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Nullpunkt 1945 - Es geht um die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Menschen
in Trümmern lebten (Städte, Geister verrwirt). Deutschland befand sich in einer
vorindustriellen Situation. Tabula rasa ´- das Land auf neu bauen
Besatzungszonen der Alliierten - Der Begriff bezieht sich in deutscher Sprache vor
allem auf die Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Österreich.
Das besiegte Deutschland wurde gemäß dem Zonenprotokoll, auch Londoner Vereinbarung
(1944) genannt, in Besatzungszonen geteilt. Die finale Aufteilung erfolgte während der
Potsdamer Konferenz. Sowjetisch, amerikanisch, britisch, französisch
Index verbotener Bücher - Mein Kampf, Brüder Grimm wir z.B. Rotkäppchen, Der
Mythus des 20. Jahrhunderts ´- Alfred Rosenberg (Rassentheorien der Nazis) (und andere)
Der amerikanische Diplomat Henry Morgenthau sollte damals während seines
Besuchs bei Eisenhauer auf folgende Idee gekommen sein: „„Warum sollte man Deutschland
nicht überwiegend zu einer Nation von Kleinbauern machen?“ Während des Potsdamer
Konferenz präsentierte er seine Pläne Deutschland in ein Land von Kleinbauern
umzuwandeln. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fragten sich die Alliierten, wie sie die
Zukunft Deutschlands gestalten könnten, um ein Wiederauftreten der Konfliktursachen zu
verhindern. Morgenthau vertrat die Idee, dass die Umwandlung Deutschlands in eine
Gesellschaft, die auf kleinbäuerlicher Landwirtschaft basiert, eine Möglichkeit wäre, das
industrielle Potenzial des Landes, das zuvor eine Bedrohung darstellte, zu entmilitarisieren
und abzubauen. Allerdings lehnten Eisenhower und andere diese Idee ab. Sie glaubten, dass
eine solche Umstrukturierung der deutschen Wirtschaft nicht durchführbar und
undurchführbar sei.
Die NS-Verbrecher sollten für ihre begangenen Untaten angeklagt und verurteilt
werden. Unabhängig von der Seite, zu der sich die Deutschen damals befanden, standen sie
nie auf der Seite der Sieger, sondern der Verlierer.
Von November 1945 bis Oktober 1946 fand ein Prozess vor dem Internationalen
Militärgerichtshof in Nürnberg statt. An dem Prozess nahmen 24 wichtigste Vertreter des NS-
Regimes teil, darunter Hermann Göring, Rudolf Hess, Joachim von Ribbentrop und andere.
Zwölf von ihnen wurden zum Tode verurteilt. Zusätzlich zu den großen Nürnberger
Prozessen fanden vor den amerikanischen Militärgerichten in Nürnberg mehrere andere
Prozesse statt, die sich auf verschiedene Aspekte von Kriegsverbrechen konzentrierten,
darunter: Ärzte aus dem Prozess gegen Ärzte, dem Prozess gegen SS-Vertreter, dem Prozess
gegen die chemische Industrie usw.
Rowohlt Verlag - Der Rowohlt Verlag wurde 1908 in Leipzig gegründet. Heute ist Rowohlt Teil
einer Unternehmensgruppe von Buchverlagen in Hamburg (von 1960 bis März 2019 in Reinbek bei
Hamburg) und in Berlin. In der Nachkriegszeit war es wichtig, Literatur bereitzustellen, die dabei half,
Kriegserlebnisse zu verstehen, zu verarbeiten und sich mit der NS-Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Der Verlag war dafür bekannt, neue und innovative Stimmen zu unterstützen. Nach dem Krieg traten
viele Autoren auf, die ihre Erfahrungen und Gedanken über den Krieg und die Nachkriegszeit zum
Ausdruck bringen wollten. Der Rowohlt Verlag unterstützte offen solche neuen Stimmen, die zur Vielfalt
der Nachkriegsliteratur in Deutschland beitrugen. Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der
Bundesrepublik Deutschland, war dem Verlag verbunden und arbeitete mit ihm zusammen. Der Rowohlt
Verlag unterstützte demokratische Werte.
oder „Stalingrad“ von Theodor Plievier ( Der Roman Stalingrad von Theodor Plievier ist Teil
einer Trilogie von drei Romanen (Moskau, Stalingrad, Berlin) über den großen Krieg im Osten während des
Zweiten Weltkriegs. In realistisch, drastischer Form wird in diesem Band der Untergang der 6. Armee in der
Schlacht von Stalingrad, das Leiden der Frontsoldaten, der Verwundeten und das abgehobene, frontferne
Leben der Offiziere in den Stäben und des Generalfeldmarschalls Friedrich Paulus beschrieben. )
aufnehmen.
Rowohlt veröffentlichte damals Texte von Albert Camus und Jean Paul Sartre. Sie
sind zwei Schlüsselfiguren des Existentialismus. Die Philosophie “Wir Menschen sind nun auf
uns verlassen, Gott hat uns verlassen”. Psymismus der Nachkriegszeit.
Ende 1945 die bayerische FDP und kurz danach die CDU. (Chodzi o powstanie ich)
der Einsatz von „sanfter Macht“ („soft power“) = Javier Solana, der EU-
Außenbeauftragte, hat den Marshallplan als „einen äußerst erfolgreichen Einsatz von Soft
Power“ bezeichnet. „Soft Power“ bezieht sich auf die Fähigkeit eines Landes, seine Ziele zu
erreichen, indem es andere Kulturen, Werte und Lebensstile überzeugt und anzieht, und nicht
nur durch militärische oder wirtschaftliche Stärke.
Am 18. Mai 1945 erschien ein bekannter Artikel Thomas Manns „Über die deutsche
Schuld“ Schmach,” he writes, because “alles Deutsche, was deutsch spricht, deutsch schreibt, auf deutsch
gelebt hat, ist von dieser entehrenden Bloßstellung mitbetroffen. Es war nicht eine kleine Zahl von
Verbrechern, es waren Hunderttausende einer sogenannten deutschen Elite, Männer, Jungen, und
entmenschte Weiber, die unter dem Einfluß verrückter Lehren in kranker Lust diese Untaten begangen haben.
Als Antwort entstand ein kritischer Aufsatz von Frank Thiess „Die innere
Emigration“(1945). Nie każdy jest winny, Texte in Schublade
Präsident des Kulturbundes Johannes R. Becher. Bekannt ist er auch als Verfasser des
Textes der Nationalhymne der DDR. Nach zwölfjährigem Exil durfte Becher im Juni 1945
endlich in seine Heimat zurückkehren.
„Memorandum“ (1946) von Ernst Rowohlt: „Ich war überzeugt, daβ das Ende des
Krieges und des Naziregimes bald eintreten würde. Ich hätte die Idee, daβ ich als Verleger
aus Leidenschaft das deutsche Schicksal bis zum bitteren Ende miterleben muβte, wenn ich
mich späterhin als deutscher Verleger wieder betätigen wollte“ - Meine Rückkehr nach
Deutschland erfolgte aus dem Gefühl heraus, dass ich, wenn ich überhaupt als
leidenschaftlicher Verleger in Deutschland nach dem Zusammenbruch des Dritten
Reiches mich betätigen wollte, ich den Kontakt mit dem deutschen Volke auch in
dem größten Elend wieder aufzunehmen hätte.
in Hamburg die Wochenzeitung „Die Zeit“ Die erste Ausgabe erschien am 21. Februar
1946.
im Jahre 1946 die erste Nummer der Zeitschrift „Der Ruf“ mit dem Untertitel
„Unabhängige Blätter der jungen Generation“, in der Gedichte, Reportagen und Prosa
veröffentlicht wurden. Ihre Gründer gelten als Wegbereiter der Gruppe 47. die
Kriegsgefangenenzeitschrift „Der Ruf“ Sie wurde im Rahmen des amerikanischen Reeducation-
Programms im Kriegsgefangenenlager Fort Kearny in Rhode Island erstellt und von Curt Vinz
herausgegeben. Verteilt an die deutschen Kriegsgefangenen in verschiedenen Lagern reichte ihre Auflage
von anfänglich 10.000 bis 75.000 Exemplare, ehe sie mit der 26. Ausgabe am 1. April 1946 eingestellt
wurde. Alfred Andersch und Hans Werner Richter, die sich beide in amerikanischer Kriegsgefangenschaft
befanden, gehörten zu den Mitarbeitern der Zeitschrift. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland
entwickelte Curt Vinz, inzwischen Verleger der Nymphenburger Verlagshandlung in München, die Idee,
einen Nachfolger der Kriegsgefangenenzeitung herauszugeben. ] das künftige Deutschland […] müsse
eine Brücke zwischen Ost und West bilden. – Die zweite Sache, war die, daß wir sagten: Sozialismus. Wir
sind für ein sozialistisches Deutschland eingetreten, das außen-
In der Zeitung wunderte sich Hans Werner Richter: „Warum schweigt die junge
Generation?“ Ein Begründer dieser Zeitschrift auf amerikanischer Lizenz war auch Alfred
Andersch. Die deutsche sind traumatisiert, schuld. warum junge Menschen in einer
bestimmten Zeitperiode nicht aktiv am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen oder sich nicht
politisch engagieren.
Immer mehr Schriftsteller kamen nach Deutschland zurück. Die einen siedelten
sich in westlichen Zonen nieder, die anderen wie Johannes Becher, Anna Seghers oder
Bertold Brecht wählten die sowjetische Besatzungszone.
die Gruppe 47. 17 ehemalige Mitarbeiter der Zeitschrift „Der Ruf“ trafen sich am 10.
September 1947 im Haus der Lyrikerin Ilse Schneider-Lengyel am Bannwaldsee im Allgäu.
Ziele: Popularisierung der Literatur.
Im Frühjahr 1945 entstand im Kriegsgefangenenlager Fort Kearny in Rhode Island als Teil des
amerikanischen Reeducation-Programms für die deutschen Kriegsgefangenen die Zeitschrift Der Ruf:
Zeitung der deutschen Kriegsgefangenen. Sie wurde von Curt Vinz herausgegeben, zu ihren Mitarbeitern
gehörten Alfred Andersch und Hans Werner Richter. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland planten sie in
Vinz’ Verlag eine Nachfolgezeitschrift unter dem Titel Der Ruf – unabhängige Blätter der jungen
Generation, die erstmals am 15. August 1946 erschien. Die Zeitschrift druckte auch literarische Texte ab,
aber die Herausgeber Andersch und Richter verstanden sie vor allem als politisches Organ, in dem sie für
ein freies Deutschland als Brücke zwischen Ost und West und eine sozialistische Gesellschaftsform
eintraten. Dabei übten sie auch Kritik an der amerikanischen Besatzungsmacht, was im April 1947 zum
Verbot des Rufs durch die Information Con
Nach dem Ende der Tätigkeit beim Ruf plante Hans Werner Richter eine Nachfolgezeitschrift, die er Der
Skorpion betiteln wollte. Als eine Art von Redaktionssitzung lud Richter Autoren aus dem Umfeld der
geplanten Zeitung am 6. und 7. September 1947 zu einem Treffen am Bannwaldsee bei Füssen ins Haus
Ilse Schneider-Lengyels ein. Dort sollten Manuskripte vorgelesen und gemeinsam diskutiert werden.
Daneben stand der private und unterhaltende Charakter der Zusammenkunft im Vordergrund. Während
die Zeitschrift Der Skorpion nie über ihre Nullnummer herauskam, entwickelte sich aus dem Treffen am
Bannwaldsee die erste Tagung der Gruppe 47. Im Hinblick auf die Vorgeschichte behauptete Richter
später: „Der Ursprung der Gruppe 47 ist politisch-publizistischer Natur. Nicht Literaten schufen sie,
sondern politisch engagierte Publizisten mit literarischen Ambitionen.
Die Kurzgeschichte beschreibt die Beerdigung Gottes, deren Tod in der Welt
kaum bemerkt und gleichgültig kommentiert wird.Selbst der Priester weiß wenig
über den Namen des Verstorbenen, und die wenigen Anwesenden nehmen ohne
Sympathie an der Beerdigung teil.Die Geschichte gilt als typisches Beispiel für
Trümmerliteratur sowie für magischen Realismus.
Eine Türklingel unterbricht die Arbeit eines namenlosen Erzählers, aber es ist
niemand an der Tür.Er hört nur eine Stimme und findet einen nach Weihrauch
riechenden Brief, dereinen Nachruf enthält.Es liest:
Von vielen geliebt, von gehört gehasst, starte heute nachher, mit himmlischer
Geduld geführtem Leiden: Gott.
Von niemandem geliebt, von niemandem gehasst, starb heute nach langem
Leiden mit himmlischer Geduld: Gott.
Auf dem Friedhofversammeln sichaußer dem Erzähler und dem Priester nur zwei
Totengräber, ein gekleideter Mann, der einer Straßenkehrmaschine ähnelt, zwei
Heimkehrer und ein Inspektor.Die Beerdigung findet bei strömendem Regen
unter der Beleuchtung von Hartmetalllampen in einer Atmosphäre allgemeiner
Apathie statt.Es kommt zu einem Vorfall, bei dem der Tote aus dem Sarg
fällt.Nach den ersten Worten bricht der Priester die Begräbnisrede inmitten der
Hektik der Totengräber ab.Nachdem die Trauernden feuchten Lehm ins offene
Grab geworfen haben, beginnen sie über die Freuden der folgenden Nacht
nachzudenken.Am Friedhofszaun findet der Erzähler erneut Gottes
Todesanzeige;Der Priester humpelt, als er geht.
Im magischen Realismus wird die reale Welt mit irrealen Elementen des Übernatürlichen
und des Fantastischen verfremdet, wodurch die Grenzen zwischen Realität und Fantasie
verwischen. Die fantastischen Elemente sind dabei oft sehr subtil und werden nicht als etwas
Besonderes oder Übernatürliches dargestellt. Sie sind ein Mittel, um die Handlungs- und
Darstellungsebenen zu erweitern. Auf diese Weise erlauben sie andere Perspektiven auf ein
Geschehen und tragen damit zu Interpretationsspielräumen bei den Rezipienten bei.
der Einfluss solcher französischen Vertreter des Existentialismus wie Albert Camus
oder Jean-Paul Sartre.
Der Existentialismus war ein Humanismus und so wurde die Sammlung der Essays
von Sartre aus den Jahren 1943–1948 betitelt. Die Deutschen sollten damals „die sanfte
Gleichgültigkeit der Welt“ ertragen und akzeptieren. Das Zitat stammte aus dem Essay des
Existentialisten und Nobelpreisträgers Albert Camus „Der Mythos des Sisyphos“ (1941).
- Got hat uns verlassen
- Pessimismus der Nachkriegszeit
- wenn wir von allen verlassen sind, gibt es eine Chance für uns
- es gibt Licht im Pessimismus
- Sartre "Existenzialismus ist ein Humanismus" (1943-48) - die Deutschen sollten damals "die
sanfte Gleichgültigkeit der Welt" ertragen und akzeptieren
Der Titel des Werkes bezieht sich auf die griechische Mythologie, insbesondere auf
die Figur des Sisyphos, der dazu verurteilt ist, einen Felsbrocken einen Berg hinaufzurollen,
nur um ihn dann immer wieder hinabstürzen zu sehen, was eine endlose und sinnlose
Aufgabe darstellt. Camus betrachtet Sisyphos als Symbol für das menschliche Dasein, das oft
von sinnlosen und absurden Handlungen geprägt ist. Camus argumentiert, dass das Leben
angesichts des Absurden, der Diskrepanz zwischen dem menschlichen Bedürfnis nach Sinn
und der sinnlosen Welt, letztendlich keinen inhärenten Sinn hat. Trotzdem plädiert er nicht
für Verzweiflung oder Resignation, sondern für eine aktive Rebellion gegen das Absurde. Er
schlägt vor, dass Menschen die Absurdität ihres Daseins anerkennen sollten, aber dennoch
ihre Freiheit und ihre Fähigkeit zur Schöpfung von Bedeutung und Glücklichkeit in der Welt
behaupten können.
Wie Alfred Andersch behauptete, war „die Aufgabe des Schriftstellers die
Deskription“ und er sollte „schreiben [...], was ist“.
die Trümmerliteratur.
die sog. Erinnerungsprosa, Ernst Jünger veröffentlichte damals weitere Teile seiner
Memoiren „Strahlungen“ (1949)
Erinnerungsprosa bezieht sich auf eine literarische Form, die darauf abzielt, Erinnerungen
und persönliche Erfahrungen des Autors oder der Autorin in einer prosaischen, nicht-
fiktionalen Form zu präsentieren. Es ist ein kunstautobiografisches Schreiben, das sich auf
die Wiedergabe von Ereignissen, Gefühlen, Reflexionen und Eindrücken aus der
Vergangenheit konzentriert. In der Erinnerungsprosa reflektierte der Autor oder die Autorin
oft über vergangene Ereignisse, Begegnungen, Orte oder Zeiten seines Lebens. Diese
Erinnerungen können sowohl aus der Kindheit als auch aus dem Erwachsenenleben
stammen und dienen oft dazu, ein bestimmtes Thema, eine Idee oder ein Gefühl zu
erkunden.
Eine besondere Rolle fiel damals dem schon erwähnten dystopischen Roman von
Ernst Jünger „Heliopolis. Rückblick auf eine Stadt“ (1949) zu, in dem neben einer
generellen Leitvision auch viele praktische Erfindungen und Technologien erschienen, die
dann tatsächlich umgesetzt wurden, z. B. „Phonophor“ – könnte von der heutigen
Perspektive aus als ein Vorläufer des Smartphones gelten.
Jünger erkundet in seinem Werk nicht nur die historischen und archäologischen Aspekte von
Heliopolis, sondern betrachtet die Stadt auch aus philosophischer und mythologischer
Perspektive. Er reflektiert über die Bedeutung von Städten als kulturelle Zentren und als
Spiegelbild menschlicher Zivilisation. Durch Jüngers scharfe Beobachtungen und seine
poetische Sprache wird "Heliopolis. Rückblick auf eine Stadt" zu einer faszinierenden
Erkundung der antiken Welt und zu einem Nachdenken über die zeitlose Bedeutung von
Städten und menschlichen Gemeinschaften.
„Heliopolis: patrząc wstecz na miasto” Ernsta Jüngera uznawana jest za powieść dystopijną,
ponieważ przedstawia mroczną i przytłaczającą wizję przyszłego społeczeństwa. Oto kilka
powodów, dla których książkę uważa się za dystopijną:Rządy totalitarne: „Heliopolis”
przedstawia społeczeństwo kontrolowane przez autorytarny rząd. Mieszkańcy żyją w
rygorystycznym reżimie, który ogranicza ich wolności i reguluje ich życie w najdrobniejszych
szczegółach.Nadzór technologiczny: Miasto Heliopolis jest przesiąknięte wyrafinowaną
infrastrukturą nadzoru i kontroli. Technologia służy nie tylko ułatwianiu życia obywateli, ale
także ich monitorowaniu, kontrolowaniu i manipulowaniu.Alienacja społeczna:
Społeczeństwo „Heliopolis” charakteryzuje się alienacją społeczną i izolacją. Ludzie prawie
nie mają prawdziwych relacji międzyludzkich i są uwięzieni we własnych światach. Istnieje
głęboki podział między jednostkami, który prowadzi do braku empatii i solidarności.Utrata
indywidualności: W „Heliopolis” indywidualność obywateli zostaje stłumiona i zastąpiona
jednolitym konformizmem. Ludzie stają się wymiennymi częściami zbiorowego mechanizmu
kontrolowanego przez rząd.Krytyka trendów społecznych: „Heliopolis” stanowi krytyczne
spojrzenie na różne trendy i wydarzenia społeczne, takie jak rosnący wpływ technologii,
wzrost kontroli państwa i erozja wolności jednostki.Ogólnie rzecz biorąc, „Heliopolis:
Przegląd miasta” przedstawia ponurą wizję dystopijnej przyszłości charakteryzującej się
rządami totalitarnymi, inwigilacją technologiczną i alienacją społeczną. Książka zachęca
czytelników do zastanowienia się nad potencjalnymi zagrożeniami związanymi z określonymi
wydarzeniami społecznymi i do krytycznego myślenia o przyszłości.
Film „Todesmühlen“ (1945) - Der Film zeigt, was die Alliierten bei der Befreiung der
Konzentrationslager vorgefunden haben: die Überlebenden, die Lebensbedingungen in den Lagern sowie
die Beweise für den Massenmord. Die Konzentrationslager werden auch als Geldmaschinen für die Nazis
gezeigt. Brillen, Schuhe, Familienerbstücke und andere Wertgegenstände der Opfer wurden verkauft. Den
Bauern in der Umgebung verkaufte man die Asche der Leichen aus den Krematorien als Dünger. [4]
Außerdem werden Befragungen der gefangenen Lagerwachen, die zwangsweise Besichtigung der Lager
durch die Bevölkerung aus der Umgebung sowie Besuche bekannter Persönlichkeiten wie General
Eisenhower, General Omar Nelson Bradley oder des Erzbischofs von Canterbury gezeigt.
Im Jahre 1948 wurde die Blockade West-Berlins durch die Sowjetunion ein Höhepunkt im
Kalten Krieg. Über Monate hinweg flogen westliche Transportflugzeuge rund um die Uhr
und lieferten die benötigten Güter in die belagerte Stadt.Die Berlin-Blockade endete im Mai
1949, als die Sowjetunion ihre Blockade aufhob. Die Berliner Luftbrücke wurde jedoch noch
einige Zeit fortgesetzt, um sicherzustellen, dass die Versorgung der Stadt stabil blieb. Die
Blockade führte zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen und der
Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Osten. Sie markierte auch den Beginn der
Spaltung Deutschlands und Europas während des Kalten Krieges.
Ende 1948 entstand Deutscher PEN-Club. Der Deutsche PEN-Club ist eine literarische
Organisation, die Ende 1948 gegründet wurde. Er ist Teil des internationalen PEN-Clubs,
einer Vereinigung von Schriftstellern, die sich weltweit für die Meinungsfreiheit, die
Förderung der Literatur und den Schutz bedrohter Autoren einsetzen. Der Deutsche PEN-
Club organisiert Lesungen, Diskussionen und andere kulturelle Veranstaltungen, um die
deutsche Literatur zu fördern und den Dialog zwischen Schriftstellern und der Öffentlichkeit
zu fördern. Er setzt sich auch aktiv für die Rechte bedrohter Schriftsteller ein und kämpft
gegen Zensur und Unterdrückung der Meinungsfreiheit.
Gottfried Benn Vortrag: „Probleme der Lyrik“, in dem er Hinweise für die moderne
Poesie formulierte, unter anderem das Setzen von „Artistik“ gegen „Engagement“: „Artistik
ist der Versuch der Kunst, innerhalb des allgemeinen Verfalls der Inhalte sich selber als
Inhalt zu erleben und aus diesem Erlebnis einen neuen Stil zu bilden, es ist der Versuch,
gegen den allgemeinen Nihilismus der Werte eine neue Transzendenz zu setzen: die
Transzendenz der schöpferischen Lust“.
Im Jahre 1949 war die Teilung Deutschlands eine neue Realität. Im September
wurde Konrad Adenauer aus der CDU zum ersten deutschen Bundeskanzler gewählt.
Die Adenauer-Ära / Wirtschaftswunder = Adenauers Politik war geprägt von einer pro-
westlichen Ausrichtung, der Integration Deutschlands in die westliche Welt und der
Wiederherstellung der internationalen Reputation des Landes.Adenauer setzte sich für den
Wiederaufbau und die wirtschaftliche Modernisierung Deutschlands ein, was als
"Wirtschaftswunder" bekannt wurde. Das Wirtschaftswunder wurde durch eine Kombination
von Faktoren wie den Marshall-Plan, wirtschaftliche Reformen, Investitionen in Infrastruktur,
eine erfolgreiche Währungsreform und eine zunehmende Industrialisierung ausgelöst. Diese
Faktoren trugen dazu bei, dass Westdeutschland zu einer der führenden Wirtschaftsmächte in
Europa wurde und eine Phase des beispiellosen Wohlstands erlebte, die sich in steigendem
Lebensstandard, sinkender Arbeitslosigkeit und einer florierenden Industrie äußerte.
In der Poesie der Jahre 1945–1950 dominierten Trümmerlyrik und Heimkehrerlyrik.
Trümmerlyrik bezieht sich auf eine Strömung in der deutschen Nachkriegsliteratur, die sich
mit den physischen und emotionalen Trümmern des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzt.
Diese Lyrik reflektiert die Zerstörung, das Leid und die Traumata der Kriegszeit, aber auch
die Hoffnung auf Wiederaufbau und Neuanfang. Trümmerlyrik zeichnet sich oft durch eine
nüchterne, realistische Sprache aus, die die unmittelbare Nachkriegsrealität widerspiegelt,
und betont die menschliche Widerstandsfähigkeit sowie den Glauben an eine bessere
Zukunft.
Heimkehrerlyrik bezieht sich auf eine Strömung in der deutschen Nachkriegsliteratur, die von
den Erfahrungen und Emotionen der Soldaten geprägt ist, die aus dem Krieg zurückkehrten.
Diese Lyrik reflektiert die Gefühle der Rückkehr in eine veränderte Heimat, das Erleben von
Traumata und die Suche nach Identität und Sinn nach dem Krieg. Die Gedichte dieser
Strömung behandeln oft Themen wie Entfremdung, Heimatlosigkeit, Verlust und die Suche
nach Trost und Verständnis. Heimkehrerlyrik drückt die persönlichen und kollektiven
Erfahrungen der Kriegsheimkehrer aus und gibt einen Einblick in ihre inneren Konflikte und
Herausforderungen beim Wiedereinstieg in das zivile Leben
Wolfgang Weyrauch charakterisierte die neue Kunst als eine „Literatur des
Kahlschlags“: „Die Kahlschläger fangen in Sprache, Substanz und Konzeption von vorn an.
[...] Die Schönheit ist ein gutes Ding. Aber Schönheit ohne Wahrheit ist böse. Wahrheit ohne
Schönheit ist besser“.
Diese Bewegung ist gekennzeichnet durch eine radikale Abkehr von den traditionellen
literarischen Formen und Konventionen. Die Autoren dieser Literatur setzen sich kritisch mit
den Idealen und Normen der Vergangenheit auseinander und brechen mit den literarischen
Traditionen, um eine neue, ungeschminkte Realität darzustellen. Die Werke dieser Strömung
reflektieren die Zerstörung und das Leid des Krieges, die moralischen und ethischen
Verwerfungen der Zeit sowie die Suche nach neuen Werten und Sinn in einer Welt, die von
Chaos und Umbruch geprägt ist.
Nelly Sachs, die zukünftige obelpreisträgerin aus dem Jahre 1966, veröffentlichte das
Gedichtband „In den Wohnungen des Todes“ (1946)
"In den Wohnungen des Todes" ist ein Gedichtband von Nelly Sachs, einer deutsch-
schwedischen Dichterin und Holocaust-Überlebenden, der 1947 veröffentlicht wurde. In
diesem Werk reflektiert Sachs über die Grausamkeiten des Holocausts und die
unvorstellbaren Leiden der Opfer. Sie beschreibt die Erfahrungen der Verfolgung, des Leids
und der Verzweiflung, die die Juden während des Holocausts erlitten haben. Sachs' Gedichte
zeichnen ein düsteres Bild der Vernichtung und des Todes, während sie gleichzeitig einen
Funken Hoffnung und Menschlichkeit bewahren. "In den Wohnungen des Todes" ist ein
eindringliches Zeugnis des Holocausts und ein Aufruf zur Erinnerung und Mahnung für die
Zukunft.
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Schon im Jahre 1945 wurden die Theaterstücke von Bertold Brecht in Berlin aufgeführt.
Brechts Ehefrau Helene Weigel gründete im Jahre 1949 das „Berliner Ensamble“. Helene
Weigel war die Ehefrau von Bertolt Brecht und eine bedeutende deutsche Schauspielerin. Sie
war maßgeblich an der Gründung und dem Betrieb des "Berliner Ensembles" beteiligt, einer
renommierten Theatergruppe, die Brecht 1949 in Ost-Berlin ins Leben rief. Das Berliner
Ensemble wurde zu einem Zentrum des epischen Theaters und trug dazu bei, Brechts
einflussreiche dramatische Werke einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Helene
Weigel war nicht nur eine herausragende Schauspielerin und Interpretin von Brechts Stücken,
sondern auch eine wichtige Organisatorin und Leiterin des Ensembles. Sie setzte sich für die
Verbreitung von Brechts Theaterkonzepten ein und prägte maßgeblich die ästhetische
Ausrichtung und den künstlerischen Erfolg des Berliner Ensembles.
Kriegsromane und Erzählungen der Heimkehrer. Ihr Beispiel waren solche
Kurzgeschichten von Wolfgang Borchert wie „Nachts schlafen die Ratten doch“ (1947)
oder „Holz für morgen“ (1947)
„Szczury śpią w nocy” (1947): To opowiadanie opowiada o małym chłopcu imieniem
Walter, który podczas wojny mieszka w zbombardowanym mieście. Akcja rozgrywa się pewnej
nocy, gdy Walter próbuje przezwyciężyć strach przed bombami i wojną. Znajduje schronienie w
swoistym świecie snów, w którym wierzy, że szczury w nocy nie śpią. Historia porusza
psychologiczny wpływ wojny na dzieci oraz sposoby radzenia sobie ze strachem i traumą.
„Drewno na jutro”: to opowiadanie opowiada o mężczyźnie o imieniu Wilk, który po wojnie
próbuje przetrwać w zbombardowanym mieście. Zbiera drewno, aby ogrzać swój dom i wyżywić
rodzinę. Historia ukazuje tragedię i beznadziejność życia po wojnie oraz wyzwania, przed jakimi
stają ludzie, aby zapewnić sobie codzienne przetrwanie.
Obie historie Wolfganga Borcherta cechuje silna atmosfera rozpaczy, straty i beznadziei.
Ukazują destrukcyjność wojny i ludzką tragedię, jaką po sobie pozostawia. Borchertowi udało się
z wyczuciem przedstawić emocjonalne i psychologiczne skutki wojny, zmuszając czytelnika do
zastanowienia się nad okrucieństwem i bezsensem wojny.
Zu Beginn der 1950er Jahre kam es zwischen Friedrich Wolf und Bertold Brecht zu
einer Debatte darüber, ob das neue sozialistische Theater dramatisch oder episch sein sollte.
Ein Element des offiziellen, sozialistischen und realistischen Theaters war das sog.
Stanislavski-System, ein Theater des Erlebens und kontinuierlicher Handlung, im Gegensatz
zu Brechts Theater, des sog. Theaters des Darstellens mit seinen Verfremdungseffekten und
diskontinuierlicher Handlung.
Bertold Brecht entschied sich für eine engagierte Tragödie „Tage der Commune“
(1949), in der er den revolutionären Pariser Stadtrat aus dem Jahre 1871 darstellte. Das Stück
beleuchtet die Pariser Kommune von 1871, eine kurze, aber bedeutende Episode in der
Geschichte Frankreichs, in der die Arbeiterklasse die Kontrolle über Paris übernahm und eine
selbstverwaltete Regierung bildete, bevor sie brutal niedergeschlagen wurde. Brecht
untersucht die Ereignisse der Kommune aus marxistischer Perspektive und zeigt die
Konflikte und Widersprüche innerhalb der Bewegung auf. Das Stück dient als politische
Allegorie, die die Themen Macht, Klassenkampf und Revolution behandelt, während sie
gleichzeitig Brechts unverwechselbaren epischen Theaterstil verwendet, um Distanz und
kritische Reflexion zu fördern. "Tage der Kommune" ist ein bedeutendes Werk des
politischen Theaters und reflektiert Brechts Engagement für soziale Veränderungen und
politische Aktivität.
Vom rechten Standpunkt aus wurde Brecht trotz seiner Probleme in der
Nachkriegszeit ein festes Symbol des Kommunismus.
2. HL3 / 16.10.2023
in der DDR ein neues kommunistisches System - In der DDR wurde nach dem
Zweiten Weltkrieg ein neues kommunistisches System errichtet. Dies geschah in der
sowjetischen Besatzungszone Deutschlands, die später die Deutsche Demokratische
Republik (DDR) wurde. Unter der Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
(SED) wurde die DDR zu einem kommunistischen Staat mit zentralisierter Planwirtschaft und
autoritären politischen Strukturen umgestaltet. Das Land übernahm viele Merkmale des
sowjetischen Systems, darunter die Kollektivierung der Landwirtschaft, die Verstaatlichung
der Industrie und die Kontrolle der Medien durch die Partei. Die Ideologie des Marxismus-
Leninismus wurde zur offiziellen Staatsdoktrin erklärt, während politische Opposition und
Meinungsfreiheit unterdrückt wurden. Die DDR verfolgte außerdem eine enge
Zusammenarbeit mit der Sowjetunion und dem Ostblock und wurde Teil des
kommunistischen Machtgefüges während des Kalten Krieges. Trotz einiger sozialer
Errungenschaften war die DDR auch durch politische Repression, wirtschaftliche Probleme
und soziale Unzufriedenheit geprägt, was schließlich zum Zusammenbruch des Systems und
der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 führte.
Wegen der Sittenrevolution musste man für die Erziehung der Jugendlichen sorgen,
deshalb gründete die Filmbranche in Deutschland eine Institution, die ethische und bildende
Aspekte der zu verbreitenden Filme untersuchte. Es handelte sich um die Freiwillige
Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK).
Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist eine deutsche Institution, die
für die Altersfreigabe von Filmen zuständig ist. Sie bewertet Filme hinsichtlich ihrer Eignung für
verschiedene Altersgruppen und vergibt entsprechende Altersfreigaben wie "Freigegeben ohne
Altersbeschränkung", "Ab 6 Jahren", "Ab 12 Jahren", "Ab 16 Jahren" oder "Ab 18 Jahren". Die
FSK basiert auf einem Selbstkontrollsystem der Filmindustrie und arbeitet unabhängig von
staatlichen Behörden. Ihre Bewertungen dienen als Orientierungshilfe für Eltern, Lehrer und
Kinobesucher und sollen sicherstellen, dass Filme angemessen und altersgerecht konsumiert
werden.
ein Mosaikroman - Ein Mosaikroman ist eine literarische Gattung, die aus einer Vielzahl
fragmentarischer Elementen besteht, die zusammen ein Gesamtbild ergeben. Im Gegensatz zu
herkömmlichen Romanen, die oft eine lineare Erzählstruktur haben, verwendet der
Mosaikroman eine nichtlineare Erzählweise und setzt sich aus einzelnen Episoden,
Geschichten oder Perspektiven zusammen, die miteinander verbunden sind, um ein
komplexes Bild oder eine Geschichte zu bilden. Jedes Fragment kann für sich stehen, aber
zusammen ergeben sie ein größeres Muster oder eine größere Erzählung. Mosaikromane
können verschiedene Themen und Stile umfassen und bieten oft ein vielschichtiges und
facettenreiches Bild der menschlichen Erfahrung.
Unter Koeppens Figuren ist der amerikanische Schriftsteller Edwin derjenige, der nach seiner
Ankunft in München und nach dem Vortrag in Amerikahaus als ein Vertreter klassischer, ja
beinahe konservativer Bildungstradition gelten kann.
In demselben Jahr erschien Heinrich Bölls erster veröffentlichter Roman „Wo warst
du, Adam?“ (1951). Sein Text besteht aus neun Episoden, die an Kurzgeschichten erinnern
und vom Schicksal des Soldaten Feinhals erzählen. Das Werk handelt von einem jungen
Soldaten namens Adam, der im Zweiten Weltkrieg dient und nach Kriegsende in seine
Heimatstadt zurückkehrt, die von den Trümmern des Krieges gezeichnet ist. Adams Suche
nach Identität, Sinn und Orientierung in einer von Zerstörung und moralischem Verfall
geprägten Umgebung spiegelt die allgemeinen Erfahrungen und Verwirrungen der deutschen
Gesellschaft in der Nachkriegszeit wider. Der Roman thematisiert die persönlichen und
gesellschaftlichen Konflikte, den Umgang mit Schuld und Verantwortung sowie die Suche
nach einem Neuanfang und Hoffnung in einer Zeit des Umbruchs
Bölls Roman beginnt mit dem Motto aus dem Werk von Theodor Haecker: er ist wie
Adam, der ersten Mensch und es wird ihm die Frage gestellt: wo warst du Adam, als die
Juden getötet wurden? Ich war im Weltkrieg. Der Krieg hat mich verführt. Eva ist der Krieg.
Adam fühlt sich unschuldig, weil er da nicht war.
der Hauptfeld kommt nach Deutschland und stirbt vor der Tür des Hauses wegen
einer Explosion der Granate
Ein anderer wichtiger Roman wurde die autobiographische Geschichte von Alfred Andersch
„Die Kirschen der Freiheit. Ein Bericht“ (1952). Auf der Flucht findet der Hauptheld in
einer Mulde zwischen der eigenen Truppe und den Amerikanern einen wilden Kirschbaum,
der ein Symbol der Freiheit ist. In "Die Kirschen der Freiheit" wird die Geschichte des jungen
Paul Husner erzählt, der während des Zweiten Weltkriegs als Deserteur aus der Wehrmacht
flieht. Er findet Unterschlupf bei einer Familie in einem kleinen Dorf. Die Kirschen im Garten
des Dorfes symbolisieren für ihn die Sehnsucht nach Freiheit und einem unbeschwerten
Leben.
Das Buch thematisiert Pauls innere Konflikte, seinen Drang nach Freiheit und seinen
Widerstand gegen die Zwänge der autoritären Strukturen seiner Zeit. Durch die Erzählung
von Pauls Geschichte erforscht Andersch das Dilemma zwischen individueller Freiheit und
gesellschaftlichen Normen. Die Kirschen repräsentieren eine Art Paradies, das Paul inmitten
der Kriegszeit und der autoritären Strukturen sucht. Sie sind ein Symbol für das Einfache, das
Natürliche und das Erfrischende. Die roten, saftigen Früchte stehen im Kontrast zu der
Grausamkeit und dem Chaos des Krieges.Die Kirschen sind auch ein Symbol für die
Flüchtigkeit und Vergänglichkeit des Glücks und der Freiheit. Sie werden von den
Dorfbewohnern gepflegt und genossen, aber auch bedroht, sei es durch die Plünderung des
Gartens oder die lauernde Gefahr des Krieges.Die Verwendung der Kirschen als Motiv
durchzieht das gesamte Werk und trägt zur atmosphärischen Dichte und Symbolik bei. Der
Kirschbaum wächst wegen der Natur und ist von Politik und Geschichte unabhängig. Der
Kirschbaum hat mehr Freiheit als wir Menschen und der Hauptheld möchte ein Kirschbaum
sein.
Schon 1947 schrieb Wolfgang Borcher in „Das ist unser Manifest“ über diese neue
Mode auf die Westernisierung der Deutschen. In Wolfgang Borcherts Werk "Das ist unser
Manifest" stehen verschiedene literarische Motive im Vordergrund, die die Erfahrungen und
Emotionen der Nachkriegszeit in Deutschland reflektieren. Es symbolisiert den Aufschrei
einer Generation, die durch Krieg, Zerstörung und Verlust geprägt ist. Das Manifest drückt
den Wunsch nach Frieden, Freiheit und einem Neuanfang aus und fordert die Leser zum
Handeln auf. Borcherts Charaktere streben nach einem besseren Leben und einem
friedlicheren Morgen, auch wenn die Realität oft düster erscheint.
In der Literatur war der junge Böll sehr aktiv. Zu Beginn der 1950er Jahre
veröffentlichte er seinen nächsten wichtigen Roman „Und sagte kein einziges Wort“
(1953), in dem er einige Ereignisse an einem Herbstwochenende gleich nach 1945
beschrieben hat. Er zeigte ein armes Ehepaar irgendwo in einer westdeutschen Groβstadt. Das
Paar konnte in dieser kritischen Zeit weder auf die Kirche noch auf den Staat rechnen. In
ihren Monologen kritisierten die Haupthelden die Verlogenheit der beginnenden
Konsumgesellschaft.
In der Poesie der ersten Hälfte der 1950er Jahre setzte sich die sog.
„Bewältigungslyrik“ durch. bezieht sich auf lyrische Werke, die als Mittel dienen, um
traumatische Erfahrungen oder schwierige Lebensumstände zu verarbeiten und zu
bewältigen. Diese Art von Lyrik kann persönliche Krisen, Verluste, Trauer, Traumata oder
gesellschaftliche Konflikte thematisieren. Sie bietet den Dichterinnen und Dichtern einen
kreativen Ausdruck für ihre Emotionen und hilft dabei, Sinn zu finden und Trost zu suchen.
Bewältigungslyrik kann eine Form der Selbstreflexion, des Ausdrucks von Schmerz und des
Hoffens auf Heilung sein, während sie gleichzeitig die Leserinnen und Leser dazu einlädt,
sich mit den universellen Themen des menschlichen Lebens auseinanderzusetzen.
Eine sog. „hermetische Lyrik“ wurde damals von Paul Celan geschrieben.
Hermetische Lyrik bezieht sich auf eine Form der Lyrik, die absichtlich und bewusst schwer
zugänglich ist und oft mehrdeutige, verschlüsselte oder abstrakte Sprache verwendet. Der
Begriff "hermetisch" bezieht sich auf das Konzept der Hermetik, das Geheimnisvolle und
Verschlüsselte impliziert. In hermetischer Lyrik werden oft komplexe Bilder, Metaphern und
Symboliken verwendet, die für den Leser nicht sofort klar sind und Raum für Interpretation
und Reflexion lassen. Diese Art von Lyrik fordert die Leser heraus, neue Bedeutungen zu
entdecken und sich mit den poetischen Texten auf einer tieferen Ebene auseinanderzusetzen.
Mitte der 1950er Jahre fand die deutsche Uraufführung des Stücks „Leben des
Galilei“ (1955) von Bertold Brecht in Köln und zwei Jahre später in Brechts „Theater am
Schiffbauerdamm“ statt. Der Autor inszenierte das Drama eines Forschers, der auf seine
Ideale und eine der wichtigsten sittlichen Haltungen, d. h. die Selbsttreue verzichtete, um
dem Tod zu entkommen.
Brechts Stück spielt zwischen 1609 und 1642 in der Universitätsstadt Padua, in
Florenz und Rom. Die erste Fassung des Stücks hatte der Autor schon im Jahre 1936 und
1943 wurde es in Zürich aufgeführt.
„öffentliche Gedichte“, Marie Luise Kaschnitz‘ „Hiroshima“ (1957) bezog sich auf
den 1945 stattgefundenen Atomwaffenabwurf über Japan. Die Dichterin beschrieb mit
Sarkasmus das Leben eines Piloten, „der den Tod auf Hiroshima warf“ und persönlich für
die Zerstörung der japanischen Stadt verantwortlich war. Der Text war eine radikale Anti-
Kriegs-Poesie.
Öffentliche Gedichte sind Gedichte, die für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sei
es durch Veröffentlichung in Zeitungen, Magazinen, Büchern, auf Plakaten, in öffentlichen
Verkehrsmitteln oder an anderen öffentlichen Orten. Sie können eine Vielzahl von Themen
behandeln, darunter soziale Fragen, politische Anliegen, kulturelle Reflexionen, Naturerlebnisse oder
persönliche Erfahrungen. Öffentliche Gedichte haben oft das Ziel, Menschen zu inspirieren, zum
Nachdenken anzuregen, Empathie zu fördern oder gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. Sie
können auch dazu dienen, Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen und die Allgemeinheit mit
Poesie zu bereichern.
"Hiroshima" steht als Beispiel für die literarische Auseinandersetzung mit den moralischen und
menschlichen Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Atomwaffen und den Grausamkeiten
des Krieges. Es erinnert die Leser daran, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und sich für Frieden
und Abrüstung einzusetzen.
Ende der 1950er Jahre gab es viele literarische Warnungen vor der politischen
Blindheit derjenigen, die sich in dieser neuen Realität finden mussten. Ein Beispiel kam aus
der Schweiz mit dem Theaterstück „Biedermann und die Brandstifter“ (1958) von Max
Frisch. Der Haarölfabrikant Gottlieb Biedermann nimmt in seinem Haus zwei Männer auf (Schmitz
und Eisenring), die er auf seinem Dachboden hausen lässt. Biedermann muss feststellen, dass Schmitz und
Eisenring auf dem Dachboden Benzinfässer einlagern und mit Zündschnur und Zündkapseln hantieren. Er
lädt die beiden Männer zum Abendessen ein und fragt sie bei dieser Gelegenheit, wer sie seien und was sie
wollten. Offen gestehen sie ihm, dass sie Brandstifter sind. Biedermann hält diese Auskunft aber für einen
Scherz (obwohl es in letzter Zeit mehrfach zu Brandstiftungen gekommen ist), verbrüdert sich mit ihnen
und gibt ihnen die verlangten Streichhölzer. Während sein Haus bereits brennt, will Biedermann es immer
noch nicht wahr haben, dass es sich bei Schmitz und Eisenring tatsächlich um Brandstifter handelt. Die
Brandstifter in Frischs Stück symbolisieren nicht nur die buchstäblichen Feuerteufel, sondern stehen auch
für die Bedrohung durch totalitäre Regime, die auf die Schwächen und Nachgiebigkeit der Menschen
abzielen, um ihre Agenda voranzutreiben.
er nimmt Geld von ihnen; Brandstifter symbolisieren Nazis und Max symbolisiert alle
deutsche Bürger, die sich verblenden lassen. Max Frisch stellt eine Diagnose, aber nicht nur
er, auch Friedrich Dürrenmatt in "Der Besuch der alten Dame"
Von einem anderen und nicht unbedingt gewünschten Gast schrieb auch Friedrich
Dürrenmatt seine „tragische Komödie“ „Der Besuch der alten Dame“ (1956), die
ähnliche Motive wie die Selbstzerstörung der bürgerlichen Gesellschaft und die
Wohlstandssatire aus dem Werk von Frisch enthielt. Die Tragikomödie ist eine Form
des Dramas, in der sowohl tragische als auch komische Elemente vereint
werden.
Dürrenmatt erzählt in „Der Besuch der alten Dame“ von einer Milliardärin Claire
Zachanassian, die nach vielen Jahren in ihren Heimatort Güllen zurückkommt, weil sie
hier eine Rache sucht. Das Stück erzählt die Geschichte von Claire Zachanassian, einer
reichen und mächtigen Frau, die in ihre verarmte Heimatstadt zurückkehrt. Sie bietet den
Bewohnern der Stadt eine große Summe Geldes an, wenn sie bereit sind, den Mann zu töten,
der sie einst verlassen hat und ihr Leben ruiniert hat. Die Bewohner, die von Armut und Gier
geplagt sind, stimmen dem Angebot zu, und die Stadt gerät in ein moralisches Dilemma.
Während sich die Stadt langsam bereit macht, den Mann zu opfern, der einst eine Affäre mit
Claire hatte, offenbart das Stück die Abgründe der menschlichen Natur und die Macht des
Geldes, moralische Werte zu korrumpieren."Der Besuch der alten Dame" thematisiert
Themen wie Gier, Korruption, Moralität und die Verantwortung des Individuums gegenüber
der Gesellschaft. Es ist eine scharfe Kritik an der materialistischen Weltanschauung und den
moralischen Kompromissen, die Menschen bereit sind einzugehen, um ihren eigenen
Interessen nachzugehen. Trotz seines komödiantischen Ansatzes ist das Stück tiefgründig und
provokativ, da es die Zuschauer dazu anregt, über die moralischen Grenzen und die ethischen
Prinzipien nachzudenken, die unser Handeln leiten.
- "In der Hölle des Wohlstandes" bezieht sich auf das Gefühl der Leere, der
Unzufriedenheit oder sogar der Verzweiflung, das manche Menschen trotz ihres materiellen
Erfolgs empfinden können. Es kann darauf hinweisen, dass Wohlstand allein nicht unbedingt
Glück oder Zufriedenheit bringt und dass die Jagd nach materiellen Gütern oft zu einem
Verlust von Sinn, Gemeinschaft und geistigem Wohlbefinden führen kann.
Ein Jahr früher entstand der erste überzeugende DDR-Roman über den Kampf der
KZ-Gefangenen gegen ihre Wächter im Konzentrationslager. Im Roman „Nackt unter
Wölfen“ (1958) erzählte Bruno Apitz von der Rettung eines kleinen polnischen Jungen von
den Häftlingen in Buchenwald. "Nackt unter Wölfen" ist ein Roman von Bruno Apitz, der
1958 veröffentlicht wurde. Das Buch erzählt eine ergreifende Geschichte über das Überleben
eines dreijährigen jüdischen Jungen im Konzentrationslager Buchenwald während des
Zweiten Weltkriegs.Die Handlung des Romans konzentriert sich auf den kleinen Jungen, der
von einem politischen Häftling namens Stefan Jerzy Zweig, auch "Kapo" genannt, versteckt
wird. Die Häftlinge im Lager riskieren ihr eigenes Leben, um den Jungen vor den Nazis zu
schützen. Der Titel "Nackt unter Wölfen" bezieht sich auf die gefährliche Situation des
Kindes, das von Menschen umgeben ist, die sich in einem metaphorischen Sinne wie Wölfe
verhalten, aber dennoch von einigen Häftlingen beschützt wird.Die Geschichte hebt die
Menschlichkeit und Opferbereitschaft der Gefangenen hervor, die sich trotz extremer
Bedingungen und der ständigen Gefahr durch die Nazis dafür entscheiden, das Leben eines
Kindes zu retten. Der Roman basiert auf tatsächlichen Ereignissen, die sich im
Konzentrationslager Buchenwald zugetragen haben."Nackt unter Wölfen" wurde zu einem
bedeutenden literarischen Werk über den Holocaust und wurde mehrfach verfilmt, darunter
auch als Fernsehfilm und Kinoproduktionen. Der Roman trägt dazu bei, die Schrecken des
Holocaust zu dokumentieren und die Geschichten von Überlebenden zu erzählen, die unter
extremen Bedingungen trotzdem Menschlichkeit bewahrten.
Eine der Hauptformen des ideologischen Kampfes wurde in der DDR der 1950er
Jahre die dramatische Kunst als ein Medium. Die Autoren schrieben nach einem Schema:
„Wohnküche, Sitzung, Sabotage, Brigade“ und ihre Texte kreisten um die Problematik der
Konflikte in der entstehenden sozialistischen Gesellschaft. Im Unterschied zu dem
Pessimismus des westlichen Theaters setzte sich im ostdeutschen Theater ein amtlicher
Optimismus durch.
Der Roman folgt Walter Faber auf seinen Reisen durch Europa, Nordafrika und Südamerika,
während er sich mit Fragen der Identität, des Schicksals, der Liebe und des Todes
auseinandersetzt. Dabei trifft er auf verschiedene Menschen und erlebt unvorhergesehene
Ereignisse, die ihn dazu zwingen, sein Weltbild und seine Lebensphilosophie zu überdenken.
Eine zentrale Thematik des Romans ist die Idee des deterministischen Weltbildes, das Faber
verfolgt. Er glaubt, dass alle Ereignisse und Handlungen durch rationale Prinzipien und
Ursache-Wirkung-Beziehungen erklärt werden können. Doch im Verlauf der Geschichte wird
Faber mit unerklärlichen und zufälligen Ereignissen konfrontiert, die seine rationalen
Überzeugungen infrage stellen.
Ingenieur Walter Faber, eine junge Frau, die er Sabeth nennt (in Wirklichkeit Elisabeth).
Hanna, Sie (Sabeth) ist die junge, lebenslustige und freigeistige Tochter von Joachim Henke,
einem alten Freund von Walter Faber. Walter begegnet Sabeth zufällig auf einer Schiffsreise
nach Südamerika, und zwischen den beiden entwickelt sich eine romantische Beziehung.Die
Beziehung zwischen Walter und Sabeth stellt für Walter eine Art Wiederaufleben seiner
Jugend dar, da er durch ihre Präsenz wieder Hoffnung und Leidenschaft für das Leben
empfindet. Allerdings entdeckt er später eine schockierende Wahrheit über Sabeth, die die
Dynamik ihrer Beziehung verändert und Walter vor moalische und existenzielle
Herausforderungen stellt. Die Beziehung zu Sabeth und die Offenbarung über ihre wahre
Identität spielen eine entscheidende Rolle in Walters Entwicklung und in der thematischen
Auseinandersetzung des Romans mit Fragen der Identität, des Schicksals und der
menschlichen Beziehungen.
drei Romane: „Die Blechtrommel“ (1959) von Günter Grass, „Mutmaßungen über
Jakob“ (1959) von Uwe Johnson und „Billard um halbzehn“ (1959) von Heinrich Böll.
"Mutmaßungen über Jakob" von Uwe Johnson ist ein Roman, der sich mit den Spuren der
deutschen Geschichte und dem Leben in der DDR auseinandersetzt. Die Geschichte folgt
Jakob Abs, einem Mann aus der DDR, der in den Westen flieht. Durch die Augen
verschiedener Erzähler und Rückblenden werden die Motive und die Persönlichkeit von
Jakob beleuchtet, während er selbst nie als Ich-Erzähler auftritt. Der Roman bietet einen
tiefen Einblick in die politische und soziale Landschaft der DDR sowie in die persönlichen
Konflikte und Hoffnungen der Menschen während des Kalten Krieges. "Mutmaßungen über
Jakob" ist ein bedeutendes Werk der deutschen Nachkriegsliteratur, das die Komplexität
menschlicher Erfahrungen und politischer Realitäten einfühlsam und nuanciert darstellt.
"Billard um halbzehn" von Heinrich Böll ist ein Roman, der die Geschichte der
Familie Fähmel und insbesondere des Architekten Robert Fähmel erzählt, der versucht, ein
Denkmal für seinen Vater zu errichten, einen preußischen Militär und Künstler. Das Buch,
das durch verschiedene Zeitebenen und Erzählperspektiven gekennzeichnet ist, erforscht
Themen wie Erinnerung, Schuld, Kunst und politische Veränderungen in Deutschland. Böll
zeichnet ein Bild der deutschen Gesellschaft in der Nachkriegszeit, das von den
Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs, dem Wiederaufbau und den moralischen
Herausforderungen geprägt ist. "Billard um halbzehn" ist ein fesselndes literarisches Werk,
das Bölls meisterhafte Erzählkunst und seine kritische Auseinandersetzung mit der deutschen
Vergangenheit und Gegenwart zeigt.
Die Handlung umfasst zwei Zeitebenen: die erste zwischen 1899 und 1952 und die
andere in der Pflegeanstalt zwischen 1952 und 1954. Alles wird zu Oskars 30. Geburtstag
abgeschlossen.
Robert Fähmel - Er ist ein Architekt und der Sohn des preußischen Militärs und Künstlers
Eduard Fähmel. In dem Roman wird Robert Fähmel als eine komplexe und vielschichtige
Figur dargestellt, deren Leben von den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen im
Deutschland des 20. Jahrhunderts geprägt ist. Als Architekt strebt Robert Fähmel danach, ein
Denkmal für seinen Vater zu errichten, der eine bedeutende Figur in der preußischen
Militärgeschichte war. Sein Streben nach diesem Denkmal spiegelt seine persönlichen und
familiären Bindungen wider und reflektiert gleichzeitig die Suche nach Identität und
Anerkennung. Robert Fähmel steht symbolisch für die Generation der Nachkriegszeit in
Deutschland, die mit den Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und den Wiederaufbau des
Landes konfrontiert ist. Seine Charakterisierung ist von einem tiefen Sinn für Tradition, aber
auch von einem Streben nach Veränderung und Modernität geprägt.
Der elternlose Liftboy Hugo gehört zu den (nach einem Christuswort so genannten)
„Lämmern“, jenem von Böll und Fähmel hochgeschätzten Dulder-Typ.
4. HL wykład 29.10.2023 50er und 60er Jahre PUNKTE
Im dritten groβen Roman aus dem Jahre 1959 wurde die ostdeutsche Wirklichkeit
einer scharfen Kritik unterzogen. Uwe Johnson zeigte in seinen „Mutmaßungen über
Jakob“ (1959) die Verhältnisse in der DDR so, dass der Text für die damaligen
kommunistischen Behörden inakzeptabel wurde.
Einer der wichtigsten Anti-Kriegsfilme war in den ausgehenden 1950er Jahren auch
die Verfilmung „Die Brücke“ (1959) unter der Regie von Bernhard Wicki, nach dem
autobiographischen Roman von Manfred Gregor (Pseudonym von Gregor Dorfmeister) aus
dem Jahre 1958.
Das Buch erzählt die Geschichte einer Gruppe junger deutscher Soldaten gegen Ende des
Zweiten Weltkriegs. Die Soldaten werden in den letzten Tagen des Krieges an eine strategisch
wichtige Brücke abkommandiert, um sie zu verteidigen. Die Handlung des Romans
konzentriert sich auf die jungen Männer, die unterschiedliche Hintergründe und Motivationen
haben, aber sich alle in einer extremen und verzweifelten Situation wiederfinden. Während sie
auf dem Posten sind, werden sie mit den Schrecken des Krieges konfrontiert und müssen sich
mit moralischen Dilemmata und persönlichen Konflikten auseinandersetzen. Der Roman zeigt
die psychologischen Auswirkungen des Krieges auf junge Menschen, die gezwungen sind,
sich in einer feindlichen Umgebung zu behaupten und moralische Entscheidungen zu treffen,
die ihr Leben für immer verändern werden.
ein berühmter deutscher Film. Er erscheint in Westdeutschland, zeigt verlorene Generation,
verlorene Söhne. Erzählt über eine Gruppe jungen Soldaten (7 Kinder) und sie verteidigen
eine Brücke von Amerikaner. Aber das hatte keinen Sinn, man weiß, dass diese Brücke
sowieso bombardiert werden wird. Am Ende erfahren wir, dass sie gestorben sind und dass
"nichts Bedeutendes" an diesem Tag passierte.
Die Geschichte endet mit der zynischen Information, dass diese blutige Episode vom
27. April 1945 unbedeutend war und in keinem Heeresbericht erwähnt wurde.
3. 1961–1970
Die DDR führte in den 1960er Jahren viele Reformen durch, um ihre Wirtschaft zu
modernisieren. In der Filmbranche erschienen junge deutsche Regisseure, die auch als
Schriftsteller tätig waren. Zu den wichtigsten gehörten Peter Handke, Horst Bienek,
Alexander Kluge oder Herbert Achternbusch.
Der Film „Der geteilte Himmel“ (1964), dessen Drehbuch von der Autorin des Originals
Christa Wolf verfasst wurde. Das Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau namens Rita,
die in der DDR lebt und sich in den Chemiker Manfred verliebt. Ihre Beziehung wird jedoch
auf die Probe gestellt, als Manfred in den Westen flieht, um dort bessere Arbeitsbedingungen
zu finden. Der Roman thematisiert die politischen, sozialen und persönlichen
Herausforderungen, mit denen die Menschen in der DDR konfrontiert waren, insbesondere in
den Jahren nach dem Mauerbau von 1961. Er wirft einen Blick auf die Lebensbedingungen
und die ideologischen Spannungen im geteilten Deutschland. "Der geteilte Himmel" ist nicht
nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine politische Allegorie, die die Spaltung
Deutschlands und die Zerrissenheit der individuellen Identität in einer polarisierten Welt
thematisiert.
Die 1960er Jahre bedeuteten in der BRD eine Beteiligung wichtiger Schriftsteller an
auβerparlamentarischen Protestbewegungen gegen Wiederaufrüstung.
Ein meisterhafter Chronist der kleinbürgerlichen Existenz in der BRD der 1960er
Jahre war Martin Walser. Der erste Teil von Walsers Anselm-Kristlein-Trilogie trägt den
Titel „Halbzeit“ (1960). Im zweiten Teil der Trilogie „Das Einhorn“ (1966) zeigt Walser
Anselm Kristlein als Schriftsteller, der ein Sachbuch über die Liebe schreibt.
- Diese Trilogie ist bis heute aktuell: Leben wir, um zu arbeiten ? Was ist wichtiger:
Leben oder Arbeiten? Er arbeitet als Angestellter in einer Korporation und verdient Geld. Er
kann das nicht ertragen, er kapituliert vor dieser Arbeit. Er erlebt eine Lebenskrise. Im
zweiten Teil versucht er einen neuen Sinn finden - in einer Erotik. Er sammelt
Liebeserfahrungen und wird ein Hedonist - nur Spaß ist wichtig für diese Person. Er versucht
ein Hippie zu sein, er hat viel Sex aber am Ende landet er wieder in Armen seiner Frau, weil
das alles ihm nichts geholfen hat.
In der BRD erschienen inzwischen neue wichtige Initiativen in der Literaturbranche, unter
anderem Alternativen für die Gruppe 47 wie die Dortmunder Gruppe 61. Ihr Begründer war
Max von der Grün, Bergarbeiter, Lokführer, Schriftsteller, und Walter Köpping, ein
Gewerkschaftsfunktionär. Zur selben Zeit verlor die Gruppe 47 ihren Impetus. Eine Gruppe
von 26 jungen Autoren und Regisseuren unterzeichnete im Februar 1962 das Oberhausener
Manifest, in dem „Papas Kino“ für tot erklärt wurde. Man postulierte eine neue Formel für
den deutschen Film.
In den 1960er Jahren war die Problematik der Auseinandersetzung mit dem
Faschismus auch in Westdeutschland von Belang. Es handelte sich oft um Retrospektiven in
Gegenwartsromanen. Davon schöpfte Heinrich Böll im Roman „Ansichten eines Clowns“
(1963), in dem man sowohl die Auseinandersetzung mit der Nazizeit als auch eine scharfe
Kritik an der Institution der katholischen Kirche finden konnte. Hans Schnier, der
Protagonist, stammt aus einer katholischen Familie, die er jedoch verlassen hat. Er lebt in
einer Beziehung mit Marie, einer unkonventionellen Frau aus bürgerlichem Hause. Die
Handlung des Romans konzentriert sich auf Hans' Bemühungen, sich in der Gesellschaft zu
behaupten, während er gleichzeitig mit seinem eigenen Wertesystem und seiner Identität
ringt. Der Titel "Ansichten eines Clowns" bezieht sich auf die metaphorische Darstellung des
Lebens von Hans Schnier als eine Art Clown, der die sozialen Konventionen und
Ungerechtigkeiten seiner Zeit kritisch betrachtet und kommentiert. Bölls Romanhandlung
spielt unter anderem in Bonn an der Wende der 1960er und 1970er Jahre. Der Clown aus dem
Titel ist Hans Schnier.
Der Mann ist Clown von Beruf und hat nie Geld. Er stammt aber aus einer reichen Familie, er
nimmt Geld von Eltern aber will mit ihnen nichts zu tun haben (sie waren Nazis). Er liebt eine
Frau, aber diese Frau ist katholisch und ist sehr gläubig, er will keine Heirat, keine Hochzeit.
Die Frau findet einen anderen Mann und Hans bleibt allein. Er bleibt ohne Geld, ohne Frau.
Am Ende spielt er Gitarre und wird zum Bettler. Er kapituliert in der sogenannten Bonner
Republik, weil er sich nicht unterordnen will - er will Freigeist sein, aber so erreicht er nichts.
Das ist eine sehr heftige Kritik gegen katholische Kirche. Kirche als Element der Regierung! -
zu politisch, zu engagiert in das private Leben.
Siegfried Lenz entschied sich in dem Roman „Die Deutschstunde“ (1968) für die
westpreuβische Provinz, wo er das Leben von dem Jungen Siggi Jepsen beschrieb. In Zeiten
des Nationalsozialismus wird Lenz' Protagonist in „ Die Deutschstunde“ von seinem autoritären
Vater Jens Ole Jepsen sehr streng erzogen. Der Vater ist Polizist in einem kleinen Dorf in
Schleswig-Holstein, wo er seine Pflichten fanatisch erfüllt. Lenz’ Roman war eine
psychologisch glaubwürdige Geschichte, die fatale Folgen blinden Gehorsams in der Nazizeit
schilderte. - Sigi Lepsen - der Hauptfeld; sein Vater ist Polizist und verfolgt Freigeister wie
Maler.
- Sigi hilft einem Maler und gibt ihm Nahrung.
- Der Maler ist schon frei und Siggi hat Kriegstraumater, er stehlt die Gemälde von der
Museum und versteckt sie. Siggi Jebsen ist nur fixiert.
Eine der wichtigsten Vivisektionen der Deutschen Seelen 60-yiger Jahre symbolische
Wunden der Söhne, verdrängte Schuld der Väter.
Laut Peter Weiss sollte das dokumentarische Theater die Wirklichkeit in jeder
Einzelheit abbilden.
Martin Walser förderte die Idee des „Groβen Deutschen Dramas“, das den geistigen
Stillstand der Gesellschaft in der BRD kritisch verarbeitete. Walser erwartete von der
dramatischen Kunst den sog. „neuen Realismus“, "Große Deutsche Dramen" ist eine
Sammlung von Theaterstücken, die vom deutschen Schriftsteller Martin Walser
herausgegeben wurde. In dieser Sammlung präsentiert Walser eine Auswahl bedeutender
deutscher Dramen aus verschiedenen Epochen und von verschiedenen Autoren. Diese Stücke
sind repräsentativ für die Vielfalt und Qualität des deutschen Theaters und bieten einen
Einblick in die Entwicklung und Vielfalt des deutschen Dramas über die Jahrhunderte
hinweg.
In dem berühmten Essay „Hamlet als Autor“ (1964) beschrieb er seine Dramaturgie
in der Nachfolge Hamlets. Hamlet tötet das Vaterssymbol. Die alte Generation ist schuldig.
Die Befreiung von den alten Autoritäten. Das Stück stellt Hamlet als Autor dar, der versucht,
sein eigenes Drama zu schreiben, während er gleichzeitig Teil der Geschichte ist, die von
Shakespeare geschaffen wurde. Es ist eine Reflexion über die Natur der Kunst, die Macht des
Schreibens und die Komplexität menschlicher Erfahrungen. Dorst spielt mit Meta-Ebenen
und zeigt Hamlets Kampf mit Identität, Kreativität und der Suche nach Bedeutung. "Hamlet
als Autor" ist ein Beispiel für experimentelles Theater und literarische Reflexion, das
Shakespeares Werk neu interpretiert und gleichzeitig neue Fragen über das Wesen der Kunst
aufwirft.
die Bedeutung des Hamletsyndroms für sein Stück und die Nachkriegsgeneration
reflektiert. Denn in der Tat erweist sich Hamlet insgeheim als der Autor des Dramas und als
Identifikationsmodell für die Generation der Söhne“.
Als ein Beispiel des Bewältigungsdramas galt auch das Stück „Der Stellvertreter.
Ein christliches Trauerspiel“ (1963) von Rolf Hochhuth, damals eine richtige
Theatersensation in Berlin. Die Handlung der Tragödie spielt in Rom und der
Hauptangeklagte ist hier der Papst Pius der XII. Wegen seiner angeblichen Passivität trägt er
in Hochhuths Drama die Schuld für die Verbrechen an den Juden. Eine positive Figur ist der
junge Pater Riccardo Fontana, der von Anfang an gegen die Tötung der Juden protestiert. Der
Papst war eine sichtbare Emanation des vatikanischen Antikommunismus und aus diesem
Grund ein Objekt ideologischer Angriffe.
Das Stück thematisiert die Rolle von Papst Pius XII. während des Zweiten
Weltkriegs und insbesondere seine Haltung gegenüber dem Holocaust.Hochhuths Drama
wirft kritische Fragen bezüglich der Untätigkeit des Vatikans und des Papstes während der
Verfolgung der Juden durch das nationalsozialistische Regime auf. Es hinterfragt die
moralische Verantwortung der katholischen Kirche und ihrer Führungspersönlichkeiten
angesichts der Gräueltaten des Holocaust.Das Stück löste bei seiner Veröffentlichung und
Aufführung große Kontroversen aus und führte zu hitzigen Debatten über die historische
Rolle des Vatikans während des Holocausts. Es gilt als wegweisendes Werk des politischen
Theaters und als ein Beispiel für das Engagement von Künstlern, historische Ereignisse zu
hinterfragen und gesellschaftliche Missstände aufzudecken.
Eine ebenso wichtige Rolle wie Hochhuths Werk spielte in den 1960er Jahren das
dokumentarische Theater von Peter Weiss „Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesängen“
(1965).
Weiss projiziert auf sein Stück die dreiteilige Struktur der „Divina Commedia“ (ent.
1321) von Dante. Die Hölle ist die Welt der Herrschenden und der Mörder, das Fegefeuer ist
„der Schritt von der Versteinerung zur Vernunft“ (Weiss), das Paradies ist die Welt der Opfer
und der Leidtragenden. Die Gesänge zeigen den Weg der Opfer von der Rampe in Auschwitz
zum Feuerofen. Die "Divina Commedia" ist ein episches Gedicht in drei Teilen, verfasst von
Dante Alighieri im 14. Jahrhundert. Das Werk erzählt die Reise Dantes durch die drei Reiche
des Jenseits: die Hölle (Inferno), das Fegefeuer (Purgatorio) und das Paradies (Paradiso).
Dante wird von Vergil durch die Hölle und das Fegefeuer geführt, während er im Paradies
von seiner geliebten Beatrice geleitet wird. Die "Divina Commedia" behandelt Themen wie
Glaube, Buße, göttliche Gerechtigkeit und die menschliche Suche nach Erlösung. Dante nutzt
die allegorische Struktur des Werkes, um komplexe philosophische und theologische Ideen
zu vermitteln und um eine Vision von der Ordnung und dem Zweck des Universums zu
präsentieren.Insgesamt ist das literarische Motiv der "Divina Commedia" eine tiefgreifende
Erkundung der menschlichen Existenz, der menschlichen Natur und der Suche nach dem
Göttlichen, die bis heute Leser und Forscher auf der ganzen Welt fasziniert und inspiriert.
das erste Revolutionsstück von Peter Weiss „Die Verfolgung und Ermordung Jean
Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter
Anleitung des Herrn des Sade“ (1963/64).
Es wurde erstmals 1964 veröffentlicht und ist ein bedeutendes Werk des politischen
Theaters.Das Stück ist eine dramatische Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen
während der Französischen Revolution. Das Stück ist eine dramatische Auseinandersetzung
mit historischen Ereignissen während der Französischen Revolution. Es zeigt die politischen
und sozialen Konflikte dieser Zeit und porträtiert die Persönlichkeiten Jean-Paul Marat und
Marquis de Sade, deren Ideologien und Handlungen im Zentrum des Geschehens stehen.Die
Handlung findet im Jahr 1808 im Charenton-Asyl statt, wo der Marquis de Sade inhaftiert ist.
Dort inszeniert er mit den Mitinsassen ein Theaterstück über die Ermordung von Jean-Paul
Marat, einem Revolutionär, der für seine radikalen politischen Ansichten bekannt war. Er lädt
das Publikum ein, über die Natur von Macht, Widerstand und Revolution nachzudenken und
bietet reichlich Raum für Interpretation und Diskussion.
Im ostdeutschen Land des real exisitierenden Sozialismus fand im Jahre 1964 die
2. Bitterfelder Konferenz statt.
Bekannt wurde die Erzählung von Christa Wolf „Der geteilte Himmel“ (1963).
Die Hauptprotagonistin ist in Wolfs Erzählung Rita Seidel, die nach einem
Nervenzusammenbruch in ihr Heimatdorf zurückkehrt. Sie erinnert sich an ihren Geliebten –
den Doktoranden Manfred Herrfurth, in dessen Wohnung sie zu Beginn des Semesters
gezogen ist. Eines Tages kommt Manfred aus einer Tagung in Westberlin nicht mehr zurück.
Auf seine Bitte kommt auch Rita in den Westen, aber sie kann das neue Leben nicht ertragen.
Zu den meistdiskutierten Texten der Nachkriegsliteratur in der DDR gehörte auch der Roman
von Christa Wolf „Nachdenken über Christa T.“ (1969). Die Erzählerin ist hier zugleich
eine Gesprächspartnerin der Christa T., die seit 1943 ihre Schulfreundin war. Marcel Reich-
Ranicki hat einst seine Formel für Wolfs Roman erfunden: „Christa T. stirbt an Leukämie,
aber sie leidet an der DDR“. Die Protagonistin träumt vom Aufbau einer besseren
Gesellschaft, aber am Ende zieht sie sich als Individualistin ins Private zurück. Es erzählt die
Geschichte einer Frau namens Christa T., die in der DDR lebt und ihre persönliche Identität
im Kontext der sozialistischen Gesellschaft sucht.Der Roman ist in Form eines inneren
Monologs gestaltet, in dem Christa T. ihre Gedanken und Erinnerungen reflektiert, während
sie über ihr Leben, ihre Beziehungen und ihre Rolle in der Gesellschaft nachdenkt. Dabei
werden Themen wie Individualität, Identität, politisches Bewusstsein und das Leben in einer
sozialistischen Gesellschaft behandelt.Christa Wolf porträtiert die innere Zerrissenheit und
die Selbstzweifel ihrer Protagonistin auf eindringliche Weise und wirft dabei auch einen
kritischen Blick auf die ideologischen Zwänge und Einschränkungen des Lebens in der DDR.
Christa Wolf reflektiert über die Spannung zwischen persönlicher Freiheit und
gesellschaftlicher Anpassung und hinterfragt dabei die politischen Realitäten und
ideologischen Dogmen ihrer Zeit.
Heiner Müllers Stück „Philoktet“ (1965) wurde zum ersten Mal in der ostdeutschen
Zeitschrift „Sinn und Form“ veröffentlicht. In diesem Fall handelte es sich um eine neue
Form des klassischen Sophokles-Dramas, das von Müller in Vers abgefasst wurde. In
„Philoktet“ gibt es drei Protagonisten: Neoptolemos, Odysseus und Philoktet, der zuerst in
einer Clownmaske auftritt. Die Hinwendung zur Antike zeigt die Unmöglichkeit, kritische
Gegenwartsdramen in der DDR zu schreiben. Odysseus zeigt den Griechen Philoktets
Leiche und muntert sie zum Kampf um Troja auf, indem er die Trojaner des Mordes
an Philoktet beschuldigt. Müller schildert die Einheit der Sieger und Mörder, wobei es sich
auch um das Erbe des Stalinismus in der DDR-Gesellschaft handelt . "Heiner Müllers
„Philoktet“ ist ein Theaterstück, das auf der Figur des Philoktet aus der griechischen
Mythologie basiert. Philoktet ist ein verstoßener griechischer Held, der im Trojanischen
Krieg eine wichtige Rolle spielt.Philoktet, der von seinen Mitkämpfern auf einer einsamen
Insel zurückgelassen wurde, wird mit seinem Schicksal und seiner Rache konfrontiert. Das
Stück erforscht die psychologischen Abgründe des Helden, der von seinem Schmerz und
seiner Verbitterung gezeichnet ist.
Bevor es dazu kam, erschien noch sein „Jakob der Lügner“ (1969). Jurek Becker
wurde im polnischen Lodz als Sohn jüdischer Eltern geboren. Die Handlung spielt im Ghetto
von Lodz, in dem der Jude Jakob Heym verschlossen ist. Im Laufe der Zeit erfindet Jakob
immer neuere Informationen über den Vormarsch der Roten Armee, damit die
Ghettobewohner ihre Hoffnung auf Befreiung nicht verlieren. Linke und anarchistische
Tendenzen in der Kultur veränderten die Einstellung zum Kommunismus als Ikone der
Popkultur. Mao Tse-tung lieβ in China während der sogenannten Kulturrevolution
Hunderttausende Feinde des Systems exekutieren, trotzdem war er ein Idol oppositioneller
Bewegungen im Westen.
In der BRD fühlte man damals eine Stagnation, aber es gab auch erneuernde Tendenzen.
In der Bundesrepublik Deutschland (BRD) in den 1960er und 1970er Jahren herrschte eine
kulturelle Atmosphäre, die von einer Mischung aus Stagnation und gleichzeitigen neuen
Tendenzen geprägt war. Auf der einen Seite gab es eine gewisse Stagnation in der politischen
Landschaft und in gesellschaftlichen Normen, die aus der Zeit der Nachkriegsära stammten.
Diese Zeit wurde von vielen als erstarrt und konservativ wahrgenommen, insbesondere in
Bezug auf die politischen und kulturellen Institutionen.Auf der anderen Seite gab es jedoch
auch neue Tendenzen, die eine Veränderung und Erneuerung der kulturellen Landschaft in
der BRD ankündigten. Die 68er-Bewegung brachte eine Welle des Protests und der
gesellschaftlichen Veränderung mit sich, die sich in verschiedenen Bereichen des Lebens
manifestierte, darunter Politik, Kunst, Literatur und Kultur.In der Literatur spiegelten sich
diese neuen Tendenzen in der Form von Experimentalliteratur, Konkreter Poesie, politisch
engagierter Literatur und anderen avantgardistischen Strömungen wider. Schriftsteller und
Künstler suchten nach neuen Ausdrucksformen, um die Herausforderungen und
Veränderungen ihrer Zeit widerzuspiegeln und zu kommentieren.Insgesamt war die Zeit von
einer Spannung zwischen einer gewissen Stagnation in den bestehenden Strukturen und
Institutionen und einem Aufbruch zu neuen Ideen, Formen und Ausdrucksweisen geprägt.
Diese Spannung prägte die kulturelle Landschaft der BRD und trug dazu bei, dass neue
kreative und intellektuelle Kräfte hervortraten, die die Gesellschaft und Kultur nachhaltig
beeinflussten.
dead of literature“. Der Individuele Autor ist Tod. Ermittler zwischen Politik und Leben.
"Tot der Literatur" bezieht sich auf eine literarische Bewegung oder Diskussion, die in der
Bundesrepublik Deutschland (BRD) in den 1960er und 1970er Jahren aufkam. Diese
Diskussion drehte sich um die Frage, ob die traditionelle Literaturform in der modernen
Gesellschaft noch relevant sei oder ob sie angesichts gesellschaftlicher Veränderungen und
neuer Medienformen obsolet geworden sei.Die Debatte wurde von verschiedenen
Strömungen innerhalb der literarischen Welt sowie von gesellschaftlichen und kulturellen
Entwicklungen beeinflusst. Dazu gehörten unter anderem die Auswirkungen der 68er-
Bewegung, die Popularität von Massenmedien wie Fernsehen und Film sowie die Entstehung
neuer literarischer Ausdrucksformen wie Konkrete Poesie und Experimentalliteratur.Einige
Schriftsteller und Intellektuelle argumentierten, dass die traditionelle Literatur, wie sie in
Romanen und Gedichten verkörpert sei, nicht mehr in der Lage sei, die neuen Realitäten und
Erfahrungen der modernen Gesellschaft angemessen zu reflektieren. Sie bezeichneten diese
Formen daher als "tot" oder "überholt".Andere hingegen verteidigten die literarische
Tradition und betonten ihre Bedeutung als Mittel zur Reflexion, zur Kritik und zur Schaffung
von Bedeutung in einer sich wandelnden Welt.Insgesamt war die Diskussion über das "Tot
der Literatur" ein Ausdruck der Suche nach neuen Ausdrucksformen und Bedeutungen in
einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und kultureller Veränderungen. Sie regte zu
neuen Experimenten und Diskussionen über die Rolle der Literatur in der modernen Welt an.
Uwe Johnson initierte sein groβes Roman-Projekt „Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine
Cresspahl“ (1970–1983).
"Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl" ist ein epischer Roman des deutschen
Schriftstellers Uwe Johnson. Das Werk wurde zwischen 1970 und 1983 veröffentlicht und ist
in vier Bänden mit insgesamt über 1700 Seiten verfasst. Der Roman erzählt die
Lebensgeschichte von Gesine Cresspahl, einer deutschen Emigrantin, die nach dem Zweiten
Weltkrieg in die USA auswandert. Das Buch folgt ihrem Leben und den Ereignissen, die sich
zwischen 1967 und 1968 in New York City abspielen, während sie ihre Gedanken und
Erinnerungen an Deutschland reflektiert. "Jahrestage" ist nicht nur eine persönliche
Geschichte von Gesine Cresspahl, sondern auch eine umfassende Darstellung der deutschen
Geschichte im 20. Jahrhundert. Der Roman verwebt persönliche Erlebnisse mit historischen
Ereignissen und politischen Entwicklungen, darunter die Zeit des Nationalsozialismus, den
Zweiten Weltkrieg, die deutsche Teilung und den Kalten Krieg. Uwe Johnson nutzt einen
innovativen Erzählstil, der sich durch eine Vielzahl von literarischen Techniken auszeichnet,
darunter Fragmentierung, Collage, Montage und eine vielschichtige Erzählstruktur. Der
Roman besteht aus Tagebucheinträgen, Briefen, Zeitungsausschnitten, historischen
Dokumenten und persönlichen Reflexionen, die eine komplexe und reichhaltige Erzählung
schaffen. Im Vordergrund steht das Leben der Hauptprotagonistin Gesine Cresspahl und ihrer
zehnjährigen Tochter. Cresspahl emigrierte nach New York aus Düsseldorf und wurde in
einer amerikanischen Bank als Fremdsprachenkorrespondentin angestellt. Amerika ist kein
Paradies, sondern ein Land mit Wirtschaftskrisen, das den Vietnam-Krieg führt.
die Journalistin Ulrike Meinhof dem Terroristen Andreas Baader bei der Flucht vor der
Polizei half, gefährdeten die „Stadtguerillas“ aus der Roten Armee Fraktion (RAF) die ganze
BRD. Meinhof verfaβte die Schrift „Das Konzept Stadtguerilla“ (1971), in der sie den Kampf
der Terroristen gegen den Staat aus der Illegalität heraus rechtfertigte. Die Situation schien
auch an der deutsch-deutschen Grenze immer komplizierter zu sein, weil die DDR-
Grenztruppen im Todesstreifen neue Sperranlagen aus Stacheldraht legten,
Selbstschussanlagen montierten und Minen vergruben. Im Osten schlug die politische
Führung eine unerwartete Volte. Am 3. Mai 1971 trat Walter Ulbricht offiziell von seinem
Amt als Erster Sekretär der SED zurück. Sein Nachfolger Erich Honecker bedeutete eine
gravierende Änderung der Sozialpolitik. Dank dem Vertrag über die Grundlagen der
Beziehungen (1972) fand die DDR schlieβlich eine breitere internationale Anerkennung.
Ihre Ziele reichten von der Bekämpfung von autoritären Regimen bis hin zur Durchsetzung
von sozialen und politischen Veränderungen.Die Taktiken der Stadtguerilla umfassten oft
Sabotageakte, Bombenanschläge, Entführungen und andere Formen des bewaffneten
Widerstands. Sie operierten oft im Untergrund und versuchten, asymmetrische
Kriegsführungstaktiken gegen besser ausgerüstete und organisierte staatliche Kräfte
einzusetzen.Die Bewegungen der Stadtguerilla waren oft ideologisch motiviert und konnten
verschiedene politische Richtungen einschlagen, darunter Marxismus, Nationalismus und
andere Formen des politischen Aktivismus.Beispiele für Stadtguerilla-Bewegungen sind die
Rote Armee Fraktion (RAF) in Deutschland. Die Stadtguerilla ist eine Form des bewaffneten
Widerstands, die sich auf städtische Gebiete konzentriert. Sie entstand als Reaktion auf
politische Unterdrückung, soziale Ungerechtigkeit und andere Missstände in der Gesellschaft.
Stadtguerilla-Bewegungen verwenden asymmetrische Kriegsführungstaktiken wie Sabotage,
Bombenanschläge und Entführungen, um politische Ziele zu erreichen
Rainer Werner Fassbinder drehte damals „Effi Briest“ (1974) und seine vierteilige
Fernsehreihe „Berlin Alexanderplatz“ (1979-1980),
Der Film erzählt die Geschichte von Effi Briest, einer jungen Frau aus der deutschen
Oberschicht des 19. Jahrhunderts, die eine arrangierte Ehe mit einem älteren Mann eingeht.
Effis Leben wird von den gesellschaftlichen Normen und Erwartungen ihrer Zeit geprägt, und
sie sieht sich mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen konfrontiert. Fassbinders
Verfilmung von "Effi Briest" zeichnet sich durch seine visuelle Brillanz, seine subtile
Darstellung sozialer und psychologischer Dynamiken sowie seine kritische
Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Zwängen und moralischen Doppelstandards
des Bürgertums aus.
Werner Herzog
Volker Schlöndorff schrieb zusammen mit seiner damaligen Ehefrau Margarethe von Trotta
ein Drehbuch und führte Regie beim Film „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1975)
nach der Erzählung von Heinrich Böll. Zusammen mit Jean-Claude Carrière arbeitete er auch
am Text zum Film „Die Blechtrommel“ (1979) nach dem Roman von Günter Grass.
In den 1970er Jahren begann die Zusammenarbeit des Regisseurs Wim Wenders mit dem
österreichischen Schriftsteller Peter Handke. Wenders verfilmte seinen Roman „Die Angst
des Tormanns beim Elfmeter“ (1971) und Handke schrieb das Drehbuch zum Film.
Der Roman erzählt die Geschichte von Joseph Bloch, einem ehemaligen Fußballtorwart, der
nach einem zufälligen Mord auf eine surreale und existenzielle Reise durch Österreich
geht.Das Werk ist bekannt für seinen experimentellen Erzählstil und seine tiefgründige
Erforschung der menschlichen Psyche. Handke stellt die innere Zerrissenheit seines
Protagonisten dar, der mit einer tiefen Verunsicherung und Identitätskrise kämpft.
Als im Jahre 1970 die populäre westdeutsche Fernsehreihe „Tatort“ mit dem ersten Teil
„Taxi nach Leipzig“ begann, öffnete sich auch eine neue Perspektive in der Politik. Man
blickte in Richtung Leipzig, Dresden und noch weiter, bis zur Grenze an der Oder und Neiβe,
die vom Bundeskanzler Willy Brandt anerkannt wurde.
Zu Beginn der 1970er Jahre erschien eine neue Generation der Schriftsteller, die in den
1940er Jahren geboren wurden und oft keine persönlichen Erfahrungen von der Nazizeit
hatten. Nach Böll, Grass und Walser kam die Zeit von Uwe Timm, Bernward Vesper, Peter
Scheider.
Eine Verankerung der Literatur und der Politik war die mediale Aktivität von Heinrich Böll.
Als er im Januar 1972 einen „Bild“-Artikel über den Terrorismus kritisierte, wusste er noch
nicht, dass er bald ein Opfer späteren Gegenangriffs seiner politischen Opponenten werden
sollte. „Böll wurde als Terroristen-Sympathisant verleumdet, sein Landhaus in der Eifel
wurde mehrmals polizeilich kontrolliert“.
1970 entstand der „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“, der in Opposition zu der Gruppe 61
stehen wollte.
Der "Werkkreis Literatur der Arbeitswelt" war eine literarische Vereinigung, die Ende der
1970er Jahre in Deutschland entstand. Ihr Ziel war es, die Arbeitswelt und die damit
verbundenen sozialen Fragen und Probleme literarisch zu thematisieren und zu reflektieren.
Die Autoren des Werkkreises konzentrierten sich auf die Darstellung der Arbeitswelt und der
Arbeitsbedingungen, wobei sie oft aus der Perspektive der Arbeiter und Angestellten
schrieben. Sie beleuchteten Themen wie Arbeitskampf, Arbeitsbedingungen, soziale
Ungerechtigkeit und den Einfluss von Arbeit auf das individuelle Leben.
1971 wurde Heinrich Böll zum Präsidenten des internationalen PEN-Clubs gewählt und im
Jahre 1972 hat er den Nobelpreis bekommen.
Die Ästhetik der Road-Movies fand ihre Widerspiegelung in der westdeutschen Literatur.
Damals erschien die Erzählung von Peter Schneider „Lenz“ (1973), in der die Reise als ein
Bildungsprozess dargestellt wurde. Schneiders Hauptprotagonist Lenz ist ein linker
Intellektueller. „Peter Schneider erzählt von der Entwicklung und Verunsicherung eines
jungen Intellektuellen. Ein Jahr nach Schneiders „Lenz“ erschien die Erzählung „Die
verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1974) von Heinrich Böll.
In Peter Schneiders "Lenz" ist eines der zentralen literarischen Motive die Darstellung der
menschlichen Psyche und der geistigen Gesundheit. Der Roman erforscht tiefgründig die
inneren Konflikte, Ängste und Wahnvorstellungen des Protagonisten, Jakob Michael
Reinhold Lenz, und bietet Einblicke in seine psychische Instabilität. Diese Darstellung der
psychologischen Komplexität des Menschen ist ein zentrales Thema in der Literatur und wird
in "Lenz" auf eindringliche Weise erforscht.
Die verzweifelte Blum tötet aus Wut den Reporter Werner Tötges, der zu ihrem Unglück
beigetragen hat. Die Aufarbeitung der Kriegsvergangenheit inspirierte Horst Bienek in seiner
Tetralogie. Die Veröffentlichung der vier Romane des Oberschlesien-Epos „Die erste Polka“
(1975), „Septemberlicht“ (1977), „Zeit ohne Glocken“ (1979) und „Erde und Feuer“ (1982)
fiel gerade in diese Zeit der „Gegentendenzwende“.
Bieneks Roman „Die erste Polka“ beginnt am letzten Augusttag 1939 in der groβbürgerlichen
Familie Piontek aus Oberschlesien.
Mutter Valeska Piontek, ihre 19jährige Tochter Irma, Leutnant Heiko Am 18. August 1976
verbrannte sich der Pfarrer Oskar Brüsewitz in der Stadt Zeitz, um gegen jahrelange
Schikanierung durch die kommunistischen Behörden zu protestieren.
Ulrich Plenzdorf „Die neuen Leiden des jungen W.“ (1973), Plenzdorfs Geschichte knüpft an
den originellen Briefroman von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahr 1774 an, aber sie
spielt in der DDR und ihr Hauptprotagonist ist der verstorbene 17-jährige Edgar Wibeau.
Wibeau erleidet am Ende einen tödlichen Stromstoβ.
"Die neuen Leiden des jungen W." ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Ulrich
Plenzdorf, der 1972 veröffentlicht wurde. Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen
Mannes namens Edgar Wibeau, der in der DDR aufwächst und sich mit den
Herausforderungen des Erwachsenwerdens und den gesellschaftlichen Zwängen seiner Zeit
auseinandersetzt. Der Roman ist eine moderne Adaption von Johann Wolfgang von Goethes
"Die Leiden des jungen Werthers" und reflektiert über die Lebensrealität der Jugendlichen in
der DDR der 1970er Jahre. Edgar, der sich von den gesellschaftlichen Normen und
Einschränkungen erdrückt fühlt, findet Trost in der Literatur und versucht, seine eigenen
Wege zu finden. Ulrich Plenzdorf verwendet einen einzigartigen und provokativen
Schreibstil, der durch den Einsatz von Tagebuchform, inneren Monologen und einem Mix
aus Prosa und Dialogen gekennzeichnet ist. Dadurch gelingt es ihm, die Gefühlswelt und
Gedanken seines Protagonisten auf eine lebendige und authentische Weise darzustellen. "Die
neuen Leiden des jungen W." ist ein bedeutendes Werk der deutschen Literatur, das nicht nur
die Lebensrealität der Jugendlichen in der DDR reflektiert, sondern auch zeitlose Themen
wie Freiheit, Selbstbestimmung und die Suche nach Identität behandelt. Der Roman wurde zu
einem wichtigen Bestandteil der DDR-Literatur und fand auch international Beachtung.
Mitte der 1970er Jahre erschien der dritte Roman von Christa Wolf „Kindheitsmuster“
(1976).
Das Werk ist eine autobiografisch geprägte Erzählung, die die Kindheit und Jugend der
Protagonistin Nelly Jordan in den 1930er und 1940er Jahren in Deutschland thematisiert.Der
Roman beschäftigt sich mit Nellys Erfahrungen und Beobachtungen während der Zeit des
Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs. Dabei reflektiert er auch die
gesellschaftlichen Umbrüche und politischen Entwicklungen dieser Zeit und deren
Auswirkungen auf das Leben der Menschen."Kindheitsmuster" ist bekannt für seinen
einfühlsamen und zugleich kritischen Blick auf die historischen Ereignisse und die
gesellschaftlichen Strukturen Deutschlands während der Nazizeit.
Die Hauptprotagonistin und Erzählerin des Romans heiβt Nelly Jordan und lebt als
Schriftstellerin mit ihrer Tochter Lenka und ihrem Mann H. in Ost-Berlin, aber sie wurde
1929 in Landsberg an der Warthe geboren. Im Jahre 1971 beschlieβt die Erzählerin ihren
Geburtsort zu besuchen. Mit ihrem Mann, Bruder Lutz und Lenka reist sie nach Gorzów
Wielkopolski in Polen (früher Landsberg an der Warthe).
Karin Struck, die in der DDR als Kind erzogen wurde, aber schon in den 1950er Jahren mit
den Eltern in die BRD umzog. „Klassenliebe“ (1973), eines der ersten Werke, das mit der
Frauenbewegung in Deutschland identifiziert wurde. “Klassenliebe“ ist wie ein Tagebuch
und enthält Briefe einer jungen Frau, die von der gesellschaftlichen Unterschicht stammt.
Das Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau namens Ulla, die aus der Arbeiterklasse
stammt und sich in einen jungen Mann aus der Bourgeoisie verliebt.
Der Roman thematisiert die gesellschaftlichen Klassenunterschiede und die damit
verbundenen Spannungen und Konflikte, die sich in der Liebesbeziehung zwischen Ulla und
ihrem Geliebten manifestieren. Dabei werden die unterschiedlichen Lebenswelten,
Wertvorstellungen und sozialen Strukturen der beiden Protagonisten gegenübergestellt und
kritisch beleuchtet.
Als ein kanonischer Text der westdeutschen Frauenbewegung diente der autobiographische
Erzählband der Bernerin Verena Stefan „Häutungen“ (1975).
Das Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau namens Renate, die in der Stadt Bern lebt
und sich in einem Zustand der Identitätskrise befindet. Der Roman ist stark autobiografisch
geprägt und beschreibt die inneren Konflikte, Zweifel und Sehnsüchte der Protagonistin.
Renate sucht nach einem authentischen Selbstausdruck und versucht, sich von den
gesellschaftlichen Normen und Erwartungen zu lösen. Dabei durchlebt sie verschiedene
Beziehungen und Erfahrungen, die sie dazu bringen, ihre eigenen Überzeugungen und
Wünsche zu hinterfragen. Der Roman thematisiert auch die gesellschaftlichen Verhältnisse
und die Rolle der Frau in der damaligen Zeit. Er reflektiert über die Herausforderungen und
Hindernisse, mit denen Frauen konfrontiert sind, wenn sie ihre eigenen Lebenswege gestalten
und sich gegen gesellschaftliche Konventionen auflehnen wollen.
Im Jahre 1972 studierte Verena Stefan in Berlin. Sie wurde Mitbegründerin der Gruppe
„Brot und Rosen“, die gegen die „Machos-Philosophie der 60er Jahre protestierte.
Die Gruppe "Brot und Rosen" war eine feministische Bewegung in der Schweiz, die in den
1980er Jahren aktiv war. Ihr Name geht auf den Slogan "Bread and Roses" zurück, der aus
der US-amerikanischen Arbeiterbewegung stammt und für die Forderung nach nicht nur
materiellen, sondern auch kulturellen und sozialen Bedürfnissen der Arbeiterinnen steht. Die
Gruppe setzte sich für die Gleichstellung der Geschlechter, die Anerkennung unbezahlter
Arbeit, den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung sowie gegen Diskriminierung und
Gewalt ein. Sie organisierte Veranstaltungen, Demonstrationen, Diskussionen und
veröffentlichte Publikationen, um auf feministische Anliegen aufmerksam zu machen und
Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken.
Die "Machos-Philosophie" der 1960er Jahre war geprägt von traditionellen Vorstellungen
von Männlichkeit und Geschlechterrollen. In dieser Zeit wurde das Ideal des "Machos" als
ein männliches Vorbild propagiert, das Stärke, Dominanz und Kontrolle verkörperte. Männer
sollten sich durch Selbstbewusstsein, Aggressivität und Unterdrückung von Gefühlen
auszeichnen. Die Machos-Philosophie war stark von patriarchalen Strukturen geprägt und
betonte die Vorherrschaft des Mannes in allen gesellschaftlichen Bereichen. Sie stand im
Gegensatz zu den aufkommenden feministischen Bewegungen und dem Streben nach
Gleichberechtigung der Geschlechter, die ebenfalls in den 1960er Jahren an Bedeutung
gewannen.
Nicolas Born „Die erdabgewandte Seite der Geschichte“ (1976), „das bis jetzt radikalste
Beispiel des Trends der >Neuen Subjektivität< oder der >Neuen Innerlichkeit<“ In Borns
Roman ist der Ich-Erzähler ein Schriftsteller, der in den ausgehenden 1960er Jahren in Berlin
wohnt. Er scheint zugleich ein Alter Ego des Autors zu sein.
In dem Roman erzählt Born die Geschichte eines Mannes namens Harro Grüner, der in den
1950er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland aufwächst und sich mit den politischen und
gesellschaftlichen Veränderungen seiner Zeit auseinandersetzt.
Freund Lasski.
„Die erdabgewandte Seite der Geschichte“ bedeutet eine ziemlich radikale und ostentative
Abkehr von der Politik . Nicolas Born „Die erdabgewandte Seite der Geschichte“ (1976 „das
bis jetzt radikalste Beispiel des Trends der >Neuen Subjektivität< oder der >Neuen
Innerlichkeit<“
„Kritisiert wird vielmehr die Qualität der Werke: nicht nur Kritiker der ‘Linken’ sind sich
darüber einig, daβ die Literatur der ‘Neuen Subjektivität’ zum groβen Teil keinerlei
Erkenntnis ermöglicht, weil in ihr meist nur die Selbstbezogenheit des Protagonisten
distanzlos zur Darstellung gebracht, ein ‘Durcharbeiten’ innerer und äuβerer Erfahrung aber
vermieden werde“. Eben Borns Text wurde dabei häufiger erwähnt: „der Roman wird mit den
Prädikaten „Flucht in die Innerlichkeit“, ‘Selbstbezogenheit’, ‘Selbstliebe’ und ‘Narzismuβ’
versehen“.
Lasski.
eine Flucht in einen Freiraum jenseits der verlogenen politischen und sozialen Realität der
1970er Jahre
Albert Camus.
Im April 1977 verschärfte sich die politische Situation in der BRD nach dem nächsten
Terroranschlag. Die RAF-Mitglieder erschossen am hellichten Tag in Karlsruhe den
Generalbundesanwalt Siegfried Buback und seinen Fahrer.
1977 trafen sich die Mitglieder der Gruppe 47 im schwäbischen Saulgau zu einer offiziellen
Abschiedstagung.
In der Kurzgeschichte geht es um einen jungen Mann namens Walter, der regelmäßig von
Köln nach Heidelberg reist, um dort seine Geliebte zu besuchen. Seine Frau, die von seinen
außerehelichen Affären weiß, äußert sich enttäuscht darüber, dass er immer wieder nach
Heidelberg fährt und sie alleine zurücklässt. Der Titel der Geschichte, "Du fährst zu oft nach
Heidelberg", ist eine Anspielung auf die wiederholten Besuche des Protagonisten in
Heidelberg und die damit verbundene Vernachlässigung seiner Ehefrau.
Der Protagonist ist mit den in Heidelberg lebenden chilenischen Flüchtlingen Diego und
Teresa befreundet, denen er (als Spanischkundiger) hilft, mit den bürokratischen Problemen
fertig zu werden. Da es sich um politische Flüchtlinge handelt, die dem 1973 an die Macht
gekommenen rechtsradikalen Regime von General Augusto Pinochet entflohen sind, wird
Diego als Marxist klassifiziert.
Heiner Müller schrieb damals eines seiner kürzesten und zugleich wichtigsten Dramen „Die
Hamletmaschine“ (1977),
Müllers Dramentext ist im Rahmen einer Übersetzung von William Shakespeares Stück
„Hamlet“ entstanden. Situation eines Intellektuellen in der DDR, der zwischen zwei Epochen
steht. Hamlet ist wütend auf die Welt des Kalten Krieges. Er zerteilt die Leiche seines Vaters
und verteilt sie an die Hungernden. Hamlet vergewaltigt die Mutter und so wird er – wie die
Menschheit im Kalten Krieg – selbst zum Gewalttäter. Seine Geschichte endet im Budapester
Aufstand von 1956. „Mein Gehirn ist eine Narbe. Ich will eine Maschine sein“. Hamlet
zerschlägt die Köpfe von Lenin, Marx und Mao, die nicht nur das Gespenst des
Kommunismus, aber auch seinen Vater symbolisieren.
eine verzweifelte Absage an den Kommunismus.
„Heil COCA COLA“. - "Heil COCA COLA" ist ein Slogan, der in den 1960er Jahren in
Westdeutschland entstand und sich auf die wachsende Popularität amerikanischer Konsumgüter
und die zunehmende Amerikanisierung der westdeutschen Gesellschaft bezieht. Der Slogan
reflektiert die starke Präsenz amerikanischer Produkte und kultureller Einflüsse in der
Nachkriegszeit, insbesondere den Aufstieg von Coca-Cola als Symbol für westlichen Lebensstil
und Wohlstand. Die Verwendung des Slogans spiegelt sowohl die Faszination als auch die Kritik
an der Amerikanisierung und Konsumkultur der Zeit wider, während er gleichzeitig die
Ambivalenz und Komplexität der Beziehung zwischen Deutschland und den USA in der
Nachkriegsära reflektiert.
Ophelia ist ein Charakter in Shakespeares Stück "Hamlet". Sie ist die Tochter des königlichen
Beraters Polonius und Geliebte von Prinz Hamlet. Ophelia ist eine tragische Figur, die von
Hamlets Verhalten und den politischen Intrigen um sie herum beeinflusst wird. Nachdem sie
den Tod ihres Vaters, Polonius, und Hamlets Zurückweisung erlebt hat, verliert Ophelia ihren
Verstand und ertrinkt sich später im Fluss.
"Der Nazi & der Friseur" ist ein Roman des deutsch-jüdischen Schriftstellers Edgar
Hilsenrath, der 1971 veröffentlicht wurde. Das Buch ist eine satirische und zugleich düstere
Erzählung über die Zeit des Nationalsozialismus und die Schrecken des Holocaust. Die
Geschichte handelt von Max Schulz, einem einfachen Friseur aus Berlin, der aufgrund einer
Verwechslung in die Rolle eines SS-Offiziers schlüpft und so in die Machenschaften des
Dritten Reiches und des Holocaust verwickelt wird. Unter dem Deckmantel der Nazi-Identität
begeht Schulz unvorstellbare Gräueltaten, wobei er seine jüdische Herkunft verleugnet und
sich in ein perfides Spiel aus Täuschung, Schuld und Identitätsverlust verstrickt. Hilsenrath
verwendet eine satirische und groteske Erzählweise, um die Absurdität und Grausamkeit der
nationalsozialistischen Ideologie zu entlarven und die moralische Verwirrung und
Zerrissenheit des Protagonisten darzustellen. Dabei werden ernste Themen wie Rassismus,
Vorurteile und die Abgründe der menschlichen Natur auf eindringliche Weise behandelt.
Schelmenroman - Ein Schelmenroman ist ein literarisches Genre, das typischerweise die
Abenteuer und Streiche eines schelmischen oder listigen Protagonisten erzählt. Diese
Romane zeichnen sich durch ihren humorvollen und ironischen Ton aus und bieten oft
satirische Kommentare zu gesellschaftlichen Normen und Strukturen. Der Schelmenroman
folgt in der Regel dem Lebensweg des Protagonisten, der durch verschiedene Situationen
navigiert, oft mit dem Ziel, seinen eigenen Vorteil zu suchen oder soziale Konventionen zu
unterlaufen.
Die Geschichte erzählt von Max Schulz, einem ehemaligen KZ-Aufseher, der nach dem
Zweiten Weltkrieg als Jude Itzig FinkeDie Geschichte erzählt von Max Schulz, einem
ehemaligen KZ-Aufseher, der nach dem Zweiten Weltkrieg als Jude Itzig Finkelstein in Israel
lebt. Schulz hat seine Identität geändert und lebt ein neues Leben als erfolgreicher Friseur. Im
Roman "Der Nazi & der Friseur" von Edgar Hilsenrath ist Max Schulz ein fiktiver Charakter,
der als ehemaliger SS-Offizier dargestellt wird. Max Schulz und der jüdische Friseur Itzig
Finkelstein haben eine komplexe Beziehung im Roman. Schulz ist eine Figur, die die
Brutalität und Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus verkörpert. Er ist ein jüdischer
Friseur, der während des Zweiten Weltkriegs in Polen lebt. Um den Verfolgungen der Nazis
zu entgehen, nimmt er die Identität eines deutschen Nazis an und gibt sich als Max Schulz
aus. Unter dieser Tarnung versucht er, sein Überleben in einer von Rassismus und Gewalt
geprägten Umgebung zu sichern.
Als er 1967 einen pensionierten Amtsgerichtsrat Wolfgang Richter trifft, erzählt er ihm seine
wahre Geschichte, aber Richter glaubt ihm nicht und meint, dass Itzig Finkelstein den
Verstand verloren hat,
„Das Groteske und der schwarze Humor eignen sich dafür in besonderem Maβe, weil sie
beim Leser jenes irritierende, ambivalente Lachen auslösen, dem immer eine Art
Katastrophenstimmung anhaftet und das vertraute Sichtweisen in Frage stellt“.
8 VORTRAG 27.11.2023
Martin Walser „Ein fliehendes Pferd“ (1978), in dem der Autor die Identitätskrise eines
alternden Lehrers aus Stuttgart zeigte.
Oberstudienrat Helmut Halm (46), Während des Urlaubs trifft Halm einen alten Bekannten –
Klaus Buch mit der Frau Helena, die dynamische und erfolgreiche Journalisten zu sein
scheinen. Als der Sturm beginnt, stöβt Helmut Klaus die Pinne aus der Hand. Sein Bekannter
stürzt ins Wasser und verschwindet in den Wellen, was für Helmut Halm eine Art
Partizipation am mörderischen Befreiungsakt der Natur ist. „Manche Kritiker verstehen das
Aufbrechen von Halm als weitere Flucht und interpretieren die Tatsache, daβ der erste und
letzte Satz der Novelle die gleichen sind, als Zeichen einer ausweglosen Kreisbewegung“.
Walsers Novelle war eine Satire auf das „Rattenrennen“ in den 1970er Jahren,
. Ein Triptychon ist ein Kunstwerk, das aus drei Teilen besteht, die miteinander verbunden
sind, oft auf einem Altar oder einem anderen zentralen Ort platziert. In diesem Kontext
verwendet Frisch das Triptychon als Struktur für sein Theaterstück.Die drei szenischen Bilder
in Max Frischs Werk sind eigenständige, aber miteinander verbundene Episoden, die
verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens und der Gesellschaft beleuchten. Jedes Bild
ist eine eigenständige Geschichte, die jedoch durch gemeinsame Themen, Motive oder
Charaktere miteinander verbunden ist.Frisch nutzt das Format des Triptychons, um eine
Vielzahl von Themen anzusprechen, darunter Identität, Beziehungen, Moral und
Existenzialismus. Durch die Verknüpfung von drei verschiedenen Geschichten unterstreicht
er die Komplexität des menschlichen Lebens und die Vielfalt menschlicher Erfahrungen.
Botho Strauβ. „Trilogie des Wiedersehens“ (1977) entwickelte er ein neues Modell des
Theaters, ein neues Zeitstück. Strauβ verwendete damals „das Leonce-Prinzip“, d. h. ein
„vertieftes Leerempfinden bei allgemein erhöhter Irrealität, eine „oberflächliche Zerstreuung“
ein Hustenanfall oder andere Formen der Verstörung beim Sprechen im Vordergrund
kommen und gehen auf der Bühne. Der verirrte Mensch kommt und geht und ist wie „ein
Zigeuner am Rande des Universums“. Strauβ zeigte die Generation der enttäuschten
Revolutionäre der 1968er-Gesellschaft.
Es besteht aus drei Teilen, die jeweils eigenständige Geschichten erzählen, aber thematisch
miteinander verbunden sind.Die Trilogie behandelt Themen wie Identität,
Vergangenheitsbewältigung, zwischenmenschliche Beziehungen und die Suche nach Sinn im
Leben. Jeder Teil der Trilogie präsentiert eine Gruppe von Personen, die sich nach langer Zeit
wiedersehen oder auf unerwartete Weise miteinander konfrontiert werden. Dabei werden die
Veränderungen und Entwicklungen in ihren Leben sowie ihre inneren Konflikte und
Sehnsüchte beleuchtet.Strauß nutzt die Trilogie, um eine Reflexion über die menschliche
Existenz und die Komplexität menschlicher Beziehungen anzustellen. Durch seine poetische
Sprache und tiefgründige Charakterisierung der Figuren schafft er eine atmosphärisch dichte
und emotionale Darstellung von Leben und Begegnungen.
Schriftstellerverband der DDR
„Die Mitglieder des Schriftstellerverbandes der DDR anerkennen die führende Rolle der
Arbeiterklasse und ihrer Partei in der Kulturpolitik. Sie bekennen sich zur Schaffensmethode
des sozialistischen Realismus““.
Peter Hacks war wegen seiner realitätsfernen Pose eines Klassikers eigentlich kein typischer
DDR-Dramatiker. Trotzdem wurde eben sein Monodrama „Ein Gespräch im Hause Stein
Das Stück spielt in Weimar im Jahr 1832 und schildert eine fiktive Begegnung zwischen
verschiedenen historischen Persönlichkeiten, darunter Goethes Witwe Christiane Vulpius und
der junge Richard Wagner. In dem Stück diskutieren die Charaktere über Goethes
Vermächtnis, seine literarischen Werke und seine Persönlichkeit. Durch die verschiedenen
Standpunkte der Charaktere werden unterschiedliche Interpretationen von Goethes Leben und
Werk präsentiert. Das Stück reflektiert auch über die Bedeutung von Kunst, Literatur und
Kultur in der Gesellschaft sowie über das Verhältnis zwischen Künstlern und ihrem
Publikum. "Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe" ist
bekannt für seinen geistreichen Dialog und seine humorvolle Darstellung historischer
Figuren. Es stellt eine Hommage an Goethe dar und untersucht gleichzeitig kritisch das Erbe
des großen deutschen Dichters.
über den abwesenden Herrn von Goethe“ (1974) ein groβer Kommerzerfolg auch auf
ausländischen Bühnen.
Goethe war für Hacks ein Vorbild, weil er sich in eine ähnliche Rolle des sog.
„Staatskünstlers“ versetzte. Hacks gehörte in den 1970er Jahren zu den meistgespielten DDR-
Dramatikern.
Die DDR-Behörden duldeten keine unkontrollierte Kritik der sozialistischen Realität und
förderten propagandistische Aktivitäten in der Literatur. Die BRD eroberte damals den
Kosmos nicht, aber in den ausgehenden 1970er Jahren setzte sich dagegen das westdeutsche
Kino in der Welt durch.
Es handelt sich um eine Parodie auf die Weimarer Klassik und insbesondere auf Johann
Wolfgang von Goethe.In dem Stück versammeln sich verschiedene Persönlichkeiten aus der
Zeit der Weimarer Klassik, darunter Schiller, Wieland und Herder, im Haus von Charlotte
von Stein, um über den abwesenden Goethe zu diskutieren. Dabei werden verschiedene
Ansichten über Goethe und sein Werk dargestellt, wobei satirische Elemente und humorvolle
Dialoge verwendet werden.Das Stück spiegelt Hacks' kritische Auseinandersetzung mit der
deutschen Literaturgeschichte wider und stellt Goethe und seine Zeitgenossen auf humorvolle
Weise dar. Es ist ein Beispiel für literarische Satire und Parodie, die auf humorvolle Weise
historische Persönlichkeiten und Ereignisse in Frage stellt.
Der erste BRD-Film „Die Blechtrommel“ (1979) unter der Regie von Volker
Schlöndorff nach dem Roman von Günter Grass hat den Oscar für den besten
fremdsprachigen Film gewonnen.
Die 1980er Jahre begannen in der Bundesrepublik Deutschland mit der Gründung
einer neuen Partei, deren erstrangige Ziele ökologisch und pazifistisch waren. 1983 zogen
grüne Abgeordnete in den Bundestag ein. Auch in der Kultur kam es im Februar 1981 in
Dortmund zu einer bahnbrechenden pazifistischen Musikshow „The Wall“. Das Konzert der
britischen Rockgruppe Pink Floyd fand vor einer riesengroβen Pappmauer auf der Bühne
statt, das am Ende umfiel. Am 21. Februar 1981 erfolgte ein Anschlag auf Radio Freies
Europa in München. Der Auftraggeber war die rumänische Securitate.
Das Konzeptalbum erzählt die Geschichte eines jungen Rockstars namens Pink, der
sich von der Gesellschaft isoliert und eine metaphorische "Mauer" um sich herum errichtet,
um sich vor emotionalen Verletzungen zu schützen. Die Mauer repräsentiert die Barrieren,
die Menschen zwischen sich und anderen errichten, sowie die sozialen, politischen und
persönlichen Konflikte, die sie erleben. Pink Floyd nutzte das Konzeptalbum, um eine
Vielzahl von Themen anzusprechen, darunter Einsamkeit, Verlust, Trauma, Krieg und den
Verlust des Selbst.
In der westdeutschen Kommerzkultur setzte sich der Kriegsfilm „Das Boot“ (1981) unter
der Regie von Wolfgang Petersen nach dem Roman von Lothar-Günther Buchheim aus
dem Jahr 1973 durch. Petersen begann seine Karriere schon in den 1960er Jahren, aber die
ersten Welterfolge und Perspektiven der beruflichen Entwicklung in Amerika kamen mit den
teuren Groβproduktionen des Studios „Bavaria Film“. Eben „Das Boot“ (1981) wurde einer
der erfolgreichsten deutschsprachigen Filme aller Zeiten. Seine Handlung spielt im Atlantik
an Bord des U-Boots U-96, das im Jahre 1941 mit anderen U-Booten auf feindliche
Handelsschiffe jagt.
Der Film zeigt das Leben an Bord eines deutschen U-Boots während einer gefährlichen
Patrouille im Atlantik. Er beleuchtet die physischen und psychischen Belastungen, mit denen
die Besatzung konfrontiert ist, darunter die Enge des Bootes, die ständige Bedrohung durch
feindliche Schiffe und Flugzeuge, die mangelnde Versorgung und die Gefahr des Ertrinkens.
"Das Boot" ist bekannt für seine realistische Darstellung des U-Boot-Kriegs und seine
eindringliche Atmosphäre, die die Zuschauer in die klaustrophobische und beklemmende
Welt an Bord eines U-Boots eintauchen lässt. Der Film zeigt auch die menschliche Seite des
Krieges und die Ambivalenz der Besatzung, die zwischen Pflichterfüllung, Angst,
Kameradschaft und Zweifeln hin- und hergerissen ist.
Obwohl der Film für sechs Oscars nominiert wurde, löste er auch viele Kontroversen
aus. Manche Kritiker warfen dem Regisseur vor, dass in der Geschichte die
verbrecherische Rolle der U-Boote zu wenig akzentuiert wurde. Das Publikum war nicht
so kritisch und der Film zahlte sich schnell aus. Dazu trug auch die gute Besetzung bei. Die
Rolle des Kriegsberichterstatters an Bord des U-96 wurde vom populären deutschen
Schlagersänger Herbert Grönemeyer gespielt.
U-Boote, auch bekannt als Unterseeboote oder U-Boote, sind spezielle Wasserfahrzeuge, die
für den Einsatz unter Wasser konstruiert sind. Sie werden von Militärs für verschiedene
Zwecke eingesetzt, darunter Aufklärung, Patrouillen, Angriffe auf feindliche Schiffe und
Ziele sowie zur Verteidigung von Seewegen.
„The Wall“-Konzert
der Kriegsfilm „Das Boot“ (1981) unter der Regie von Wolfgang Petersen nach dem
Roman von Lothar-Günther Buchheim
Manche Kritiker warfen dem Regisseur vor, dass in der Geschichte die
verbrecherische Rolle der U-Boote zu wenig akzentuiert wurde
der Deutsche Literaturfonds (1980),
Der Deutsche Literaturfonds, gegründet im Jahr 1980, ist eine gemeinnützige
Organisation, die sich der Förderung der Literatur und der Unterstützung von Schriftstellern
widmet. Sein Hauptziel ist es, Autorinnen und Autoren in Deutschland finanziell zu
unterstützen und die kulturelle Vielfalt im Bereich der Literatur zu fördern.Der Literaturfonds
vergibt finanzielle Zuschüsse, Stipendien und Preise an Schriftstellerinnen und Schriftsteller
für literarische Projekte, Forschungsarbeiten, Übersetzungen und andere kreative Vorhaben.
Er fördert sowohl etablierte als auch aufstrebende Autoren und trägt zur Entwicklung und
Verbreitung deutschsprachiger Literatur bei.Darüber hinaus organisiert der Deutsche
Literaturfonds Veranstaltungen, Lesungen, Workshops und andere literarische Aktivitäten,
um den Austausch zwischen Autoren, Lesern und der literarischen Community zu fördern. Er
arbeitet eng mit Verlagen, Literaturagenturen, Bibliotheken und anderen kulturellen
Institutionen zusammen, um die literarische Landschaft in Deutschland lebendig und
vielfältig zu gestalten.
1981 veröffentlichte Botho Strauβ seine postmodernen Fragmente „Paare,
Passanten“, in denen er viele literarische Momentaufnahmen der Realität verwendete.
Inhaltlich ist Strauβ‘ Prosa eine Kritik der westdeutschen Konsumgesellschaft der 70er
Jahre.
Skizzen - "Paare, Passanten" ist eine Sammlung von Prosa-Skizzen des deutschen
Schriftstellers Botho Strauß, veröffentlicht im Jahr 1981. Die Skizzen sind kurze literarische
Texte, die oft Alltagsszenen, Beobachtungen und Reflexionen des Autors über das moderne
Leben und zwischenmenschliche Beziehungen darstellen. Jede Skizze in der Sammlung
könnte als eine Art literarischer Schnappschuss betrachtet werden. Strauß fängt Momente des
Alltagslebens, Begegnungen auf der Straße, in Cafés oder anderen städtischen Umgebungen
ein. Die Texte bieten oft Einblicke in die Psyche der Charaktere, ihre Emotionen, Gedanken
und Reaktionen auf ihre Umwelt. Fuβgänger in typischen, banalen und alltäglichen
Situationen. Beobachtungen aus Cafés und Restaurants, abgelauschte Gespräche und
Szenen aus Paarbeziehungen, die Sex als Tauschgeschäft und Spiel ohne Konsequenzen
betreiben.
die Novelle von Christoph Hein „Der fremde Freund“ (1982), die nach ihrer ersten
Veröffentlichung in der DDR auch in Westdeutschland unter dem veränderten Titel
„Drachenblut“ (1983) publiziert wurde.
Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Mannes namens Ludwig, der im Zuge
eines Schüleraustauschprogramms in die Sowjetunion reist. Dort freundet er sich mit einem
sowjetischen Jungen an, der ihm zuerst fremd ist, aber im Verlauf der Handlung zu einem
vertrauten Begleiter wird. Die Erzählung reflektiert nicht nur Ludwigs persönliche
Erfahrungen und seine Beziehung zu seinem sowjetischen Freund, sondern thematisiert auch
politische und gesellschaftliche Realitäten in der DDR und der Sowjetunion. Der Roman
wirft Fragen nach Identität, Freundschaft, politischer Ideologie und persönlicher
Verantwortung auf und bietet Einblicke in die Erfahrungen junger Menschen in einer Zeit des
politischen Umbruchs und der ideologischen Spannungen während des Kalten Krieges.
Heins Ich-Erzählerin Claudia, im 40. Lebensjahr, ist eine geschiedene, kinderlose
Ärztin (nach zwei Abtreibungen) aus Berlin. Henry, ein Bauingenieur von Beruf,
„fremde Freundschaft“ persönliche und gesellschaftliche Entfremdung
Christa Wolf „Kassandra“ (1983),
Das Buch ist eine Neuerzählung der griechischen Mythologie, die die Geschichte der
trojanischen Prinzessin Kassandra erzählt, die mit der Gabe der Weissagung, aber dem Fluch
des Unglaubens gesegnet ist.In Christa Wolfs Interpretation wird Kassandra als eine starke,
unabhängige Frau dargestellt, die gegen die patriarchalen Strukturen ihrer Zeit kämpft und
sich ihrer eigenen Stimme und ihrem eigenen Schicksal bewusst ist. Durch Kassandras
Perspektive werden Themen wie Macht, Geschlechterrollen, Krieg und menschliche Tragödie
aus einer neuen, zeitgenössischen Perspektive beleuchtet.Der Roman reflektiert auch die
politischen und sozialen Kontexte der Zeit, in der er geschrieben wurde, insbesondere die
Zeit des Kalten Krieges und die politischen Spannungen in Europa. "Kassandra" ist ein
bedeutendes Werk der deutschen Literatur, das die klassische Mythologie neu interpretiert
und zeitlose Themen der Menschheit anspricht.
„kritische Autoren“
eine universelle kritische Auseinandersetzung mit gewalttätigen Herrschaftssystemen.
eine Seherin,
Die Trojer verlieren die Schlacht, als die Griechen aus dem Pferd steigen und die
Stadt erobern. Kassandra wird mit anderen Gefangenen nach Mykenae gebracht, wo
sie dem Tod durch die Hand Klytaimnestras entgegensieht.
die paradigmatische Darstellung einer vom Krieg zerstörten Gesellschaft und
durch das Bemühen Kassandras, in dieser Kriegs- und Vorkriegszeit als Trojerin und
Mensch zu „leben“,. „Für Frauen ist sie ein Vorbild selbstverständlichen weiblichen
Selbstbewusstseins und Vertreterin einer humaneren, «weiblichen» Rationalität: eine
sanfte Feministin.
das Stück von Volker Braun „Die Übergangsgesellschaft“ (1982),
Ein zentrales Motiv ist die Darstellung der Gesellschaft im Übergang, in der die Menschen
mit den Widersprüchen und Herausforderungen des sozialistischen Systems konfrontiert
sind.Braun thematisiert die Diskrepanz zwischen den propagierten Idealen des Sozialismus
und der Realität des Alltagslebens, in dem persönliche Freiheiten eingeschränkt und
politische Unterdrückung spürbar ist. Das Stück beleuchtet die Unzufriedenheit und das
Unbehagen vieler Bürgerinnen und Bürger angesichts dieser Zustände und stellt die Frage
nach dem individuellen und kollektiven Umgang mit dieser Realität.
Braun zeigt die Inszenierung des Stücks von Anton Tschechow „Drei Schwestern“
(1900).
Das Stück handelt von den drei Schwestern Olga, Mascha und Irina, die mit ihrem Bruder
Andrej in einer Provinzstadt in Russland leben. Sie sehnen sich danach, aus ihrem
provinziellen Leben auszubrechen und nach Moskau zurückzukehren, wo sie aufgewachsen
sind und wo sie glauben, dass ihr Glück liegt. Doch ihre Träume und Sehnsüchte werden
immer wieder durch das triste Alltagsleben, persönliche Enttäuschungen, gesellschaftliche
Einschränkungen und unerfüllte Liebe zerschlagen.Tschechow zeichnet ein einfühlsames
Bild der menschlichen Existenz und porträtiert seine Figuren mit großer Tiefe und Empathie.
„In Form eines Porträts der Familie Höchst – Zeitpunkt der Handlung ist der
(26.) Geburtstag Irinas, des jüngsten Familienmitgliedes, und zugleich der (erste)
Todestag des Vaters – wird ein Bild der DDR-Gesellschaft entworfen, das vor allem von
der Opposition zweier ideologischer Positionen bestimmt ist: vermittelt über die
Erinnerungen an den Vater wird die Position der Dogmatiker entwickelt, vermittelt
über Irinas Reflexionen die Gegenposition der Antidogmatiker bzw. Revisionisten, ja
Anarchisten“.
„Die Revolution kann nicht als Diktatur zum Ziel kommen“.
Am 30. November 1984 baute die DDR die letzten Selbstschussanlagen an der
Grenze ab.
Tagebücher von Adolf Hitler.
das Prosawerk von Sten Nadolny. Zu seinen bekanntesten Romanen gehörte
damals „Die Entdeckung der Langsamkeit“ (1983).
Seemanns und Polarforschers John Franklin, der im 19. Jahrhundert lebte.Die
Hauptfigur, John Franklin, ist ein Mann, der für seine außergewöhnliche Langsamkeit
bekannt ist. Doch diese Langsamkeit wird im Laufe des Romans als eine besondere Stärke
und eine Quelle der Weisheit und Gelassenheit dargestellt. Franklin erlebt eine Vielzahl von
Abenteuern und Herausforderungen auf seinen Reisen zur See und in der Arktis, und dabei
entdeckt er die Schönheit der Langsamkeit und die Wichtigkeit des sorgfältigen Beobachtens
und Nachdenkens.Der Roman erforscht Themen wie Selbstfindung, Abenteuerlust,
Entschlossenheit und die Beziehung des Menschen zur Natur. Er zeigt, wie Franklin durch
seine Langsamkeit und Geduld eine tiefere Verbindung zur Welt um ihn herum aufbaut und
letztendlich seine eigenen Grenzen und die Grenzen der menschlichen Erfahrung
erforscht."Die Entdeckung der Langsamkeit" ist nicht nur eine biografische Erzählung über
John Franklin, sondern auch eine Meditation über das menschliche Dasein und die Suche
nach Bedeutung in einer Welt, die von Hektik und Fortschritt geprägt ist.
Durch Franklins Fokus auf Langsamkeit, Beobachtung und Reflexion werden
alternative Werte und Lebensansätze dargestellt, die im Kontrast zur Hektik und
Oberflächlichkeit der modernen Welt stehen. Die Betonung der Langsamkeit in der
Entdeckung und im Verständnis der Welt kann als Gegenentwurf zur vorherrschenden Kultur
der Schnelligkeit und der Oberflächlichkeit interpretiert werden, die oft durch moderne
Medien und Informationsflüsse verstärkt wird.
Kritik der modernen Medienhektik und enormer Informationsbeschleunigung,
Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD, ZDF und 3sat befassen sich in ihren Programmen
regelmäßig mit aktuellen gesellschaftlichen Themen, darunter auch mit der Kritik an der
modernen Medienhektik und der enormen Informationsbeschleunigung.
ZDF ist ein Verbund aus verschiedenen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in
Deutschland. Sie betreibt zahlreiche Fernseh- und Radiosender und bietet ein breites
Spektrum an Programmen, darunter Nachrichten, Unterhaltung, Kultur, Dokumentationen,
Serien und Filme. Die ARD ist einer der größten Rundfunkanstalten in Deutschland und
spielt eine wichtige Rolle in der deutschen Medienlandschaft.
3sat ist ein deutschsprachiger Fernsehsender, der von drei öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten betrieben wird: ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen), ORF
(Österreichischer Rundfunk) und SRF (Schweizer Radio und Fernsehen). Der Name 3sat
steht für die drei Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Film „Der Himmel über Berlin“ (1987), Die Handlung dreht sich um zwei Engel,
die über Berlin wachen und die Gedanken und Gefühle der Menschen hören können, aber
selbst keine physische Erfahrung haben. Einer der Engel, Damiel, entwickelt jedoch ein
starkes Verlangen, die menschliche Existenz zu erleben, insbesondere die Liebe. Der Film
erkundet Themen wie Einsamkeit, Menschlichkeit, Liebe und den Wunsch nach Verbindung
in einer geteilten Welt.
Handkes „Lied vom Kindsein“ Es handelt sich um ein lyrisches Gedicht, das die
Erfahrung des Kindseins und die kindliche Perspektive auf die Welt erkundet. Handke
reflektiert in diesem Werk über die Unschuld, die Neugierde, die Freude und die Fähigkeit
zur Wahrnehmung, die mit der Kindheit verbunden sind. Das Gedicht lädt den Leser dazu
ein, die Welt durch die Augen eines Kindes zu betrachten und die Einfachheit und Schönheit
des Lebens zu schätzen. Es ist ein introspektives Werk, das zum Nachdenken über die
Bedeutung des Kindseins und die Verbindung zur Natur und zum Universum anregt.
Handkes Interesse an der „Unschuld des Sehens“ und den Bedingungen des
Erzählens“.
Die "Unschuld des Sehens" bezieht sich auf Handkes Bestreben, die Welt mit einem
unvoreingenommenen Blick zu betrachten, ohne vorgefasste Meinungen oder Urteile. Er
strebt danach, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, und die Realität in ihrer Reinheit und
Einfachheit zu erfassen. Dieses Konzept steht im Einklang mit Handkes Streben nach
Authentizität und Wahrhaftigkeit in der Darstellung von Erfahrungen und Eindrücken.
Wenders porträtiert Berlin zwei Jahre vor dem Mauerfall.
Bis heute bleibt „Der Himmel über Berlin“ eins der sichtbarsten Zeichen
erfolgreicher Kooperation des Regisseurs und des Schriftstellers im deutschen Kino der
1980er Jahre.
Im September 1988 begann das westdeutsche Fernsehen die Sendung von Marcel
Reich-Ranicki „Das Literarische Quartett“ auszustrahlen.
"Das Literarische Quartett" war eine bekannte und populäre Literatursendung im
deutschen Fernsehen, die von 1988 bis 2001 ausgestrahlt wurde. Die Sendung wurde vom
ZDF produziert und moderiert von Marcel Reich-Ranicki, einem angesehenen
Literaturkritiker, der als der "Pope der deutschen Literaturkritik" bekannt war.In jeder Folge
diskutierten Reich-Ranicki und drei weitere Kritiker über aktuelle Literaturwerke, Romane,
Gedichte und Sachbücher. Die Diskussionen waren oft lebhaft, kontrovers und manchmal
sogar hitzig, da die Kritiker unterschiedliche Meinungen und Standpunkte vertraten."Das
Literarische Quartett" hatte einen bedeutenden Einfluss auf die literarische Landschaft in
Deutschland und trug zur Popularisierung von Literatur bei. Die Sendung bot den Zuschauern
eine Plattform, um sich über aktuelle Bücher zu informieren und Diskussionen über Literatur
anzuregen. Sie prägte das literarische Gespräch und führte zu erhöhtem Interesse an Büchern
und Autoren.
Anna Wimschneider „Herbstmilch – Lebenserinnerungen einer Bäuerin“ (1985).
Das Buch erzählt die Lebensgeschichte von Anna Wimschneider, die als Bäuerin auf einem
abgelegenen Bauernhof in Bayern aufwuchs.In "Herbstmilch" schildert Wimschneider ihre
Kindheit, Jugend und das Leben als Bäuerin in den schwierigen Zeiten des frühen 20.
Jahrhunderts. Sie beschreibt die harte Arbeit auf dem Bauernhof, die Armut, aber auch die
Momente des Glücks und der Gemeinschaft. Besonders im Fokus steht die enge Bindung
zwischen Anna und ihrer Mutter, die inmitten aller Entbehrungen immer wieder Trost und
Unterstützung findet.
In Ostdeutschland näherte sich die DDR langsam ihrem Ende.
Man demonstrierte seit 1988 nach den montäglichen Friedensgebeten in der
Leipziger Nikolaikirche.
Das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski war nicht dabei, als das
kommunistische Politbüro die neue Reiseverordnung bestätigte. Während seiner
Pressekonferenz am 9. November, die live im Fernsehen übertragen wurde, übersah er
den Termin der Pressemitteilung, den 10. November 1989, und antwortete auf die Frage
des Journalisten, dass die DDR-Bürger sofort, unverzüglich ausreisen können und die
Genehmigungen werden kurzfristig erteilt. So wurde er „der Mann, der aus Versehen
die innerdeutsche Grenze geöffnet hat“. Bald darauf war die Zeit der Berliner Mauer
vorbei.
HL wykład 1991–2000
Der 80-jährige DDR-Diktator Erich Honecker wurde im Jahr 1993 aus der
Untersuchungshaft entlassen. Er war zwar schwer krebskrank, aber wieder frei. Bald
flog er ins chilenische Exil, wo seine Ehefrau auf ihn wartete. Am 29. Mai 1994 starb er
in Santiago de Chile, nachdem sein Prozess längst ohne Urteil geendet war.
Am 20. Juni 1991 stimmte der Deutsche Bundestag für die Verlegung des Sitzes
von Bundesregierung und Bundestag nach Berlin.
Die Situationskomik zu Beginn des Romans verbindet sich mit Klaus, der am 9.
November 1989 davon überzeugt ist, dass er persönlich zum Einsturz der Mauer und
der DDR beigetragen hatte. An diesem Tag kommt er nämlich zufällig an der Mauer
vorbei und und zeigt dem ostdeutschen Grenzschutz sein Glied. Aus diesem Grund
beginnt sein Monolog mit der gröβenwahnsinnigen Feststellung, dass die Teilung
Deutschland „mit seinem Schwanz“ überwunden wurde
Im Roman verglich sie das Erzählen mit dem Weben eines Teppichs und so ist eben die
Struktur dieser Geschichte
Kanak Sprak. 24 Miβtöne vom Rande der Gesellschaft“ (1995). Der Titel weist auf das
veränderte Deutsch hin, das für die Sprache der jungen Deutschtürken charakteristisch
ist. Es handelt sich um eine Slangsprache oder Hybrid-Sprache der dritten
Einwanderer-Generation. Kanak Sprak ist ein deutschtürkisches Idiom. Dieser
Neologismus stammt von der Bezeichnung Kanaken, die Einwanderer und ehemalige
Gastarbeiter türkischer und arabischer Abstammung sind. Der Begriff ist abschätzig
und gilt als eine Bezeichnung für den deutschen Szenejargon, der vorwiegend von
zweisprachig aufgewachsenen, meist türkischstämmigen Jugendlichen der zweiten oder
dritten Einwanderergeneration gesprochen wird. Zaimoğlus Buch enthält 24 halbfiktive
Interviews, in denen die Vetreter der Migrantenfamilien unter anderem auf die Frage
„Wie lebt es sich als Kanake in Deutschland?“ antworten.
In den 1990er Jahren setzte sich die Generation der sogenannten 69er oder der
Popliteraten durch. Es handelte sich hauptsächlich um die Autoren, die von der Poetik
der Medien schöpften und solchen Kulturbereichen wie Popmusik, Video-Clips oder
Werbung eine besondere Aufmerksamkeit widmeten.
Es handelt sich um eine Sammlung von 24 Kurzgeschichten, die in einer Mischung aus
deutscher Sprache und sogenanntem "Kanakisch" geschrieben sind. Der Begriff "Kanak
Sprak" bezieht sich auf einen sprachlichen und kulturellen Ausdruck, der von Migranten und
insbesondere von türkischstämmigen Jugendlichen in Deutschland verwendet wird. Es
handelt sich um eine Art Slang, der Elemente der deutschen Sprache mit Ausdrücken aus dem
Türkischen und anderen Sprachen kombiniert. In seinem Buch verwendet Zaimoglu bewusst
diese Mischung aus Sprachen und Dialekten, um die Realität und die Erfahrungen von
Migranten und Menschen am Rand der Gesellschaft zu reflektieren. Die Kurzgeschichten
bieten Einblicke in das Leben von Menschen, die oft mit Vorurteilen, Diskriminierung und
Identitätskonflikten konfrontiert sind.
Christian Kracht
Christian Kracht ist ein Schweizer Schriftsteller, der am 29. Dezember 1966 in Saanen,
Schweiz, geboren wurde. Er gehört zu den bedeutendsten und kontrovers diskutierten Autoren
der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur.
„Faserland“ (1995). Der namenlose Ich-Erzähler ist hier ein Erfolgsmensch, der eine
Reise vom nördlichsten Punkt Deutschlands (Sylt) nach Süden (Bodensee) unternimmt.
Der Ich-Erzähler beschreibt acht Stationen seiner Reise. Der Roman endet in der Mitte
des Sees offen. Die Suche nach einem wahren Sinn des Lebens erweist sich in der
Konsumgesellschaft als unmöglich. Kracht „denunziert“ die gesamte „middle class“, vor
allem den Heddonismus der Reichen, Yuppies usw. Man kann den Titel „Faserland“ als
ein eingedeutschtes englisches Wort „Fatherland“, das „zerfasert“ ist, verstehen. „Ich
würde ihnen von Deutschland erzählen, von dem groβen Land im Norden, von der
groβen Maschine, die sich selbst baut, da unten im Flachland. Und von den Menschen
würde ich erzählen, von den Auserwählten, die im Inneren der Maschine leben, die gute
Autos fahren müssen und gute Drogen nehmen und guten Alkohol trinken und gute
Musik hören müssen, während um sie herum alle dasselbe tun, nur eben ein ganz klein
biβchen schlechter“.
Mit Krachts „Faserland“ (1995) begann die Blütezeit der Popliteratur.
Kritik der Konsumgesellschaft
Benjamin von Stuckrad-Barre Musikroman „Livealbum“ (1999) "Livealbum" ist in Form
von kurzen, intensiven Episoden geschrieben, die verschiedene Aspekte der Popkultur und
des Lebens als Musikliebhaber behandeln. Stuckrad-Barre verwebt dabei persönliche
Anekdoten mit scharfen Beobachtungen über die Musikszene und die damit verbundenen
Phänomene. Der Titel "Livealbum" bezieht sich auf die Live-Erfahrung von Musik und
darauf, wie diese Erfahrung die Zuhörer beeinflusst und prägt. Es ist eine Hommage an die
Energie und Intensität von Live-Musik und an die Kraft, die Musik haben kann, um
Emotionen auszulösen und Menschen miteinander zu verbinden.
Florian Illies in seinem späteren Roman „Generation Golf“ (2000)
Die Generation Golf steht symbolisch für eine Gruppe von Menschen, die in den Jahren nach
dem Fall der Berliner Mauer aufgewachsen sind und mit den Herausforderungen und
Verlockungen der Konsumgesellschaft konfrontiert wurden. Illies skizziert die Lebensweise,
die Mode, die Musik und die Medien dieser Zeit und reflektiert über die Identitätssuche und
die Orientierungslosigkeit vieler Menschen dieser Generation.
eine spezifische Gesellschaft der „H&M-Träger.
Frank Beyer „Nikolaikirche“ (1995) nach dem Roman von Erich Loest
Die Handlung des Films „Nikolaikirche“ spielt zwischen 1987 und November 1989, als
es montags nach den Friedensgebeten in der Leipziger Kirche zu groβen
Manifestationen kommt. Die friedliche Revolution in Leipzig wurde von Erich Loest an
Beispiel der Familie Bacher literarisiert, wobei er Risse zeigte, die damals durch viele
Familien gegangen sind. Loest selbst hat sich von dem SED-Regime schon nach dem
Aufstand vom 17. Juni 1953 distanziert.
Anlässlich der Friedenspreis-Verleihung des Deutschen Buchhandels auf der 50er
Frankfurter Buchmesse hielt Martin Walser im Jahre 1998 seine Rede „Die Banalität
des Guten“, die dann in „FAZ“ gedruckt wurde. In dieser Paulskirchen-Rede (benannt
nach dem Namen der Kirche in Frankfurt am Main) wendete sich Walser gegen die
„Routine des Beschuldigens“ und „die Dauerrepräsentation unserer Schande“
In diesem Essay setzt sich Walser mit dem Thema der Ethik und Moral auseinander,
insbesondere im Kontext der deutschen Geschichte und der Erinnerungskultur nach dem
Zweiten Weltkrieg. Der Titel "Die Banalität des Guten" spielt auf den Begriff der "Banalität
des Bösen" an, den der politische Theoretiker Hannah Arendt geprägt hat. Arendt verwendete
diesen Begriff, um zu beschreiben, wie die Verbrechen des Holocaust nicht ausschließlich
von monströsen oder pathologischen Individuen begangen wurden, sondern auch von
gewöhnlichen Menschen, die in einem System von institutionellem Bösen gefangen waren.
In demselben Jahr veröffentlichte Ingo Schulze seine Auseinandersetzung mit den
Folgen der deutschen Teilung „Simple Storys. Einen Roman aus der ostdeutschen
Provinz“ (1998).
Das Buch besteht aus einer Sammlung von Erzählungen, die im ostdeutschen Provinzmilieu
angesiedelt sind und die Zeit nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung Deutschlands
behandeln. In "Einfache Geschichten" beschreibt Schulze das Leben gewöhnlicher Menschen
in der ostdeutschen Provinz, ihre Träume, Hoffnungen, Enttäuschungen und den Wandel, den
die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche mit sich bringen. Jede Erzählung bietet
Einblicke in das Leben verschiedener Charaktere und ihre persönlichen Herausforderungen
während der Zeit des Umbruchs.
Wende-Roman
Die deutschsprachige Belletristik der 1990er Jahre wurde von den Autoren
vertreten, die meistens nach einem Anschluss an die amerikanische Erzähltradition des
Realismus suchten. Das bedeutete das Ende „des allgemeinen Disasters“ der deutschen
Literatur der 1970er und 1980er Jahre, das der FAZ-Kritiker Frank Schirrmacher zur
Frankfurter Buchmesse 1989 an Beispiel von Norbert Gstrein diagnostizierte.
In seinem Gedicht „Kiosk“ gibt es drei Schwestern, die mit „Parzen“ oder Moiren des
Schicksals verglichen werden und die Presse mit menschlichen Geschichten verkaufen:
“An der nächsten Ecke
die drei älterlichen Schwestern
in ihrer Bretterbude.
Zutraulich bieten sie
Mord Gift Krieg
einer netten Kundschaft
zum Frühstück an.
[...]
Auch ich kaufe gern
bei den Parzen ein“.
Anne Duden debütierte spät im Jahre 1982 (geb. 1942), aber ihr Prosaband „Übergang“
wurde sofort viel beachtet. Sie veröffentlichte ihre Gedichte in solchen Bänden wie
„Steinschlag“ (1993) oder „Wimpertier“ (1995).
Der Roman thematisiert die persönliche Suche nach Identität und Selbstbestimmung in einer
Gesellschaft, die von politischen Idealen und sozialen Normen geprägt ist. Veronika muss
sich den Erwartungen ihrer Familie, ihrer Freunde und der Gesellschaft stellen, während sie
ihren eigenen Weg sucht und sich mit den Einschränkungen und Möglichkeiten des Lebens in
der DDR auseinandersetzt.
Dudens Gedichte aus der Hälfte der 1990er Jahre knüpften oft an den Alltag an. Sie
selbst bezeichnete ihre Texte als Wundgebilde, die zur Körper-Lyrik der 1990er Jahre
gehören.
In Dudens Werk verbindet sich die Arbeit an der Wahrnehmung mit den
Motiven der Verwandlung des Körpers in den Text, was mit einer „hochgradig
verfeinerten Wahrnehmung – Kryptästhesie“ verschmilzt.
Botho Strauβ setzte seine Arbeit an der Poetik der Paarbeziehungen fort. Ein typisches
Beispiel wären hier Christoph und Lilly Groth in seinem Dreiakter „Das
Gleichgewicht“ (1993).
Lilly ist ein „Sinnbild für das Leben in der DDR“, Christoph Groth „steht für den
westlichen Teil Deutschlands“.
Die Charaktere streben danach, eine Balance zwischen ihren unterschiedlichen
Lebensbereichen, ihren Beziehungen und ihren inneren Konflikten zu finden."Das
Gleichgewicht" ist ein herausforderndes und anspruchsvolles Werk, das Leser dazu einlädt,
über die menschliche Natur, die Komplexität des Lebens und die Suche nach persönlicher
Erfüllung nachzudenken.
Der Wirtschaftsprofessor Groth verabschiedet sich von seiner Ehefrau Lilly
Groth, weil er für ein Jahr nach Canberra in Australien verreist, um dort zu forschen.
Zu dieser Gelegenheit möchte er auch seine Beziehung zu Lilly erfrischen, aber seine
Rückkehr nach Hause führt zum Konflikt.
Leider schieβt er seiner Ehefrau einen Pfeil in den Rücken und danach kommt die
Wahrheit über Lillys Doppelleben ans Tageslicht. Nach dem Schuss wird sie zum
Krüppel.
Das Gleichgewicht im ehelichen Leben wird gestört und diese Situation erinnert an den
Verlust des Gleichgewichts der Deutschen und der stabilisierenden Balance zwischen
der DDR und der BRD nach der Wiedervereinigung. Am Ende entsteht eine neue Lilly
wie durch ein Wunder der Heilung. Sie wird „in den Stand versetzt, in dem sie am
Anfang des Stücks war“.
Zu Beginn der 1990er Jahre öffnete man einen neuen Studiengang „Szenisches
Schreiben“ an der Hochschule der Künste in Berlin, zur Zeit Universität der Künste,
was ein wichtiger Beitrag zu Entwicklung des modernen deutschen Dramas war.
Eine Neuheit war die Verbindung der Judenverfolgung mit dem Schicksal der
Homosexuellen jüdischer Herkunft im Film „Aimée und Jaguar – eine Liebe größer als
der Tod“ (1999) unter der Regie von Max Färberböck, der den „Reportageroman“ von
Erika Fischer „Aimée und Jaguar: Eine Liebesgeschichte, Berlin 1943“ (1994) verfilmte.
Der Film zeigt die intensive Liebesgeschichte zwischen Aimée und Jaguar, die sich
inmitten der Schrecken des Nationalsozialismus im Berlin der 1940er Jahre entwickelt.
Während Aimée in einem wohlhabenden Haushalt lebt und sich um ihre Kinder kümmert, ist
Jaguar eine aktive Teilnehmerin im jüdischen Widerstand gegen die Nazis. Ihre Liebe blüht in
einer Zeit der Gefahr und Verfolgung auf, als Jaguar sich bei Aimée versteckt, um der
Gestapo zu entkommen.
Ein Text darüber „Luftkrieg und Literatur“ (1999) wurde von W.G. Sebald als
eine Buchfassung der Thesen aus seinen früheren Züricher Poetikvorlesungen
veröffentlicht. Eine dieser Thesen betraf das Schweigen der Nachkriegszeit zu den
alliierten Bombenangriffen. Sebalds Hauptthema war das Problem der Tabuisierung der
Erinnerung an den Luftkrieg in der deutschen Nachkriegsliteratur, das im Ausland viel
früher verarbeitet wurde.
Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt, wobei jeder Abschnitt eine Reihe von
Themen behandelt, darunter Erinnerung, Geschichte, Trauma, Identität und die Natur des
Schreibens selbst. Sebald verwendet einen essayistischen Stil und kombiniert Fakten mit
literarischer Analyse, persönlichen Erinnerungen und Reiseerfahrungen, um komplexe Fragen
über das Verhältnis von Geschichte und Literatur zu erforschen.
13 HL Vortrag 19.01.2022
Der Roman wurde von der Kritik hoch gelobt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen,
darunter den Literatur-Nobelpreis für Günter Grass im Jahr 1999.
Uwe Timm „Am Beispiel meines Bruders“ (2003)
Timms Bruder Karl-Heinz meldete sich als Jüngling freiwillig zur Waffen-SS, um am
Ukraine-Feldzug teilzunehmen. Leider verlor er im Jahre 1943 am Dnjepr beide Beine,
Der SS-Sturmmann Karl-Heinz Timm starb 1943 in einem Feldlazarett in der Ukraine.
Uwe Timm war damals 3 Jahre alt und die Eltern verboten ihm bald darauf sogar „Heil
Hitler“ zu sagen.
In diesem Werk reflektiert Timm über das Leben seines Bruders, Karl-Heinz Timm, der als
Soldat im Zweiten Weltkrieg gekämpft hat und im Krieg gefallen ist. Das Buch ist eine
Mischung aus Erinnerungen, persönlichen Reflexionen und historischen Rückblicken. Uwe
Timm beschreibt die Kindheit und Jugend seines Bruders, seine Erfahrungen im Krieg sowie
die Auswirkungen von dessen Tod auf die Familie Timm. Dabei thematisiert er auch die
Erinnerungskultur in Deutschland und die Art und Weise, wie der Zweite Weltkrieg und seine
Folgen das Leben der Menschen bis heute prägen.