Sie sind auf Seite 1von 3

Kommentar

Menschen so schnell wie möglich aus dem Verkehr ziehen!

Liebe Spiegel Online!

Das Thema “Autonomes Fahren“ beschäftigt mich in den letzten Monaten und ich
habe zum Glück Ihren Artikel gefunden. Ich möchte einen Kommentar schreiben, die
die Meinungen Frau Janina Loh und Herrn Andreas Herrmann zusammenfasst und
auch meine eigene Auffassung erläutern.

Ich beginne jetzt nun mit der Aussage von Frau Loh, dass man das Trolley- Problem
unbedingt lösen muss. Es ist kein Rätsel, für das es nur eine korrekte Lösung gibt.
Zwar ist es ein Gedankenexperiment, das verschiedene Ethikaspekte aufzeigt und
keine davon letztendlich allgemein gültig ist. Frau Loh nennt dafür ein Beispiel: ein
utilitaristischer Zugang, bei dem möglichst wenige Menschen zu Schaden kommen,
verstößt gegen das Prinzip der Menschenwürde, das einzelne Leben nicht
gegeneinander aufsummiert werden dürfen.

Ich stimme völlig der Meinung zu. Ich denke, dass niemand das Trolley-Problem
lösen kann. Es gibt nur einen Anstoss, moralische und ethische Grundsätze zu
diskutieren. Gedankenexperimente eignen sich gut zur Überprüfung der Konsistenz
ethischer Prinzipien. Die Realität ist aber nicht wie im Spiel. In der realen Welt gibt es
zahlreiche zusätzliche Faktoren, die in der Entscheidungsfindung berücksichtigt
werden sollen. Theoretisch können die moralischen Algorithmen, die als Ergebnisse
der Gedankenspiele ausgehen, implementiert werden. Der Fahrer muss aber die
Ethik des Autos auswählen, das “egoistische“ Auto oder das altruistische Auto, das
immer auf Kosten der Insassen einen Unfall vermeiden würde. In der Praxis lässt
sich das schwer umsetzen, nach der Meinung von Herrn Herrmann. Die zu vielen
Unfallszenarien, die jeweils unterschiedliche ethische Behandlungen brauchen,
machen die ethischenProgrammierung des selbstfahrenden Autos unrealistisch.

Ich komme jetzt zu der Überlegung von Herrn Herrmann, dass das beste Verfahren
für eine Unfallvermeidung ist, die Kollision durch starkes Abbremsen zu verhindern
und gleichzeitig einen Freiraum für ein Ausweichmanöver zu suchen. Auf diese
Weise funktionieren auch die Testfahrzeuge der unterschiedlichen Hersteller.
Darüber hinaus haben Experten bestätigt, dass durch dieses Verhalten die meisten
Unfälle vermieden werden können.

Ich stimme dieser Aussage zu. Ich betone, dass das Auto viel schneller reagiert und
nicht abgelenkt werden kann. 90% der Straßenunfälle sind durch menschliches
Versagen verursacht. Die meisten Fahrer lenken und halten gleichzeitig ihre
Mobiltelefone oder essen und trinken sogar. Anders als normale Menschen verfügen
autonome Autos über immer wache Sensoren, die ihre Umwelt bei allen
Lichtverhältnissen um 360° erfassen können und mit einer hoher
Reaktionsschnelligkeit ausgestattet sind. Dadurch können selbstfahrende Autos
präziser und schneller reagieren und eine echte Chance bieten, die Zahl der
Unfallopfer zu reduzieren.

Jedoch zeigen einige Studien, dass die vollständige Vermeidung von Unfällen
physikalisch nicht möglich ist. Es wird selbst mit präziser Technik immer zu Unfällen
kommen. Ursachen sind Systeme, die aufgrund von Hard- und Softwareausfällen
und Programmfehler niemals immer perfekt sein können. Zudem werden der
gemischte Straßenverkehr mit Maschinen und menschlich gesteuerten Fahrzeugen
und die anderen Verkehrsteilnehmer als ein Hindernis für einen unfallfreien Verkehr
bezeichnet.

Eine Aussage von Herrn Herrmann klingt für mich sehr interessant: “Man darf in
bestimmten Fahrsituationen immer das Steuer übernehmen. Selbst dann werden die
Assistenzsysteme dafür sorgen, dass weniger Unfälle passieren.“ Ich habe selbst
eine solche Meinung. Das von Herrn Herrmannn beschriebene Konzept ist mit
Sicherheit die optimale Lenkung eines selbstfahrenden Autos. Man muss die
Lenkung übernehmen, wenn eine schwere Entscheidung getroffen werden muss. Ein
Auto darf sich nur für die Unfallvermeidung “Sorgen machen“. Auf diese Weise kann
die Notwendigkeit umgangen werden, innerhalb des Fahrzeuges eine Moral zu
implementieren.

Letztendlich möchte ich der Ansicht von Frau Loh widersprechen. Sie meint, dass in
den nächsten zehn oder 20 Jahren das eigenständige Autofahren gar nicht mehr
attraktiv sein wird.

Meines Erachtens ist das eigenständige Autofahren ein der tollsten Gefühle der Welt.
Mit der Einführung des autonomen Fahrens würde der Spaß fehlen. So haben auch
39% der Studienteilnehmer in Bitkom Research 2015 geantwortet. Ich kann aus
eigener Erfahrung bestätigen, dass das Autofahren mir Freude und Freiheit
verbunden ist.

Die vielen Vorteile des selbstfahrenden Autos dürfen nicht den Spaß und die Freiheit
beim Fahren ersetzen. Darüber hinaus darf es nicht übersehen werden, dass viele
Leute aus meiner Heimat nicht genug Geld verdienen, um in Würde zu leben. Sie
können sich ein teures selbstfahrendes Auto nicht leisten. Es ist einer der Gründe,
dass das autonome Fahren in den armen Ländern nicht zu erwarten ist.

Danke, Spiegel-Online, für diesen Artikel! Ich habe ihn gern gelesen und ich schlage
jetzt allen Lesern vor, einen Kommentar mit ihren Überlegungen zu schreiben.

Mit freundlichen Grüßen,

Dimitar Cholakov

Das könnte Ihnen auch gefallen