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Das Licht der Welt

»Und er trägt auf seinem Gewand einen Namen geschrieben:


,König der Könige und Herr der Herren'«
(vgl. Offenbarung 19:16).

Einer der ersten Kirchenväter sagte: »Wenn die höchsten


Himmel meine Kanzel wären und die ganze Welt meine
Gemeinde, dann wäre Jesus allein mein Text.« Dem stimme ich
zu. Auch meine Botschaft ist die von Jesus Christus, dem
»Lamm Gottes«, das für Sünder den Tod erduldete.
Ihm ist keiner gleich, weder im Himmel noch auf Erden. Der
Psalmist schreibt: »Wen habe ich im Himmel? Und dir ziehe ich
gar nichts auf Erden vor!« (Psalm 73:25). Jesus Christus ist der
vom Himmel in die Welt gekommene Sohn Gottes mit
einzigartiger, unermesslicher und unschätzbarer Herrlichkeit
und Macht.
Kein Künstler vermag Seinen Charakter auf einer Leinwand
festzuhalten. Kein Dichter vermag Seinen Wert auf Papier
auszudrücken. Kein Redner vermag Sein Wesen mit Worten zu
beschreiben. Kein Philosoph kann Seine Weisheit ermessen. Er
ist in der Tat einzigartig und unvergleichlich.
Die Heilige Schrift offenbart:
Er ist das Wasser des Lebens.
Er ist das Brot des Lebens.
Er ist das Licht der Welt.
In Ihm wohnt alle Weisheit und Erkenntnis Gottes.
Er ist der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Sein Name ist »Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der
Ewigkeit, Fürst des Friedens«.
Er ist das A und O, der Anfang und das Ende, der Erste und der
Letzte.
Er und der Vater sind eins.
In Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.
Er ist der eingeborene Sohn Gottes, voller Gnade und Wahrheit.
Er wird von Gott durch Zeichen und Wunder unter den
Menschen bestätigt.
Er ist der König der Könige und der Herr der Herren.
Wer kann mit Ihm verglichen werden?

Kein anderer Mensch lebte, wie Er lebte. Kein anderer Mensch


starb wie Er, »der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das
Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben,
der Gerechtigkeit leben« (1. Petrus 2:24); der selbst keine Sünde
hatte, aber zur Sünde gemacht wurde, damit wir die
Gerechtigkeit Gottes in Ihm würden.
Kein anderer Mensch hat je den Tod besiegt und erklärt: »Ich bin
lebendig von Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und
des Totenreiches« (Offenbarung 1:18).
Es ist unerheblich, dass Augustus der Kaiser von Rom war oder
Pontius Pilatus der Statthalter von Judäa oder dass Herodes der
Vierfürst von Galiläa war oder Philippus der Vierfürst von Ituräa
oder Lysanias der Vierfürst von Abilene oder Hannas und
Kaiphas die Hohenpriester in Jerusalem waren. Welche Rolle
spielt das schon? Jesus Christus war und ist der König der
Könige und Herr der Herren, und Er wird es immer sein. Gestern,
heute, morgen und in alle Ewigkeit.

Der »Ich Bin« von Ewigkeit her!

Mit einem göttlich inspirierten Federstrich nimmt uns der


Apostel Johannes aus der Zeit heraus und versetzt uns in den
Bereich der Ewigkeit; weg vom Irdischen und ins Himmlische
hinein, wenn er schreibt:
»Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das
Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch
dasselbe und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das
geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht
der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die
Finsternis hat es nicht erfasst.
Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes.
Dieser kam zum Zeugnis, dass er zeugte von dem Licht, damit
alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er kam,
dass er zeugte von dem Licht. Das war das wahrhaftige Licht,
das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet. Er war in
der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn
nicht. Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an;
so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder
Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die
nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch
nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren
sind. Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und
wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als
eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit«
(Johannes 1:1-14).
Dies ist Jesus! Er ist mein Retter! Er ist mein Herr! Dies ist mein
Meister. Er ist der König der Könige; Er ist der Herr der Herren.
Lauschen wir dem Dialog in Johannes 8 zwischen Jesus und
einer Menge des Volkes:
»Abraham, euer Vater, jubelte, dass er meinen Tag sehen sollte,
und er sah (ihn) und freute sich. Da sprachen die Juden zu ihm:
Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?
Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe
Abraham war, bin ich« (Johannes 8:56-58).
»Ich bin. Ich war. Ich werde immer sein.« Das großartige ICH BIN
– von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Die Kraft der Auferstehung

Wer ist Er? Römer 1:4 sagt, dass Er sich als »Sohn Gottes, in
Kraft eingesetzt dem Geiste der Heiligkeit nach auf Grund der
Toten-Auferstehung« erwies. Sein Merkmal der Autorität ist ein
leeres Grab. Am Morgen des dritten Tages ist Er aus den Toten
auferstanden.
Lesen wir weiter in Kolosser 1:16: »Denn in ihm ist alles in den
Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare
und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder
Gewalten oder Mächte; alles ist durch ihn und zu ihm hin
geschaffen.«
In Philipper 3:20,21 lesen wir: »Denn unser Bürgerecht ist in
(den) Himmeln, von woher wir auch (den) Herrn Jesus Christus
als Retter erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit
umgestalten wird zur Gleichheit mit seinem Leib der Herrlichkeit,
nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge
sich zu unterwerfen.«
Im hohenpriesterlichen Gebet legt unser Herr Jesus Christus
selbst Zeugnis ab von Seiner großen Kraft. In Johannes 17 ist es
festgehalten:
»Dies redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und
sprach: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen
Sohn, damit der Sohn dich verherrliche, wie du ihm Vollmacht
gegeben hast über alles Fleisch, dass er allen, die du ihm
gegeben hast, ewiges Leben gebe!« (Verse 1+2).
»Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren
Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen«(Vers
3).
Der Apostel Paulus stellt Jesus Christus in 1. Timotheus 6 unter
der Inspiration des Heiligen Geistes so dar:
»Dies wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber
zeigen, der König der Könige und Herr der Herren, der allein
Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den
keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem
sei Ehre und ewige Macht! Amen« (Verse 15,16).

Die Bewahrung durch den Herrn

In 1. Thessalonicher 5:23 sagt Paulus: »Er selbst aber, der Gott


des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer
Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der
Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!«
Er bewahrt uns im Leben. »… ich bin mit Christus gekreuzigt,
und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich
aber jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben, (und zwar im
Glauben) an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst
für mich hingegeben hat« (Galater 2:20).
Ich bin froh, dass Er mich im Tod bewahrt. »Wo ist, o Tod, dein
Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel? Der Stachel des Todes aber
ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz. Gott aber sei
Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus
Christus!« (1. Korinther 15:55-57)
Kein Wunder, sagte der Psalmist: »Auch wenn ich wandere im
Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil« (Psalm 23:4).
Wissen Sie, weshalb? Weil es dort, wo Schatten ist, auch Licht
geben muss.
Er bewahrt uns im Leben; Er bewahrt uns im Tod; Er bewahrt
uns in Zeit und Ewigkeit.
Er sagte dazu Folgendes: »Meine Schafe hören meine Stimme,
und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges
Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand
wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir
gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der
Hand meines Vaters rauben« (Johannes 10:27-29).
Der Apostel Paulus bringt es in Römer 8 auf den Punkt, wenn er
die Frage stellt:
»Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder
Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße oder Gefahr
oder Schwert? … Aber in diesem allen sind wir mehr als
Überwinder durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin
überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch
Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch
Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes
Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in
Christus Jesus ist, unserem Herrn« (Römer 8:35,37-39).

Die überragende Bedeutung des Herrn

»Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den


Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er am Ende dieser
Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge
eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat; er,
der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines
Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt,
hat sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt, nachdem
er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat; und er ist um so
viel erhabener geworden als die Engel, wie er einen
vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat« (Hebräer 1:1-4).
Gepriesen sei der Name Jesu!
Jesus »Der Herr ist Heil (Rettung)« ist weit höher als jeder
andere, »der Name, der über alle Namen ist« (Philipper 2:9), der
einzige Name, »darin wir sollen selig werden«
(Apostelgeschichte 4:12), der Name, der genannt wird, nicht nur
in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.
Deshalb können auch wir Mut fassen, lassen uns nicht
entmutigen, sind wir nicht niedergeschlagen, nicht deprimiert.
Seien Sie nicht bedrückt. »Kommt, schaut die Großtaten des
Herrn!«
Dr. R. Barber
Die Liebe Gottes zu uns und zu allen Menschen mehr sichtbar
machen

Die Liebe hört nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören


werden und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis
aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser
Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das
Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Da ich ein Kind
war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und
hatte kindliche Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab,
was kindlich war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem
dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt
erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen,
gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung,
Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.« (1.
Korinther 13:8-13)
In den meisten Schulen werden am Ende eines jeden
Schuljahres den Schülern, die von der Schule gehen, gute
Wünsche mitgegeben – an den Grundschulen den Schülern der
Klassen 4, die oft zu einer anderen Schule wechseln, oder im
Gymnasium den Abiturienten. In einer Gesamtschule wurde eine
solche Abschiedsrede im Jahr 2002 für die Abgänger in den
Klassen 9 und 10 von einem Deutschlehrer gehalten.
Ich möchte meinen dritten Teil zu dem Thema 1. Korinther 13 –
Ohne Liebe läuft nichts – mit einem Zitat aus dieser
Abschiedsrede beginnen – eine Rede, die man übrigens auch zu
Beginn eines neuen Schuljahres halten könnte, gerade auch
dann, wenn man ganz neu in die Schule kommt oder wenn man
die Schule wechselt und damit doch auch ein neuer Abschnitt
des Lebens beginnt.
Der Lehrer sagte damals unter anderem: »Ich wünsche euch,
dass ihr die Menschen und ihr Handeln nicht nach Herkunft,
Aussehen und Geld beurteilt, sondern ob das, was sie tun,
Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit verursacht und ob es dem
Leben des anderen dient oder nicht.
Alle diese Wünsche aber werden keine Früchte bringen, wenn
sie nicht auf einem Grund stehen, der trägt. Und diesen Grund
möchten wir Euch nicht verschweigen.
Der Grund ist die Liebe, auf der alles andere aufbaut.
Ein alter Lehrer von mir hat ihn vor langer Zeit in einem Brief an
uns geschrieben. Manche aus meinem Deutschkurs werden sich
erinnern:
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen reden könnte
und hätte keine Liebe in mir, so wären alle meine Worte hohl und
leer.«
Dann zitiert er weiter aus 1. Korinther 13 und sagt zum Schluss:
»Und wenn alles zusammenzubrechen scheint, dann blüht die
Liebe immer noch über den Trümmern. Und so bleiben am Ende
Glaube, Hoffnung und Liebe.
Die Liebe aber ist die größte unter ihnen.«
Dass dieser Text aus 1. Korinther 13 in einem Deutschkurs an
einer Gesamtschule behandelt wurde, ist schon erstaunlich.
Aber diesen Brief eines alten Lehrers von uns, nämlich Paulus,
haben wir ja auch ganz persönlich erhalten. Und deshalb gilt
auch für uns:
Alle unsere guten Wünsche, die wir auch für unser Leben haben,
werden keine Früchte tragen, wenn sie nicht auf einem Grund
stehen, der trägt. Und dieser Grund kann auch für uns nur diese
göttliche Liebe sein, auf der alles andere aufbaut.
Im letzten Teil dieses Kapitels, in den Versen 8 bis 13,
beschäftigt sich Paulus jetzt gerade mit diesen drei
Grundpfeilern unseres Lebens: Glaube – Hoffnung – Liebe.
Paulus schließt dieses Kapitel ab mit dem Satz:

»Die größte aber von diesen ist die Liebe.«

All das, was wir vielleicht als besonders wichtig ansehen, wird
vergehen oder ist doch nur Stückwerk. In der Gemeinde in
Korinth spielten Weissagungen, Reden in Sprachen und
Erkenntnisse eine ganz besondere Rolle. Wer diese Gaben
besaß, galt als besonders von Gott gesegnet. Aber all das wird
vergehen, es wird aufhören, weil es Gaben sind, die wir in der
Ewigkeit, in der Gegenwart Gottes, nicht mehr nötig haben
werden.
Wir werden das Reden Gottes, seine Gedanken, auf Anhieb
verstehen – und niemand muss sie uns erläutern. Und wir
werden eine Sprache sprechen. Die Sprachenverwirrung, unter
der wir jetzt noch leiden, wird zu Ende sein. Wir werden nicht
nur alle Vokabeln beherrschen, die andere gebrauchen, wir
werden auch inhaltlich und vom Sinn her das, was andere uns
sagen, nie wieder missverstehen. Wir werden keine technischen
Hilfsmittel wie Handy oder Computer benötigen, um mit anderen
in Kontakt zu treten. All das wird aufhören.
Auch mit unseren Erkenntnissen, die wir hier angesammelt
haben, ist es ja tatsächlich so, dass sie Stückwerk sind. Kein
Mensch kann alles wissen.
Die Informationsmenge, die uns heute zur Verfügung steht, ist
unfassbar groß. Allein im Internet sollen zur Zeit laut dem
Internet-Lexikon Wikipedia etwa 550 Milliarden Dokumente
stehen, von denen 95 % allgemein zugänglich sind. Jährlich
kommt eine große Menge hinzu – niemand kann das alles auch
nur annähernd lesen. Wenn jedes dieser Dokumente nur aus
einer Seite bestehen würde – und wenn ich etwa eine Minute
brauchte, um so eine Seite durchzulesen, dann müsste ich
schon mehr als eine Million Jahre lesen, und zwar Tag und
Nacht, 24 Stunden ununterbrochen.
Dabei wird aus dem Wissen, aus Information, erst dann
Erkenntnis, wenn wir die Bedeutung dieser Informationen
herausgefunden haben.
Schon Paulus war gerade auch im Hinblick auf die Gedanken
Gottes sehr bescheiden und demütig, wenn er sagt: Unsere
Erkenntnis ist Stückwerk. Wir können immer nur einen
Teilausschnitt, einen sehr kleinen und begrenzten
Teilausschnitt, aus den Gedanken Gottes erkennen.
Oft wird dieser Gedanke des Paulus mit einem Mosaik
verglichen, von dem wir nur einzelne Steinchen kennen – oder
mit einem Puzzle, das wir aus vielen Einzelteilen
zusammenzusetzen haben.
Unsere Erkenntnis ist Stückwerk – wir sehen nur kleine
Teilausschnitte aus den Gedanken Gottes – und dann noch so
undeutlich wie in einem altertümlichen Spiegel. Wenn wir aber
einmal in der Ewigkeit bei Gott sein werden, dann sehen wir das
Gesamtbild – und ich bin sicher, dass wir dann über manche
Erkenntnis, die wir uns jetzt hier erworben haben, nur noch
lächeln können, weil wir unser kleines Stückchen Mosaik, das
wir gesehen haben, doch in eine ganz falsche Richtung gedeutet
haben.
Paulus führt dann noch den Unterschied zwischen einem
Unmündigen, einem Kind, und einem erwachsenen Menschen
an. Wir werden das sicher bestätigen können:
Als Kind, als junger Mensch hatte man manche Vorstellungen,
die man inzwischen abgelegt hat. Man sah das Leben ja auch
nur in einem Teilausschnitt, einem kindlichen Teilausschnitt. Im
Laufe der Zeit gewann man einen größeren Überblick – und
redete, handelte und urteilte ganz anders als früher.
Bei Kindern weiß man z. B., dass sie Gefahrensituationen noch
nicht genügend erkennen können. Wenn Kinder mit einem Ball
spielen und der Ball rollt auf die Straße, dann laufen sie gerne
hinterher, ohne dabei auf Autos zu achten, die ihnen gefährlich
werden könnten.
In einem Fernsehfilm sah man, wie ein kleiner Junge einen
selbst zurechtgebastelten Silvesterkracher in einen Briefkasten
legte – und vorher die Zündschnur mit einem Feuerzeug
ansteckte. Als dieser Kracher dann explodierte und dabei einen
Mann schwer verletzte, der unmittelbar vor diesem Briefkasten
stand, da war der Junge zutiefst erschrocken und meinte, das
habe er doch wirklich nicht gewollt.
Unsere Erkenntnisse, insbesondere unsere Erkenntnisse der
Gedanken Gottes, sind vorläufig. Den großen Überblick werden
wir erst in der Ewigkeit bei Gott haben.
In unserem Text möchte Paulus deutlich machen, dass niemand
Grund hat, auf seine besonderen Erkenntnisse stolz zu sein.
Wenn Paulus schon sagt, dass unsere Erkenntnis Stückwerk ist,
wie viel mehr müssen wir uns bewusst machen, dass wir nur
einen kleinen Teil der Gedanken Gottes kennen, nur einen
Teilausschnitt aus dem großen Mosaik, dem Gesamtbild, das
Gott vor Augen hat.
Wir dürfen über alles, was wir aus der Bibel verstanden haben,
Gott von Herzen danken. Er ist es, der uns durch Seinen
Heiligen Geist das aufschließt, was für unser Leben wichtig ist.
Und Er tut es ja auch, Gott sei Dank, indem Er uns z. B. die
Augen dafür geöffnet hat, dass wir durch das stellvertretende
Opfer Jesu am Kreuz unsere Sündenschuld loswerden können,
dass wir Vergebung bei Gott erlangen dürfen und dass wir damit
einen freien Zugang zu diesem allmächtigen, heiligen Gott
haben dürfen.
Und wenn wir manchmal in Situationen kommen, die uns Not
machen, die wir nicht verstehen, in denen wir die Gedanken
Gottes einfach nicht erkennen können, dann dürfen wir uns
daran erinnern, dass dies Mosaiksteinchen in unserem Leben
sind, deren Sinn wir einfach noch nicht herausfinden konnten.
Das Gesamtbild, was Gott dahinter sieht, ist uns noch
unbekannt.
Wenn wir Gott von Herzen lieben, dann werden wir uns auch in
solchen Umständen nicht mit quälenden Fragen nach dem
»Warum« abmühen müssen, sondern wir dürfen mit großem
Vertrauen in die Güte Gottes und einer starken Hoffnung auf
eine Zukunft bei Ihm innerlich ruhig werden, auch wenn wir
diesen Teil unseres Lebensmosaiks noch nicht verstehen.
»Die Liebe hört niemals auf«, so lesen wir in Vers 8 unseres
Textes. Damit kann nur die göttliche Liebe gemeint sein – alles,
was wir mit unseren menschlichen Möglichkeiten an
Freundlichkeit, Zuwendung, Langmut und Geduld anderen
Menschen gegenüber zustande bringen, ist oft doch sehr
wechselhaft. Aber die Liebe Gottes zu uns hört niemals auf. Sie
reicht auch über den Tod hinaus, sie wird uns auch in der
Ewigkeit umgeben.
Damit diese Liebe, die Gott selbst in unsere Herzen
ausgegossen hat, auch unser Leben bestimmen kann, benötigen
wir als starke Hilfen dazu die beiden anderen Grundpfeiler, die
Paulus anführt: Glaube und Hoffnung.

Glaube

Wenn wir das Bild des Motors, unseres Lebensmotors, noch


einmal aufgreifen, dann könnte man den Glauben auch mit dem
Motor selbst vergleichen und die Hoffnung mit dem Treibstoff,
der den Motor in Gang hält.
Unser ganzes Leben baut auf Glauben, auf Vertrauen auf.
Ich glaube z. B. daran, dass die Deckenkonstruktion eines
Saales stabil und fest ist, dass sie hält, und dass die Decke nicht
herunterstürzen wird. Ich vertraue dem Architekten und den
Handwerkern, dass sie diese Konstruktion sicher angebracht
haben.
Ich glaube z.B. daran, dass mein Auto mich nach dem
Gottesdienst nicht enttäuscht, dass es anspringt und mich dann
auch sicher nach Hause bringt, ohne zwischendurch
auseinanderzufallen.
Unser Leben bekommt eine gewisse Stabilität erst dadurch,
dass wir auf so vieles in unserer Umgebung vertrauen können.
Je stärker unser Glaube ist, unser Vertrauen, umso stabiler ist
der Motor unseres Lebens.
Unser Vertrauen auf solche äußeren Sicherheiten kann
allerdings auch enttäuscht werden. Mein Auto hat mich z.B. vor
einiger Zeit einmal sehr enttäuscht. Während einer Fahrt
versagte plötzlich die Kühlwasserpumpe. Da war an ein
Weiterfahren nicht mehr zu denken. Ich musste das Auto
abschleppen und dann reparieren lassen.
Unser Lebensmotor wird dann stabil sein – und eben nicht
zwischendurch plötzlich kaputtgehen, wenn wir ein
unerschütterliches Vertrauen in die Möglichkeiten unseres
allmächtigen Gottes haben – und wenn wir einen
unerschütterlichen Glauben an seine göttliche Liebe zu uns
haben.
Dieser Glaube, dieses Vertrauen in die Liebe Gottes, wird uns
bis in die Ewigkeit begleiten.
Dort, in der Gegenwart Gottes, werden wir Ihm, unserem Herrn
und Heiland, unser Vertrauen vollkommen schenken, wir werden
keine Zweifel mehr an Seiner Liebe zu uns haben, wir werden
keine Warum-Fragen mehr stellen. Unser Vertrauen, unser
Glaube an die Liebe Gottes wird umfassend und vollkommen
sein.
Den anderen Grundpfeiler, die Hoffnung, könnte man mit dem
Treibstoff vergleichen, der unseren Lebensmotor immer wieder
laufen lässt. Man sagt ja oft: »Die Hoffnung stirbt zuletzt«. Und
es ist ja auch tatsächlich so: Menschen, die hoffnungslos sind,
haben keinen Lebensmut mehr. Sie treibt nichts mehr an.
Allerdings kann nur eine Hoffnung vergehen, die auch
vergänglich ist. Ein Mensch kann nur hoffnungslos werden,
wenn er sich an eine vergängliche Hoffnung geklammert hat.
Die Hoffnung, die die Bibel meint, ist aber genauso
unvergänglich wie die göttliche Liebe. Genauso, wie Gott Seine
Liebe zu uns nie beendet, gibt er auch die Hoffnung für uns
nicht auf. Und genauso dürfen wir auch umgekehrt immer mit
dieser starken Hoffnung darauf leben, dass Gott mit unserem
Leben zu seinem Ziel kommen wird.
Auch die Hoffnung begleitet uns über unseren Tod hinaus. Sie
wird dort in der Ewigkeit eine ganz neue Dimension einnehmen.
Jetzt heißt es noch, dass die Hoffnung eine gewisse Zuversicht
auf das ist, was wir noch nicht sehen. In der Ewigkeit werden wir
vom Glauben zum Schauen geführt. Aber kann das bedeuten,
dass wir keine Hoffnung mehr benötigen?
Ich kann es mir nur schwer vorstellen, dass Gott uns in der
Ewigkeit keine neuen Aufgaben zuweisen möchte. Wir hätten
sicher genug zu tun, unseren Herrn Jesus zu loben und zu
preisen und Ihm von ganzem Herzen zu danken. Aber wenn es in
der Bibel heißt, dass wir einmal mit Christus herrschen werden,
dann spricht das doch sehr dafür, dass wir mit großen Aufgaben
betraut werden, die unsere immer neue Antriebskraft benötigen.
Die Hoffnung, die gewisse Zuversicht, dass wir diese Aufgaben
mit der Hilfe unseres Herrn in der Ewigkeit Gottes dann sogar
vollkommen, perfekt, ohne Fehler bewältigen werden, wird unser
Treibstoff, unsere Antriebskraft sein, die auch in der Ewigkeit
unseren dann ganz neu gestalteten Lebensmotor laufen lassen
wird.
Das Größte aber wird sein, dass die Liebe Gottes unser Herz, ja
unser ganzes Leben, voll ausfüllen wird. Mit diesem Herzen
voller Liebe Gott gegenüber wird unser Vertrauen in Gott
vollkommen sein können. Mit diesem Herzen voller Liebe Gott
gegenüber wird unsere Hoffnung darauf, die Aufgaben Gottes
perfekt ausführen zu können, stark und kräftig sein.
Diese göttliche Liebe in unserem Herzen wird unser Leben so
stark durchdringen, dass unser Denken, unser Reden, unser
Handeln rundherum Gott gefallen wird. »Nun aber bleiben
Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, die größte aber von diesen
ist die Liebe.«
Ich möchte mir und uns allen wünschen, dass dieser Glaube,
dieses Vertrauen in die Möglichkeiten unseres großen Gottes
und in Seine unwandelbare Liebe zu uns in unserem Leben
zunimmt und dass die Hoffnung darauf, dass wir die Aufgaben,
die Gott uns hier schon anvertraut hat, im Sinne Gottes
erledigen können, immer stärker wird und dass die göttliche
Liebe unser Herz mehr ausfüllt, damit unser Glaube uns mehr
Stabilität und unsere Hoffnung uns mehr Antriebskraft gibt, um
die Liebe Gottes zu uns und zu allen Menschen mehr sichtbar
machen zu können.
(Diese dreiteilige Artikelserie ist auch als Broschüre bei uns
erhältlich)

Die Einzigartigkeit der Erde

Die Einzigartigkeit der Erde ermöglicht das Leben. Die Erde


verfügt über eine große Fülle astronomischer und
geophysikalischer Besonderheiten, die das biologische Leben
ermöglichen. Hier nur einige davon:

a) die Entfernung von der Sonne (ca. 150 Millionen km; verliefe
die Umlaufbahn der Erde um die Sonne nur um 1,5% enger, wäre
Leben auf der Erde nicht möglich),

b) die gleichmäßige Wärmestrahlung der Sonne,

c) die »richtige« Rotationsgeschwindigkeit der Erde: mit 120.000


km/h um die Sonne (Der Umfang der Erdbahn beträgt rund 940
Millionen km, diese Strecke wird von der Erde in einem Jahr
zurückgelegt.) und am Äquator mit ca. 1.600 km/h um ihre
Achse,

d) die optimale (23,5 Grad) Schräglage der Erdachse, die für die
Jahreszeiten verantwortlich ist,

e) die richtige Größe und Masse der Erde (ihre Masse ist 1,3
Millionen Mal kleiner als die der Sonne) sowie die Schwerkräfte,
die zwischen Sonne, Erde und Mond herrschen,

f) die optimale Zusammensetzung der Atmosphäre; der richtige


Anteil von Stickstoff, Sauerstoff, Argon und Kohlendioxid an der
Erdatmosphäre sowie die anderen 26 chemischen Elemente, die
für das Leben notwendig sind,

g) die Existenz der Ozonschicht zum Schutz gegen schädliche


Strahlung und

h) der Wasserkreislauf.
Die langjährigen Bemühungen der Astronomen, mit ihren
riesigen Teleskopen Spuren von Leben auf einem anderen
Himmelskörper nachzuweisen, sind gescheitert. Nach den
heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen steht fest:
Nur auf der Erde existiert Leben. Das macht unsere Erde zum
einzigartigen Planeten, zum zentralen Gestirn unter allen
Himmelskörpern des Universums.
aus: Werner Graf
Evolution und Schöpfung

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