teilaufgedüster Verpressstrecke. Zum Bauvorhaben gehören auch ein fugenlos erstell-
ter Stahlbetonholm sowie Auffüllung und Wiederherstellung der Verkehrsflächen.
Die Gemeinde Hörnum hat daher die Generalplanungen zum Hafen an die Inros Lackner SE übertra-
gen. Mit der Vorplanung wurden bauliche Lösungsmöglichkeiten der Hafenentwicklung und der Sanie- Besonderheiten des Projektes
rung vorgelegt und innerhalb der Gemeinde diskutiert. Dies bezieht sich auf die wasserbauliche Sanie-
rung, klimabedingte Hafenanpassung als auch auf die landseitige Sanierung im Sinne der maritim –  In Bohrungen Ø1,80 m eingestellte Tragrohre zur Minimierung von Erschütterungen
touristischen landseitigen Entwicklung für die Gemeinde. Die Planungen zur Entwurfs- und Genehmi-  Tiefliegende Verankerung zur Vermeidung einer Schwächung der Schwergewichtswand durch
Kernbohrungen
gungsplanung werden 2023 fortgesetzt. Insbesondere die genehmigungsrechtlichen Abstimmungen
 Hoch ausgelastete Mikropfähle mit Grenzlasten bis 5000 kN
aufgrund der unmittelbaren Lage am Nationalpark Wattenmeer werden einen Themenschwerpunkt für
 Umfangreiches Monitoring zur Messung und Begrenzung von Erschütterungen und Setzungen.
die Projektarbeit 2023 bilden.

Der Vortrag wird den Projektstand vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Interessenlagen auf einer
besonderen Insel darstellen.

[Überblick über den Hafen Hörnum]


[Querschnitt Hachmannkai]

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82 83 Maritim Hotel Bremen
Notizen:

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Paper-Selection-Committee:
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Prof. Dr.-Ing. Arne Arns, Chairman (Rostock)
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Prof. Dr.-Ing. Dirk Carstensen, Member (Nürnberg)
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Prof. Dr.-Ing. Nils Goseberg, Member (Braunschweig)
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Birte Gutbrod, Member (Hamburg)
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Lena Lankenau, Member (Bremen)
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Uwe Lemcke, Member (Rostock)
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Michael Neumann, Member (Hamburg)
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Dr.-Ing. Karsten Peters, Member (Hamburg)
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Kristina Mell, Member (Hamburg)
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Holger Rahlf, Member (Hamburg)
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Michael Ströh, Member (Hamburg)
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Christoph Wellendorf, Member (Hamburg)
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86 87 Maritim Hotel Bremen
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