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Full Download Portratfotografie Menschen Ausdrucksstark in Szene Setzen Edition Profifoto Cliff Kapatais Online Full Chapter PDF
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Bildnachweis
Cliff Kapatais
Porträtfotografie
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen
Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
ISBN 978-3-7475-0227-3
1. Auflage 2021
www.mitp.de
E-Mail: mitp-verlag@sigloch.de
Telefon: +49 7953 / 7189 - 079
Telefax: +49 7953 / 7189 - 082
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Als ich mit dem Fotografieren begann, habe ich schnell erkannt, dass
Porträts auf der einen Seite die gängigste Form der Fotografie sind,
andererseits auch zu den schwierigsten gehören. Denn in keiner
anderen Stilrichtung kommt es so sehr darauf an, Gefühle und
Geschichten zu transportieren. Und zwar über eine Person, oft nur
ein Gesicht. Für mich sind Porträts die hohe Kunst der Fotografie.
Hier scheidet sich die Spreu vom Weizen. Auf einen Auslöser drücken
kann jeder. Gute Fotos machen viele. Aber ein perfektes Porträt, das
Geschichten erzählt, einen entführt in andere Welten und Zeiten und
erahnen lässt, was die Person auf dem Bild fühlt – das schaffen nur
die wenigsten.
Damit ihr zu diesen wenigen gehört und eure Porträts künftig noch
mehr Tiefe bekommen, habe ich dieses Buch geschrieben. Wie bei
allem im Leben gibt es nicht nur einen Weg, sondern viele.
Unendlich viele Geschmäcker, Vorlieben und Ansichten. Dies hier ist
mein Zugang zur Porträtfotografie. Mit erwiesenen Fakten,
fotografischem Grundwissen, gemischt mit meiner Kreativität und
Arbeitsweise.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, beim Ausprobieren und
Fotografieren!
Abb. 1.1: Gestatten: Cliff Kapatais, Berufsfotograf aus Wien und Leidenschaft
1.2 Was ist ein Porträt?
Eines der Grundbedürfnisse der Menschen ist es seit jeher, etwas zu
schaffen, was die Zeiten überdauert. Ein Haus bauen, einen Baum
pflanzen, ein Kind zeugen, sich verewigen im Wandel der Zeit. Keine
Angst, ich werde nicht gleich zu Beginn philosophisch. Aber es ist
eine Tatsache, dass wir gerne unser Abbild festgehalten sehen. Was
heute der Fotograf ist, war früher der Maler.
Abb. 1.2: Porträts sind so alt wie der Wunsch, sich selbst zu präsentieren.
»... ein Gemälde, eine Fotografie, eine Plastik oder eine andere
Darstellung einer Person. Das Porträt zeigt in der Regel das
Gesicht der Person.«
Abb. 1.3: Nur ein Gesicht, und doch so viele Geschichten.
Klingt irgendwie langweilig und steril, aber genau das Gegenteil ist
der Fall. Porträtfotografie ist deshalb so beliebt, weil ein einfaches
Porträt so viel erzählen kann, gerade aufgrund seiner Einfachheit.
Ein gutes Porträt erzählt eine Geschichte, und obwohl wir vor der
Kamera immer »nur« eine Person haben, können wir so Millionen
unterschiedlicher Geschichten erzählen. Genau das ist es, was mich
an dieser Art von Fotografie so fasziniert.
Aber wie jeder Autor weiß, ist das Erzählen einer Geschichte nicht
immer einfach. Oft sitzt man vor einem leeren Blatt Papier und sucht
Inspiration, den richtigen Ansatz oder einfach die passenden Worte.
Ähnlich geht es uns Fotografen, wenn eine Person unser Studio
betritt, ein Porträt will und wir nicht wissen, welche Geschichte wir
erzählen wollen oder gar müssen.
In diesem Buch nehme ich euch mit in die Welt der Porträts und
gebe euch das Handwerkszeug mit, das ihr braucht, um Porträts mit
Aussage und Geschichte zu erzeugen. Von der Idee und der
Inspiration über die dazugehörige Technik bis hin zu Styling und
Nachbearbeitung. Wir werden uns mit allen Komponenten eines
Porträts auseinandersetzen, damit ihr immer die richtige, spannende
Geschichte erzählen könnt. Ganz egal, ob es sich um ein Porträt
eines CEOs, einer Spitzensportlerin oder eurer Nachbarin handelt.
Ein Porträt galt lange Zeit als teures Luxusprodukt. Wer konnte sich
schon einen Maler leisten? Oder zu Beginn der Fotografie einen
Fotografen? Nicht vergessen: Digitale Fotografie ist eine
Errungenschaft unserer Zeit! Ab Mitte der 1950er Jahre wurde das
Porträt aber, dank Firmen wie Kodak und Polaroid, für jedermann
zugänglich.
Verbrecherdatenbank
Fotojournalismus
atürlich setzte sich das Porträt auch in den Medien immer mehr
N
durch. Zeitungen verkaufen sich besser, wenn es neben viel Text
auch große Bilder zu sehen gibt. Zu Zeiten der großen Depression in
Amerika (1930er Jahre) wurden auch Fotos von betroffenen Familien
und Personen immer beliebter, um das Ausmaß des wirtschaftlichen
Desasters in Bildern zu erzählen.
Abb. 1.6: Eines der ersten emotionalen Porträts, die im Journalismus verwendet
wurden. Es steht als Sinnbild für die schwierige Zeit während der großen
Depression. Das Foto wurde gemacht von Dorothea Lange, die bekannt wurde für
ihre Bilder aus dieser Ära.
Für mich ist ein klassisches Porträtein Bild einer Person, das zu
Dokumentationszwecken aufgenommen wurde. Das sind zum
Beispiel Menschen auf der Straße, Fotos bei (zeitgeschichtlich
relevanten) Veranstaltungen oder Pressefotos.
Wobei es auch hier manchmal schwer ist, die genaue Grenze zur
Inszenierung zu ziehen. Beim Foto des Firmenchefs für eine
Zeitschriftenreportage kann es sein, dass ich als Fotograf gar nichts
inszenieren will, der Fotografierte sich aber in seinen Räumlichkeiten
schon selbst inszeniert, so dass einem gar nichts anderes übrig
bleibt, als eine – in diesem Fall seine ausgewählte – Geschichte zu
erzählen.
Abb. 1.7: Porträt vs. Inszenierung: kleine Details, große Wirkung
1.5 Warum Inszenierung?
Wenn doch jedes Bild schon eine Geschichte erzählt, warum dann
ein Porträt noch extra inszenieren? Eine gute Frage mit einer
einfachen Antwort: Wir wollen ja nicht nur irgendeine Geschichte
erzählen, sondern eine außerordentliche. Wir wollen, dass unser
Porträt nicht eines von Millionen Profilfotos wird, sondern eine Ikone,
an die sich jeder erinnert. Zumindest sollte das unser Anspruch sein.
Lasst uns also mehr Romeo und Julias schaffen, mehr Qualität, mehr
Geschichte. Dafür gerne weniger Snapshots, oberflächliche Bilder
und inhaltlose Nichtigkeiten.
Abb. 1.8: Ein Plädoyer für mehr Qualität und Kreativität.
Kapitel 2
Elemente eines Porträts
2.1 Was macht ein Porträt aus?
Ein gutes Porträt lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die
Person. Sprich, ganz egal, was sonst noch im Bild passiert, der Fokus
ist der oder die Porträtierte. Bei einem Studioshooting vor leerem
Hintergrund ist das natürlich nicht schwer. Es ist ja auch sonst nichts
da, worauf man das Auge lenken könnte. Beim Porträt eines
Fußballers, der gerade in einem vollen Stadion bei Feuerwerk den
WM-Pokal überreicht bekommt, stellt sich das Ganze schon ganz
anders dar.
Abb. 2.1: Wann funktioniert ein Porträt? Ein gutes Porträt fesselt den Betrachter.
Hier spielen Elemente wie Komposition, Tiefenschärfe, Farbe und
Licht eine große Rolle. Wenn alles korrekt gemacht wird, dann sollte
der Blick des Betrachters sofort auf dem Porträtierten landen und
der Rest des Bildes die Geschichte erzählen.
Kennt ihr den Spruch? Es dauert 10.000 Stunden / Fotos, bis man
eine Fähigkeit beherrscht. Man kann sicher darüber streiten, ob es
jetzt 10.000 oder doch nur 9.000 sind. Aber eines bleibt wahr und
universell gültig: Nur Übung macht den Meister. Eine Plattitüde
sondergleichen, bei der die meisten reflexartig die Augen verdrehen.
Aber falls ihr euch an eure erste Ausfahrt nach dem Führerschein
erinnert, dann müsst ihr zugeben, dass es stimmt.
Abb. 2.2: Ein einfaches aber gutes Porträt ist auch immer ein Blick in die Seele
des Porträtierten.
Ja, ihr konntet die Theorie und ja, ihr habt eine 10-minütige
Fahrprüfung bestanden, aber man war in der Realität doch noch weit
davon entfernt, entspannt Auto zu fahren. Heute fahren wir nach
Hause, während wir mit der Frau auf dem Beifahrersitz plaudern und
auf dem Rücksitz das Kind unterhalten. Ohne uns Gedanken über
den Gang, das Kuppeln oder die Motorbremse machen zu müssen.
Diese Lässigkeit und dieses »Können« haben wir uns aber nur durch
ganz viel Erfahrung und viele Fahrstunden erarbeitet. Eine lustige
Nebenerscheinung davon ist, dass wir heute zwar alle gut
Autofahren können, aber ziemlich sicher alle in der Theorie
durchfallen würden. Weil wir viele der Regeln mittlerweile
automatisch anwenden, sie aber nicht mehr benennen können. Oft
wenden wir auch nur die an, die für uns praktikabel sind, und legen
sie auch mal »kreativ« aus. Ein schönes Beispiel dafür, dass man die
Regeln kennen muss, um sie zu brechen.
Nehmen wir nun die Kurve zurück zur Fotografie. Auch so eine
»simple« Aufgabe, wie ein Porträt zu erstellen, erfordert einiges an
Übung, das Verständnis der Grundregeln, aber darüber hinaus noch
viel wichtiger: die Kunst, mit den Menschen vor der Kamera
umgehen zu können!
Denn ein gutes Porträt erzählt uns etwas über den Menschen, der
vor der Kamera steht. Es zeigt Elemente aus dessen Persönlichkeit
oder dessen Leben. Wenn man ein gutes Porträt betrachtet, dann
erfährt man etwas über die Person, auch wenn man sie noch nie
zuvor gesehen hat.
Technisch korrekt
Viele Anfänger sehen dies als die schwierigste Komponente. Viele,
die Fotografie nicht beruflich betreiben, sind überzeugt, dass die
Technik das Bild ausmacht. Habt ihr schon mal den Spruch gehört
»Ja, mit deiner Kamera hätte ich das auch gekonnt.« oder: »Deine
Kamera macht gute Bilder.«? Bemerkungen, die bei Fotografen nicht
gerade beliebt sind. Denn nicht die Kamera beherrscht den
Fotografen, sondern der Fotograf sein Equipment. In Wirklichkeit ist
aber bei einem Porträt die Technik oft nicht der entscheidende
Faktor. Natürlich, das Bild muss technisch korrekt sein. Im Großen
und Ganzen heißt das, es sollte scharf sein, gut ausgeleuchtet und
man sollte erkennen, was auf dem Bild dargestellt ist. Jedoch kann
ich ein Bild von einer Feige machen, die diesen Ansprüchen genügt,
und keiner wird von meinen Fähigkeiten als Fotograf begeistert sein.
Es gehört also doch etwas mehr dazu, ein Bild ansprechend wirken
zu lassen.
*
**
S. Ignazio,
S. Eustachio e famiglia,
S. Taziana,
Ss. Abdon e Sennen,
S. Martina,
Ss. CCLXII soldati,
Ss. Vito e Modesto,
Ss. Sempronio e compagni.
Fig. 14.ª