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Grau hängt der Himmel über der Stadt. „Brrr, ist das kalt", sagt sie leise und geht auf dem Bahnsteig
hin und her.
Veronika sieht auf die Uhr, zum zehnten Mal in fünf Minuten. Endlich hört sie den Lautsprecher
knacken.
„Bitte Vorsicht auf Gleis 3. Es hat Einfahrt der verspätete Intercity-Express nach Hannover."
„Zum Glück ist der Zug nicht so voll", denkt sie und steigt in einen Wagen der ersten Klasse.
Die ersten beiden Abteile sind mit Rentnern besetzt. Sie trinken Sekt und lachen.
Veronika setzt sich ihm gegenüber. Sie sitzt auch gern am Fenster.
Veronika holt das Laptop aus ihrem Aktenkoffer und beginnt zu arbeiten.
Der Mann vor ihr beachtet sie nicht mehr. Er sieht in sein Heft und schreibt weiter.
Veronika schreibt am Computer, schnell und genau. Manchmal wirft sie einen kurzen Blick auf ihr
Gegenüber. Seine Haare sind ungekämmt , seine Jeans hat Löcher und das T-Shirt ist verwaschen.
„Ein linker Intellektueller oder so etwas. Schade, hässlich ist er eigentlich nicht."
„Nicht zu fassen", denkt er. So eine hübsche Frau und läuft herum wie die Karikatur eines Wall-Street-
Brokers."
Tatsächlich sieht Veronika in ihrem grauen Kostum mit den flachen Schuhen wie die perfekte
Geschäftsfrau aus.
Der Zug fährt durch Städte, am Rhein entlang, über den Rhein, wieder durch Städte ohne Anfang und
Ende.
Keiner der beiden sagt ein Wort, keiner der beiden sieht aus dem Fenster. Beide scheinen ganz auf
ihre Arbeit konzentriert zu sein.
Der Mann steht auf und nimmt etwas aus der großen alten Tasche neben sich.
Er legt den Block auf die Knie und beginnt mit einem dicken, schwarzen Stift zu zeichnen.
Veronika schreibt weiter, aber sie denkt: Was macht er denn jetzt?"
Sie sieht schnell zu ihm hinüber.
"Erst schreibt er, dann zeichnet er. Ein Künstler ? Oder will er zeigen, dass er ein Künstler ist?"
Sie kennt solche Typen, die sich nur interessant machen wollen.
Sie ist mude. Sie klappt den Computer zu und steckt ihn in den Aktenkoffer.
Der junge Mann hält den Block auf den Knien. Er hat die Augen geschlossen.
„Vielleicht schläft er", denkt Veronika und nähert sich ihm vorsichtig.
"Möchten Sie's sehen?" „Was denn?" fragt sie brüsk und wird rot.
"Das bin ja wirklich ich!" ruft sie aus. Sie hält das Bild in der Hand und sieht es an.
"Wirklich... ich... nein das..." antwortet sie. Soll sie das Bild annehmen?
"Der will doch was von mir", denkt sie. „Aber die Zeichnung ist so schön!"
Max lässt nicht locker: „Ich hab es für Sie gezeichnet. Nehmen Sie's doch bitte an. Das heißt, natürlich
nur, wenn es ihnen gefällt!"
Er lächelt.
„Die Zeichnung ist sehr schön", sagt sie jetzt. „Sie zeichnen wirklich gut."
„Danke", antwortet er. Dann steht er auf und gibt ihr die Hand.
Dann nimmt sie die Zeichnung und steckt sie in den Aktenkoffer.
„Zeichnen Sie immer alle Leute, die Sie im Zug sehen?" fragt sie. „Nein", erwidert er ernst. „Nur sehr
schöne Frauen... so wie Sie."
Das ist ein Kompliment, aber Veronika nimmt es nicht gut auf. Ihre Augen werden klein, ihre Lippen
bilden jetzt eine dünne Linie.
Sie nimmt eine Zeitschrift in die Hand und liest vielleicht tut sie auch nur so.
Bis zum Ende der Zugreise wechseln die beiden kein Wort mehr.
Da habe ich mich wieder mal dumm angestellt!", denkt er. Als sie in Hannover ankommen, ist es
schon dunkel.
„Nein, danke." Veronikas Antwort ist kurz. Sie steigt vor ihm aus.
Над містом сіре небо. «Бррр, це холодно», — тихо каже вона й ходить туди-сюди по платформі.
Поїзд запізнюється.
Вероніка вдесяте за п'ять хвилин дивиться на годинник. Нарешті вона чує тріск гучномовця.
«На щастя, поїзд не такий заповнений», — думає вона і сідає у вагон першого класу.
Вероніка сідає навпроти нього. Вона також любить сидіти біля вікна.
Чоловік перед нею більше не звертає на неї уваги. Він дивиться на свій блокнот і продовжує
писати.
Вероніка пише на комп'ютері, швидко і акуратно. Іноді вона кидає швидкий погляд на людину, з
якою розмовляє. Його волосся розпатлане, джинси діряві, а футболка вицвіла.
«Лівий інтелектуал чи щось таке. Шкода, він насправді не потворний».
«Неймовірно», — думає він. Така гарна жінка ходить, як карикатура на брокера з Уолл-стріт».
Поїзд мандрує містами, вздовж Рейну, через Рейн, знову через міста без початку і кінця.
Ніхто з них не каже ні слова, ніхто з них не дивиться у вікно. Здається, обидва повністю
зосереджені на своїй роботі.
"Спочатку пише, потім малює. Художник? Або він хоче показати, що він художник?"
«Малюнок... портрет...»
«О, портрет?»
Вона не відповідає.
«Це справді я!» — вигукує вона. Вона тримає картину в руці і дивиться на неї.
«Він чогось хоче від мене», — думає вона. — Але ж малюнок такий гарний!
Макс не відмовляється: «Я тобі намалював. Будь ласка, прийміть це. Звісно, якщо їм це
подобається!»
Він посміхається.
«Ви завжди малюєте всіх, кого бачите в поїзді?» — запитує вона. «Ні», — серйозно відповідає
він. — Тільки дуже красиві жінки... як ти.
Це комплімент, але Вероніка погано його сприймає. Її очі стають маленькими, губи тепер
утворюють тонку лінію.
Я знову був дурним!» — думає він. Коли вони приїжджають у Ганновер, уже темно.