lcheln, immer vergngt? Lcheln: Geschlechterspezifische Unterschiede und Eindrucksbildung Gemeinhin behauptet man, Mdchen seien berwiegend eher vergngt und heiter und Jungen eher muffelig. Einige Forscher gingen dieser Hypothese nach. Dodd, Russell und Jenkins (1999) zhlten auf mehr als 16 000 Klassenfotos (vom Kindergarten bis zur Universitt), wie viele Mdchen und wie viele Jungen darauf lchelten. Diese Bilddokumente umfassten eine Zeitspanne von 30 Jahren. Die Forscher bercksichtigten auch die abgebildeten Lehrkrfte in ihrer Untersuchung. Wie sich herausstellte, machten vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse 63 Prozent der Jungen ein frhliches Gesicht, whrend der Anteil bei den Mdchen 82 Prozent betrug. In der Gruppe von der siebten [in Frankreich wird umgekehrt gezhlt, Abschlussklasse = 1. bzw. Terminale] Klasse bis zur Universitt lag der Anteil der heiteren Jungen bei 60, der der Mdchen bei 75 Prozent. Ebenfalls anhand von Klassenfotos, aber auch von Zeitschriften und Zeitungen zeigten andere Forscher (DeSantis und Nathan, 2000), dass die Unterschiede zwischen Mnnern und Frauen auch die Qualitt des Lchelns betreffen: Fast 80 Prozent der Frauen lcheln breit (alle Zhne sichtbar), aber nur 58 Prozent der Mnner.
Dieser Unterschied ist mit Sicherheit eher kulturell als genetisch
bedingt, denn vor dem Alter von fnf Jahren unterscheiden sich Mdchen und Jungen nicht in der Hufigkeit, mit der sie lcheln (Otta, 1998). Jedoch interessierte das Lcheln die Forscher nicht nur im Hinblick auf geschlechterspezifische Unterschiede. Auch die Art, wie wir eine lchelnde Person wahrnehmen, wurde zum Forschungsgegenstand,