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Seminar: Pädagogik

Dozentin: Dorothea Hüsson


Thema des Referats: interkulturelle Pädagogik
Referent: Giang An Huynh

Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Begriffliche Klärungen
2.1 Kultur - Interkultur
2.1.1 Kultur
2.1.2 Interkultur
2.2 Andere Begriffe
3. Entstehung der interkulturellen Pädagogik
4. Kulturelle Pädagogik in Praxis
4.1 Gesellschaftliche Heterogenität und Herausforderung
4.2 Pädagogische Konzepte und Methoden
4.3 Was ist interkulturelle Kompetenz?
4.4 Kulturelle Pädagogik aus Studentensicht
5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung:
Wir leben heutzutage in einer multiethnischen und multikulturellen Gesellschaft
aufgrund der Entwicklung der Welt und der Globalisierung. Solche Gesellschaft birgt sowohl
Herausforderungen als auch Chancen, und vor allem interkulturelle Kompetenzen sind dabei
vom gießen Vorteil. Jedoch wie können wir unsere Kinder, also die nächste Generation, auf
das Leben in einer multinationalen Gesellschaft am besten vorbereiten? Infolgedessen ist die
„interkulturelle Pädagogik” als pädagogischer Beitrag anzusehen. Sie betrifft alle, sie richtet an
Kinder, Jugendliche, Erwachsene sowie die Menschen mit unterschiedlicher kultureller
Orientierung und sozialer Disposition. Als ein Weg, ein Instrument der Bildung und Erziehung
versteht sie sich, welches im Verhältnis zwischen Ausländern und Deutschen Veränderung
bewirkt, die Kinder mit oder ohne Migrationshintergrund auf ein Leben in einer heterogene
Gesellschaft vorbereitet und das Zusammenleben verschiedener Kulturen fördern möchte.
Hier wird das Akzeptieren und Kennenlernen unterschiedlicher Kulturen erhoben, um die
Spannungen zwischen den Gruppen zu lösen. Das kann nicht nur in einem interkulturell
ausgerichteten Kindergarten oder Schule umgesetzt werden, sondern auch in anderen
Betreuungseinrichtungen, Sportvereinen, Spielgruppen, sogar in den Gemeinden.
In der Bundesrepublik Deutschland findet derzeit ein tiefgehender sozialer und
kultureller Wandel, der für das Aufwachsen, die Entwicklung, die persönliche Entfaltung, die
Erziehung und die Bildung von Kindern und Jugendlichen von größter Bedeutung ist. Hier
ändern sich sowohl die Formen des Zusammenlebens, als auch die kulturellen Praktiken, die
Alltagssprache, an denen Jugendliche teilhaben. Infolgedessen wachsen immer mehr Kinder
nicht mehr in Lebensformen auf, die traditionellen Vorstellungen von „Familie“ entsprechen.
Außerdem werden die Kinder im Alltag von der Entwicklungen der Technik sowie der
Medienwelt beeinflusst. Solche Neuerungen treten stark in der Erziehung und Bildung der
Kinder. Wegen der vielfältigen Informationen und neuen Veränderung der Welt konfrontieren
die Heranwachsende eine Lage, wie ihre Orientierung gestaltet werden soll. Außerdem
werden die Kinder im Alltag von der Entwicklungen der Technik sowie der Medienwelt
beeinflusst. Solche Neuerungen treten stark in der Erziehung und Bildung der Kinder. Wegen
der vielfältigen Informationen und neuen Veränderung der Welt konfrontieren die
Heranwachsende eine Lage, wie sie sich ihre Orientierung gestalten sollen. Vor allem ist es
ein großes Problem für die Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, da sie
momentan in einer multikulturellen Gesellschaft leben.
Bezüglich der oben genannten Gründen spielt die interkulturelle Pädagogik eine
bedeutsame Rolle in der Erziehung und Bildung, vor allem in den frühen Stadien der
kindlichen Entwicklung. Infolgedessen wird „interkulturelle Pädagogik“ als Hauptthema im
Rahmen dieses Referats angesprochen.

2. Begriffliche Klärungen:
„interkulturelle Pädagogik“ bezeichnet pädagogische Ansätze, die ein
Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher, vielfältiger Herkunft fördern. Es handelt
sich von einem Umgang im gemeinsamen interkulturellen Lernen mit Fremdheit zu finden. In
folgenden Punkten werden einige Begriffe, die einen Zusammenhang mit interkulturelle
Pädagogik haben, erklärt.

2.1 Kultur - Interkultur:


2.1.1 Kultur:
Bereits im Namen „Interkulturelle Pädagogik“ enthält den Begriff „Kultur“ und er
verweist darauf, dass Kultur in der Auseinandersetzung mit dem Fremdheit in den
Erziehungswissenschaften eine bedeutsame Rolle spielt. Der Begriff „Kultur“ wird zumeist mit
der Zugehörigkeit zu einem Land oder einer Religion assoziiert, wie zum Beispiel der
muslimischen oder buddhistischen Kultur. Es wird davon ausgegangen, dass sich Menschen
mit der ähnlichen Deutungsmuster, also Normen, Werten und Einstellungen, ähnlich verhalten.
Kultur ist die Gesamtheit der kollektiven Deutungsmuster einer Lebenswelt (NIEKE 2000,50)
Darüber hinaus definieren Jörn Borke und Heidi Keller den Begriff „Kultur“ als „einen
dynamischen und interaktiven Prozess, in dem sich Überzeugungen und Werte herausbilden,
die zentral für das Alltagsleben der Menschen in den jeweiligen Kontexten sind“ (vgl. Borke/
Keller 2014, 15).
2.1.2 Interkultur:
Eine „Interkultur“ entsteht durch den Prozess des Aufeinandereinwirkens
verschiedener, mindestens zweier Kulturen, die in Interaktion oder Kommunikation
miteinander stehen. Die Interkultur ist somit stark variabel und dynamisch. Sie beschreibt kein
statisches Abhängigkeits- oder Dominanzverhältnis der Kulturen. Die beteiligten Kulturen oder
Teile dieser werden in diesem Prozess nicht nur addiert, sondern bilden, sich gegenseitig
beeinflussend, eine neue „Kultur“, eine Interkultur. Der Begriff wird positiv verwendet und
umschreibt einen konstruktiven Interaktionsprozess. 1

2.2 Andere Begriffe:


+ Akkulturation: die freiwillige oder auch unter Druck unfreiwillige Übernahme von
Elementen der Majoritätskultur durch die Individuen der Minoritätskulturen, ohne dass es
deshalb zu Integration oder zu Assimilation kommen muss. (NIEKE 2000,79)
Akkulturation bedeutet Annäherung der Minderheit an die Mehrheit, die aber auch bestimmte
Elemente der Minderheitskultur aufnimmt (Heckmann 1992)
+ Assimilation: ein Prozess der vollständigen Anpassung der Zuwanderer an die

1
https://www.ikud.de/glossar/interkultur.html
Lebensformen der Einheimischen unter Aufgabe der eignen, so dass am Ende jeder
Unterschied verschwunden ist (NIEKE 2000, 79)
+ Integration: die Eingliederung der Zuwanderer in das sozialstrukturelle Gefüge
der Aufnahmegesellschaft, vor allem in das ökonomische, das politische und das System der
öffentlichen Daseinsvorsorge (vor allem das Bildungssystem) und zwar unabhängig von einer
kulturellen Anpassung (NIEKE 2000, 79).

3. Entstehung der interkulturellen Pädagogik


In diesem Kapitel wird nun die Entstehung der Interkulturellen Pädagogik
chronologisch in dieser folgenden Phasen in migrationsspezifischer Diskussionen dargestellt
(MECHERIL 2004, 83ff):
a) 1960er-Jahre: Dekade diskursiver Stille
b) 1970er-Jahre: Dekade des Defizitdiskurses
c) 1980er-Jahre: Dekade des Differenzdiskurses
d) 1990er-Jahre: Dekade des Dominanzdiskurses

Zu Beginn der 60er Jahre wird die Ausländer an der Schule und Bildungsinstitutionen
nicht thematisiert, dementsprechend gibt es keine nennenswerten pädagogischen Reaktionen.
Erst in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts wird die migrationsspezifische Thematik in
Form von Ausländerpädagogik diskutiert. Zu Beginn dieser Zeit etablieren sich
„Sozialberatungsdienste für Ausländer”, deren Klientel ausländische Arbeitnehmer und ihre
Verwandte oder Familie sind. Hier werden jedoch „Ausländer" noch als „defizitär" angesehen.
Seit Anfang der 1980er-Jahre taucht das Wort “interkulturell” in Bildung, Erziehung und
Pädagogik zur Verwendung auf. „Interkulturelle Pädagogik” war zuerst ein positiver Ausdruck,
denn er markiert die Abkehr von einer patriarchalischen und defizitorientierten
Ausländerpädagogik oder Assimilationspädagogik, und betont die notwendige Anerkennung
gewisser kultureller und ethnischer Unterschiede.

Im Rahmen interkultureller Pädagogik wird allerdings die kulturellen Differenz zum


Thema, wobei es um migrationsbedingte Unterschiede geht.
Nach PRENGEL (1995) versucht interkulturelle Pädagogik der Tatsache Rechnung zu tragen,
dass unser Bildungswesen von Angehörigen verschiedener Kulturen und Ethnien besucht
wird. Jedoch hat MECHERIL (2004) ein Grundproblem der Bezeichnung interkultureller
Pädagogik in PRENGEL Auffassung, nämlich der Versuch, einer “Verschiedenheit Rechnung
zu tragen”, eine spezifische Andersartigkeit immer schon voraussetzt und damit Differenz
befördert.

Migrationspädagogik hingegen beschreibt eine Perspektive, aus der Fragen


aufgeworfen und diskutiert werden, die wichtig sind für die Pädagogik im Kontext von
Migrationsgesellschaften. Nach dem zentralen Konzept der Migrationspädagogik werden die
Pluralisierung und der Einseitigkeit, der Differenzierung und Entdifferenzierung, der sozialen
Segregation und Vermischung betont. In diesem Zusammenhang etabliert sich die
interkulturelle Pädagogik als Migrationspädagogik als eigenständige Erziehungswissenschaft.

4. Interkulturelle Pädagogik in Praxis


Im Jahr 2020 hatten 21,9 Millionen Menschen und somit 26,7 % der Bevölkerung in
Deutschland einen Migrationshintergrund (vgl. Statistisches Bundesamt 2020). Im Jahr 2020
hatten in Deutschland 40,3 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren einen Migrationshintergrund
(vgl. Statistisches Bundesamt 2020). Im Rahmen dieses Kapitels werden die Rolle
interkultureller Pädagogik in der Gesellschaft bzw. in heterogenetischer Gesellschaft
analysiert. Dadurch erwirbt man Fähigkeiten zur Verhandlung zwischen verschiedenen
Kulturen, u.a. interkulturelle Kompetenz.

4.1 Gesellschaftliche Heterogenität und Herausforderung:


Aufgrund der Globalisierung und der Entwicklung der Medienwelt leben wir
derzeit in einer vielfältigen Gesellschaft mit verschiedener Herkunft, man kann sagen, dass wir
in einer heterogenen Gesellschaft leben. Die Heterogenität ist im Verständnis interkultureller
Pädagogik ein Begriff, der sich auf Unterschiede in Lebensumständen bezieht. Diese
Unterschiede können ökonomisch oder sozial bedingt sein und können von individuellen
Merkmalen abhängig wie dem Geschlecht eines Menschen; sogar auf kulturelle
Zusammenhänge wie auf die Sprache(n), in der oder denen ein Mensch lebt. Die Merkmale
der Lebensumständen haben großen Einfluss auf die Entwicklung eines Kinds, denn sie sind
für seine Bildungs- und Lebenschance relevant, genauso wie angeborene Dispositionen und
Möglichkeiten. Interkulturelle Pädagogik, wie sie hier verstanden wird, konzentriert sich auf die
vielfältigen Auswirkungen gesellschaftlicher Heterogenität auf individuelle Bildungschancen
und -möglichkeiten. Der Kern der Aufgabe von Erziehungs- und Bildungseinrichtungen in
interkultureller Pädagogik ist dazu beizutragen, dass die Lebens- und Bildungschance der
Heranwachsende weitestmöglich von den Zufällen ihrer Herkunft unabhängig sein sollen.
Es gehört zu den Folgen gesellschaftlicher Heterogenität die Veränderung dir
alltäglichen sprachlichen und kulturellen Praktiken der Mitglieder der Gesellschaft, an denen
Kinder und Jugendliche Anteil haben. Dieser Wandel geschieht heutzutage vielleicht rascher
und stärker als je zuvor in der Vergangenheit, dazu trägt sowohl die Migration als auch die
rasante Entwicklung der Medienwelt und der Technik bei, vor allem der Möglichkeiten
elektronischer Information und Kommunikation. Jedoch ist aus interkulturell-pädagogischer
Sicht besonders wesentlich, dass die Entwicklung der Medienwelt und Technik diese
Generation eine Chance anbietet, eine Begegnung mit Fremdheit oder Verschiedenheit
alltäglich zu machen.
In den Bereichen der Bildungsarbeit ist daher mittel- und langfristig damit zu rechnen,
dass eine große Zahl von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund einen Bezug
zur Sprache haben wird, auch wenn sie im Inland geboren sind oder hier aufgewachsen. Sie
bringen Kulturen mit, die ihre familiäre Herkunft widerspiegeln. Inwieweit dies geschieht, hängt
von Migrationsgeschichte, kulturellen Traditionen, Lebensumständen und individuellen
Entscheidung ab. In jedem Fall beeinflusst der Migrationshintergrund die sprachlichen
Bildungsvoraussetzungen und viele weitere Kenntnisse und Erfahrungen, die Studienrede in
die Aus- und Weiterbildung in Bildungseinrichtungen einbringen. Die soziale, kulturelle und
sprachliche Heterogenität im Bildungsbereich ist nicht nur auf Migration und ihre Folge
zurückzuführen, sondern diese Ursache tragen maßgeblich dazu bei. In Bezug auf
Heterogenität werden die Herausforderungen an die Berufsbildung in Zukunft zunehmen.

4.2 Pädagogische Konzepte und Methoden


Es gibt in interkulturellen bzw. migrationsspezifischen pädagogisierten Bereich
unterschiedliche Begriffe (vgl. NIEKE 2000)
+ multikulturelle Erziehung
+ multiethnische Erziehung
+ antirassistische Erziehung
+ interkulturelle Erziehung
Außerdem sind die Bezeichnungen Assimilationspädagogik (PRENGEL 1995) und
Ausländerpädagogik (vgl. Punkt 4.2 Entwicklungslinien) nicht mehr gebräuchlich.
Ausländerpädagogik hat zum Ziel, die Kinder und Jugendlichen ausländischer Herkunft zu
fördern. Interkultur Pädagogik soll hingegen auf ein Leben in einer dauerhaften multikulturellen
Gesellschaft vorbereiten
ALLEMANN-GHIONDA (1999) unterscheidet 3 Konzepte interkultureller Erziehung in der
Schule. Eine Form bezieht auf die verschiedenen biografischen Bedingungen; kulturellen und
sozialen Hintergründe der Kinder. In einem dem soziologischen Konzept sollen Pluralisierung,
Multikulturalität und Internationalisierung der Gesellschaft als Ausgangspunkt für eine
interkulturelle Erziehung. Im bildungstheoretischen Ansatz sollen Pluralität und
Multiperspektivität sein, um eine Persönlichkeitsentwicklung zu vermitteln.
AUERNHEIMER (2003) differenziert für den außerschulischen Bereich 4 Ansätze
interkulturellen Training:
+ Der Verständigungsansatz mit dem Ziel, die Barrieren durch Kontakt und Austausch
abzubauen
+ Diversity-Ansatz mit dem Ziel, Bewusstsein für die Bedeutung von Differenz in der
Vielfalt zu machen
+ Antirassismus-Ansatz mit dem Ziel, Sensibilität für alltägliche strukturelle
Diskriminierungen zu erheben
+ Interkulturellen Kompetenz-Ansatz mit dem Ziel, die Kommunikationsfähigkeit zu
verbessern
AUERNHEIMER (2003, 126) entworfen eine Hierarchisierung von Zielsetzungen
interkulturellen Lernens auf Grundlage von NIEKE (2000). Am Anfang und als erstes Ziel
interkulturellen Lernens steht das Vermitteln von Offenheit und Kontaktbereitschaft. Dies
eröffnet das Erkennen von Stereotypisierungstendenzen in der Gesellschaft. Darauf wird das
Wecken der Einsicht aufgebaut, dass jegliches menschliches Verhalten kulturgebunden ist. Im
nächsten Schritt kommt die Fähigkeit interkulturelles Verstehens und Kommunizierens. Das
letztliche Ziel ist die Befähigung zum Dialog.

4.3 Was ist interkulturelle Kompetenz?


Interkulturelle Kompetenz wurde in Fachkreisen seit den 1990er Jahren in Deutschland
angefordert. Sie wird von einer interkulturelle, diversitätsbewusste ausgerichtete Pädagogik
erwartet in der Migrationsgesellschaft und richtet sich
an AkteurInnen und Institutionen im Bereich und Institutionen und Berufsfelder allgemein
sowie die Menschen mit unterschiedlicher kultureller Orientierung und sozialer Disposition. Mit
dieser Kompetenz wird man nicht ein Erlernen von Kulturtechniken erfordert, sondern man die
Fähigkeit, kulturelle Entwicklungen mitvollziehen soll. Man nimmt sich damit an kulturellen
Gemeinschaftsbildungen teil, um unterschiedliche Kultur zu verstehen und ihre mögliche
Wirkungen zu unterscheiden.
Interkulturelle Kompetenz ist in der Sozialen Arbeit von großer Bedeutung, was durch
die folgenden Punkte angesprochen wird:
+ Fragen des Zugangs von MigrantInnen zu Sozialen Diensten und die Qualität der
Verständigung über Hilfestrategien (Konzeptionierungen unter dem Begriff der
„Interkulturellen Öffnung Sozialer Dienste“);
+ Erkenntnisse über Migrationsrisiken und ihre sozialen Folgen;
+ Probleme und Konflikte im Zusammenleben zwischen Einheimischen und
Zugewanderten bzw. zwischen MigrantInnen untereinander;
+ Ethnisierungen und Diskriminierungen im sozialen Nahraum oder im Kontakt mit
Behörden und Institutionen;
+ Herausforderungen durch die psychosoziale Dimension gescheiterter
Migrationsverläufe
+ Anfragen an eine kultursensible Pflege und Altenhilfe (Eppenstein 2015).

4.4 Kulturelle Pädagogik aus Studentensicht:


Um herauszufinden, was „interkulturelles Lernen“ in der Praxis bedeutet, wurde von
den Studierenden ein Workshop organisiert. Es befasst sich mit der Rolle der interkulturellen
Pädagogik aus der Perspektive der Studierenden.
Laut eines Umfrageergebnisses in diesem Workshop werden folgende Fähigkeiten von
der Studierenden benannt, die wesentlich für die Bildung der interkulturellen
Kommunikationskompetenz:
Toleranz, Kommunikationsfähigkeit, Offenheit, Empathie, Bereitschaft zur Zusammenarbeit,
Kenntnis der eigenen Kultur, Nachdenken über die eigene und die fremde Kultur, Kenntnisse
von anderen Kulturen, Wahrnehmungsfähigkeit von Unterschieden und Gemeinsamkeiten,
Integrationsfähigkeit, Respekt, Neugier
In Praxis ist eine gründliche Vorbereitung auf den Kontakt mit einer anderen Kultur
sehr wichtig und nur möglich, wenn man Gefährdungen erkennen kann. Folgende
Gefährdungen der interkulturellen Pädagogik haben die Studenten erwähnt:
Fehlende Toleranz, Verschließen vor anderen Kulturen und Pflege der Homogenität der Kultur,
fehlende Kommunikationskompetenz, Verstärkung von Stereotypen.
Schließlich will die interkulturelle Pädagogik ein kognitives Bedürfnis schaffen, das die
Grenzen der eigenen Kultur überschreitet und gleichzeitig eine positive affektive Einstellung
gegenüber der anderen Kultur bildet. Das sind die Voraussetzungen für Offenheit gegenüber
anderen Kulturen und Verständnisbereitschaft (Nikitorowicz J., 2001, S. 126).

5. Literaturverzeichnis:
- Raithel, Jürgen (2009). Einführung Pädagogik Begriffe, Strömungen, Klassiker,
Fachrichtungen , S. 251-265
- Weberling, B. (08.2015) Kultursensitivität als Grundlage pädagogischen Handelns-
vom Verstehen unterschiedlicher Kulturen. Verfügbar unter:
http://www.kita-fachtexte.de/XXXX (Hier die vollständige URL einfügen.)
- Gogolin, Ingrid/Krüger-Potratz (2020), Marianne: Die Herausforderungen der
Pädagogik durch gesellschaftliche Heterogenität - Einführung in das Buch, Einführung
in die Interkulturelle Pädagogik (S.13-32), Bd.9, ​3 Aufl., Verlag Barbara Budrich
- Sander, Aleksandra: Interkulturelles Lernen in einem "Workshop" aus der Sicht von
Studenten - In: Trends in Bildung international (2007) 15, S. 1-6
- Eppenstein, Thomas, 2019. Interkulturelle Kompetenz [online]. socialnet Lexikon.
Bonn: socialnet, 14.02.2019 [Zugriff am: 10.12.2021]. Verfügbar unter:
https://www.socialnet.de/lexikon/Interkulturelle-Kompetenz
https://www.ikud.de/glossar/interkultur.html
- Borke, J., Keller, H. (2014). Kultursensitive Frühpädagogik. Stuttgart: W. Kohlhammer
GmbH.

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