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Es handelt sich um zwei Online-Artikel, die sich mit dem Thema „Märchen“ befassen. Wir erfahren im ersten Text,
dass heute mehr als die Hälfte/ mehr als zwei Drittel der Eltern in Deutschland ihren Kindern Märchen vorliest/
vorlesen. Der Grund dafür ist, dass wir in unserer technisierten Welt Phantasie brauchen.
Aber vor 40 Jahren ungefähr – bzw. in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts - waren sie nicht
so beliebt und dies aus 2 Gründen. Einerseits warfen Feministinnen Märchen vor, eine archaische reaktionäre
Rollenverteilung, überholte Schemata, zu zeigen .Tatsächlich ist die Frau in den Märchen oft dem Mann
unterworfen, sie ist gehorsam, sie kocht und sie putzt für ihn oder für die Familie- außerdem entscheidet die Frau
nicht selbst für ihr Schicksal / bestimmt ihr Schicksal nicht selbst. Da der Märchenprinz den Feministinnen nach,
eine Lüge ist, wollten sie deshalb diese unzuverlässigen Vorbilder / Modelle nicht mehr.
Andererseits fanden viele Eltern die Handlung in den Märchen zu grausam oder zu schrecklich, als dass man sie
Kindern gerade vor dem Einschlafen erzählte!
Ab 1976 wurden jedoch Märchen wieder modern und beliebt. In seinem Buch Kinder brauchen Märchen erklärte
der Kinderpsychologe Bruno Bettelheim b, dass Märchen den Kindern helfen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, indem
sie ihnen eine klare Wertvorstellung von Gut und Böse zeigen. Märchen sind auch immer noch aktuell, insofern
als ihre Themen universell sind. Dank ihrer symbolischen Dimension erzählen sie eigentlich vom Leben der
Menschen. Für den Psychiater Carl Gustav Jung helfen uns die Geschichten der Märchen zu verstehen, was für uns
sonst verborgen bleibt, weil die Figuren der Märchen Archetypen sind ; es geht um das kollektive Unbewusste.
Der Psychoanalytiker Sigmund Freud seinerseits meint, dass verdrängte Wünsche sich in Märchen äußern und
dass viele Elemente aus den Märchen auch in Träumen zu finden sind. Also helfen sie uns, unser Unterbewusstsein
besser zu verstehen. Der Psychologe Manuel Tusch hingegen erkennt in Märchen auch Elemente unserer
Persönlichkeit. Beispielsweise erklärt er, dass Menschen, die Aschenputtel mögen, fleißig sind / auch gerne arbeiten.
b. Bruno Bettelheim war ein bekannter Kinderpsychologe aus Österreich / Wien, der von den Nationalsozialisten
verfolgt, verhaftet und schließlich in Konzentrationslagern interniert wurde. 1939 ging er ins Exil nach Amerika/ in
die USA. Dort wurde er Professor an der Universität Chicago und schrieb das Buch Kinder brauchen Märchen. Laut
Bettelheim spielen die Märchen bei der moralischen Entwicklung der Kinder eine große Rolle. Sie helfen ihnen
nämlich, ihre Gefühle zu verstehen, insofern als Kinder dank der Märchen und indem sie sich mit
dem Helden identifizieren, ihre inneren Konflikte ausleben und somit lösen können. Auf diese Weise können sie
Beide Texte erklären, inwiefern Märchen sehr wichtig sind - nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.
Märchen lehren uns, wie man sich moralisch gut / richtig verhalten soll/kann.