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ROXANN HILL
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Totenjunge
Thriller
die Romane von Anne Steinbach und Paul Wagner sind in sich
abgeschlossen und können völlig problemlos einzeln gelesen
werden. Allein die Hauptcharaktere entwickeln sich im Verlauf der
Kriminalfälle weiter. Von daher bietet es sich an, chronologisch mit
Band 1 zu beginnen.
Ihre
Roxann Hill
JEDER SCHRITT IM LEBEN IST EIN SCHRITT DEM TODE ENTGEGEN.
Casimir Delavigne (1793 - 1843),
französischer Dramatiker, Dichter und Satiriker
Heute,
02. April, 13:10 Uhr,
Paul
1
Paul Wagner beobachtet die grauhaarige Ärztin, wie sie aus dem
Krankenzimmer in den Flur tritt. Sie hält einen Pfleger an, der an ihr
vorbeieilen will, und wechselt einige Worte mit ihm. Dann wendet sie
sich dem verglasten Wartebereich zu, in dem Paul, Ralf und Anne
sitzen.
Paul steht auf und sieht ihr entgegen. Anne und Ralf folgen
seinem Beispiel.
»Können wir jetzt mit ihm sprechen?«, fragt Ralf die Ärztin, als sie
sie erreicht hat.
Sie holt tief Luft. »Sie nicht, Herr Lambrecht. Aber er hat nach
einem Herrn Wagner verlangt.«
»Das bin ich«, sagt Paul.
»Aha.« Die Medizinerin mustert Pauls schwarzen Anzug und den
weißen Kragen. »Sie sind Pfarrer.«
»Ja«, bestätigt Paul.
»Gut.« Sie zuckt nahezu unmerklich mit den Schultern. »Möchten
Sie zu ihm gehen?«
»Selbstverständlich.« Paul nickt.
»Und wir anderen dürfen nicht?«, vergewissert sich Ralf.
»Nein. Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich muss weiter.«
Die Ärztin kehrt ihnen den Rücken zu und verschwindet.
Paul blickt von Ralf zu Anne.
»Du schaffst das«, sagt sie.
»Viel Glück«, fügt Ralf an.
Paul strafft die Schultern und macht sich auf den Weg.
Im Krankenzimmer riecht es nach Desinfektionsmitteln. Florian
Rabel liegt im Bett mit halb aufgestelltem Kopfteil. Der vielleicht
fünfundzwanzigjährige Mann hat die Augen geschlossen. Sein
blondes Haar klebt an der Stirn. Trotz seiner gebräunten Haut wirkt
er blass, nahezu fahl. Sein Oberkörper ist dick bandagiert, aus den
Armen ragen Schläuche, die zu Infusionsflaschen führen. Darüber
hinaus hat man ihn mit irgendwelchen medizinischen Geräten
verkabelt. Über zwei Monitore gleiten auf- und abschwellende
Kurven.
Paul bleibt stehen und wartet.
Florian Rabels Lider zucken. Er öffnet die Augen.
»Herr Wagner«, sagt er mit einer überraschend festen Stimme.
»Guten Tag, Herr Rabel«, erwidert Paul.
»Ich war mir nicht sicher, ob Sie kommen würden.«
Paul bleibt still.
»Aber wo ist meine gute Kinderstube«, fährt Rabel fort. »Nehmen
Sie doch bitte Platz.«
Paul zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich ans Kopfende.
Kurz lässt er den Blick schweifen: ein typisches Krankenzimmer.
Kleiner Tisch, Wandschrank, Fernseher. Selbst die obligatorische
einfache Uhr an der Wand gegenüber dem Bett fehlt nicht. 13:16.
Rabel hebt eine Hand und versucht, nach dem Wasserglas auf
dem fahrbaren Nachttisch zu greifen. Es gelingt ihm nicht.
Paul beugt sich vor, nimmt den Becher und führt ihn an Rabels
Lippen. Der trinkt ausgiebig und atmet anschließend tief durch. Paul
stellt das Wasser zurück.
»Danke für die Hilfe«, sagt Rabel. »Ich habe einfach keine Kraft
mehr.«
»Das wird wieder«, meint Paul.
»Nein. Wird es nicht.«
Paul schweigt.
»Die Ärztin hat lange mit mir gesprochen. Die Verletzung ist zu
stark. Ich blute nach innen. Sie konnten das zwar verlangsamen,
aber nicht gänzlich stoppen. Mir bleiben einige Stunden. Wenn die
Nacht hereinbricht … nun, es wird mein letzter Sonnenuntergang auf
dieser Welt sein.«
Erneut bleibt ihm Paul eine Antwort schuldig.
»Normalerweise hätte ich furchtbare Schmerzen«, fährt Rabel in
unbeteiligtem Tonfall fort, als würde er über das Wetter reden.
»Aber sie haben mir etwas dagegen gegeben. Wenn man so will,
haben mir die Ärzte ein wenig mehr Zeit geschenkt.«
»Und die beabsichtigen Sie ausgerechnet mit mir zu verbringen?«,
fragt Paul.
»Ja. Mit Ihnen. Ganz bestimmt.« Rabel nickt mit Nachdruck.
»Möchten Sie die Sterbesakramente von mir empfangen?«
Ein spöttisches Lächeln. »Da muss ich Sie enttäuschen. Sie wissen
doch, ich bin nicht gläubig. Niemand aus meiner Familie war das
jemals.«
»Manchmal verändern sich die Dinge im Angesicht des Todes.
Und…«
»Nicht bei mir«, fällt ihm Florian Rabel ins Wort.
»In Ordnung«, sagt Paul. »Wir können uns auch einfach so
unterhalten.«
»Nicht einfach so!« Rabels Ausdruck wird intensiv. »Ich bin der
letzte noch lebende Rabel. Die Familie stirbt mit mir aus. Und damit
all die Erinnerungen. All das, was wir erlebt haben, die Freude,
sowie die Schicksalsschläge und die Verzweiflung verschwinden im
Nichts, als hätten sie nie existiert.«
»Ich verstehe«, sagt Paul. »Wenn Sie die Vergangenheit mit mir
teilen, bleibt etwas erhalten.«
»Ganz genau. Zumindest für eine gewisse Zeit. Und manche
Dinge sind zu wichtig, um sang- und klanglos von der Dunkelheit
verschluckt zu werden.«
»Möchten Sie, dass ich den Inhalt unseres Gespräches vertraulich
behandle?«
Rabel schnaubt. »Das ist keine Beichte. Berichten Sie hinterher
von unserem Treffen. Allen, die es interessiert.«
Paul lehnt sich zurück und schlägt die Beine übereinander.
»Worüber wollen Sie reden?«
Rabel lächelt. »Aber Herr Wagner, das wissen Sie doch.«
»Nein«, erwidert Paul. »Ich fürchte, ich brauche einen etwas
konkreteren Hinweis.«
»Es ist wichtig, dass Sie die Zusammenhänge verstehen. Dass Sie
begreifen, was geschehen ist. Ich muss es Ihnen erklären.«
»Was genau?«, fragt Paul.
»Die schrecklichen Morde.«
Zwanzig Tage zuvor,
13. März,
Ralf
2
Ich sah über die dicht besetzten Stuhlreihen nach vorn. Dort stand
ein mir unbekannter Mann in Schwarz am Rednerpult. Davor ein
aufgebahrter Sarg, der sicher so viel gekostet hatte wie ein
Kleinwagen. Unzählige Kränze mit Schleifen und beschrifteten
Bändern.
Der Redner sah wichtig aus und er sprach bestimmt schon eine
Viertelstunde. Allerdings hatte ich nach einer Minute ausgedehnter
Lobhudelei innerlich abgeschaltet.
Die Aussegnungshalle des Friedhofs war brechend voll. Zahlreiche
Trauernde hatten keinen Platz mehr gefunden. Die großen Türen
standen offen, damit diejenigen, die gezwungenermaßen im Freien
bleiben mussten, wenigstens etwas von der Zeremonie mitbekamen.
Ich blickte nach draußen. Ein schöner Tag, noch kalt, aber sonnig.
Man konnte den Frühling erahnen.
Dank Satorius und seinem Rollstuhl kamen Lorenzo und ich in den
Genuss von Sitzplätzen. Lorenzo hatte sich vor ein paar Tagen den
Knöchel verstaucht. Nichts Schlimmes, aber er brauchte eine Krücke
und konnte mit dem Fuß weder Gas geben noch bremsen. Also
spielte ich heute den Chauffeur und Lorenzos Stütze – Letzteres im
wahrsten Sinne des Wortes. Lorenzo weigerte sich hartnäckig, die
Krücke zu benutzen. Vermutlich war er einfach zu eitel dafür. Doch
er durfte das Bein nicht voll belasten und so hakte er sich bei mir
unter und ich gab ihm den erforderlichen Halt.
Den Toten selbst, einen gewissen Gerhard Rabel, kannte ich nicht
persönlich. Satorius schon. Rabel war ein wichtiger und langjähriger
Sponsor der Universität gewesen. Während Satorius’ aktiver Zeit an
der Uni hatte Rabel zahlreiche Lehrstuhlprojekte mitfinanziert. Ein
netter Zug von diesem Herrn Rabel. Dennoch war er nicht schön
gestorben. Sofern man überhaupt schön sterben kann. In seine Villa
war eingebrochen worden und der Täter hatte ihn und den
Hausangestellten umgebracht. Ralf ermittelte in dem Doppelmord.
So klein war die Welt.
Der Fall an sich war nicht wirklich spektakulär. Raubüberfall mit
Todesfolge. Der Mörder musste Rabel gekannt und nicht besonders
gemocht haben, nach dem wenigen, was uns Ralf über den
Tathergang erzählt hatte.
Auf der Fahrt zum Friedhof hatten mir Satorius und Lorenzo
berichtet, was sie von Rabel wussten: Er war stinkreich gewesen.
Und woher stammte sein Vermögen? Der Urgroßvater hatte eine
kleine Konditorei gegründet, in der er als Spezialität Pralinen nach
eigenen Rezepten herstellte. Dessen Sohn, Rabels Großvater, hatte
sich dann mit seinen Pralinenrezepten in eine größere Firma
eingekauft. Dieses Unternehmen wiederum wuchs, hörte nicht auf
damit, und war mittlerweile ein international agierender
Lebensmittelkonzern mit etlichen Sparten. Rabel hatte den Laden
schon lange nicht mehr selbst geführt. Er hatte sich aus dem
operativen Geschäft zurückgezogen, hielt viele Aktien und lebte von
seinem beträchtlichen Vermögen.
Trotzdem hatte der Erfolg der Familie kein Glück gebracht. Geld
zieht Verbrecher magisch an. So auch bei den Rabels. Zwei ihrer
Kinder waren entführt worden. Und obwohl Rabel ein horrendes
Lösegeld zahlte, ging die Sache nicht gut aus. Er bekam die Söhne
nicht wieder. Damals hatte die Presse groß davon berichtet. Selbst
ich hatte den Fall am Rande mitbekommen.
Jetzt lebte nur noch der dritte Sohn. Florian Rabel. Er saß mit
gesenktem Kopf in der ersten Reihe der Trauergemeinde.
Ich fröstelte, zog mir die Jacke enger um den Oberkörper und sah
wieder nach vorn. Inzwischen tobte sich der dritte oder vierte
Sprecher hinter dem Pult aus. Eigentlich eine Sprecherin. Und es
prasselte noch mehr Lob über Rabels Lebensleistung; über seinen
Beitrag zur Entwicklung der Firma auf uns herab. Rabel, der Motor
für die Region, blabla … Mäzen für alles Mögliche und so weiter.
Mein Blick fiel wieder auf den Sohn. Er war blond und musste
ziemlich groß sein. Und das Alter? Vielleicht Mitte zwanzig.
Die Frau am Pult war fertig. Sie nahm ihr Manuskript und begab
sich zurück auf ihren Platz.
Orgelmusik setzte ein. Die Sargträger erschienen, die Trauernden
erhoben sich und folgten ihnen in einer langen Schlange hinaus zur
Grabstätte – allen voran der Sohn. Er war ohne Begleitung. Nicht
einmal ein Pfarrer war anwesend.
Am offenen Grab gab es wieder Reden, wenn auch kürzere.
Satorius, Lorenzo und ich blieben in einiger Entfernung stehen
und beobachteten, wie der Sarg hinabgelassen wurde und die
Trauergemeinde einzeln Erde und Blumen hinterherwarf.
Nach einer weiteren halben Stunde löste sich die Gesellschaft
langsam auf. In der Menge erblickte ich Ralf. Er sah uns ebenfalls
und kam zu uns herüber.
»Hallo«, begrüßte er uns halblaut. »Ich habe euch vorhin schon
entdeckt, aber kam nicht durch zu euch. Ziemlich viel Trubel hier,
oder?«
Satorius zuckte vage mit den Schultern. »Gerhard Rabel war eine
bedeutende Persönlichkeit.«
»Und wie!« Ralf nickte.
»Du dürftest Druck bekommen, den Fall bald aufzuklären«, sagte
ich.
»Ach!« Ralf zog eine Grimasse. »Das ist ein ganz normaler
Einbruch gewesen. Der Safe wurde geleert und der Täter hatte mit
Rabel noch eine persönliche Rechnung zu begleichen.«
»Deshalb treibst du dich hier auch herum, nicht wahr?«, meinte
ich. »Weil der Mörder jemand aus Rabels Umfeld sein muss. Du
checkst unauffällig die Trauergäste ab.«
Ralf grinste. »Die Synergieeffekte sind bei einer Beerdigung
unschlagbar.«
»Und?«, flüsterte Lorenzo, nachdem er sich verstohlen
umgesehen hatte. »Hast du schon einen Verdächtigen?«
»Noch nicht«, sagte Ralf. »Aber der Tote hat sich bestimmt nicht
nur Freunde gemacht. Er hatte durchaus Ecken und Kanten.«
»Bestimmt hatte er die«, erwiderte Satorius. »Sonst wäre er im
Leben nicht so weit gekommen.«
»Ich gehe gleich im Anschluss noch mit zum Trauermahl. Der
junge Rabel hat mich eingeladen. Dort werde ich öfter den Platz
wechseln. Mal sehen, was ich da aufschnappe.«
»Bei einem guten Leichenschmaus erfährt man so einiges«,
bemerkte Lorenzo.
»Genau!« Ralf lächelte. »Besonders nach dem ersten Glas
Alkohol. Mittags entfaltet er schneller seine Wirkung und die meisten
plappern dann unbedarft darauf los.«
Ein blonder, junger Mann kam auf uns zu. Florian Rabel. Er war
tatsächlich groß gewachsen. Sicher eins neunzig. Und er war
gebräunt – ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Vermutlich hatte ihn
der jähe Tod seines Vaters während eines Urlaubs unter der Sonne
überrascht.
»Guten Tag, Herr Lambrecht«, sagte er, als er uns erreicht hatte.
»Danke, dass Sie gekommen sind. Ich rechne es Ihnen hoch an.«
»Das ist doch selbstverständlich«, erwiderte Ralf. »Darf ich
vorstellen? Das ist Professor Satorius…«
Rabel streckte den Arm aus und schüttelte dem Prof die Hand.
»Ich kannte Ihren Vater und habe ihn als kompetenten und
engagierten Unternehmer geschätzt«, sagte Satorius. »Mein
aufrichtiges Beileid für Ihren Verlust.«
»Vielen Dank«, erwiderte Rabel mit ernstem Gesicht.
»Und das sind Frau Steinbach und Herr Falcone. Frau Steinbach
ist eine ehemalige Kollegin von mir«, fuhr Ralf fort.
Auch Lorenzo und ich schüttelten Rabel die Hand und drückten
unsere Anteilnahme aus.
»Ehemalige Kollegin?«, wiederholte Rabel. »Habe ich das soeben
richtig verstanden? Sie können unmöglich schon in Rente sein.«
Ich lächelte. »Ich bin jetzt als Privatermittlerin tätig.«
»Eine Detektivin?« Rabel betrachtete mich mit neuem Interesse.
»Und eine sehr gute, kann ich Ihnen versichern«, sagte Ralf.
Rabel zog fragend die Augenbrauen hoch.
»Ab und zu kooperieren Herr Lambrecht und Frau Steinbach sogar
mal in einem Fall«, erklärte Lorenzo.
»Tatsächlich?«, hakte Rabel nach.
»Ab und zu«, bestätigte ich.
Rabels dunkle Augen musterten mich. »Das ist ungewöhnlich.« Er
wandte sich Ralf zu. »Ich bin jedenfalls sehr dankbar, dass Sie die
Ermittlung im Fall meines Vaters leiten. Es ist für mich eine ganz
schreckliche Situation, aber ich weiß die Untersuchung bei Ihnen in
den besten Händen. Sie kommen doch mit zum Essen?«
»Ja.« Ralf neigte einmal den Kopf. »Wie wir es vereinbart haben.«
Rabel sah von mir zu Satorius und Lorenzo.
»Und Sie?«
»Es tut uns leid«, sagte Satorius. »Aber das schaffen wir
terminlich nicht.«
»Macht nichts«, beeilte sich Rabel, zu versichern. »Ich bin froh,
dass Sie hier waren. Das andere ist ja mehr eine soziale
Konvention.«
Erneut streckte er den Arm aus und wir schüttelten uns zum
Abschied die Hände.
»Viel Kraft«, sagte Lorenzo.
»Danke, Herr Falcone.« Rabel entfernte sich.
Wir beobachteten ihn, wie er sich zur nächsten Gruppe gesellte,
um dort ebenfalls einige Worte zu wechseln.
»Der ist nett«, sagte ich.
»Ist er«, bestätigte Ralf.
Satorius räusperte sich. »Der einzige Erbe?«
»Mhm«, machte Ralf.
»Das ist ja interessant«, meinte Lorenzo.
»Finde ich auch«, gab ihm Ralf recht.
Sieben Tage zuvor,
26. März,
Anne
4
The principles of the rest-cure are absolute rest, forced feeding, and
passive exercise. Absolute rest is often prescribed by the physician
without being sufficiently definite and insisted upon. When it is
desired to apply it most strictly, it should be clearly explained that the
patient is not to be allowed to get out of bed even to pass urine or
feces, not to feed himself or herself, or perform any act of the toilet
whatsoever. The rest also must be for the mind as well as for the
body, and it is essential that the patient be isolated. Separation from
friends should especially be insisted upon in the case of women. It
may be possible to separate a man in his own house completely
from his daily cares, but a woman in her own house is in the midst of
her daily business, and is like a man placed in the corner of his
factory. In obstinately severe cases of neurasthenia complete and
absolute isolation is a sine quâ non, and especially when there is a
decidedly hysterical element is it necessary to separate the patient
entirely from her friends. Under these circumstances there must be a
well-trained nurse who is personally agreeable to the patient. The
confinement would be very irksome to any except the most
exhausted patient were it not for the daily visit of those engaged in
the treatment; to further provide against ennui the nurse should be a
good reader, so that under the definite instructions of the physician
she can occupy a certain portion of the time in reading to the patient.
In many cases the patient at first can take very little food, and it is
very frequently best to begin the treatment with an entirely liquid diet,
giving milk every two hours, or using Liebig's raw-meat soup, with
milk or plain farinaceous food, and only after a time gradually
accustoming the patient to solid food. Not rarely a prolonged
treatment by the so-called milk diet is of avail. The rest-cure is
indeed largely based upon a careful regulation of the food; but a full
discussion of the various dietaries to be used would require a
treatise upon dietetics.
The length of time the patient is to be kept in bed and treated in the
manner described varies of course with the individual case, but
usually less than four weeks is not sufficient, and rarely are more
than six weeks required. In getting up, the patient should begin by
sitting up one or two hours a day, increasing daily, but not too rapidly,
the time of being out of bed and the amount of exertion made. The
electrical treatment should be gradually intermitted: in many cases
massage twice a week seems to be of service even after the patient
is about. In the going back to ordinary daily life great care is to be
exercised to proportion the amount of exertion to the newly-obtained
strength, so as not to lose what has been gained. In cases of natural
or of long-standing acquired severe neurasthenia the mode of life
must be arranged to correspond with the small daily product of
nervous energy.