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Elles

Frank de Brême
Elles
Der Schrei

Er ging mir durch und durch


dein Schrei

Ich will eine Frau

da reimt sich
leider nur grau.
tes seins

ein hoch den Brüsten unwiderstehlich tes seins


ist nirgends, ja nirgends ich muss mich zitieren
zu finden werd drüber noch schreiben
als bei den Frauen wie deine Knospe
sag ich als Mann die schwarze
denn sie sind mir heilig sich reibt und reibt
so schön wund am Gaumen
dass mir wirklich in meinem Mund
was selten einmalig die Formen
fehlen die wort' diese formen mit schwung
ich seh ihre Kurven mir stockt der atem
wie sie sich kurven im fluss der worte
und fallen gefällig drum werd ich euch zeichnen
geschmeidig in Fülle kurzum
mal prall und mal klein so schön jede frau
doch alle jetzt bin ich wohl chauvi
haben ihren Charme weiß ich genau
mich zu betören denn nur wie
spitz und rund wie kann ich nur schwärmen
ein Schatz für dem Mund was mich so sehr berührt und
und meinen Gaumen verlockt
der sich verzehrt jetzt hab ichs verbockt
diese Schönheit zu küssen wo sind sie
zu schmecken die letzten
zu streicheln und kosen vorm aus.
ein hoch den Gelüsten sie sterben,
nein, sie sterben nicht aus.
Halleluja
chauvi

ja
nimm noch die Zeile davor
dazu,
schön, daß du dich erinnerst,
danke,
bei jedem Gedicht
flossen Tränen
viele Jahre bin ich nun,
das Leben kann heftig sein,
wenn man sucht.
die Bilder,
das bin ich,
ich weiß,
aber das ist nicht alles,
das ist nicht genug,
aber das ist zu wenig,

wo haben wir
unsere Augen?
Marianne

zusammen
getrennt

auf dem Balkon stehen


aus dem Fenster schauen
ich lege meine Arme um dich
wir schauen nach den Blitzen
wir staunen
wir geben uns Wärme
wir schauen zugleich
und wir wissen
daß wir auch morgen
füreinander da sein wollen

'92
Sabine

Ungeahntes

du warst meine Zuflucht,

in deinem Busen
konnte ich mich
verlieren,

du warst so hell
und heiter
und konntest lachen,
warst so blond.

du, blond wohl nimmer,


aber du bist und bleibst es,
wenn ich an dich denk.
du warst damals
ein Geschenk.

schenktest mir so viel


und vieles
was ich noch nicht kannt,
konnt dich erkunden
in all deinen tiefen
und lippen

dich zu küssen
war ungeahnter
Genuß,
konnten Stunden
damit verbringen
und auch du mich
entdecken
mir entlocken
ungeahntes
Dagmar

Zum Glück

du wolltest die Pille


es wär für uns beide
das erste mal gewesen
vorher machte ich Schluss
es hat eine andere gegeben
du nahmst dir das Leben
was nicht gelang
wir waren kaum siebzehn

Zum Glück
wirst du heute sagen.
hab nicht vergessen
wie schön es war
dich über die Felder zu wirbeln
es war junge Liebe.

Ich möchte dich


wirbeln und wirbeln,
was ist das bloß,
die Zeit?

Sie ist eine Perlenschnur


die schmückt
mein Haus
Karin

Verzeih

es gibt keine Zeit die heilt


du bist in meinem Herzen
du gabst mir
was niemals niemande mir gab
in Gefahr und im Geheimen
wir fanden uns in der Nacht
wie, es war ein Wunder
ich danke dir
ich hab es nicht gedankt
Schmerz in mir, dein Leid
Es sei vorbei
Verzeih.
Mareike

Elle

Sie stand einfach da,


auf dem Bahnsteig.
Ich traute nicht meinen Augen.

Und dann, viel später,


kamst du mir entgegen, auf dem Deich,
ich wollte es nicht glauben.

Nun, bevor ichs nicht schreib,


schrieb ichs gleich.

Ich möcht' dich in die Arme nehmen,


fremde Frau.

Bin drüber alt geworden, über Nacht,


und grau.
Ellen

Swabeedoo

was habe ich dich gesucht


und nie wieder gefunden
ich ging ja fort
ein Märchen schriebst du
mir zum Abschied
voller Liebe
Swabeedoo
doch haben wir uns nie gefunden
war noch nicht wieder hergestellt
als du mich einludst
zu dir
wohl um mich zu erreichen
denn ich gefiel dir
und du mir
ich weiß noch
wie wir da saßen
über den Dächern der Stadt
dein Zimmer unterm Dach
hatte eine Terrasse
ganz klein
nur für uns zweien
und wir sahen den Schwalben zu
mit Kuchen
den du eigens gebacken
es hat sich mir eingebrannt
in mein Herz
ich sage dir
war besser so
mein Herz war schwer
und ist es bis heut
ich wünsche dir
aus diesem Herzen
viel Glück
und Liebe.
Sabine

Du

Du warst da,
wo niemand
und nichts war.
Unter meinem Fenster
und riefst
Frank
und ich freute mich
riesig
über dich
in meinem Verließ.
Warum nur, warum nur
habe ich dich nicht gebeten,
meine Seele zu trösten?
Du sollst es wissen,
du warst mein Trost.
Da musst ich wohl alleine durch.
Seither sind wir Freunde
dafür
liebe ich dich.
Ann-Christin

für dich

wollt' wissen,
wie's dir geht.
Dir danken,
um Verzeihung bitten.
Mich erinnern
an dich und mich.
War niemals schöner
vereint mit einer Frau.
Wir waren jung,
nun, ein Stück weiter
alt geworden und grau.
Astrid

kein Scherz

ich kam vorbei,


seitdem fehlt mir eine Socke,
ist wahrlich kein Scherz,
vergaß sie, fand sie nicht,
im Dunkel,
als ich floh in dieser Nacht.
Ob ich schon fahren durft?
fuhr auf und davon.
Konnt' einfach nicht schlafen
als du mir sagtest,
deine Familie käm in der früh.
Hätt gern mit dir gefrühstückt,
nachdem ...
wir so zusammen waren.
Es war schön.
Damit wär alles gesagt.
Doch es war so schön,
in dir zu sein,
in dir
zu sein
in dir zu sein.
Du nahmst mich
in deine Tiefe
zu gleiten
wehrlos wollend
den Genuß
auf.
Wahrlich,
ich wollt dich nicht missen.
Monika

verrückt

ich war verrückt nach dir.


haben wir uns wirklich
die Kleider vom Leib gerissen
in den Nächten
und waren
kaum das die Tür schloss
schon ineinander verkeilt.
hab ich dir wirklich
sanft den Slip zerrissen
um noch ein wenig
in dir zu weilen.
nie erlebt
dies animalische tun
nicht du nicht ich.
wir rieben uns
aneinander und
auf dem Boden und
du saßt an der Wand
es gab kein entkommen
ich sah deine feuchte
klebrig und rund
es gab kein Entkommen
dann sah ich nichts mehr
ich war in dir
Miriam

Riesen

Riesen sind wir Du warst zu schön,


wenn wir begreifen. auch dir zu schön,
Haben wir noch etwas zu so sag ich es dir,
wollen? hattest wohl
Ist uns alles gegeben. auch Angst vor mir
Ich ergebe mich, und warst verloren
Reinheit der Seele, im Bild deiner Macht,
Schön wie Gold, ich dachte nur,
mein Engel. Erbarmen.
Dank Dir.
Dann bist du geflohen
So hab ich's geschrieben ich konnt nur da sitzen
und auch so gemeint. und warten und hoffen,
hab's so erlebt ein Wort dir zu geben,
im Rausche dem du nie zu begegnen
mit dir. flohst.

Was wir erlebten, Wollte nicht nur Partner sein,


uns gaben Viel, viel mehr.
in so kurzer Zeit, Hab drauf verzichtet.
mir kam es vor Vielleicht ...
wie die Ewigkeit. In einem anderen Leben.

Wir konnten schließen


den magischen Kreis.
Cleopatra

Haiti oder der Kuß des Weibes

ich weiß nicht wie du heißt


doch schmeck ich dich noch immer
deine schwarze Knospe
reibt sich wund an meinem Gaumen
dein feuchter grauer Flaum
berauscht
ich schmecke mich und dein Erwarten
und wieder
umfängst du mich
und greifst nach mir
und raubst mir meine Sinne
in deiner Enge mich zu finden
die mich umfaßt und fest umschlingt
mich gleiten läßt in deine Tiefen
dort wo du mich erwartest
und dich mir gibst
ich ströme ein
und du nimmst auf
du nimmst mich auf
Angela

Zufall

ein Zufall wars


der uns zusammengeführt
nach zwanzig Jahren
deine Liebe gespürt
dein und mein Verlangen
es kam schnell
das wir uns liebten
und es war berauschend schön
nach so langer Zeit
des Nicht-Vergessens
wie du im Schlafe damals lagst
deine junge Brust entblößt
die Decke war verrutscht
wie du des Nachts
über mich hinwegstiegst
um
nicht mich vor Scheu
sondern dein Bett
zu erlangen
ich sah dich, du schöne
ganz nackt
mit halb geschlossenen Augen
staunend wie im Traum.
und dann kam unsere Zeit
wir konnten leben unsere Gier
auf- und übereinander
Ich flog und flog mit dir
mit dir zusammen
du sagtest mir
es war schön
ich wäre so dick.
Madeleine

du hast dich Du hast mich mit Liebe empfangen


verkrochen ein Herz auf dem Rasen
in tiefster Provinz kamst mir schon entgegen
Südwesten la France auf meinen langen Wegen
wo niemand niemanden kennt den Kühlschrank gefüllt
und niemals einer kommt mit Leckereien
es sei denn die eingeweihten. weiß nicht wovon bezahlt
Winters gefroren du hattest ja nichts
in deinem spartanischen Haus und zeigtest mir all deine Schätze
im Nirgendwo auf dem Land Hand in Hand
allein es gab so viel schönes
mit Hecke und Schuppen in deinem Land
Katz und Holzklaftern drin und auch
die selten reichten hattest du nichts verlernt
der Kälte zu trotzen deine Lippen konnten mich beißen
hab es oft geteilt mein Glied zuckersüß küssen
den eisernen Ofen zu füttern darüber zu gleiten
drauf Tee zu kochen sanft mit Bedacht
die Füße zusammen zu stecken es kauen
unter die Decke zu schlüpfen mit deiner Zunge
und uns zu wärmen. es feuchten und wärmen
Sommers wurde geerntet und saugen und saugen
Feigen und Nüsse, mir den Verstand
Äpfel, Kirschen und Rosen, umschmeicheln mich
was das Land nur hergab mit feuchtem Gaumen
du warst autark bis ich nicht mehr konnt
und jeden Tag vor Beben und Wonne
wandern und schwimmen. mich dir hinzugeben
Du warst klein und schön und strömen in deinen Mund.
zugleich jung und alt könnte nicht aufhören zu schreiben
von den Männern geheilt um mich zu erinnern.
die dich nutzten und schlugen doch du wachtest über mich
wurdest vor mir gewarnt und wurdest kalt
wohl nicht vorm schlagen beim paddeln und schwimmen
so bin ich nicht. und sonst
Was für ein Leben in Anarchie ich war dein Schatz
selbst gewählt wie Muttern gelehrt
kann man nicht sagen die Maus frisst nicht die Katz.
deine Wurzeln taten nicht fragen.
Antje

Ungeheuer

du warst mein Ungeheuer zögernd die Hoffnung,


ungeheuerlich schön Skepsis, Verdacht,
dich zu küssen denn ich war nicht dein,
mich an dir zu reiben so schien es zu sein, dir,
vorm Spiegel im Flur. was auch immer entstand
Weisse Brötchen, frisch, und sich stellte dazwischen,
mit deiner Confiture, es hätte nicht sein müssen.
Mandelmus und ich hab dich gesucht,
"lass dich lieben" in der Liebe versucht,
und deinem Kaffee, dich zu erreichen,
mit dem du mich wecktest, es hat mich umgebracht,
und einzuschlafen, mal für mal,
Licht aus und Kuß, wenn ich es spürte,
gute Nacht dir und mir. dich im Bett ein Brett zu
Ungeheuerlich schön, werden, mich auszustoßen,
unser kleines Paradies, dich mir zu entrücken,
Wasserspiel und Plätschern, dem, was ich dir geben wollt',
Blumen und Blüten umsorgt, hab mich nie ergossen,
Sauerampfer mit Lachs, das ich dir geben wollt,
einem Frosch im Teich. eins zu werden aus zwei'n.
warum nicht, warum Ich tat's nicht aus plaisir,
hab ich irgendwann spürte,
nicht mehr, wie du mich wolltest und sogst
dich so fest umarmt und geküsst, und so gewollt zu werden
wenn ich kam war schön,
und erst meinen Kram dass ich nicht aufhörte,
abstellen mußte. dich zu suchen, bis ich zerbrach,
Ich hätt es gern zwischen meinem und deinem
anders gehabt, Leben, das ich zu teilen suchte,
warum bloß, nicht. nein, nicht teilen,
fehlte es mir an Kraft, zusammen zu führen,
bis ich daran zerbrach.

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