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Materialwirtschaft

Operative Aspekte der Beschaffung -


Prozessmodell der Materialwirtschaft
 Materialbedarfsplanung
 Materialbestandsplanung
 Bestellpolitik / Materialbeschaffung
 Lieferantenpolitik / Materialbereitstellung

65
Das Prozessmodell der Materialwirtschaft verschafft einen Überblick über alle
Schritte im Prozess der Materialwirtschaft.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln
ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

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Beispiele für Lagertypen: Die Bodenlagerung ist die einfachste Form der
Lagerhaltung.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Bodenlagerung ohne Lagergerät, In Zeilen, ohne


Lagereinrichtung

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quelle: Zeitschrift Materialfluss: Sonderdruck Lagerplanung

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Beispiele für Lagertypen: Lagerung in Palettenregalen Einplatzsystem.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Vorteile:
• Zugriff auf alle Artikel
• Mechanisierbar, automatisierbar
• Freie Lagerplatzzuordnung
• Hohe Kommissionierleistung
• Fifo-Prinzip möglich
• Hohe Raumausnutzung
• Anpassungsfähig
• Wenig Personal

Nachteile: 1
Primärbedarf für Erzeug-
nisse einschließlich der
Ersatzteile ermitteln
Materialbedarfs-
planung
9
verfügbaren Lager-
bestand ermitteln

• Hohe Investitionskosten Sekundärbedarf


2 deterministisch ermitteln
Sekundärbedarf
3 stochastisch ermitteln
nein Meldebestand erreicht
oder unterschritten?
Nettobedarf
10 ermitteln

• Hoher Umschlag, damit wirtschaftl. 4 Tertiärbedarf bestimmen


ja
11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/

• Einheitliche Ladeeinheiten erfordl. Beschaffung durch


Einkauf?
Bestellpolitik
nein

• Behördliche Auflagen (höhenabh.)


5 Zusatzbedarf bestimmen
ja
Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln

• Erhöhter Organisationsgrad bei


6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag

freier Platzzuordnung 7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung

• Störanfällig bei Automatisierung Gesamtmenge am


Lager verfügbar?
ja Gesamtmenge
8.1 reservieren
Materialanlieferung Eigenfertigung
14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quellen: Zeitschrift Materialfluss: Sonderdruck Lagerplanung mwlagl06.ppt

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Beispiele für Lagertypen: Lagerung von Langprodukten in Kragarm-Regalen.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Vorteile:
• Verwandelbar in Fachbodenregal
• Ausbaufähigkeit
• Anpassbarkeit an Sortiment
• Kommissionierbarkeit mit
Regalfahrzeugen (RFZ)
• Geringer Investitionsaufwand
• gute Flächennutzung
• Direktzugriff auf jeden Artikel
• Automatisierbarkeit 1
Primärbedarf für Erzeug-
nisse einschließlich der
Materialbedarfs-
9
verfügbaren Lager-
bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
10 ermitteln

Nachteile:
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten?
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja

• Geringe Raumnutzung 4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/


Bestellpolitik

• Automtisierbarkeit nur mit Kassetten


Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja

• Teilweise nur LiFo Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

• Flurförderzeuge erforderlich 7 Lagerbestand abfragen Materialbestands-


planung
13.1 Material bestellen
Fertigungsauftrag
13.2 erteilen

• Unfallgefahr Gesamtmenge am
Lager verfügbar?
ja Gesamtmenge
8.1 reservieren
Materialanlieferung Eigenfertigung
14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quellen: Zeitschrift Materialfluss: Sonderdruck Lagerplanung mwlagl08.ppt

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Beispiele für Lagertypen: Lagerung in automatisierten Paletten-Regalen.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Vorteile:
• Höchste Automatisierbarkeit
• Bedienerfreundliches Kommis-
sionieren: "Ware zum Mann"
• DV-Einsatz: Organisation gut
• Keine Inventur
• Einheitlicher Ladungsträger
• Keine Gewichtsbeschränkung
• Sortimentsanpassung Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-
1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung

Nachteile:
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

• Abmessungs-Varianz beschränkt 4 Tertiärbedarf bestimmen


ja
11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/

• Störanfällig (Rechnerabhängig)
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?

• Hohe Investitionskosten 6 Bruttobedarf bestimmen


Was haben wir noch da?
ja
Bestellmenge und
12.1 Termin ermitteln
Losgrößen und
12.2 Termin ermitteln

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

mwlagl09.ppt Quelle: W.Eversheim: Organisation in der Produktionstechnik Band 4

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Beispiele für Lagertypen Lagerung in automatisierten Paletten-Regalen.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Vorteile:
• Raumnutzung
• Hohe Leistung
• Flächennutzung
• FiFo
• Automatisierbar
• DV-Organisation
• Ausbaufähig

Nachteile:
• Unfallgefahr 1
Primärbedarf für Erzeug-
nisse einschließlich der
Materialbedarfs-
planung
9
verfügbaren Lager-
bestand ermitteln

• Hohe Anforderungen an Toleranzen


Ersatzteile ermitteln
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln

• Ablauffunktion gewichtsabhängig
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja

• Staudruck in vorderster Reihe 4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/


Bestellpolitik
Beschaffung durch nein

• Auffahrstoß 5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?


ja
Bestellmenge und Losgrößen und

• Ladungssicherung erforderlich
Was haben wir noch da? 12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

• Investitionskosten 7 Lagerbestand abfragen Materialbestands-


planung
13.1 Material bestellen
Fertigungsauftrag
13.2 erteilen

• Nur artikelreine Bahnen Gesamtmenge am


Lager verfügbar?
ja Gesamtmenge
8.1 reservieren
Materialanlieferung Eigenfertigung
14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

• Hoher Wartungsaufwand nein


Teilmenge am Lager ja Teilmenge
8.2 reservieren
15 Material einlagern
verfügbar?

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quelle: Zeitschrift Materialfluss: Sonderdruck Lagerplanung mwlagl10.ppt

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Lager - Behältertechnik – Materialfluss.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quelle: www.viastore.de

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Lager – Regallager mit Paletten.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quelle: www.viastore.de

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Lager – Beispiele.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

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Lager – Beispiele.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Automatisches
Kleinteilelager

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

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Lager – Beispiele.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Hochregallager
(im Bau)

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

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Die Auswahlkriterien für das geeignete Lagersystem beziehen sich immer auf
das Lagergut.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quelle: In Anlehnung an: Zeitschrift Materialfluss: Lagerplanung (Sonderpublikation), Verlag Moderne Industrie

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Die wichtigsten Kennzahlen zu Lagerung und Logistik.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbestandsplanung

Lagernutzungsgrad = Belegte Lagerfläche / Gesamtlagerfläche x 100 %

Durchschnittl. Bestand = (Anfangsbestand + 12 Monatsendbestände) / 13

Eine von vielen Definitionen; diese ist recht praktikabel. Wird u.a. für die Ermitt-
lung der Umschlagshäufigkeit und der Reichweite benötigt.

Lagerquote = Durchschnittlicher Lagerbestand / Umsatz p.a. x 100 %


Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-
1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
10 ermitteln

Maß für den mit der Umsatzerzielung verbundenen Bestandsaufwand.


Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten?
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik

Lagerkosten gesamt p.a.


Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?

Lagerkostensatz (LKS) = x 100 %


ja
Was haben wir noch da? Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln

Durchschn. Lagerbestd.
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein

Lagerhaltungskostensatz (LHKS) = LKS + Zinssatz (für Bestandshaltung) Teilmenge am Lager


verfügbar?
ja Teilmenge
8.2 reservieren
15 Material einlagern

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quellen: Chr.Schulte: Logistik; Praxishandbuch für den Materialwirtschaftsleiter, Augsburg 1996; Abels et al.: Wie gut ist Ihre Logistik ?,Köln 1994

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Materialwirtschaft
Operative Aspekte der Beschaffung -
Prozessmodell der Materialwirtschaft
 Materialbedarfsplanung
 Materialbestandsplanung
 Bestellpolitik / Materialbeschaffung
 Lieferantenpolitik / Materialbereitstellung

81
Das Prozessmodell der Materialwirtschaft verschafft einen Überblick über alle
Schritte im Prozess der Materialwirtschaft.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln
ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

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Bereitstellungsprinzipien.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Einzelbeschaffung Vorratsbeschaffung Just in Time


Vorteile Vorteile Vorteile
 Kurze Lagerdauer  kostengünstigerer Einkauf, da  geringe Lagerbestände
 Geringe Kapitalbindung größere Mengen  relativ niedrige Lagerkosten
 Geringe Lagerhaltungskosten  Warten auf günstigere
Marktpreise möglich
 keine Produktionsausfälle
 keine Sanktionen durch
Lieferverzug
Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-
1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht

Nachteile
Nettobedarf
Wo
10 holen wir es her?

Nachteile Nachteile
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja

 keine sofortige  hohe Kapitalbindung  Risiko: Produktionsausfällen 4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/

Beschaffung durch
Bestellpolitik
nein

Produktionsbereitschaft  Absicherung von Produktions- 5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?

 hohe Zins- und Lagerkosten


ja
Bestellmenge und Losgrößen und

 günstige Einkaufszeitpunkte
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln

ausfällen durch Rahmenliefer- 6 Bruttobedarf bestimmen

entfallen i.d.R.  Gefahr der Veralterung verträge mit hohen


7 Lagerbestand abfragen Materialbestands-
planung
13.1 Material bestellen
Fertigungsauftrag
13.2 erteilen

 Qualitätsminderung
ja

Konventionalstrafen
Gesamtmenge am Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik
Z-Güter Y-Güter X-Güter

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Operative Aspekte der Beschaffung – Bereitstellungsprinzipien der
Materialwirtschaft.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Prinzipien
Prinzipien Wege Menge
Vorratsbeschaffung: Direkt: Bezug vom Werk
Bestand Indirekt: Handel, Importeur Andler‘sche Formel:
200 x M x Kb
Xopt =
E x Lhks
Termine Xopt = optimale Bestellmenge
Zeit
M = Jahresbedarfsmenge
Einzelbeschaffung: Verbrauchssteuerung: E = Einstandskosten/Mengeneinheit
Höchstbestand
Kb = Bestellkosten je Bestellung
Bestellpunkt Lhks = Lagerhaltungkostensatz Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-
Bedarf 1 nisse einschließlich der
Ersatzteile ermitteln planung
9 bestand ermitteln
Lieferung nein Meldebestand erreicht
Wo
Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

Sicherheitsbestand ja

Beispiel: 4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/


Bestellpolitik
Zeit Zeit Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?

M = 1200 Stück/Jahr
ja

Bedarfssteuerung: Bestellmenge und


12.1 Termin ermitteln
Losgrößen und
12.2 Termin ermitteln

Just-In-Time: Verzahnung
6 Bruttobedarf bestimmen

E = 4 € /Stück 7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen


Fertigungsauftrag
13.2 erteilen
Bestand Zugang
der Bedarfsplanung mit dem Fer- planung
Kb = 40 €/Bestellung
tigungsprogramm der Lieferanten Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

Bedarf Lhks = 12% des durchschnittlichen nein


Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

Lieferung
Bedarf
Lagerbestandes nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/
Lieferantenpolitik
Zeit Zeit Xopt = 447,20 Stück

Quelle: In Anlehnung an Oeldorf/Olfert: Materialwirtschaft

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Die Bereitstellungsprinzipien: JUST-IN-TIME-Anlieferung I.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Prinzipien des JIT - Konzepts

o Abstimmung der Fertigungssteuerungen Montage-


auf die Montagesteuerung steuerung
o Zeitgerechte Anlieferung von Eigenfertigungs-
baugruppen und Kaufteilen "so spät wie möglich"
o Keine oder höchstens kleine Puffer Fertigungs- Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs-

o Kleine Lose, hohe Anlieferfrequenz


verfügbaren Lager-
1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung

steuerung 2
Sekundärbedarf
deterministisch ermitteln
Sekundärbedarf
3 stochastisch ermitteln
nein Meldebestand erreicht
oder unterschritten? Wo
Nettobedarf
10 holen wir es her?
ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung

Wegen der Komplexität der Abwicklung lohnt sich JIT nur bei
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein

A-Teilen mit regelmäßigem Bedarfsaufkommen (X-Teile)


Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

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Die Bereitstellungsprinzipien: JUST-IN-TIME-Anlieferung II.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Informationsfluss

Fertigungs- Fertigungs- Montage-


steuerung steuerung steuerung
Eigenferti-
gungsteile
Eigene mech.
Fertigung Materialfluss 1
Primärbedarf für Erzeug-
nisse einschließlich der
Ersatzteile ermitteln
Materialbedarfs-
planung
9
verfügbaren Lager-
bestand ermitteln

Lieferanten- Montage 2
Sekundärbedarf
deterministisch ermitteln
Sekundärbedarf
3 stochastisch ermitteln
nein Meldebestand erreicht
oder unterschritten?

ja
Wo
Nettobedarf
10 holen wir es her?
ermitteln

fertigung Materialfluss 4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/

Beschaffung durch
Bestellpolitik
nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?

Kaufteile 6 Bruttobedarf bestimmen


ja
Bestellmenge und
12.1 Termin ermitteln
Losgrößen und
12.2 Termin ermitteln

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

Bei JIT-Abwicklung „zieht“ die Montage nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

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Das JUST-IN-TIME-Prinzip birgt Risiken, die bis zum Stillstand des gesamten
Werkes führen können.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quelle: Die Zeit online: „Wir wären lahmgelegt“ Marlies Uken

87 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Bestellpolitik

88
In der Bestellpolitik wird versucht ein Optimum aus Bestellmenge, Lagerbestand
und Bestellzeitpunkt zu finden.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Im Rahmen der Bestellpolitik geht es um die optimale Bestimmung des Beschaffungs- und Lagerprogramms.
Dies beinhaltet im Wesentlichen Entscheidungen über:

 optimale Bestellmenge

 optimalen Lagerbestand
Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-
1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln

optimalen Bestellzeitpunkt
2 3 stochastisch ermitteln

deterministisch ermitteln
ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

89 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Bestellpolitik – Bestandsarten.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Bezeichnet den Bestand bis zu


dem ein Lager aufgefüllt werden
soll oder aufgrund begrenzter
Kapazitäten aufgefüllt werden
kann.

... ist der Bestand, bei dessen


Unterschreitung eine Bestellung
ausgelöst wird. 1
Primärbedarf für Erzeug-
nisse einschließlich der
Ersatzteile ermitteln
Materialbedarfs-
planung
9
verfügbaren Lager-
bestand ermitteln
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/

... der Sicherheitsbestand dient


Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?

der Sicherstellung der


ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Lieferbereitschaft bei 7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen


Fertigungsauftrag
13.2 erteilen

stochastischen Materialbedarfen.
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quelle: In Anlehnung an Vahs/Schäfer-Kunz (2015), Abb. 15 - 11

90 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Verfahren der Bestellpolitik: t-S-Bestellpolitik – Bestellrhythmusverfahren.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Bsp.: Öl-Tank
auffüllen
immer im
Nov. 2005 Nov. 2006 Nov. 2007 November

Konstante
Zeitintervalle
der Bestellung 1
Primärbedarf für Erzeug-
nisse einschließlich der
Ersatzteile ermitteln
Materialbedarfs-
planung
9
verfügbaren Lager-
bestand ermitteln
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quelle: Vahs/Schäfer-Kunz (2015), Abb. 15 - 13

91 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Verfahren der Bestellpolitik: s-q-Bestellpolitik – Bestellpunktverfahren.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Bsp.: Tanken, wenn


Reserveleuchte
erscheint

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quelle: Vahs/Schäfer-Kunz (2015), Abb. 15 - 14

92 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Vereinfachtes Bestellpunktverfahren -
Prinzip „Geteilter Vorrat“ (2-Behälter-Methode).
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

93 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Optimale Bestellmenge

94
Optimale Bestellmenge – Königsweg in einem Zielkonflikt.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Lagerkosten
Bestellmenge
Optimum

Bezugskosten

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung

Das Ziel der Bestellmengenplanung ist es, diejenige Bestellmenge zu bestimmen, bei 2
Sekundärbedarf
deterministisch ermitteln
Sekundärbedarf
3 stochastisch ermitteln
nein Meldebestand erreicht
oder unterschritten? Wo
Nettobedarf
10 holen wir es her?
ermitteln

der die gegebenen Bedarfsmengen des Planungszeitraums zu minimalen


ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein

Gesamtkosten bestellt werden.


5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/

Bestellfixe Kosten Lagerkosten


Lieferantenpolitik

95 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Optimale Bestellmenge – Königsweg in einem Zielkonflikt.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Die optimale Bestellmenge bezeichnet den Punkt, an dem die fixen und variablen Lager- und Bezugskosten
ihr Minimum annehmen. Die optimale Bestellmenge ist daher sowohl für das Bestellpunktverfahren als auch für
das Bestellrhythmusverfahren von großer Bedeutung zur Festsetzung von Bestellmenge und Höchstbestand.

Was zunächst einfach klingt wird kompliziert, wenn man sich vor Augen führt, dass Lager- und Bezugskosten
konträre Elemente sind:

 Je höher die georderte Bestellmenge, desto höher fallen die Lagerkosten aus, während sich die
Bezugskosten durch Rabatte mindern. Das im Lager gebundene Kapital kann nicht anderweitig im
Unternehmen verwendet werden. 1
Primärbedarf für Erzeug-
nisse einschließlich der
Materialbedarfs-
9
verfügbaren Lager-
Ersatzteile ermitteln planung bestand ermitteln
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln

 Je geringer die Bestellmenge, desto niedriger sind Lagerkosten und Kapitalbindung bei gleichzeitig
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/

hoher Lagerumschlagshäufigkeit. Jedoch bedeutet eine geringe Bestellmenge auch mehr Bestellungen
4 Tertiärbedarf bestimmen
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
Einkauf?

bei gleichem Bedarf und damit höhere Kosten für Transport und Verpackung bei gleichzeitig geringeren
5 Zusatzbedarf bestimmen
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln

Rabatten. Dem Unternehmen steht allerdings aktuell Kapital zur Verfügung, welches sonst im Lager
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen

gebunden wäre. Gesamtmenge am ja


planung
Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein

 Dieser Zielkonflikt macht das Bestimmen der optimalen Bestellmenge nötig.


Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

96 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Vorgehensweise bei der Ermittlung der optimale Bestellmenge.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Je öfter bestellt wird, desto höher sind die Bestellkosten und desto niedriger die Lagerkosten. Bei einer
geringeren Bestellhäufigkeit sind die Lagerhaltungskosten höher und die Bestellkosten niedriger. Die optimale
Bestellmenge ist erreicht, wenn die Summe aus Bestell- und Lagerhaltungskosten am geringsten ist.
 Bestellkosten: Die Bestellkosten enthalten die gesamten Abwicklungskosten einer Bestellung, von der
Bestellvorbereitung über den Bestellabschluss bis zur Bestellabwicklung. Oft sind die Bestellkosten pro
Einheit abhängig von der Bestellmenge, beispielsweise aufgrund von Rabatten bei Abnahme größerer
Mengen.

Bestellkosten pro Bestellung = Summe der Bestellkosten pro Periode / Anzahl der Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-

Bestellungen pro Periode


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/

 Lagerhaltungskosten: Die Lagerhaltungskosten umfassen die Kosten für das Personal, die Lagerräume 5 Zusatzbedarf bestimmen
Beschaffung durch
Einkauf?
Bestellpolitik
nein

und das gebundene Kapital, inklusive Kosten für Wertminderung durch Schwund, Veralterung etc., und
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

die Versicherung von Vorräten und Räumen. 7 Lagerbestand abfragen Materialbestands-


planung
13.1 Material bestellen
Fertigungsauftrag
13.2 erteilen

Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung


Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

Lagerhaltungskostensatz = Zinssatz des gebundenen Kapitals + Lagerkostensatz


nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

97 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Optimale Bestellmenge – Kostenverläufe in Abhängigkeit
von der Bestellmenge nach Andler.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Lösung
Quelle: Vahs/Schäfer-Kunz (2015), Abb. 15 - 15

99 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Optimale Bestellmenge –
Beschaffungskosten im weiteren Sinne.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Kostenarten zur Bestimmung der optimalen Beschaffungsmenge

Materialbereitstellungskosten = Kosten, die durch die Bereitstellung von Material ausgelöst werden

Beschaffungskosten Lagerhaltungskosten Fehlmengenkosten


im engeren Sinne

 var. Bestellkosten in  Kosten für einzelne  zusätzliche Kosten


Bezug auf Bestellmenge gelagerte Güter z.B. Eillieferung
Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-
1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln

fixe Bestellkosten in Kosten für Verwaltung Konventionalstrafen


2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln
   ja
11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/

Bezug auf Bestellmenge des Lagers


4 Tertiärbedarf bestimmen
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
Einkauf?

und in Bezug auf Bestellanzahl


5 Zusatzbedarf bestimmen
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

 var. Anschaffungskosten in  Kosten für Lagerraum  Opportunitätskosten 7 Lagerbestand abfragen Materialbestands-


planung
13.1 Material bestellen
Fertigungsauftrag
13.2 erteilen

Bezug auf die Anlieferungs- Gesamtmenge am


Lager verfügbar?
ja Gesamtmenge
8.1 reservieren
Materialanlieferung
14.1 überwachen und sichern
Eigenfertigung
14.2 überwachen + sichern

zahl nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern

Kosten für Lagerschwund verfügbar? 8.2 reservieren



nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/
Lieferantenpolitik

100 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Analytische Bestimmung der optimalen Bestellmenge
nach Andler (II).
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

2 × xB × Kf
Andler-Formel qopt =
k × kL

qopt = Optimale Bestellmenge [Stück]


xB = Bedarfsmenge je Jahr [Stück]
Kf = Fixkosten je Bestellung [€] Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-

k = Einkaufspreis je Stück [€/Stück]


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 3 stochastisch ermitteln

kL = Zins- und Lagerkostensatz [ %]


deterministisch ermitteln
ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung

Anzahl der x
mB = B
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

qopt
nein

Bestellungen Teilmenge am Lager


verfügbar?
ja Teilmenge
8.2 reservieren
15 Material einlagern

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

103 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Optimale Bestellmenge – Kostenverläufe in Abhängigkeit
von der Bestellmenge nach Andler.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Ihre Geschäftsidee, der Verkauf von Erfrischungsgetränken bei Sportveranstaltungen, wird durch die
Kunden sehr gut angenommen. Basierend auf den folgenden Annahmen für den Getränkeabsatz des
nächsten Jahres bestimmen Sie die optimale Bestellmenge nach Andler.

Preis für Kiste Getränke: 5,00 €


Jahresbedarf: 100.000 Stück
Zinssatz: 10%
Kosten je Bestellvorgang: 500 € 1
Primärbedarf für Erzeug-
nisse einschließlich der
Ersatzteile ermitteln
Materialbedarfs-
planung
9
verfügbaren Lager-
bestand ermitteln
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/

Gebundenes Kapitel,
4 Tertiärbedarf bestimmen
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein

Bestellabwicklung, Transport,
Einkauf?

Raumkosten/Kühlung,
5 Zusatzbedarf bestimmen
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln

Schwund … Materialannahme 6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

104 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Optimale Bestellmenge – Kostenverläufe in Abhängigkeit
von der Bestellmenge nach Andler.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

105 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Optimale Bestellmenge – Kostenverläufe in Abhängigkeit
von der Bestellmenge nach Andler.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

106 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Optimale Bestellmenge – Kostenverläufe in Abhängigkeit
von der Bestellmenge nach Andler.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

q Opt = Optimale Bestellmenge (Stück)


xB = Bedarfsmenge je Jahr (Stück) 2 * xB * Kf
qopt =
Kf k * kL
= Fixkosten je Bestellung (€)

k = Einkaufspreis je Stück (€/Stück)


Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-
1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf

kL = Zins- und Lagerkostensatz (%) Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo


10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja


4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik

2 * 100.000 * 500
Beschaffung durch nein
Einkauf?

= 14.142,14
5 Zusatzbedarf bestimmen

qopt =
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

5 * 0,10 7 Lagerbestand abfragen Materialbestands-


planung
13.1 Material bestellen
Fertigungsauftrag
13.2 erteilen

Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung


Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

107 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Optimale Bestellmenge – Kostenverläufe in Abhängigkeit
von der Bestellmenge nach Andler.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? Wo
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

108 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Optimale Bestellmenge – Prämissen des Modells.

Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbeschaffung/Bestellpolitik

 der Bedarf je Periode ist bekannt und bleibt im Zeitablauf gleich groß

 konstante Produktions- und Lagerabgangsgeschwindigkeit

 konstanter Lagerkostensatz

 konstanter Einstandspreis (insb. keine Rabatte)

 einstufiger Bestellvorgang
Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-
1 nisse einschließlich der 9

kein Wareneingangsproblem (kein „Engpass Rampe“)


bestand ermitteln
 Ersatzteile ermitteln

Sekundärbedarf
planung

Sekundärbedarf
nein Meldebestand erreicht
oder unterschritten? Wo
Nettobedarf
10 holen wir es her?
ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln

ja
11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/

keine knappen Kapazitäten


4 Tertiärbedarf bestimmen
 Beschaffung durch
Einkauf?
Bestellpolitik
nein
5 Zusatzbedarf bestimmen
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln

Wiederbeschaffungszeit ist null bzw. Lieferfrist ist fix


6 Bruttobedarf bestimmen
 7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen
Fertigungsauftrag
13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung

beliebig teilbare Bestellmenge, keine Mindestmenge


Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

 nein
Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern
verfügbar? 8.2 reservieren

16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


keine Verbundbeziehungen zwischen den Teilen
nein
 Lieferantenpolitik

114 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Materialwirtschaft
Operative Aspekte der Beschaffung -
Prozessmodell der Materialwirtschaft
 Materialbedarfsplanung
 Materialbestandsplanung
 Bestellpolitik / Materialbeschaffung
 Lieferantenpolitik / Materialbereitstellung

115
Das Prozessmodell der Materialwirtschaft verschafft einen Überblick über alle
Schritte im Prozess der Materialwirtschaft.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbereitstellung/Lieferantenpolitik

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln
ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein Wie und von wem


Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern bekommen wir es?
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

116 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Mit dem Markt-Macht-Portfolio können die Machtverhältnisse zwischen Lieferant
und Abnehmer systematisiert werden.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbereitstellung/Lieferantenpolitik

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln
ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein Wie und von wem


Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern bekommen wir es?
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

Quelle: Vahs/Schäfer-Kunz (2015), Abb. 15 - 16

117 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre


Im Rahmen der Lieferantenbewertung kann ermittelt werden, wie gut sich ein
anderes Unternehmen als Lieferant eignet.
Operative Aspekte der Beschaffung: Materialbereitstellung/Lieferantenpolitik

Primärbedarf für Erzeug- Materialbedarfs- verfügbaren Lager-


1 nisse einschließlich der 9 bestand ermitteln
Ersatzteile ermitteln planung
nein Meldebestand erreicht Nettobedarf
Sekundärbedarf Sekundärbedarf oder unterschritten? 10 ermitteln
2 deterministisch ermitteln 3 stochastisch ermitteln
ja
4 Tertiärbedarf bestimmen 11 Beschaffung auslösen Materialbeschaffung/
Bestellpolitik
Beschaffung durch nein
5 Zusatzbedarf bestimmen Einkauf?
ja
Bestellmenge und Losgrößen und
12.1 Termin ermitteln 12.2 Termin ermitteln
6 Bruttobedarf bestimmen

Fertigungsauftrag
7 Lagerbestand abfragen Materialbestands- 13.1 Material bestellen 13.2 erteilen
planung
Gesamtmenge am ja Gesamtmenge Materialanlieferung Eigenfertigung
Lager verfügbar? 8.1 reservieren 14.1 überwachen und sichern 14.2 überwachen + sichern

nein Wie und von wem


Teilmenge am Lager ja Teilmenge 15 Material einlagern bekommen wir es?
verfügbar? 8.2 reservieren

nein 16 Material bereitstellen Materialbereitstellung/


Lieferantenpolitik

118 Prof. Dr. Tobias Rieke | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre

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