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Pressinfo ICHBEGEHRE
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ICH BEGEHRE
(I do adore)
Ein Film von Mario Mentrup & Volker Sattel
mit Mario Mentrup, Pascale Schiller, Viviane Bartsch,
Tamer Yigit, Rainer Knepperges, u.a.
D 2007, 76 Minuten, HDV, Farbe, engl. UT
Kontakt:
Vakant Film
Volker Sattel
Mario Mentrup
info@vakantfilm.de
www.vakantfilm.de
www.mariomentrup.com
ICH BEGEHRE
mit Mario Mentrup, Pascale Schiller, Viviane Bartsch, Tamer Yigit, Claudia Basrawi, Haymon
Maria Buttinger, Rainer Knepperges Branka Prlic, Soner Arslan, Angie Reed, Gina D’orio
D 2007, 76 Minuten, HDV, Farbe
Ein Mann (Mario Mentrup), der im Auto unterwegs ist. Müde, stumm und durchscheinend wie ein
Gespenst.
Auf einem verlassenen Parkplatz reisst ihn eine Streunerin (Pascale Schiller) aus dem Schlaf. Sie
wird ihn auf seiner Reise begleiten. Die Unbekannte, die ihm anfangs sehr verwahrlost begegnet,
und der Mann scheinen sich während der Fahrt anzunähern.
Nach einem Überfall sieht der Mann -wieder allein- sich in einer menschenleeren Gegend
ausgesetzt. Einsam irrt er in bizarr friedlichen, einst zivilisierten Landschaften, umher. Dann ist da
noch die Erinnerung an eine Dreierbeziehung zwischen ihm, einer Frau (Viviane Bartsch) und
einem Dritten (Tamer Yigit). Seine Odyssee ist ein alptraumhafter Trip und die anfängliche
Apathie schlägt in Entsetzen um, die den Mann verzweifelnd und gewalttätig um die eigene
Existenz ringen lässt. Unter der gleißenden Sonne beginnt ein erbamungsloser Kampf gegen den
Verfall und die Schreckgespenster der Psyche.
ICH BEGEHRE ist ein Film, der pures Kino versucht. Geheimnisse, die nicht gelüftet werden;
von poetischer Ästhetik und roher Energie.
Presse zur Premiere in der Reihe Neuer deutscher Film, Babylon Berlin 10.07
M. Freerix (Jump-Cut):
“Ich begehre”
von Mario Mentrup und Volker Sattel, D 2007, 76 min
Anstatt ganz auf eine lineare Geschichte zu setzen gibt es in “Ich begehre”
Wiederholungen, Brüche und absurde Wendungen. Immer wieder kollidieren Bilder und
Töne mit- oder reiben sich aneinander. Robert Altman würde aus den drei Geschichten, die
in diesem Film erzählt werden, ein großes Panoptikum bauen, dass sich am Ende in einer
Szene zusammenfügen und zu einem großen “Aha-Erlebnis” vereinigen würde.
Mentrup und Sattel vermeiden diese Strategie. Sie setzen auf assoziative Verflechtungen
und einen Mut zur Lücke, der der eigenen Lust am filmischen Erzählen misstraut. Damit
erschaffen sie atmosphärische Unsicherheit, durch die “Ich begehre” eine intensive innere
Spannung aufbaut. Sie beschreiben ein Deutschland, das fremd und fern scheint, eine
Gespensterwelt mit Menschen wie du und ich:
Ein Mann fährt bei Sonnenuntergang mit Höchstgeschwindigkeit über eine Autobahn. Auf
einem Parkplatz fährt er sinnlos herum und nächtigt im Auto. Eine Frau setzt sich - als hätte
sie auf ihn gewartet - zum Schlafenden ins Auto. Er wacht auf und stößt sie von sich weg,
rast wie in Panik davon. Schließlich nimmt er sie doch mit.
Sie ist mit Schlamm beschmiert und wirkt, als hätte sie einige Zeit im Freien gelebt. Zwischen
diesen beiden Menschen besteht eine seltsame, zwanghafte Verbundenheit.
Dieser dandyhafte Mann muss offenbar nicht arbeiten. Rückblenden zeigen ihn wie er “mit
Frau und Haushälterin“ in einer modernistischen Villa lebt. Seine Frau terrorisiert ihn und
ihren Liebhaber mit zwanghaften Selbstbefindlichkeits-Monologen. Zwischen diesem satten
Wohlstandsbürger-Dandy, seiner Frau und deren Liebhaber scheint eine zwanghafte
Abhängigkeit zu bestehen. Schließich schmeißt sie ihn aus der Villa. Er steigt aus dem
Panorama-Fenster und fährt mit dem Auto davon. Am nächsten Tag trifft er auf die
verdreckte Frau. Mit der versteht er sich, ohne ein Wort mit ihr zu wechseln.
Plötzlich wird die Autotür aufgerissen. Ein neandertalerhaft wirkendes Paärchen zerrt ihn aus
dem Auto und prügelt auf ihn ein. Er bleibtbewusstlos liegen. Die beiden Primitiven fahren mit
seiner Begleiterin im Auto davon. Zu Fuss muss der Dandy nun zurück in eine Zivilisation,
die Lichtjahre entfernt scheint. Orientierungslos streift er durch die Gegend. Es ist trocken
und heiß. Absurde Panikattacken ergreifen ihn. Immer wieder trifft er auf Überreste von
Zivilisation. Vergeblich durchsucht er verlassene Gebäude nach etwas Essbarem.
Schließlich fällt er in ein tiefes Loch, das wie die Hinterlassenschaft einer
Atombombenexplosion aussieht. Hat hier ein lokaler atomarer Krieg statt gefunden?
“Ich begehre” erzählt von einer Welt, in der das Magische, Traumhafte wieder in die
Lebenswirklichkeit eindringt. Der Film lässt sich dabei ganz und gar auf die Odyssee dieses
reichen Dandys durch menschenleere Landschaften ein. Er, der es gewohnt ist, dass die
Welt sich um ihn dreht, ist nun ganz auf sich alleine gestellt. Seine Umwelt “spiegelt” ihn
nicht mehr. Er “spiegelt” sich nicht mehr in ihr - sondern verliert sich in ihr.
Anstatt diese Geschichte mehr oder weniger ereignisreich zu erzählen, schildert der Film
einen Seins-Zustand, der zur Kinoerfahrung wird. Dabei drängen sich immer wieder Bilder
aus anderen Filmen auf: George Romero mit seiner “Zombie-Trilogie” oder Erich Stroheim,
dessen “Greed” seltsame Parallelen zu diesem Film hat. Doch “Ich begehre” genügt sich
nicht darin, Szenen aus bekannten Filmen nachzustellen, sondern entwickelt eine eigene
Visualität, in der sich die filmischen Einzelteile zu keinem großen ganzen zusammenfügen.
Als wäre die Welt, in der das gezeigte handelt, eine ohne Anfang und Ende.
Erstaunlich gut gelingt es Sattel und Mentrup durch ihre Art der Erzählung und der Montage,
eine Welt der Rituale und Chiffren zu erschaffen, die ganz und gar selbstverständlich ist.
Ähnlich wie es Pier-Paolo Pasolini in seinem “Medea”-Film gelang, ein vorchristliches
Universum zu erschaffen, erfinden Mentrup und Sattel eine nachchristliche Welt. Eine Welt,
in der Technologie auf Primitivität trifft und eine verwirrende, undurchdringlich Wirklichkeit
kreiert.
Ganz unverhofft gibt es in der Mitte eine Partyszene zu sehen, die zu den besten gehört, die
ich in den vergangenen zwanzig Jahren im Kino gesehen habe: pures Kinoglück.
Cast ICH BEGEHRE:
Musik:
PASADENA PROJEKT ( Mario Mentrup/Niki Wornle)
feat. SOFFY O(weltweite Clubhits mit toktok vs. Soffy O)
Gastsängerinnen/darstellerinnen: ANGIE REED & GINA D’ORIO
Team:
MARIO MENTRUP
works and lives as an Actor , Filmmaker and Musician in Berlin
since 1999 he is the editor and co-publisher of the interdisciplinary Book publishing house
MAAS MEDIA Verlag
Since 2005 he directs and produces experimental fiction and Artfilms together with Volker
Sattel.
As a Movie actor he has played Main Roles in highly awarded Films and worldwide TV and
Festivalscreenings for example KUDAMM SECURITY (short 1997), SALAMANDER
(Feature 2000), MY SWEET HOME (Feature 2001), also he played in the Critically
acclaimed Movie DIE QUEREINSTEIGERINNEN (Like in Uruguay) ( Feature 2005). He has
worked as an actor for Artists like Clemens von Wedemeyer, Istvan Kantor, Angie Reed,
Bruce La Bruce, Judtith Hopf. Deborah Schamoni, Keren Cytter.
He works a lot as a theatre actor for various Directors, including international performances
at MAILLON WACKEN Straßbourg, THALIA Hamburg, MOUSONTURM Frankfurt,
PERSPECTIVES (german french festival) KREMS Donaufestival, GESSNERALLEE Zürich,
HEBBEL AM UFER Berlin, VOLKSBÜHNE Berlin, THEATER DER WELT Düsseldorf and
Stuttgart, KASEMATTENTHEATER Luxemburg, THEATERDISCOUNTER Berlin
Since 2007 he performs Live wth his musical project PASADENA PROJEKT
In 2009 he joined as an actor the Mockumentary Episode for myspace web TV:
PRENZLBASHER
and Spoke and sang for the LIVE Audioplay: SCHNUPPERTAGE by Frieder Butzmann at
ZKM ( Zentrum für Kunst-und-Medientechnologie Karlsruhe
www.mariomentrup.com
www.dasimperium.com
www.maasmedia.net
Filmografie
VOLKER SATTEL
1993 -1999 Regie und Kamerastudium für Spiel- und Dokumentarfilm an der
FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG
Filmographie (selected)
www.unternehmenparadies.de
Produzentenlabel Vakant Film:
Vakant Film wurde 2005 von Mario Mentrup und Volker Sattel als Produzentenlabel
gegründet, um gemeinsam unabhängig und frei, ein pures Kino zu versuchen.
However, another group or filmmakers have chosen to make use of the opportunities
afforded by these technologies to make films that engage directly with the discourses of
(dominant) cinema. In a sense, they have not made ‘visual art’ works in which the nature
of the moving image is considered, but instead made video or film works at face value,
directly engaging with the languages that mainstream or ‘art house’ cinema has evolved.
A striking example of this is the work ‘City of Light’ (‘Stadt des Lichts’) by Mario Mentrup
and Volker Sattel. The film highlights the potential of new digital technologies: it is
literally a no-budget hour-long narrative film made on location in and around Berlin.
Ostensibly a sci-fi western it deals with the experience of a group of stragglers
negotiating their way through a landscape left by a post-urban meltdown. The work
draws on the lyrical traditions of European cinema, using found landscape, found footage
and the pro bono performances of a number of the filmmakers’ mates to weave its tale.
Ken Pratt, Kurator, London 2006
‚Stadt des Lichts‘ ist eine hybride Mischung, die in keine Schublade paßt. Ein Film der sich
gegen den Eventcharakter der bundesdeutschen Bilderindustrie behauptet. Und wohl
auch bewußt gegen sich gemacht worden ist.
Jump Cut Filmmagazin, Michael Frerrix 2006