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Die unglaubliche Wunderreise des

Freddie Yates Pearson


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Jenny Pearson
Die unglaubliche Wunderreise
des Freddie Yates
Jenny Pearson
wurde für ihre Rolle als »Beste Lehrerin der Welt«
bislang mit sechs Tassen, einem Kühlschrankmagnet, einer
Ehrenplakette und diversen Karten ausgezeichnet. Wenn sie
nicht gerade damit beschäftigt ist, eine Inspiration für ihre
Klasse zu sein, würde sie gerne in aller Ruhe Zeit mit ihren
beiden kleinen Söhnen verbringen, was aber nicht geht, weil
diese sie als menschliches Klettergerüst betrachten. Sie lebt
inzwischen im Nordosten Englands, Tür an Tür mit zwei
Schweinen, vier Alpakas, einem Pferd, zwei Hunden, fünf
Pfauen, einem lärmenden Hahn und vielen, vielen Hühnern
und Enten – die allesamt deutlich weniger Chaos
anrichten als ihr Mann und ihre Kinder.

Julia Dürr,
geboren in Frankfurt am Main, studierte Illustration in
Münster. Während des Studiums 2007 veröffentlichte sie ihr
erstes Bilderbuch. Seit 2013 arbeitet sie als freie Illustratorin in
Berlin. Sie zeichnet auf Papier und am Computer, für Romane
und Magazine und erklärt sich und anderen die Welt durch
Bilder. Inzwischen sind zahlreiche Bilder- und Sachbücher
mit ihren Bildern erschienen.
http://www.juliaduerr.net/
Die Originalausgabe erschien 2020 unter dem Titel »The
Super Miraculous Journey of Freddie Yates« bei Usborne
Publishing Ltd, Usborne House, 83–85 Saffron Hill,
London EC1N 8RT, England.www.usborne.com
Text © Jenny Pearson, 2020

1. Auflage 2020
© 2020 Arena Verlag GmbH
Rottendorfer Straße 16,97074 Würzburg
Alle Rechte vorbehalten
Aus dem Englischen von Ulrike Köbele
Cover- und Innenillustrationen: Julia Dürr
Umschlaggestaltung: Juliane Lindemann
E-Book-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
www.readbox.net

E-Book ISBN 978-3-401-80899-4


Besuche den Arena Verlag im Netz:
www.arena-verlag.de
Auch wenn Wunder angeblich in jeder Gestalt
daherkommen können, glaube ich trotzdem nicht,
dass sie klein und flauschig sind wie Lady Gaga

Es ist schon komisch, was die Leute so alles für ein Wunder halten.
Nachdem Dad seinen Unfall hatte, meinte meine Grams: »Joe, es ist
ein kleines Wunder, dass du nicht gestorben bist.« Dabei war es
überhaupt kein kleines Wunder, das dafür gesorgt hat, sondern
Eileen aus dem Friseurladen, und an der ist gar nichts klein oder
wundermäßig. Wäre sie nicht genau in diesem Moment mit ihrem
Hund Lady Gaga spazieren gegangen, hätte sie nicht gesehen, wie
Dads Postauto den Hügel runterrollte, und dann hätte sie auch nicht
geschrien, er soll sich in Sicherheit bringen. Also, wie gesagt: kein
Wunder, bloß gutes Timing. Oder zumindest okayes Timing. Ein Bein
hat er sich nämlich trotzdem gebrochen.
Und Mrs Walker, unsere Lehrerin, hat mal gesagt, es wäre ein
Wunder, wenn sie es bis zum Ende des Schuljahres schaffen würde,
ohne einen von uns zu erwürgen. Als die sechste Klasse rum war,
waren wir alle noch am Leben … na ja, glaube ich jedenfalls. Dylan
Katano ist mitten im ersten Halbjahr verschwunden, aber es hieß, er
wäre wieder nach Japan gezogen. Egal. Worauf ich eigentlich
hinauswill, ist, dass Mrs Walker unrecht hatte. Dass sie keinen aus
der 6W erwürgt hat, ist kein Wunder – auch wenn wir manchmal
schwer zu bändigen sind.
Früher, in der guten alten Zeit, waren Wunder noch eine ganz
andere Nummer. Obwohl natürlich keiner weiß, ob sie echt so
passiert sind. Charlie, Ben und ich haben mal versucht, uns zu dritt
eine Tüte Fish ’n’ Chips von Marley’s zu teilen. Am Ende hätte uns
das fast die Freundschaft gekostet, dabei ist Marley’s für seine
üppigen Portionen bekannt. Wie dieser Jesus es geschafft haben
soll, drei Fische und ein paar Scheiben Brot mit fünftausend Leuten
zu teilen, ist mir echt ein Rätsel. Ich schätze mal, die Leute wollten
es einfach glauben.
Dad sagt, die Menschen mögen nun mal gute Geschichten. Und
wenn es sie glücklich macht, warum sollten sie sich diese
Geschichten dann von der Wahrheit verderben lassen? Ich nehme
an, das war es auch, was letzten Sommer in Wales passiert ist. Die
Leute haben gesehen, was sie sehen wollten. Und was sie sehen
wollten, waren Wunder.
Wenn ihr mich Anfang Juli gefragt hättet, hätte ich gesagt, dass
die Wahrheit superwichtig ist. Fakten und so. Allerdings war ich
damals auch noch ein echter Faktenfreak. Manche Leute sammeln
Pokémon-Karten, andere sammeln Sticker. Und ich habe eben Fakten
gesammelt. Das Schöne ist nämlich, wenn ihr einen Fakt erst mal
entdeckt habt, gehört er euch für immer. Er kann nicht plötzlich
abhauen und wegnehmen kann ihn euch auch keiner. Aber dann ist
in diesem Sommer etwas wirklich Abgefahrenes passiert und hat
mich dazu gebracht, das mit den Wundern und überhaupt alles zu
hinterfragen.
In dem ich euch vermutlich ein bisschen was über
Ben und Charlie erzählen sollte, damit ihr versteht,
wie sie in die ganze Sache reingeraten sind

Der Sommer war eigentlich ganz anders geplant. Ben hätte mit
seinem Dad und seiner neuen Stiefmutter Becky nach Amerika
fliegen sollen, Charlies Eltern wollten mit ihm in irgend so ein
Gesundheitskloster für Veganer und bei mir stand Nichtstun mit Dad
und Grams (so nenne ich meine Oma) auf dem Programm. Aber
dann kam alles ganz anders.
Ihr denkt jetzt bestimmt, Ben hätte mit seiner Amerikareise das
große Los gezogen. Allerdings nur, weil ihr Becky noch nie begegnet
seid. Die kann selbst ein Aufenthalt in Disney World nicht aufwiegen.
Grams sagt, solche Frauen wie Becky kenne sie zur Genüge. Ich
habe zwar keine Ahnung, wer diese Frauen sind oder woher sie sie
kennt, aber ich glaube, Grams kann sie nicht besonders gut leiden.
Am letzten Schultag hatten wir unsere Abschiedsfeier für die
sechste Klasse. Erst sangen – na ja, eher grölten – wir aus vollem
Hals »With A Little Help From My Friends«, dann wünschte Mrs
Walker uns und unseren zukünftigen Lehrern alles Gute und brachte
uns hinaus auf den Schulhof, wo wir von unseren Eltern abgeholt
wurden. Zu dem Zeitpunkt schien sie mit den Nerven ziemlich am
Ende zu sein. Während der Feier hatte Ben fünf Packungen Mentos
in eine Flasche Cola geleert, was zu einer gewaltigen Explosion
geführt hatte. Er behauptete steif und fest, er habe nicht gewusst,
dass das passieren würde, aber wir wussten alle, dass das gelogen
war. In der fünften Klasse hatte uns eine fröhliche Frau mit
gestreiften Strumpfhosen und einem »I Love Science«-Anstecker
den Trick nämlich schon mal vorgeführt.
Ich hatte die Erlaubnis, allein nach Hause zu gehen, weil Dad
nach seinem Unfall nicht Auto fahren konnte und Grams nicht Auto
fahren durfte, seit sie in das Weltkriegsdenkmal im Stadtzentrum
gekracht war. Der Arzt sagte irgendwas von einem grünen Star, was
merkwürdig ist, weil sie sich sonst eigentlich nicht besonders für
Vögel interessiert. (Abgesehen davon hätte sie mich ohnehin nicht
fahren können, weil sie da bereits tot war – das wusste ich nur noch
nicht. Ich erwähne das bloß schon mal, damit ihr euch für den
traurigen Teil später wappnen könnt.)
Ben, Charlie und ich liefen gerade durchs Schultor – ich war auf
dem Weg zum Zeitungskiosk, um mir meine tägliche Dosis Monster
Munch zu kaufen –, als Bens frischgebackene Stiefmutter Becky in
ihrem nagelneuen SUV vor uns hielt und das Fenster runterfuhr. Sie
trug ein tief ausgeschnittenes Oberteil, das Grams wahrscheinlich als
»offenherzig« bezeichnet hätte.
»Hi, Jungs!« Sie lächelte so breit, dass ihre Zähne dabei zum
Vorschein kamen. Haufenweise Zähne. Da fällt mir ein: Wollt ihr
einen Fakt zum Thema Zähne wissen? Schreibt am besten mit, der
ist echt gut. Erwachsene Menschen haben zweiunddreißig Zähne.
Was im Vergleich zu manchen Tieren geradezu lächerlich wenig ist.
Die Leute glauben oft, Haie hätten von allen die meisten Zähne, aber
das stimmt nicht. Eine ganz normale Schnecke, die ihr bei euch zu
Hause im Garten finden könnt, verfügt über bis zu vierzehntausend
Zähne. Da kann selbst Becky nicht mithalten.
Charlie pfiff und sagte etwas Peinliches wie: »Deine neue Mum ist
der Hammer!«
Ben fand das nicht so toll, deswegen schubste er ihn ein
bisschen. Ben meint, dass Charlie eine Art Filter fehlt. Er platzt
immer sofort mit allem raus, was ihm gerade durch den Kopf geht.
Wenn ihr mich fragt, hat Ben da nicht ganz unrecht.
Jedenfalls warf Becky ihre langen blonden Haare zurück und hob
ihre riesige Sonnenbrille an. »Spring rein, Ben, ich fahr mit dir zum
Friseur. Du brauchst dringend einen neuen Haarschnitt, bevor es in
den Urlaub geht. Du siehst total verlottert aus.«
Ben sah überhaupt nicht verlottert aus. Er hat diese total coole
Frisur, die oben so lang ist, dass er sich die Haare immer wieder aus
dem Gesicht schütteln muss. Die Seiten sind ganz kurz und
manchmal rasiert er sich sogar irgendwelche Muster rein. Gezackte
Linien und so was. Die Mädchen scheinen drauf zu stehen –
zumindest mehr als auf den Haarschnitt, den Grams mir mit ihrer
Zickzackschere verpasst hat. Danach hatte ich einen komplett
ausgefransten Pony. Das hat Grams dann auch auf diesen grünen
Star geschoben, obwohl wir drinnen waren und ich ja wohl gemerkt
hätte, wenn da ein Vogel rumgeflattert wäre.
Ben war ziemlich sauer über Beckys Kommentar. Ihm sind seine
Haare nämlich megawichtig. Er schob die Hände in die Taschen und
grummelte leise vor sich hin, sodass Becky ihn zwar nicht hören
konnte, ich aber schon: »Sie ist nicht meine neue Mum. Sie gehört
ja nicht mal zur Familie.«
Becky wurde langsam ungeduldig. Sie verzog genervt das Gesicht
und rief: »Benjamin!«
Der schien förmlich in sich zusammenzuschrumpfen und
murmelte: »Ich heiße Ben.«
Alle wissen, dass er es nicht mag, wenn man ihn Benjamin nennt.
Aber ich glaube, Becky interessierte sich nicht dafür, was Ben
mochte oder nicht, denn sie verdrehte bloß die Augen und sagte:
»Von mir aus, Benjamin. Jetzt steig ein, wir kommen sonst zu spät.«
Charlie und ich wechselten einen Blick, während Ben auf den
Rücksitz kletterte und die Tür hinter sich zuknallte. Obwohl ich
wusste, dass er demnächst nach Disney World fliegen würde, tat er
mir in dem Moment echt leid.
Becky hupte. Sie schien vergessen zu haben, dass sie eigentlich
sauer war, denn ihre knallroten Lippen verzogen sich schon wieder
zu einem breiten Lächeln. Sie rief aus dem Fenster: »Habt einen
schönen Sommer, Jungs!«, und brauste mit quietschenden Reifen
davon.
Sobald sie um die Ecke gebogen waren, stieß Charlie einen tiefen
Seufzer aus und sagte: »Ben ist voll der Glückspilz. Seine neue Mum
ist total cool.«
Genau das meinte ich damit, dass Charlie keinen Filter hat und
immer gleich mit allem rausplatzt. Ich warf ihm einen finsteren Blick
zu und erwiderte: »Charlie, wir hassen Becky, schon vergessen?«
Er blies die Backen auf und ließ die Luft mit einem leisen
Furzgeräusch entweichen. »Ich weiß, ich weiß, aber …«
»Nichts aber.«
Anschließend überredete er mich, auf meine tägliche Dosis
Monster Munch zu verzichten und stattdessen mit ihm zum
Hähnchengrill zu gehen. Er wollte sich eine »letzte Henkersmahlzeit«
gönnen, bevor es zur alljährlichen Familien-Entgiftungskur ins Camp
Mungobohne ging. Charlies Mum hat vor drei Jahren beschlossen,
Veganerin zu werden, und seitdem liegt er uns ständig damit in den
Ohren, wie schrecklich sein Leben doch ist.
Er bestellte sich eine Familienportion Texas Fried Chicken und
während er die Knochen abnagte, beklagte er sich in einer Tour
darüber, was für ein ätzender Sommer ihm im Camp Gesunde Kinder
= Glückliche Kinder bevorstehen würde, wo es angeblich nichts als
Avocados zu essen gab.
Ich wünschte, ich hätte da schon gewusst, dass alles ganz anders
laufen würde, dann hätte ich sein Gejammer nämlich schnell
abwürgen können. So blieb mir nichts anderes übrig, als mir in aller
Ausführlichkeit seine Pläne anzuhören, wie er Süßigkeiten in seinen
Pyjama einnähen und Chipstüten in seinem Schlafsack verstecken
wollte, während ich gleichzeitig dachte, dass mein Sommer
viiiieeeeel ätzender werden würde als seiner.
Okay, ich hab euch ja schon gewarnt, dass es ein bisschen
traurig wird. Aber ich muss euch das erzählen,
denn wenn Grams nicht gestorben wäre, hätte meine
nie stattgefunden.

Als ich nach Hause kam, war meine Laune zugegebenermaßen nicht
die beste. Aber ich glaube, das ist irgendwie auch verständlich,
schließlich stand mir ein langer Sommer ohne Urlaubspläne oder
Freunde bevor. Als ich in unsere Straße bog, erblickte ich Eileen, die
gerade mit Lady Gaga spazieren ging. Und mit »spazieren gehen«
meine ich, dass sie mit einem Plastikbeutel in der Hand rumstand
und wartete, bis Lady Gaga auf dem Gehsteig ihr Geschäft verrichtet
hatte. Ich versuchte, an ihrvorbeizulaufen, aber sie guckte mich mit
einem ganz komischen Ausdruck im Gesicht an. Eileen, meine ich,
nicht Lady Gaga.
Sie legte den Kopf schief und seufzte: »Ach, du armes Kind. Wenn
du dich dazu in der Lage fühlst, komm bei mir im Salon vorbei, dann
bringe ich dir diesen komischen Pony in Ordnung.«
Ich kannte Eileen nicht besonders gut und verstand nicht, warum
sie sich plötzlich solche Sorgen um meine Haare machte.
Dann tupfte sie sich mit einem Taschentuch an der Nase herum
und sagte: »Es tut mir so leid, Fred. Es war wohl einfach ihre Zeit.«
Ich blickte zu Lady Gaga und zuckte mit den Schultern. Wenn
man muss, dann muss man eben.
Inzwischen ist mir natürlich klar, dass Eileen damit nicht Lady
Gaga meinte, die gerade vor Mr Burnleys Bungalow auf den Gehsteig
kackte, aber damals habe ich nicht weiter darüber nachgedacht. Ich
war zu sehr von einem überraschenden Anblick abgelenkt.
Dieser überraschende Anblick war mein Dad.
Er stand am Gartentor.
Das war aus zwei Gründen überraschend.
Erstens: Er hatte seit seinem Unfall nicht mehr die Couch
verlassen.
Zweitens: Er rauchte!
Ich war außer mir. Da ich nicht vorhatte, tatenlos dabei
zuzusehen, wie mein Dad sich langsam umbrachte, rief ich: »Dad!
Was machst du da?«
Damit hatte ich ihn offensichtlich erschreckt, denn er zuckte so
heftig zusammen, dass er um ein Haar umgefallen wäre.
Wutentbrannt stürmte ich auf ihn zu und begann umgehend, meinen
Vortrag über die Gefahren des Rauchens zu wiederholen, den ich in
der fünften Klasse einmal gehalten hatte. »Dad, Zigarettenrauch
enthält über fünftausend verschiedene Chemikalien …«
»Die zählst du jetzt aber nicht alle auf, oder, Fred?«, fragte er mit
dieser Stimme, die immer ein bisschen müde und erschöpft klang.
Um ehrlich zu sein, fand ich das ziemlich unhöflich, schließlich
versuchte ich gerade, ihm das Leben zu retten. Ein toter Elternteil ist
mehr als genug.
»Von mindestens 250 dieser Chemikalien ist bekannt, dass sie
gesundheitsschädlich sind, darunter Zyanwasserstoff, Kohlenmonoxid
und Ammoniak. Und von diesen 250 gesundheitsschädlichen
Chemikalien gelten mindestens 69 als krebserregend.«
Ich war FASSUNGSLOS, als er einfach noch einen Zug nahm.
Während ich zusah, wie der Qualm aus seinen Nasenlöchern stieg,
war ich kurz davor zu explodieren. So wie die Colaflasche bei unserer
Abschiedsfeier.
Offenbar merkte er es mir an, denn er sagte: »Tut mir leid, Fred«,
ließ die Kippe auf den Boden fallen und trat sie mit seinem gesunden
Fuß aus.
»Warum hast du überhaupt geraucht?«
»Wegen deiner Grams.«
Jetzt war ich endgültig verwirrt. »Grams raucht nicht. Und ehrlich
gesagt finde ich es ein bisschen schäbig von dir zu behaupten, sie
hätte dich zum Rauchen gezwungen.«
»Nein, so war das nicht gemeint.«
»Wie denn dann?«
»Sie ist nicht mehr bei uns.«
Mir war nicht klar, was das mit Dads plötzlicher Nikotinsucht zu
tun hatte. »Hast du schon bei Mr Burnley nachgesehen?«, fragte ich,
weil Grams, als wir sie das letzte Mal nicht finden konnten, drüben
bei ihm im Bungalow gesessen, Sherry getrunken und eine Runde
Strip-Monopoly gespielt hatte. Okay, das mit dem Strip-Monopoly
stimmte vielleicht nicht ganz. Im Grunde hatte sie nur ihre
Strickjacke abgelegt, aber das genügte, damit Dad und ich sie
wochenlang damit aufzogen. Wir hörten erst wieder auf, als sie
drohte, unsere Unterhosen nicht mehr zu waschen und uns keinen
Kuchen mehr zu backen.
»Sie ist nicht bei Mr Burnley, Fred«, erwiderte Dad. Er schüttelte
langsam den Kopf. »Sie ist von uns gegangen.«
»Von uns gegangen?« Meine Gedanken begannen zu rasen und
die Richtung, die sie dabei einschlugen, gefiel mir ganz und gar
nicht.
»Tot, Fred. Deine Grams ist tot.«
Einfach so. Genau so hat er es gesagt.
Ich weißnicht, warum, aber ich fing an zu lachen. Eswar allerdings
kein Ha-ha-wie-lustig-Lachen, sondern mehr so ein Ha-ha-mein-
Gehirn-hat-einen-Kurzschluss-und-ich-kann-meine-Gefühle-nicht-
kontrollieren-Lachen.
Keine Ahnung, wie viel Dad von dem, was ich danach sagte,
wirklich verstand, denn mein Kinn zitterte plötzlich wie
Wackelpudding. Was ich sagen wollte, war: »Wie kann das sein? Du
meintest doch, sie würde uns noch alle überleben.« Aber ich glaube,
raus kam eher so was wie: »Hüa gemein. Gemein noch. Sieben
Rüben geben!«
Dad schrumpfte irgendwie total in sich zusammen und
antwortete: »Es tut mir leid, Fred.«
»Wieso? Was tut dir leid? Hast du sie etwa umgebracht?« Das
dachte ich natürlich nicht wirklich – ich hatte bloß gerade eine Art
Nervenzusammenbruch.
»Was? Nein!« Dad wirkte verständlicherweise ziemlich entgeistert.
Daraufhin beschloss mein Hals, diese Kloßnummer abzuziehen.
Ich musste mehrmals heftig schlucken, um atmen zu können. »Was
ist dann passiert? Als ich heute früh aus dem Haus bin, ging es ihr
noch gut.«
»Sie war alt, Fred. Es war wohl einfach ihre Zeit.« (Das war der
Moment, in dem ich begriff, dass Eileen nicht von Lady Gaga
gesprochen hatte.)
Dad streckte den Arm nach mir aus, doch ich wich einen Schritt
zurück. Ich war megasuperwütend und er war gerade der einzige
Mensch weit und breit, dem ich die Schuld an allem geben konnte.
Ich schrie: »Sie war immer schon alt, aber bis jetzt ist sie noch
nie gestorben! Wie konntest du das zulassen?« Ich stapfte an ihm
vorbei ins Haus. Hinter mir konnte ich das Klappern seiner Krücken
hören.
Er rief mir nach: »Halt! Fred – warte. Lass uns darüber reden.«
Doch ich hielt nicht an und ich wartete auch nicht. Ich wollte
nichts mehr hören. Kein einziges Wort. Ich pfefferte meinen
Rucksack in den Flur und stürmte in die Küche. Im Flur ertönte ein
ohrenbetäubendes Krachen, als Dad über meinen Rucksack fiel. Ich
weiß, das ist echt mies, aber insgeheim wünschte ich mir, dass er
sich dabei wehgetan hatte. Nicht schlimm, nur ein bisschen.
Sozusagen als Strafe dafür, dass er mir das mit Grams erzählt hatte.
Wehgetan hatte er sich nicht, dafür war er stinksauer. Aus seinem
Mund kam ein Schwall von Wörtern, die ich hier lieber nicht
wiederholen möchte. Manche hatte ich schon mal gehört, andere –
wie »dammtax« – muss er sich spontan ausgedacht haben. Er
konnte von Glück sagen, dass Grams tot war, sonst hätte er gewaltig
Ärger gekriegt.
»Fred! Was hab ich dir über deine Schultasche gesagt? Komm
sofort hierher.«
Für den Bruchteil einer Sekunde spielte ich mit dem Gedanken,
mich einfach aus dem Staub zu machen. Dann gewann mein
Gewissen die Oberhand. Ich ging zurück in den Flur, und zwar
gerade rechtzeitig, um mit anzusehen, wie er meinen Rucksack zur
Hintertür hinausschleuderte.
»Das hättest du lieber nicht tun sollen«, meinte ich. »In der
großen Tasche war eine Capri-Sun. Die ist jetzt bestimmt geplatzt
und hat mein Zeugnis ruiniert.«
Dad schien das herzlich egal zu sein. Er sah immer noch irre
wütend aus. Erversuchte aufzustehen, aber seine Krücken waren
ihm im Weg. Fluchend schmiss er eine davon zur Tür raus. Sie
landete genau auf meinem Rucksack. Er holte mit der zweiten
Krücke aus, doch ich schnappte sie mir schnell, bevor er sie auch
noch nach draußen befördern konnte.
»Würdest du bitte mal aufhören, Sachen aus dem Haus zu
werfen?«, fragte ich. Und dann sagte ich etwas ganz und gar
Gramsmäßiges: »Was sollen denn die Nachbarn denken?«
Daraufhin ließ er plötzlich den Kopf hängen und fing an, so
komisch zu schnaufen und zu prusten. Es klang wie ein sterbendes
Walross. (Oooh, ich weiß, das ist jetzt nicht unbedingt der beste
Moment dafür, aber ich kenne einen Fakt über Walrosse: Sie wiegen
eine Tonne. So viel wie ein Auto. Die meisten Leute wissen das nicht,
die glauben, Walrosse wären viel kleiner, als sie wirklich sind – so
wie ein Otter vielleicht –, aber in Wahrheit sind sie gigantisch.)
Dad versuchte nicht, ein sterbendes Walross nachzuahmen. Er
weinte. Ich hatte ihn noch nie zuvor weinen sehen. Allerdings hatte
ich auch noch nie zuvor eine tote Großmutter gehabt. Weil ich keine
Ahnung hatte, was ich tun sollte, stand ich einfach nur da, hielt mich
an seiner Krücke fest und starrte ihn mit offenem Mund an.
Nach einer Weile ebbte das Schnaufen und Prusten ab und er bat:
»Hilf deinem alten Herrn mal auf, Fred, ja?«
Ich zog ihn auf sein gutes Bein, schob mich unter seine
Achselhöhle und wuchtete ihn zurück zur Couch.
»Tut mir leid, Dad.« Ich hob sein kaputtes Bein an und legte es
auf den Schemel. »Ich hätte meinen Rucksack da nicht liegen lassen
dürfen. Das war bloß, weil Grams tot ist.«
Er seufzte tief und wischte sich die Nase am Ärmel seines Pullis
ab, obwohl er mir immer sagt, dass man das nicht macht. Ich war
drauf und dran, ihn darauf hinzuweisen, ließ es dann aber bleiben.
Das war einfach nicht der richtige Zeitpunkt für so was. Ich will
damit nur sagen, dass mir diese Ungerechtigkeit nicht entgangen ist.
Dad antwortete: »Nein, mir tut es leid, Fred. Ich hätte dir das
wirklich ein bisschen schonender beibringen sollen. Ich hab den
ganzen Tag darüber nachgedacht, wie ich es dir am besten sage,
und dann … na ja, und dann komme ich dir ausgerechnet mit ›Deine
Grams ist tot‹.«
Es stimmte, er hatte sich tatsächlich nicht besonders geschickt
angestellt. Doch er sah so mitgenommen aus, dass ich beteuerte, es
sei nicht so schlimm. Ich setzte mich neben ihn. Ich war jetzt nicht
mehr wütend. Nur noch traurig.
»Was ist passiert?«
»Im einen Moment saß sie noch in ihrem Sessel, strickte und
schimpfte über irgendeine Talkshow im Fernsehen. Und im nächsten
war sie tot. Wahrscheinlich ein Schlaganfall, meinte der Arzt.« Dad
sah zu Grams’ leerem Sessel hinüber. Ich folgte seinem Blick. Im Sitz
war immer noch ihr Poabdruck zu erkennen. Ihr Strickzeug hing über
der Armlehne. Ich ging hin und hob den unvollendeten Pullover auf.
Auf der Vorderseite war ein regenbogenfarbener Dinosaurier. Ich
hielt ihn hoch, damit Dad ihn sehen konnte.
Erverzog das Gesicht. »Sicher ein weiteres Meisterwerk für ihren
Lieblingsenkel.«
Ich gebe es nicht gerne zu, aber ich kann nicht behaupten, dass
ich sonderlich traurig darüber war, dass sie diesen Pullover nicht
mehr fertigstellen konnte. Meine Dinophase habe ich schon vor
Jahren überwunden. Ich legte das Strickzeug auf den Couchtisch
und dann saßen wir schweigend da und lauschten dem Ticken der
kleinen goldenen Standuhr.
So ungefähr beim sechsundvierzigsten Tick-Tack räusperte sich
Dad. »Wir schaffen das schon, mein Sohn. Egal was auch passiert,
okay?«
Ich nickte, auch wenn ich angesichts seines vom Knöchel bis zur
Hüfte eingegipsten Beines so meine Zweifel hatte. Schließlich hatte
der einzige Erwachsene im Haus es geschafft, sich mit seinem
eigenen Postauto zu überfahren.
Den Rest des Abends verbrachten wir vor dem Fernseher. Gegen
neun Uhr fiel mir auf, dass wir noch nichts gegessen hatten. Weil ich
keinen Hunger hatte, brachte ich Dad eine Familienpackung
Zwiebelringe ins Wohnzimmer und zog mich dann zurück, um
nachzudenken. Nachdem ich eine Weile vor mich hin gegrübelt
hatte, ging ich ins Bad, machte Pipi, putzte mir die Zähne, machte
noch mal Pipi, weil beim ersten Mal nicht alles rausgewollt hatte, und
lief zurück zu meinem Zimmer.
Allerdings hatten meine Füße anscheinend ihren eigenen Kopf,
denn sie trugen mich stattdessen in Grams’ Zimmer. Ich setzte mich
auf ihre geblümte Tagesdecke und atmete ihren Duft ein. Lavendel
und Minzbonbons.
Während ich dort saß, ihren Duft einsog und mir ihr Gesicht
vorstellte, ihre vielen Falten und ihr warmes Lächeln, wurde mir auf
einmal ganz schwer ums Herz. Ich zog ihre Nachttischschublade auf,
weil ich etwas von ihr bei mir haben wollte, wenn ich schlafen ging.
Ich dachte, dass ich mich ihr dadurch näher fühlen würde.
Was ich fand, waren ein Riesenhaufen Rubbellose, ihre Lesebrille,
ihr Ersatzgebiss und ein paar Lockenwickler. Das war nicht ganz das,
was ich im Sinn gehabt hatte, also schloss ich die Schublade wieder
und zog die darunter auf. Darin entdeckte ich eins von ihren
Stofftaschentüchern. Es war mit kleinen violetten Blümchen bestickt.
Ich hielt es mirvors Gesicht, atmete tief ein und schloss die Augen.
Als ich sie wieder aufschlug, waren sie ganz nass.
In dem ich mal kräftig weinen muss und dann
einen Brief von Grams bekomme

Am nächsten Morgen kam Mr Burnley vorbei, um Dad in die Stadt zu


fahren. Wenn jemand stirbt, muss man danach furchtbar viel
Papierkram erledigen, damit jeder erfährt, dass derjenige wirklich tot
ist.
Dad musste Grams’ Tod behördlich registrieren lassen und ihre
Sterbeurkunde abholen. Um ehrlich zu sein, ist mir immer noch nicht
ganz klar, warum man fürs Totsein eine Urkunde kriegt. Dafür muss
man sich ja nicht mal besonders anstrengen. Ich habe Dad gefragt,
ob er sie zu der Urkunde an die Wand hängen würde, die ich für
mein Schwimmabzeichen bekommen habe. Für das ich mich
übrigens sehr wohl anstrengen musste. Unter anderem musste ich
meine Schlafanzughose zuknoten und aufblasen, um daraus eine Art
Notfallschwimmweste zu machen. Und das im Wasser, während ich
mit den Beinen strampelte, um nicht unterzugehen. Dad sagte, nein,
die Urkunde müsse er an die Bank schicken. Mir ist allerdings
schleierhaft, wozu die Bank Grams’ Auszeichnung fürs Totsein haben
will.
Dad riet mir, mich irgendwie zu beschäftigen, solange er
unterwegs war, um mich von meiner Traurigkeit abzulenken. Also
ging ich auf Faktzination, meine Lieblings-Faktenseite im Internet,
und fand Folgendes heraus:

1. Bienen können von Alkohol betrunken werden. Wenn sie dann zu


ihrem Bienenstock zurückkehren, werden sie von den anderen
aber nicht reingelassen, bis sie wieder nüchtern sind. Es gibt
richtige Türsteherbienen, die darauf aufpassen. Lustig, oder?
2. Es gibt schwarz-weiße und sogar ganz schwarze Schwäne. Die
schwarz-weißen haben einen schwarzen Hals und weißen Körper
und heißen – Überraschung! – Schwarzhalsschwäne, und die
ganz schwarzen nennt man Trauerschwäne. Höckerschwäne –
das sind die weißen, die in allen möglichen Parks rumschwimmen
– können bis zu neunzig Stundenkilometer schnell werden.
Genauso schnell war Grams unterwegs, als sie ins
Weltkriegsdenkmal gekracht ist.
3. Die Zellen eines Kindes leben in der Mutter weiter. Offenbar
wurde die DNA von Babys schon im Hirn-, Knochen- und
Herzgewebe ihrer Mütter gefunden. Oh.

Das war der Moment, an dem ich mit dem Faktenlesen wieder
aufhörte. Weil mir nämlich etwas klar wurde: Als meine Mum
gestorben ist, ist damit auch ein winziger Teil von mir gestorben.
Und als Grams gestorben ist, ist mit ihr das letzte bisschen von
meiner Mum gestorben.
Ich hatte nicht erwartet, dass mich die Fakten sogar noch
trauriger machen würden. Normalerweise geht es mir danach immer
besser. Aber jetzt wollte ich mich einfach nur noch im Bett
verkriechen, mir die Decke über den Kopf ziehen und die gesamte
Welt ausschließen. Ich ging zu meinem Schrank und holte einen der
Pullis raus, die Grams für mich gestrickt hatte. Sie hat mir mal
gesagt, dass sie das machen würde, damit ich immer etwas hätte,
das sich an mich kuscheln würde wie bei einer Umarmung. Damals
war mir das ein bisschen unangenehm, doch in diesem Augenblick
gab es nichts, wonach ich mich mehr sehnte, als von ihr in den Arm
genommen zu werden.
Ich wählte den beigefarbenen Pulli mit dem braune Teddy vorne
drauf, unter den sie die Worte Familie ist das größte Glück gestickt
hatte. Damit das klar ist: So was würde ich niemals in aller
Öffentlichkeit tragen. Ich glaube, für mich war er eher so eine Art
Schnuffeldecke mit Ärmeln dran. Nachdem ich ihn mir angezogen
hatte, schlüpfte ich unter meine Bettdecke, holte Grams’
Stofftaschentuch unter meinem Kissen hervor und vergrub die Nase
darin. Ich bin nicht besonders gut im Weinen, aber unter den
gegebenen Umständen dachte ich, ich sollte es zumindest mal
probieren. Und ich muss gestehen, nachdem ich ein paar Minuten
lauthals vor mich hin geschluchzt hatte, fühlte ich mich tatsächlich
etwas besser. Außerdem war mir heiß. Tierisch heiß sogar. Immerhin
war es Juli und ich lag mit einem dicken Strickpulli im Bett.
Gerade als ich die Decke wieder von mir strampelte, hörte ich
Dads Krücken auf dem Teppich draußen vor meinem Zimmer. Das
war das erste Mal seit seinem Unfall, dass er sich die Treppe
hinaufgekämpft hatte.
Die Tür ging auf und er steckte den Kopf hindurch.
»Alles in Ordnung, Junge?« Er zeigte mit einer Krücke auf mich.
»Ist das einer von Grams’ Pullis?«
»M-hm.«
»Ach, das ist schön. Fühlst du dich ihr dadurch näher?«
»Ein bisschen. Ich hab mir auch ein Stofftaschentuch von ihr
genommen.« Ich hielt es ihm hin. »Riecht nach Lavendel.«
Dad verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln und nahm das
Taschentuch entgegen. Erst als er es hochhielt, bemerkten wir, welch
kolossaler Fehler mir unterlaufen war.
»Oh, Freddie, du Dussel«, prustete er. »Du hast an der Unterhose
deiner Grams geschnüffelt.«

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Es ist halt passiert.
Schwamm drüber. Nachdem Dad sich einigermaßen eingekriegt
hatte, fiel ihm ein, warum er zu mir hochgekommen war, und sein
Gesicht wurde ganz ernst.
»Fred, ich hab etwas für dich. Vom Anwalt.« Er holte einen
Umschlag aus seiner Potasche.
»Was ist das?«
Seine Augen glitzerten verdächtig, daher sagte ich schnell:
»Wusstest du, dass die Chinesen Papierumschläge schon im zweiten
Jahrhundert vor Christus erfunden haben?«
Er antwortete: »Das ist ja toll, Fred, wirklich toll.« Was ziemlich
seltsam war, weil dieser Fakt auch nicht toller war als alle anderen,
von denen ich ihm bisher erzählt hatte.
Er gab mir den Umschlag und ich sah, dass mein Name in so
einer schnörkeligen Oma-Handschrift draufgeschrieben war.
»Der ist von deiner Grams.«
»Aber die ist doch tot.«
»Sie hat ihn geschrieben, als sie noch am Leben war. Du solltest
ihn aber erst nach ihrem Tod lesen.«
Das war genauso seltsam – wenn sie wusste, dass sie sterben
würde, hätte sie doch irgendwem Bescheid geben können. Ich schob
den Finger unter die Lasche und öffnete sie.

Lieber Fred,

mein tapferer kleiner Soldat.

Weiter kam ich nicht, denn ich hatte plötzlich das Gefühl, dass ich
gleich wieder losheulen müsste. Mühsam schluckte ich meine Tränen
runter und atmete tief durch.
Dad legte mir einen Arm um die Schulter und meinte: »Du musst
ihn ja nicht gleich lesen. Heb ihn dir auf, bis du bereit dafür bist. Bis
du dich stark genug fühlst.«
Er klopfte sich mit der Krücke auf den Gips. »Ich leg mich mal ’ne
Runde hin. Mein Bein bringt mich um.«
Ich half ihm nach unten und zurück auf die Couch. Seine Stimme
klang irgendwie quietschig, als er sagte: »Du warst das Ein und Alles
deiner Grams. Und für mich bist du das auch.«
Auf einmal hatte ich einen riesigen Kloß im Hals, der dicker und
dicker zu werden schien. Ich musste jetzt dringend ein bisschen
allein sein. »Ich glaub, ich geh wieder hoch in mein Zimmer. Kann
ich dir noch irgendwas bringen?«
»Ein Blechbrötchen und vielleicht was zu knabbern?«
Ich holte ihm eine Dose Bier und eine Tüte Erdnussflips mit
Käsegeschmack, schüttelte die Kissen für ihn auf und kratzte ihn
dann noch an einer Stelle am Rücken, an die er selbst nicht rankam.
»Bist ein guter Junge, Fred. Deine Mum wäre stolz auf dich.«
Ich habe meine Mum nie kennengelernt. Ich weiß nicht, wie ihre
Stimme klang und ob sie wie Grams nach Lavendel geduftet hat oder
nach einer anderen Blume. Ich weiß nicht, ob sie wie ich die Zunge
rollen konnte – Dad kann es jedenfalls nicht – oder ob sie mich vor
ihrem Tod noch gesehen hat.
Aber eine Sache weiß ich über sie: Sie war leicht
zufriedenzustellen.
Also, wirklich leicht.
Ich ließ Dad in seiner Wolke aus Erdnusssflipsstaub zurück und
ging in mein Zimmer. Dort holte ich mein Dinge-wegen-denen-Mum-
stolz-auf-mich-wäre-Buch aus der Schreibtischschublade. Das ist ein
Notizbuch, in dem ich alles aufschreibe, von dem Dad behauptet,
dass es Mum stolz gemacht hätte. Die Liste ist ziemlich lang. Nichts
davon ist wirklich schwierig gewesen. Aber ich lese es mir trotzdem
gerne durch. Hier sind ein paar Beispiele, damit ihr einen Eindruck
davon bekommt, was das für Dinge sind:

Mein erster Schultag

Alles, was ich an diesem Tag geleistet habe, war, eine Schüssel
Cornflakes zu essen und meine Schuluniform anzuziehen. (Ich habe
mir nicht mal die Schnürsenkel zugebunden – das musste Grams
machen.)
In der Weihnachtsaufführung der Schule mitspielen

Ich hatte nicht etwa eine Sprechrolle – ich musste mir bloß einen
ausgestopften Putzhandschuh als Euter um den Bauch binden und
ein paar Mal muhen.

Fahrrad fahren lernen

Alle anderen konnten längst Fahrrad fahren, bevor ich es gelernt


habe. (Na ja, bis auf Charlie jedenfalls.)

Den ersten Sticker in mein Mathe-Übungsheft bekommen

Da war ich sieben und hatte gerade die Zweier-, Fünfer- und
Zehnerreihe des kleinen Einmaleins gelernt. Ben konnte aber schon
die Siebenerreihe, die viel schwieriger ist.

Ich fügte den Punkt »Dad Bier und Flips holen und den Rücken
kratzen« zu der Liste hinzu.

Anscheinend muss ich irgendwann eingenickt sein, denn als ich


aufwachte, klebte das Notizbuch vollgesabbert an meiner Wange.
Vorsichtig löste ich es ab. Ein paar Wörter waren verschmiert, aber
der Schaden war zum Glück nicht allzu groß. Mein Blick wanderte zu
meinem Roboterwecker. Zwanzig Uhr schon! Ich hatte das
Abendessen verpasst. Das war noch nie passiert! Grams achtete
sonst immer darauf, dass ich zu Abend aß. Ich brauche regelmäßige
Mahlzeiten. Ich befinde mich schließlich noch im Wachstum.
Dann fiel mir die Sache mit Grams wieder ein.
Und dann erinnerte ich mich an DEN BRIEF.
Ich zog ihn aus meiner Potasche und öffnete die Lasche. Dabei
bemerkte ich, dass außer DEM BRIEF noch etwas anderes im
Umschlag steckte: meine Geburtsurkunde.
In dem ich wohl erklären sollte, was meine Geburtsurkunde
damit zu tun hat, dass Charlie, Ben und ich
unsere unternommen haben

Grams und Dad haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass Dad
nicht mein leiblicher Vater ist. Mein leiblicher Vater hat meine
Mumverlassen, als sie mit mir schwanger war, und wenig später hat
sie meinen Dad kennengelernt. Als sie dann kurz nach meiner
Geburt gestorben ist, ist Dad geblieben, weil erwusste, dass er und
Grams alleswaren, was ich noch hatte. Ich habe mal mitbekommen,
wie einer der anderen Väter am Schultor meinte, es wäre ein
Wunder, dass er nicht gleich wieder verschwunden ist. Ich weiß
nicht, ob das wirklich ein Wunder ist. Wenn ihr mich fragt, macht es
ihn einfach zu einem echt netten Kerl.
Ich habe nur ein paar Mal nach meinem leiblichen Vater gefragt,
aber Grams hat immer behauptet, nichts über ihn zu wissen, nicht
mal seinen Namen. Wenn ich geahnt hätte, dass sie so eine
begnadete Lügnerin war, hätte ich viel hartnäckiger nachgebohrt.
Aber Dad sah immer so gekränkt aus, wenn ich das Thema
ansprach, dass ich irgendwann ganz damit aufgehört habe. So
wichtig war es mir nun auch wieder nicht. Um ehrlich zu sein, kam
mir mein leiblicher Vater immer nur dann in den Sinn, wenn Dad und
ich mal Streit hatten oder wir uns irgendetwas nicht leisten konnten.
In solchen Situationen fragte ich mich manchmal, ob mein anderer
Dadvielleicht reich war.
Und dann hielt ich eines Tages aus heiterem Himmel meine
Geburtsurkunde in den Händen. Und darauf stand ein Name.
Alan Froggley.
Ja, ich weiß – nicht gerade der coolste Name.
Aber ich beschloss, mit weiteren Urteilen über Alan zu warten, bis
ich Grams’ Brief gelesen hatte.

Lieber Fred,

mein tapferer kleiner Soldat. Wenn du das hier liest, bedeutet


das vermutlich, dass ich tot bin.

Ich habe etwas Geld für dich auf einem Konto hinterlegt.

Das bekommst du, wenn du achtzehn bist. Wahrscheinlich sollte


ich dir raten, es für die Uni zurückzulegen, aber stattdessen
sage ich lieber: Verwende es für etwas, das dich glücklich
macht. Wobei das, was dich mit Abstand am glücklichsten
machen wird, eine ordentliche Ausbildung ist, die dir ein gutes
Leben ermöglicht. Zum Beispiel an der Uni. Versuch gar nicht
erst, mir zu widersprechen.

Inzwischen hast du sicherlich einen Blick auf deine


Geburtsurkunde geworfen. Vielleicht hätte ich sie dir schon
früher geben sollen. Um ehrlich zu sein, habe ich mit dem
Gedanken gespielt, sie dir gar nicht zu geben. Aber du hast nun
mal ein Recht darauf zu erfahren, wer dein leiblicher Vater ist,
und dir ein eigenes Bild von ihm zu machen, wenn du das
unbedingt möchtest. Ich werde dir nicht vorschreiben, was du
von diesem nutzlosen Taugenichts zu halten hast. Dein echter
Dad, Joe, ist ein guter Mensch. Er ist wie ein Sohn für mich. Er
war für meine Molly da, als Alan, dieses Aas, sie sitzen gelassen
hat. Joe hat dich lieb, Freddie – mit jeder Faser seines Körpers.
Denk immer dran, ein Unterhemd anzuziehen, wenn es draußen
kalt ist. Nutellabrötchen sind kein nahrhaftes Frühstück.
Erinnere deinen Dad daran, mittwochs den Müll rauszustellen.

Ich hab dich lieb, Freddie. Für immer und ewig.

Sei nicht zu traurig.

Viele Küsse,

Grams
Natürlich war ich traurig.
Aber während ich so auf meinem Bett lag, ging mir ein Name
nicht mehr aus dem Kopf.
Alan Froggley.
Alan.
Froggley.
Al.
Froschei.

Ich versuchte, ihn ein paar Mal laut auszusprechen, in der Hoffnung,
dass ich mich ihm dadurch irgendwie verbundener fühlen würde.
Alan Froggley. Alan Froggley. Alan Froggley.
Nichts.
Der Klang löste rein gar nichts in mir aus. Ich hielt mir die
Geburtsurkunde vor die Augen und dachte: Wer bist du, Alan?
Da fiel mir ein Vermerk hinter seinem Namen auf. Als Geburtsort
war dort »St. David’s, Wales« angegeben.
Wales? Hieß das, ich war halb Waliser? Schwer zu glauben: Ich
kann null singen und im Rugby bin ich eine Niete.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bewusst beschloss, ihn zu
googeln, aber irgendwann ertappte ich mich dabei, wie ich genau
das tat. Wenig überraschend gab es zu Alan Froggley nicht
sonderlich viele Treffer. Ich entdeckte einen Bericht über einen Alan
Froggley, dem im Zweiten Weltkrieg ein Ohr weggesprengt worden
war. Der war es schon mal nicht. In den USA gab es einen Alan
Froggley, der die größten großen Zehen in ganz Texas hatte. Nur zur
Sicherheit schlüpfte ich aus meinen Hulk-Pantoffeln und sah nach,
aber wenn überhaupt, waren meine großen Zehen eher kleiner als
der Durchschnitt. Damit kam er also auch nicht infrage. Blieb nur
noch ein Alan Froggley, der zumindest schon mal das passende Alter
hatte. Ich fand ein körniges Schwarz-Weiß-Foto auf der Homepage
seines Arbeitgebers, einer Firma namens Cardiff Analytics, bei der er
als »Research Analyst« aufgeführt war. Damals hatte ich nicht die
geringste Ahnung, was das bedeutete, also googelte ich auch das.

Ein Research Analyst ist dafür zuständig, eine Vielzahl von


Datensätzen und Informationen zu sichten, auszuwerten und
zusammenzufassen, um beispielsweise Unternehmensberichte
zu erstellen.

Im Grunde arbeitete er also mit Fakten! Plötzlich hatte ich das


gleiche kribbelige Gefühl im Bauch wie sonst nur, wenn Grams zu
schnell über die Hügelkuppe am Ende der Straße fuhr.
Ich versuchte herauszufinden, ob ich ihm ähnlich sah, aber er war
auf dem winzigen Foto kaum zu erkennen. Unter seinem Namen
fand sich ein kurzer Steckbrief, in dem es hieß, dass er seit sieben
Jahren für die Firma arbeitete und ein Team aus zwölf Analysten
leitete. Außerdem stand da, dass er gerne laufen ging. Meine
Aufregung wurde noch ein bisschen größer, denn laufen kann ich
auch! Schwimmen mochte er ebenfalls – und ich habe das Bronze-
Abzeichen und kann sogar eine Dreiviertelbahn unter Wasser
schwimmen (aber nur mit Taucherbrille). An dem Punkt war ich
überzeugt. Fakten, Laufen und Schwimmen: Das konnte kein Zufall
sein. Ich hatte ihn gefunden. Also, zumindest online.
Ich weiß bis heute nicht, wie ich auf die Idee kam, ihm im wahren
Leben einen Besuch abzustatten. Vielleicht war es die Aussicht auf
den langweiligen Sommer, der vor mir lag, oder dass ich einfach
irgendetwas tun wollte, statt zu Hause zu hocken, mich um Dad zu
kümmern und Grams zu vermissen. Vielleicht machte es mir aber
auch insgeheim Sorgen, dass meine Familie nur noch aus zwei
Leuten bestand. Immerhin hatte Dad es schon mal geschafft, sich
selbst zu überfahren. Was, wenn so was wieder passierte und ich auf
einmal ganz allein dastand? Kein schöner Gedanke. Aber was es am
Ende auch war: Sobald mir der Einfall einmal gekommen war, saß er
bombenfest in meinem Kopf und ich wusste, dass ich ihn um nichts
auf der Welt da rauskriegen würde. Ich würde meinen leiblichen
Vater besuchen.
Ich schrieb Ben und Charlie eine Nachricht. Ohne eine gut
durchdachte Tarnung würde ich nicht weit kommen. Und dafür
brauchte ich ihre Hilfe.

Ich: Wie geht’s?

Charlie: Ätzend: Mum hat meinen Geheimvorrat


gefunden, den ich mit ins Hungercamp
schmuggeln wollte.

Ben: Noch ätzender: Disney-World = meine ganz


persönliche Hölle.

Ben hängte ein Foto aus den Osterferien an, auf dem seine Familie
mit den Schauspielern aus Die Schöne und das Biest posierte. Becky
stand im Mittelpunkt des Bildes und hatte die Arme um Lumière
geschlungen. Ich glaube, ich habe noch nie einen glücklicheren
Kerzenständer gesehen. Ben hielt sich im Hintergrund und schmollte.
Um ehrlich zu sein, ging mir ihr Selbstmitleid ziemlich auf die
Nerven. Wenn jemand einen Grund dazu hatte, dann ja wohl ich.
Weil ich irgendwie wollte, dass sie ein schlechtes Gewissen
bekamen, schrieb ich:

Ich: Bei mir ist es am ätzendsten: Meine


Grams ist gestorben.

Ich starrte auf mein Handy und fragte mich, wie sie wohl darauf
reagieren würden. Eine Weile tat sich gar nichts. Dann kam:

Charlie: Fred hat gewonnen.

Ben: Jepp. Das ist mit Abstand am ätzendsten. Tut


mir leid, Alter.

Charlie: Jetzt fühl ich mich mies. Alles okay,


Mann?

Komischerweise hatte ich plötzlich ein schlechtes Gewissen, weil ich


es ihnen auf diese Weise gesagt hatte.
Ich: Ja, alles gut.

Wieder entstand eine Pause.

Ben: Aber… hab ich euch schon erzählt, dass


Becky uns allen T-Shirts im Partnerlook gekauft
hat? Mit I ♥ Mickey vorne drauf? Das ist auch
ziemlich übel.

Charlie: Und hab ich schon erwähnt, dass es im


Veganercamp jeden Morgen Avocado-Weizengras-
Smoothies zum Frühstück gibt?

Ben: Gras? Aaaaaalter – das ist mal echt ätzend.


Ich glaub, da kriegt Fred fast noch mal
Konkurrenz.

Das war der Moment, in dem ich mit meinen Neuigkeiten


herausplatzte.

Ich: Leute – ich fahr nach Wales, um


meinen leiblichen Dad zu finden.

Ich hatte ihnen nie erzählt, dass Dad nicht mein leiblicher Vater war.
Nicht, weil ich es vor ihnen geheim halten wollte, es war nur einfach
nie zur Sprache gekommen.
Charlie: Dein leiblicher Dad ist Waliser?

Jepp, das war das Erste, was Charlie dazu einfiel.

Charlie: Warte mal! Dein leiblicher Dad?

Na also.

Ich: Er ist abgehauen, bevor ich geboren


wurde. Aber jetzt hab ich ihn gefunden.

Ben: Bist du sicher? Was sagt dein richtiger Dad


dazu? Und wie wollt ihr da hinkommen? Ich
dachte, er kann nicht fahren.

Ich: Dad weiß nichts davon. Ich fahr allein.


Dieses Wochenende. Ihr müsst mich
decken.

Mein Handy verkündete: Charlie schreibt… Ben schreibt…


Ich hielt den Atem an und wartete.
Dann fing ich wieder an zu atmen, weil sie ewig brauchten, um zu
antworten.

Ich: Hallo? Jemand zu Hause?


Sie schrieben wahrscheinlich direkt miteinander, um sich
abzustimmen, was sie mir sagen sollten. Ich wünschte, sie würden
sich beeilen.

Charlie: Ich komm mit. Bisschen Spaß haben,


bevor in 2 Wochen die Veganerhölle losgeht.

Ben: Ich auch. Becky treibt mich noch in den


Wahnsinn. Ich brauch ’ne Pause vor dem Urlaub.

Ich: Seid ihr sicher?

Insgeheim hatte ich genau darauf gehofft.

Ben: Wir fliegen ja eh erst in 6 Tagen.

Charlie: Jepp.

Ich: Morgen bei mir? Wir brauchen einen


Plan.

Charlie: Klar. 10 Uhr?


Ich: Jepp.

Ben: Bis morgen.


In dem Ben, Charlie und ich einen Plan
schmieden, der rückblickend betrachtet vielleicht
doch nicht ganz so gut durchdacht war

Ich erwachte zu den Klängen von »We Wish You A Merry


Christmas«. Dad hatte eine von diesen Türklingeln gekauft, die eine
Melodie spielen, wenn man draufdrückt, und die war irgendwie auf
diesem Lied hängen geblieben. Er hat sie bis heute nicht repariert,
weil er meint, Weihnachten kommt sowieso früher, als wir denken.
Ich glaube, für Erwachsene muss die Zeit deutlich schneller
vergehen.
Dad brüllte zu mir hoch: »Kannst du mal aufmachen, Fred?«
Ich schlüpfte schnell in meine Pantoffeln und lief nach unten. Dad
verrenkte sich fast den Hals, um durch die Wohnzimmertür nach mir
zu schauen. »Hey, Schlafmütze, ich dachte, ich lass dich mal ein
bisschen ausschlafen. Sahst aus, als könntest du es gebrauchen.« Er
streckte mir eine Packung Schokoplätzchen entgegen. Ich schüttelte
den Kopf – was würde Grams sagen, wenn ich meinen Tag mit
einem Keks als Frühstück begann?
»Hast du das mitbekommen?« Mit einem Kopfnicken deutete Dad
auf den Fernseher. »So ein Spinner hat da gerade diese
unbezahlbaren Ringe geklaut. Direkt vor der Nase von Fiona Bruce.«
»Fiona wer?« Vom Bildschirm blickte mir eine Frau mit strahlend
weißen Zähnen voller Bestürzung entgegen.
»Die von der Antiquitätensendung – Fiona Bruce. Der Kerl hat
sich die Ringe dieser armen alten Dame mit dem Bommelhut gekrallt
und ist einfach damit abgehauen. Live im Fernsehen. Und jetzt ist er
spurlos verschwunden.«
Um ehrlich zu sein, hörte ich Dad nicht richtig zu. Antiquitäten
waren nicht so mein Ding. »Ich mach dann mal auf.«
Vor der Tür standen Ben und Charlie, hatten einander die Arme
um die Schultern gelegt und schunkelten hin und her.
»And a happy New Year!«, sangen sie und verbeugten sich. Ben
nahm seine Baseballmütze ab und hielt sie vor sich, als wolle er
damit Spenden einsammeln.
Ihr Anblick machte mich ein wenig gefühlsduselig. Um nicht vor
ihnen loszuheulen, sagte ich schnell: »Wusstet ihr, dass die
Türklingel 1831 von einem gewissen Joseph Henry erfunden
wurde?«, und das Brennen in meinen Augen ließ gleich wieder nach.
Charlie sah zumindest ansatzweise beeindruckt aus.
»Nee, das wusste ich nicht.«
Ben dagegen fiel nicht auf mein Ablenkungsmanöver rein. Er
runzelte besorgt die Stirn und fragte: »Alles okay, Fred?«
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tiehensä, ihmetteli hän, miksi Etelkan silmät täyttyivät kyynelillä, kun
hän kuuli poikansa osaksi tulleesta odottamattomasta kunniasta.

Etelka oli iloinen, että András sattui olemaan poissa kotoa. Hän oli
ratsastanut päivän koittaessa Zárdaan, ja äiti halusi puristaa
poikansa lujasti syliinsä silloin kun hän ilmoittaisi pojalleen nuo
suuret uutiset — tuon hänen mielettömimpien toivojensa
toteutumisen.

Hän katseli ovelta, kunnes Jánko hävisi näkyvistä, ja käänsi sitten


silmänsä pustalle tuijottaen Zárdaan päin. Kun hän huomasi
taivaanrannalla pienen pisteen, joka vähitellen suureni muodostuen
lopulta mieheksi ja hevoseksi, jotka vaivalloisesti kulkivat rapaisella
tiellä, meni hän raskaasti huoaten huoneeseensa.

Hän odotti, kunnes hänen ratsastuksen väsyttämä poikansa oli


polvistunut hänen rukkinsa viereen, kietonut käsivartensa hänen
ympärilleen ja painanut pakottavan päänsä hänen olkapäätään
vasten. Sitten vasta hän sanoi:

»András, seuratkoon siitä sitten joko hyvää tahi pahaa, ovat toivosi
nyt kumminkin toteutuneet. Kreivi on pyytänyt sinua tulemaan
kartanoon, että voisit kunnioittaa naista, josta on tuleva puolisosi».

Seurasi kuolettava hiljaisuus, sillä András ei puhunut eikä


liikahtanutkaan. Hänen käsivartensa olivat vielä Etelkan ympärillä ja
pää hänen olkapäällään. Etelka tunsi hänen otteensa tiukkenevan ja
hänen koko ruumiinsa vapisevan, ja vaikka hän ei voinutkaan nähdä
poikansa kasvoja eikä kuulla hänen hengitystään, tunsi hän
kumminkin, miten äkkiä kiihkeä nyyhkytys kuin liiaksi rasitetun
sydämen purkaus vapisutti hänen ruumistaan päästä jalkoihin asti, ja
hurjasti huudahtaen, mikä vihdoinkin ilmaisi tukahdutettujen
intohimojen, rakkauden, toivojen ja niin päättäväisesti hillityn pelon
voimakkuuden, painoi hän päänsä äitinsä syliin ja nyyhkytti tämän
suuren ilon vaikutuksesta niin hurjasti, että se kuulosti äidistä
melkein tuskan purkaukselta.

Etelka koetti ystävällisesti tyynnyttää häntä, silitellen hänen


kosteata tukkaansa ja puhuen hänelle samanlaisia helliä rohkaisevia
sanoja kuin silloinkin, jolloin András pienenä poikana oli tullut
hakemaan turvaa häneltä isän raakoja sanoja ja solmuruoskaa
vastaan. Purkaus meni vähitellen ohitse, mutta vielä pitkäksi aikaa
jäi hän tuohon asentoon irroittamatta käsivarsiaan äitinsä ympäriltä
ja nostamatta päätään hänen sylistään. Ja äiti raukka rukoili Jumalaa
kyyneleisin silmin, ettei hänen rakas poikansa tarvitsisi pettyä tässä
suurimmassa ilossaan.
XXI

JALOSUKUINEN NEITO.

Aamu oli yhtä levoton kuin yökin, sillä suurimman osan siitä olivat
Bideskuty ja kreivitär Irma valvoneet ajatellen, mitä seuraava
tapahtumista rikas päivä toisi mukanaan.

»Toivon, että olisimme sanoneet hänelle kaikki», huokaisi


Bideskuty itsekseen lähettäessään Jánkon viemään tuota
kohtalokasta sanaa, joka toisi tuon omituisen kosijan kreivilliseen
taloon.

»Paremmin emme olisi osanneet menetellä», sanoi kreivitär Irma


tyytyväisesti katsellessaan tyttärensä nauhoja ja koruja valitakseen
niistä sopivimmat tähän merkitykselliseen tilaisuuteen.

Päivälliseen ei ollut enää pitkälti, ja Bideskuty’n kreivi käveli


hermostuneesti tupakkahuoneessaan voimatta istua hiljaa ja
kykenemättä vetelemään haikuja mielipiipustaankaan odottaessaan
levottomasti ja peläten tätä ensimmäistä kohtausta, koska hän ei
tiennyt, tulisiko hänen tyttärensä suhtautumaan siihen niin, ettei
synny mitään ikävyyksiä.
Hänellä oli ollut kova työ selittäessään puolisolleen niitä julmia
välttämättömyyksiä, jotka pakottivat heidän ainoan lapsensa, noiden
päälliköiden viimeisen jälkeläisen, jotka olivat auttaneet kuningas
Mátyáksen valtaistuimelle, rupeamaan talonpojan vaimoksi — orjan
pojanpojan puolisoksi. Noin mahdottomalta tuntuva polkunaiminen
tuntui kreivittärestä ensin sanomattoman hirveältä, mutta kun hänen
valittavakseen asetettiin pari ehtoa, haluaako hän mieluummin elää
suuressa köyhyydessä jossakin maakunnan kaupungissa yhden
palvelijattaren kera, joka keittää heidän ruokansa, ja kuunnella
veronkantajien äreää koputusta oveen, vaiko antaa tyttärensä
miehelle, joka on niin paljon alapuolella häntä, mutta jolla on
kumminkin niin paljon varoja, että Bideskuty voidaan kohottaa
entiseen suuruuteensa, valitsi hän mielestään pienemmän pahan.

Otaksuma, että tähän valintaan sekoittui hieman itsekkäisyyttä,


olisi kreivitär Irmasta tuntunut sanomattoman mahdottomalta.
Avioliitto oli hänen mielestään samanlainen liiketoimi kuin maan ja
vehnän myyminen ja ostaminenkin, ja liian vakava asia mistään
hellästä tunteesta johtuvaksi. Nuoren talonpojan toivo saada
itselleen jalosukuinen puoliso, koska hän oli ollut kylliksi rohkea
kootakseen rikkauksia, oli niin selvä asia, ettei sitä kannattanut
suurestikaan ihmetellä, ja otaksuma, että Ilonkalla oli salaisia
ihanteita, joita hänen äitinsä ei tiennyt, oli jo itsessään
mahdottomuus.

Kreivitär Irma ei ollut milloinkaan kuullut puhuttavankaan


rakkaudesta johtuneista avioliitoista. Vararikko oli aito talonpoikaisin
arvostelukyvyttömin tavoin koputtanut ja tunkeutunut Bideskuty’n
ylimykselliseen taloon, mutta silloin oli samalla ilmestynyt eräs
avioliittotarjous, joka kyllä tuntui luvattomalta ja hirveältä, mutta
kumminkin hyvin mahdolliselta, ja jolla tuo sata kertaa kauheampi ja
luonnottomampi onnettomuus voitiin torjua. Kun kreivitär Irma ajatteli
tulevia sukupolvia, kuten hänen miehensäkin oli tehnyt,
velvollisuudesta menneitä sukupolvia ja kuuluisaa nimeä kohtaan,
jonka kantajat olivat viiden vuosisadan aikana lisänneet sotaisen
isänmaansa historiallista mainetta, mutta joiden viimeisiä jälkeläisiä
nyt uhattiin karkoittamisella ja vararikolla, tiesi hän mielestään
selvästi velvollisuutensa ja teki mielestään uhrauksen, kun hän
pakotti itsensä hyväksymään ehdotuksen ja horjumatta täyttämään
sen. Hän ilmoitti asian tyttärelleen lohduttaen häntä, että hän saa
olla äitinsä luona vuoden kahdestatoista kuukaudesta yksitoista ja
elää suottaleskenä vanhempiensa turvissa. Kreivitär Irman mieleen
ei nimittäin juolahtanutkaan, että talonpoikainen mies uskaltaa
vedota oikeuksiinsa ja pitää vaimoaan matalassa talossaan. Hän
luuli varmasti tehneensä tämän päätöksensä tyttärensä ja miehensä
onnellisuuden turvaamiseksi, ja toimivansa epäitsekkäästi ja oikein
tässä asiassa. Kreivittären väsyttävät moitteet olivat niin
nöyryyttäneet murtuneen Bideskuty’n, että hän oli jättänyt lapsensa
tulevaisuuden puolisonsa käsiin.

»Salli hänen valita vapaaehtoisesti», sanoi hän melkein


katuvaisesti.

Mutta kreivitär Irma sanoi hänen epäröimistään »hentomieliseksi


mielettömyydeksi».

»Anna minun järjestää koko asia», sanoi hän, »äläkä, Jumalan


nimessä, sekaudu siihen. Olet näyttänyt olevasi aivan taitamaton
hoitamaan omia asioitasi. Tämän aion nyt ainakin viedä läpi».

Bideskuty ei saanut milloinkaan tietää, mitä äidin ja tyttären välillä


tapahtui. Keskustelu tapahtui myöhään eräänä iltana ja kesti pari
tuntia, ja kun kreivitär vihdoin tuli nukkumaan sanoi hän:
»Voit lähettää sanan tuolle talonpojalle huomenna. Kuta
nopeammin tämä avioliitto solmitaan, sitä parempi on se meille
kaikille».

Bideskuty olisi halunnut kysellä paljonkin. Hän rakasti


sydämestään kaunista tyttöään ja oli ylpeä hänestä.

»Muistan nyt, Gyuri, etten ole kertonut llonkalle, miksi tämä


avioliitto on välttämätön. Jumalalle kiitos, olen saanut hänet
tottelemaan vanhempiaan kyselemättä tämän päätöksemme syitä».

»En halua tehdä häntä onnettomaksi», vastusteli Bideskuty.

»Mutta, rakas Gyuri, millaisia tyhmyyksiä sinä nyt puhutkaan! Hän


ei ole ollenkaan onneton, sillä sellaiseen ei hänellä ole minkäänlaista
syytä. Koska hän ei tunne tuota miestä ollenkaan, ei hän voi
halveksiakaan häntä, eikä senvuoksi olla onnetonkaan».

Tämä oli nähtävästi vastustamatonta johdonmukaisuutta.


Bideskuty huokaisi, mutta luotti vaimonsa arvostelukykyyn. Hän
uskoi täydellisesti, että naiset tuntevat parhaiten toisensa, eikä
hänellä sitäpaitsi milloinkaan ollut ollut oikeutta sekaantua tyttärensä
kasvattamiseen.

Ja Keményn Andrákselle oli lähetetty sana. Häntä odotettiin


saapuvaksi joka hetki. Bideskuty oli hirveästi hermostunut ja katsoi
levottomasti vaimoonsa, joka istui suorana ja tyynesti huoneen
keskellä ja nypläsi jotakin kudosta ärsyttävän levollisesti. Ilonka istui
erään ikkunan vieressä ristissä olevin toimettomin käsin ja katse
käännettynä pois vanhemmistaan. Bideskuty, joka oli pelännyt ja
odottanut kyynelillä ja rukouksilla höystettyä naisellista liikuttavaa
kohtausta, tyyntyi kokonaan nähdessään tyttärensä niin vakavana ja
rauhallisena.

Hänestä tuntui kumminkin kuin Ilonka olisi suuresti muuttunut


viime yön kuluessa. Tyttö näytti muuttuneen jollakin tavoin
ylväämmäksi ja vanhemmaksi. Hänen silmissään ei ollut kyyneliä,
vaan niissä oli niin kummallinen ilme kuin ne olisivat katsoneet
johonkin hyvin kauaksi. Punakin oli kadonnut kokonaan hänen
poskiltaan. Kreivitär Irmahan oli kumminkin sanonut, ettei lapsi ollut
onneton. Hän ei varmastikaan ollut vastustanut ollenkaan, ja näytti
nyt hyvin tyynesti odottavan tulevaa miestään. Luonnollisesti olivat
tyttömäinen ujous, jännitys ja uteliaisuus kalvistuttaneet hänen
poskensa ja muuttanut hänen katseensa omituisesti hajamieliseksi.

Nyt kuului akasiakujanteelta hevosen kavioiden kapsetta.


Bideskuty kuivasi hien otsaltaan ja hänen hermostumistaan oli
jälleen hyvin tuskallinen katsella. Kun kreivitär Irmakin nypläsi
kudostaan, vapisivat hänenkin sormensa, ja kun alkoi kuulua ääniä,
ovien aukaisemisen ja sulkemisen synnyttämiä paukahduksia, ja
käytävien ja lämpiön kivilattialta kuuluvia raskaita askelia, jotka
sekoittuivat Jánkon kevyempiin, pysyi ainoastaan Ilonka liikkumatta
paikoillaan. Hänen ristissä olevat toimettomat kätensä eivät
vapisseet ja ainoastaan silmät kääntyivät nyt oveen päin avautuen
suuriksi ja hehkuen.

Silloin Jánko avasi sen, ja aivan hänen takanaan seisoi tuo pitkä
talonpoikaiskosija maalauksellisessa komeassa kansallispuvussaan
näkyen selvästi tammioven tummaa taustaa vastaan. Hänen
tavatonta pituuttaan, leveitä voimakkaita hartioitaan ja hänen
olemuksensa arvokkaisuutta näyttivät vielä lisäävän tuo suuri
lammasnahkaviitta, jonka Etelka oli koruompeluksin ja merkein
kaunisti koristellut, ja joka ulottui hänen olkapäitään nilkkoihin asti,
suurilla hopeasoljilla kaunistettu leveä vyö, valkoiset leveät
pellavahihat ja housut, jotka olivat oikeat erikoisen hienouden ja
hienon koruompeluksen mestariteokset. Hänen kasvonsa olivat
hyvin kalpeat ja hänen tummat, tuliset ja magnetisoivat silmänsä
tutkivat heti huoneen jokaisen kolkan, kunnes ne huomasivat tuon
ikkunan vieressä istuvan olennon. Hän näytti olevan aivan
huumautunut, kun hän lumottuna käveli huoneeseen ja kumartui
suutelemaan kreivitär Irman kättä jonka tämä armollisesti oli
alentunut ojentamaan hänelle.

Tervehdittyään häntä alkoi kreivi puhella sekavasti maistaan ja


tulvasta, sateesta ja auringonpaisteesta. András tuskin kuuli hänen
sanojaan, mutta koetti kumminkin vastailla järkevästi yrittäessään
olla katsomatta ikkunaan päin, jonka luona kreivitär jutteli tuon
hurmaavan nyt omituisesti kalpean ja hennolta näyttävän olennon
Kanssa.

Silloin viittasi kreivitär nopeasti hänelle, mutta hänellä oli tuskin


voimia liikkua. Hän siveli kädellään silmiään, sillä hänen näkönsä
alkoi himmetä.

Tuo miellyttävä valkoinen olento oli noussut seisoalleen. Kun


András lähestyi, katsoivat nuo suuret siniset silmät häneen kiihkeästi
ja peläten.

»Ilonka, lapseni, tämä on Keményn András Kisfalusta. Hänellä on


minun ja isäsi suostumus tunnustaa rakkautensa sinulle ja pyytää
sinua vaimokseen».

Ääni kuulosti tulevan hyvin kaukaa. Jyrinä kuin tulvivan Tarnan


kohina täytti Andráksen korvat, ja kaikki hänen aistinsa näyttivät
yhtyneen hänen katseeseensa, kun hän tuijotti unelmiensa
esineeseen.

»Ojenna hänelle kätesi, Ilonka»!

Hento valkoinen käsi ojentui koneellisesti ja tottelevaisesti häntä


kohti, ja András kumarsi hyvin syvään, kun hän vapisten puristi sen
omaansa. Hänen silmissään oli niin äärettömän ikävöivä ja hellä
ilme, ja hänen voimakkaat ja karskit kasvonsa näyttivät niin
vetoavilta, niin äärettömän liikutetuilta ja syvästi tunteellisilta, kun ne
rukoilivat yhtä ainoata vastaavaa katsetta noilta sinisilmiltä, jotka
katsoivat niin omituisesti ja tylsästi häneen kuin hän nöyryydessään,
rakkaudessaan ja ihailussaan olisi ollut hyvin kaukana tytöstä.

Hellästi hän kohotti tuon pienen käden huulilleen ja koetti


lämmittää sitä pitkällä intohimoisella suudelmalla Mutta silloin näytti
tyttöä värisyttävän ja hän koetti tempaista kätensä irti. András halusi
puhua hänelle, mutta kiihkeät nyyhkytykset tukkivat hänen
kurkkunsa niin, ettei hänen voinut muuta kuin pitää tuota pientä kättä
omassaan ja katsella ikävöiden noihin sirusiin silmiin, jotka tuijottivat
niin omituisesti ja hajamielisesti muualle.

Ilo, ah, suuri, ääretön ja täydellinen ilo täytti hänen sydämensä,


niin että se oli murtua, ja sen tuottama tuska tuntui kovemmalta kuin
hän jaksoi kestää.

Kreivi tuli puhumaan hänelle ja kreivitärkin sanoi muutamia sanoja,


sillä molemmat halusivat nähtävästi käyttäytyä hyvin ystävällisesti.
Heidän sanansa ärsyttivät kumminkin Andráksen hermoja ja
haihduttivat säälimättömästi hänen viehkeän lumouksensa
palauttaen hänet takaisin maailmaan. Pieni käsi vedettiin pois, ja
hänen oli pakko kääntyä Bideskuty’yn päin, joka vei hänet huoneen
toiseen päällään puhumaan liikeasioista. Kuinka kauan tätä kesti ja
mitä hän sanoi, ei András tiennyt. Puheet liikeasioista ja
muodollisuuksista, ja keskustelu avioliittosuunnitelmista
hermostuttivat ja tympäisivät häntä. Hän halusi nostaa tuon hennon
olennon käsivarsilleen ja ratsastaa hänen kanssaan Csillagin
selässä kauas pustalle.

Ilonka ei ollut puhunut sanaakaan. Koko kohtaus tuntui


Andráksesta omituisesti kuvitellulta, sillä kreivin ja kreivittären äänet
kuulostivat hänestä paljaalta sekamelskalta ja hänen unelmiensa
esinekin häipyi melkein näkymättömiin hänen yhtämittaa
katsoessaan samalle suunnalle. Kreivitär puhui jostakin toukokuusta
sanoen sen olevan sopivimman ajan häiden vietolle, ja András
vastasi kai siihen jotakin, koska kreivitär sitten heti nousi ja sanoi
muutamia hyvin sovittavia sanoja. Mutta sen jälkeen muuttui kaikki
pimeäksi, surulliseksi ja tyhjäksi, sillä ikkunan vieressä olevalla
tuolilla ei istunut enää ketään.

Bideskuty’n kreivikin vaikeni, ja András otaksui, että hänen oli


poistuttava. Hän halusikin päästä yksikseen ratsastaakseen pustan
poikki ja kuunnellakseen Csillagin kavioiden kumeaa kapsetta, halusi
poistua tästä linnasta, jonka ilma tuntui äkkiä muuttuneen
jäädyttäväksi ja jossa pahojen aavistusten kauheat aaveet näyttivät
tanssivan hirmuista kuolontanssia hänen edessään.

Bideskuty seurasi häntä ovelle ja ojensi omin käsin hänelle


jäähyväismaljan täynnä jaloa unkarilaista viiniä. Jánko seisoi
ihmetellen portailla ja oli vähällä kaatua selälleen, kun hän kuuli
kreivin sanovan: »Olkoon Jumala kanssasi, poikani! Sunnuntaisin
olet aina tervetullut päivälliselle tänne».
XXII

UNELMA.

Lopun päivästä vietti András tasangolla, sillä hän ei olisi voinut


kertoa äidilleenkään kohtauksesta, tuosta hennosta näystä ja
pienestä kätösestä, jota hän rohkeuksissaan oli uskaltanut suudella.
Hän antoi Csillagin harhailla mielinmäärin, ja levitettyään viittansa
tasangolle heittäytyi hän sille ja rupesi haaveilemaan tuosta
ihmeellisestä, juuri äsken tapahtuneesta asiasta.

Se tuntui hänestä vieläkin kuvitellulta, ja haaveillen tuijotti hän


omiin karkeihin, päivettyneihin käsiinsä, jotka olivat puristaneet
erästä niin pientä ja, ah, niin kylmää kätöstä. Nyt kun hän oli näin
kaukana unelmiensa esineestä, kirosi András kömpelyyttään ja
vaitioloaan. Oli niin paljon asioita, joista hänen olisi pitänyt puhua
tytölle, jos vain nuo suuret sinisilmät olisivat kerrankin katsoneet
häneen ja ellei tyttö olisi tuntunut hänestä niin omituiselta ja
kaukaiselta, ja ellei tuo heikko väristys; joka oli vapisuttanut hänen
nuorta ruumistaan silloin, kun hän polttavan ja kiihkeän intohimon
tulistuttamana painoi suukkosen tytön jääkylmälle kädelle, olisi
estänyt häntä.
Hänenhän olisi pitänyt sanoa tytölle: »Rakastan sinua, Ilonka! Nyt
olet minun peruuttamattomasti»! Mutta jos hän olisi yrittänyt ilmaista
ääretöntä rakkauttaan sanoin, olisi se vain saastunut.

Hänen, hänen! Tyttö tulisi todellakin jonakin päivänä hänen


omakseen. Eikä tuo päivä ollut enää kaukanakaan, sillä olihan
kreivitär puhunut jotakin toukokuusta. Kun aurinko alkaa paistaa
kuumasti ja ruusut kukkivat, tulee Ilonka hänen kanssaan kotiin, ja
hänen valkoinen, hento ja kevyt olentonsa täyttää matalan
maalaistalon sellaisella kirkkaudella, että se on melkein jumalallista.
Hän voi kilpailla laskeutuvan auringon viimeisten säteiden kanssa,
jotka sitten aina tunkeutuisivat pienistä ikkunoista leikkimään hänen
kultaisissa kiharoissaan. Huoneessa tulisi olemaan hiljaista, sillä
Etelka menisi varmaankin omaan huoneeseensa joko rukoilemaan
tahi kehräämään, ja jättäisi poikansa morsiamineen rauhaan. Hänen
morsiamensa auringon kultaamme hiuksineen! András halusi
katsella jokaista tuon kauniin pään kiharaa ja koskea kunnioittaen ja
tuollaisin erityisin epäluulon itsemääräävin kidutuksin jokaista hiusta,
ennenkuin hän uskaltaisi puristaa tuon kuningattarellisen olennon
kokonaan syliinsä ja juoda kyllästymättömin silmin tuota Jumalan
hänelle, mitättömälle talonpojalle, joka nyt oli kuningastakin
ylpeämpi, varaamaa suloisuutta.

Ah, millaista tuon unelman aiheuttama ilo olikaan, kuinka suloista


tuon lumoavan näyn aiheuttama tuska, jonka kärsiminen oli sulaa
onnellisuutta, ja millaista riemua tuo kuvaamaton kidutus tuottikaan!
Ollen yksinään autiolla tasangolla kaukana ihmissilmien näkyvistä
uskalsi András loihtia esille tuon näyn ja mielettömästi iloiten kiduttaa
itseään noilla kangastuksen tapaisilla haaveilla noista suurista ja
ihmeellisistä sinisilmistä, jotka vastaava intohimo muutti helliksi ja
sameiksi, kosteiksi ja tunteellisiksi, tuosta hienosta pienestä suusta,
joka oli yhtä tuoksuva ja puhdas kuin ruusunnupun lehdet, noista
hymyilevistä ja suuteloille alttiista huulista, hänen lämpimistä
henkäyksistään, hänen silmiensä kyynelistä ja hänen hennoista
sieraimistaan tulevasta nopeasta huokumisesta. Ilonka hänen
sylissään, hänen morsiamenaan ja vaimonaan! András sulki
silmänsä ja näky haihtui. Sen sijalle ilmestyi kumminkin toinen, tuo
muutamia tunteja sitten tapahtunut kohtaus. Hän muisteli miten
kylmä tuo hento ja ylväs tyttö, ja miten hajamielinen noiden suurien
ja kyynelettömien silmien katse oli ollut, ja miten omituiselta tuo
väriseminen oli tuntunut, joka oli jäähdyttänyt tuon pienen kätösen
vielä kylmemmäksi ja jäykemmäksi.

Mutta ei, tämä näky ei ollut pysyväinen! Hänen tulisuutensa


lämmittäisi kyllä tuon kylmyyden, hänen hehkuvat silmänsä
vangitsisivat varmasti tuon hajamielisen katseen, ja tuon väristyksen
tyynnyttäisi kyllä hänen rakkautensa. Hän halusi kylvää ruusuja
hänen tielleen, varallisuutta, iloa, huveja ja kaikkea muuta, jotka
voivat viekoitella hymyn noille huulille ja hellän katseen noihin
silmiin, ja ellei ne riittäisi, mitä hänellä oli, mitä hän voi tehdä ja antaa
hänelle, tahtoi hän luovuttaa elämänsä noihin pieniin käsiin hänen
murskattavakseen, jos hän halusi.

Kauan vielä senkin jälkeen kuin pimeys oli laskeutunut tasangolle


makasi András maassa kääriytyneenä viittaansa ja katseli nopeasti
kiitäviä pilviä ja seurasi haaveillen jokaista tuikkivaa tähteä.

Etelka tiesi, ettei hän saisi nähdä poikaansa sinä iltana, mutta
huolimatta siitä ei hän voinut nukkua, vaan istui ikkunan luona
ristissä käsin ja katseli levottomasti tasangolle. Kun ensimmäiset
kultaiset juovat rikkoivat taivaan pimeyden, kuuli hän Csillagin tutun
kavioiden kapseen. Silloin sammutti hän kynttilät ollen tyytyväinen,
että hänen poikansa oli turvassa, ja tietäen hyvin, että András halusi
nyt olla yksinään. Hän kuunteli poikansa askelia, jotka olivat kevyet
ja joustavat, ja katseli pihalle, kun András kävellen suorana vei
Csillagin talliin. Mennessään puutarhan poikki, pysähtyi hän jälleen
tuon rakastamansa ruusupuun luo, jonka viheriöiden oksien välistä
näkyi yksi ainoa punainen nuppu. Etelka muisti nyt, että hänkin
aikaisemmin päivällä oli huomannut tuon aukeamaisillaan olevan
kukan, jonka András nyt nopeasti ja riemuiten taittoi vieden sen
mukanaan huoneeseensa.
XXIII

KUINKA KYLÄLÄISET SUHTAUTUIVAT UUTISIIN.

Jumalalle kiitos, uutiset leviävät hyvin hitaasti näillä tasangoilla


kaikkina aikoina ja erittäinkin silloin kun kevätsateet muuttavat tiet
melkein pohjattomiksi. Kreivitär Irma oli luottanut siihen
päättäessään, että tuo onneton avioliitto oli solmittava, ennenkuin
uutiset siitä kantautuivat heidän tuttaviensa ja sukulaistensa korviin.
Sitten kuin se oli tehty, saivat he mielellään hänen puolestaan
arvailla niitä mahdollisia ja mahdottomia syitä, joiden vuoksi ylpeä
kreivitär oli antanut ainoan tyttärensä talonpojalle.

Ilonka oli ollut väsyttävä, väsyttävämpi kuin kreivitär Irma


milloinkaan oli uskonut oman tyttärensä olevan — ei kumminkaan
senvuoksi, että tyttö olisi vastustellut tahi ollut muuten tottelematon.
Jumalalle kiitos, unkarilaisten aatelisten tyttäret eivät olleet vielä
omistaneet noita uudenaikaisia englantilaisia mielipiteitä
riippumattomuudesta. »Kunnioita isääsi ja äitiäsi!» oli vieläkin heille
enemmän kuin kuollut sananparsi. Tyttö oli kumminkin todistellut ja
rukoillut vedoten mielettömään hentomieliseen tunteeseen, tuon
pennittömän nuoren Madách'in rakkauteen, jonka kreivitär olisi nyt
halunnut empimättä upottaa Tarnan pohjaan.
Oli sattunut pari oikein ikävää kohtausta, ja kreivitär Irman korvia
ärsyttivät hyvin usein hänen tyttärensä omituiset mielipiteet
avioliitosta ja rakkaudesta. Rakkauttako ennen avioliittoa? Kuinka
mahdotonta. Eihän hänkään ollut rakastanut Gyuria ennenkuin
häiden jälkeen, jolloin hänen velvollisuutensa oli rakastaa häntä.
Mutta voitiinko silti Unkarin tasangoilta löytää onnellisempaa
pariskuntaa, vaikka kuinka olisi haettu? Kukaan ei ollut milloinkaan
kuullut pienintäkään riitaa eikä nähnyt vähäisintäkään epäsopua
kreivin ja kreivittären välillä. Nuoren tytön mielipiteet rakkaudesta
olivat todellisuudessa sopimattomat? Onneksi oli kreivitär saanut
varmalta taholta kuulla, että nuori Madách menee naimisiin
jalokivikauppiaan Schmidtin tyttären kanssa, joka saa
myötäjäisikseen kolme miljoonaa puhtaassa kullassa.

Ei ollut mikään rikos muodostaa tuosta päätöksestä jo


tapahtunutta asiaa, koska sillä oli tuo toivottu vaikutus, että se
karkoitti nuo sopimattomat ajatukset llonkan mielestä, rauhoitti hänet
ja taivutti hänet tottelemaan vanhempiaan sellaisin tavoin, joka on
ainoa hyvin kasvatetun tytön todellinen onni. Kun tytölle oli kerrottu
tämä asia, muuttui hän todellakin hyvin taipuvaiseksi eikä
milloinkaan ilmaissut pelkäävänsä saada talonpoikaa miehekseen.
Hänen käyttäytymistään sulhastaan kohtaan ei voitu milloinkaan
moittia. Kreivitär Irma oli hyvin tyytyväinen tyttärensä kylmään
esiintymiseen tuota alhaissyntyistä ja inhoittavaa ihmistä kohtaan,
joka oli uskaltanut pyytää hänen tyttärensä kättä kullastaan.

Kreivitär iloitsi kumminkin sydämessään ajatellessaan


nöyryytyksiä, joita talonpoika saisi tulevaisuudessa kärsiä vaimonsa
puolelta, ja miettiessään tuota kuluttavaa halveksimista, jolla Ilonka
jonakin kauniina päivänä murskaisi hänet. Ne enemmänkin kuin
korvaisivat tämän katkeran nöyryytyksen, jota kreivitär nyt sai kärsiä,
kun hänen ylimyksellisten huuliensa oli pakko sanoa »poikani» tuolle
miehelle, jolla oli lammasnahkaviitta hartioillaan ja niin karkeat ja
päivettyneet kädet kuin paimenilla. Kreivitär viipyi mielellään
ajatuksissaan kaikissa niissä moitteissa ja halveksimisissa, joita
András saisi kärsiä sitten kuin avioliitto oli solmittu, ja nämä ajatukset
auttoivat häntä sietämään nykyisyyttä, kun hänen pari kertaa
viikossa oli otettava vastaan tuo inhoittava mies ja kohdeltava häntä
sivistynein tavoin.

Andráksen ylpeä käyttäytyminen ja ryhti tuntuivat kreivittärestä


sietämättömiltä. Hän koetti kaikin mahdollisin tavoin haavoittaa ja
moittia häntä, mutta hänen aseensa tuntuivat useammasti kuin
kerran kääntyvän häntä itseään vastaan. Andráksella oli keino
katsoa hänen lävitseen ja ohitseen sellaisin tavoin, etteivät
kreivittären myrkyllisimmätkään pistokset häneen sattuneet. Alussa
oli hän puhunut laveasti siitä suuresta kunniasta, joka täten tuli niin
alhaisessa asemassa olevan miehen osaksi, mutta kerran oli András
tyynesti huomauttanut:

»Ei kukaan, jalo kreivitär, ymmärrä paremmin kuin minä kunniaa


saada koskea llonkan sormien päihinkin. Tuo kunnia on kumminkin
niin suuri, etteivät kenenkään muiden puheet kuin minun voi lisätä
sitä».

Kreivitär oli sen jälkeen karttanut tuota puheenaihetta. Hän esiintyi


kylmästi ja ylpeän virallisesti ollen aina puolustuskannalla siltä
varalta, että talonpoika unhottaa asemansa ja muuttuu liian
tuttavalliseksi. Hän ei milloinkaan sallinut llonkan tavata sulhastaan
kahden kesken eikä milloinkaan keskustella hänen kanssaan muista
kuin aivan jokapäiväisistä asioista, ja aina hänen läsnäollessaan.
Hän oli mielipahakseen huomannut, että Ilonka oli ruvennut
punastumaan silloin kun hän kuuli Csillagin kavioiden kapseen
akasiakujanteelta, ja se suututti häntä äärettömästi. Hän toivoi
tyttärensä lisäävän ryhtinsä halveksivaa puolueettomuutta. Tuo
alhaissyntyinen talonpoikahan oli saanut mitä hän oli halunnutkin.
Niin oli kreivitärkin, sillä rakennuksien kiinnitys oli maksettu
Rosensteinille, ja kaikki Gyurin typerät, ajattelemattomat ja
ikävyyksiä aiheuttavat paperit oli saatu takaisin Andráksen
välityksellä ja hävitetty. Oli kauheata ajatella, että kaikki nuo maat,
jotka olivat olleet Bideskuty’n hallussa seitsemän vuosisataa,
kuuluivat nyt niiden talonpoikien jälkeläisille, jotka olivat olleet linnan
omistajien täydellisiä orjia. Mutta Jumalalle kiitos, nuo rumat, karkeat
ja päivettyneet kädet eivät tule pitämään niitä hallussaan pitkääkään
aikaa. Ilonkalle syntyy luultavasti pian poika, joka tullaan
kasvattamaan kokonaan erillään noista raaoista sukulaisista
isoäitinsä turvissa todelliseksi aatelismieheksi, jonka suonista on
perinpohjin hävitetty kaikki talonpoikaisveri. Ja silloin varmasti
erottaa oikeamielinen ja armelias sallimus jonkun ajan kuluttua
kokonaan tuon rikkaan ja raa'an isän jalosukuisesta pojastaan, ja
poika luopuu kokonaan tuosta Keményn nimestä, joka viittaa
talonpoikaisiin vanhempiin ja mitättömään sukuun. Anomus, jota
hänen majesteettinsa Frans Josef ei varmaankaan hylkää, aiheuttaa
sitten, että maiden omistaja saa jälleen kantaa Bideskuty’n jaloa
nimeä.

Niin, seuraavat päivät tulevat kyllä kysymään voimia, mutta kaikki


muuttuu kumminkin piakkoin hyväksi. Ilonkan on kyllä luultavasti
taisteltava muutamia peloittavia taisteluita, ennenkuin hänen
onnistuu sijoittaa tuo vaativa raakalainen oikealle paikalleen, ja
senvuoksi kiiruhtikin kreivitär kaikin voimin häiden valmisteluja ja
järjesti liinavaatteet, joita oli koottu hamasta llonkan syntymästä
hänen tulevaisuudessa tapahtuvan avioliittonsa varalta. Keményn
András näytti jättävän kokonaan kreivittären huoleksi ilmoittaa
tapahtumasta palvelijoilleen ja sitten kyläläisille. Oli omituista, mutta
kumminkin totta, ettei kukaan talonpoika aavistanutkaan,
minkälaisen äärettömän suuren kunnian eräs heikäläinen oli saanut
osakseen. Näytti melkein siltä kuin ei András olisi halunnut puhella
siitä ja kehua sillä, kuten heidänlaisensa ihmiset tavallisesti tekevät.
Asia oli kumminkin nähtävästi ilmoitettu isä Ambrosiukselle, sillä
eräänä sunnuntaina ennen päivällistä oli hän puristanut Ilonkan
käden omaansa ja taputtaen sitä hyvin ystävällisesti sanonut:

»Kiittäkäämme kaikki Jumalaa, jalo neiti, osaksenne tulleesta


suuresta onnesta, ja rukoilkaamme, että voisitte arvokkaasti
rakastaa tuota todellakin hyvää miestä, josta on tuleva puolisonne».

Kreivitär Irma oli kuullut nuo sanat ja hetki oli tuntunut hänestä
sanomattoman katkeralta. Hän ei ollut kumminkaan papin
arvokkaisuuden vuoksi voinut moittia tätä hävittömästä puheesta.
Puhua nyt »suuresta onnesta» silloin kun vanhempain sydän oli
murtua häpeästä ja katumuksesta, ja lörpötellä »arvokkaasta
rakkaudesta» silloin kun tytön äiti vaivasi aivojaan, miten hän
parhaiten voisi nöyryyttää tuon »todellakin hyvän miehen»
kaikenlaisilla halveksimisilla.

Onneksi ei Ilonka sanonut mitään. Hän puhuikin nykyään vain


harvoin. Hän leijaili talossa kuin aave eikä kukaan kuullut hänen
milloinkaan puhuvan eikä nauravan. Omaksumaansa kylmää
käytöstä ei hän muuttanut vanhempiensakaan läsnäollessa. Tyttö
käyttäytyi sydämettömästi lisätessään heidän suruaan näyttämällä
olevansa niin huomattavasti onneton. Hän ei kumminkaan nähtävästi
ollenkaan teeskennellyt, sillä niin hennoksi ja kalpeaksi oli hän
muuttunut.
Sillä aikaa suurenneltiin kumminkin keittiössä asiaa äärettömästi.
Kaikki palvelijat huomasivat nimittäin hyvin pian, että Kisfalun rikas
isäntä oli pääsemäisillään hyvin läheisiin väleihin kreivin kanssa.
Hän tuli nyt kartanoon pari kertaa viikossa ja herra kreivin oli monesti
kuultu nimittävän häntä »pojakseen». Sunnuntaisin ratsasti hän aina
messun jälkeen linnaan ja jäi sinne päivällisille, kuten isä
Ambrosiuskin, ja kun Bideskuty ja isä alkoivat iltapäivällä pelata
»tarokia», käveli András puutarhassa kreivittären ja nuoren neidin
kanssa.

Oli juoruttu äärettömästi ja arvailtu tämän erinomaisen


armollisuuden vaikutteita. Kun uutiset levisivät keittiöstä vähitellen
kylään, arvailtiin vaikka mitä. Useimmat luulivat kumminkin, että
kreivi toivoi seurustelemalla tuon rikkaan talonpojan kanssa ja
kohtelemalla häntä kuin vertaistaan voittavansa hänet puolelleen
höyrymyllyä koskevissa asioissa ja saavansa sen Andráksen avulla
ja vaikutuksella jälleen käyntiin suuremmin mahdollisuuksin kuin
ennen. Ensin suhtauduttiin tuohon alkujaan kylän oraakkelin Vas
Berczin liikkeelle laskemaan huhuun kumminkin hyvin epäilevästi.
Huolimatta Keményn Andráksen viime kuukausien aikana
näyttämästä vaiteliaisuudesta ja juroudesta, oli hän kumminkin vielä
molempien sukupuolien, sekä nuorien että vanhojen, lemmikki, ja
ajatusta, että kreivi imarteluillaan saisi hänet pirun puolelle, pidettiin
melkein mahdottomana. Mutta kuta useampia viikkoja kului, eivätkä
Andráksen vierailut linnassa harvenneet eikä hänen juroutensa
vähentynyt, sitä suuremmiksi kasvoivat nuo melkeinpä pahansuovat
epäluulot Arokszállaksen kylässä. Ei voitu enää epäilläkään, että
heidän suositussa lemmikissään oli muutamia viikkoja sitten
tapahtunut asteettainen huomattava muutos. Ennen kuultiin hänen
iloisen naurunsa kaiku kylän toisesta päästä toiseen, mutta nyt hän
ei juuri milloinkaan hymyillytkään. Ennen ei hän juuri voinut

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