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Inhalt: Tod des Menschen mit Tod Christi parallel gesetzt, verbunden mit
Hoffnung auf Auferstehung / Erlsung. Von Gegenreformation wird Aspekt
des Fegefeuers hervorgehoben (Furcht vor Strafe fr Snden), daher im
Tridentinum Festlegung auf zentrale Sequenz Dies irae. Ihr Einsatz wird im
zweiten Vaticanum wieder freigestellt.
Verwendung von Choralmelodien als cantus firmus, den Texten der Stze
entsprechend
Auftraggeber (erst 1800 bekannt geworden): Graf Franz von Walsegg (1763
1827), fhrte es im Dezember 1793 unter eigenem Namen (!) in Wiener
Neustadt auf, arrangierte es spter noch fr Streichquartett
Urauffhrung am ersten Todestag (22. Mai 1874) in der Kirche San Carlo in
Mailand, spter zahlreiche Auffhrungen auch in Opernhusern (Hans von
Blow: Oper im Kirchengewande)
Monumentaler Aufwand, zum Teil opernhaft (Tuba mirum als Szene mit
Einbezug des Rumlichen, Verwendung der Klage um Marquis Posa aus
Don Carlo im Lacrimosa etc.), auch von Material aus Verdis Beitrag fr das
Gemeinschaftsrequiem fr Rossini (Messa per Rossini, 1869).
Verdi bezieht sich auf Vorbild der Erzhlhaltung von Manzoni: bezieht sich
auf gesamte Vielfalt des Lebens, hohe und niedrige Stile, Vernunft und
Aberglaube, Stadt und Land etc. Zentrale Werte sind Wahrheit und
Vermenschlichung. Musikalisch stilistisch sehr unterschiedliche Satzarten
miteinander verbunden bzw. aneinander gereiht (z.B. die Doppelfuge im
Sanctus wird gefolgt von schlichtem Agnus mit sechsmal wiederholter
Melodie in immer neuer Klangfarbe, als Vermenschlichung der Litanei)
In Italien seit sptem 18. Jahrhundert Typus der einfachen litanie pastorali
fr den lndlichen Gebrauch.
Intervalle nur bei Einschnitten, zwei Quart- bzw. Quintschritte nach unten
zur Dominante zum Ende erster Periode.
IV: [verkrzt: nur zweite Periode!] Chor, Holz (ohne Flten!), Hrner,
Streicher ausharmonisiert, pp
VI: [ebenso verkrzt] Chor (p), Holz mit Hrnern, Streicher pp mit kurzer
Coda: Soli, Chor, Holz, Hrner mit zweimaliger Abspaltung der
Schlusswendung, pp. Hier Umkehrung des responsorischen Verhltnisses:
Soli antworten auf zweitaktige Bitte der Tenre [T-S] und Bsse [T-s] des
Chors (zweimalige Abweichung vom Modell: Auftakte, absteigende
Dreiklangszerlegung), die zweite Bitte (C-f) wird mit Vergrerung der
Schlusswendung beantwortet (Beruhigung).