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Inhalt
Kurzinfo und Aufführungsdaten | Das Stück | Die Bühne |Besetzung
Die Waldbühne Bucklige Welt – Vom „Hexensommer“ zum Sommertheater mit Anspruch
Biografien Ensemble und Team
Touristische Informationen
Die Geierwally
Im sechsten Jahr ihres Bestehens inszeniert die Waldbühne Bucklige Welt in Bromberg (NÖ) Wilhelmine
von Hillerns Romanklassiker „Die Geierwally“ in einer Textfassung von René Freund. Die selbstbewusste
und emanzipierte Wally zerwirft sich mit ihrem Vater, dem Großbauern Stromminger. Der will sie mit dem
reichen Bauern Vinzenz verheiraten, sie liebt aber den Jäger Joseph, der es als einziger mit ihrem Mut
aufnehmen kann. Ein Missverständnis entzweit aber auch die beiden – und der Weg in eine tödliche Ka-
tastrophe scheint gebahnt …
Regisseur Hanspeter Horner und Harald Gugenberger, künstlerischer Leiter der Waldbühne Bucklige
Welt, verlegen den Stoff in die frühen 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, als Traktoren und Landmaschinen
auch in abgelegenen Orten Mägde und Knechte ersetzten, als Radio und TV die ländlichen Wahrneh-
mungswelten mit Eindrücken aus aller Welt erschütterten, als die patriarchale Gesellschaftsordnung auch
am Land zu bröckeln begann.
Spiel: Bernadette Abendstein (Geierwally), Clemens Aap Lindenberg (Stromminger, Wallys Vater), Sven
Sorring (Joseph), Vera Borek (Magd Luckard), Hakon Hirzenberger (Vinzenz), „Sigi“, der Adler und Mit-
wirkende aus der Region Bucklige Welt
Regie: Hanspeter Horner | Bühne/Kostüm: Ursula N. Müller und die Höhere Lehranstalt für Mode in Wie-
ner Neustadt | Choreographie: Yukie Koji | Maske: Wiltrud Derschmidt
Künstlerische Leitung: Harald Gugenberger | Produktionsleitung: Bernhard Fürnkranz
Gesamtorganisation: Christian Oberger
Aufführungsdaten
Premiere: FR, 3. Juli 2009, um 20:30 Uhr
Weitere Spieltermine: SA, 4., MI, 8., DO, 9., FR, 10., SA, 11., DO, 16., FR, 17. und Sa 18. Juli 2009
jeweils um 20:30 Uhr (Einlass: 19:00 Uhr)
WALDBÜHNE BUCKLIGE WELT in Bromberg, Schlatten 34, 2833 Bromberg, Niederösterreich
Kartenreservierungen: +43 (0) 2629 8234 – Ticket-Hotline täglich von 9:00-17:00 Uhr geöffnet,
oder per Mail an tickets@waldbuehne.at | Weitere Informationen unter: www.waldbuehne.at
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Das Stück
Mit Wilhelmine von Hillerns Klassiker „Die Geierwally“ wagt sich die Waldbühne Bucklige Welt an ein
Stück Literatur, das sich seit seiner Publikation 1875 ins öffentliche Bewusstsein eingeschrieben hat. Nicht
zuletzt wegen der zahlreichen Verfilmungen. Bereits 1921 wurde der Roman von Ewald André Dupont
zum ersten Mal verfilmt. Danach folgten einige Kinoversionen, die der Geierwally-Geschichte Bausteine
für die NS-Ideologie oder ein fragwürdiges Natur- und Heimatidyll abzugewinnen versuchten. Aus neuerer
Zeit stammen die Parodie auf den Roman von Walter Bockmayer (1987) und die moderne Fernsehpro-
duktion mit Christine Neubauer in der Hauptrolle (2005).
Der Inhalt des packenden Dramas ist weitgehend bekannt: Ihren Namen trägt die Geierwally, seit sie –
mutiger als die jungen Männer im Tiroler Bergdorf – einen Adlerhorst ausgenommen, dabei einen Jungad-
ler (im Tirolerischen des 19. Jahrhunderts ein „Geier“) geborgen hat und zuhause aufzieht. Als sie in Jo-
seph einen gleichwertigen und mutigen Partner erkennt und sich in ihn verliebt, ist der Konflikt mit ihrem
dickköpfigen Vater vorprogrammiert. Der hat bereits einen Hoferben bestimmt, den Wally heiraten soll. Sie
aber widersetzt sich, bleibt ihrer Liebe treu und nimmt dafür große Opfer in Kauf. Schließlich wird sie we-
gen eines Missverständnisses von Joseph selbst gedemütigt. Jetzt will sie seinen Tod – und nur mehr das
Schicksal kann diesen verhindern.
Regisseur Hanspeter Horner zum Stück: „Die Geierwally widersetzt sich ihrem Vater und damit den
herrschenden patriarchalen Strukturen ihrer Zeit. Eine imposante archaische Geschichte von einer star-
ken Frauenpersönlichkeit, die ich bewundere.”
Ebenso wie Hanspeter Horner will sich auch Harald Gugenberger, künstlerischer Leiter der Waldbühne
Bucklige Welt, bei der Dramatisierung der „Geierwally“ gegen hergebrachte Klischees und ein provin-
zielles Loden- und Trachtenimage stemmen. Für beide ist „Die Geierwally“ ein zeitloser Stoff, der dem
Archaischen der antiken Tragödie näher steht als irgendwelchen Heimatromanen. Die Hauptfigur Wally ist
eine gegen die herrschende (Männer)Ordnung, gegen die bevormundenden Diktate des störrischen Va-
ters rebellierende, selbstbewusste Frau. Der Generationenkonflikt, die Krise des Patriarchats, das
Verhältnis der Herren zu Knechten und Mägden sind stets aktuelle Themen, die Wilhelmine von Hil-
lerns Romanvorlage und die „Geierwally“-Inszenierung der Waldbühne Bucklige Welt verhandeln.
Die grob gehauenen Figuren sind beinahe Prototypen: der strafende Vater, der gierige Erbe, der naive
Nachbarbauer, die intrigante Magd und der hilfsbereite Knecht. Manchmal scheint es, als würden sie nicht
dem eigenen Willen, sondern einer höheren Instanz folgen, die – gleich einem bösen Schicksal – verhin-
dern will, dass Wally und ihr Joseph in Liebe zueinander finden.
Hanspeter Horners Inszenierung siedelt den Geierwally-Stoff Anfang der 60er-Jahre des 20. Jahrhun-
derts an. Zu einer Zeit also, als die patriarchale Ordnung des ländlichen Lebens endgültig aus den An-
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geln gehoben wurde. Traktoren und Landmaschinen ersetzten Knechte und Mägde, Radio und TV eröff-
neten auch den Mädchen und Frauen erstmals eine – gewiss inszenierte – große weite Welt voller Le-
bensentwürfe jenseits von Kindern, Küche, Kirche und Gehorsam.
Die Bühne
Das Freiluftareal der Waldbühne Bucklige Welt gibt dem Stück den passenden archaischen Rahmen:
schroff, steil, den Elementen ausgesetzt. Gespielt wird bei jeder Witterung, wobei die Veranstalter das
Publikum bei Bedarf mit Decken und Regenschutz versorgen.
Besetzung
Wie schon 2008 können sich Harald Gugenberger und
Hanspeter Horner auf ein Team verlassen, in dem ein
hochkarätiges Schauspielensemble gemeinsam mit
rund 30 LaienakteurInnen aus der Buckligen Welt
agiert. In die Rolle der Geierwally schlüpft die Tirolerin
Bernadette Abendstein (Theater in der Josefstadt),
ihren Vater mimt Clemens Aap Lindenberg, den Joseph
gibt Sven Sorring. Als Vinzenz und Magd agieren zwei
Stars des Wiener Volkstheaters: Hakon Hirzenberger
und Vera Borek, die Doyenne des Hauses und Witwe
Helmut Qualtingers. Musiker aus der Region rund um
Bromberg sorgen für die Live-Bühnenmusik.
Mit Harald Gugenberger, dem Intendanten des Waldviertler Hoftheaters, holte das Team der Wald-
bühne Bucklige Welt rund um Organisator Christian Oberger einen Mann, der den Spagat zwischen
qualitativ hochwertiger Theaterarbeit und ihrer Einbettung in einen regionalen Kontext beherrscht. Ge-
meinsam mit dem auf vielen Bühnen des deutschen Sprachraums erfolgreich inszenierenden Regisseur
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Hanspeter Horner bewiesen Gugenberger und die Theaterenthusiasten der Buckligen Welt, dass Som-
mertheater mehr als seichte Unterhaltungskost bedeuten kann: 2008 schaute der „Der Brandner Kaspar“
von der Waldbühne Bucklige Welt ins Paradies. Das bekannte Stück aus der Feder Kurt Wilhelms erwies
sich als Publikumsmagnet und lockte rund 4.000 Besucher an den idyllischen Spielort in Bromberg. Von 3.
bis 18. Juli 2009 will die Waldbühne Bucklige Welt mit Wilhelmine von Hillerns Klassiker „Geierwally“ wei-
ter an ihrer Erfolgsgeschichte schreiben.
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Harkon Hirzenberger – Knecht
Geboren 1966 in Wien
1985 – 1987: Schauspielstudium am Konservatorium der Stadt Wien
1987 – 1990: Engagement am Wiener Volkstheater
1990 – 1992: Engagement am Schauspielhaus Zürich
1997 – 2000: Engagement am Theater an der Josephstadt
Hakon Hirzenberger ist Mitbegründer der Breitwand Film und Passtscho-
productions und lebt seit 2003 als freier Autor, Regisseur, Schauspieler und
Musiker in Wien, Berlin und im Zillertal. Werkauswahl: „Frosch“ mit Paul
Harather, „Veronika beschließt zu sterben“ nach Paulo Coelho, „Gracelandghetto“ mit Rupert Henning.
Engagements (Auswahl): Festspiele Reichenau, Theater der Landeshauptstadt St. Pölten, Wald4tler Hof-
theater, Staatstheater Saarbrücken, Thalia Theater Hamburg, Volksbühne Berlin.
„Sigi“ – Adler
„Sigi“, der Adler, kommt aus Norddeutschland (Schleswigholstein) und schlüpfte dort
vor 4 Jahren auf einem Falkenhof. Er ist ein Steppenadler der Art „Nepalensis“ und
wird schon seit Jänner von Tiertrainer Herbert Pecher aus Gleissenfeld (NÖ) auf
seinen Theatereinsatz an der Waldbühne Bucklige Welt vorbereitet.
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Ursula N. Müller – Bühnenbild und Kostüme
Ursula Müller wurde 1967 in der Schweiz geboren, wohnt seit 1995 in Berlin und
ist im gesamten deutschsprachigen Raum tätig. Als freischaffende Ausstatterin
ist es ihr ein inniges Bedürfnis auf unterschiedlichste Räume und Gegebenheiten
zu reagieren. Gesamtraumlösungen faszinieren sie genauso wie die
Guckkastenbühne. Seit dem Abschluss ihres Studiums in Graz 1994 blickt sie
auf über 50 Theaterproduktionen zurück, für die sie meist Bühne und Kostüm,
jüngst auch Licht konzipiert hat. Ihre Neugierde und ihr Bedürfnis der Gestaltung
an Mensch und Raum sind ungebremst, ihre Interessen und Erfahrungen reichen vom Schauspiel- und
Tanztheater (u.a. Landestheater Bregenz, Theaterspektakel Zürich, Stadttheater Winterthu , Wald4tler
Hoftheater, Tiroler Landestheater) bis hin zur Oper.
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Touristische Angebote rund um „Die Geierwally“ in der Buckligen Welt
Zwei oder drei Tage lang Entspannung pur in der Therme Linsberg Asia, gewürzt mit einem packenden
Sommertheaterabend in herrlichem Naturambiente der Waldbühne Bucklige Welt. Verknüpfen Sie Well-
ness und Kulturgenuss und gönnen Sie Körper, Geist und Seele eine gleichermaßen entschleunigende
wie anregende Auszeit.
Die Leistungen:
2 Nächte im Doppelzimmer, Theaterkarte „Die Geierwally“ (Kategorie 1), Shuttle von und zur Waldbühne
Bucklige Welt, VIP-Status bei der Waldbühne (Sektempfang, Pausendrink), Obstkorb am Zimmer.
Zu buchen bei:
Linsberg Asia, Thermenplatz 1, 2822 Bad Erlach
T: +43 2627 48000 | mail@linsbergasia.at | www.linsbergasia.at
Zusatzangebot für „early birds“: Wer bis 20. April 2009 gleich sechs Karten für „Die Geierwally“ erwirbt,
erhält dazu einen Gutschein der Therme Linsberg Asia im Wert von € 25,-.
Info & Reservierung: +43 – (0)2629 – 8234 oder per Mail an tickets@waldbuehne.at
Weitere Informationen rund um „Die Geierwally“ und die Waldbühne Bucklige Welt:
www.waldbuehne.at