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nachrichten g 3336 11.9.2008 24. jahrg./issn 0945-3946 1,30 ¤
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gen SS-Hauptsturmführer Waldemar
Schütz mitgegründet worden war. Rudel
(1916-1982), der schon als Freiwilliger
der „Legion Condor“ im Spanischen Bür-
gerkrieg auf seiten Francos gekämpft hat-
te, war der von den Nazis höchstdekorier-
te deutsche Teilnehmer des 2. Weltkriegs.
Nach seiner Rückkehr aus dem argentini- Dortmund. Mehr als 1500 Menschen haben im Laufe des Samstag, 6.9. bei einem Demonstrations-
schen Exil engagierte sich Rudel für die zug und einer Kundgebung vor dem Opernhaus gegen einen Aufmarsch von Neonazis aus ganz
neofaschistische „Deutsche Reichspar- Deutschland und dem europäischen Ausland demonstriert. Trotz des Verbots zogen nach der Kund-
tei“. Später unterhielt er enge Kontakte zu gebung vor dem Opernhaus rund 700 Demonstranten zur Gedenkstelle vor dem Wasserturm am
dem Verleger und heutigen DVU-Chef Heiligen Weg. Von dort bewegte sich der nicht genehmigte Umzug bis vor die jüdische Kultusge-
meinde an der Prinz-Friedrich-Karl-Straße. Innerhalb des Neonazi-Umzuges, der mit großer Verspä-
Gerhard Frey, der 1983 den „Ehrenbund tung startete und immer wieder ins Stocken geriet, zeigten viele Teilnehmer nach Polizeieinschät-
Rudel“ als „Gemeinschaft zum Schutz der zung ein hohes Gewalt- und Aggressionspotenzial. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei wur-
Frontsoldaten“ gründete. Bereits im ver- den wiederholt Feuerwerkskörper gezündet und Flaschen geworfen. 16 Polizeibeamte wurden da-
gangenen Jahr war im „Winkelried“-Ver- bei leicht verletzt. Mit 1000 Teilnehmern war es einer der größten Nazi-Aufmärsche der letzten Zeit.
lag das von Otto Kumm verfasste Buch
„Vorwärts, Prinz Eugen“ über die 7. SS- auf der B 172 ums Leben kam. Sie zogen schleppt wurden“ erklärt Willi Hoffmeis-
Freiwilligendivision neu aufgelegt wor- durch Königstein und sammelten sich am ter (75). „Und die Nachfolger der Nazi-
den. Kumm (1909-2004) war Regiments- Friedhof, wo mehrere Nazikader (z.B. bande, die das verschuldet hat, missbrau-
kommandeur bei der 2. SS-Division „Das Thomas Rackow) Trauerreden hielten. Im chen den Antikriegstag“, ergänzt Ulli
Reich“ und Ehrenvorsitzender der Jahr zuvor kamen noch 150 Nazis zu der Sander (67). Beide gehören zu den Erst-
„HIAG“, der „Hilfsgemeinschaft auf Ge- Trauerveranstaltung; im Todesjahr waren unterzeichnern der „Aktion 65 plus“.
genseitigkeit der ehemaligen Angehöri- es sogar 250. Unterschrieben haben auch Künstler wie
gen der Waffen-SS“, bis zur ihrer Auflö- Wenige Tage vor Leichsenrings Todes- die Schauspieler Ines Burkhardt und
sung auf Bundesebene im Jahr 1992. tag sollen Unbekannte die Parole „Es war Claus Dieter Clausnitzer sowie Hartmut
hma ■ Mord“ an der Unfallstelle angebracht ha- Anders-Hoepgen, Sonderbeauftragter des
ben. Das zeigt, dass Verschwörungstheo- OB für Toleranz, Vielfalt und Demokratie.
NPD-Fußballturnier in rien bei Nazis stets auf fruchtbaren Boden „Wir wollen nicht mehr zusehen, wenn
stoßen und immer noch geglaubt wird, die Nazis marschieren. Wir wollen ihnen
Krefeld dass der Unfall kein Zufall gewesen ist. entgegentreten und sie stoppen“, erklärt
Krefeld. Weit über 100 Personen, die War doch Uwe Leichsenring Fahrlehrer Wolfgang Richter (73) die Idee.
NPD selbst spricht von 200 Personen, von Beruf. Die Gruppe hatte eine Mahnwache an
nahmen am 30. August an einem Fußball- Uwe Leichsenring war seit 2004 für die den Stolpersteinen an der Ecke Märkische
turnier der NPD teil, das vom Kreisver- NPD als Mitglied im Sächsischen Land- Straße/Ernst-Mehlich-Straße angemeldet.
band Krefeld mit Unterstützung des NPD- tag tätig. Weiterhin war er stellvertreten- „Wir wollen nicht, dass Nazistiefel über
Landesverbandes NRW ausgerichtet wur- der Fraktionsvorsitzender der NPD im die Steine der NS-Opfer trampeln“, so
de. Das Turnier durfte auf dem Freizeitge- Kreistag Sächsische Schweiz. Er hatte Hoffmeister. Der Polizei ist diese Form
lände rund um den Elfrather See stattfin- gute Kontakte zur ehemaligen militanten des friedlichen Protests angekündigt wor-
den. Örtlichen AntifaschistInnen wurden Kameradschaft „Skinheads Sächsische den. „Das ist nicht strafbar. Sträflich wäre
Platzverweise angedroht, sollten sie ge- Schweiz“ und unterstützte diese auch tat- es, die Nazis gewähren zu lassen. Das
gen das Treffen der NPD vor Ort protes- kräftig. Er führte zudem eine Fahrschule. wäre grundgesetzwidrig“, so Ulli Sander.
tieren wollen. Das zeitgleich stattfindende In Königstein war er seit 1999 NPD-Frak- Natürlich seien nicht nur Senioren zum
„Fest ohne Grenzen“ in der Krefelder In- tionsvorsitzender im Stadtrat. „zivilen Ungehorsam“ aufgerufen, son-
nenstadt konnte ungestört stattfinden. Quelle: www.indymedia.org ■ dern alle, die gewaltfrei protestieren woll-
peb ■ ten. Dies soll im Anschluss an die Kund-
Aktion 65 plus“ ruft zum gebung auf dem Platz der alten Synagoge
Erneute Nazi-Demo in der geschehen, berichtete die WAZ
„zivilen Ungehorsam“ auf Die Polizei verbot jedoch alle Anti-
Sächsischen Schweiz Dortmund. Eine Gruppe von engagier- Nazi-Demonstrationen südlich des Plat-
Pirna/Königstein. Nachdem vor knapp ten Senioren wollten den Aufzug der zes der Alten Synagoge. Auch die Stolper-
zwei Wochen etwa 150 Nazis durch Pirna Neonazis am Samstag, 6.9. verhindern. steine und Gedenkorte sollten für Nazi-
marschiert sind und „Todesstrafe für Kin- Sie riefen daher offen zu einer Blockade Gegner unerreichbar sein. Dagegen inter-
derschänder“ skandierten, gab es am 30. auf. venierte die Vereinigung der Verfolgten
August eine erneute Demo in der Sächsi- „Wir haben die Kriegszeit erlebt: des Naziregimes (VVN - Bund der Antifa-
schen Schweiz. Allerdings war der Anlass Bombennächte, Hausdurchsuchungen, schisten) erfolgreich vor dem Verwal-
ein anderer. Etwa 60-70 Nazis trauerten Eltern im KZ, Verwandte, die im Krieg tungsgericht. Die Stolpersteine wurden
um Uwe Leichsenring, der vor 2 Jahren starben, jüdische Nachbarn, die ver- freigegeben. Rund 700 Menschen mach-
Fotos: www.arbeiterfotografie.com
nen Türe kehren.“, sagte Paul Russmann,
Sprecher der Kampagne „unsere zukunft
– atomwaffenfrei“, die zu der Demonstra-
tion aufgerufen hatte: „Wir fordern die
Bundesregierung auf, den Abzug der letz-
ten 20 US-Atomwaffen aus Deutschland
zu veranlassen und den kompletten Aus-
stieg Deutschlands aus der nuklearen
Teilhabe zu erklären. Die weltweite Ab-
rüstung von Atomwaffen ist heute wieder Der Vorsitzende der Internationalen Ju- Gewaltverbot in Artikel 2 der UN-Char-
so wichtig wie vor 20 Jahren.“ Die Kam- ristInnen gegen Atomwaffen (IALANA) ta.
pagne „unsere zukunft – atomwaffenfrei“ Peter Becker unterstrich, dass die Atom- „Wir zeigen unseren PolitikerInnen die
ist ein Zusammenschluss von 48 Organi- waffen in Büchel gegen geltendes Recht rote Karte. Sie müssen gezwungen wer-
sationen, Verbänden und Initiativen. verstoßen: „Sie haben in Deutschland den, die nukleare Teilhabe endlich zu be-
Der Psychoanalytiker und Buchautor nichts zu suchen. Sie verstoßen vielmehr enden und die Regierung der USA aufzu-
Horst-Eberhard Richter stellte eine bisher gegen das Völkerrecht und gegen das fordern, die hier stationierten Atomwaf-
unveröffentlichte Forsa-Umfrage vor, die Friedensgebot des Grundgesetzes!“ Be- fen unverzüglich abzuziehen und niemals
von der Ärzteorganisation IPPNW in cker verwies auf das Rechtsgutachten des wieder Atomwaffen in Deutschland zu
Auftrag gegeben wurde. Demnach sind Internationalen Gerichtshofes (IGH), der stationieren“, sagte Bernd Hahnfeld von
84 Prozent der deutschen Bevölkerung schon 1996 festgestellt hatte, dass Atom- den Internationalen JuristInnen gegen
der Meinung, dass die Bundesregierung waffen generell völkerrechtswidrig seien. Atomwaffen (IALANA): „Gemeinsam
umgehend für die Beseitigung der Atom- Ihr Einsatz und die Drohung damit ver- mit vielen Menschen in unserem Land er-
bomben sorgen sollte, die auf deutschem stießen gegen das humanitäre Völker- klären wir: Wir wollen diese Massenver-
Boden zum Einsatz durch Bundeswehr- recht, argumentierten die welthöchsten nichtungswaffen nicht!“
Tornados bereit liegen. Richter. Becker erinnerte zudem an das www.atomwaffenfrei.de ■
Bei dieser Ablehnung gibt es Forsa zu-
folge nur sehr geringe Differenzen unter
den Anhängern der verschiedenen Bun-
Krieg ist kein Mittel zur Konfliktlösung
destagsparteien. „Warum spiegelt sich Anlässlich des internationalen Antikriegstags am 1. September 2008 fordert der Deutsche Gewerk-
diese überragende Mehrheit nicht in der schaftsbund alle Staaten auf, zivilen Konfliktlösungen vor militärischen Interventionen absoluten Vorrang
Bundestagsdebatte wider? Die einzuräumen. Jede militärische Auseinandersetzung hat ihre erkennbaren Vor-
Abgeordneten sind doch Re- zeichen und muss durch eine präventive Friedenspolitik vermieden werden.
präsentanten dieser 84 Pro- Der Antikriegstag erinnert an den deutschen Überfall auf Polen am 1. Septem-
ber 1939, mit dem der schrecklichste Krieg der Menschheitsgeschichte mit 60
zent, oder etwa nicht?“, fragte Millionen Toten begann. Der Gedenktag ist heute aktueller denn je. Die Kriege
Richter und forderte: „Wir hier im Irak, in Afghanistan und Palästina sowie zahlreiche Konflikte in Regionen
unten müssen uns unbequem Afrikas und Lateinamerikas führen uns täglich den Tod und das Leid von Millio-
machen. Wir können doch nen Menschen durch Gewalt, Hunger, Krankheit oder Vertreibung vor Augen.
nicht zu einem Verteidigungs- Der russisch-georgische Konflikt gibt Anlass zur Mahnung, ethnische, wirtschaft-
minister Jung schweigen, der liche, territoriale, geostrategische oder sonstige politische Auseinandersetzun-
unbedingt die Bomben in Bü- gen ausschließlich und rechtzeitig mit friedlichen Mitteln zu lösen. Die Europäi-
sche Union und die OSZE müssen ihre Vermittlungsbemühungen verstärken,
chel hier behalten will und of-
auch um einen Rückfall in die Mechanismen des Kalten Krieges zu verhindern.
fenbar nicht begreift, dass er Die Weltgemeinschaft – und insbesondere die Vereinten Nationen – dürfen
statt als beauftragter Beschüt- den Ursachen kriegerischer Konflikte nicht länger weitgehend tatenlos zusehen.
zer unserer Sicherheit inzwi- Der DGB schlägt als vorrangige Maßnahme ein internationales Verbot des
schen selbst als gefährliches Waffenhandels mit Diktaturen vor. Auch heimliche Aufrüstungen müssen ge-
Sicherheitsrisiko im Lande begriffen stoppt werden, wo immer sie offenkundig werden. Gewerkschafter in Südafrika haben zum Beispiel im
wird.“ Frühjahr 2008 verdeckte Waffenlieferungen für die Machthaber in Simbabwe erfolgreich verhindert.
Richter erinnerte an die Forderung von Auch das boomende Geschäft mit Leichtwaffen und Rüstungsgütern aus ehemaligen Beständen des Ost-
blocks muss beendet werden. Die Profitinteressen der privaten und staatlichen Waffenhändler dürfen
Andrej Sacharow, dem russischen
nicht noch mehr Leid über die Menschheit bringen.
Schriftsteller und Bürgerrechtler, dass je- Der DGB fordert die Europäische Union auf, ihre Sicherheitspolitik konsequenter zu gestalten. Dafür müs-
des Kind das Recht habe, nicht unter dem sen weltweit zivilgesellschaftliche Strukturen gefördert werden, die eine demokratische Konfliktbewälti-
Damoklesschwert atomarer Vernichtung gung ermöglichen. Die Probleme in vielen Teilen der Welt beweisen, wie schwer anhaltende Konflikte zu
aufwachsen zu müssen. „Wir rufen heute befrieden sind, wenn äußere Mächte sie für ihre eigenen Interessen missbrauchen. Zusätzliche Stationie-
in Stellvertretung unserer Kinder und En- rungen von Soldaten schaffen keinen dauerhaften Frieden, wie die Beispiele Afghanistan und Irak zei-
kel zur Verstärkung des Kampfes für die- gen. Derzeit wird mehr für militärische Interventionen ausgegeben als für den Aufbau ziviler Infrastruktu-
ses Recht auf“, so Richter. ren. Das muss sich ändern. www.ig-metall-muenchen.de ■
Weitere Bilder,
Berichte und
Videos auf
http://de.indy-
media.org
Über 600 irakische Flüchtlinge Ein Themenfeld widmet sich Menschen schehen. Die weiteren geplanten Neure-
an der Grenze abgewiesen ohne Papiere. gelungen greifen, soweit sie Menschen
Dabei gibt es sehr vielfältige Aktions- mit Duldung betreffen, zu kurz.
Berlin. Aus einer nun vorliegenden Ant- formen. Diese reichen von Lesungen, Für beruflich qualifizierte Geduldete
wort der Bundesregierung auf eine Kleine Musik-, Film-, Theater- und Tanzveran- soll es künftig die Möglichkeit geben,
Anfrage (16/10152) der Fraktion DIE staltungen, Diskussionen, Workshops, Se- zum Zwecke der Beschäftigung eine
LINKE. geht hervor, dass im Jahr 2007 minare, Sportveranstaltungen, Festen so- Aufenthaltserlaubnis zu erhalten. Die
über 600 irakische Flüchtlinge an der wie Tagen der Offenen Türe bei Religi- Voraussetzungen sind allerdings so res-
Grenze abgewiesen wurden. Im gleichen onsgemeinschaften, Institutionen, Unter- triktiv gestaltet, dass vermutlich nicht
Zeitraum wurden 17 irakische Staatsange- künften und Schulen bis hin zu Gottes- einmal das erklärte gesetzgeberische
hörige auf dem Luftweg abgeschoben. diensten und Friedensgebeten sowie An- Ziel, aus der Gruppe der Geduldeten die
Dazu erklärt Ulla Jelpke, innenpolitische dachten. qualifizierten Fachkräfte abzuschöpfen,
Sprecherin: Die Interkulturelle Woche ist eine Ini- erreicht werden kann.
„Es ist ungeheuerlich: Menschen flie- tiative der Deutschen Bischofskonferenz, Geduldete müssen entweder aufgrund
hen vor Bürgerkrieg und alltäglicher Ge- der Evangelischen Kirche in Deutschland einer mindestens dreijährigen Ausbil-
walt, um an den Grenzen eines vermeint- und der Griechisch-Orthodoxen Metropo- dung einen anerkannten Berufsausbil-
lich sicheren Staates abgewiesen zu wer- lie. Sie wird von den Gewerkschaften, dungsabschluss oder einen Hochschulab-
den. Weil sie nicht über die nötigen Papie- Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Aus- schluss erlangt haben bzw. als Hoch-
re verfügten oder über einen anderen EU- länderbeiräten und Integrationsbeauftrag- schulabsolvent mit anerkanntem Studi-
Staat eingereist waren, also aus rein for- ten, Migrantenorganisationen und Initia- enabschluss zwei Jahre in einem ihrer
malen Gründen, ereilte dieses Schicksal tivgruppen unterstützt und mitgetragen. Qualifikation entsprechenden Beruf ge-
im Jahr 2007 über 600 irakische Flücht- Rund 3.000 Veranstaltungen in über 270 arbeitet haben.
linge. DIE LINKE. fordert ein Ende die- Städten und Gemeinden sind bislang ge- Auch Fachkräfte, die zwei Jahre lang
ser Abschottungspolitik gegenüber Men- plant. Im Rahmen der Interkulturellen in einem Beruf gearbeitet haben, der eine
schen in Not.“ Woche findet am 3. Oktober der von Pro dreijährige Ausbildung voraussetzt, sind
Die Kleine Anfrage und die Antwort Asyl getragene Tag des Flüchtlings statt. theoretisch begünstigt. Die Zahl der Ge-
können auf meiner homepage abgerufen Ebenfalls am 3. Oktober können im Rah- duldeten, die von dem neuen Weg zur
werden. men des Tags der offenen Moschee zahl- Aufenthaltserlaubnis profitieren könn-
Ulla Jelpke, MdB reiche Moscheen in Deutschland besucht ten, dürfte allerdings extrem klein sein.
Web: http://www.ulla-jelpke.de ■ werden. Denn Geduldete wurden bislang mit
Zahlreiche Infos und Anregungen für arbeitserlaubnis- und leistungsrechtli-
Interkulturelle Woche vom Aktionen sowie Möglichkeiten Infomate- chen Hindernissen faktisch an der Auf-
rialien, Plakate oder Postkarten zu bestel- nahme von Arbeit und Ausbildung ge-
28. September bis 4. Oktober len finden sich auf: hindert.
Die diesjährige Interkulturelle Woche fin- www.interkulturellewoche.de ■ Die Regelung wirkt absurd: Jahrelang
det vom 28. September bis 4. Oktober hat man Geduldete mit allen Restriktio-
statt. Die zentrale Auftaktveranstaltung ist Neuregelungen für nen von Arbeit, Ausbildung und Studium
am 26. September in Schwerin. abgehalten – jetzt sollen diejeni-
Das Motto lautet „Teilhaben – Teil wer- Geduldete greifen zu kurz gen, die es trotz alledem geschafft haben,
den!“ Thematisiert werden Möglichkeiten Berlin. Das Bundeskabinett hat einen diese Hindernisse zu überwinden oder zu
und Begrenzungen der Partizipation von Entwurf für ein Arbeitsmigrationssteue- umgehen, als qualifizierte Kräfte einen
Migrantinnen und Migranten in den un- rungsgesetz beschlossen. PRO ASYL be- Aufenthalt erhalten.
terschiedlichsten gesellschaftlichen Be- grüßt die darin enthaltene Entfristung der Der Entwurf des Arbeitsmigrations-
reichen wie Schule, Ausbildung und Be- Härtefallregelung (§ 23 a AufenthG). steuerungsgesetzes hätte anstelle seiner
rufswelt. Damit zusammenhängend wird PRO ASYL hatte sich dafür eingesetzt, einseitigen Konzentration auf die Inte-
nach Antidiskriminierungsmaßnahmen der Arbeit der Härtefallkommissionen ressenlage der deutschen Wirtschaft auch
gefragt und danach, wie sich Gruppen der eine dauerhafte Grundlage über das Jahr Gelegenheit geboten, die Härten der
Zivilgesellschaft aktiv einbringen können. 2009 hinaus zu geben. Dies ist jetzt ge- Bleiberechtsregelung abzumildern. Es