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– Ich liebe dich.


– Nein.
– Ich liebe dich!
– Nein, nein, nein!
– Ich... liebe... dich.
– Nein!
– Ich liebe dich!
– Nicht schlecht, nicht schlecht, aber...
– Ich liebe dich, mein Führer! Ich liebe dich!
– Ja, ja, ja. Sehr gut, Stirlitz, sehr gut!
– Danke, mein Gruppenführer!
2

– So… von Stirlitz…


– Ja, Standartenführer der Waffen SS Stirlitz…
– Weiter! Sprechen Sie!
– Waschechter Arier. Prima-Sportler…
– Hoffentlich nicht Schach?
– Nein, mein Gruppenführer. Schießen.
– Sehr gut! Aber sein Charakter?
– Ein harter nordischer Charakter, natürlich.
– Natürlich!
3

– Ist Stirlitz in seinem Dienstzimmer?


– Nein, er ist oben mit Schellenberg. Was ist denn los?
– Müller hat Fragen für ihn.
– Ach so! Fragen? Welche Fragen?
– Ich weiß nicht...
– Danke!
– Keine Ursache!
4

– Wälder… Felder…
– Ja, Professor Pleischner, Wälder und Felder.
– Kühe dort! Und Schafe!
– Ja, Kühe und Schafe. Sehr interessant, nicht wahr?
– Ja, interessant. Kein Krieg. Keine Bombenangriffe. Stille! Frieden! Idylle! Phantastisch!
– Ja, Herr Professor, das ist die Schweiz. Kein Krieg hier...
– Das arme Deutschland!
5

– Heil Hitler!
– Guten Morgen, Stirlitz! Wie geht es Ihnen?
– Sehr gut, mein Gruppenführer, und Ihnen selbst?
– Ich habe viel Arbeit, Stirlitz! Sehr viel Arbeit!
– Suchen Sie nach der russischen Funkerin?
– Ja, das auch! Der alte Müller muss alles erledigen! Man hat keine Zeit zum Schlafen!
– Am Ende steht der Sieg, mein Gruppenführer!
– Jawohl, Stirlitz! Sieg heil!
6

Na, gut. Die Amerikaner suchen ihren Mann. Wer ist das? Reichsführer SS Himmler?
Dieser Henker? Nein. Womöglich, Goebbels? Propagandaminister? Nein, kein Goebbels.
Göring? Der dicke Hermann? Nein, das ist nicht Göring. Aber wer doch schon? Ich weiß!
Das ist Borman!
Der vorsichtige und hinterlistige Borman muss das einfach sein…
Die Amerikaner und ihr Mann Borman… Ja! Bestimmt, Borman!
7

– Also, Pastor, Sie sind Pazifist.


– Ja, ich bin Kriegsgegner.
– Und Sie sprechen englisch?
– Ja, ich spreche englisch.
Ich kann außerdem französisch, italienisch und spanisch sprechen.
Selbstverständlich spreche ich auch lateinisch.
– Sehr gut, Pastor. Und Sie haben Freunde in der Schweiz.
Sie, Pastor, müssen uns helfen.
– Ich habe keine Lust, euch zu helfen.
– Wenn Sie gegen den Krieg sind, dann müssen Sie das tun.
– Schauen Sie mir in die Augen, Stirlitz! Gut. Was soll ich tun?
8

– Guten Abend, Paul! Bitte ein Bier! Und etwas zum Essen…
– Wie immer, Herr Stirlitz?
– Ja, Paul, wie immer. Guten Abend, Frau Saurich! Wie geht es Ihnen?
– Guten Abend, Herr Stirlitz! Wie geht es mir? Man hat nichts zum Essen,
jede Nacht Bombenangriffe, die Russen rücken vor, die Amerikaner auch…
– Führer spricht doch von der Wunderwaffe. Am Ende steht der Sieg, Frau Saurich!
Wollen Sie heute abend Schach spielen?
– Selbstverständlich, Herr Stirlitz! Heute gewinne ich bei Ihnen! Am Ende steht der Sieg!
9

– Ich habe den Wunsch, dem Volkssturm beizutreten. Geben Sie mir eine Faustpatrone!
– Ihr Name?
– Saurich. Emma Frieda Charlotte Saurich. Charlotte, meine Urgroßmutter,
war aus München und…
– Ihr Ausweis bitte.
– Bitte. Sie war aus München und...
– Wie alt sind Sie, Frau Saurich?
– Sechsundfünfzig Jahre alt.
– Sechsundfünfzig… Ah…
– Was soll Ihr „Ah“ bedeuten? Ich bin noch stark. Ich will russische Panzer vernichten.
Selbst der Standartenführer SS Stirlitz kennt mich!
Wir spielen zusammen Schach! Am Ende steht der Sieg! Meine Urgroßmutter…
– Stirlitz? Na ja…
10

– Wollen Sie mit mir sprechen, mein Gruppenführer?


– Ja, Stirlitz. Es geht um eine äußerlich unangenehme Sache…
eine, eine äußerlich unangenehme Sache!
– Worum denn, mein Gruppenführer?
– Es geht um Ihre Fingerabdrücke auf dem Funkgerätkasten, Stirlitz...
– Vor drei Tagen habe ich einer Frau beim Tragen ihrer Sachen geholfen.
Darunter war auch ein Kasten...
– Wer kann das bestätigen?
– Dort war ein Polizist. Er ließ mich ausweisen.
Er hustete pausenlos etwa wie ein TBC-Kranker. Ich war ausgestiegen,
schaute die Trümmer an und half einer Frau ihre Sachen zu tragen.
Der Polizist hat all das gesehen.
– Gut, wir fragen ihn danach. Bis dann ruhen Sie sich in dieser Zelle aus, Stirlitz...
– Danke, mein Gruppenführer! Mit Ihrer Genehmigung, ich lese das Buch…
– Was für ein Buch?
– “Mein Kampf”, natürlich…
– Ha, natürlich…
11

– Haben Sie diesen Mann früher gesehen?


– Jawohl, Herr Gruppenführer.
– Wo und wann?
– Vor vier Tagen stand ich auf dem Posten nach einem nächtlichen Bombenangriff.
Und der Herr saß in dem Wagen…
– Weiter bitte!
– Die Straße war gesperrt. Ich habe den Wagen gestoppt und ließ ihn sich ausweisen...
– Weiter!
– Er war ausgestiegen und beim Tragen von irgendwelchen Sachen behilflich.
Dort standen die Bewohner der ruinierten Häuser mit ihren Sachen…
– Und sonst nichts?
– Das wäre alles, Herr Gruppenführer. Er stieg wieder ein und fuhr los.
– Danke! Sie können gehen!
– Heil Hitler!
12

– Guten Abend! Mach das Funkgerät sendefertig. Wir haben Arbeit.


Da ist Milch für deine Frau. Wie geht es ihr?
– Gut. Gib mir zehn Minuten. Arbeiten wir wie immer?
– Wir senden dieses Mal aus dem Wagen. Es ist zu gefährlich wie üblich zu arbeiten.
– Wo ist die Tabelle zur Verschlüsselung?
– Da ist sie. Ich gehe in die Küche und mache Tee.
– Gut. Zehn Minuten.
– Du hast zehn Minuten. Ich bin in der Küche. Und nimm die Pistole mit….
13

Justas an Alex:

Die Verhandlungen finden in Bern statt. Von deutscher Seite führt sie General Wolf.
Dulles vertritt die Amerikaner.
Das Ziel der Verhandlungen – einen Separatfrieden zwischen dem Dritten Reich einerseits
und den USA sowie Großbritanien andererseits zu schließen.
An der Ostfront werden die Kämpfe fortgesetzt.
Es wird die Kriegslage Deutschlands ohne Hitler erörtert.
14

– Denkst du, dass Müller dir nicht glaubt?


– Müller glaubt niemandem. Er ist zu klug.
– Denkt er, dass du der sowjetischen Aufklärung dienst?
Warum hat er dich dann freigelassen?
– Höchstwahrscheinlich denkt er, dass ich zugunsten der Engländer spioniere.
Warum freigelassen? Der Krieg nähert sich seinem Ende
und er braucht seinen Mann auf der gegnerischen Seite.
Müller hat ja immer Reservevarianten. Er ist ein durchtriebener Schelm.
Ganz von unten nach oben aufgestiegen. Er ist aus dem Staub geworden.
– Wie auch Hitler…
– Ja. Früher diente er bei der Kriminalpolizei,
hat alle hinter schwedische Gardine geworfen:
sowohl Kommunisten als auch Nationalsozialisten.
– Und wann ist er in die Partei eingetreten?
– Im Jahre dreiunddreißig.
– So ein feines Gespür hat er aber…
– Ja, stimmt…
15

– Ich bringe Sie bis an die Grenze. Fast an die Grenze…


– Und weiter?
– Weiter laufen Sie Schi.
– Liegt dort noch Schnee?
– Ja, das ist hoch in den Bergen.
– Und wie weit muss ich dann Schi laufen?
– Nicht besonders weit. Vier bis fünf Kilometer. Schaffen Sie das?
– Ich bin schon etwa dreißig Jahre auf Schi nicht mal gestanden, doch glaube ich,
ich bin noch nicht aus der Übung gekommen. Es war die Zeit, als ich gut gelaufen bin.
– Gut. Und im Dorf besteigen Sie einen Bus und fahren bis zum Bahnhof.
Dort steigen Sie in den Zug bis Genf ein. Vergessen Sie nicht,
eine neue Bekleidung für sich zu kaufen. Wenn es geht,
dann kaufen Sie die Bekleidung noch im Dorf...
– Ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Sie sagten es ja schon.
– Geld und die Unterlagen haben Sie.
– Ja. Dann helfe Gott!
16

– Willkommen zurück, Klaus!


– Danke, Herr Standartenführer! Ich habe Hunger!
– Essen Sie! Alles ist für Sie. Trinken Sie Cognac!
Also welcher Meinung sind Sie über Pastor Schlag?
– Er ist ein sehr gefährlicher Mensch!
– Denken Sie, man darf ihm nicht anvertrauen?
– Anvertrauen? Er ist der schlimmste Feind von Ihnen.
Die ganze Woche lang sprachen wir mit ihm über allerlei Themen.
Er hat für mich Bach auf der Orgel gespielt. Ich habe ihm aus dem Bibel zitiert!
„Für alles gibt es eine Stunde.
Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit:
Zeit fürs Steinewerfen und Zeit fürs Steinesammeln.
Zeit fürs Töten und zeit fürs Heilen“ und so weiter. Er hat mir sein Wesen geöffnet.
Dieser Pastor ist viel schlimmer als Kommunisten!
Jemand hat einen großen Fehler begangen,
als man ihn aus dem Gefängnis freigelassen hat.
Jemand hat einen sehr großen Fehler begangen…
17

– „Zeit fürs Steinewerfen und Zeit fürs Steinesammeln“…


Sie sind ein richtiger Schauspieler,
mein Freund! So finden Sie, er würde für uns nicht arbeiten?
– Niemals! Er haßt Hitler und alle Nationalsozialisten.
– Haben Sie alles mit Tonbandgerät aufgenommen?
– Ja, ich habe unsere Gespräche komplett aufgenommen.
Cognac schmeckt ganz gut, Herr Standartenführer!
– Trinken Sie! Alles ist für Sie! Hat er keinen Verdacht?
– Ich glaube keinen. Ich war ganz in meiner Rolle. Ich aß sogar fünf Tage lang gar nichts.
– Sehr gut, Klaus. Wie immer haben Sie Ihr Bestes geleistet!
– Danke! Ich hätte eine Bitte an Sie, Herr Standartenführer.
– Ja, bitte.
– Könnten Sie Fisch für mich irgendwo auftreiben?
Ich brauche Phosphor für mein Gehirn.
Es geht um die enorme Ausnutzung meiner Gehirnenergie, wissen Sie…
– Ja, bringe ich für Sie, ich habe echte französische Sardinen in Öl.
– Französiche? Vielen herzlichen Dank, Herr Standartenführer!
– Sie brauchen mir nicht zu danken, Klaus. Sie sind mein wertvollster Agent!
18

Für alles gibt es eine Stunde. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit:

Zeit fürs Gebären und Zeit fürs Sterben,


Zeit fürs Pflanzen und Zeit fürs Ausreißen des Gepflanzten,
Zeit fürs Töten und Zeit fürs Heilen,
Zeit fürs Abbrechen und Zeit fürs Bauen,
Zeit fürs Weinen und Zeit fürs Lachen,
Zeit fürs Klagen und Zeit fürs Tanzen,
Zeit fürs Steinewerfen und Zeit fürs Steinesammeln,
Zeit fürs Umarmen und Zeit fürs sich Fernhalten vom Umarmen,
Zeit fürs Suchen und Zeit fürs Verlieren,
Zeit fürs Aufbewahren und Zeit fürs Wegwerfen,
Zeit fürs Zerreißen und Zeit fürs Zusammennähen,
Zeit fürs Schweigen und Zeit fürs Reden,
Zeit fürs Lieben und Zeit fürs Hassen,
Zeit für Krieg und Zeit für Frieden...
19

– Noch einmal? Ich habe doch schon zigmal alles wiederholt! Das ist nicht kompliziert...
– Noch einmal, bitte. Das ist sehr wichtig, Pastor!
– OK. Ich erreiche mit Schi den Dorfrand. Ich besteige den Bus.
Dann steige ich in den Zug ein und fahre bis Genf.
In Genf besuche ich meinen Freund, den Bischof… Kann man ihn vorher anrufen?
– Nein, keinesfalls! Ich habe schon gesagt: kein Verlaß auf Telefon!
Nur unter vier Augen miteinander sprechen.
– Das ist aber die Schweiz!
– Die Schweiz! Dort ist jeder dritte ein Gestapoagent! Glauben Sie mir,
ich weiß das genau! Vertrauen Sie dem Telefon weder in der Schweiz,
noch in Brasilien, noch auf dem Mond!
– Gut, Stirlitz, gut! Nur unter vier Augen.
– Nur unter vier Augen! Helfe Gott, Pastor! Ich hege meine Hoffnung auf Sie!
20

– Was ist los, Stirlitz? Sagen Sie!


– Ich war in der benachbarten Abteilung. Dort hat man die russische Funkerin...
– Ja, und?
– Sie wissen doch, Chef, dass sie dort keine Fachleute in solchen Sachen haben.
Sie haben keine Ahnung davon. Das ist eine feine Arbeit,
und sie sind alle Metzger dort!
Wir in unserer Abteilung sind Fachleute in solchen Sachen.
– Sie haben Recht, Stirlitz. Die Leute von Müller sind Metzger und Sadisten!
Sie machen wie immer alles kaputt. Was empfehlen Sie?
– Ich schlage vor, dass wir die Funkerin nehmen,
sie verhören und ihr anbieten, mit uns zu arbeiten.
Solange noch solche Möglichkeit besteht. Sie haben sie noch nicht verhört.
Und sie muß ganz delikat verhört werden.
Wie es üblich ist, wird alles schon beim ersten Verhör klar.
– Gut, Stirlitz. Vernehmen Sie sie selbst. Ich sanktioniere das. Machen Sie alles sofort.
– Zu Befehl, Chef!
– Ich kann mir das Gesicht von Müller vorstellen!
21

– Was können Sie zu Ihrer Rechtfertigung sagen, Krüger?


Warum wurde der Befehl nicht ausgeführt?
– Ich habe keine Ausreden, mein General. Ich bitte mich an die Front zu schicken,
damit ich meine Schuld mit Blut wegwischen kann!
– An die Front! Alle streben nach der Front, Krüger!
Und wer wird hier im Hinterland arbeiten? Und es gibt Arbeit über beide Ohren.
Nur Feinde und Verräter umher! Und keine Arbeitskräfte!
Was war in Warschau denn los?
– Ich weiß nicht, mein General. Alles war vorbereitet.
Sie können Standartenführer Stirlitz danach fragen. Er war voll auf dem laufenden.
– Stirlitz? Warum denn Stirlitz? In welchem Verhältnis stand er zu dieser Aktion?
– Er beschäftigte sich dort mit dem Verschwinden von zwei... V-Zwei
und ich habe beschlossen, ihm die Sache zu erklären,
so dass er in Berlin alles der Führung melden könnte.
– Stirlitz? Erneut Stirlitz… Sehr interessant. Sie sind frei, Krüger. Gehen Sie.
Wir überlegen über einen neuen Posten für Sie.
– Heil Hitler!
22

– Sie haben sich mit der Sache von Physiker Runge beschäftigt, Stirlitz.
– Ja, ich habe mit Runge gearbeitet.
– Er geriet ins Lager, und sämtliche Forschungen in dieser Richtung wurden aufgehört.
– Was ist denn Holtoff? Was wollen Sie damit sagen?
– Die Amerikaner sind in dieser Richtung weitergegangen
und haben inzwischen große Erfolge beim Erfinden der neuen Waffe erzielt.
– Und wissen Sie, dass Runge ein Jude war und hat das verheimlicht?
Er war nicht ehrlich mit uns.
– Seine Großmutter war Jüdin, Stirlitz, Großmutter!
– Die Verhaftung Runges wurde von der höchsten Verwaltung bewilligt.
Sind Sie Anhänger eines jüdischen Weges in Physik, Holtoff?
– Es ist nicht wichtig, von welcher Farbe die Katze ist, Hauptsache sie soll Mäuse fangen.
Haben Sie was zum Trinken, Stirlitz?
– Im Schrank steht Cognac.
– Danke, Stirlitz! All das ist nicht wichtig. Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles ist
Nichtigkeit! Der Krieg ist verloren! Alles kaputt! Was sollen wir machen, Stirlitz?
Was wäre zu machen?
– Verloren? Sehr interessant! Sprechen Sie, Holtoff, sprechen Sie…
23

– Was ist mit der russischen Funkerin, Stirlitz? Macht sie Aussagen?
– Sie ist einverstanden, mit uns zu arbeiten.
– Was Sie nicht sagen, Stirlitz! Und das in einer Stunde!
– Achtunddreißig Minuten, Chef. Ich habe sie erst achtunddreißig Minuten verhört…
– Ausgezeichnet gearbeitet, Stirlitz! Künstlerstück!
Haben Sie alles mit Tonbandgerät aufgenommen?
– Natürlich, Chef!
– Ich muss das mithören! Einfach kunstvoll! Der Reichsführer wird zufrieden sein.
Ich freue mich, dass Sie für uns und nicht gegen uns arbeiten, Stirlitz!
– Danke, Chef! Ich lerne bei Ihnen! Ihre Schule!
– Sie hat wohl wegen dem Kind gesprochen!
– Jawohl, Chef, wegen dem Kind!
– Wass haben Sie vor? Das Funkspiel mit den Russen anzufangen?
– Morgen oder übermorgen mit Ihrer Genehmigung, Chef.
– Ich kann mir das Gesicht bei Müller vorstellen! Was für ein Gesicht er hat!
24

– Was ist Ihre Meinung über Stirlitz, Eisman?


– Meine Meinung über Stirlitz, mein Gruppenführer?
– Ja, Ihre Meinung über Stirlitz, Eisman! Sind Sie schwerhörig? Was?
– Er ist ein waschechter Arier. Einwandfreier Soldat!
– Sind Sie sich sicher? Aber unsere Vorgesetzte wollen,
dass wir uns mit ihm beschäftigen, Eisman. Sie haben dort oben wohl nichts zu tun,
so erfinden sie die Arbeit für uns. Sie sollen sich mit Stirlitz beschäftigen.
– Mit Stirlitz? Aber er ist doch ein echter Kamerad, ein treuer Kämpfer.
Ich war mit ihm bei Kämpfen in Spanien. Unter Kugelhagel.
Er ist aus Eisen und Stahl gegossen. Ich hafte für ihn hundertprozentig.
– Tragen Sie die Verantwortung für ihn also, Eisman?
– Ja, mein Gruppenführer!
– Danke, Eisman, Sie sind der echte Deutsche. Ich bin stolz auf Sie. Sie dürfen gehen.
– Heil Hitler!
25

– Wie sieht es aus mit unserem Pastor, Stirlitz? Pastor… Schlag,


wenn ich mich nicht irre?
– Sie haben ein phantastisches Gedächtnis, Chef!
– Danke, Stirlitz. Aber was ist denn mit ihm?
– Ich war gerade im Begriff, Ihnen dazu meine ausführliche Meldung vorzulegen, Chef…
– Ausführlich ist nicht nötig. Melden Sie kurz.
– Ich habe ihn durch meine Lücke in die Schweiz eingeschmuggelt.
– Alles reibungslos gegangen?
– Ja, Chef, es entstanden keine Probleme dabei. Jetzt ist er schon in Genf.
– Hat er sich inzwischen gemeldet?
– Noch nicht, aber er wird von meinen Leuten in Genf beobachtet.
– Glauben Sie, Stirlitz, bekommen wir keine Probleme mit dem Pastor?
– Ich glaube keine. Er macht alles, wie es zu machen ist.
– Sehr gute Arbeit, Stirlitz! Wie immer, ich kann Verlaß auf Sie haben.
– Danke, Chef! Ihre Schule!
26

– Was ist denn los?


– Du warst nicht da. Da kam die Gestapo.
– Ich konnte nicht kommen. Ich hatte ein paar angespannten Tage.
Und was geschah eigentlich?
– Dieses Mädel von Gestapo begann zu schreien, zu drohen,
sie hat das Kind genommen und das Fenster aufgemacht. Ich war ohnmächtig…
– Und was war später?
– Ich bin wieder zu mir gekommen und um mich herum sah ich nur Leichen.
Ich habe nichts gehört.
Dieser Walter, der Invalide und früher Soldat hat alle niedergeknallt.
So hat er mir gesagt.
Wegen des Kindes hatte er einen Nervenzusammenbruch bekommen…
– Und was war weiter?
– Wir sind weggegangen und verbargen uns in einem Keller.
Walter ging und nahm sein Kind aus einem Waisenhaus.
Er hatte ein Kind in einem Waisenhaus…
– Und weiter…
– Er wurde auf der Straße erkannt, und er begann zu schießen.
Ich habe die Kinder an mich gerissen und bin weggelaufen. Das war alles…
– Nun wird alles gut sein. Morgen bist du schon in der Schweiz.
Wird schon alles gut sein…
27

– Augenblick! Achtung, Genossen! Bitte!


Mitkämpfer, ich möchte einige Worte sprechen! Achtung!

Heute feiern wir erneut den Jahreswechsel. Und die Zeit ist nicht einfach für uns, Genossen.
Die Zeit ist schwer. Und wir alle wissen das.
Der Feind zertritt unseren heiligen deutschen Boden. Wir sind im Kessel von Feinden umzingelt.
Die bolschewistischen Horden sind im Osten, die Horden von Amerikaner im Westen…
Aber am Ende steht der Sieg, Kameraden!
Am Ende steht der Sieg! Weil anders kann nicht sein!
Unter Führung unserer leitenden Partei und unseres weisen
und von uns heißgeliebten Führers erreichen wir am Ende nur den Sieg!
Mit solchen eisernen Soldaten des Führers wie Gruppenführer Müller,
Gruppenführer Schellenberg, Standartenführer Stirlitz und anderen Genossen
erzielen wir den langersehnten Sieg! Am Ende steht der Sieg, Kameraden!
Am Ende steht der Sieg!
28

...Nichtigkeit der Nichtigkeiten! Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles ist Nichtigkeit!


Alles geht an einen Ort. Alles ist aus dem Staub geworden,
und alles kehrt zum Staub zurück...
Eine Generation kommt, und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit.
Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter, und sie strebt ihrem Ort zu,
wo sie wieder aufgeht. Alle Flüsse gehen ins Meer, und das Meer wird nicht voll.
An den Ort, wohin die Flüsse gehen, dorthin gehen sie immer wieder.
Der Wind geht nach Süden und wendet sich nach Norden.
Immer wieder sich wendend geht er dahin,
und zu seinem Ausgangspunkt kehrt der Wind zurück...
29

Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.


Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe;
und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.
Und Gott sah das Licht, daß es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis.
Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht.
Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag...
30

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.


Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

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