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© Horst Hassler CHRONOS

Marinechronometer

Präzisionsinstrumente für die Navigation


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Frankfurt / Main Juli 2007


Literatur CHRONOS

Empfohlene Literatur zur


Entwicklung der Marinechronometer

Dava Sobel

Längengrad
von Dava Sobel

Die Harrison H1
ISBN 3-8270-0324-5
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Frankfurt / Main Juli 2007


Begriffe und Definitionen CHRONOS

Navigation:
Das Führen eines Wasser-, Land-, Luft- oder Raumfahrzeuges von einem
>> Ausgangsort auf einem bestimmten Weg zu einem Zielort <<
mit der optimalen Planung und Überwachung der Fahrzeugbewegungen

Astronavigation:
Dominierte über mehrere Jahrhunderte die ➨ Langstreckennavigation und ist:

Bestimmung von Standort und des Kurses durch Winkelmessung zu Gestirnen.

> Mit ➨ Sextant, Chronometer und den Nautischen Tafeln

kann von einer ➨ bekannten Stellung der Gestirne die ➨ unbekannte Position

des Beobachters ermittelt werden.


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Astronomische Navigation - Die Utensilien CHRONOS

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Der Sextant CHRONOS

Sehr genaues Winkelmeßgerät zur Bestimmung des Höhenwinkels


eines Gestirns: >>> Höhe über Horizont <<<

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Das Nautische Jahrbuch CHRONOS

Das Nautische Jahrbuch erscheint jährlich.

Darin sind, ermittelbar für jede Sekunde


des Tages (01.Jan. – 31.Dez.), die genauen
> Bildpunkt- Koordinaten
der zur >> Navigation geeigneten Gestirne
tabellarisch aufgeführt (vertafelt)

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Zur Erinnerung CHRONOS

Der Breitengrad

Konzentrische Kreise um die Erdachse mit gleichem Abstand zueinander


> Null-Breitengrad (Äquator) wird von den Naturgesetzen definiert
Schon seit alters her ( ...Weltatlas von Ptolemäus) gekannt und dargestellt

> Die Breitenbestimmung ( 90°S ... 0° ... 90°N) ➨ einfacher Vorgang !

Der Abstand von Breitengrad zu Breitengrad ist immer >> 60 Seemeilen

Der Längengrad

Vertikalkreise gleichen Umfangs - Abstände zueinander immer ungleich


> Null-Längengrad beliebig festlegbar (Paris, London, Berlin, etc. etc.)

> Die Längenbestimmung (180°E ... 0° ... 180°W) ➨ das große Problem !

Der Abstand von Längengrad zu Längengrad immer >> 4 Zeit-Minuten


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Die Seemeile CHRONOS
Abgeleitet aus dem Erdumfang am Äquator mit 40.000 Kilometern ergibt
sich das Maßsystem für Entfernungen über See:
> 1 Seemeile (sog. nautische Meile) = 1 Breitenminute = 1,852 Kilometer

Nordpol

60°N 30 sm

40°N 46 sm

20°N 56 sm

Äquator 60 sm

Kugelzweieck von zwei Längengraden

Südpol

Nur am Äquator gilt: 1 Längenminute = 1 sm


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Die Ortsbestimmung CHRONOS

Die Geographische Breite ➨ Breitenparallel zu Äquator ➨ 1. Koordinate


Die Geographische Länge ➨ Ortsmeridian zu Nullmeridian ➨ 2. Koordinate
Nordpol

Breitenparallel
Ort
(Nebenkreis)

Ortsmeridian
Äquator
Erdmittelpunkt

Nullmeridian

Südpol

Meridian >>> Gedachter Vertikalkreis (halber Großkreis) durch beide Pole


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Das Längengradproblem CHRONOS

Zu Zeiten der großen Entdecker >>> die ganz große Herausforderung !!!
Die fieberhafte Suche nach einer Lösung der Längengradbestimmung

> dauerte über 4 Jahrhunderte und erfaßte bald ganz Europa .....

Nahm legendäre Formen an und wurde zur >Existenzfrage der Seefahrt <

Durch Auslobung unvorstellbar hoher Prämien durch die Regierungen


der großen Seefahrernationen machte sich die gesamte wissenschaftliche
Elite ( ... und natürlich auch Scharlatane) an die Problemlösung:

> Galileo Galilei, Isaac Newton, Christiaan Huygens, Edmont Halley,


> Dominique Cassini etc. etc.

Die meisten wandten sich an Mond und Sterne um Hilfe, ..... während

> der Tischler John Harrison sein Glück in einer Zeitmaschine suchte !

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Der Längengradpreis CHRONOS

In England begann ein jahrzehnte-langer Wettlauf um den Sieg in dem mit:


>>> 20.000 Pfund dotierten Longitude-Act von 1714 <<<
Hauptdarsteller der gnadenlosen Auseinandersetzung um den Preis waren:

Nevil Maskelyne (1732-1811) seit 1765 der 5. königl. Astronom in Greenwich

> arbeitete am Verfahren der Monddistanzen (Lunardistanzen)


und der Entwicklung der Mondtafeln (Nautical Almanac): Angabe Position
von Mond relativ zu Sonne und 10 Fixsternen für alle 3 Stunden berechnet !

John Harrison (1693-1776) der schon seit 1725 hochgenaue Standuhren baute

> mit dem Verfahren der Zeitdifferenz (Ortszeit - Bezugszeit)


und der Entwicklung von lageunabhängigen und temperaturkompensierten
mech. Präzisions-Zeitmesser ... mittlerweile auch See-Chronometer genannt

Im April 1773 wurde John Harrison der Längengradpreis zugesprochen, ein


>>> Erfolg der 1759 fertiggestellten legendären H4 <<<
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Die Zeitdifferenz CHRONOS

Bereits 1530 hat der Niederländer Rainer Gemma (>Frisius<) herausgefunden:


> Längenbestimmung = Bestimmung der Zeitdifferenz Ortszeit - Bezugszeit

Ist es irgendwo im Atlantik >Schiffsmittag< d.h. 12:00 Ortszeit ..... und wäre es
dann z.B. in Hamburg genau 17:00 Uhr, dann ist (Wandlung Zeit in Länge) der

> Schiffsstandort exakt 75° 0,0' westlich von Hamburg

Woher weiß ein Kapitän auf hoher See die momentane Ortszeit von Hamburg ?

> Er muß eine Uhr mit Hamburger Zeit mitführen

Wie genau muß diese Uhr die Hamburger Zeit dem Kapitän anzeigen ???

> Sekundengenau, denn 1 Sec. = 463 m .... 4 Sec. = 1 sm .... 1 Min. = 27,8 km !!!

Aber zur Zeiten Frisius war die genaueste Uhr auf einem Schiff nunmal eine
Sanduhr - seine Theorie war für die Praxis (bis Anf. 18.Jh.) nicht verwertbar !
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Der Null-Meridian CHRONOS

Die von Nevil Maskelyne bis 1811 herausgegebenen Mondtafeln waren auf den
> Längengrad der königl. Sternwarte zu Greenwich bezogen

Diese Tabellen machten die Methode der Monddistanzen praktikabel - wurden


> von den Navigatoren zur Überprüfung der See-Chronometer benutzt !!!

Auch Kartographen bezogen bei der Vermessung unbekannter Territorien die


geograph. Länge dieser Orte auf Greenwich > es war nicht mehr aufzuhalten:

> am 13.Okt.1884 wurde auf der Längengrad-Konferenz in Washington D.C.

der Längengrad von Greenwich zum >>internationalen Null-Meridian erklärt !!!

Der späte Erfolg (posthum) für die wissenschaftliche Arbeit des N. Maskelyne

Damit hatten die Franzosen so ihre Schwierigkeiten - bis 1911 formulierten sie:
>>> Mittlere Zeit von Paris, verspätet um 9 Min. und 21 Sek. <<<

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Greenwich Mean Time CHRONOS

Da >Zeit ➨ Länge< und >Länge ➨ Zeit< ist die königliche Sternwarte somit

> auch die Bewahrerin von > Null Uhr Mitternacht <

Der Tag beginnt in Greenwich > GMT - nach der alle Welt die Uhren stellt !!!
Seit 1924 mit berühmtesten Zeitzeichen (BBC) der Welt > 6-Pips-Time-Signal

Zwangsläufig wurde nach 1884 auch die Weltzeitordnung (GMT - basierend)


verankert > Erdoberfläche in > 24 Zeitzonen zu je 15 Längengraden eingeteilt

> Zonen östlich von Greenwich >>> +1 ... +12 Stunden (Minuszonen)
> Zonen westlich von Greenwich >>> -1 ... -12 Stunden (Pluszonen)

Die mittlere Ortszeit (MOZ) des Meridians von Greenwich ist definiert seit:

>>> 1919 als Universal Time (UT) oder Weltzeit (WZ) <<<

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Der Nabel der Welt CHRONOS
Greenwich, ein Vorort von London im Südosten der britischen Metropole

The Old Royal Observatory

> Hoch über Themse-Bogen


> Anno 1675 gegründet
> Architekt der Gebäude:
Sir Christopher Wren
> Bis 1945 voll in Betrieb

Anlage seit 1956 > Museum

> Flamsteed House u.a. mit


Harrison Galleries
> Meridian Building wo der
Airy's Transit Circle
den Null-Meridian definiert
51° 28' 38.2'' N, 000° 00' 00''
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Die Zonenzeit CHRONOS

GREENWICH

030°W 015°W 000° 015°E 030°E

23:00 Sonntag 01:00 Montag

GMT

Frankfurt
WEST EAST
Görlitz

24:00 Sonntag

MEZ

22,5°W 07,5°W 07,5°E 22,5°E

Westliche  Hemisphäre  Östliche


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Die Mitteleuropäische Zeit CHRONOS

Die Mittlere Sonnenzeit des Meridians von 015°E ist die Mitteleuropäische Zeit

> die gesetzliche Zeit für Mitteleuropa  seit dem 01.04.1893 in Deutschland

Die Sommerzeit (...seit 1978) bezieht sich demnach auf den Meridian von 030°E
>>> MEZ = UT + 1 Stunde >>> MESZ = UT + 2 Stunden

Auf See benutzt man im täglichen Leben üblicherweise die >> Zonenzeit (ZZ)

In welcher Zeitzone befindet man sich, wenn man auf der Länge 058°E steht ??

> Der nächstgelegene durch 15 teilbare Meridian liegt auf 060°E


> Die zugehörige Zeitzone reicht von 52,5°E bis 67,5°E
> Bezogen auf UT ist es auf 058°E nach ZZ > 4 Stunden später (60 : 15)

Diese Differenz bezeichnet man als Zeitunterschied >>> ZZ = UT + ZU <<<

Für Ostlänge ist der ZU positiv, für Westlänge negativ


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Das Sonnensystem CHRONOS

Zu unserer engeren kosmischen Heimat gehören folgende Planeten:

> Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto

Sie bewegen sich auf (+/-) elliptischen Bahnen um die Sonne, werden
von ihr beschienen, besitzen also nur "geborgtes" Licht:
> Planeten ruhig leuchtend - während Sterne funkeln

Planeten (relativ nahe zur Erde) verändern im Laufe der Zeit ihren Ort
in Bezug auf die viel weiter entfernten Sterne:

> Planeten deshalb "Wandelsterne", andere "Fixsterne" genannt

Die Sonne (Zentralgestirn unseres Planetensystems) quasi, der für uns


wirklich nächste Fixstern: Proxima Centauri ca. 4 Lichtjahre entfernt

Er ist im Vergleich 262.800 mal weiter von uns entfernt als die Sonne,
> Sonnenlicht benötigt für die 150 Mio km ca. 8 Min. bis zur Erde
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Der Sternenhimmel CHRONOS
Unter dem Aspekt der astronomischen Navigation entfallen die Planeten

> Merkur (Sonnennähe) und Uranus, Neptun, Pluto (zu weit entfernt)

Auch die Monde (Himmelskörper um den Planeten) da sie viel zu klein,


sind zur Navigation nicht geeignet - Ausnahme der Mond der Erde:

> Im Mittel nur 380.000 km von uns entfernt, sehr gut zu beobachten

Somit verbleiben für die astronomische Ortsbestimmung am Himmel:

> Sonne, Mond, Venus, Mars, Jupiter und Saturn

Daneben sind im "Nautischen Jahrbuch" noch 80 Fixsterne aufgeführt,


helle Sterne (Beobachtungssterne), die relativ leicht aufzufinden sind

Bestimmte Sterngruppen werden zu Sternbildern zusammengefaßt:


> Sommersternbild: Schwan, Leier > Wintersternbild: Orion

Zum Auffinden von Sternen / Sternbildern "Suchlinien" eingeführt


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Der Polarstern CHRONOS
Über dem Nordpol der Erde befindet sich (ca.) der Polarstern (Nordstern)

> Beobachter am Nordpol: Genau über sich (90° über Horizont)


> Beobachter am Äquator: Genau am Horizont (0° über Horizont)

Nordstern

Seit den Anfängen der


Navigation bekannt:
Suchlinie

Höhe Polarstern über


dem Horizont ist in
Sternbild
Großer Wagen
guter Annäherung die

Geographische Breite

Kimm

Nord - 20 -

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Die Standlinie CHRONOS
Die Standlinie = Kreis um den Bildpunkt (auch Höhengleiche genannt) ist für
die Astronavigation von grundlegender Bedeutung  hat einen gekrümmten
d.h einen sphärischen Radius  Zenitdistanz

BP

Standlinie
Äquator
Erdmittelpunkt

Die Verbindungslinie von einem Gestirn an der Himmelskugel  hin zum


Erdmittelpunkt durchstößt die Erdoberfläche > Bildpunkt des Gestirns <
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Der Bildpunkt CHRONOS

Sieht ein Beobachter einen Stern in einer Höhe von 90° (Zenit), dann steht
er exakt auf Bildpunktposition. Alle Beobachter die ihn zur gleichen Zeit
in gleicher Höhe von z.B. 62,2° sehen, befinden sich auf seiner Standlinie

Wendekreis des
Krebses
BP
Äquator

Wendekreis des
Steinbocks

Zur Geschwindigkeit: Es rast z.B. der Sonnenbildpunkt am 23.Sept. auf dem


Äquator entlang und legt in 24 Std. 21.600 Seemeilen zurück (je Min.= 15 sm)
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Ortsbestimmung - Gaußsches Verfahren CHRONOS
Benetnasch
(Stern Nr. 50)

1. Bestimmung der wahren Höhe


der beiden Fixsterne (Sextant) Nordpol
dabei die exakte Zeit festgehalten
Wega
(Stern Nr. 69)
2. Damit kennt man Zenitdistanz*
d.h. den Radius der Standlinie

3. Das Nautische Jahrbuch liefert


Koordinaten der Bildpunkte
unter der festgehaltenen Zeit
Position

4. Damit beide Standlinien


eindeutig festgelegt

5. Standlinien schneiden
sich in 2 Punkten
Südpol
6. Einer davon ist die von
* : Zenitdistanz = 90° - wahre Höhe uns gesuchte Position**

** : Schnittpunkte liegen so weit auseinander, daß grobe Kenntnis der Position (Koppelnavigation) ausreicht !!!
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Uhren an Bord CHRONOS

In der Praxis fährt man an Bord in der Regel die Zonenzeit > Zeit die von der
> Borduhr angezeigt und daher > Bordzeit < genannt wird ( ... wenig genau)

Für die astronomische Beobachtung ist eine Borduhr  nicht zu gebrauchen !


> vielmehr benötigt man hierzu eine spezielle Präzisionsuhr

Um 1780 begann die Ära der leistungsfähigen > See-Chronometer berühmter

> Hersteller wie Arnold, Berthoud, Earnshaw etc. etc.

Diese Uhren waren wegen der Lageempfindlichkeit des Hemmungssystems


> kardanisch aufgehängt und stationär
bevorzugt in Schwerpunktnähe eines Schiffes (Kapitänskajüte) untergebracht

Das Führen eines Chronometertagebuchs war obligatorisch und es wurden:


> Stand und Gang gewissenhaft aufgezeichnet

Denn ein Chronometer muß so gehen ..... wie er aus der Werkstatt kommt !!!
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Die Beobachtungsuhr CHRONOS

Um die fest montierten Chronometer mit genauer Zeit zu versorgen mußte am


> Ausgangshafen genaue Zeit zur Verfügung stehen
die vor jedem Antritt einer Seereise zum Schiff > transportiert werden mußte

> Dazu notwendig ganggenaue, tragbare Uhren kleinen Formats

die im Observatorium auf Regulatorzeit (Ortszeit) eingestellt wurden und uns


als  Beobachtungsuhren oder auch als  Deck-Watches geläufig sind !!!

Die Entwicklung dieses Uhrentyps steht deshalb in engstem Zusammenhang


mit den eigentlichen See-Chronometern >> sie wurden auch von den gleichen

> Chronometermachern hergestellt ( ... anfangs mit Chronometerhemmung)

Ebenfalls verlangten die zahlreich stattfindenden >> Forschungsexpeditionen


nach genaugehenden, tragbaren Uhren zur genauen geographischen Orts- und
Zeitbestimmung  A.v.Humboldt benutzte Taschenchronometer von Breguet !

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Die Pioniere im Chronometerbau CHRONOS

1690 1710 1730 1750 1770 1790 1810 1830

H1 H4
John Harrison
1693-1776

Pierre Le Roy
1717-1785

Ferd. Berthoud
1727-1807

Larcum Kendall
1721-1795

Thomas Mudge
1715-1794

John Arnold
1736-1799

Thomas Earnshaw
1749-1829

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Der praktische Einsatz CHRONOS

Nach 1800 war die Entwicklung der Marinechronometer im  wesentlichen


abgeschlossen, man konzentrierte sich in den folgenden Jahrzehnten auf
Detailverbesserungen und auf die  Standardisierung in der Fertigung

Immer mehr Flottenoffiziere erwarben Schiffsuhren und 1791 gab es von der
East-India Company Logbücher mit Extraspalte : Länge mittels Chronometer

Die H.M.S. Beagle brach 1831 zur Vermessung der >geogr. Länge unbekannter
Territorien< auf, an Bord hatte sie 22 Chronometer ( ... und Charles Darwin)

1860 hatte die Royal Navy etwa 200 Schiffe ... und 800 eigene Chronometer !!!
>>>Die Harrisonsche Methode hatte sich endgültig durchgesetzt<<<

Es war also endgültig gelungen die  Sicherheit und Aktionsfähigkeit von


> Marine und Handelsschiffahrt deutlich zu erhöhen !!!
England nutzte den Einsatz von Chronometern entschieden; dies half mit
die britische Vorherrschaft auf den Weltmeeren zu erringen und auch den
> Kolonialbesitz in den vergangenen Jh. zu sichern und zu erweitern !!
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Berühmte Chronometermacher CHRONOS

Abraham Louis Breguet ..... Paris ..... Hemmung, Spirale, Tourbillon .................................

Edward John Dent ..... London ..... magnetische Einflüsse (gläserne Unruhe) ...................

William Dutton ..... London ..... Präzisions-Chronometer ......................................................

Johann Friedrich Gutkaes ..... Dresden ..... Präzisions-Chronometer ....................................

Urban Jürgensen ..... Kopenhagen ..... Chronometerhemung mit 2 Hemmungsrädern .....

Johannes Heinrich Kessels ..... Altona ..... 8-Tage Werk, Federstandanzeige (Auf-Ab) .....

Theodor Knoblich ..... Hamburg ..... Präzisions-Chronometer ................................................

Viktor Kullberg ..... London ..... Spezialkompensationsunruhe, Kronenaufzug ................

Richard Lange ..... Glashütte ..... Präzisions-Chronometer .....................................................

Friedrich Tiede ..... Berlin ..... Präzisions-Chronometer ...........................................................

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Berühmte Firmen CHRONOS

Anfang des 20. Jh. waren alle wesentlichen techn. Probleme prinzipiell gelöst
und man begann den Chronometerbau zu vereinheitlichen ( ..... Stückzahlen)

> Dent .... London ......................................................................

> Arnold & Frodsham ..... London ..........................................

> A. Lange & Söhne ..... Glashütte ...........................................

> Wempe ..... Hamburg ..............................................................

> Tavannes Watch Co ..... La Chaux-de-Fonds .....................

> Ditisheim ..... La Chaux-de-Fonds ........................................

> Mercer ..... St. Albans ..............................................................

> Ulysse Nardin ..... Le Locle ....................................................

> Hamilton Watch Co ..... Lancaster PA .................................


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Inhaltsverzeichnis CHRONOS

01 : Titel 26 : Die Pioniere im Chronometerbau


02 : Literatur 27 : Der praktische Einsatz
03 : Begriffe und Definitionen 28 : Berühmte Chronometermacher
04 : Astronomische Navigation – Die Utensilien 29 : Berühmte Firmen
05 : Der Sextant 30 : Inhaltsverzeichnis
06 : Das Nautische Jahrbuch 31 :
07 : Zur Erinnerung 32 :
08 : Die Seemeile 33 :
09 : Die Ortsbestimmung 34 :
10 : Das Längengradproblem 35 :
11 : Der Längengradpreis 36 :
12 : Die Zeitdifferenz 37 :
13 : Der Null-Meridian 38 :
14 : Greenwich Mean Time 39 :
15 : Der Nabel der Welt 40 :
16 : Die Zonenzeit 41 :
17 : Die Mitteleuropäische Zeit 42 :
18 : Das Sonnensystem 43 :
19 : Der Sternenhimmel 44 :
20 : Der Polarstern 45 :
21 : Die Standlinie 46 :
22 : Der Bildpunkt 47 :
23 : Ortsbestimmung – Gaußsches Verfahren 48 :
24 : Uhren an Bord 49 :
25 : Die Beobachtungsuhr 50 :

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